DE19913977A1 - Kraftstoffbehälter - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung stellt einen Kraftstoffbehälter, insbesondere für Brennstoffzellensysteme, bereit, der durch einen Mechanismus ohne Pumpe o. ä. Kraftstoff in ein System einspeisen kann. Erreicht wird dies durch einen erfindungsgemäßen Kraftstoffbehälter mit einem Kraftstoffhohlraum variabler Größe und einem Mittel zum Zusammendrücken des Kraftstoffhohlraums. Vorzugsweise ist der Kraftstoffhohlraum (10) von einer zylinderförmigen Innenwandung (9) des Kraftstoffbehälters (1), einer kreisförmigen Endfläche (8) des Kraftstoffbehälters (1) und einer kreisförmigen, verschiebbaren Zwischenwand (6) umgrenzt, wobei die Zwischenwand (6) durch eine Feder (7) im wesentlichen in Richtung des Kraftstoffhohlraums (10) gedrückt ist und mit der zylinderförmigen Innenwandung (9) formschlüssig ist. Eine Zuführung und eine Abführung ermöglichen das Einbinden in eine Kraftstoffleitung. Das System umfasst des weiteren eine Steuerung und ein Verfahren für dessen Kraftstoffbehälter, der dadurch zu folgenden Betriebszuständen befähigt wird: A. Brennstoffzellensystem wird eingeschaltet: Abführungsventil (5) offen, Zuführungsventil (3) zu; B. Brennstoffzellensystem arbeitet: Abführungsventil (5) offen, Zuführungsventil (3) offen; C. Brennstoffzellensystem wird abgeschaltet: Abführungsventil (5) zu, Zuführungsventil (3) offen; und D. Brennstoffzellensystem ist aus, Kraftstoffhohlraum ist voll: Abführungsventil (5) zu, Zuführungsventil (3) zu.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter sowie ein Steuerungssystem
und ein Verfahren zum Steuern des Kraftstoffbehälters, insbesondere eines
Kraftstoffbehälters für ein Brennstoffzellensystem.
Brennstoffzellen, bei denen Wasserstoff mit Sauerstoff auf katalytischem Wege zu
Wasser umgesetzt wird, wobei elektrische Energie freigesetzt wird, gewinnen für
unterschiedlichste Einsatzzwecke an Bedeutung. Es steht unmittelbar elektrische
Energie zur Verfügung, ohne das ein Umweg über einen kraftstoffbetriebenen Motor
und einen Stromgenerator nötig wäre. Zudem setzt die Reaktion zwischen Wasserstoff
und Sauerstoff lediglich Wasser, hingegen keinerlei Schadstoffe frei, so daß sich der
Brennstoffzellenprozeß besonders gut bei Anwendungen eignet, bei denen keine
Schadstoffe freigesetzt werden sollen. Derzeitige Anwendungsbereiche sind in der
Raumfahrt, der Automobiltechnik und der mobilen Stromversorgung zu sehen. Immer
weitreichendere gesetzliche Forderungen nach Verminderung des
Schadstoffausstosses lassen die Brennstoffzellentechnik gerade für automobile
Anwendungen zunehmend interessant erscheinen.
Derzeit wird insbesondere der Einsatz zweier Technologien bei der Bereitstellung des
nötigen Wasserstoffs erwogen. Zum einen ist dies die direkte Verwendung molekularen
Wasserstoffs, der in speziellen Kraftstoffbehältern unter Druck oder gekühlt
vorgehalten und über eine Zuführung der Brennstoffzelle zugeführt wird. Zum anderen
ist dies die Verwendung von Hydrocarbonen, die in einer Vorstufe oder während der
Wasserstoff/Sauerstoff-Katalyse den notwendigen Wasserstoff freisetzen. Solche
Hydrocarbone sind z. B. Methan (CH4) oder Methanol (H3C-OH), da diese den
höchsten Anteil an Wasserstoff pro Kohlenstoffatom aufweisen. Methanol reagiert
unter geeigneten, katalytischen Bedingungen mit Wasser unter Freisetzung von
Wasserstoff:
H3C-OH + H2O → CO2 + 3H2
Wie ersichtlich, ist bei Verwendung von Methanol die Ausbeute an Wasserstoff
besonders hoch. Für diesen katalytischen Schritt wird Prozeßwasser benötigt, das dem
Methanol vor der Katalyse zugefügt werden muß. Es wird dabei ein Volumenverhältnis
von Methanol zu Wasser von 60 zu 40% (Frostbeständigkeit bis -40°C) angestrebt.
