Die Erfindung bezieht sich auf eine Rekombinationseinrichtung
und ein Verfahren zur Rekombination von Wasserstoff und/oder
Kohlenmonoxid mit Sauerstoff, bei der mindestens eine Kataly
satoranordnung in einem im Betriebsfall für das Gasgemisch
durchströmbaren Gehäuse angeordnet ist, insbesondere für ein
Kernkraftwerk.
Eine ähnliche Thematik ist in der gleichzeitig eingereichten
Deutschen Anmeldung mit dem Anmeldeaktenzeichen 199 14 823.6
und dem Titel "Katalytisches Element zur Rekombination von
Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid mit Sauerstoff" behandelt,
deren Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung zuzurechnen ist.
Nach einem Störfall mit Kühlmittelverlust können in einem
Kernkraftwerk große Mengen Wasserstoff und Kohlenmonoxid in
Sicherheitsbehälter (Containment) freigesetzt werden. Ohne
Gegenmaßnahme kann Wasserstoff in der Atmosphäre des Sicher
heitsbehälters so weit angereichert werden, daß sich ein de
tonationsfähiges Gemisch ausbilden kann. Bei einer späten zu
fälligen Zündung könnte vor allem durch die Verbrennung einer
größeren Menge an Wasserstoff die Integrität des Sicherheits
behälters gefährdet werden.
Um derartige explosive Gasgemische im Sicherheitsbehälter zu
verhindern, werden verschiedene Einrichtungen diskutiert.
Hierzu gehören beispielsweise Einrichtungen wie katalytische
Rekombinatoren, katalytisch und elektrisch betriebenen Zünd
einrichtungen oder die Kombination der beiden vorgenannten
Einrichtungen. Die prinzipielle Funktionsweise von katalyti
schen Rekombinatoren ist beispielsweise aus der elektrochemi
schen Verfahrenstechnik bekannt und beispielsweise erläutert
in: "Elektrochemische Verfahrenstechnik", DECHEMA Monogra
phien, 1970-1992, Band 97, S. 363-376, Tagung der Fachgruppe
angewandte Elektrochemie), Verlag Chemie.
Zur Beseitigung des Wasserstoffs und des Kohlenmonoxids aus
der Atmosphäre des Sicherheitsbehälters (Containment-Atmo
sphäre) soll insbesondere eine frühzeitige und flammenlose
Rekombination des Wasserstoffs und/oder des Kohlenmonoxids
mit Sauerstoff erreicht werden. Dabei soll ein signifikanter
Druckaufbau als Folge einer virulenten Wasserstoffverbrennung
sicher vermieden sein. Eine dazu geeignete früh startende Re
kombinationseinrichtung, die auch bei längerer Standzeit in
der Containment-Atmosphäre nicht wesentlich an Aktivität ver
liert und bei niedrigen Umgebungstemperaturen passiv startet,
ist aus der DE 196 36 557 A1 be
kannt. Mit einer derartigen Rekombinationseinrichtung ist ei
ne "sanfte" Rekombination des Wasserstoffs z. B. in einer Pha
se der Containment-Atmosphäre möglich, die einen Dampf ent
hält und daher gegen spontane Entzündungen geschützt ist.
Aus der EP 0 527 968 B1 ist eine Rekombinationseinrichtung
bekannt, bei der eine Anzahl von Katalysatorsystemen in Form
von ebenen Platten, die beidseitig mit Katalysatormaterial
wie Platin und/oder Palladium beschichtet sind, vorgesehen
ist. Diese eignet sich besonders gut für den Wasserstoffabbau
in der Atmosphäre des Sicherheitsbehälters eines Kernkraft
werks. Jedes Katalysatorsystem umfaßt dabei ein Trägerblech
aus Edelstahl, das beidseitig eine dünne Schicht, deren Dicke
im Mikrometerbereich liegt, aus insbesondere Platin und/oder
Palladium aufweist. Eine Vielzahl solcher beschichteter Ein
zelplatten ist in einem Gehäuse, das als Modul aufgebaut sein
kann, angeordnet. Das Gehäuse wird von unten mit dem zu über
wachenden Gasstrom beströmt, und dieser Gasstrom verläßt das
Gehäuse im oberen Bereich durch eine seitlich angebrachte
Austrittsöffnung.
Aus der EP 0 436 942 A1 ist ein Rekombinatorsystem mit einer
Gehäuseschutzeinrichtung bekannt, die sich in Abhängigkeit
von einer äußeren Temperatur selbsttätig öffnet. In einem Be
reitschaftszustand des Rekombinationssystems ist die Gehäuse
schutzeinrichtung hingegen geschlossen, so daß eine Ver
schmutzung der katalytisch aktiven Oberfläche des Rekombina
tors vermieden ist.
Bei einer aus der EP 0 416 140 A1 bekannten Rekombinatorein
richtung hingegen sind Filtermedien vorgesehen, die Schad
stoffe aus der Umgebungsatmosphäre, wie beispielsweise Aero
sole, zurückhalten und somit den Katalysator der Rekombinati
onseinrichtung gegen Verunreinigung schützen.
Weiterhin sind aus der Deutschen Patentanmeldung DE 37 25 290
Edelmetall-Legierungen bekannt, welche über ein Trägerblech
oder Metallnetz die bei der Rekombination entstehende Reakti
onswärme aufnehmen oder ableiten, wodurch eine Zündung des
Gasgemisches vermieden werden soll.
