DE19909700A1 - Vorrichtung zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens an einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere einem Bahnsteige anfahrenden Fahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens an einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere einem Bahnsteige anfahrenden FahrzeugInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens an einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere einem Bahnsteige anfahrenden Fahrzeug. Im Einstiegsbereich ist eine in einer geschlossenen Kassette (1) geführte aus- und einfahrbare Rampe (2) angeordnet, die um eine horizontale Drehachse (D2) derart schwenkbar ist, daß ihre Außenkante angehoben oder abgesenkt wird. Die Kassette (1) ist fest im Fahrzeug angeordnet und mindestens ein Teilabschnitt (1.1) des den Fahrzeugboden bildenden Kassettenoberteils, welcher der Einstiegsöffnung zugewandt ist, ist um eine horizontale Drehachse (D1) derart schwenkbar, daß seine Außenkante angehoben oder abgesenkt werden kann. Im ausgefahrenen Zustand der Rampe (2) schließen die Oberflächen des schwenkbaren Teilabschnitts (1.1) des Kassettenoberteils und der Rampe (2) unter vorgegebenen Winkeln aufwärts oder abwärts gerichtet aneinander an.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleich
terung des Ein- und Aussteigens an einem Fahrzeug des
öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere einem
Bahnsteige anfahrenden Fahrzeug mit den Merkmalen aus
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei derartigen Fahrzeugen, sei es bei einem Eisen
bahnwaggon, einem Wagen des öffentlichen Schienennah
verkehrs oder auch einem Bus, ist das Einsteigen,
insbesondere für Rollstuhlfahrer, aber auch für
Eltern mit Kinderwagen, sowie für ältere oder behin
derte Personen auch dann oft mit Schwierigkeiten ver
bunden, wenn das Fahrzeug an einem Bahnsteig hält. In
vielen Fällen entspricht die Höhe des Bahnsteigs
nicht genau der Höhe des durch den Einstieg zu errei
chenden Fahrzeugbodens, so daß nicht nur der Spalt
zwischen Bahnsteig und Fahrzeug, sondern auch ein ab
wärts- oder aufwärtsgerichteter Höhenunterschied zu
überwinden ist.
Eine Vorrichtung mit den Merkmalen aus dem Oberbe
griff cies Patentanspruchs 1 ist in EP 0 416 539 A1
beschrieben. Bei dieser bekannten Zustiegsvorrichtung
ist die geschlossene Kassette, in der die Rampe ge
führt ist, als Ganzes - also zusammen mit der Rampe -
um eine horizontale Drehachse schwenkbar.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung zur Erleich
terung des Einstiegs in Eisenbahnfahrzeuge beim An
halten an einer Station, die in EP 0 217 265 A1 be
schrieben ist, befindet sich unterhalb des Fahrzeug
bodens eine offen angeordnete, ausfahrbare Rampe, die
im ausgefahrenen Zustand um eine horizontale
Drehachse schwenkbar ist zur Absenkung auf einen
Bahnsteig. Im unmittelbaren Bereich der Einstiegstür
ist ein Teil des Fahrzeugbodens als abklappbare
Schwelle ausgebildet, die sich von oben auf die aus
gefahrene Rampe legt als Übergang zwischen Rampe und
Fahrzeugboden.
Die bekannten Vorrichtungen sind teils konstruktiv
relativ aufwendig, besitzen große, von Rollstuhlfah
rern schwer zu überwindende Neigungswinkel und sind
schlecht an unterschiedliche Bahnsteighöhen anpaßbar,
insbesondere, wenn die Bahnsteigkante höher liegt
als der Fahrzeugboden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens
an einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs,
insbesondere einem Bahnsteige anfahrenden Fahrzeug,
mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 so auszugestalten, daß sie konstruktiv ein
fach aufgebaut ist, leicht ein- und ausbaubar ist und
an bestehende Verhältnisse des Fahrzeugbodens ange
paßt werden kann. Weiterhin sollte sie beim Ausfahren
nur wenig in den Verkehrsraum hineinragen und trotz
dem mit einem relativ geringen Neigungswinkel der
Rampe auskommen. Sie sollte so ausbaubar sein, daß
auch Bahnsteige erreicht werden können, die gleich
hoch oder geringfügig höher liegen als der Fahrzeug
boden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrie
ben.
