DE19911965C2 - Druckform, Verfahren zu ihrer Herstellung und Druckformzylinder für einen Nassoffsetdruck - Google Patents
Druckform, Verfahren zu ihrer Herstellung und Druckformzylinder für einen NassoffsetdruckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine feuchtmitteldurchlässige Druckform und einen Druckform
zylinder mit einer feuchtmitteldurchlässigen Druckform für einen Nassoffsetdruck. Ferner
betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung einer feuchtmitteldurchlässigen Druckform für
einen Nassoffsetdruck. Insbesondere wird die Erfindung im Zeitungsoffsetdruck, vorzugs
weise Zeitungsoffsetrollendruck, eingesetzt.
Im Zeitungsoffset hat sich infolge der fortschreitenden Entwicklung der Computertechno
logie der Vorstufenbereich stark verändert. Arbeitsgänge, die bislang manuell
durchgeführt wurden, sind durch sogenannte Computer-To-Technologien ersetzt worden.
Die derzeit aktuelle Entwicklungsstufe ist im Zeitungsbereich mit Computer-To-Plate
erreicht worden. Die Weiterentwicklung geht in Richtung Computer-To-Press, d. h. in
Richtung einer Direktbebilderung in der Maschine.
Ein direkt bebilderbarer Druckformzylinder ist aus der US-PS 5 293 817 bekannt. Der
Druckformzylinder weist einen porösen Außenmantel auf. Die Feuchtung erfolgt durch
das Innere des Zylinders durch den porösen Außenmantel hindurch. Die Porosität des
Zylindermantels liegt zwischen 20 und 45%. Der Durchmesser der Poren des Zylinder
mantels nimmt zur Außenseite des Zylindermantels hin ab und liegt zwischen 3 und 100 µm.
Die Poren des Zylindermantels kommunizieren miteinander. Die Bebilderung erfolgt
über ein Thermotransfer- oder ein Inkjetverfahren mittels einer Bildinformations-Über
tragungseinrichtung. Als Alternative wird die Verwendung einer erhitzten Elektrode in
Pinform erwähnt, um oleophiles Material auf den Zylindermantel aufzutragen.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Druckform für einen Nassoffset
druck zu schaffen, die eine einfache und präzise Feuchtung und Bebilderung ihrer farb
übertragenden Oberfläche ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die Erfindung betrifft eine feuchtmitteldurchlässige Druckform und ein Verfahren zur
Herstellung solch einer Druckform. Es handelt sich um eine Druckform für den Nassoff
setdruck, insbesondere für eine Nassoffset-Rotationsdruckmaschine. Die Druckform weist
eine bebilderbare oder bebilderte Oberfläche zur Übertragung von Druckfarbe auf. Die
Oberfläche wird im bebilderten und auch im unbebilderten Zustand wegen ihrer Funktion
der Übertragung von Farbe im Folgenden als farbübertragende Oberfläche bezeichnet.
Zumindest an ihrer farbübertragenden Oberfläche ist die unbebilderte Druckform feucht
mittelfreundlich bzw. -annehmend, vorzugsweise hydrophil. Die Druckform kann, wie
bekannte Druckformen auch, beispielsweise eine Druckformplatte oder vorzugsweise eine
Druckformschale sein, die auf einem Trägerzylinder befestigt wird, beispielsweise mittels
einer bekannten Spannvorrichtung. Solche eigenstabilen, bebilderbaren oder bebilderten
Druckformen sind als solche ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Der Trägerzylinder
bildet in diesem Fall zusammen mit der befestigten Druckform den Druckformzylinder.
Grundsätzlich kann die Druckform auch eine Zylinderhülse sein. Nachteil solch einer
Druckformhülse wäre allerdings, dass der Trägerzylinder nur einseitig drehgelagert
werden könnte, um die Druckformhülse auf einfache Weise wechseln zu können. Ebenso
sind Druckformzylinder Gegenstand der Erfindung, die eine bebilderbare oder bereits
bebilderte Druckform an einer Zylindermantelfläche aufweisen,
wobei die Druckform nicht entfernt werden kann; zumindest kann die Druckform in dieser
Ausbildung nicht zerstörungsfrei entfernt werden.
Die Druckform ist in einer radialen Richtung durchlässig für ein Feuchtmittel. Im Falle
einer Druckplatte, die auf einem Trägerzylinder befestigt wird, ist die Richtungsangabe
auf den montierten Zustand bezogen. Der Druckformzylinder einschließlich Druckform
weist eine Einrichtung auf, mittels der das Feuchtmittel zur Druckform führbar ist. Als
Trägerzylinder wird im Sinne der Erfindung derjenige Zylinderkörper der Druckform
zylinders verstanden, auf dem die Druckform angebracht ist, entweder als eigenständige
Druckplatte oder, wie vorstehend bereits ausgeführt, als fester Bestandteil. In beiden
Ausführungsformen wird das Feuchtmittel, insbesondere Feuchtwasser, von der Rückseite
der Druckform an die farbübertragende Oberfläche der Druckform gebracht. Da aufgrund
der radialen Durchlässigkeit der Druckform an der farbübertragenden Oberfläche Durch
lasskanäle für das Feuchtmittel münden, kann die Feuchtung der Druckform, d. h. der
farbübertragenden Oberfläche, und damit die Farbannahme oder -abweisung durch ein
gezieltes Schließen von Durchlasskanälen an der farbübertragenden Oberfläche bewirkt
werden. Im Bereich von geschlossenen Durchgangskanälen kann kein Feuchtmittel an die
farbübertragende Oberfläche gelangen, so dass in dem den Durchgangskanal einschließen
denden Bereich Farbe angenommen wird.