Aus der EP 0 388 955 A1 ist eine Rekombinatoreinrichtung be
kannt, bei der zusätzlich eine Zündvorrichtung zur Auslösung
einer kontrollierten Wasserstoffverbrennung vorgesehen ist.
Jedes bekannte Rekombinatorsystem ist für eine besonders hohe
Rekombinatorleistung bei besonders geringen Komponentenabmes
sungen sowie für eine hohe Resistenz gegenüber Verunreinigung
ausgelegt. Für den Einsatz einer Rekombinationseinrichtung
zur Rekombination von Wasserstoff in einem Gasgemisch in ei
nem Kernkraftwerk ist darüber hinaus aber auch sicherzustel
len, daß keine die Sicherheit des Kernkraftwerks negativ be
einflussenden Effekte auftreten können. Es ist zu berücksich
tigen, daß eine zur Rekombination des Wasserstoffs einge
setzte Katalysatoranordnung einer Rekombinationseinrichtung
sich in Folge der Rekombination üblicherweise erwärmt und
aufgrund seiner erhöhten Temperatur zur Zündung des Gasgemi
sches innerhalb der Containment-Atmosphäre des Kernkraftwerks
in ungewollter Weise beitragen könnte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rekombi
nationseinrichtung zur katalytischen Rekombination von Was
serstoff und/oder Kohlenmonoxid mit Sauerstoff in einem Gas
gemisch, insbesondere in der Atmosphäre in einem Sicherheits
behälter einer Kernkraftanlage, anzugeben, bei dessen Betrieb
eine ungewollte Zündung des Gasgemischs besonders sicher ver
mieden ist. Auch soll ein Verfahren zur katalytischen Rekom
bination angegeben werden.
Bezüglich der Rekombinationseinrichtung zur katalytischen Re
kombination von Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid mit Sauer
stoff in einem Gasgemisch, bei der mindestens eine Katalysa
toranordnung in einem im Betriebsfall für das Gasgemisch
durchströmbaren Gehäuse angeordnet ist, und bei der die Kata
lysatoranordnung in Strömungsrichtung des Gasgemisches gese
hen mehrere Teilbereiche aufweist, wird die genannte Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Anströmrichtung der
erste Teilbereich einen Katalysatorkörper mit einer umgeben
den Drosselschicht zur Hemmung der Diffusion der zu- und/oder
abströmenden Reaktionsgase umfaßt, und wobei der an den ers
ten Teilbereich anschließender zweiter Teilbereich mindestens
einen den Reaktionsgasen unmittelbar zugänglichen Katalysa
torkörper umfaßt.
Hierbei werden also in der Rekombinationseinrichtung die Ei
genschaften des ersten und des zweiten Teilbereichs, bevor
zugt nacheinander, ausgenutzt. Somit ist in der mehrere Teil
bereiche umfassende Katalysatoranordnung eine mehrstufige ka
talytische Oxidation ermöglicht. Dabei werden die verschiede
nen Teilbereiche derart ausgelegt, daß die entlang der Strö
mungsrichtung des Gasgemischs auftretenden verschiedenen Re
aktionsbedingungen berücksichtigt werden. Insbesondere wird
der im Einströmbereich der Katalysatoranordnung erste Teilbe
reich hinsichtlich des dort einströmenden hochexplosiven
Gasgemischs besonders entzündungshemmend ausgebildet sein.
Dagegen steht für die im oberen Strömungsbereich angeordneten
Teilbereiche eine besonders hohe katalytische Aktivität im
Vordergrund, da das Gasgemisch bereits teilweise gereinigt
ist und demzufolge die zu einer Entzündung führende Konzent
ration der Reaktionsgase, z. B. eine über 8 Vol.% liegende H2-
Konzentration, bereits deutlich unterschritten ist. Alterna
tiv können verschiedenartige Teilbereiche auch alter
nierend entlang der Strömungsrichtung des Gasgemisches ange
ordnet sein.
Bevorzugt kann ein Katalysatorkörper im zweiten Teilbereich
ausgesucht sein, der eine höhere katalytische Aktivität be
sitzt als der Katalysatorkörper im ersten Teilbereich. Dies
kann z. B. durch Auswahl eines Katalysators mit einer höheren
Dichte an Aktivitätszentren - höherer Anteil an katalytisch
aktiven Material - ermöglicht sein, wodurch eine stärkere ka
talytische Aktivität und somit ein verstärkte katalytische
Reaktion in dem betreffenden Teilbereich erzielt ist. Je nach
der Stärke der katalytischen Aktivität kann der zweite Teil
bereich zusätzlich mit einer Flammensperreinrichtung umman
telt sein. Die Flammensperreinrichtung hat dabei eine Spalt
weite von höchstens 0,7 mm, vorzugsweise von kleiner 0,3 mm.
Durch die unmittelbare Aufbringung der Flammensperreinrich
tung auf den zweiten Teilbereich sowie zusätzlich durch eine
Vergrößerung der Flammensperreinrichtung auf den ersten, be
sonders diffusionshemmenden Teilbereich ist eine besonders
gute Wärmeübertragung aus der zweiten Reaktionszone des zwei
ten Teilbereichs in die erste Reaktionszone des ersten Teil
bereichs - und somit ein schneller Start der katalytischen
Reaktion auch in der ersten Reaktionszone - erreicht.
