DE19910985A1 - Verfahren zur Erzeugung metallischer Hohlfasern oder Hohlfaserstrukturen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung metallischer Hohlfasern oder HohlfaserstrukturenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Erzeugung metallischer Hohlfasern oder Hohlfaserstrukturen vorgeschlagen, wobei zunächst Fasern (10) oder eine Faserstruktur (20) über ein Abscheideverfahren oberflächlich mit einer Metallbeschichtung (13) aus mindestens einer Metallschicht versehen werden. Danach werden die Fasern (10) oder die Faserstruktur (20) dann über ein Trennverfahren von der Metallbeschichtung (13) entfernt, so daß die Metallbeschichtung (13) nach dem Trennverfahren die metallische Hohlfaser (11) oder Hohlfaserstruktur (30) bildet. Als Faserstrukturen (20) oder Fasern (10) eignen sich besonders nichtmetallische Materialien wie thermoplastische Kunststoffe, Teflon oder Naturfasern sowie Gewebe, Vliese oder Netzwerke daraus.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung metalli
scher Hohlfasern oder Hohlfaserstrukturen nach der Gattung
des Hauptanspruches.
Metallische Hohlfasern in Form von Kapillaren sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Weiterhin ist auch bekannt, me
tallische Hohlfasergewebe zu erzeugen, indem Metallkapilla
ren miteinander verwoben werden. Dieser Webvorgang ist je
doch bei Verwendung sehr dünner (< 10 µm) oder sehr dicker
(< 1 mm) Kapillarwandstärken schwierig zu realisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung metallischer
Hohlfasern oder Hohlfaserstrukturen hat gegenüber dem Stand
der Technik den Vorteil, daß es in sehr einfacher Weise und
kostengünstig erlaubt, metallische Hohlfasern oder nahezu
beliebige zwei- oder dreidimensionale Hohlfaserstrukturen in
einem sehr weiten Bereich von Wandstärken der einzelnen Fa
sern zu erzeugen. Dazu wird eine vorgegebene Faser oder Fa
serstruktur mit einem Abscheideverfahren mit einer Metallbe
schichtung überzogen und danach über ein Trennverfahren die
ursprüngliche Faser oder Faserstruktur entfernt, so daß die
verbleibende Metallbeschichtung die metallische Hohlfaser
oder Hohlfaserstruktur bildet. Die vorgegebene Faserstruktur
wird somit vollständig auf die Hohlfaserstruktur übertragen,
wobei als Parameter die Wandstärke und die Zusammensetzung
der Hohlfasern zur Verfügung stehen.
Weiterhin ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren auch
sehr einfach, die Innenräume der einzelnen Hohlfasern mit
einander zu verbinden, ohne daß ein zusätzlicher fertigungs
technischer Aufwand erforderlich wäre. Somit eröffnet sich
die Möglichkeit, zwei- oder dreidimensionale Netzwerke oder
Hohlfaserstrukturen zur Gas- oder Flüssigkeitsführung in den
Hohlfasern herzustellen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen.
So ist es besonders vorteilhaft, wenn als ursprüngliche, zu
metallisierende Faserstrukturen oder Fasern nichtmetallische
Materialien wie insbesondere nichtmetallische Gewebe, Vlie
se, Netzwerke oder Fasern eingesetzt werden. Als besonders
günstig haben sich dabei thermoplastische Kunststoffe, ins
besondere Polypropylen oder Polyamid, Polytetrafluorethylen
fasern (Teflonfasern), Polyacetat oder Naturfasern herausge
stellt, wobei sich thermoplastische Kunststoffe sehr einfach
und vorteilhaft durch Spritzgießen in der gewünschten Struk
tur herstellen lassen. Überdies zersetzen sie sich thermisch
vorteilhaft unterhalb des Schmelzpunktes der im weiteren
darauf aufgebrachten Metallbeschichtung oder sie werden bei
Erwärmen dünnflüssig und fließen aus den verbleibenden Hohl
faserstrukturen aus oder verbrennen. Vielfältige Prozesse
zur Metallisierung von Kunststoffen lassen sich im übrigen
vorteilhaft auch auf Naturfasern anwenden.