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die als
geschlossene Kassette ausgebildete Vorrichtung, die
in dieser Ausführung auch in bestehende Fahrzeuge
leicht nachträglich einbaubar ist, so auszugestalten,
daß nicht die gesamte Kassette um eine horizontale
Drehachse verschwenkt wird, sondern das einerseits
ein Teilabschnitt des Kassettenoberteils oder auch
das gesamte, den Fahrzeugboden bildende Kassetten
oberteil um eine erste, in Fahrzeuglängsrichtung ver
laufende horizontale Drehachse schwenkbar ist und
außerdem die Rampe selbst unabhängig von der Ver
schwenkung der Kassette beim Ausfahren oder nach dem
Ausfahren um eine zweite, in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufende horizontale Drehachse verschwenkbar ist.
Beide Schwenkbewegungen sollen je nach der speziellen
Ausbildung der Kassette derart möglich sein, daß die
nach außen weisenden Kanten des Kassettenoberteils
und/oder der Rampe angehoben oder abgesenkt werden
körnen. Im ausgefahrenen Zustand bilden dann, von
außen nach innen gesehen, zunächst die angehobene
oder abgesenkte Rampe und daran anschließend das an
gehobene oder abgesenkte Kassettenoberteil einen vom
Bahnsteig zum Fahrzeugboden hingeführten Einstiegs
weg, wobei wegen der Einbeziehung eines Teils des
Fahrzeugbodens in den abgesenkten oder angehobenen
Teil der Einstiegsrampe, insgesamt bei nur geringem
Hineinragen in den Verkehrsraum relativ geringe Stei
gungen von weniger als 12% erreicht werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in ihrem Aufbau
sehr flexibel und kann an außerordentlich unter
schiedliche Einbauverhältnisse und Funktionsbedingun
gen angepaßt werden. Die in das Fahrzeug im Ein
stiegsbereich eingebaute, sich in Fahrzeugquerrich
tung von der Einstiegskante bis unmittelbar vor den
Fahrzeuglängsträger erstreckende Kassette kann so
ausgebildet sein, daß die Drehachse des schwenkbaren
Teilabschnitts des Kassettenoberteils an dem der
Fahrzeugmitte zugewandten Ende der Kassette ange
ordnet ist, wodurch erreicht wird, daß das Kassetten
oberteil über seine ganze Länge als Verlängerung der
Rampe zur Verfügung steht. Es ist aber auch möglich,
nur den vorderen, der Einstiegsöffnung zugewandten
Teil, der also beispielsweise der halben Kassetten
länge entsprechen kann, schwenkbar auszugestalten.
Die Schwenkbewegung des schwenkbaren Teilabschnitts
des Kassettenoberteils kann durch die Ein-Ausfahrbe
wegung der Rampe bewirkt werden, es kann aber auch
für die Erzeugung dieser Schwenkbewegung eine eigene
Antriebsvorrichtung vorhanden sein. Im letzteren
Falle wird die Flexibilität der Anwendbarkeit der er
findungsgemäßen Vorrichtung noch gesteigert, indem es
beispielsweise möglich ist, den schwenkbaren Teilab
schnitt des Kassettenoberteils in einer Grundstellung
zu belassen, in der der Fahrzeugboden an dieser
Stelle nach außen leicht abgesenkt ist. Aus dieser
Grundstellung kann er dann für besondere Zwecke in
eine horizontale Stellung angehoben und dort arre
tiert werden. Dies kann beispielsweise außerordent
lich vorteilhaft sein, wenn während der Fahrt im Ein
stiegsbereich ein Rollstuhl plaziert werden soll,
beispielsweise an einer mit einer Vorrichtung nach
der Erfindung versehenen Einstiegstür, die mindestens
für eine Anzahl von Stationen vom Bahnsteig abgewandt
ist.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Schwenkbewe
gung des schwenkbaren Teilabschnitts des Kassetten
oberteils durch die Reaktionskraft der Antriebsvor
richtung für die Rampe zu bewirken.
