DE19913223C2 - Verbrauchskorrelierte Anzeige für Netzabkoppler - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Netzabkoppler gemäß dem Oberbegriff von Patentan­ spruch 1.

Die Funktionalität des Netzabkopplers (im allgemeinen Sprachgebrauch auch be­ kannt als "Netzfreischalter", "Netzabkoppelautomat", "Stromsensor", "Feldschaltau­ tomat" sowie unter anderen Namen) ist bekannt und heute vielfach im Einsatz. Pro­ fessionell wird die Funktionalität im gewerblichen Bereich der Gebäudewirtschaft genutzt: So ist es für Pförtner, Hausmeister, Nachtwächter etc. nützlich, wenn sie mit einem Blick auf den Netzabkoppler erkennen können, dass in dem damit über­ wachten Bereich keine Verbraucher mehr am Netz sind.

Die heute geführte Diskussion über die potentielle Schädlichkeit von elektrischen und magnetischen NF-Wechselfeldern führt allerdings auch zu dem Bedürfnis, diese potentielle Belastung vorsorglich zu reduzieren. Deshalb wird heute die Funktionali­ tät viel häufiger von Menschen genutzt, die sich eine Verbesserung des Wohlbefin­ dens davon versprechen, dass sie Ihre Exposition gegenüber magnetischen und spezielle elektrischen Wechselfeldern im erweiterten Niederfrequenzbereich mini­ mieren.

Sein Funktionsprinzip ist das folgende: Er wird vorzugsweise im Haussicherungs­ kasten von Privathaushalten nach der eigentlichen Sicherung für den jeweiligen Stromkreis eingebaut und koppelt den entsprechenden Stromkreis von der Versor­ gungsnetzspannung ab, sobald kein Verbraucher mehr in diesem Stromkreis ange­ schlossen ist. Sobald die Versorgungsspannung wieder von einem eingeschalteten Verbraucher benötigt wird, schaltet er die Versorgungsnetzspannung wieder auf den jeweiligen Stromkreis auf. Zu diesem Zweck enthält der Abkoppler an funktionsbe­ stimmenden Komponenten einen Sensor mit entsprechender Schaltungsanordnung, welcher mittels einer Überwachungsspannung detektiert, wann der Netzstrom "ge­ braucht" wird und wann nicht und einen Schalter, vorzugsweise ein Relais, welches die eigentliche Schaltung, sprich "Abkopplung" durchführt.

Damit der Netzabkoppler den betreffenden Netzabschnitt von der Versorgungsnetz­ spannung abkoppelt, dürfen auch keine auf 230 VAC Netzspannung angewiesenen Kleinverbraucher mehr am Netz sein, da diese vom Netzabkoppler als Verbraucher identifiziert werden. Das führt funktionsgemäß dazu, dass die Netzspannung auf dem betreffenden Netzabschnitt aufgeschaltet bleibt. Es ist auch denkbar, dass der Benutzer einzelne auf 230 VAC Netzspannung angewiesene Kleinverbraucher be­ wusst mit abkoppeln und damit ausschalten will. Es bleibt in jedem Falle das Prob­ lem, die mit abzuschaltenden Verbraucher von den "ungewollten" Verbrauchern zu unterscheiden. Ein Sonderfall der "mit abzuschaltenden Verbraucher" sind Sicker­ ströme in den Wänden, wie sie beispielsweise in älteren Verkabelungen häufig anzu­ treffen sind.

Mit diesem Problem wird der Installateur oder Benutzer von heute beschriebenen oder verfügbaren Netzabkopplern weitestgehend alleingelassen. Einige Geräte ha­ ben, wie z. B. in der DE 90 15 862 U1 beschrieben, eine Leuchtdiode, welche leuchtet, sobald die 230 VAC Versorgungsspannung durch den Schalter vom betreffenden Netzabschnitt abgekoppelt wurde. Es wird jedoch keine verbrauchsproportionale Anzeige beschrieben. Im kritischen Bereich, nämlich wenn die "Großverbraucher" wie Glühlampen oder sonstige weitgehend ohmsche Verbraucher ausgeschaltet sind, erfährt der Installateur oder Verbraucher somit keinerlei Unterstützung mehr: er hat keinerlei Indikation, welche Gründe dazu führen, dass der Schaltzustand "abge­ koppelt" noch nicht erreicht ist. Als Gründe kommen beispielsweise in Frage: Funk­ tionsstörung, falsche Einstellungen am Gerät, "Extremkleinverbraucher" wie z. B. Zeitschaltuhren, andere versteckte Verbraucher wie z. B. Ladegeräte, Antennenver­ stärker, u. a., oder Sickerströme in den Wänden.

