DE10223328A1 - Gaskonverter mit aktivitätsangepasstem Katalysatorsystem - Google Patents

Gaskonverter mit aktivitätsangepasstem Katalysatorsystem

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beseitigung von brennbaren Gasen innerhalb der Raumatmosphäre aus Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen, mit mindestens einem Katalysatorelement (2) und mit einem das mindestens eine Katalysatorelement (2) aufnehmenden Gehäuse (1), das eine Längsrichtung für eine Durchströmung vorgibt und an beiden Enden in Längsrichtung jeweils mindestens eine Öffnung aufweist, bei der das technische Problem, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, deren katalytische Aktivität so begrenzt ist, dass unabhängig von der Konzentration der Brenngase und deren Homogenität in der Raumatmosphäre bei jedem Betriebszustand eine zündungsfreie und effiziente Abmagerung der Gasgemische gewährleistet ist, dadurch gelöst wird, dass zumindest ein Teil der Oberfläche des mindestens einen Katalysatorelements (2) punktuell mit einem katalytisch aktiven Material beschichtet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem heterogenen Katalysator, in der gasförmige Energieträger innerhalb der Raumatmosphäre und in Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen effektiv und zündungsfrei umwandelt werden.
  • Energieträger, die unter Normbedingungen (Raumtemperatur, Atmosphärendruck) gasförmig sind und/oder einen hohen Dampfdruck besitzen, wie beispielsweise Wasserstoff, Erdgas oder Propan (im weiteren Verlauf als "Brenngase" bezeichnet), werden sowohl in der Industrie und Wirtschaft als auch in Privathaushalten genutzt. Transport, Lagerung, Verwertung und/oder Weiterverarbeitung dieser Stoffe erfolgen in der Regel unter Überdruck (größer als Atmosphärendruck) in Behältern, Rohrleitungen und Apparaturen, die ein unkontrolliertes Entweichen dieser Energieträger bei sachgemäßer Handhabung und Betrieb ausschließen. Bei Verwendung der Brenngase innerhalb von Gebäuden sind neben Brandschutzeinrichtungen in der Regel auch weitergehende Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, wie beispielsweise eine ausreichende Belüftung, die bei Unfällen oder Leckagen die Bildung brennbarer und/oder zündfähiger Gasgemische verhindern.
  • In Räumen, die abgeschlossenen sind oder in denen aus baulichen Gründen ein natürlicher Luftaustausch mit der Umgebung nicht bzw. nicht ausreichend möglich ist, werden je nach Gefahrenpotential aufwendige Zwangsbe- und -entlüftungsanlagen erforderlich, die im Schadensfall für einen Luftaustausch sorgen. Das sicherheitstechnische Konzept dieser Anlagen beruht hierbei auf dem Verdünnungsprinzip, bei dem die jeweiligen Brenngaskonzentrationen unterhalb der zündfähigen Grenzen gehalten werden müssen.
  • Einen Sonderfall stellen Gebäude oder Anlagen dar, in denen ein Luftaustausch mit der Umgebung aufgrund gesetzlicher bzw. genehmigungsrechtlicher Gründe zwingend ausgeschlossen ist, z. B. Sicherheitsbehälter (Containments) wassergekühlter Kernreaktoren (LWR), in denen im Verlauf eines Störfalls große Mengen Wasserstoff in das Reaktorgebäude gelangen und mit dem Luftsauerstoff ein explosives Gemisch bilden können. Als vorbeugende Sicherheitsvorkehrungen kommen hier sogenannte Rekombinatoren zum Einsatz. Diese magern im Schadensfall das Wasserstoff/Luft-Gemisch ab, indem der Wasserstoff in einer exothermen Reaktion mit dem Luftsauerstoff zu Wasserdampf umgesetzt wird. Neben thermischen Rekombinatoren wurden auch katalytische entwickelt, die passiv arbeiten, d. h. bei denen die Umsetzung ohne externe Energieversorgung erfolgt, und die daher bevorzugt werden. Bei den katalytischen Rekombinatoren gibt es Vorrichtungen mit katalytisch beschichteten Substraten aus metallischen Blechen oder Folien und hochporösen Granulaten, siehe Kanzleiter und Seidler oder Bröckerhoff und Reinecke. In beiden Fällen sind die Substrate innerhalb der Vorrichtungen so eingebaut, dass sie den an der Unterseite infolge freier Konvektion eintretenden Wasserstoff/Luft-Gemischen sowohl einen möglichst geringen Strömungswiderstand bieten als auch ein intensiver Kontakt der Reaktionsedukte mit den katalytisch aktiven Oberflächen gewährleistet ist. Die exotherme Wasserstoffoxidation führt zur Aufheizung der Reaktionsgase und damit zum thermischen Auftrieb. Der so entstehende Naturzug sorgt für ein kontinuierliches Nachströmen der wasserstoffhaltigen Eduktgase in den Rekombinator. Eine Zwangsdurchströmung, z. B. mittels Gebläse, ist demzufolge nicht erforderlich.
