DE19911263A1 - Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Flüssigkeitsprobeneintrag in ein Flammen-beheiztes Rohr für spektroskopische Messungen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Flüssigkeitsprobeneintrag in ein Flammen-beheiztes Rohr für spektroskopische MessungenInfo
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Abstract
In der Flamme des Schlitzbrennerkopfes eines Flammen-Atomabsorptionsspektrometers (Flammen-AAS) ist ein Rohr mit einer kleinen, mittigen Bohrung angeordnet. Mit Hilfe einer Niederdruckpumpe und einer Glattstrahldüse mit einer Austrittsöffnung von z. B. 50 mum wird ein Flüssigkeitsstrahl erzeugt, der frei fliegend über eine Distanz von typischerweise einigen Zentimetern in das Eintrittsloch des Flammen-beheizten Rohres eingeschossen wird. Die Atomabsorptionsmessung erfolgt in diesem Rohr. An der dem Eintrittsloch gegenüberliegenden Rohrwand findet eine Prallkörperzerstäubung des Flüssigkeitsstrahls statt, wobei durch die hohe Temperatur des Rohres die Zerstäubung zugleich mit einer Verdampfung der Probenflüssigkeit verbunden ist. Mit dieser Art des Probeneintrags wird ein vollständiger Probeneintrag direkt am Ort der Atomabsorptionsmessung sowie eine relativ lange Aufenthaltsdauer der Probe im Absorptionsvolumen erzielt. AAS-Messungen mit dieser Anordnung führen zu wesentlich verbesserten Empfindlichkeiten im Vergleich zur herkömmlichen Flammen-AAS-Arbeitsweise.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Atomisieren von Proben für spektroskopische
Messungen, bestehend aus einem Flammen-geheizten Rohr zur Verdampfung und zur
Atomisierung einer Probenflüssigkeit und einer dazugehörigen Vorrichtung zum Eintrag von
flüssigen Proben in dieses Rohr, wobei die Flüssigkeit frei fliegend als Strahl oder Aerosol in
das Rohr eingebracht wird. Diese Anordnung führt zu einem deutlich besseren
Nachweisvermögen bei der Bestimmung von Elementspuren als die Flammen-
Atomabsorptionsspektrometrie-Anordnungen (Flammen-AAS) nach dem Stand der Technik.
Der Probeneintrag erfolgt in der Flammen-AAS üblicherweise über ein in die Flamme
eingeleitetes Aerosol. Das Aerosol wird mit einem pneumatischen Zerstäuber erzeugt, in einer
Zerstäuberkammer bzw. Gasmischkammer konditioniert und in die AAS-Flamme eingeleitet.
Der in die Flamme und damit auch in das Absorptionsvolumen gelangende Anteil der
Flüssigkeit beträgt im allgemeinen nur etwa 5%. Bekannt ist auch eine hydraulische
Niederdruck-Prallkörperzerstäubung zum Probeneintrag, etwa in der optischen
Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppelten Plasmen als Anregungsquelle (ICP-OES), bei
der die Flüssigkeit mit einem Druck von ca. 5 bar an einem Prallkörper zerstäubt wird. Diese
Sonderzerstäubung liefert vergleichbare Ergebnisse wie die pneumatische Zerstäubung
(M. P. Doherty a. G. M. Hieftje, Applied Spectroscopy, Vol.38, (1984), p. 405-412). Eine
wesentlich größere Aerosolausbeute, bis zu ca. 50% in der Flammen-AAS, liefert eine
hydraulische Hochdruckzerstäubung, wie sie in der Patentschrift DE 35 21 529 C2 beschrieben
ist. Dabei wird die zu zerstäubende Flüssigkeit mit Hilfe einer speziellen
Hochdruckzerstäubungsdüse mit einem Strömungsquerschnitt von weniger als 1,5 × 10-9 m2
und mit einem Druck von mehr als 3 MPa in ein Aerosol überführt, wobei der Druck mit einer
handelsüblichen Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)-Pumpe erzeugt wird. Die
höhere Aerosolausbeute führt zu einem besseren Nachweisvermögen der Flammen-AAS.
Das Nachweisvermögen der Flammen-AAS läßt sich auch durch eine längere
Aufenthaltsdauer der Probe in der Flamme verbessern. Dazu wird in der AAS-Flamme ein in
der Längsrichtung oben und unten geschütztes Kieselglasrohr angeordnet, in welchem die
Flammen-Gase teilweise gestaut werden. Da jedoch durch die geringe Zerstäuberausbeute
nur ein kleiner Teil der Analytsubstanz zur Flamme gelangt (ca. 5%) und zudem auch nur ein
Teil der Flammengase das Staurohr passiert, wird nur eine etwa 1,5- bis max. 5fache
Verbesserung für der Empfindlichkeit für etwa 5 leichtflüchtigen Elemente erreicht (B. Welz und
M. Sperling, "Atomabsorptionsspektrometrie" (1997), Seite 28, Verlag Wiley-VCH, Weinheim,
ISBN 3-527-28305-6).