Der Katalysatorkörper kann aus mehreren Einzelteilen, z. B.
zusammengepreßten oder gesinterten Fasern, bestehen. Zweckmä
ßigerweise umfaßt der Katalysatorkörper im zweiten Teilbe
reich ein plattenförmiges Trägerblech, das mit einem Kataly
satormaterial beschichtet ist. Das Trägerblech ist beispiels
weise aus einem nichtrostenden Edelstahl. Dabei weist das
Trägerblech eine Blechdicke von weniger oder gleich 0,2 mm
auf. Alternativ kann der Katalysatorkörper eine ebene Platte,
eine perforierte Platte oder eine Kugel als mechanischen Trä
ger umfassen. Je nach Funktion und Art der katalytischen Re
kombination kann der mechanische Träger metallisch oder kera
misch ausgeführt sein. Bei einer keramischen Ausführung han
delt es sich beispielsweise um Washcoat (Al2O3).
Für eine besonders effektive Rekombination des im Gasgemisch
geführten Wasserstoffs enthält das Katalysatormaterial ein
katalytisches Edelmetall, insbesondere Platin oder Palladium.
Platin ist dabei besonders temperaturbeständig und resistent
gegen Katalysatorgifte. Darüber hinaus kann mit Platin als
katalytisch aktives Material neben Wasserstoff auch Kohlen
monoxid rekombiniert werden. Palladium eignet sich insbeson
dere aufgrund seiner Eigenschaft, bei besonders geringen Um
gebungstemperaturen anzuspringen. Im ersten Teilbereich kann
somit beispielsweise bevorzugt ein Edelmetall ausgesucht
sein, daß giftresistenter ist als das Edelmetall im zweiten
Teilbereich. Bevorzugt ist das Katalysatormaterial mit Hilfe
einer Haftvermittlerschicht und/oder einer Zwischenschicht
auf den mechanischen Träger aufgetragen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Dros
selschicht, die insbesondere porös ausgebildet ist, im er
sten Teilbereich eine Schüttung, in welche der Katalysator
körper angeordnet ist. Dabei durchströmt ein Teilstrom des
Gasgemischs den in der Schüttung angeordneten Katalysatorkör
per (durchströmte Alternative). Der Katalysatorkörper des
zweiten Teilbereichs ist dabei getrennt von dem Katalysator
körper des ersten Teilbereichs angeordnet. Beispielsweise
sind die beiden Katalysatorkörper in Strömungsrichtung des
Gasgemischs nacheinander angeordnet. Die Dimensionierung der
Porösität der Schüttung erfolgt dabei derart, daß bei Vorlie
gen eines besonders explosiven Gasgemischs im Einströmbereich
von H2-Konzentrationen größer 10 Vol.% im Ausströmbereich des
ersten Teilbereichs die H2-Konzentration auf kleiner 6 Vol.%
reduziert ist. Zur Kompensation von Druckverlusten in dem
durchströmbaren Gehäuse kann die Anströmfläche um das 2- bis
5-fache vergrößert sein. Bei einer Gehäusehöhe von 0,2 bis
2 m ist dann bevorzugt eine Durchströmgeschwindigkeit des
Gasgemischs von 0,1 bis 1 m/s im Bereich der Katalysatoran
ordnung erzielt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Dros
selschicht im ersten Teilbereich auf den Katalysatorkörper
als poröse Deckschicht aufgetragen. Bei dieser als umströmte
Alternative bezeichneten Katalysatoranordnung sind der Kata
lysatorkörper im ersten und im zweiten Teilbereich von einem
durchgehenden Körper gebildet, d. h. dieser Körper erstreckt
sich sowohl über den ersten als auch über den zweiten Teilbe
reich. Somit wird der Katalysatorkörper vom gesamten Strom
des Gasgemischs umströmt. Im Einströmbereich wird durch die
auf den ersten Teilbereich aufgetragene Drosselschicht eine
Hemmung der Diffusion von zu- und/oder abströmenden Reakti
onsgasen erreicht. Somit ist die katalytische Rekombination
der Reaktionsgase begrenzt, was wiederum zu einer Begrenzung
der Reaktionstemperatur auch bei hohen H2-Konzentrationen
führt. Vorteilhafterweise ist die ebenfalls die katalytische
Reaktion beeinflussende Geschwindigkeit des um- oder über
strömenden Gasgemischs durch eine vorgegebene Geometrie des
Gehäuses einstellbar. Bevorzugt ist bei einer Gehäusehöhe von
0,2 bis 2 m eine Überströmgeschwindigkeit des Gasgemischs von
0,1 bis 2 m/s im Bereich der Katalysatoranordnung einge
stellt.