Obgleich die farbübertragende Oberfläche grundsätzlich durch Perforation einer zunächst
geschlossenen Oberfläche hergestellt werden kann, weist die Druckform vorzugsweise als
Druckschicht eine äußere Materialschicht auf, die porös ist.
Die Druckform ist nach der Erfindung schichtweise aufgebaut und weist eine äußere
Druckschicht mit der bebilderbaren oder bebilderten Oberfläche und eine angrenzend
darunterliegende Unterschicht auf. Vorzugsweise nimmt die Durchströmbarkeit der
Druckform an einer Grenzfläche von der Unterschicht in die Druckschicht abrupt um ein
Mehrfaches ab. Entsprechend nimmt der Strömungswiderstand zu. Vorteilhafterweise
können diese beiden Schichten aus unterschiedlichen Materialien bestehen und auch
dadurch optimal erfindungsgemäß unterschiedlichen Funktionen angepasst sein.
Unter Durchströmbarkeit wird im Sinne der Erfindung das Volumen des verwendeten
Feuchtmittels verstanden, das durch eine Schicht mit einer ausgeführten Dicke bezogen
auf einen über diese Schicht wirkenden Differenzdruck pro Zeit und Fläche hindurch
strömt, wobei als Fläche die äußere Oberfläche der Schicht genommen wird. Die Durch
strömbarkeit wird als Materialkennwert im Folgenden auf den unbebilderten Zustand der
farbübertragenden Oberfläche bezogen.
Unter einer abrupten Abnahme im Sinne der Erfindung wird nicht nur eine plötzliche, für
die praktischen Belange als unstetig anzusehende Änderung der Durchströmbarkeit
verstanden, sondern auch eine stetige Änderung. Im letzteren Falle weist die Durchström
barkeit beim Übergang von der Unterschicht in die Druckschicht einen steilen Gradienten
auf. Eine in der Praxis nie gänzlich zu vermeidende Übergangszone von der Unterschicht
in die Druckschicht, in der die erfindungsgemäße Änderung der Durchströmbarkeit
stattfindet, ist jedenfalls dünner als die Druckschicht. Es wird erfindungsgemäß eine
möglichst steile Abnahme der Durchströmbarkeit von der Unterschicht in die Druckschicht
angestrebt.
Nach einem Verfahren zur Herstellung solch eines Zylinders wird zuerst die Unterschicht
gebildet, vorzugsweise durch ein Vlies aus nichtrostenden Metallfasern. Solch ein Vlies
weist vorteilhafterweise eine im Vergleich zu Materialien gleicher Porosität hohe Zug- und
Druckfestigkeit auf. Gesinterte und auf eine definierte Dicke gewalzte Vliese aus nicht
rostenden Metallfasern sind besonders geeignet. Geeignete Vliese sind aus der Filter
technik bekannt.
Die Druckschicht wird durch Beschichtung der Unterschicht, vorzugsweise mittels
Plasmaspritzen, erhalten. Sie wird bevorzugt als Keramikschicht gebildet.
Die Unterschicht weist sowohl in radialer Richtung als auch in Axial- und in Umfang
richtung eine um ein Mehrfaches größere Durchströmbarkeit als die unmittelbar an
grenzende Druckschicht auf. Vorzugsweise ist ihre Durchströmbarkeit um das wenigstens
Hundertfache, besonders bevorzugt um wenigstens das Tausendfache größer als die der
Druckschicht. Die Unterschicht ist an ihren freien Rändern vorzugsweise gegen Feucht
mitteldurchtritt abgedichtet. Vorzugsweise ist die gesamte Druckform an ihren freien
Rändern abgedichtet.
Durch den erfindungsgemäß schichtweisen Aufbau der Druckform wird der Strömungs
widerstand bzw. die Durchströmbarkeit der Druckform insgesamt in praktischer Näherung
ausschließlich durch die Druckschicht bestimmt. Die Druckschicht weist vorzugsweise ein
einheitliches Materialgefüge auf und kann nicht zuletzt daher der geforderten Druckfeinheit
optimal angepasst hergestellt werden. Ihre Struktur bzw. ihr Gefüge ist derart, dass
sie von Kapillarporen durchzogen wird, die sehr fein sind und an der farbübertragenden
Oberfläche eine hohe Flächendichte aufweisen. Pro Bildpixel mündet an der Oberfläche
wenigstens eine solche Kapillarpore. Gleichzeitig wird die Porosität der Druckschicht
gering gehalten. Vorzugsweise liegt sie unter 20%. Es handelt sich um eine offene
Porosität.