Eine wesentlich größere Steigerung der Empfindlichkeit ergibt sich, wenn die gesamte Probe
direkt mit Hilfe einer Düse in ein in der Flamme angeordnetes Rohr eingespritzt wird. Das Rohr
trägt mittig eine zur Frontseite des Spektrometers ausgerichtete Bohrung, in die die Probe mit
Hilfe einer Pumpe im freien Flug eingespritzt wird. Dadurch wird ein vollständiger
Probeneintrag in das Rohr und damit auch in das Absorptionsvolumen der Meßstrahlung
erzielt. In der bereits genannten DE 35 21 529 C2 wird eine Anordnung beansprucht, bei der
das mit einer Hochdruckdüse erzeugte Aerosol seitlich in einen geheizten Rohrofen eingeleitet
wird, wobei die Düse fest mit dem Rohrofen verbunden ist. Bei einem Anwendungsbeispiel der
hydraulischen Hochdruckzerstäubung wurde der von der Hochdruckdüse erzeugte
Äerosolstrahl über eine Distanz von einigen Zentimetern in ein Flammen-geheiztes
Keramikrohr eingeleitet. Dabei wurde für die Bestimmung von Spuren von Blei eine etwa 20
fache Empfindlichkeitssteigerung erreicht (H. Berndt, Fresenius J.Anal.Chem., Vol.331, (1988),
p. 321-323). Der zur Erzeugung des Aerosolstrahls erforderliche Druck an der Düse betrug
ca. 15 MPa (< 3 MPa entsprechend der DE 35 21 529 C2). Bei den bisher bekannten
Anordnungen wird eine turbulent arbeitende Hochdruckdüse zur Erzeugung eines Aerosols
(Aerosolstrahls) eingesetzt, wobei zur Druckerzeugung eine HPLC-Pumpe benutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verdampfen und Atomisieren
von Probenflüssigkeiten zu schaffen, bei der die Flüssigkeit mit Hilfe einer Düse und mit einem
Druckabfall von weniger als 3 MPa an dieser Düse im freien Flug in ein Flammen-beheiztes
Rohr zum Zweck spektroskopischer Messungen, insbesondere für AAS-Messungen,
eingetragen wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß
- a) für den berührungslosen Probentransport über eine definierte Flugstrecke eine Einstoffdüse, auch als hydraulische Düse bezeichnet, mit einem Arbeitsdruck von weniger als 3 MPa eingesetzt wird und
- b) die Düse so angeordnet ist, daß kein direkter Kontakt zwischen der Düse und dem Rohrofen besteht.
Durch die Verwendung einer Glattstrahldüse mit einem Durchmesser von beispielsweise
50 µm und einer Kanallänge von beispielsweise 200 µm kann mit einem Druck von weniger als
0,1 MPa ein Freistrahl erzeugt werden, der über eine Distanz von einigen Zentimetern in die
Eintrittsöffnung des Rohres injiziert wird. Nach dem Passieren des inneren Rohrdurchmessers
trifft er auf die gegenüberliegende Rohrinnenwand, an der er durch eine
Prallkörperzerstäubung in ein Aerosol überführt wird. Durch die hohe Temperatur des Rohres,
z. B. 900°C, werden die dabei entstehenden Tröpfchen spontan verdampft. Durch die
Querschnittsverhältnisse des Rohres entweicht die verdampfende Substanz praktisch nur an
den beiden Enden des Rohres. Mit dieser Anordnung wird zugleich ein totaler Probeneintrag
in das Rohr und somit in das Absorptionsvolumen realisiert, wobei zusätzlich auch eine relativ
lange Aufenthaltsdauer der Probe im Meßstrahlengang gegeben ist. Eine Düse der oben
beschriebenen Abmessungen wird beispielsweise von der Fa. Microparts, Dortmund,
hergestellt. Als druckerzeugende Pumpe kann eine Labor-übliche Schlauchpumpe dienen, wie
sie z. B. von der Fa. Ismatec, Schweiz, geliefert wird.
Durch die Vermeidung eines direkten Kontaktes von Düse und dem heißen Rohr können als
Werkstoffe für die Düse auch Materialien eingesetzt werden, die normalerweise durch die
Flammengase zerstört würden (z. B. säurefeste Kunststoffe).
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Einige Ausführungsbeispiele sind nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Der erzielbare Fortschritt wird beispielhaft anhand von einigen
Messungen unter Verwendung unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung im
Vergleich zur konventionellen Arbeitsweise der Flammen-AAS gezeigt.