Für einen besonders hohen Reaktionsumsatz sind zweckmäßiger
weise mehrere gleichartige Katalysatoranordnungen parallel
zueinander angeordnet sind. Bei der umströmten Alternative
sind beispielsweise benachbarte Katalysatoranordnungen mit
den jeweils zugehörigen ersten und zweiten Teilbereichen zu
einander parallel angeordnet. Dabei weist jede Katalysato
ranordnung im ersten Teilbereich eine zugehörige Drossel
schicht auf. Bei der durchströmten Alternative der Katalysa
toranordnungen sind z. B. mehrere gleichartige erste Teilbe
reiche parallel zueinander angeordnet und von einer gemeinsa
men Drosselschicht umgeben. Die zugehörigen zweiten Teilbe
reiche sind von den ersten Teilbereichen getrennt und eben
falls zueinander parallel angeordnet. Alternativ dazu können
verschiedenartige Katalysatoranordnungen alternierend ange
ordnet sein. Durch eine Kombination von Katalysatoranordnun
gen mit ersten und zweiten oder mehreren Teilbereichen, wo
bei insbesondere ein Teilbereich eine ungedrosselte und ein
weiterer Teilbereich eine diffusionsgedrosselte Reaktion er
möglicht, ist eine besonders sichere und aktive katalytische
Rekombination in mehreren Stufen erreicht. Durch dies mehr
stufige Rekombination wird in den einzelnen Teilbereichen
oder Strömungskanälen ein besonders sicherer Schutz vor Zün
dung oder Entflammung bei gleichzeitig hohem Reaktionsumsatz
auch bei weniger explosiven Gasgemischen erzielt.
Zweckmäßigerweise sind die Katalysatoranordnungen plattenför
mig ausgebildet, besitzen jeweils eine Gesamtdicke von höch
stens 1 cm, vorzugsweise ca. 0,3 mm, und weisen einen gegen
seitigen Abstand von weniger als 20 mm auf.
Um auch bei sogenannten Aufwinden des zuströmenden Gasge
mischs mit besonders hohen Geschwindigkeiten eine homogene
Rekombination, insbesondere eine mehrstufige Oxidation, zu
gewährleisten, ist in Anströmrichtung des Gasgemisches der
Katalysatoranordnung ein Aufwindschutz vorgeschaltet. Der
Aufwindschutz kann bereits einen Teil des Katalysatorkörpers
enthalten. Er vergrößert besonders vorteilhaft die Quer
schnittsfläche der Rekombinationseinrichtung am Eingang auf
das 1- bis 5-fache. Hierdurch ist eine besonders einfache
Strömungsbegrenzung des einströmenden Gasgemischs erzielt.
Dies wiederum bewirkt eine kontinuierliche Zuführung des Gas
gemischs, wodurch ein Verschieben der Reaktionszone sicher
vermieden ist. Zur Reduzierung und ggf. Kompensation von im
Gehäuse auftretenden Druckverlusten weist das Gehäuse bevor
zugt eine Höhe von 0,2 bis 2 m auf.
Um bei einer möglicherweise auftretenden Strömungsumkehr in
nerhalb der Rekombinationseinrichtung - bei sogenannten Ab
winden - einen besonders sicheren Betrieb zu erreichen, ist
in Abströmrichtung des Gasgemisches am Ende der Katalysator
anordnung ein Abwindschutz angeordnet. Bei besonders extremen
Strömungsverhältnissen mit wechselnden Strömungsrichtungen
kann zusätzlich im Abströmbereich eine partielle Reaktions
flächenabdeckung vorgesehen sein, die wie der Aufwindschutz
eine Oberflächenvergrößerung bewirkt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist minde
stens im Einströmbereich des ersten Teilbereichs eine Teflon
beschichtung auf der Drosselschicht vorgesehen. Die Früh
startfähigkeit, insbesondere bei feuchten Umgebungsbedingun
gen, kann durch eine solche örtlich begrenzte Teflonbeschich
tung zur Erzeugung lokaler hydrophober Eigenschaften des Ka
talysatorkörpers führen. Durch die quantitative Begrenzung
der Teflonbeschichtung kann eine reaktionsrelevante Adsorp
tion von Wasser innerhalb der Poren- oder Drosselschicht ver
mieden und somit eine Verbesserung der Frühstartfähigkeit
(passiver Reaktionsstart) erzielt werden.
Die bezüglich des Verfahrens zur katalytischen Rekombination
von Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid mit Sauerstoff in ei
nem Gasgemisch genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Rekombination in einem in Strömungsrichtung
ersten Teilbereich an einem von einer Drosselschicht umgeben
den Katalysatorkörper durchgeführt und dann in einem zweiten
Teilbereich an einem dem Gasgemisch unmittelbar zugänglichen
Katalysatorkörper durchgeführt wird. Im ersten Teilbereich
wird der Gehalt des im Gasgemisch geführten Wasserstoffs
durch Oxidation auf weniger als 5 Vol.% reduziert. Die beiden
Teilbereiche - erster und zweiter Teilbereich - ermöglichen
bevorzugt katalytisch unterschiedliche aktive Zonen. Dies
wiederum bewirkt eine mehrstufige katalytische Oxidation der
Reaktionsgase.
Damit wird also selbst dem ungünstigsten Betriebsfall, der zu
berücksichtigen ist, entgegengetreten. Somit weist das in den
zweiten Teilbereich einströmende Gasgemisch eine Konzentrati
on auf, die unterhalb der Zündkonzentration des betref
fenden Reaktionsgases liegt. Dies führt dazu, daß selbst bei
hochaktivem Katalysatormaterial im zweiten Teilbereich die
diffusionshemmende und flammsperrende Drosselschicht entfal
len kann.
Zweckmäßigerweise wird bei der durchströmten Alternative das
Gasgemisch im ersten Teilbereich durch die Drosselschicht
durchgeleitet. Dabei durchströmt ein Teilstrom des ungerei
nigten Gasgemischs den ersten Teilbereich und wird gereinigt.