Weitere Netzabkoppler sind in folgenden Druckschriften gezeigt:
DE 24 11 344 A1
DE 26 24 316 A1
DE 39 09 064 C2
WO 88/05220 A1
DE 36 38 737 A1
DE 41 39 647 A1
DE 91 16 509 U1
DE 90 15 862 U1
DE 296 01 258 U1.

Ihnen ist jedoch gemeinsam, dass sie keine verbrauchsproportionale Anzeige ent­ halten.

Als Lösung für dieses Problem ist dankbar, ein einfaches Messgerät hinter den Net­ zabkoppler zu schalten, mit dem feststellbar ist, welche Restströme (Verbraucher­ ströme) noch fließen. Für den praktischen Einsatz hat diese Lösung jedoch einige Nachteile:

• - Es wird ein zusätzliches, hochwertiges Messgerät benötigt. Dieses ist, gemessen an der gewünschten Aussage, überproportional teuer.
• - Preisgünstige Messgeräte lösen die besonders relevanten Werte unter 10 Watt nicht ausreichend genau auf.
• - Der Laie ist in der Regel mit dem richtigen Anschluss des Messgerätes und In­ terpretation der Messwerte überfordert.
• - Der Anschluss des Messgerätes ist ein zusätzliches, erhebliches Sicherheitsrisi­ ko, da der 230 Volt Versorgungsstromkreis aufgetrennt werden muss, wobei Ströme bis zu 16 Amp. auftreten können. Die "sicherere" Messmethode mit der Stromzange löst die relevanten Werte im mA-Bereich noch nicht ausreichend genau auf.
• - Der Anwender will die funktionsgemäße Abkopplung des Netzabkopplers mög­ lichst schnell und einfach erreichen: die Benutzung eines zusätzlichen Gerätes wird deshalb als lästig empfunden.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, dem Installateur oder Benutzer eine Unter­ stützung beim Auffinden der "ungewollten" Verbraucher zu geben, damit er diese aus dem abzukoppelnden Netzabschnitt entfernen kann, wobei die Bedienung ein­ fach und sicher sein sollte.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert:
Als Anzeigeeinheit (1) für die mittels einer Messeinrichtung (2) festgestellten Verbrauchswerte ist in den meisten Fällen eine nichtquantitative, kenngrößenpropor­ tionale Indikation des Messwertes ausreichend (z. B. Leuchtdiode(n), Tonsignal, Flüssigkristallanzeige). Es interessiert für das Auffinden von Kleinverbrauchern zu­ nächst nur die Aussage

• - "leicht erkennbare Verbraucher am Netz" (z. B. Glühlampen, Haushaltsgeräte, el. Heizgeräte, Audio-/Videogeräte) und
• - "Kleinverbraucher am Netz" (z. B. Zeitschaltuhren, Nachtlichter, Ladegeräte, Anten­ nenverstärker, Geräte im Standby-Modus oder Sickerströme in den Wänden),
• - wobei nur bei letzterer Kategorie eine weitere verbrauchspropotionale Unterschei­ dung zusätzlich sinnvoll ist:
• - "Großverbraucher" ja/nein, "Kleinverbraucher" verbrauchsproportional.

Weder die Anzeigeeinheit (1) noch die Messeinheit (2) ist als solche neu. Neu ist die Erweiterung des bekannten Standes der Technik auf diese spezielle Applikation un­ ter Berücksichtigung der praktischen Anforderungen: kompakt, einfach, sicher, ge­ nügend Auflösung, preisgünstig.

Die zugehörige Schaltung lässt sich auf vielerlei Weise realisieren. Besonders vor­ teilhaft ist es, wenn die Strommesseinrichtung, die, wie oben beschrieben, eines der Kernelemente eines Netzabkopplers ist, zugleich zur Ansteuerung der Anzeige ver­ wendet wird, wie in einer Ausführung des hier beschriebenen Netzabkopplers ge­ schehen.

Claims (2)

1. Eine Anzeigeeinheit (1) für einen Netzabkoppler, welche korreliert mit dem Verbrauch von im nachgeschalteten Netzabschnitt am Netz befindlichen Verbrauchern dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinheit (1) im Gehäuse des Netzabkopplers (3) integriert ist und
dass ein Verbrauchsbereich für Kleinverbraucher festgelegt ist und innerhalb dieses Bereichs der auf der Anzeigeeinheit (1) angezeigte Wert proportional zum Verbrau­ cherstrom ist.

2. Anzeige nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeige
qualitativ mittels Lichtstärke einer oder mehrerer Leuchtdioden, eine Flüssigkris­ tallanzeige oder durch ein Tonsignal oder
quantitativ durch eine Digital- oder Analoganzeige erfolgt.