Die Druckform hat den weiteren Vorteil, dass mittels einer einzigen dünnen, in sich
gleichmäßigen Schicht, der Druckschicht, ein besonders gut definierter Druckabfall durch
diese Schicht hindurch einstellbar ist. Die darunterliegende Unterschicht hat in Bezug auf
die Feuchtmittelführung die Aufgabe, das Feuchtmittel gleichmäßig unterhalb der Druck
schicht über die Fläche zu verteilen. In ihr bildet sich der den Überdruck an der Rückseite
der äußeren Druckschicht mitbestimmende Feuchtmittelpegel. Durch die erfindungs
gemäße Ausbildung bildet sich an der Rückseite der äußeren Druckschicht eine Art
Feuchtmittelsee. Das Feuchtmittel drückt so besonders gleichmäßig gegen die Druck
schicht, so dass sich insgesamt definierte Druckverhältnisse einstellen und damit eine
präzise Feuchtmittelführung möglich ist. Ferner findet in Beschleunigungs- und Verzöge
rungsphasen des Druckformzylinders, beispielsweise beim Hoch- oder Herunterfahren der
Maschine, praktisch eine verzugslose Anpassung des Feuchtmitteldrucks an die jeweils
benötigten Feuchtmittelzufuhrraten zur Oberfläche statt.
Bevorzugterweise haben die Durchlasskanäle der Druckschicht, die vorzugsweise die
vorgenannten Kapillarporen sind, einen mittleren Durchmesser von 0.1 bis 5 µm, ins
besondere gemessen an den Mündungsstellen an der farbübertragenden Oberfläche. Die
poröse Druckschicht weist an der farbübertragenden Oberfläche vorzugsweise eine
Mittenrauhigkeit Ra im Bereich von 0.2 bis 5 µm und vorzugsweise eine gemittelte
Rauhtiefe Rz im Bereich von 0.2 bis 10 µm auf.
Die Unterschicht wird von Durchgangskanälen, beispielsweise verbundene Poren, durch
zogen, die einen Durchmesser von 10 µm bis 2 mm, vorzugsweise 10-50 µm, haben. Als
Durchmesser wird der Durchmesser eines Kreises verstanden, der die mittlere Quer
schnittsfläche der Durchlasskanäle der jeweiligen Schicht besitzt. Wird sie durch ein Vlies
gebildet, ist zur Charakterisierung der Laminardurchmesser, bestimmt analog zu ASTM
F 902, die geeignete Größe. Der Laminardurchmesser beträgt dann zwischen 10 und 100 µm.
Die Dicke der Druckschicht in radialer Richtung liegt vorzugsweise zwischen 50 und 500 µm,
und die Dicke der Unterschicht liegt vorzugsweise zwischen 500 µm und 3 mm.
Die Druckschicht weist vorzugsweise einen hohen Absorptionskoeffizienten für Infrarot
strahlung auf. Der Absorptionskoeffizient sollte zumindest 0.9 betragen.
Da in einer ersten Verfahrensalternative einer Bebilderung das Feuchtmittel vorzugsweise
durch Infrarotbestrahlung verdampft wird und es im nahen Infrarot bei Verwendung von
Feuchtwasser als Feuchtmittel nur zu einer geringen Absorption von bevorzugt verwende
ter infraroter Laserstrahlung im Feuchtmittelfilm kommt, findet eine Erwärmung und
Verdampfung eines Feuchtmittels indirekt über die Erwärmung der Druckschicht statt. Um
eine starke lokale Erwärmung der Druckschicht zu erreichen, wird als Material für die
Druckschicht vorzugsweise ein Material mit einer Wärmekapazität gewählt, die geringer
ist als die Wärmekapazität des Feuchtmittels. Besonders bevorzugt ist die Wärmekapazität
der Druckschicht geringer als 1 J/g. Ferner wird die Druckschicht so ausgebildet, dass die
Wärmeleitfähigkeit dieser Schicht deutlich geringer als die Wärmeleitfähigkeit des Feucht
mittels ist. Vorzugsweise ist die Wärmeleitfähigkeit geringer als 0.2 W/(m.K).
Bevorzugte Materialien für die Druckschicht sind dunkle, keramische Materialien, z. B.
eine Al2O3-TiO2 Mischung.
Eine eigenständige Druckform ist vorzugsweise zumindest dreischichtig aufgebaut mit
einem Druckformträger, der Feuchtmittel durchleitet, der darauf aufgebrachten Unter
schicht und der auf der Unterschicht aufgebrachten Druckschicht. Der Druckformträger
ist vorzugsweise aus metallischem Material hergestellt. Er kann als verwölbbare ebene
Platte oder als vorgeformte Schale, insbesondere als starre zylindrische Halbschale,
ausgebildet sein. Solch einen mehrschichtigen Aufbau kann auch eine am Trägerzylinder
fest angebrachte Druckform aufweisen.
Ein perforierter Druckformträger weist Löcher mit einem Durchmesser vorzugsweise im
Bereich von 0,5 bis 5 mm oder flächengleiche Ausnehmungen auf, die im gesamten
Bereich der Druckform voneinander einen Abstand vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 mm
haben. Die Lochdichte kann jedoch erheblich verringert werden, indem die Flächen
pro Loch vergrößert und/oder an der äußeren Oberfläche des Druckformträgers eine
Kanalstruktur ausgebildet wird.
Die Unterschicht wird auf den Druckformträger aufgebracht, insbesondere als Ganzes
darauf befestigt, vorzugsweise mittels eines temperaturbeständigen Klebstoffs geklebt oder
gebondet.