Dieses gereinigte Gasgemisch wird dann in einer dem Katalysa
torkörper nachgeschalteten Vermischungszone mit ungereinigtem
Gasgemisch vermischt, wodurch die Konzentration von explosi
ven Reaktionsgasen, insbesondere die H2-Konzentration, redu
ziert ist. Dieses gemischte, eine geringere Konzentration
aufweisende Gasgemisch wird dann dem zweiten Teilbereich, der
nicht durch eine Drosselschicht abgedeckt ist, zur weiteren
katalytischen Oxidation zugeführt. Das Gasgemisch ist somit
im zweiten Teilbereich dem Katalysatorkörper, der insbeson
dere katalytisch hochaktives Material umfaßt, unmittelbar zu
gänglich, wodurch ein höherer katalytischer Umsatz im zweiten
Teilbereich gegeben ist, der durch ein Katalysatormaterial
höherer katalytischer Aktivität noch weiter erhöht werden
kann.
Bei der umströmten Alternative der Katalysatoranordnung wird
das gesamte Gasgemisch vorzugsweise im ersten Teilbereich
entlang der Drosselschicht geführt wird. Dabei erfolgt der
Abbau der Konzentration an Wasserstoff entlang der Katalysa
toranordnung, d. h. entlang des ersten und zweiten Teilbe
reichs.
Bevorzugt ist im ersten Teilbereich die Reaktionstemperatur
niedriger als im zweiten Teilbereich. Insbesondere liegt die
Reaktionstemperatur im ersten Teilbereich unterhalb der Zünd
temperatur der Reaktionsgase. Vorzugsweise beträgt die Reak
tionstemperatur im ersten Teilbereich selbst im "worst case"
weniger als 560°C. Diese Reaktionstemperatur liegt somit un
terhalb der Zündtemperatur für Wasserstoff. Im zweiten Teil
bereich ist aufgrund der bereits im ersten Teilbereich er
folgten Reduzierung der Konzentration auf einen Wert unter
halb der Zündkonzentration eine wesentlich höhere Reaktions
temperatur ermöglicht, bevorzugt größer 560°C, insbesondere
800°C.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß durch mindestens zwei unterschiedliche Teil
bereiche der Katalysatoranordnung eine besonders sichere,
insbesondere ohne Zündung, und eine besonders aktive kataly
tische Rekombination sowohl bei hochexplosiven Gasgemischen
(hohe H2-Konzentration bis 15 Vol.%) als auch bei weniger ex
plosiven Gasgemischen (niedrige H2-Konzentration von ca. 1
Vol.%) erreicht ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeich
nung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Rekombinationseinrichtung zur katalytischen
Rekombination von Wasserstoff und/oder Kohlenmon
oxid mit Sauerstoff in einem Gasgemisch mit einer
Katalysatoranordnung,
Fig. 2 einen Ausschnitt II aus Fig. 1,
Fig. 3 den funktionalen Verlauf der Konzentration und der
Reaktionstemperatur in Abhängigkeit vom Strömungs
weg entlang der Katalysatoranordnung,
Fig. 4 eine alternative Rekombinationseinrichtung zur ka
talytischen Rekombination von Wasserstoff und/oder
Kohlenmonoxid mit Sauerstoff in einem Gasgemisch
mit einer Katalysatoranordnung, und
Fig. 5 einen Ausschnitt V aus Fig. 4.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Rekombinationseinrichtung 1 gemäß Fig. 1 und die Rekom
binationseinrichtung 1' gemäß Fig. 4 sind jeweils zur kata
lytischen Rekombination von Wasserstoff und/oder Kohlenmon
oxid mit Sauerstoff in einem Gasgemisch, nämlich in der Con
tainment-Atmosphäre eines nicht näher dargestellten Kern
kraftwerks bei einem Störfall, vorgesehen.
Die Rekombinationseinrichtung 1 umfaßt eine Mehrzahl von Ka
talysatoranordnungen 2, die annähernd parallel in einem Ab
stand von höchstens 20 mm zueinander angeordnet sind. Je nach
Art und Funktion der Rekombinationseinrichtung 1 kann auch
eine einzelne Katalysatoranordnung 2 vorgesehen sein. Darüber
hinaus können mehrere gleichartige oder verschiedenartige Ka
talysatoranordnungen 2 vorgesehen sein.
Die Katalysatoranordnungen 2 sind in einem Gehäuse 4 angeord
net. Das Gehäuse 4 ist dabei derart ausgebildet, daß der Re
kombinator 1, 1' im Betriebsfall für das Gasgemisch in freier
Konvektion durchströmbar ist. Dazu bildet das Gehäuse 4 ent
lang einer im wesentlichen vertikalen, durch den Pfeil 5 an
gedeuteten Vorzugsrichtung einen Schacht. Der in Folge der
Wärmeentwicklung bei der Rekombination des Gasgemischs im Be
reich der Katalysatoranordnung 2 verursachte Auftrieb bewirkt
im Betriebsfall der Rekombinationseinrichtung 1, 1' eine
Überkompensation des Druckabfalls für das Gasgemisch, so daß
in Folge einer Kaminwirkung des schachtartig ausgestalteten
Gehäuses 4 eine Durchströmung des Gasgemischs durch die Re
kombinationseinrichtung 1, 1' ohne äußere Hilfs- oder An
triebsmittel einsetzt. Der schachtartig ausgebildete Teil des
Gehäuses 4 weist dabei eine Höhe zwischen 0,2 und 2 m zur
Kompensation der verursachten Druckverluste auf. Für ein be
sonders günstiges Konvektionsverhalten weist das Gehäuse 4
zudem zweckmäßigerweise ein Höhen-zu-Tiefen-Verhältnis zwi
schen 0,3 und 10 auf.