Fig. 1: Schematische Darstellung einer erprobten Anordnung, bei der ein Flüssigkeitsstrahl mit
Hilfe einer peristaltischen Pumpe in das Flammen-geheizte Rohr eingetragen wird,
Fig. 2 zeigt als Detail eine Ausführung der Düse nach Fig. 1,
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus der Fig. 1, wobei die Probenzufuhr zur Pumpe über einen
zeitgesteuerten Probenwechsler erfolgt,
Fig. 4 zeigt eine Anordnung ähnlich der in Fig. 1, wobei die Probe auf der Druckseite der
Pumpe aufgegeben wird,
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit einem HPLC-Probenwechsler für eine automatisierte
Probenaufgabe,
Fig. 6 zeigt eine Anordnung ähnlich der in Fig. 4, wobei jedoch eine Gasdruckpumpe eingesetzt
wird,
Fig. 7 zeigt eine Anordnung ähnlich der in Fig. 4, wobei jedoch eine HPLC-Pumpe eingesetzt
wird,
Fig. 8 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 4, Fig. 5 oder Fig. 7, wobei zwischen dem
Probenaufgabeventil (28, 35) eine (Niederdruck)-Trenn- oder Anreicherungssäule eingefügt ist,
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform des Flammen-beheizten Rohres mit zusätzlichen
Bohrungen,
Fig. 10 zeigt die Signale einer AAS-Messung mit einer Anordnung nach der Erfindung im
Vergleich zur herkömmlichen Flammen-AAS,
Fig. 11 zeigt die Messung von Signalen von kleinen Probenvolumen mit einer Anordnung nach
der Erfindung im Vergleich zur herkömmlichen Flammen-AAS.
Fig. 1 zeigt schematisch den Grundaufbau der Anordnung nach der Erfindung. Mit (1) ist eine
Standard-Gasmischkammer eines Flammen-Atomabsorptionsspektrometers bezeichnet, (2)
ist der zugehörige AAS-Schlitzbrennerkopf, an dessen zwei Seiten je ein verstellbarer Halter
(3) montiert ist, der seinerseits jeweils zwei Stifte (4) trägt. Auf den Stiften (4) liegt das Rohr (5)
auf, welches in seiner Mitte die Bohrung (6) aufweist. Der Flüssigkeitsstrahl (7) wird von einer
Düse (8) erzeugt. Die Düse kann durch ein Filter (9), z. B. einem Siebfilter, vor dem Blockieren
durch eventuell in der Flüssigkeit enthaltene Feststoffpartikel geschützt werden. Mit (10) wird
eine typische Labor-Schlauchpumpe (peristaltische Pumpe) bezeichnet, die auf ihrer
Primärseite die in einem Behälter (13) befindliche Probenflüssigkeit (14) über den Schlauch
(15) ansaugt und sekundärseitig über Verbindungsmittel (16) zur Düse (8) befördert. Die
Fördermenge wird durch die Umdrehungsgeschwindigkeit des Pumpenkopfes (11) sowie dem
Durchmesser des Pumpenschlauchs (12) bestimmt. In der Gasmischkammer (1) erfolgt die
Mischung der Brenngase Acetylen und Luft, die am Brennerschlitz (17) eine langgestreckte
Flamme bilden, die zur Heizung des darüber angeordnetem Rohres (5) dient. Eine typische
Länge des Brennerschlitzes (17) beträgt etwa 10 cm. Verbreitet sind aber auch Brennerköpfe
(2) mit Schlitzlängen von nur 5 cm oder 8 cm. Das Rohr (5) kann kürzer als der Brennerschlitz
(17) sein, wodurch es über seine ganze Länge geheizt wird. Es kann aber auch größer sein
und unter Verwendung einer anderen Halterung auch über den Brennerkopf hinausragen.
Typische Außendurchmesser des Rohrs sind 8 mm bis 14 mm. Als vorteilhafte Werkstoffe für
das Rohr haben sich Metalle, z. B. Nickel, Metall-Legierungen, z. B. eine Ni-Cr-Fe-Legierung
nach ASTM B 167, Keramiken, z. B. Alsinth-Rohre (Al2O3-Keramik) der Fa. Haldenwanger,
aber auch Kieselglas erwiesen. Günstig könnten auch Platin-Iridium-Legierungen sein.
Um die Temperatur des Rohres zu erhöhen, kann zur Heizung des Rohres ein weiterer
(weitere) Gasbrenner angeordnet sein. Vorstellbar sind auch elektrisch oder induktiv geheizte
Rohre, wie bereits in der DE 35 21 529 C2 für den Eintrag eines mit mehr als 3 MPa erzeugten
Aerosols beschrieben.