  • Ein schwerwiegender Nachteil dieser Gaskonverter liegt in der nicht ausreichenden Kühlung der katalytisch beschichteten Trägermaterialien. Dies hat zur Folge, dass im Betriebsfall infolge zu großer Abbauraten eine kurzfristige oder andauernde Überhitzung der Katalysatoren nicht auszuschließen ist. Bei Erreichen der Zündtemperatur kann es daher zu einer anlagengefährdenden homogenen Gasphasenreaktion mit Deflagration, Explosion und ggf. Detonation kommen, die eine schwere dynamische Druckbeanspruchung der Containmentwände bewirkt und zur Schädigung führen kann.
  • Um dem Überhitzungsproblem entgegenzuwirken, wurden Rekombinatoren vorgeschlagen, die bei hohen Umsatzraten und in einem weiten Wasserstoff-Konzentrationsbereich für eine ausreichende Wärmeabfuhr und damit Kühlung der Substrate sorgen sollen. Wie aus den Druckschriften DE 197 22 305 und DE 198 52 953 bekannt, zählen hierzu u. a. neben einer vorteilhaften Gasführung im Inneren des Rekombinators sowohl passive wärmeaufnehmende und zwischenspeichernde Einbauten als auch energietransportierende Systeme. Da diese technisch weiterentwickelten Rekombinatoren jedoch nicht für jeden denkbaren Betriebsfall auslegbar oder einsetzbar sind, kann auch hier eine Überhitzung mit den oben beschriebenen Folgen nicht vollständig ausgeschlossen werden.
  • Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, deren katalytische Aktivität so begrenzt ist, dass unabhängig von der Konzentration der Brenngase und deren Homogenität in der Raumatmosphäre bei jedem Betriebszustand eine zündungsfreie und effiziente Abmagerung der Gasgemische gewährleistet ist. Ein derartiger Katalysator wird im folgenden "aktivitätsangepasst" bezeichnet.
  • Das zuvor aufgezeigte technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
  • Die Vorrichtung zur Beseitigung von brennbaren Gasen innerhalb der Raumatmosphäre aus Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen weist auf mindestens ein Katalysatorelement und ein das mindestens eine Katalysatorelement aufnehmende Gehäuse, das eine Längsrichtung für eine Durchströmung vorgibt und an beiden Enden in Längsrichtung jeweils mindestens eine Öffnung aufweist. Erfindungsgemäß ist zumindest ein Teil der Oberfläche des zumindest einen Katalysatorelements punktuell mit einem katalytisch aktivem Material beschichtet, so dass die Anzahl der katalytisch aktiven Zentren der einzelnen Katalysatorelemente soweit begrenzt ist, dass infolge des hierdurch reduzierten Brenngasumsatzes eine Zündung des Gasgemisches durch Überhitzung ausgeschlossen werden kann.