Die an der farbübertragenden Oberfläche pro Zeiteinheit austretende Feuchtmittelmenge
wird durch Einstellung des Feuchtmitteldrucks geregelt, vorteilhafterweise durch die
Einstellung der Feuchtmittelmenge im Druckformzylinder. Durch Erhöhung der Feucht
mittelmenge an der Rückseite der Druckform wird aufgrund der Zentrifugalkräfte der
Feuchtmitteldruck erhöht. Ferner wird die Feuchtmittelzufuhrrate zum Druckformzylinder
proportional zur Druckgeschwindigkeit erhöht und erniedrigt.
Die pro Zeiteinheit an der farbübertragenden Oberfläche austretende Feuchtmittelmenge,
d. h. die Durchströmungsrate der Druckform, hängt in einer für die Praxis völlig aus
reichenden Näherung nur von der Durchströmbarkeit der äußeren Druckschicht ab. Die
Druckdifferenz über die äußere Druckschicht wächst bei konstanter Rotationsgeschwindig
keit etwa linear mit dem Feuchtmittelpegel, der sich an der Rückseite der Druckschicht
einstellt. Die Durchströmbarkeit der Druckschicht lässt sich allein durch die Dicke der
Druckschicht einstellen, da die Druckschicht überall eine im wesentlichen konstante
Porosität und Kapillarporendichte aufweist. In diesem Sinne homogen ist auch die Unter
schicht. Durch die erfindungsgemäße Zweiteilung der Funktion der gleichmäßigen Ver
teilung des Feuchtmittels und der Einstellung der Durchströmbarkeit der Druckform kann
eine besonders genaue Dosierung der an der farbübertragenden Oberfläche austretenden
Feuchtmittelmenge vorgenommen werden. Die Dicke des Feuchtmittelfilms auf der
Oberfläche kann genau, insbesondere sehr klein, eingestellt werden. Bei konstanter
Zylindergeschwindigkeit wird genau soviel Feuchtmittel an die Rückseite der Druckform
geführt, wie an der farbübertragenden Oberfläche austreten soll. Die Gleichgewichtshöhe
des Feuchtmittelpegels in der Unterschicht an der Rückseite der Druckschicht stellt sich
dann in Abhängigkeit von der Drehzahl des Druckformzylinders von alleine ein. Die
Einstellung bei einem Drehzahlwechsel erfolgt ebenfalls wegen des erfindungsgemäßen
Aufbaus der Druckform nahezu verzögerungsfrei.
Der Überdruck an der Rückseite der Druckschicht sollte 100 mbar nicht überschreiten.
Der Feuchtmittelpegel an der Rückseite der Druckschicht sollte zumindest im Gleichge
wicht von Zu- und Abfluss die Dicke der Unterschicht nicht überschreiten. Entsprechend
werden die Dicke der Unterschicht und die Durchströmbarkeit der Druckschicht bevorzugt
aufeinander abgestimmt.
Bei einer Bebilderung der Druckform wird an der unbebilderten Oberfläche der Druck
form ein Druckbild durch Ausbildung von farbannehmenden und farbabweisenden Stellen
erzeugt. Die farbannehmenden Stellen der farbübertragenden Oberfläche werden durch
gezielten Verschluss der an der farbübertragenden Oberfläche mündenden Durchlasskanäle
gebildet.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zylinder- und Walzenanordnung mit einem Druckformzylinder nach
einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Zylinder- und Walzenanordnung mit einem Druckformzylinder nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 den Druckformzylinder nach Fig. 2,
Fig. 4 die Druckform des Druckformzylinders nach Fig. 3.
In Fig. 1 wird eine Bedruckstoffbahn B zwischen zwei Gummituchzylindern 1
hindurchgeführt und in dem zwischen den beiden Gummituchzylindern 1 gebildeten
Druckspalt beidseitig bedruckt. Den beiden Gummituchzylindern 1 ist je ein Druckform
zylinder 2 in der für den linken Gummituchzylinder 1 dargestellten Art und Weise
zugeordnet. Ebenso ist eine Farbwalze 3 für den linken Gummituchzylinder 1 dargestellt.
Die Anordnung von Zylindern und Walzen ist beidseits der Bahn B spiegelsymmetrisch.
Vorzugsweise wiederholt sich die in Fig. 1 dargestellte Anordnung für jeden der vielen
Gummituchzylinder der Druckmaschine.
Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Zeitungsoffset-Rollenrotationsdruck
maschine mit Gummi-Gummi-Produktion, beispielsweise eine WIFAG OF 370. Ebenso
kann es sich bei der Maschine jedoch auch um eine Maschine für eine Gummi-Stahl-
Produktion handeln, beispielsweise mit einem oder zwei zentralen Stahlzylindern und
damit Druckspalte bildenden Gummituchzylindern pro Druckeinheit, beispielsweise eine
WIFAG OF 470 oder OF 790.
Die Farbe wird von der Farbwalze 3 auf den Druckformzylinder 2 und von dem
Druckformzylinder 2 auf den Gummituchzylinder 1 übertragen, der im Druckspalt die
Bahn B mit dem vom Druckformzylinder 2 erhaltenen Bild bedruckt.