Es ist jedoch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch vor
teilhaft möglich, metallische Faserstrukturen aus einem er
sten metallischen Material als Ausgangsstrukturen oder Fa
sern zu verwenden und auf diesen Ausgangsstrukturen ein
zweites metallisches Material in Form einer Metallbeschich
tung abzuscheiden, so daß später nach dem Trennverfahren ei
ne Hohlfaserstruktur aus dem zweiten metallischen Material
verbleibt. In diesem Fall muß lediglich ein Trennverfahren
zur Verfügung stehen, das selektiv das erste Material auf
löst. Dazu ist es vorteilhaft, wenn das erste Material uned
ler ist als das zweite Material, so daß das erste Material
beispielsweise in einer elektrochemischen Reaktion in einem
Elektrolytbad aufgelöst werden kann. Es genügt jedoch auch
allgemein, wenn eine selektive chemische Reaktion bekannt
ist, mit der das erste Material zersetzt werden kann, die
aber das zweite, die späteren Hohlfasern bildende Material
nicht angreift.
Als Abscheideverfahren zur Erzeugung der metallischen Be
schichtung auf den Fasern oder Faserstrukturen eignen sich
sehr vorteilhaft eine große Zahl jeweils an sich bekannter
Verfahren aus denen der Fachmann anhand der jeweiligen kon
kreten Aufgabenstellung auswählen kann.
So kommt als Abscheideverfahren eine galvanische Abscheidung
in einem Galvanikbad, eine außenstromlose Abscheidung, bei
spielsweise von Edelmetallen, eine Schmelzmetallisierung,
insbesondere im Fall niedrig schmelzender Metalle, ein PVD-
Prozeß ("physical vapour deposition"), eine Plasmaabscheide
prozeß, ein CVD-Prozeß ("chemical vapour deposition") oder
eine Kombination dieser Verfahren in Frage. Diese Prozesse
sind jeweils an sich gut beherrschbar und weitverbreitet.
Details dazu sind beispielsweise W. Menz und P. Bley, "Mi
krosystemtechnik für Ingenieure", 1993, VCH-Weinheim oder K.
Heymann et al., "Kunststoffmetallisierung", 1991, Leuze Ver
lag, Saulgau, zu entnehmen.
Im Fall der Abscheidung der Metallbeschichtung auf einer
Kunststofffaserstruktur oder -faser hat sich die galvanische
oder außenstromlose Metallisierung in einem Bad als beson
ders günstig herausgestellt. Diese Verfahren bestehen übli
cherweise aus drei Schritten: einer Vorbehandlung des Sub
strates, einer sogenannten Oberflächenaktivierung des Sub
strates, beispielsweise durch eine Metall- oder Edelmetall
bekeimung und der eigentlichen Metallabscheidung. Während
der Vorbehandlung, die vorteilhaft über eine Plasmabehand
lung mit Sauerstoff oder Argon erfolgt, wird die Substrat
oberfläche bei Bedarf gereinigt und gegebenenfalls hinsicht
lich ihrer Morphologie und chemischen Zusammensetzung modi
fiziert.
Die außenstromlose Metallisierung ist besonders vorteilhaft
zur Metallisierung elektrisch nicht leitender Materialien
geeignet. Dazu müssen nach der Vorbehandlung jedoch in der
Regel aktive Oberflächenstellen erzeugt werden, was vorteil
haft über eine an sich bekannte Edelmetallbekeimung ge
schieht.
Die galvanische Abscheidung bedarf einer elektrisch leitfä
higen Oberfläche der Faserstruktur vor der Metallabschei
dung. Diese Leitfähigkeit kann entweder über eine Volumen
leitfähigkeit durch Verwendung elektrisch leitfähiger Poly
mere als Faserstruktur gegeben sein, oder durch geeignete
Zusatzstoff wie Graphit oder eine vorausgehende Startmetal
lisierung der Faserstruktur gewährleistet werden. Sehr vor
teilhaft zur Startmetallisierung sind insbesondere PVD-
Verfahren, wie sie aus der Leiterplattenfertigung bekannt
sind. Nach der so erfolgten Startmetallisierung wird dann
über die galvanische Abscheidung die erzeugende Metallbe
schichtung in der gewünschten Schichtdicke aufgebracht.
Einziges einschränkendes Kriterium für das Abscheideverfah
ren ist die Anforderung, daß sich die als Ausgangsform be
nutzte Faserstruktur während dieses Abscheideverfahrens und
bei den gewählten Verfahrensparametern, insbesondere hin
sichtlich Temperatur und möglicher chemischer Reaktionen mit
den im Laufe des Abscheideverfahrens auftretenden chemischen
Komponenten, nicht wesentlich verändert. Prinzipiell kommen
unter dieser Einschränkung als Substratmaterialien für die
Faserstruktur alle Materialien in Frage, die metallisierbar
sind und sich in der gewünschten Struktur herstellen lassen.