Ein Überschuß an Wasser schadet der Reformierung von Methanol zu Wasserstoff
nicht. Ein Mangel an Wasser kann hingegen dazu führen, daß statt Kohlendioxid
Kohlenmonoxid ensteht, welches wiederum die eigentliche Brennstoffzellenreaktion
zwischen Wasserstoff und Sauerstoff dann beeinträchtigt, daß der Katalysator vergiftet
wird.
Da bei der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff (2H2 + O2 → 2H2O) in der
Brennstoffzelle Wasser entsteht, bietet es sich an, dieses Wasser für das Mischen mit
Methanol zu verwenden, so daß keine voluminösen Wassertanks benötigt werden.
Beim Starten des Prozesses steht hingegen noch kein Wasser zur Verfügung, da
dieses erst durch Katalyse gewonnen werden muß. Somit ist es notwendig, einen
gewissen Vorrat an Wasser vorzuhalten, mit dem der Prozeß gestartet werden kann.
Bei mobilen Anwendungen von Brennstoffzellen, beispielsweise ihrem. Einsatz in
Automobilen, muß berücksichtigt werden, daß auch bei Temperaturen bis zu -40°C
das Prozeßwasser zur Verfügung stellbar sein muß und daher nicht einfrieren darf.
Sinnvollerweise erreicht man dies, indem man das Wasser bereits unmittelbar nach
seiner Bildung in der Brennstoffzelle mit seinem späteren Reaktanten Methanol mischt
und danach in einem Zwischenspeicher zwischenlagert. Hierbei trat jedoch das
Problem auf, daß für diesen Zwischenspeicher wiederum eine eigene Pumpe nötig
geworden wäre, um beim Anlaufen des Prozesses das Wasser/Methanol-Gemisch
dem Prozeß zuzuführen. Eine weitere Pumpe erhöht die Kosten und ist eine potentielle
Fehlerquelle.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, einen Kraftstoffbehälter
bereitzustellen, der kraftstoffverbrauchende Systeme ohne eine Pumpe, zumindest
über einen kürzeren Zeitraum, mit Kraftstoff versorgen kann. Ferner sollen ein
Steuerungssystem sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftstoffbehälters und
eine Verwendung des Kraftstoffbehälters vorgeschlagen werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den Kraftstoffbehälter gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 1, ein Steuerungssystem zur Steuerung des Kraftstoffbehälters gemäß
dem unabhängigen Patentanspruch 10, und ein Verfahren zur Steuerung des
Kraftstoffbehälters gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 11. Die Erfindung ist
weiterhin gerichtet auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Kraftstoffbehälters in
einem Brennstoffzellensystem.
Die Erfindung stellt einen Kraftstoffbehälter bereit, bei dem ohne Pumpe, mit Hilfe
eines im oder am Kraftstoffbehälter angeordneten Mechanismus der Kraftstoff aus dem
Behälter herausgedrückt werden kann.
Demgemäß ist die Erfindung zunächst gerichtet auf einen mit einer Zu- und Ableitung
verbundenen Kraftstoffbehälter mit einem Kraftstoffhohlraum variabler Größe und
einem Mittel zum Zusammendrücken des Kraftstoffhohlraums in Abhängigkeit von
dessen Innendruck.