Fig. 2 zeigt eine erprobte Düsengestaltung. Vorteilhafte Düsen (8) sind Glattstrahldüsen aus
säurefesten Werkstoffen. Von der Düsengeometrie her handelt es sich dabei um
Zylinderdüsen, wobei die Zylinderlänge typischerweise mindestens das Zweifache des
Zylinderdurchmessers beträgt. Da die typische Proben-Flußraten im unteren Milliliter-Bereich
pro Minute liegen oder sogar weit unter 1 mL/min, sind zur Erzeugung eines glatten Freistrahls
Düsendurchmesser unter 200 µm erforderlich. Als vorteilhaft haben sich Düsendurchmesser
≦ 50 µm erwiesen. Derartige Düsen aus einer Platin-Iridium-Legierung werden z. B. von der Fa.
Frey, Feinmechanische Werkstätten, Berlin-Spandau, angefertigt. Besonders vorteilhaft sind
Düsen, die bereits ein integriertes Schutzfilter besitzen. Eine derartige Düse aus dem für die
analytische Chemie geeigneten, druckfesten Kunststoff PEEK (Poly-ether-ether-keton) wird
von der Fa. Microparts, Dortmund gefertigt. Der eigentliche Düsenkanal in dieser
Mikrokomponente beträgt 50 × 200 µm, wobei die äußeren Abmessungen des PEEK-
Düsenkörpers einschließlich des integrierten Filters aus einem porösem Kunststoff etwa 6 mm
im Durchmesser und 2 mm in der Dicke betragen. Der Flüssigkeitsdurchsatz im Düsenkanal
kann näherungsweise nach dem allgemein bekannten Gesetz von Hagen und Poiseuille
berechnet werden, wobei sich für einen Druck von nur 0,02 MPa ein Flüssigkeitsdurchsatz von
0,92 mL/min ergibt. Derartig geringe Drucke lassen sich mit preiswerten Pumpen
verschiedener Art realisieren.
Die eigentliche Düse ist im allgemeinen ein rundes, fein durchbohrtes Plättchen (18) mit
Abmessungen im unteren Millimeterbereich. Es wird in einem Düsenkörper (19) mit Hilfe einer
Überwurfmutter (20) gehaltert. Der Düsenkörper trägt mittig eine Durchgangsbohrung (21) und
an der Eingangsseite ein Anschlußgewinde (22). Vorteilhaft wird dabei ein 1/16" Standard-
Anschluß verwendet, wie er bei Fließsystemen in der analytischen Chemie üblich ist. Zwischen
dem Düsenplättchen und dem Gehäusekörper befindet sich eine Dichtscheibe (23) aus dem
Kunststoff PTFE. Erprobte Materialien für den Düsenkörper sind Titan oder der Kunststoff
PEEK. Auch Düsenplättchen mit Bohrungen, bei denen die Durchtrittslänge nur die Hälfte des
Durchmesser beträgt, etwa mit 20 µm Durchmesser und 10 µm Länge, sind zur Erzeugung
eines Flüssigkeitsstrahls mit Hilfe einer peristaltischen Pumpe geeignet (blendenförmige
Düsen). Derartige Plättchen aus einer Pt/Ir-Legierung, aber auch aus anderen Werkstoffen,
z. B. aus Titan oder Molybdän, werden z. B. von der Fa. Frey, Feinmechanische Werkstätten,
Berlin-Spandau, hergestellt. Geeignete Düsen aus Saphir, z. B. mit 40 µm Innendurchmesser
und D/L = 1/1, können z. B. von der Fa. Robellaz & Cie S.A., Sainte-Croix, Schweiz, bezogen
werden. Eine sehr einfache, effektive Glattstrahldüse ist ein kurzes Stück einer
Quarz(Kieselglas)-Gaschromatographie-Kapillare mit einem Innendurchmesser von ≦ 50 µm.
Eine derartige Kapillare gibt es auch mit einer Kunststoffummantelung von 1/16" (50 µm
Innendurchmesser, PEEKsil oder Polysil, Scientific Glas Engineering, Australien), wodurch eine
leichtere Handhabung und einfache Verbindbarkeit gegeben ist. Nachteilig ist dabei allerdings,
daß das Verhältnis von Durchmesser zu Länge wesentlich größer als 1 : 2 ist (z. B.: 50 µm
Innendurchmesser, 5 mm Länge, D/L = 1 : 100) und daß deshalb für die Erzeugung eines
Flüssigkeitsstrahl bei gleicher Flußrate ein wesentlich höherer Druck benötigt wird als bei einer
echten Glattstrahldüse. Düsentechnisch kann nur das Austrittsende einer solchen Kapillare als
die eigentliche, zylinderförmige Düse betrachtet werden (D/L-Verhältnis max. 1 : 10).