Die Rekombinationseinrichtung 1, 1' ist derart ausgestaltet,
daß auch bei den in Folge der Wärmefreisetzung bei der Rekom
bination von Wasserstoff im Bereich der Katalysatoranordnun
gen 2 auftretenden hohen Temperaturen eine Zündung zündfähi
gen Gasgemischs im Bereich außerhalb der Rekombinationsein
richtung 1, 1' sicher vermieden ist. Dazu weist jede Kataly
satoranordnung 2 in Strömungsrichtung des Gasgemischs gesehen
mindestens zwei Teilbereiche - einen ersten Teilbereich T1
und einen zweiten Teilbereich T2 - auf. Je nach Art und Funk
tion der Rekombinationseinrichtung 1, 1' können auch mehr als
zwei Teilbereiche vorgesehen sein.
Für die katalytische Rekombination umfaßt jede Katalysatoran
ordnung 2 sowohl im ersten Teilbereich T1 als auch im zweiten
Teilbereich T2 einen Katalysatorkörper 6, der ein für die Re
kombination geeignetes katalytisch aktives Material umfaßt.
Als katalytisch aktives Material kann dabei insbesondere ein
Edelmetall, eine Mischung aus Edelmetallen oder auch eine An
ordnung aus Edelmetallfolien vorgesehen sein. Als Edelmetall
sind dabei insbesondere Platin und/oder Palladium vorgesehen.
Um eine Zündung des insbesondere im Einströmbereich hochex
plosiven Gasgemischs zu vermeiden, ist der Katalysatorkörper
6 im ersten Teilbereich T1 von einer Drosselschicht 8 zur
Hemmung der Diffusion der zu- und/oder abströmenden Reakti
onsgase umgeben. In dem zweiten Teilbereich T2 sind die Reak
tionsgase dem Katalysatorkörper 6 unmittelbar zugänglich. Da
bei wird das Gasgemisch im ersten Teilbereich T1 entlang der
Drosselschicht 8 und im zweiten Teilbereich T2 entlang des
Katalysatorkörpers 6 geführt.
Die katalytische Rekombination in dem in Strömungsrichtung
des Gasgemischs gesehen ersten Teilbereich T1 erfolgt auf
grund der den Katalysatorkörper 6 umgebenden Drosselschicht 8
gedrosselt. D. h. in dem ersten Teilbereich T1 wird bevorzugt
das Zuströmen der Reaktionsgase, z. B. CO, H2, O2, CO2, ge
hemmt, so daß nur eine Teiloxidation durchgeführt wird. Die
wiederum bewirkt, daß die katalytische Rekombination gebremst
und somit die Reaktionstemperatur niedrig, insbesondere un
terhalb von 560°C, gehalten wird. Die Länge des Teilbereichs
T1 ist maßgeblich bestimmt durch die Konzentration des zu
strömenden Reaktionsgases. Insbesondere wird der Gehalt des
im Gasgemisch geführten Wasserstoffs im ersten Teilbereich T1
durch katalytische Oxidation auf weniger als 5 Vol.% redu
ziert.
Somit strömt in die nachfolgende katalytische Zone, d. h. in
den zweiten Teilbereich T2, ein Gasgemisch ein, dessen Kon
zentration am Reaktionsgas unterhalb der Zündkonzentration
liegt. Dies führt bevorzugt dazu, daß das Gasgemisch im zwei
ten Teilbereich T2 dem Katalysatorkörper 6 unmittelbar zu
gänglichen ist. Dabei ist der zweiter Teilbereich T2 kataly
tisch aktiver als der Teilbereich T1, indem der Katalysator
körper 6 im zweiten Teilbereich T2 katalytisch aktiveres Ma
terial umfaßt. Die Reaktionstemperatur im zweiten Teilbereich
T2 beträgt demzufolge mehr als 560°C. Die beiden Teilberei
che - erster Teilbereich T1 und zweiter Teilbereich T2 - er
möglichen wie dargelegt katalytisch unterschiedlich aktive
Zonen, wodurch eine mehrstufige katalytische Oxidation der
Reaktionsgase ermöglicht ist. Je nach Stärke der katalyti
schen Aktivität kann der zweite Teilbereich T2 zusätzlich von
einer nicht dargestellten Flammensperreinrichtung ummantelt
sein.
Um auch bei sogenannten Aufwinden des zuströmenden Gasge
mischs mit besonders hohen Geschwindigkeiten eine homogene
Rekombination, insbesondere eine mehrstufige Oxidation, zu
gewährleisten, ist in Anströmrichtung des Gasgemisches der
Katalysatoranordnungen 2 ein Aufwindschutz 10 angeordnet. Der
Aufwindschutz 10 vergrößert besonders vorteilhaft die Quer
schnittsfläche am Eingang der Rekombinationseinrichtung 1 auf
das 1- bis 5-fache.
