DE19914142A1 - Verfahren zur Herstellung von Benzofurandionoxim-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Benzofurandionoxim-DerivatenInfo
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- C07D307/83—Oxygen atoms
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Benzofurandionoxim-Derivaten durch Umsetzung von Benzofurandionoxim-Derivaten mit Säuren.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von
Benzofurandionoxim-Derivaten.
Ein Verfahren zur Herstellung von Benzofurandion-methyloximen wurde bereits
beschrieben (vgl. WO 95/24396). Ein Verfahren zur Herstellung von Carbonyl
verbindungen aus Oximen wurde von Grandi et al. beschrieben (vgl. R. Grandi et al.,
Synthetic Communications, 23 (16), 2279 (1993)).
Die nach diesen Verfahren hergestellten Verbindungen sind jedoch nur in mäßigen
Ausbeuten erhältlich. Weitere Nachteile dieser Verfahren sind, daß das Produkt als
E/Z-Isomerengemisch erhalten wird.
Es wurde nun gefunden, daß man Verbindungen der Formel (I),
in welcher
R1 für substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
R3 für Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl, Alkoxy, Halogenalkoxy oder Halogen steht,
erhält, wenn man Verbindungen der Formel (II),
R1 für substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
R3 für Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl, Alkoxy, Halogenalkoxy oder Halogen steht,
erhält, wenn man Verbindungen der Formel (II),
in welcher
R1 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, und
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
mit Säuren, oder mit Trialkylsilylchlorid in Gegenwart von Dialkylsulfoxid, gegebenenfalls in einem Verdünnungs- und/oder einem Lösungsmittel umsetzt.
R1 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, und
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
mit Säuren, oder mit Trialkylsilylchlorid in Gegenwart von Dialkylsulfoxid, gegebenenfalls in einem Verdünnungs- und/oder einem Lösungsmittel umsetzt.
Bevorzugt sind Verfahren, in denen man Verbindungen der Formel (II) mit Säuren
umsetzt.
Bei der Umsetzung mit einem Trialkylsilylchlorid in Gegenwart von Dialkylsulfoxid
ist Trimethylsilylchlorid in Gegenwart von Dimethylsulfoxid bevorzugt.
Säuren im Sinne der Erfindung sind höher konzentrierte Säuren, insbesondere
Mineralsäuren.
Als Mineralsäuren sind Schwefelsäure, vorzugsweise 10- bis 90%ige Schwefelsäure,
insbesondere halbkonzentrierte handelsübliche Schwefelsäure, und/oder Phosphor
säure, vorzugsweise 20- bis 95%ige Phosphorsäure, insbesondere handelsübliche 85%ige
Phosphorsäure bevorzugt.
Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) mit Säuren werden als
Verdünnungs- und/oder Lösungsmittel beispielhaft und vorzugsweise Wasser;
Alkohole, insbesondere Methanol; Ether, insbesondere Dimethoxyethan,
Tetrahydrofuran, Methyl-tert.-butylether oder tert.-Amylmethylether; Alkylnitrile,
insbesondere Acetonitril; Ketone, insbesondere Aceton oder Lösungsmittelgemische
davon, insbesondere Alkohol-Wasser-Gemische verwendet.
Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) mit Trialkylsilylchlorid in
Gegenwart von Dialkylsulfoxid, werden als Verdünnungs- und/oder Lösungsmittel
Ether, insbesondere Dimethoxyethan, Tetrahydrofuran, Methyl-tert.-butylether oder
tert.-Amylmethylether; Alkylnitrile, insbesondere Acetonitril; N-Methyl-pyrrolidon;
Alkancarbonsäureester, insbesondere Essigester; Ketone, insbesondere Aceton oder
Lösungsmittelgemische davon verwendet.
Die Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) mit Säuren erfolgt in einem
Temperaturbereich von 0°C bis 100°C, vorzugsweise in einem Temperaturbereich
von 20°C bis 80°C.
Die Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) mit Trialkylsilylchlorid in
Gegenwart von Dialkylsulfoxid erfolgt in einem Temperaturbereich von 0°C bis
Rückflußtemperatur der jeweiligen Mischung, vorzugsweise bei Rückflußtemperatur.
Die Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) erfolgt bei Normaldruck, bei
erhöhtem oder bei vermindertem Druck, vorzugsweise bei Normaldruck.
Die Verbindungen der Formel (II) werden als E/Z-Isomerengemische oder als reine
Isomere eingesetzt.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlichen Verbindungen der Formel
(I) werden dann in Form der Isomerengemische oder in Form der reinen Isomere
erhalten. Die erhaltenen Isomerengemische können gegebenenfalls nach gebräuchli
chen Methoden, z. B. durch Chromatographie in die reinen Isomeren aufgetrennt
werden.
Die Ausgangsstoffe sind durch obige Formel (II) definiert.