Der Druckformzylinder 2 weist einen hohlzylindrischen Trägerzylinder 10 mit einem
zentralen, axialen Hohlraum 4 auf, der in Fluidverbindung zu einer Feuchtmittelzufuhrein
richtung steht. Die Fluidverbindung wird durch eine Drehverbindung an einem oder
beiden Wellenzapfen des Druckformzylinders 2 gebildet. Die Feuchtmittelzufuhr erfolgt
durch diesen Wellenzapfen hindurch in den Hohlraum 4. Das Feuchtmittel wird zuvor
gefiltert, um störende Ablagerungen innerhalb einer Druckform 12 zu vermeiden. Der
Trägerzylinder 10 weist Durchgangskanäle 5 in radialer Richtung auf. Die Durchgangs
kanäle 5 sind als gerade, exakt radiale Bohrungen 5 ausgeführt. Im Ausführungsbeispiel
weist jede der Bohrungen 5 einen Durchmesser von 6 mm auf. Die Bohrungen 5 münden
an einem Außenmantel des Trägerzylinders 10 in einem Abstand von 20 mm voneinander,
gemessen zwischen den Zentren der Bohrungen.
Der Außenmantel des Trägerzylinders 10 wird von schalenartig übereinandergeschichte
ten, perforierten Stahlblechen umgeben. Die Stahlbleche bilden einen perforierten
Druckformträger 13 der mit dem Trägerzylinder 10 ständig verbundenen Druckform 12.
Im Ausführungsbeispiel sind vier perforierte Stahlbleche zu solch einem Druckformträger
13 übereinandergeschichtet. Die Unterschicht 14 könnte aber auch unmittelbar am Träger
zylinder befestigt sein.
Zur Bildung der Druckform 12 ist auf den Druckformträger 13 eine Unterschicht 14
gebondet, die ihrerseits als Träger für eine Druckschicht 15 dient. Die Druckschicht 15
bildet an ihrer freien äußeren Oberfläche die farbübertragende Oberfläche des Druckform
zylinders 2. Die Druckschicht 15 und die Unterschicht 14 sind porös.
In den Hohlraum 4 des Druckformzylinders 2 wird Feuchtmittel eingespritzt. Aufgrund
der Fliehkraft wird das Feuchtmittel durch die Bohrungen 5 des Trägerzylinders 10 und
den als Verteiler wirkenden, perforierten Druckformträger 13 an die Rückseite der
Unterschicht 14 geführt. Durch die Unterschicht 14 und die Druckschicht 15 gelangt das
Feuchtmittel an die farbübertragende Oberfläche und bewirkt, dass an den benetzten
Stellen keine Druckfarbe angenommen wird.
Als Feuchtmittel wird Wasser verwendet, das mit den im Offsetdruck üblichen Zusätzen
versehen ist.
Dem Druckformzylinder 2 ist eine Bildübertragungseinrichtung 20 zugeordnet. Die
Bildübertragungseinrichtung 20 umfasst Infrarot-Laserdioden, die auf die Oberfläche des
Druckformzylinders 2 gerichtet sind. Die Bildübertragungseinrichtung ist so angeordnet,
dass der Druckformzylinder 2 bei seiner Rotation kurz wie möglich vor Erreichen der
Kontaktstelle mit der Farbwalze 3 die Bildübertragungseinrichtung 20 überstreicht.
Ferner ist dem Druckformzylinder 2 eine Wascheinrichtung 30 zugeordnet, die im
Ausführungsbeispiel in Rotationsrichtung gesehen hinter dem Gummituchzylinder 1 und
vor der Bildübertragungseinrichtung 20 angeordnet ist. Mittels der Wascheinrichtung 30
kann Farbe von der Oberfläche des Druckformzylinders 2 abgewaschen werden.
Fig. 2 zeigt den Druckformzylinder 2 im Querschnitt mit zwei Druckformen 12, die
eigenständig ausgebildet und mit einem Trägerzylinder 10 des Druckformzylinders 2
mittels einer herkömmlichen Spannvorrichtung 6 lösbar befestigt sind.
Der Trägerzylinder 10 entspricht im wesentlichen dem Trägerzylinder 10 des ersten
Ausführungsbeispiels. Allerdings ist der zentrale axiale Zuführkanal bzw. Hohlraum 4 mit
einem wesentlich geringeren Durchmesser ausgestattet. Dementsprechend sind die radial
abzweigenden Kanäle 5 länger als diejenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Die
radialen Verteilerkanäle 5 münden in axiale Verteilerkanäle, die an der äußeren Mantel
fläche des Trägerzylinders 10 ausgenommen sind, um die Verteilung des Feuchtmittels
möglichst früh zu vergleichmäßigen.
Die Anordnung des Druckformzylinders 2 der Fig. 2 in einer Druckmaschine entspricht
derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels, so dass in Bezug auf die Bebilderung und alle
weiteren Details und Merkmale der Erfindung stets auf beide Ausführungsbeispiele
verwiesen wird.
Eine der beiden Druckformen 12 des zweiten Ausführungsbeispiels ist in Fig. 3 einzeln
dargestellt. Die Druckform 12 wird in der bereits zum ersten Ausführungsbeispiel be
schriebenen Art durch einen perforierten Druckformträger 13, eine darauf aufgebrachte
poröse Unterschicht 14 und eine darüber geschichtete, poröse Druckschicht 15 gebildet. Der
Druckformträger 13 wird durch eine einzige halbzylindrische Stahlplatte mit gleichmäßiger
Perforierung gebildet.