Die Bewegung der Rampe kann mittels einer Kurvenfüh
rung an die bestehenden Verhältnisse angepaßt werden
derart, daß insbesondere im letzten Abschnitt des
Ausfahrens die erforderlichen Anhebe- und Absenkbewe
gungen der Rampe aufgeprägt werden.
Im folgenden werden anhand von in den beigefügten
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen die
prinzipiellen Ausgestaltungsmöglichkeiten der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sowie ein praktisches Aus
führungsbeispiel näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Die Fig. 1 bis 4 in einer jeweils stark schemati
sierten Schnittdarstellung eine Vorrichtung zur Er
leichterung des Ein- und Aussteigens an einem Bahn
steig anfahrenden Fahrzeug des öffentlichen Personen
verkehrs in verschiedenen, jeweils an unterschiedli
che Funktionsanforderungen angepaßten Ausführungsfor
men;
Fig. 5 in einer schematischen Seitenansicht ein
Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Erleichterung des
Ein- und Aussteigens an der Mitteltür und an der
Vordertür;
Fig. 6 eine Ansicht des Fahrzeugs gemäß Fig. 5 von
oben bei abgenommenem Dach;
Fig. 7 ein detailliert, dargestelltes Ausführungs
beispiel der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer Auf
sicht bei abgenommenem Kassettenoberteil;
Fig. 8 die Vorrichtung nach Fig. 7 in einer
Seitenansicht;
Fig. 9 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie
D-D in Fig. 7;
Fig. 10 in einer Darstellung analog Fig. 9 eine
Variante des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 7-9.
Vom Fahrzeug selbst ist jeweils nur die Fahrzeugtür T
dargest ellt und die Normalhöhe des Fahrzeugbodens FB
angedeutet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform liegt
die Kante des Bahnsteigs BA etwas unterhalb der Höhe
des Fahrzeugbodens FB. Im Einstiegsbereich ist unter
halb des Fahrzeugbodens eine Kassette 1 angeordnet,
wobei die Kassettenoberseite aus zwei Teilabschnitten
1.1 und 1.2 besteht, die beide in diesem Bereich
einen Teil des Fahrzeugbodens bilden. Der äußere
Teilabschnitt 1.1 ist um eine Drehachse D1 aufwärts-
und abwärtsschwenkbar, während der innere Teilab
schnitt 1.2 fest angeordnet ist und ständig fluchtend
zum Fahrzeugboden FB liegt. In der Kassette 1 ist
eine ausfahrbare Rampe 2 angeordnet, wobei das Aus
fahren und Einfahren von einer Antriebsvorrichtung 3
aus bewirkt wird, die aus Gründen der Einfachheit in
diesem Beispiel als Pneumatikzylinder dargestellt
ist. Es kann an dieser Stelle aber auch jede andere,
für solche Zwecke geeignete Antriebsvorrichtung ver
wendet werden, beispielsweise ein Spindelantrieb oder
ein Zahnriemenantrieb. Die Antriebsvorrichtung 3 ist
über nur symbolisch dargestellte Führungs- und Ver
bindungsvorrichtungen 6 und 7 mit der Rampe 2 ver
bunden, wobei der Bewegungsablauf der Rampe durch
eine auf einer Kurvenführung 4 laufende Rolle 5
festgelegt ist.
Bei dieser Ausführungsform liegt die erste Drehachse
D1 für den äußeren Teilabschnitt 1.1 des Kassetten
oberteils etwa in Mitte der Kassette 1 und die Grund
stellung dieses Teilabschnitts verläuft horizontal.