Da die ursprüngliche Faserstruktur nach der Metallabschei
dung entfernt wird, können an die Haftfestigkeit der abge
schiedenen Metallschicht vorteilhaft niedrigere Anforderun
gen gestellt werden, als dies beispielsweise bei Kunststoff
metallisierungen üblicherweise der Fall ist. Überdies legt
sich bei der Metallbeschichtung ein geschlossener Metallman
tel um die Faserstruktur, welcher eine Delamination in wei
teren Verfahrensschritten verhindert. Somit ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren in sehr vorteilhafter Weise auch
eine Metallbeschichtung schwer zu metallisierender Materia
lien wie Polytetrafluorethylen (Teflon) oder Polyamid, die
somit ebenfalls als Ausgangsform bzw. Faserstruktur einge
setzt werden können.
In der Regel ist für das erfindungsgemäße Verfahren eine ge
ringe Haftfestigkeit der abgeschiedenen Metallbeschichtung
auf der Faserstruktur sogar vorteilhaft, weil dadurch die
nachfolgende Trennung von Metallschicht und Faserstruktur
leichter erfolgen kann und beispielsweise auch weniger ag
gressive Ätzmedien eingesetzt werden können, so daß im
Trennverfahren beispielsweise auf Chromsäure verzichtet wer
den kann.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin die
Schichtdicke der abgeschiedenen Metallschicht und deren Zu
sammensetzung in einem sehr weiten Bereich in einfacher Wei
se eingestellt werden. Je nach gewünschter Anwendung der
Hohlfaserstruktur und des gewählten Metallisierungsverfah
rens sowie der Dicke der verwendeten Faserstruktur kann die
Wandstärke der erzeugten Hohlfasern oder Hohlfaserstrukturen
zwischen ca. 100 nm bis zu einigen Millimetern betragen.
Als Trennverfahren zur Entfernung der Faser bzw. Faserstruk
tur von der abgeschiedenen Metallbeschichtung kommen eben
falls eine Vielzahl von Verfahren in Frage, die lediglich
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie die als Ausgangsform
verwendete Faserstruktur geeignet modifizieren bzw. zerset
zen oder auflösen und gleichzeitig die abgeschiedene Metall
beschichtung zumindest im wesentlichen unverändert belassen.
Besonders vorteilhaft als Trennverfahren sind chemische oder
thermische Zersetzungsverfahren der Fasern oder Faserstruk
turen.
Weiterhin kann das Trennverfahren sehr vorteilhaft auch eine
Überführung der Fasern oder Faserstrukturen von der festen
Phase in die flüssige oder gasförmige Phase sein, um damit
Fasern von der Metallbeschichtung zu lösen und die Hohlfa
serstruktur zu erzeugen. Dazu kommt insbesondere ein Schmel
zen oder Sublimieren der Faserstruktur oder ein Verbrennen
oder ein Lösen in einem Lösungsmittel in Frage. Auch Kombi
nationen dieser Trennverfahren wie das Schmelzen einer
Kunststoffaserstruktur unter gleichzeitigem Verbrennen des
Kunststoffes an einer Austrittsöffnung können beispielsweise
bei engen Hohlfasern vorteilhaft sein.
Sofern bei dem ausgewählten Trennverfahren, beispielsweise
durch chemische oder thermische Zersetzung der Faserstruk
tur, Rückstände wie Verkokungsreaktionsprodukte, innerhalb
der erzeugten Hohlfaserstruktur verbleiben, können diese
sehr vorteilhaft durch ein nachträgliches Reinigungsverfah
ren entfernt werden. Dieses Reinigungsverfahren verwendet
vorteilhaft einen Gasstrom, insbesondere einen sauerstoff
haltigen Gasstrom, der zur thermischen Oxidation bei erhöh
ter Temperatur durch die erzeugte Hohlfaserstruktur bzw.
Hohlfasern geführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sehr vorteilhaft zur
Herstellung von Hohlfaserstrukturen, insbesondere mit hoher
Oberfläche, in Wärmetauschern eingesetzt werden, wobei die
Kapillarinnenräume zur definierten Fluidführung dienen und
gleichzeitig über die geringen Wandstärken der Hohlfasern
ein kurzer Wärmediffusionsweg gewährleistet ist.