Bevorzugterweise ist der Kraftstoffhohlraum in einem als Zylinder oder Prisma
ausgebildeten Hohlkörper ausgebildet, in welchem eine mittels einer Feder entlang der
Innenwandung des Hohlkörpers abgedichtet verschiebbare Zwischenwand angeordnet
ist. Dabei wird der Kraftstoffhohlraum beispielsweise von einer zylinderförmigen
Innenwandung des Kraftstoffbehälters, einer kreisförmigen Endfläche des
Kraftstoffbehälters und einer kreisförmigen, verschiebbaren Zwischenwand umgrenzt,
wobei die Zwischenwand durch eine Feder im wesentlichen in Richtung des
Kraftstoffhohlraums gedrückt wird und mit der zylinderförmigen Innenwandung
formschlüssig ist. Durch den Druck der Feder auf die Zwischenwand kann der
Kraftstoff aus dem Kraftstoffhohlraum herausgedrückt werden.
In einer alternativen, besonders bevorzugten Ausführungsform ist der
Kraftstoffhohlraum von einer Innenwandung des Kraftstoffbehälters und einer als
elastische Membran ausgebildeten Zwischenwand umgrenzt. Die der Membran
immanente Elastizität erzeugt den notwendigen Druck, um den Kraftstoff aus dem
Kraftstoffhohlraum herausdrücken zu können.
Weiterhin kann der Kraftstoffbehälter eine separate Zuführung zum Zuführen von
Kraftstoff in den Kraftstoffhohlraum und/eine separate Abführung zum Abführen von
Kraftstoff aus dem Kraftstoffhohlraum aufweisen. Es ist allerdings auch möglich, daß
lediglich eine Leitung zum Kraftstoffhohlraum vorgesehen ist, über die sowohl das
Zuführen als auch das Abführen von Kraftstoff erfolgt.
In der Zuführung kann ein Zuführungsventil angeordnet sein, welches auch als
Rückschlagventil ausgebildet sein kann. Ebenso kann in der Abführung ein
Abführungsventil angeordnet sein, wobei es möglich ist, daß das Abführungsventil
zugleich ein Druckreduzierer ist. Bevorzugterweise wird als Abführungsventil ein
elektrisch betätigtes Ventil eingesetzt, welches im spannungslosen Zustand
geschlossen ist.
In einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf ein Steuerungssystem für den
Kraftstoffbehälter mit einem Zuführungsventil in einer Zuführung und einem
Abführungsventil in einer Abführung gerichtet, wobei der Kraftstoffbehälter in einem
Brennstoffzellensystem angeordnet ist und das Steuerungssystem zumindest in
Abhängigkeit von folgenden Betriebszuständen den Kraftstoffbehälter wie folgt steuert:
- A) Brennstoffzellensystem wird eingeschaltet: Abführungsventil wird geöffnet, Zuführungsventil wird geschlossen gehalten;
- B) Brennstoffzellensystem arbeitet: Abführungsventil und Zuführungsventil werden offen gehalten;
- C) Brennstoffzellensystem wird abgeschaltet: Abführungsventil wird geschlossen und Zuführungsventil wird offen gehalten; und
- D) Brennstoffzellensystem ist aus, Kraftstoffhohlraum ist voll: Abführungsventil und Zuführungsventil werden geschlossen gehalten.
Des weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung des
Kraftstoffbehälters mit einem Zuführungsventil in einer Zuführung und einem
Abführungsventil in einer Abführung, wobei der Kraftstoffbehälter in einem
Brennstoffzellenssystem angeordnet ist und der Kraftstoffbehälter zumindest in
Abhängigkeit von folgenden Betriebszuständen wie folgt gesteuert wird:
- A) Brennstoffzellensystem wird eingeschaltet: Abführungsventil wird geöffnet, Zuführungsventil wird geschlossen gehalten;
- B) Brennstoffzellensystem arbeitet: Abführungsventil und Zuführungsventil werden offen gehalten;
- C) Brennstoffzellensystem wird abgeschaltet: Abführungsventil wird geschlossen und Zuführungsventil wird offen gehalten; und
- D) Brennstoffzellensystem ist aus, Kraftstoffhohlraum ist voll: Abführungsventil und Zuführungsventil werden geschlossen gehalten.