Bei der Düse (8) kann es sich auch um eine sogenannte (hydraulische) Vollkegeldüse mit
einem möglichst geringen Sprühwinkel handeln. Dabei ist jedoch zu beachten, daß durch den
Sprühkegel ein nur geringer Abstand, etwa einige Millimeter, zwischen Düse und Rohrofen
möglich ist. Hierfür geeignete Düsen aus Metall werden z. B. von der Fa. G. Schlick, D-96253
Untersiemgau, gefertigt. Zweistrahldüsen sind weniger geeignet, da das Zerstäubungsgas zu
einer Verdünnung des Analyten im Rohr sowie zu einer Temperatursenkung führt.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 handelt es sich um einen Ausschnitt aus der Fig. 1, wobei die
Ansaugseite der Pumpe (10) über einen Verbindungsschlauch (24) mit der Ansaugnadel (25)
eines handelsüblichen Probenwechslers (26) verbunden ist. Die Ansaugnadel (25) wird
zeitgesteuert in die Probengefäße (27) eingetaucht, wobei die insgesamt angesaugte
Probenmenge je nach Eintauchzeit der Nadel (25) und der Drehgeschwindigkeit des
Pumpenkopfes (11) sowie des Durchmessers des Pumpenschlauchs (12) zwischen einigen
Mikrolitern und einigen Millilitern gewählt werden kann. Diese Anordnung erlaubt auch einen
automatisierten Analysenablauf.
Bei der Anordnung nach der Fig. 4 erfolgt die Probenaufgabe ebenso wie bei der DE 35 21 529 C2
mit Hilfe eines zwischen der Pumpe (33) und der Düse (8) befindlichen
Probeninjektionsventils (28). Sie geschieht in gleicher Weise wie bei den
Fließinjektionstechniken, z. B. der HPLC, üblich. Erprobt wurde eine Anordnung mit einem
Standard-HPLC-6-Port-Injektionsventil. Aus einem Vorratsbehälter (30) saugt die Pumpe (33)
über eine Schlauchverbindung (32) eine Trägerflüssigkeit (31) kontinuierlich an und
transportiert sie sekundärseitig über Verbindungsmittel (16) zum Ventil (28) und dann weiter
zur Düse (8). Die Trägerflüssigkeit ist z. B. Wasser. Es kann sich aber auch um organische
Lösungsmittel oder deren Mischungen mit Wasser handeln. Durch Umschalten des Ventils
(28) wird die in der Probenschlaufe (29) enthaltene Probe in den Trägerstrom eingebettet und
mit diesem zur Düse (8) befördert. Die Probenmenge wird durch die Größe der Probenschleife
(29) vorgegeben. Werden totvolumenarme Verbindungsmittel (16) benutzt, z. B. HPLC-PEEK-
Kapillaren mit geringem Innendurchmesser, so gelangt die Probe weitgehend unverdünnt zur
Düse (8).
Zwischen dem Ventil (28) und der Düse (8) kann Fließinjektionszubehör zur online-
Probenvorbereitung, z. B. Mikrosäulen, eingefügt werden. Anstelle der Einkanal-
Schlauchpumpe (10) kann auch eine Mehrkanal-Schlauchpumpe benutzt werden. Es können
aber auch zwei oder mehrere Einkanalpumpen eingesetzt werden, deren Flüssigkeitsströme
vor der Düse (8) zusammengeführt werden. Hierdurch können viele, bekannte Kopplungen
von Fließinjektionstechniken oder "Continous Flow-Techniken" mit der Flammen-AAS, die
bisher über den pneumatischen Zerstäuber mit seiner geringen Effektivität erfolgten, erheblich
verbessert genutzt werden, z. B. Trennungen, Anreicherungen, automatische Kalibrierungen.
Eine Übersicht über die Vielfalt der Kopplungstechniken sind z. B. in folgenden Büchern
enthalten: a) J. L. Burguera, "Flow Injection Atomic Spectrometry" (1989), Verlag Marcel Dekker,
Inc. New York, ISBN 0-8247-8059-0; b) J. Ruzicka und E. H. Hansen, "Flow Injection Analysis",
(1988), Verlag John Wiley Sons, New York, ISBN 0-471-813555-9.
Fig. 5 zeigt schematisch eine erprobte Anordnung, bei der anstelle des manuellen
Probenaufgabeventils (28) aus Fig. 4 ein handelsüblicher HPLC-Autosampler (34) eingesetzt
wird, in welchem sich ein integriertes, automatisches Schaltventil (35) befindet. Die
Probenschlaufe (36) dieses Ventils wird mit Hilfe einer im Autosampler enthaltenen
Spritzenpumpe gefüllt. Der Trägerstrom gelangt von der Pumpe (33) (Fig. 4) über
Verbindungsmittel (16) zum Ventil (35) und von dort über das Filter (9) zur Düse (8). Die
Details des Autosamplers werden nicht näher geschrieben, da es sich um ein Standardgerät
aus der HPLC handelt. Erprobt wurde die Anordnung nach Fig. 5 mit einem HPLC-
Autosampler der Fa. Wissenschaftliche Gerätebau, Dr. Knauer GmbH, Berlin. Der Autosampler
liefert ferner ein elektrisches Signal, mit dem die Datenverarbeitung des Spektrometers oder
andere Vorgänge gestartet werden können. Mit dieser Anordnung ist eine automatisierte
Analyse möglich.