  • Das Funktionsprinzip eines solchen aktivitätsangepassten Katalysators basiert auf der effektiven Limitierung des Brennstoffumsatzes und somit der Wärmeproduktion auf seiner Oberfläche durch eine mengenmäßige Begrenzung des diffusionsbedingten Antransportes der Eduktmoleküle bzw. des Abtransportes der Produktmoleküle auf und von der katalytisch aktiven Grenzfläche. Diese Transportbegrenzung wird erreicht mittels einer entsprechenden Reduzierung der katalytisch aktiven Zentren und somit der wirksamen Grenzfläche auf dem Trägermaterial, in deren Folge der für den diffusiven Antransport erforderliche Konzentrationsgradient in der strömungsfreien Grenzschicht zwischen Gasraum und Katalysatorgrenzfläche, der sogenannten Transportgrenzschicht, verringert wird. Auf der Katalysatoroberfläche stellt sich somit eine Temperatur ein, die der Gleichgewichtslage zwischen Wärmeerzeugung und Wärmeabfuhr entspricht. Bei ausreichender Begrenzung der Katalysatoraktivität kann somit die Systemtemperatur unabhängig von der Konzentration des Reaktionsgases unterhalb der Zündtemperatur gehalten werden.
  • Für die Herstellung von aktivitätsangepassten Katalysatoren werden die Trägermaterialoberflächen punktuell mit katalytisch aktivem Material nach einem elektrolytischen Verfahren beschichtet, um die erforderliche Reduzierung der katalytische aktiven Grenzfläche zu erreichen. Mit dieser Abscheidemethode kann abhängig von den Elektrolyseparameter sowohl die flächenspezifische Keimbildungszahl des Katalysators auf dem Träger, als auch die Keimgröße sehr variabel eingestellt werden, damit je nach Art des in der Atmosphäre gelösten Brennstoffes und seiner Selbstzündungstemperatur das erforderliche Umsetzungsvermögen des aktivitätsangepassten Katalysators erreicht werden kann. Je nach benötigtem katalytisch aktiven Materialien kann die Herstellung auch durch die Kombination einer galvanischen Abscheidung eines Vorläufermetalls mit einem anschließenden Aktivierungsschritt erfolgen wie beispielsweise eine Temperung der Beschichtung unter Luftzufuhr. Hierdurch können auch oxidkeramische Oxidationskatalysatoren wie beispielsweise CuO oder CeO2 für die Anwendung erschlossen werden.
  • Voraussetzung für die Anwendung dieses Herstellungsverfahren sind jedoch Trägermaterialien die den elektrischen Strom leiten und für eine elektrolytische Beschichtung zugänglich ist. Dies können neben Metallen und elektrisch leitenden Keramiken auch Kombinationen aus beiden Materialien sein.
  • Ein zuvor beschriebener aktivitätsangepasster Katalysator weist eine effektive Reduzierung des Konzentrationsgradienten des Brenngases in der Transportgrenzschicht auf, in deren Folge es zu einer Entkopplung der Wärmefreisetzungs- und Wärmeabfuhrvorgänge kommt. Diese Entkopplung sowie die daraus resultierenden Auslegungsparameter können wie folgt beschrieben werden:
    In den anwendungsrelevanten Temperaturbereichen wird die freigesetzte Reaktionswärme QR durch die katalysierte Brennstoffoxidation im wesentlichen mittels konvektivem Wärmestrom Qα abgeführt. Die stationäre Energiebilanz für ein solches Katalysatorelement lautet

    (1) QR = Qα.
  • Für die diffusionskontrollierte Reaktion lässt sich der Quellterm


    mit


    formulieren. Darin ist r die Reaktionsrate, ΔHR,B die Reaktionsenthalpie, DB der Diffusionskoeffizient des Brenngases im Gasgemisch, dh der hydraulische Strömungsdurchmesser und ΔCB die Konzentrationsdifferenz des Brenngases in der Transportgrenzschicht. Die den diffusiven Stofftransport beschreibende Sherwood-Zahl Sh ist beispielsweise für erzwungene Konvektion als Funktion von der Reynolds-Zahl Re und von der Schmidt-Zahl Sc bekannt.