Beim Öffnen der Tür T fährt, angetrieben von der Vor
richtung 3, die Rampe 2 in Richtung auf den Bahnsteig
BA aus, wobei sie, gesteuert von der Kurvenführung 4,
zunächst anhebt und sich dann beim Ausfahren auf den
Bahnsteig BA absenkt. Die Absenkbewegung des äußeren
Teilabschnitts 1.1 wird durch die Rampe 2 mitgesteu
ert, so daß der äußere Teilabschnitt 1.1 der Anheb-
und Absenkbewegung der Rampe 2 folgt und im nicht
dargestellten ausgefahrenen Zustand der Rampe 2 ein
über die Rampe 2 und den äußeren, nunmehr aus der
Grundstellung nach außen abgesenkten Teilabschnitt
1.1 des Kassettenoberteils führende Einstiegsweg zum
weiterhin horizontal stehenden inneren Teilabschnitt
1.2 und damit zum Fahrzeugboden FB führt. Selbstver
ständlich kann die Tür T auch geöffnet werden, ohne
daß die Rampe 2 ausfährt. In diesem Falle bleibt auch
der äußere Teilabschnitt 1.1 des Kassettenoberteils
in der horizontalen Grundstellung.
Fig. 2 zeigt in analoger Darstellung, wie in Fig. 1,
eine etwas andere Ausführungsform der Vorrichtung,
bei welcher das gesamte Oberteil 1.1' der Kassette 1'
um eine an der hinteren Kante der Kassette liegende
Drehachse D1 abwärtsverschwenkt werden kann. Die üb
rigen Teile sind in der gleichen Weise dargestellt
und mit Bezugsziffern versehen, wie in Fig. 1. Diese
Ausführungsform ist besonders geeignet, wenn die
Oberkante des Bahnsteigs BA um ein beträchtliches
Stück tiefer liegt als der Fahrzeugboden FB und be
stimmte Neigungswinkel beim Einstiegsweg nicht über
schritten werden sollen. In der Grundstellung liegt
bei dieser Ausführungsform das Kassettenoberteil 1.1'
horizontal und fluchtend zum Fahrzeugboden FB.
Die Funktionsweise kann im Prinzip die gleiche sein,
wie bei der Vorrichtung nach Fig. 1. Nach dem Öffnen
der Tür T fährt die Rampe 2, gesteuert von der An
triebsvorrichtung 3 und geführt über die Kurvenfüh
rung 4 aus, hebt an und senkt sich dann um die zweite
Drehachse D2 schwenkend mit ihrer Außenkante auf den
Bahnsteig BA ab. Beim Absenken der Rampe 2 schwenkt
auch das Kassettenoberteil 1.1' mit herab und es ent
steht ein Einstiegsweg über die Rampe 2 und das Kas
settenoberteil 1.1' direkt zum Fahrzeugboden FB.
Die Schwenkbewegung des Kassettenoberteils 1.1' kann
entweder durch die ausfahrende Rampe 2 gesteuert wer
den oder es kann hier eine eigene Antriebsvorrichtung
vorgesehen sein.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung ist in ihrem
Grundprinzip ebenso aufgebaut wie die Vorrichtung
nach Fig. 2, indem das gesamte Oberteil 1.1" der
Kassette 1" um eine an der hinteren Kante der Kas
sette angeordnete Drehachse D1" verschwenkt werden
kann. Diese Ausführungsform ist für die Anwendung an
Bahnsteigen BA' gedacht, bei denen die Bahnsteigkante
auf gleicher Höhe wie der Fahrzeugboden FB oder sogar
etwas höher liegt. Wie aus Fig. 3 zu erkennen, be
sitzt das Kassettenoberteil 1.1" eine Grundstellung,
die gegenüber der horizontalen, um die Drehachse D1"
abgesenkt ist. Ebenso besitzt die Plattform 2 eine
entsprechend um die Drehachse D2" abgesenkte Grund
stellung. Bei Bahnsteigen mit unterhalb des Fahrzeug
bodens FB liegender Bahnsteigkante, kann nach dem
Öffnen der Tür T die Rampe im eingezogenen Zustand
verbleiben und auch die Grundstellung des Kassetten
oberteils 1.1" bleibt erhalten. Liegt die Bahnsteig
kante höher, so fährt nach dem Öffnen der Tür T die
Rampe 2, angetrieben von der Antriebsvorrichtung 3
aus, wobei sie durch die Kurvenführung 4" stark ange
hoben wird. Gleichzeitig wird das Kassettenoberteil
1.1" angehoben. Dies kann durch Führung an der Rampe
2 oder durch eine eigene selbständige Antriebsvor
richtung erfolgen. Durch die starke Anhebebewegung
von Rampe 2 und Kassettenoberteil 1.1" wird der Hö
henunterschied zwischen Fahrzeugboden FB und Bahn
steig BA' überwunden.