Fig. 6 zeigt eine Anordnung mit einer Gasdruckpumpe (44). Erprobt wurde der Einsatz einer
Eigenbaupumpe mit einem Flüssigkeitsvorrat von ca. 2,5 L und einem maximalen Arbeitsdruck
von 1 MPa. Mit diesem Pumpentyp läßt sich auf einfache Weise ein höherer Druck als mit
einer Schlauchpumpe sowie eine pulsationsfreie Förderung der Flüssigkeit erreichen. Der
weitere Aufbau dieser Anordnung ist mit dem nach der Fig. 4 identisch. Die zylinderförmige, aus
Kunststoff gefertigte Niederdruckbehälter (43) ist mit einem Deckel (37) verschlossen. Über die
verschließbare Öffnung (38) kann die Trägerflüssigkeit (39) eingefüllt werden. Über das
pneumatische Ventil (40) wird dem Behälter (43) das Druckgas zugeführt. Im einfachsten Fall
handelt es sich dabei um Preßluft. Die Druckkontrolle erfolgt über das Manometer (41). Zur
Entlüftung dient das Ventil (42). Der Trägerflüssigkeit (39) gelangt über eine HPLC-PEEK-
Kapillare mit z. B. 0,7 mm Innendurchmesser(45) zum Probeninjektionsventil (28), wobei das
manuelle Ventil (28) auch hier durch einen HPLC-Autosampler (34) (Fig. 5) ersetzt werden
kann.
Der höhere Druck der Pumpe ist besonders dann vorteilhaft, wenn einerseits Düsen mit einem
höheren Fließwiderstand eingesetzt werden sollen, z. B. längere Kapillardüsen, oder aber durch
Hinzufügen einer analytischen Trennsäule eine Niederdruckchromatographie betrieben werden
soll.
Fig. 7 ist mit Ausnahme der benutzten HPLC-Kolbenpumpe (46) identisch mit der Anordnung
nach Fig. 4. Das manuelle Probenaufgabeventil (28) kann auch hier zur Automatisierung durch
den HPLC-Probenwechsler (34) (Fig. 5) ersetzt werden. Höhere Drucke lassen sich, wie bereits
in der Patentschrift DE 35 21 529 C2 beschrieben, mit einer flußratengeregelten,
handelsüblichen HPLC-Pumpe erreichen. Vorteilhaft ist auch der Einsatz einer Mikro-HPLC-
Pumpe, wenn mit Flußraten unter 1 mL/min gearbeitet werden soll. Der Einsatz einer HPLC-
Pumpe ist dann sinnvoll, wenn die Anordnung nach der Erfindung gleichzeitig für eine Online-
HPLC-Trennung verbunden mit einer nachweisstärkeren Elementbestimmung genutzt werden
soll. Dies ist zwar vom Prinzip her auch mit einer Anordnung nach der DE 35 21 529 C2
möglich, wobei jedoch eine Düse mit einem Druckabfall < 3 MPa benutzt wird. In der Praxis hat
sich gezeigt, daß bei den verschiedenen Anwendungen nach der DE 35 21 529 C2 selbst für
den Durchsatz niedrigviskoser, wäßriger Lösungen ein wesentlich höherer Druck,
üblicherweise 15 bis 20 MPa benötigt, wird. Bei Standard-HPLC-Pumpen mit Pumpenköpfen
aus Edelstahl oder Titan und einem Arbeitsdruck bis zu 40 MPa steht somit nur ein
Reservedruck von 20 bis 25 MPa für chromatographische Online-Trennungen zur Verfügung.
Wird nunmehr eine Niederdruckdüse nach der Erfindung eingesetzt, etwa eine Glattstrahldüse
mit einem Druckabfall von weniger als 0,1 MPa, so steht praktisch der volle Druck der HPLC-
Pumpe (40 MPa) für analytische Trennungen zur Verfügung. Sogenannte metallfreie, für die
Elementspurenanalytik besonders gut geeignete HPLC-Pumpen mit PEEK-Köpfen können
werkstoffbedingt häufig nur bis zu einem Maximaldruck von 20 MPa betrieben werden,
hierdurch sind diese Pumpen bei der Anwendung nach der DE 35 21 529 C2 nur eingeschränkt
nutzbar. Durch den geringen Druckabfall an der Düse nach der Erfindung (3 MPa) sind auch
diese Pumpen jetzt für Online-Techniken aus Chromatographie und verbesserter
atomspektrometrischer Elementspurenbestimmung geeignet. Wird die Anordnung nach der
Erfindung mit einer HPLC-Pumpe betrieben, so können auch kurze Stücke einer
handelsüblichen Gaschromatographie- oder HPLC-Kapillare als Glattstrahldüse benutzt
werden. Bei einer erprobten Ausführung nach der Anordnung nach Fig. 7 wurde
beispielsweise ein 2 cm langes Stück einer PEEKsil-Kapillare mit einem Innendurchmesser
von 50 µm als preiswerte und leicht verfügbare (selbst herstellbare) Glattstrahldüse eingesetzt
(D/L = 1 : 400), wobei der Druckabfall über die Gesamtlänge des Kapillarstückes ca. 2 MPa
betrug. Ungeachtet dieses relativ hohen Gesamtdruckabfalls, beträgt der Druckabfall für den
düsentechnisch relevanten Endteil (D/L = 1 : 10) nur ca. 0,05 MPa.