Schließlich ist die Erfindung auch auf die Verwendung des erfindungsgemäßen
Kraftstoffbehälters in einem Brennstoffzellensystem, insbesondere in einem
Brennstoffzellensystem für einen Fahrzeugantrieb gerichtet, wobei diese Verwendung
jedoch nicht als limitierend zu verstehen ist. Vielmehr lässt sich der erfindungsgemäße
Kraftstoffbehälter vorteilhaft auch in anderen Antriebs- und
Energieerzeugungssystemen einsetzen, sofern eine nicht pumpengetriebene
Kraftstoffversorgung wünschenswert ist. In Flugzeugen der allgemeinen Luftfahrt wird
beispielsweise als Notfallsystem zumeist eine elektrische Kraftstoffpumpe verwendet,
die den Motor auch nach einem Defekt an der Hauptpumpe noch mit Kraftstoff
versorgen kann. Diese Pumpe ist jedoch von der Funktionsfähigkeit des elektrischen
Systemes abhängig. Durch Verwendung eines Kraftstoffbehälters gemäß der Erfindung
in einer geeigneten Größe ließe sich jedoch ein rein mechanisch wirkendes Back-Up-
System realisieren, daß den Motor zumindest über einige Minuten, beispielsweise bei
der Durchführung einer Notlandung, funktionsfähig erhielte.
Bei Verwendung in einem Brennstoffzellensystem reicht der variable
Kraftstoffhohlraum in seiner maximalen Volumenausdehnung vorteilhaft aus, die
Kraftstoffversorgung für die Aufheizphase des Brennstoffzellensystems zu
gewährleisten. Eine mögliche Größe für den Kraftstoffhohlraum liegt zwischen 0,1 und
10 l, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 l, und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 1
l. Auch größere Kraftstoffhohlräume sind vorstellbar, wenn ein entsprechender
Kraftstoffbedarf gegeben ist.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung auf exemplarische Weise anhand von
Ausführungsbeispielen im einzelnen beschrieben werden, wobei auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen folgendes dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei
der ein zylinderförmiger Kraftstoffbehälter verwendet wird.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
bei der ein halbkugelförmiger oder halblinsenförmiger Kraftstoffbehälter verwendet
wird.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, eine Kraftstoffzufuhr ohne eine Pumpe zu
ermöglichen. Das Grundprinzip der Erfindung liegt darin, einen Kraftstoffbehälter
vorzuschlagen, bei dem der Kraftstoff mechanisch durch einen im Kraftstoffbehälter
angeordneten Mechanismus aus dem Kraftstoffbehälter herausgedrückt wird. Für die
Erzeugung des dafür notwendigen Druckes auf den Kraftstoff stehen verschiedene
Möglichkeiten zur Verfügung. So ist es beispielsweise möglich, mittels Federkraft oder
der Spannung einer elastischen Membran oder auch durch ein komprimiertes
Gaskissen, den notwendigen Druck auf den Kraftstoff auszuüben.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Feder den Druck erzeugt.
Am zylinderförmigen Kraftstoffbehälter 1 ist eine Zuführung 2 mit einem
Rückschlagventil 3 und eine Abführung 4 mit einem Druckregler/-reduzierer 5
angeordnet, die der Zuführung und Entnahme von Kraftstoff dienen. Die
zylinderförmige Innenwandung 9 des Kraftstoffbehälters 1, eine seiner Stirnseiten 8,
und eine verschiebbare Zwischenwand 6 bilden einen Kraftstoffhohlraum 10, der der
Aufnahme des Kraftstoffs dient. Die Zwischenwand 6 ist mit der zylinderförmigen
Innenwandung 9 formschlüssig ausgeführt, um eine Abdichtung des
Kraftstoffhohlraumes 10 gegenüber dem Restraum 11 des Kraftstoffbehälters 1 zu
gewährleisten. Die Formschlüssigkeit kann durch eine Dichtung erreicht oder
verbessert werden, die am äußeren Umfang der Zwischenwand angebracht ist und
gegen die zylinderförmige Innenwandung drückt.
Im Restraum 11 ist eine Feder 7 zwischen Zwischenwand 6 und der anderen
Stirnfläche des Kraftstoffbehälters eingespannt. Diese Feder 7 übt einen Druck gegen
den Kraftstoffhohlraum 10 aus.