  • Der konvektiv von der Katalysatoroberfläche abgeführten Wärmestrom lässt sich zu


    formulieren. Hier beschreibt die Nusselt-Zahl Nu den konvektiven Wärmetransport, λ die Wärmeleitfähigkeit des umströmenden Mediums sowie ΔT das Temperaturgefälle zwischen Katalysatoroberfläche und Strömung. Die Nusselt- Zahl kann aus der Beziehung


    mit der Prandtl-Zahl Pr berechnet werden. Nach der Analogie von Stoff- und Wärmeübergang sind die Bestimmungsgleichungen für Sherwood- und Nusselt-Zahl gleichlautend, wenn jeweils die Schmidt- bzw. die Prandtl-Zahl eingesetzt werden. Werden die Gln. 2 und 4 in Gl. 1 eingesetzt, folgt durch Umformungen die Beziehung


  • Es wird deutlich, dass die sich einstellende Temperaturdifferenz ΔT im wesentlichen von der Brennstoffkonzentrationsdifferenz in der Transportgrenzschicht ΔCB bestimmt wird. Die weiteren Größen in der Beziehung sind Stoffdaten wie die Dichte ρ oder die spezifische Wärmekapazität cp des Brenngases. Die Konzentrationsdifferenz ist damit die einzige Größe, über die die Aufheizung der Katalysatortemperatur

    (7) TKat = TGas + ΔT

    begrenzt werden kann.
  • Zusammenfassend kann demnach festgestellt werden, das bei ausreichender Begrenzung der Katalysatoraktivität die Systemtemperatur unabhängig von der Konzentration des Reaktionsgases unterhalb der Zündgrenze gehalten werden.
  • Das einzustellende oberflächenspezifische Umsetzungsvermögen eines erfindungsgemäßen aktivitätsangepassten Katalysators orientiert sich demnach nur an der Art des in der Atmosphäre gelösten Brennstoffes und an seiner Selbstentzündungstemperatur. Bei Kenntnis der Gastemperatur lässt sich damit nach Gleichung (7) die maximale Temperaturdifferenz ΔT bestimmen. Aus Gleichung (6) ergibt sich damit die maximal zulässige Konzentrationsdifferenz in der Transportgrenzschicht ΔCB, für die eine Überhitzung naturgesetzlich auszuschließen ist.
  • Eine effiziente und sicherheitstechnisch erforderliche Abmagerung der Gasgemische unterhalb der unteren Zündgrenze lässt sich mit einer Reihenschaltung der beschriebenen aktivitätsangepassten Katalysatoren erzielen, da sich der Gesamtumsatz additiv aus den Einzelumsätzen ergibt.
  • In vorteilhafter Weise erzielt also die Vorrichtung im Inneren unter Ausnutzung natürlicher oder auch erzwungener Konvektion eine effiziente Minderung der Brennstoffkonzentration durch eine kaskadenartige Umsetzung an in Reihe geschalteten um- und/oder durchströmten aktivitätsangepassten Katalysatoren. Dabei ist der jeweilige Umsatz der Einzelkatalysatoren soweit begrenzt, dass eine Überhitzung über die Selbstentzündungstemperatur hinweg naturgesetzlich ausgeschlossen werden kann.
  • Als katalytisch aktive Substanzen kommen neben Oxiden der Übergangsmetalle und Lanthaniden wie beispielsweise V2O5, MoO3, NiO, CoO, CuO, MnO2, CeO2, La2O3 und Mischungen bzw. Mischoxide aus und mit diesen Verbindungen prinzipiell alle Oxidationskatalysatormaterialien in Betracht, die sich elektrolytisch entweder direkt oder als Vorläufermetall mit anschließendem Aktivierungsschritt z. B. Temperung unter Luftzufuhr auf einem Trägermaterial abscheiden lassen. Vorzugsweise werden jedoch Edelmetalle wie Pt, Pd, Re, Ru, Rh und Ir sowie deren Oxide und Mischungen aus diesen Elementen bzw. Verbindungen verwendet.