Fig. 8 zeigt einen Ausschnitt aus der Fig. 4, Fig. 6 oder Fig. 7, bei dem zwischen dem
Probenaufgabeventil (28) und der Düse (8) zusätzlich eine Trenn- oder Anreicherungssäule
(47) eingefügt ist. Hierbei kann das manuelle Ventil (28) ebenfalls durch den HPLC-
Autosampler (34) (Fig. 5) ersetzt sein, wodurch eine automatisierte (Niederdruck)-
Chromatographie möglich wird.
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform des Flammen-beheizten Rohres (5). Durch die Verdampfung
der Probenflüssigkeit im Rohrinnern kühlt sich die Temperatur erheblich ab, insbesondere bei
höheren Probenflußraten, was sich nachteilig auf die Anzahl der bestimmbaren Elemente
auswirkt. Die Temperatur kann deutlich erhöht werden, wenn das Rohr neben der
Eintrittsöffnung (6) und den Öffnungen an den beiden Enden (48) zusätzliche zum
Brennerschlitz (17) ausgerichtete Bohrungen (49) aufweist. Eine erprobte Anordnung besaß 6
Bohrungen von je 3 mm Durchmesser. Anstelle der Bohrungen kann es sich aber auch um
einen (oder mehrere) Schlitz(e) zum Eintritt der Flammengase handeln. Die Flammengase
dienen nicht nur zur Temperaturerhöhung, sondern sorgen zusätzlich für eine reduzierende
Atmosphäre im Innern des Rohrs. Das Rohr kann auch noch weitere, nach oben gerichtete
Bohrungen (50) oder anders geformte Öffnungen, z. B. Schlitze, aufweisen, um eine teilweise
Querdurchströmung des Rohres mit den Flammengasen zu erreichen. Bei dem Rohr kann es
sich ferner um ein Quarzrohr mit 2 Schlitzen handeln, wie es von der Fa. Varian, Australien, für
das Aufstauen der Flammen-Gase benutzt wird. Dieses Quarzrohr erhält eine zusätzliche
seitliche Bohrung von 2 mm, in welche dann der Flüssigkeitsstrahl injiziert wird.
Der im Vergleich zum Stand der Technik erzielbare Fortschritt wird beispielhaft anhand der
Aufzeichnungen von Atomabsorptionsspektrometrie-Messungen dargestellt.
Fig. 10 zeigt das AAS-Signal (52) einer Quecksilberlösung mit einer Konzentration von
10 µg/mL gemessen mit einer Anordnung nach Fig. 1, wobei das gesamte Probenvolumen von
1 mL (14) aus dem Gefäß (13) aufgesaugt wurde und über die Pumpe (10) und dann über
den Flüssigkeitsstrahl (7) in das Flammen-beheizte Rohr (5) zur AAS-Messung eingetragen
wurde. Benutzt wurde ein Rohr aus Reinnickel mit einem Innendurchmesser von 12 mm und
einer Eintrittsbohrung (6) von 2 mm. Als Düse (8) wurde in diesem Fall ein blendenförmiges
Pt/Ir-Plättchen von 20 µm Öffnungsdurchmesser und einer Kanallänge von 10 µm benutzt. Die
Probenflußrate betrug 1 mL/min. Zum Vergleich wurde das AAS-Signal (51) der gleichen
Lösung, wobei die 1 mL-Probe jedoch in der üblichen Weise mit dem pneumatischen
Standardzerstäuber der Luft-Acetylen-Flamme des Spektrometers zugeführt wurde, mit in das
Diagramm aufgenommen. Benutzt wurde in beiden Fällen das AAS-Gerät der Fa. Varian,
Modell 1475. Zur Datenerfassung diente eine am Analogausgang des Gerätes
angeschlossene HPLC-Software (Fa. Wissenschaftliche Gerätebau, Dr. Knauer, Berlin).
Sowohl in der Signalhöhe als auch in der Signalfläche wird mit der Anordnung nach der
Erfindung gegenüber der herkömmlichen Technik ein erheblicher Empfindlichkeitsgewinn
erhalten.