Eine weitere Möglichkeit dieser Ausführungsform ist
in Fig. 4 dargestellt. Auch hier ist die Drehachse
D1''' für das Kassettenoberteil 1.1''' am inneren, der
Fahrzeugmitte zugewandten Ende der Kassette 1''' ange
ordnet, so daß das gesamte Kassettenoberteil 1.1'''
absenkbar und anhebbar ist. In der Grundstellung sind
sowohl die Rampe 2 als auch das Kassettenoberteil
1.1''' abgesenkt. Beim Öffnen der Tür T bleibt entwe
der die Rampe 2 eingezogen und das Kassettenoberteil
1.1''' in der abgesenkten Grundstellung, oder die
Rampe 2 fährt, angetrieben von der Antriebsvorrich
tung 3 aus und hebt dabei, gesteuert von der Kurver
führung 4''' um die zweite Drehachse D2''' schwenkend,
etwas an. Die entsprechende Anhebebewegung des Kas
settenoberteils 1.1''' kann bei dieser Ausführungsform
auch durch eine eigene, nicht dargestellte Antriebs
vorrichtung bewirkt werden. Dies eröffnet die
Möglichkeit, bei geschlossener Tür und eingezogener
Rampe 2 und Kassettenoberteil 1.1''' in eine in Fig. 4
gestrichelt eingezeichnete Stellung anzuheben, wobei
die Teile jeweils um die Drehachsen D2''' bzw. D1'''
schwenken. In der angehobenen Stellung liegt das Kas
settenoberteil 1.1''' horizontal und fluchtend zum
Fahrzeugboden FB. Diese Möglichkeit kann besonders
zweckmäßig sein, wenn hinter der geschlossenen Tür T
ein horizontaler Stellplatz, beispielsweise für einen
Rollstuhl geschaffen werden soll. Besonders zweckmä
ßig kann dies sein, wenn das Fahrzeug an seinen bei
den Längsseiten Einstiegstüren mit den beschriebenen
Vorrichtungen zur Erleichterung des Ein- und Ausstei
gens aufweisen und beispielsweise an der jeweils vom
Bahnsteig abgewandten Seite eines Einstiegs ein hori
zontaler Stellplatz geschaffen werden soll.
Die Fig. 5 und 6 zeigen in einer stark schematisier
ten Darstellung ein Fahrzeug des öffentlichen Perso
nennahverkehrs in Form eines Busses NFB, der an sei
nen beiden Einstiegstüren jeweils eine Vorrichtung
zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens aufweist,
die insgesamt mit R1 und R2 bezeichnet sind. Beide
Vorrichtungen R1 und R2 erstrecken sich von der Ein
stiegskante in Richtung auf die Fahrzeugmitte bis un
mittelbar vor die Längsträger LT, die durch den Ein
bau der Vorrichtungen in keiner Weise beeinträchtigt
werden.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine der beiden Vorrichtungen
R1 und R2 aus den Fig. 5 und 6 in einer Ausführungs
form, die prinzipiell durch Fig. 1 gegeben ist.
Die Vorrichtung ist als im Einstiegsbereich des Fahr
zeugs angeordnete und in den Fahrzeugboden FB inte
grierte Kassette 11 ausgebildet, wobei ein vorderer
Abschnitt 11.1 des Kassettenoberteils um eine
Drehachse D1 derart verschwenkbar ist, daß die nach
außen weisende Kante absenkbar ist. Der zur Fahrzeug
mitte hin gelegene Teilabschnitt 11.2 des Kassetten
oberteils ist dagegen fest angeordnet und verläuft
horizontal und fluchtend zum Fahrzeugboden FB.