  • Als Trägersubstrate für diese Katalysatoren sind grundsätzlich alle Körper und Schüttungen aus elektrisch leitendem keramischem und metallischem Material bzw. Kombinationen aus beiden einsetzbar, die auch beim Anwendungsfall nach dem Prinzip der freien Konvektion eine ausreichende Durchströmung und/oder Umspülung - hohe Stoff- und Wärmeübergangskoeffizienten bei geringen Druckverlusten - ermöglichen und einen intensiven Kontakt zwischen den Reaktionsgasen und dem aufgebrachten katalytisch aktiven Material sicherstellen. Vorzugsweise werden jedoch Bleche sowie Folien und Netze aus Edelstahl eingesetzt bzw. vorgeschlagen.
  • Zur Herstellung dieser aktivitätsangepassten Katalysatoren sind prinzipiell alle elektrolytischen Verfahrensweisen verwendbar. Als besonders vorteilhaft hat sich die pulselektrolytische Abscheidung von Edelmetallen auf metallischen Trägernetzen erwiesen. Die Einstellung definierter katalytisch aktiver Grenzflächen kann bei diesem Verfahren in besonders einfacher Weise bei der Verwendung geringer Pulsspannungen und Pulsweiten durch eine begrenzte Pulsanzahl erfolgen.
  • Für eine elektrolytische Beschichtung sind grundsätzlich alle in der Technik und Literatur Elektrolytzusammensetzungen einsetzbar, die das Trägersubstrat nicht korrosiv angreifen. Bei der galvanischen Abscheidung von Edelmetallen, wie beispielsweise Platin und Palladium, haben sich alkalische Lösungen mit Salzen der Hexahydroxoplatinsäure mit Platinanoden bzw. Elektrolyte aus Palladium-diamminodinitrit (P-Salz) mit Palladium- oder Platinanoden als vorteilhaft erwiesen.
  • Für einen effizienten erfindungsgemäßen Abbau der Brenngase in einem Gasgemisch sind mindestens zwei dieser aktivitätsangepassten Katalysatoren in Form von Netzen hintereinander oder in Form von Blechen, Folien und/oder Netzen in Reihe geschaltet innerhalb eines Gehäuses angeordnet, das eine Längsrichtung für eine Durchströmung vorgibt und an beiden Enden in Längsrichtung jeweils mindestens eine Öffnung aufweist. Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technisches Konzept des Vorrichtungsgehäuses unterliegen keinen besonderen Anwendungsbeschränkungen. Für den Anwendungsfall der Durchströmung mittels Naturkonvektion sind jedoch alle Maßnahmen vorteilhaft, die zu einer Verstärkung des Naturzug-Effektes führen.
  • In einer bevorzugten Weise werden die nach dem beschriebenen Verfahren beschichteten Substrate innerhalb der Vorrichtungen daher so angebracht, dass eine Durchströmung von unten nach oben und somit ein ungestörter bzw. beschleunigter Durchtritt des an der Unterseite eingetretenen und an den Katalysatoren erhitzten Gasgemischs infolge thermischen Auftriebs möglich sind. Das hierdurch beschleunigte kontinuierliche Nachströmen des Gasgemisches sorgt zudem für eine erhöhte Raum-Zeitausbeute und somit für einen schnelleren Abbau der Brenngase.
  • Für den Anwendungsfall des zwangsdurchströmten Systems wird die Erfindung in bevorzugter Weise in eine Abluftanlage integriert, die in Räumen, in denen sich z. B. Druckbehälter mit brennbaren Gasen befinden oder in die unfall- oder störfallbedingt Brenngase eindringen, z. B. Garagen oder Parkhäuser, für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen. Um im Schadensfall einen maximalen und sicheren Brenngasumsatz zu erzielen, sollte in vorteilhafter Weise die Strömungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der für die vollständige Umsetzung benötigten Katalysatortemperatur geregelt werden.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der beispielhaft bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gaskonverters mit aktivitätsangepassten Katalysatorsystemen dargestellt sind. Dabei wird auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird, in der die Fig. 1 bis 3 verschiedene Ausführungsbeispiele zeigen.