Fig. 11 zeigt die AAS-Signale von Thallium-Bestimmungen (1 µg/mL) mit Hilfe einer Anordnung
nach Fig. 7. Als Düse (8) diente ein ca. 2 cm langes Stück einer PEEKsil-Kapillare mit 50 µm
Innendurchmesser. Für diese Messungen wurde ein 10 cm langes Reinnickelrohr mit 6
Zusatzbohrungen zur Flammenseite eingesetzt. Je nach der Größe der Probenschlaufe (29)
wurden Proben von 10 µL (53), 50 µL (54), 100 µL (55) und 200 µL (56) in das Rohr (5)
eingetragen. Zum Vergleich wurde die jeweils gleiche Probenmenge über einen
pneumatischen Zerstäuber in üblicher Weise der Luft-Acetylen-Flamme zur AAS-Messung
zugeführt. Die entsprechenden Signale (57), (58), (59) und (60) sind erheblich kleiner. Der
Vergleich zeigt zusätzlich, daß mit der Anordnung nach der Erfindung insbesondere
Mikroprobenmengen noch gut gemessen werden können, die bei Verwendung eines
pneumatischen Zerstäubers nicht mehr bestimmbar sind (Vergleich der Signale (53) und (57)
für jeweils 10 µL-Proben). Dies ist besonders wichtig bei der Kopplung mit
chromatographischen Trennmethoden (z. B. mit der HPLC zur Elementspeziationsanalyse).
Claims (10)
1. Verdampfungs- und Atomisierungsvorrichtung für die Atomspektrometrie von Flüssigkeiten,
bestehend aus einem in der Flamme eines Gasbrenners angeordnetem Rohr als Meßzelle und
einem Eintragssystem für flüssige Proben in dieses Rohr, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Flüssigkeit mit einer Pumpe über Leitungsmittel zu einer Eintragsdüse gefördert wird,
- b) die Probe in flüssiger Form als Flüssigkeitsstrahl oder als Aerosol frei fliegend in das heiße Rohr eingebracht wird und
- c) der Druckabfall an der Düse zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls oder des Aerosols weniger als 3 MPa beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) es sich bei der Pumpe um eine kontinuierlich fördernde peristaltische Ein- oder Mehrkanalpumpe (10, 33), eine Gasdruckpumpe (44) oder um eine Kolbenpumpe (46) handelt,
- b) die Pumpe über Verbindungsmittel (16) mit einer Düse (8) verbunden ist,
- c) die Entfernung zwischen Düse (8) und dem Probeneintrittsloch (6) des Flammen-geheizten Rohrs (5) zwischen 0,4 cm und 25 cm beträgt und
- d) die minimal erreichbare Rohrtemperatur 500°C beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
Werkstoff für das Flammen-geheizte Rohr (5) um ein chemisch weitgehend resistentes und
temperaturbeständiges Metall oder eine entsprechende Metalllegierung, eine Keramik oder um
Kieselglas handelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Brennerkopf (2) um einen Schlitzbrenner handelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Austrittsteil der Düse (8) eine Zylinderform besitzt, wobei
- a) das düsentechnisch relevante Verhältnis von Innendurchmesser zu Länge (D/L-Verhältnis) einen Wert unter 4 besitzt und
- b) der Durchmesser kleiner als 0,2 mm ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen der Pumpe (33, 44, 46) und der Düse (8) ein Probenaufgabeventil (28)
oder ein Probenwechsler (34) mit einem automatischen Probenaufgabeventil (35) befindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem manuellen Probeaufgabeventil (28) oder dem automatischen
Probenaufgabeventil (35) des Probenwechsler (34) und der Düse (8) eine Trenn- oder
Anreicherungssäule (47) eingefügt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Probenzufuhr zur Pumpe (10) mit einem zeitgesteuerten Probenwechsler (26) erfolgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammen-geheizte Rohr (5) neben der Flüssigkeitseintrittsöffnung (6) und den
beidseitigen Endöffnungen (48) weitere Öffnungen (49, 50) besitzt.
10. Verfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß Vorrichtungen nach den Ansprüchen 1 bis 8 für atomspektrometrische Messungen
benutzt werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999111263 DE19911263A1 (de) | 1999-03-13 | 1999-03-13 | Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Flüssigkeitsprobeneintrag in ein Flammen-beheiztes Rohr für spektroskopische Messungen |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7900881
Family Applications (1)
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DE1999111263 Ceased DE19911263A1 (de) | 1999-03-13 | 1999-03-13 | Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Flüssigkeitsprobeneintrag in ein Flammen-beheiztes Rohr für spektroskopische Messungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19911263A1 (de) |
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1999
- 1999-03-13 DE DE1999111263 patent/DE19911263A1/de not_active Ceased
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