Daneben eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch zur
Herstellung von Mikroreaktorstrukturen, wie sie zum Beispiel
in der Wasserstofferzeugung aus Erdgas in einem Reformie
rungsprozeß eingesetzt werden können. Bei einem derartigen
Mikroreaktor oder derartigen Mikroreaktorstrukturen ist es
erforderlich, daß im Inneren der Hohlfasern oder Hohlfaser
strukturen eine für die jeweilige Mikroreaktion aktive Be
schichtung oder Bekeimung vorliegt. Diese kann mit dem er
findungsgemäßen Verfahren sehr einfach dadurch realisiert
werden, daß die aktive Beschichtung entweder nach dem Trenn
verfahren d. h. dem Entfernen der Fasern oder der Faserstruk
tur im Inneren der metallische Hohlfasern oder Hohlfaser
strukturen zusätzlich aufgebracht wird. Alternativ kann die
aktive Beschichtung aber auch bereits eine metallische
Schicht der vor dem Trennverfahren auf die Fasern oder Fa
serstrukturen aufgebrachten Metallbeschichtung sein.
Schließlich kann die aktive Beschichtung auch durch eine zur
Oberflächenaktivierung der Fasern oder Faserstrukturen vor
der Abscheidung der Metallbeschichtung aufgebrachte Bekei
mung (z. B. Pd-Bekeimung) gebildet werden, die zumindest
teilweise nach dem Trennverfahren im Inneren der Metallbe
schichtung verbleibt.
Eine weitere vorteilhafte Anwendung der Erfindung ist die
Erzeugung plattenförmiger Strukturen, die von einem metalli
schen Hohlfasernetzwerk durchzogen sind, zum Einsatz im Wär
memanagement bzw. der Wärmeregulierung von Leiterplattenan
wendungen.
Die erzeugten Hohlfaserstrukturen eignen sich überdies gene
rell zum Ersatz entsprechender dreidimensionaler Metallfa
serstrukturen, da erstere bei gleicher mechanischer Festig
keit eine geringere Dichte und damit ein geringeres Gewicht
aufweisen und einen geringeren Materialeinsatz bei der Her
stellung benötigen. Derartige dreidimensionale Hohlfaser
strukturen können sehr vorteilhaft als Absorberwerkstoffe
für mechanische Energie eingesetzt werden, wobei das Ab
knicken einzelner Fasern unter einer äußeren Kraft d. h. eine
plastische Verformung der Faser durch deren Wandstärke ge
zielt eingestellt werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeich
nungen und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu
tert. Es zeigt Fig. 1 eine Faserstruktur vor dem Beschich
ten, Fig. 2 die Faserstruktur mit der Metallbeschichtung
und Fig. 3 die metallische Hohlfaserstruktur nach dem Ent
fernen der Faserstruktur.
Die Fig. 1 zeigt ein Gewebe aus Polypropylenfasern oder aus
Polyamidfasern, das aus Fasern 10 besteht und eine Faser
struktur 20 bildet. Die Faserstruktur 20 hat eine Größe von
ca. 100 mm × 100 mm, der Durchmessern der Fasern 10 beträgt
ca. 400 µm. Die Maschenweite der Faserstruktur 20 beträgt
einige Millimeter.
Die Faserstruktur 20 wird zunächst durch ein an sich bekann
tes Plasmaätzen mit Argon oberflächlich gereinigt und über
einen PVD-Prozeß mit Palladium besputtert, so daß sich eine
geschlossene, ca. 50 nm dicke metallische Palladiumschicht
als Metallbeschichtung 13 um die Fasern 10 ergibt. Die der
art leitend gemachte Faserstruktur 20 wird anschließend wei
ter galvanisch mit einer ca. 200 µm dicken Nickelschicht
versehen, die die Palladiumschicht verstärkt (siehe Fig. 2).
Insgesamt ergibt sich somit eine ca. 200 µm dicke Metallbe
schichtung 13 aus Palladium und Nickel auf der Faserstruktur
20 bzw. den einzelnen Fasern 10. Nach der Metallisierung
werden die Seitenflächen der metallisierten Fasern 10 bzw.
der metallisierten Faserstruktur 20 angeschliffen, um das
nachfolgende Entfernen der Polypropylenfasern oder der Po
lyamidfasern zu ermöglichen.
Danach wird durch langsames, gleichmäßiges Erhitzen der me
tallisierten Faserstruktur 20 das Polypropylen bzw. das Po
lyamid verflüssigt, so daß es aus den über das Anschleifen
erzeugten Austrittsöffnungen abfließt und dort zumindest
teilweise verbrennt. Nach diesem Trennprozeß der Fasern 10
von den verbleibenden metallischen Hohlfasern 11 entsteht
eine gasdurchlässige Hohlfaserstruktur 30 aus im wesentli
chen Nickel mit einzelnen Hohlfasern 11, die untereinander
gasdurchlässig verbunden sind.
Abschließend wird die erzeugte Hohlfaserstruktur 30 im Sau
erstoffstrom bei erhöhter Temperatur von möglicherweise noch
anhaftenden Rückständen der Faserstruktur 20 zusätzlich ge
reinigt.