An dem erfindungsgemäßen Kraftstoffbehälter 1 kann weiterhin eine Steuerung 14
vorgesehen sein, die den Füllungsgrad des Kraftstoffhohlraums regelt. Dazu ist im
Restraum 11 ein Sensor 12, beispielsweise ein Schalter, angeordnet, der ein Signal an
die Steuerung 14 über eine Steuerleitung 13 abgibt, sobald die Zwischenwand 6 ihn
berührt, wenn also der maximale Füllungsgrad des Kraftstoffhohlraumes 10 erreicht ist
oder gerade erreicht wird. Die Steuerung 14 schließt daraufhin über Signalleitung 15
das Ventil 3, um den Kraftstofffluß zu unterbrechen.
In einer alternativen Ausführungsform wird ein Anschlag (nicht dargestellt) für die
Zwischenwand 6 im Kraftstoffbehälter 1 angeordnet, der verhindert, daß die Feder über
ein bestimmtes Maß hinaus zusammengedrückt wird. Wenn das maximale Volumen an
Kraftstoff erreicht ist, schaltet die Steuerung 14, beispielsweise induziert durch einen
Drucksensor, die Kraftstoffzufuhr ab.
Die Funktion des Ventils 3 kann in einer alternativen Ausführungsform auch von einer
Pumpe wahrgenommen werden, welche den Kraftstoff zum erfindungsgemäßen
Kraftstoffbehälter hinpumpt. In diesem Fall schaltet die Steuerung 14 die Pumpe ab,
statt das Ventil 3 zu schliessen, um den Kraftstofffluß zu unterbrechen.
Der Druckregler 5 ist vorzugsweise als elektrisch betätigtes Ventil ausgelegt, welches
in spannungslosem Zustand geschlossen ist. Dadurch kann erreicht werden, daß der
Kraftstoff bei Stromausfall oder wenn das Gesamtsystem, beispielsweise ein
Brennstoffzellensystem, abgeschaltet wird, zuverlässig im Kraftstoffhohlraum verbleibt
und nicht hinausgelangen kann. Der Druckregler ist optional gleichzeitig als
Druckreduzierer ausgelegt. Auf diese Weise kann ein höherer Druck im
Kraftstoffhohlraum 10, gerade beim Beginn des Entleerungsvorgangs, so reduziert
werden, daß er in Übereinstimmung mit den notwendigen Druckverhältnissen im
flußabwärts gelegenen Teil des Systems ist und über den gesamten
Entleerungsvorgang im wesentlichen konstant bleibt.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der ein
halbkugel- oder halblinsenförmiger Kraftstoffbehälter 1 verwendet wird, in dessen
Innerem eine Membran 20 eingesetzt ist, die einen Kraftstoffhohlraum 10 von einem
Restraum 11 abteilt. Die Membran ist an ihrem gesamten Umfang mit dem
Kraftstoffbehälter dicht verbunden, so daß die Stirnseite 21 des Kraftstoffbehälters 1
und die Membran 20 einen hermetischen Kraftstoffhohlraum 10 bilden können. Beim
Einfüllen von Kraftstoff in diesen Kraftstoffhohlraum 10 wölbt sich die Membran 20
zunehmend auf, bis schließlich durch den Gegendruck der Membran 20 oder beim
Anschlagen der Membran 20 an die halbkugelförmige oder halblinsenförmige
Aussenwand des Kraftstoffbehälters der maximale Füllungsgrad des
Kraftstoffhohlraumes erreicht ist. Ein Füllungsgradsensor 12 kann hier verzichtbar sein,
da anders als bei der Feder in der Ausführungsform der Fig. 1 kein Schaden durch
eine zu starke Kompression zu erwarten ist. Vielmehr wird sich die Membran einfach
an die Innenseite der Aussenwand anschmiegen, sofern eine Hinterlüftung auf der
Rückseite der Membran vorgesehen ist. Der Druck auf die Kraftstofffüllung wird dabei
ausschließlich durch die Federkraft der Membran erzeugt. Wenn allerdings keine
Hinterlüftung der Membran vorgesehen wird, baut sich mit zunehmender
Kraftstofffüllung ein Luftdruckpolster auf, das den Druck für die Kompression des
Kraftstoffhohlraums liefert. Die Membran selbst braucht in diesem Fall keine starken
Federkräfte aufzubringen.