In den Definitionen R1, R2 und R3 der Formel (II) sind die gesättigten oder
ungesättigten Kohlenwasserstoffketten, wie Alkyl, Alkoxy oder Halogenalkoxy
jeweils geradkettig oder verzweigt. Insbesondere steht Alkyl für C1-C4-Alkyl,
insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, s-Butyl, t-Butyl oder i-
Butyl. Insbesondere steht Alkoxy für C1-C4-Alkyl, insbesondere Methoxy, Ethoxy, n-
Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, s-Butoxy, t-Butoxy oder i-Butoxy.
Als Substituenten für Alkyl in der Bedeutung von R2 sind Hydroxy, Alkoxy,
Alkyloxycarbonyl oder Halogen bevorzugt.
Halogen steht im allgemeinen für Fluor, Chlor, Brom oder Iod, vorzugsweise für
Fluor, Chlor oder Brom, inbesondere für Fluor oder Chlor.
In Formel (II) steht R1 vorzugsweise für Methyl.
In Formel (II) steht R2 vorzugsweise für Wasserstoff oder 2-Hydroxy-ethyl,
insbesondere für Wasserstoff.
In Formel (II) steht R3 vorzugsweise für Wasserstoff.
Die Ausgangsstoffe der Formel (II) sind teilweise bekannt. Die als Ausgangsstoffe
verwendeten Verbindungen 2-Hydroximino-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran
und 2-(2-Hydroxy-ethoxyimino)-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran sind in DE-
A-197 06 399, DE-A-197 06 396 und EP-A-0 846 691 beschrieben. Die noch nicht
bekannten Verbindungen der Formel (II) sind nach denen in DE-A-197 06 399, DE-A-
197 06 396 und/oder EP-A-0 846 691 beschriebenen Verfahren herstellbar.
Alle anderen Ausgangsverbindungen sind gängige Handelsprodukte oder können
durch einfache Verfahren aus diesen hergestellt werden.
Besonders bevorzugt sind Verfahren, in denen man Verbindungen der Formel (II)
mit halbkonzentrierter handelsüblicher Schwefelsäure und/oder handelsüblicher
85%iger Phosphorsäure, bei Temperaturen von 20°C bis 80°C umsetzt.
Ein entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die im Vergleich
zu den bekannten Verfahren erhöhte Ausbeute. Ein weiterer Vorteil des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß bei Einsatz von Isomerengemischen
größtenteils die E-Isomeren entstehen. Außerdem ist es für den Fachmann ausge
sprochen überraschend, daß die Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) im
sauren Medium durchgeführt werden kann.
Das Verfahren wird verwendet zur Herstellung von wichtigen Zwischenprodukten
der Formel (I), die die Herstellung von bekannten Schädlingsbekämpfungsmitteln
erleichtern.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf die Beispiele limitiert.
1.9 g (0.1 Mol) 2-Hydroximino-(E)-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran werden
in 10 ml halbkonzentrierter handelsüblicher Schwefelsäure 18 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließend versetzt man mit 300 ml Wasser, extrahiert
dreimal mit je 100 ml Dichlormethan, wäscht die vereinigten organischen Phasen mit
je 100 ml 1N NaOH und Wasser, trocknet über Na2SO4 und engt zur Trockene ein.
Ausbeute: 1.7 g (93% d. Th.)
NMR (CDCl3):
4.34 ppm (s, 3H), 7.15 ppm (d, 1H), 7.22 ppm (t, 1H),
7.50 ppm (t, 1H), 7.97 ppm (dd, 1H)
Ausbeute: 1.7 g (93% d. Th.)
NMR (CDCl3):
4.34 ppm (s, 3H), 7.15 ppm (d, 1H), 7.22 ppm (t, 1H),
7.50 ppm (t, 1H), 7.97 ppm (dd, 1H)
4.7 g (0.02 Mol) 2-(2-Hydroxy-ethoximino)-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran
E/Z-Gemisch (55.6% E, 43.5% Z-Isomer) werden in 20 ml 85%iger Phosphorsäure
zwei Stunden bei 55°C gerührt. Aufarbeitung und Isolierung erfolgen analog Beispiel
1.
Ausbeute: 3.4 g hellbeiger Feststoff (90.9% E, 4.6% Z; ≘ 96% d. Th.)
Ausbeute: 3.4 g hellbeiger Feststoff (90.9% E, 4.6% Z; ≘ 96% d. Th.)
4,42 kg (23.0 Mol) 2-Hydroximino-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran werden
in 28 l 85%iger o-Phosphorsäure drei Stunden bei 55°C gerührt. Der Ansatz wird
auf Raumtemperatur abgekühlt, und unter Kühlung werden 12 l Eiswasser
zugetropft. Diese Suspension wird in 100 l Eiswasser eingerührt, nach 20 min
abgesaugt, und mit 40 l Wasser nachgewaschen, bis das Filtrat neutral reagiert. Der
Rückstand wird in 70 l gesättigter NaHCO3-Lsg. verrührt, abgesaugt, mit 25 l Wasser
nachgewaschen und bei 50°C getrocknet.