Es ist offensichtlich, daß die erläuterten Ausführungsbei
spiele hinsichtlich der Anzahl, der Zusammensetzung und der
Dicke der abgeschiedenen Metallbeschichtung 13 vielfältig
variiert werden können. So können beispielsweise auch Me
tallschichten unterschiedlicher Zusammensetzung sequentiell
abgeschieden werden. Auch hinsichtlich der konkreten Ausge
staltung der Faserstruktur 20 bieten die erläuterten Bei
spiele vielfältige Variationsmöglichkeiten.
10
Faser
11
metallische Hohlfaser
12
Hohlraum
13
Metallbeschichtung
20
Faserstruktur
30
metallische Hohlfaserstruktur
Claims (17)
1. Verfahren zur Erzeugung metallischer Hohlfasern oder
Hohlfaserstrukturen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst
Fasern (10) oder eine Faserstruktur (20) über ein Abscheide
verfahren oberflächlich mit einer Metallbeschichtung (13)
aus mindestens einer Metallschicht versehen werden und daß
danach die Fasern (10) oder die Faserstruktur (20) über ein
Trennverfahren von der Metallbeschichtung (13) entfernt wer
den, wobei die Metallbeschichtung (13) nach dem Trennverfah
ren die metallische Hohlfaser (11) oder Hohlfaserstruktur
(30) bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Faserstrukturen (20) oder Fasern (10) nichtmetalli
sche Materialien, insbesondere nichtmetallische Gewebe,
Vliese, Netzwerke oder Fasern eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die nichtmetallischen Materialien thermoplastische
Kunststoffe, insbesondere Polypropylen oder Polyamid, Poly
tetrafluorethylenfasern (Teflonfasern), Polyacetat oder Na
turfasern sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Abscheideverfahren eine galvanische Abscheidung, ei
ne außenstromlose Abscheidung, eine Schmelzmetallisierung,
ein PVD-Prozeß, eine Plasmaabscheideprozeß, ein CVD-Prozeß
oder eine Kombination dieser Verfahren eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallbeschichtung (13) eine Dicke von 100 nm bis
3 mm hat und die Fasern (10) vollständig umgibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Faser (10) oder Faserstruktur (20) vor der
Abscheidung der Metallbeschichtung (13) einer Vorbehandlung
zur Reinigung und/oder Oberflächenmodifikation unterzogen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbehandlung eine Plasmabehandlung oder ein Plas
maätzen, insbesondere mit Argon oder Sauerstoff, ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Faser (10) oder Faserstruktur (20) vor der
Abscheidung der Metallbeschichtung (13) einer Oberflächenak
tivierung, insbesondere einer Metallbekeimung unterzogen
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallbeschichtung (13) mindestens ein Edelmetall
enthält oder aus mindestens einem Edelmetall besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennverfahren ein Verfahren zur chemischen oder
thermischen Zersetzung der Fasern (10), ein Verfahren zur
Überführung der Fasern (10) von der festen Phase in die
flüssige oder gasförmige Phase, insbesondere ein Schmelzen,
Sublimieren oder ein Verbrennen, ein Lösen in einem Lösungs
mittel oder eine elektrochemische Reaktion ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Trennverfahren ein Reinigungsverfahren der metalli
schen Hohlfasern (11) oder metallischen Hohlfaserstrukturen
(30) nachgeschaltet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungsverfahren eine thermische Oxidation in ei
nem sauerstoffhaltigen Gasstrom ist.
13. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbeschichtung
(13) im Inneren der metallischen Hohlfaser (11) oder Hohlfa
serstruktur (30) eine für eine Mikroreaktion aktive Be
schichtung oder Bekeimung aufweist oder mit einer solchen
versehen wird.
14. Verwendung metallischer Hohlfaserstrukturen (30) nach
mindestens einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung
von Wärmetauschern, insbesondere von Wärmetauschern mit de
finierter Fluidführung durch die Kapillarinnenräume und mit
kurzen Wärmediffusionswegen.
15. Verwendung metallischer Hohlfasern (11) oder Hohlfa
serstrukturen (30) nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche zur Herstellung von Mikroreaktoren, insbesondere
zur Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas in einem Refor
mierungsprozeß.
16. Verwendung metallischer Hohlfaserstrukturen (30) nach
mindestens einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung
metallischer Kapillarnetze, insbesondere zum Einsatz in der
Wärmeregulierung von Leiterplattenanwendungen.
17. Verwendung metallischer Hohlfaserstrukturen (30) als
Absorbermaterialien für mechanische Energie.
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