Der Kraftstoffbehälter durchläuft in einem Zyklus verschiedene Betriebszustände, die
im folgenden erläutert werden sollen. Im "Ausgangs"-zustand ist der Kraftstoffhohlraum
10 auf sein Minimum zusammengedrückt, im Extremfall ist er nicht mehr vorhanden,
wenn sich die Zwischenwand 6 direkt an die Frontseite 8 andrückt bzw. die Membran
20 auf der Seite 21 direkt aufliegt. Der leere Kraftstoffhohlraum 10 wird,
beispielsweise beim Abschalten eines mit ihm verbundenen Brennstoffzellensystems,
zunächst mit Kraftstoff gefüllt. Dies geschieht, indem das Ventil 3 geöffnet wird,
während der Druckregulierer 5 geschlossen ist. Der Druck des aus der Zuführung 2
strömenden Kraftstoffes expandiert nunmehr den Kraftstoffhohlraum 10, bis sich
entweder ein Druckgleichgewicht zwischen Flüssigkeit und z. B. der Feder 7 bzw. der
Membran 20 einstellt oder der Sensor 12 den maximalen Füllungsgrad des
Kraftstoffhohlraumes 10 feststellt. Im letzteren Fall wird das Ventil 3 geschlossen. Da
es vorzugsweise als ein Rückschlagventil ausgeführt ist, ist ein Schliessen in solchen
Fällen sogar überflüssig. Das Rückschlagventil gewährleistet zuverlässig, daß kein
Kraftstoff mehr aus dem Kraftstoffhohlraum 10 in die Zuführung 2 zurückgelangen
kann.
Wenn der im Kraftstoffhohlraum befindliche Kraftstoff benötigt wird, beispielsweise
beim Starten eines Brennstoffzellenprozesses, wird das Druckreglerventil 5 geöffnet.
Der in der Feder 7, durch die Membran 20 oder sonstwie aufgebaute Druck gegen den
Kraftstoff treibt diesen aus dem Kraftstoffhohlraum 10 durch die Abführung 4 zum zu
versorgenden System. Mit zunehmender Verkleinerung des Kraftstoffhohlraumes 10
sinkt der auf den Kraftstoff ausgeübte Druck.
Wenn der erfindungsgemäße Kraftstoffbehälter 1 in die Hauptkraftstoffleitung
eingegliedert ist, wird nunmehr das Ventil 3 geöffnet, so daß neuer Kraftstoff von der
Zuführung 2 in den Kraftstoffhohlraum 10 einströmen kann, von dort aber sofort weiter
in die Abführung 4 fliesst, so daß der Restkraftstoffhohlraum 10 lediglich noch als ein
Teil der Kraftstoffleitung fungiert. Ist das Ventil 3 als Rückschlagventil ausgeführt, muß
es gar nicht durch eine separate Ansteuerung geöffnet werden, da es sich beim
Nachlassen des Druckes im Kraftstoffhohlraum 10 unter dem in der Kraftstoffleitung
bzw. der Zuführung 2 anliegenden Druck automatisch wieder öffnet.
Beim Abschalten des Systems oder wenn generell der Kraftstoffbehälter wieder mit
Kraftstoff befüllt werden soll, werden wiederum die oben beschriebenen Schritte des
Befüllens durchgeführt. Bei einer Verwendung in Brennstoffzellensystemen erfolgt
diese Wiederbefüllung beim Herunterfahren des Systems, bevor dieses gänzlich
abgeschaltet wird. Erst wenn der Kraftstoffbehälter 1 wieder gefüllt ist, werden in
diesem Fall auch die Kraftstoffpumpen abgeschaltet. Nach Abschalten des Systems
bleibt der Druckregler 5 vorzugsweise bautechnisch bedingt geschlossen, genauso wie
das Rückschlagventil 3.