Innerhalb der Kassette ist eine ausfahrbare Rampe 12
angeordnet, die an ihren beiden Seitenkanten Füh
rungsrollen 17.1 aufweist, über welche sie in neben
den Seitenkanten angeordneten Führungsschienen 17 ge
führt ist. Die Führungsschienen 17 sind Teil eines
Führungsrahmens, der um eine an der hinteren Kante
der Kassette 11 angeordnete Drehachse D2 schwenkbar
ist. Die Antriebsvorrichtung für die ausfahrbare
Rampe 12 ist ein Elektromotor 13, der über einen An
triebsriemen 13.1 und eine am hinteren Ende der Kas
sette 11 angeordnete Welle 16.2 beidseitig angeord
nete Zahnriemen 16 antreibt, mit denen die Rampe 12
über Verbindungsvorrichtungen 16.1 verbunden ist.
Die Rampe 12 stützt sich über Stützräder 15 auf Kur
venführungen 14 ab, was zur Folge hat, daß sie gegen
Ende der Ausfahrbewegung eine Absenkbewegung des vor
deren Teils ausführt. Dieser Absenkbewegung folgt der
äußere Teilabschnitt 11.1 des Oberteils der Kassette
11. An ihrer Vorderkante ist die Kassette 11 durch
eine Schutzklappe 18 verschlossen, die nach oben
hochschwenkbar ist und sich beim Ausfahren der Rampe
12 auf die Oberseite der Rampe auflegt und einen
Übergang zwischen der Rampe 12 und dem schwenkbaren
äußeren Teilabschnitt 11.1 des Kassettenoberteils
darstellt.
In Fig. 8 ist die Rampe 12 mit ausgezogenen Linien in
der eingezogenen Stellung dargestellt, während ge
strichelte Stellungen 12' und 12" eine Zwischenstel
lung bzw. die Auflagestellung auf dem Bahnsteig BA
darstellen.
Fig. 10 zeigt eine Variante der Vorrichtung nach Fig.
7 bis 9 in einer Ausführungsform, die prinzipiell
durch Fig. 2 gegeben ist.
Die in Fig. 10 nicht dargestellten Bauelemente ent
sprechen im wesentlichen der Ausführungsform nach
Fig. 7 und 8.
Auch diese Vorrichtung ist als in den Fahrzeugboden
FB integrierte Kassette 21 ausgebildet, wobei im Un
terschied zur Vorrichtung nach Fig. 7 bis 9 hier der
verschwenkbare Teilabschnitt 21.1 des Kassettenober
teils bis zu dem der Fahrzeugmitte zugewandten Ende
der Kassette 21 reicht und dort um die Drehachse D1'
schwenkbar ist. In seiner Ruhestellung verläuft der
schwenkbare Abschnitt 21.1 horizontal und fluchtend
zum Fahrzeugboden FB.
Innerhalb der Kassette 21 ist die ausfahrbare Rampe 22
angeordnet, deren Seitenführungen in Fig. 10 nicht
sichtbar sind. Die Antriebsvorrichtung für die aus
fahrbare Rampe 22 ist wiederum ein Elektromotor 23,
der über einen Antriebsriemen 23.1 und eine am hinte
ren Ende der Kassette 21 angeordnete Welle 26.2 die
Zahnriemen 26 antreibt, mit denen die Rampe 22 über
Verbindungsvorrichtungen 26.1 verbunden ist.
Die Rampe 22 stützt sich über Stützräder 25 auf einer
Kurvenführung 24 ab. Die Kurvenführung 24 besitzt an
ihrem türseitigen Ende einen Abschnitt 24.1, der
zunächst aufwärts und dann abwärts verläuft. Dies hat
zur Folge, daß der vordere Teil der Rampe 22 gegen
Ende der Ausfahrbewegung zunächst eine Anhebebewegung
und dann eine Absenkbewegung ausführt. Dieser Bewe
gung folgt auch der Teilabschnitt 21.1 des Kassetten
oberteils. An ihrer Vorderkante ist auch die Kassette
21 durch eine Schutzklappe 28 verschlossen, die nach
oben hochschwenkbar ist und sich beim Ausfahren der
Rampe 22 auf die Oberseite der Rampe auflegt.