Die poröse Unterschicht 14 wird durch ein Stahlfaservlies gebildet, dessen Fasern zu
sogenannten Wirrfasern vervliest sind. Nach dem Vervliesen ist das Vlies im Verbund mit
einem Drahtgewebe im Vakuum gesintert und auf eine definierte Dicke, nämlich die
Schichtdicke in der Druckform 12, gewalzt worden. Aufgrund der sehr hohen Porosität des
Stahlfaservlieses von vorzugsweise mehr als 60%, ergibt sich im Vergleich zum
Materialanteil eine extrem große Summe von Porenquerschnitten. Im Vergleich zum
Teilchengrößenspektrum von Pulvern, ist der Durchmesserbereich der Fasern sehr
einheitlich, so dass auch die Porengrößenverteilung sehr eng ist. Auf diese Weise ergeben
sich die gewünschten Eigenschaften der hohen Durchströmbarkeit und des geringen
Druckabfalls durch die Unterschicht 14. Ferner ist das Vlies porenformstabil durch den
Sinterprozess.
Das Stahlfaservlies ist mittels eines temperaturbeständigen Klebstoffs auf den Druckform
träger 13 gebondet. Mittels Plasmaspritzgießen, vorzugsweise im Vakuum, ist die Unter
schicht 14 mit der Druckschicht 15 beschichtet worden. In den Ausführungsbeispielen ist
die Druckschicht 15 eine keramische Schicht.
Bevorzugte Materialangaben und Kennwerte für erfindungsgemäße Druckformen, ins
besondere für die Druckformen 12 der Ausführungsbeispiele, sind in den nachstehenden
Tabellen zusammengestellt. Ein dreischichtiger Aufbau wird zwar bevorzugt, ein Aufbau
mit mehr als drei Schichten und auch ein nur zweischichtiger Aufbau sind jedoch ebenfalls
Gegenstand der Erfindung. Besonders bevorzugte Kennwerte bzw. Kennwertbereiche sind
jeweils in den zweiten Spalten angegeben. Dabei muss die jeweilige Schicht nicht allen
Angaben gleichzeitig entsprechen, obgleich dies bevorzugt ist.
Die Feuchtmitteldurchströmbarkeit der Druckform 12, bezogen auf den unbebilderten
Zustand, weist einen Wert auf, der in dem Bereich von 2-20 l/(hm2mbar) liegt. Sie
entspricht in einer für die Praxis ausreichenden Näherung auch dem Wert der Durch
strömbarkeit der Druckschicht 15.
Durch die hohe, isotrope Durchströmbarkeit der Unterschicht 14 wird die homogene
Verteilung des Feuchtmittels in der Unterschicht 14 und somit an der Rückseite der
Druckschicht 15 erreicht.
Die vorstehend und auch in den Tabellen angegebenen Werte und Wertebereiche für die
Durchströmbarkeit sind auf Feuchtwasser als Feuchtmittel bezogen. Sie gelten jedoch für
andere geeignete Feuchtmittel mit gleichen oder ähnlichen Strömungseigenschaften ebenso.
Ferner sind die Werteangaben zu den Durchströmbarkeiten auf den unbebilderten Zustand
der Druckform bezogen.
Um eine Durchströmung zu erreichen, muss das Feuchtmittel mit einem Druck zugeführt
werden, der den Strömungswiderstand der einzelnen Schichten überwindet, insbesondere
den Kapillardruck der feinporigen Druckschicht 15. Dieser Druck entsteht durch die
Fliehkräfte, die bei der Rotation des Druckformzylinders 2 auf das Feuchtmittel wirken.
Die Druckdifferenz wächst in etwa linear mit dem Wasserpegel, der sich an der Rückseite
der Druckform, d. h. in guter praktischer Näherung an der Rückseite der Druckschicht 15
einstellt.
Da der Differenzdruck hauptsächlich an der Druckschicht 15 auftritt, weil der Strömungs
widerstand hier am größten ist, kommt es zu einer Zugbelastung der Unterschicht 14. Aus
Festigkeitsgründen sollte diese Belastung gering sein. Aus bekannten Zusammenhängen
zwischen Fliehkraft, Zylinderradius, Zylinderumfang, Rotationsgeschwindigkeit und
Oberflächengeschwindigkeit ist zu erkennen, dass die Zugbelastung der Unterschicht bei
konstanter Oberflächengeschwindigkeit mit steigendem Radius kleiner wird. Daher ist die
Erfindung besonders vorteilhaft, wenn Zylinder mit großem Radius verwendet werden,
wie dies beispielsweise in Zeitungsdruckmaschinen mit doppeltem Umfang der Fall ist.
Das Eigengewicht der Druckschicht 15 sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden.
Verglichen mit dem in der Unterschicht 14 vorhandenen Feuchtmittelsee, der z. B. 1 mm
tief ist, ist jedoch die Masse der Druckschicht 15 wegen ihrer geringeren Dicke, von
beispielsweise 100 µm, klein. Aus den gleichen Überlegungen erkennt man, dass die
Verwendung einer dicken Druckschicht weniger vorteilhaft wäre. Es müsste in solch
einem Fall entweder sehr poröses Material bzw. ein Material mit großen Poren verwendet
werden, was sich ungünstig auf die Festigkeit der Druckschicht und auch auf die Druck
qualität auswirken würde. Oder es müsste ein hoher Überdruck an der Rückseite einer
dicken Druckschicht erzeugt werden, was bei konstanter Zylindergeschwindigkeit Zylinder
mit sehr kleinen Radien und damit einhergehende hohe Fliehkräfte voraussetzt oder eine
Feuchtmittelzufuhr unter Druck, was jedoch Dichtungsprobleme bei der Einführung des
Feuchtmittels in den rotierenden Zylinder hervorrufen würde.