  • In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des mittels Naturzug betriebenen Gaskonverters zur Beseitigung von Brenngasen aus der Raumatmosphäre und aus Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderung dargestellt. Der Gaskonverter hat ein Gehäuse 1, das eine Längsrichtung für die Durchströmung von unten nach oben vorgibt und an beiden Enden jeweils eine Öffnung aufweist. Das Gehäuse 1 besteht aus drei Segmenten, wobei sich im dargestellten Mittelteil drei senkrecht zur Längsachse angebrachte aktivitätsangepasste Katalysatorelemente 2 in Form von Netzen befinden, die vom Gasgemisch durchströmt werden. Der Gasein- und -auslaß sind zur Optimierung des Naturzugeffektes jeweils konisch gestaltet und zur Homogenisierung des Reaktionsgases an beiden Öffnungen senkrecht zur Strömungsrichtung mit Diffusorelementen 3 versehen, die auch als Schutz des Katalysatorsystems vor mechanischer Beschädigung dienen. In der dargestellten Form bestehen diese Diffusoren aus jeweils zwei Metallnetzen, die versetzt zueinander angeordnet sind, d. h. der jeweilige Kreuzungspunkt zweier Metalldrähte eines Netzes liegt über dem Maschenmittelpunkt des anderen Netzes.
  • In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des betriebenen Gaskonverters zur Beseitigung von Brenngasen dargestellt. Der Gaskonverter weist ebenfalls die schon aus Fig. 1 bekannte naturkonvektionsoptimierte und mit Diffusoren 3 ausgerüstete geometrische Gestalt des Gehäuses 1 auf, wobei die aktivitätsangepassten Katalysatorelemente 2 in Form von Blechen oder Folien parallel und in zwei Reihen senkrecht zur Strömungsrichtung angeordnet sind.
  • In Fig. 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel des mittels Zwangsdurchströmung betriebenen Gaskonverters dargestellt. In diesem Fall ist der Gaskonverter ein Teilsegment eines Abluftkanals. Er besteht aus einem einfachen zylindrischen oder rechteckigen Gehäuse 1, in dem die aktivitätsangepassten Katalysatorelemente 2wieder in Form von Netzen senkrecht zur Strömungsrichtung angeordnet sind. Zur Optimierung des Brenngasumsatzes ist eines dieser Katalysatornetze mit einem Thermofühler 3 versehen, der als Regelelement die Strömungsgeschwindigkeit steuert.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur Beseitigung von brennbaren Gasen innerhalb der Raumatmosphäre aus Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen,
- mit mindestens ein Katalysatorelement (2) und
- mit einem das mindestens eine Katalysatorelement (2) aufnehmenden Gehäuse (1), das eine Längsrichtung für eine Durchströmung vorgibt und an beiden Enden in Längsrichtung jeweils mindestens eine Öffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zumindest ein Teil der Oberfläche des mindestens einen Katalysatorelements (2) punktuell mit einem katalytisch aktivem Material beschichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Katalysatorelement (2) quer zur Durchströmungsrichtung innerhalb des Gehäuses (1) angeordnet ist und vom Reaktionsmedium durchströmbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Katalysatorelement (2) in Form von Netzen, Blechen oder Lochblechen ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das katalytisch aktive Material aus einem Edelmetall besteht.
5. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, innerhalb eines Sicherheitsbehälters von wassergekühlten Kernreaktoren (LWR).
6. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, innerhalb einer Abluftanlage.
7. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, innerhalb von Räumlichkeiten, in dem sich Druckbehälter mit brennbaren Gasen befinden oder in den Brenngase eindringen, vorzugsweise Garagen oder Parkhäuser.
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