Ausbeute: 3161 g (≘ 77.6% d. Th.) hellbeiger Feststoff
Ausbeute: 3161 g (≘ 77.6% d. Th.) hellbeiger Feststoff
1.9 g (0,1 Mol) 2-Hydroximino-(E)-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran werden
in 10 ml 85%iger Phosphorsäure zwei Stunden bei 55°C gerührt. Man läßt auf
Raumtemperatur abkühlen, versetzt mit 300 ml Wasser, extrahiert dreimal mit je 100 ml
Dichlormethan, wäscht die vereinigten organischen Phasen mit je 100 ml 1N
NaOH und Wasser, trocknet über Na2SO4 und engt zur Trockene ein.
Ausbeute: 1.8 g hellbeiger Feststoff, HPLC-Gehalt: 98,1% E-Isomer (≘ 100% d. Th.)
Ausbeute: 1.8 g hellbeiger Feststoff, HPLC-Gehalt: 98,1% E-Isomer (≘ 100% d. Th.)
2.3 g (0.12 Mol) 2-Hydroximino-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran E/Z-
Gemisch (68,5% E, 31.2% Z) werden analog Beispiel 4, in 12 ml 85%
Phosphorsäure zwei Stunden bei 70°C umgesetzt. Die Aufarbeitung erfolgt analog
Beispiel 4.
Ausbeute: 1.9 g E/Z-Gemisch (88,2% E, 7% Z) (≘ 85% d. Th.)
10 g p 2.20 (E-Isomer)
10 g p 2.14 (Z-Isomer)
Ausbeute: 1.9 g E/Z-Gemisch (88,2% E, 7% Z) (≘ 85% d. Th.)
10 g p 2.20 (E-Isomer)
10 g p 2.14 (Z-Isomer)
Zu 768,7 g (4.0 Mol) 2-Hydroximino-3-methoximino-2,3-dihydro-benzofuran in
3,0 l Acetonitril werden 500 g Seesand gegeben und auf 55°C erwärmt.
Anschließend tropft man 877,2 g (12.0 Mol) Dimethylsulfoxid und 1303,7 g (12.0 Mol)
Trimethylchlorsilan innerhalb von 30 Minuten gleichzeitig zu. Die
Reaktionsmischung wird eine Stunde bei 55°C und eine Stunde unter Rückfluß bis
zum Ende der Gasentwicklung gerührt. Anschließend wird die Mischung auf 20°C
abgekühlt, die Suspension abgesaugt und mit Acetonitril nachgewaschen. Das orange
Filtrat wird innerhalb von 30 Minuten zu 18 l Eiswasser und 2 l Petrolether getropft.
Die Suspension wird 30 Minuten bei 20°C gerührt, das Produkt setzt sich in der
oberen Petrolether-Phase ab. Die untere wässrige Phase wird abgelassen und das
Produkt in der PE-Phase abgesaugt und mit 1,5 l Petrolether, 4,0 l Wasser und 1,0 l
Petrolether gewaschen, und im Vakuum bei 40°C getrocknet.
Ausbeute: 584 g = 82,4% hellrosa Feststoff
Ausbeute: 584 g = 82,4% hellrosa Feststoff
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I),
in welcher
R1 für substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
R3 für Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl, Alkoxy, Halogenalkoxy oder Halogen steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel (II),
in welcher
R1 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht, mit Säuren, oder mit Trialkylsilylchlorid in Gegenwart von Dialkylsulfoxid, gegebenenfalls in einem Verdünnungs- und/oder einem Lösungsmittel umsetzt.
in welcher
R1 für substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht,
R3 für Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl, Alkoxy, Halogenalkoxy oder Halogen steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel (II),
in welcher
R1 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht, mit Säuren, oder mit Trialkylsilylchlorid in Gegenwart von Dialkylsulfoxid, gegebenenfalls in einem Verdünnungs- und/oder einem Lösungsmittel umsetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Verbindungen der Formel (II) mit Mineralsäuren umsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralsäure
Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure eingesetzt werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralsäure
10- bis 90%ige Schwefelsäure oder 20- bis 95%ige Phosphorsäure eingesetzt
werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralsäure
halbkonzentrierte handelsübliche Schwefelsäure oder handelsübliche 85%ige
Phosphorsäure eingesetzt werden.
6. Verfahren gemäß mindestens Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verdünnungs- und/oder Lösungsmittel Wasser, Alkohole, Ether,
Alkylnitrile, Ketone oder Lösungsmittelgemische davon eingesetzt werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungs-
und/oder Lösungsmittel Wasser und/oder Methanol eingesetzt werden.
8. Verbindungen der Formel (II),
in welcher
R1 und R3 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht, wobei
die Verbindungen (IIa) und (IIb)
ausgenommen sind.
in welcher
R1 und R3 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,
R2 für Wasserstoff, oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl steht, wobei
die Verbindungen (IIa) und (IIb)
ausgenommen sind.
9. Verwendung der Verbindungen der Formel (II) wie in Anspruch 1 definiert
als Zwischenprodukte zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) wie
in Anspruch 1 definiert.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914142A DE19914142A1 (de) | 1999-03-27 | 1999-03-27 | Verfahren zur Herstellung von Benzofurandionoxim-Derivaten |
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