Bei einem Pegel von 0.1 mm ergibt sich bei einer Rotationsgeschwindigkeit von 36.000
Umdrehungen/h und einem Zylinderradius von 200 mm durch die Fliehkräfte ein Feucht
mitteldruck von etwa 0.55 mbar an der Rückseite der Druckschicht 15. Der maximale
Differenzdruck über die Druckform 12 sollte 100 mbar nicht übersteigen. Da bei ver
minderter Maschinengeschwindigkeit entsprechend weniger Feuchtmittel an der farbüber
tragenden Oberfläche vorhanden sein muss und sollte, kann der Druck bei Verminderung
der Zylindergeschwindigkeit, insbesondere linear, mit der Geschwindigkeit abnehmen.
Der Feuchtmittelpegel an der Rückseite der Druckschicht 15 darf die Dicke der dar
unterliegenden Schichten nicht übersteigen. Er sollte bei der beispielhaft dreischichtigen
Druckform 12 höchstens so hoch wie die Dicke der Unterschicht 14 sein. Bei einem
Feuchtmittelpegel von 3 mm ergibt sich für den angenommenen Zylinderradius von 200 mm
bei einer Rotationsgeschwindigkeit von 5.000 Umdrehungen/h ein Differenzdruck von
etwa 0.45 mbar an der Rückseite der Druckschicht 15. Dieser Überdruck, der durch die
Druckschicht 15 abgebaut wird, sollte über der Druckdifferenz liegen, die für eine
ausreichende Durchströmung der Druckschicht 15 erforderlich ist. Die Druckschicht 15
sollte dementsprechend eine Materialstruktur aufweisen, die zumindest bei dem sich aus
der Dicke der Unterschicht 14 ergebenden maximalen Differenzdruck zur ausreichenden
Versorgung der farbübertragenden Oberfläche mit Feuchtmittel ausreicht, so dass auch bei
niedriger Rotationsgeschwindigkeit ein Drucken möglich ist.
In der nachstehenden Tabelle sind Rechenbeispiele zur Darstellung der Abhängigkeit des
Feuchtmitteldrucks von der Zylindergeschwindigkeit und dem Feuchtmittelpegel an der
Rückseite der Druckschicht 15 zusammengefasst:
Mit abnehmender Rotationsgeschwindigkeit wird der Einfluss der Schwerkraft größer und
muss daher berücksichtigt werden. Die Fliehkraft erzeugt bei einem Feuchtmittelpegel von
2 mm für den angenommenen Zylinderradius von 200 mm bei einer Rotationsgeschwin
digkeit von 5,000 U/h einen Differenzdruck von etwa 0.2 mbar an der Rückseite der
Druckschicht 15. Damit überwiegt die Fliehkraft die Gravitationskraft noch um etwa 30%.
Durch die Kapillarwirkung der kleinen Poren in der Druckschicht 15 kommt es vorteilhaf
terweise zu einem Ausgleich der Schwankungen des Feuchtmitteldrucks. Daher wird auch
bei geringen Geschwindigkeiten eine gleichmäßige Benetzung der Außenseite der Druck
schicht 15 erreicht. Der mittlere, auf die Rückseite der Druckschicht 15 wirkende hydro
statische Druck aufgrund der Gravitation beträgt 1 mbar pro 10 mm Feuchtmittelpe
gel.Porosität der Unterschicht 14. Bei einer Zylindergeschwindigkeit von etwa 4.500 U/h
oder darunter wird an der Rückseite der Druckschicht 15 der Gravitationsdruck größer als
der durch die Fliehkräfte erzeugte Druck. Das Feuchtmittel fließt daher nach unten und
bewirkt einen Anstieg des Feuchtmittelpegels im untenliegenden Bereich der Unterschicht
14. Feuchtmittel wird dort in den Druckformträger 13 zurückgedrängt. Es steigt damit
nicht nur der Gravitationsdruck, sondern auch die Fliehkraft im unteren Bereich des
Druckformzylinders 2. Daher sollte auch bei geringen Geschwindigkeiten eine Feuchtung
zumindest des unteren Zylinderbereichs möglich sein.
Aufgrund der vorstehend erläutenden Zusammenhänge wird die Bildübertragungsein
richtung 20 bevorzugterweise dem unteren Bereich des Druckformzylinders 2 zugewandt
angeordnet. Hierdurch ist eine präzise Bebilderung der Druckform 12 bis in den unteren
Drehzahlbereich des Zylinders hinein möglich. Eine Untergrenze für die Zylinderdrehzahl
bei der Bebilderung liegt im Zeitungsoffset mit zwei Druckformen 12 pro Druckform
zylinder 2 in etwa bei 3.000 U/h.