Um bei einer möglicherweise auftretenden Strömungsumkehr in
nerhalb der Rekombinationseinrichtung 1, 1' - bei sogenannten
Abwinden - einen besonders sicheren Betrieb zu erreichen, ist
in Abströmrichtung des Gasgemisches am oberen Ende des Gehäu
ses 4 ein Abwindschutz 12 vorgesehen. Der Abwindschutz 12
dient gleichzeitig als Gehäusedach und damit als tropfenab
weisende Begrenzung für die Rekombinationseinrichtung 1, 1'.
Somit ist auch beim Betrieb eines Spraysystems oberhalb der
Rekombinationseinrichtung 1, 1' ein Direkteintrag von Flüs
sigkeitstropfen in die Rekombinationseinrichtung 1, 1' ver
mieden.
Darüber hinaus umfaßt die Rekombinationseinrichtung 1, 1' in
Strömungsrichtung des Gasgemischs gesehen unterhalb des Ab
windschutzes 12 einen Filter 14. Dieser Filter 14, der den
Katalysatoranordnungen 2 innerhalb des Gehäuses 4 nachge
schaltet ist, dient der Filterung von groben Partikeln. Bei
spielsweise ist der Filter 14 aus einem Geflecht dünner Dräh
te aufgebaut. Das Geflecht weist dabei eine Maschenweite auf,
die unter Berücksichtigung des Druckverlustes in der Re
kombinationseinrichtung 1, 1' und der erforderlichen Abschei
deleistung besonders klein, bevorzugt kleiner als 800 µm, ge
wählt ist. Als weiteres Auslegungskriterium bei der Dimensio
nierung der Maschenweite ist zudem berücksichtigt, daß am
Filter 14 keine Abscheidung von Katalysatorgiften, wie Aero
solen oder Kolloiden erfolgen soll. Der Filter 14 ist viel
mehr derart dimensioniert, daß Aerosole oder Kolloide quanti
tativ und ohne nennenswerte Abscheideverluste penetrieren
können. Eine Verblockungsgefahr aufgrund sich ablagernder
Aerosole oder Kolloide ist somit sicher vermieden.
Das Gehäuse 4 weist darüber hinaus einen Isoliermantel 16
auf. Beispielsweise kann der Isoliermantel 16 in der Art ei
ner Doppelmantelausführung als Luftspalt ausgebildet sein.
Alternativ kann auch ein zwischen zwei Mantelschichten ange
ordneter temperatur- und strahlungsbeständiger Isolierstoff
vorgesehen sein. Ein Austritt von Strahlung durch den Iso
liermantel 16 ist somit sicher vermieden. Insbesondere ist
der in einem Temperaturbereich von mehr als 500°C relevante
Wärmetransport durch die Ausgestaltung des Isoliermantels 16
in einem hohen Maße unterbunden. Eine Zündung des das Gehäuse
4 umgebenden Gasgemischs (Containment-Atmosphäre) aufgrund
einer hohen Gehäusetemperatur ist somit sicher vermieden.
Fig. 2 zeigt eine Katalysatoranordnung 2 gemäß Fig. 1 mit
einem Katalysatorkörper 6. Die Katalysatoranordnung 2 ist
plattenförmig ausgebildet und besitzt eine Gesamtdicke von
höchstens 1 cm, insbesondere bei einer keramischen Ausfüh
rung. Vorzugsweise beträgt die Gesamtdicke ca. 0,3 mm. Der
erste Teilbereich T1 umfaßt die Drosselschicht 8, die den Ka
talysatorkörper 6 umgibt. Die Drosselschicht 8 ist dabei als
poröse Deckschicht ausgebildet, die auf den Katalysatorkörper
6 aufgetragen ist. Die Porigkeit der Drosselschicht 8 bewirkt
eine Bindung der zuströmenden Reaktionsgase und somit eine
Begrenzung der katalytischen Reaktion auf geringe Teilmengen
pro Flächeneinheit im ersten Teilbereich T1. Der zweite Teil
bereich T2 weist darüber hinaus eine Anreicherung an beson
ders aktiven katalytischen Material auf, das beispielsweise
als eine Schicht 18 auf den Katalysatorkörper 6 aufgetragen
ist. Diese örtlich begrenzte Anreicherung von katalytisch ak
tivem Material unterstützt die Startfunktion der Katalysato
ranordnung 2. Die Schicht 18 enthält dabei insbesondere Pla
tin oder Palladium. Alternativ kann das katalytisch aktive
Material auch in der Oberfläche des Katalysatorkörpers 6 an
geordnet sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist minde
stens im Einströmbereich des ersten Teilbereichs T1 eine Te
flonbeschichtung 20 auf der Drosselschicht 8 vorgesehen, die
den Zutritt der Reaktionsgase nur geringfügig behindert.
Durch die örtliche Begrenzung der Teflonbeschichtung 20 kann
eine reaktionsrelevante Adsorption von Wasser innerhalb der
Poren- oder Drosselschicht 8 vermieden und somit eine Verbes
serung der Frühstartfähigkeit (passiver Reaktionsstart) er
zielt werden.