1
Kraftstoffbehälter
2
Zuführung
3
Rückschlagventil
4
Abführung
5
Druckregler
6
Zwischenwand
7
Feder
8
Stirnseite
9
Innenwandung
10
Kraftstoffhohlraum
11
Restraum
12
Sensor
13
Steuerleitung
14
Steuerung
15
Signalleitung
20
Membran
21
Stirnseite
Claims (13)
1. Kraftstoffbehälter mit einem Kraftstoffhohlraum, der mit einer Zu- und Ableitung
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffbehälter ein Mittel aufweist, welches das Volumen des
Kraftstoffhohlraums abhängig von dessen Innendruck verändert.
2. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffhohlraum (10) als zylindrischer oder prismatischer Hohlkörper
ausgebildet ist, in welchem eine mittels einer Feder (7) entlang der
Innenwandung (9) des Hohlkörpers abgedichtet verschiebbare Zwischenwand
(6) angeordnet ist.
3. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffhohlraum (10) von einer Innenwandung (21) des
Kraftstoffbehälters (1) und einer elastischen Membran (20) umgrenzt ist.
4. Kraftstoffbehälter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung (2) und die Abführung (4) körperlich getrennt voneinander
ausgeführt sind.
5. Kraftstoffbehälter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführung (2) durch ein Zuführungsventil (3) sperrbar
ist.
6. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zuführungsventil (3) ein Rückschlagventil ist.
7. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abführung (4) durch ein Abführungsventil (5) sperrbar ist.
8. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abführungsventil (5) zugleich ein Druckreduzierer ist.
9. Kraftstoffbehälter gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abführungsventil (5) elektrisch betätigbar und im spannungslosen Zustand
geschlossen ist.
10. Steuerungssystem für den Kraftstoffbehälter gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9 mit einem Zuführungsventil (3) in einer Zuführung (2) und einem
Abführungsventil (5) in einer Abführung (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffbehälter (1) in einem Brennstoffzellensystem angeordnet ist
und daß das Steuerungssystem zumindest in Abhängigkeit von folgenden
Betriebszuständen den Kraftstoffbehälter (1) wie folgt steuert:
- A) Brennstoffzellensystem wird eingeschaltet: Abführungsventil (5) wird geöffnet, Zuführungsventil (3) wird geschlossen gehalten,
- B) Brennstoffzellensystem arbeitet: Abführungsventil (5) und Zuführungsventil (3) werden offen gehalten;
- C) Brennstoffzellensystem wird abgeschaltet: Abführungsventil (5) wird geschlossen, Zuführungsventil (3) wird offen gehalten; und
- D) Brennstoffzellensystem ist aus, Kraftstoffhohlraum ist voll: Abführungsventil (5) und Zuführungsventil (3) werden geschlossen gehalten.
11. Verfahren zur Steuerung des Kraftstoffbehälters gemäß einem der Ansprüche 1
bis 9 mit einem Zuführungsventil (3) in einer Zuführung (2) und einem
Abführungsventil (5) in einer Abführung (3), wobei der Kraftstoffbehälter (1) in
einem Brennstoffzellenssystem angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffbehälter (1) zumindest in Abhängigkeit
von folgenden Betriebszuständen wie folgt gesteuert wird:
- A) Brennstoffzellensystem wird eingeschaltet: Abführungsventil (5) wird geöffnet, Zuführungsventil (3) wird geschlossen halten,
- B) Brennstoffzellensystem arbeitet: Abführungsventil (5) und Zuführungsventil (3) werden offengehalten;
- C) Brennstoffzellensystem wird abgeschaltet: Abführungsventil (5) wird geschlossen, Zuführungsventil (3) wird offen gehalten; und
- D) Brennstoffzellensystem ist aus, Kraftstoffholhlraum ist voll: Abführungsventil (5) und Zuführungsventil (3) werden geschlossen gehalten.
12. Verwendung des Kraftstoffbehälters gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 in
einem Brennstoffzellensystem, insbesondere in einem Brennstoffzellensystem
für einen Fahrzeugsantrieb.
13. Verwendung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der variable
Kraftstoffhohlraum (10) in seiner maximalen Volumenausdehnung ausreicht, die
Kraftstoffversorgung für die Aufheizphase des Brennstoffzellensystems zu
gewährleisten.
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