Betrachtet man die Fliehkräfte, die an der Druckform 12 auftreten, so wirkt die größte
Kraft auf die Halterungen der Druckform 12, mit denen die Druckform 12 in der Spann
vorrichtung 6 des Druckformzylinders 2 befestigt ist. Weiterhin wirkt eine Kraft auf die
geklebte oder gebondete Verbindung zwischen der Unterschicht 14 und dem Druckform
träger 13. Eine geringere Kraft wirkt auf die Verbindungsfläche zwischen der Druck
schicht 15 und der Unterschicht 14. Bei einem Druckformzylinder 2 mit einem Radius von
200 mm, bei einer Rotationsgeschwindigkeit von 36,000 U/h und einer Druckform 12 mit
einer Oberfläche von 400 mm.600 mm ergibt sich pro Druckform 12:
In diesem Berechnungsbeispiel ergibt sich eine Gesamtkraft von etwa 8.7 kN die von den
Halterungen der Druckform 12 aufgenommen werden muss. Auf die geklebte oder
gebondete Verbindung zwischen dem Druckformträger 13 und der Unterschicht 14 wirkt
eine Kraft von 1,121 N. Diese entspricht einer Zugbelastung von 5 mN/mm2. Die Fasern
der Unterschicht 14 werden an der Verbindung zur Druckschicht 15 mit etwa 1 mN/mm2
belastet. Diese entspricht einem Druck von 10 mbar. Größere Drücke entstehen mit
zunehmender Tiefe des Feuchtmittelsees oder bei schnellerer Rotation.
1
Gummituchzylinder
2
Druckformzylinder
3
Farbwalze
4
axialer Hohlraum
5
radiale Kanäle, Bohrungen
6
Spannvorrichtung
7-9
-
10
Trägerzylinder
11
-
12
Druckform
13
Druckformträger
14
Unterschicht
15
Druckschicht
16-19
-
20
Bildübertragungseinrichtung
30
Wascheinrichtung
Claims (12)
1. Druckform für einen Druckformzylinder für einen Nassoffsetdruck, wobei die
Druckform (12) eine bebilderbare oder bebilderte, farbübertragende Oberfläche
und an der farbübertragenden Oberfläche mündende Durchlasskanäle für ein
Feuchtmittel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckform (12) mehrschichtig aufgebaut ist.
2. Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckform (12)
eine äußere Druckschicht (15) mit der farbübertragenden Oberfläche und eine
angrenzend darunterliegende Unterschicht (14) aufweist und die Durchströmbar
keit der Druckform (12) von der Unterschicht (14) in die Druckschicht (15) abrupt
abnimmt, wobei die Durchströmbarkeit der Unterschicht (14) mehrfach größer ist
als die Durchströmbarkeit der Druckschicht (15).
3. Druckform nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die
Durchströmbarkeit der Unterschicht (14) um das wenigstens Hundertfache, bevor
zugt um wenigstens das Tausendfache, größer ist als die Durchströmbarkeit der
Druckschicht (15).
4. Druckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckform eine äußere Druckschicht (15) mit der farbübertragenden
Oberfläche und eine angrenzend darunterliegende Unterschicht (14) aufweist,
wobei die Druckschicht (15) eine offene Porosität aufweist, in der die Durchlasskanäle
von Kapillarporen gebildet werden, und die Unterschicht (14) eine Material
struktur aufweist, derart, dass das Feuchtmittel in der Unterschicht (14) gleich
mäßig an einer Rückseite der Druckschicht (15) verteilt wird.
5. Druckform nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die
Porosität der Druckschicht (15) 3-30% beträgt und die Kapillarporen der Druck
schicht (15) einen mittleren Durchmesser haben, der zwischen 0,1 bis 5 µm
beträgt.
6. Druckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckform (12) eine Unterschicht (14) aufweist, die durch ein Vlies,
insbesondere ein Metallfaservlies, gebildet wird oder ein solches Vlies umfasst.
7. Druckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterschicht (14) eine Porosität aufweist, die zwischen 50 und 80%
beträgt, mit Durchlasskanälen mit einem Laminardurchmesser, der, bestimmt
analog zu ASTM F 902, zwischen 10 und 100 µm beträgt.
8. Druckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckform (12) einen auf dem Druckformzylinder (2) befestigten oder
befestigbaren, feuchtmitteldurchlässigen, beschichteten Druckformträger (13) auf
weist.
9. Druckformzylinder für eine Rotationsdruckmaschine für einen Nassoffsetdruck, der
eine Druckform (12) mit einer bebilderbaren oder bebilderten, farbübertragenden
Oberfläche und an der farbübertragenden Oberfläche mündenden Durchlasskanälen
für ein Feuchtmittel und eine Einrichtung (4, 5) aufweist, mittels der das Feucht
mittel der Druckform (12) zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckform (12) nach einem der vorhergehenden Anspruche ausgebildet ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Druckform für einen Nassoffsetdruck, wobei die
Druckform (12) eine poröse Druckschicht (15) mit einer farbübertragenden Ober
fläche und an der farbübertragenden Oberfläche mündende Durchlasskanäle für ein
Feuchtmittel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf einen Druckformträger (13) eine feuchtmitteldurchlässige Unterschicht (14) aus
einem ersten Material und auf die Unterschicht (14) mittels Plasmaspritzen die
poröse Druckschicht (15) aus einem zweiten, anderen Material aufgebracht wird.
11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass für
die Unterschicht (14) Vliesmaterial verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass für die Druckschicht (15) Keramikmaterial verwendet wird.
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