Die Fig. 3 zeigt den funktionalen Verlauf der H2-Konzentra
tion K und der Reaktionstemperatur T in Abhängigkeit vom
Strömungsweg des Gasgemischs entlang der Katalysatoranordnung
2 für den erwähnten "worst case". Im Betrieb der Katalysator
anordnung 2 wird die H2-Konzentration K im ersten Teilbereich
T1 von deutlich über 10 Vol.% auf mindestens 5 Vol.% durch
katalytische Oxidation reduziert, wobei die Reaktionstempera
tur T im ersten Teilbereich T1 unterhalb von 560°C bleibt
und somit die Zündtemperatur des Reaktionsgases an der Kata
lysatoranordnung 2 unterschreitet.
Im zweiten Teilbereich T2 steigt die Reaktionstemperatur T
aufgrund der höheren katalytischen Aktivität an, insbesondere
wird die Zündtemperatur von 560°C überschritten. Da jedoch
die Konzentration K im zweiten Teilbereich T2 deutlich unter
halb der Zündkonzentration von größer 5 Vol.% liegt, ist eine
Entzündung des Gasgemischs sicher vermieden. Die in der Fig.
3 dargestellten Funktionsverläufe sind charakteristisch so
wohl für die Rekombinationseinrichtung 1 gemäß Fig. 1 als
auch für die Rekombinationseinrichtung 1' gemäß Fig. 4.
Fig. 4 zeigt die Rekombinationseinrichtung 1' mit einer al
ternativen Katalysatoranordnung 2. Dabei sind der erste Teil
bereich T1 und der zweite Teilbereich T2 getrennt voneinander
angeordnet. Der erste Teilbereich T1 umfaßt dabei eine Mehr
zahl von parallel zueinander angeordneten Katalysatorkörpern
6, die von der Drosselschicht 8 gemeinsam umgeben sind. Dazu
ist die Drosselschicht 8 eine lose Schüttung, in welche die
Katalysatorkörper 6 angeordnet sind. In Abhängigkeit von der
Art und der Funktion der Rekombinationseinrichtung 1' können
mehrere gleichartige erste Teilbereich 1 vorgesehen sein, die
wie in Fig. 4 dargestellt in Strömungsrichtung des Gasge
mischs gesehen zueinander parallel unter Bildung eines Zwi
schenraums 22 angeordnet sind. Alternativ können auch ver
schiedenartige Teilbereiche T1, T2 alternierend angeordnet
sein.
Der zweite Teilbereich T2 umfaßt ebenfalls eine Mehrzahl von
Katalysatorkörpern 6, die dem ersten Teilbereich T1 nachge
schaltet sind. Dabei sind die Katalysatorkörper 6 in Strö
mungsrichtung des Gasgemischs gesehen parallel zueinander an
geordnet. Je nach Art und Funktion der Rekombinationseinrich
tung 1' kann es sich bei den Katalysatorkörpern 6 des ersten
Teilbereichs T1 und des zweiten Teilbereichs T2 hinsichtlich
der katalytischen Aktivität um gleichartige Katalysatoren
handeln. Die Katalysatorkörper 6 können aber auch innerhalb
des ersten Teilbereichs T1 und/oder des zweiten Teilbereichs
T2 durch verschiedene katalytische Materialien in der kataly
tischen Aktivität variieren.
Zur Rekombination des Gasgemischs durchströmt dieses zum ei
nen die beiden ersten Teilbereiche T1 und gelangt mit gerin
gerer H2-Konzentration in den Zwischenraum 22. Zum anderen
gelangt gleichzeitig über eine zwischen den beiden ersten
Teilbereichen T1 angeordnete Zuführung 24 ungereinigtes Gas
gemisch in den Zwischenraum 22. In dem Zwischenraum 22 wird
das ungereinigte Gasgemisch mit dem bereits gereinigten Gas
gemisch vermischt, wodurch eine bestimmte H2-Konzentration
ausgangsseitig im Zwischenraum 22 eingestellt ist, die bevor
zugt unterhalb der Zündkonzentration von 5 Vol.% liegt. Das
aus dem Zwischenraum 22 ausströmende Gasgemisch wird an
schließend im zweiten Teilbereich T2 entlang der Katalysator
körper 6 zur weiteren katalytischen Oxidation geleitet.
In der Zuführung 24 ist ein Gitter 26 angeordnet, welches die
Zuströmung von ungereinigtem Gasgemisch begrenzt. Als Gitter
26 dient beispielsweise ein Drahtgeflecht. Es können aber
auch mehrere Drahtgeflechte oder Metallgitter hintereinander
geschaltet werden, wodurch eine besonders kleine Spaltweite
von höchstens 100 µm, vorzugsweise ca. 2 µm, erreicht ist.
Hierdurch werden auch feine Partikel wie Katalysatorgifte,
insbesondere Aerosole, quantitativ penetriert.
Fig. 5 zeigt die geschüttete Drosselschicht 8 gemäß Fig. 4.
Die geschüttete Drosselschicht 8 weist vorzugsweise eine
Korngröße von 1 bis 10 mm, insbesondere von 1 bis 5 mm, auf.
Dabei weist in Strömungsrichtung des Gasgemischs gesehen
(durch den Pfeil 28 angedeutet) die Drosselschicht 8 im Ein
strömbereich E eine größere Korngröße auf als im Ausströmbe
reich A. Hierdurch ist die Drosselschicht 8 besonders diffu
sionshemmend und flammsperrend ausgeführt.