Mit der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsvariante
ist es infolge der besonderen Ausbildung der Kurven
führung 24 bzw. 24.1 möglich, mit der Rampe 22 Bahn
steige anzufahren, bei denen die Bahnsteigkante auf
gleicher Höhe wie der Fahrzeugboden FB liegt.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Erleichterung des Ein- und Aus
steigens an einem Fahrzeug des öffentlichen Perso
nenverkehrs, insbesondere einem Bahnsteige anfah
renden Fahrzeug mit einer im Einstiegsbereich des
Fahrzeugs angeordneten, in einer geschlossenen
Kassette geführten, mittels einer Antriebsvorrich
tung aus- und einfahrbaren Rampe, die um eine ho
rizontale, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende
Drehachse derart schwenkbar ist, daß ihre nach
außen weisende Kante angehoben oder abgesenkt
wird, wobei das Kassettenoberteil einen Teil des
Fahrzeugbodens im Einstiegsbereich bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß bei fest am Fahrzeug angeord
neter Kassette (1, 11, 21) mindestens ein Teilab
schnitt (1.1, 1.1', 1.1", 1.1''', 11.1, 21.1) des
den Fahrzeugboden bildenden Kassettenoberteils,
welcher der Einstiegsöffnung zugewandt ist, sowie
die in der Kassette (1, 11, 21) angeordnete Rampe
(2, 12, 22) jeweils um getrennte horizontal in Fahr
zeuglängsrichtung verlaufende Drehachsen (D1, D2)
derart schwenkbar sind, daß ihre nach außen wei
senden Kanten angehoben oder abgesenkt werden und
im ausgefahrenen Zustand der Rampe die Oberfläche
des schwenkbaren Teilabschnitts des Kassettenober
teils und der Rampe in Ausfahrrichtung unter vor
gegebenen Winkeln aufwärts oder abwärts gerichtet
aneinander anschließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Kassette (1', 1", 1''', 21) in
Fahrzeugquerrichtung von der Einstiegskante bis
unmittelbar vor den Fahrzeuglängsträger (LT) er
streckt und die Drehachse (D1', D1", D1''') des
schwenkbaren Teilabschnitts (1.1', 1.1", 1.1''',
21.1) des Kassettenoberteils am der Fahrzeugmitte
zugewandten Ende der Kassette angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Kassette (1, 11) in Fahrzeug
querrichtung von der Einstiegskante bis unmittel
bar vor den Fahrzeuglängsträger (LT) erstreckt und
die Drehachse (D1) des schwenkbaren Teilabschnitts
(1.1, 11.1) des Kassettenoberteils im Bereich zwi
schen der Einstiegskante und dem der Fahrzeugmitte
zugewandten Ende der Kassette angeordnet ist, wo
bei nur der zwischen Drehachse (D1) und Einstiegs
kante liegende Teilabschnitt (1.1, 11.1) des Kas
settenoberteils schwenkbar ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung des
schwenkbaren Teilabschnitts (1.1, 11.1, 21.1)
durch die Ein- und Ausfahrbewegung der Rampe (2,
12, 22) bewirkt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung des
schwenkbaren Teilabschnitts (1.1', 1.1", 1.1''')
des Kassettenoberteils durch eine eigene Antriebs
vorrichtung bewirkt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung des
schwenkbaren Teilabschnitts des Kassettenoberteils
durch die Reaktionskraft der Antriebsvorrichtung
für die Rampe bewirkt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Kassette (11, 21) im
Bereich der Einstiegskante mittels einer am
schwenkbaren Teilabschnitt (11.1, 21.1) des
Kassettenoberteils angelenkten Klappe (18, 28)
verschließbar ist, wobei die Klappe (18, 28) im
ausgefahrenen Zustand der Rampe (12, 22) einen
Übergang von der Oberfläche des schwenkbaren
Teilabschnitts (11.1, 21.1) auf die Oberfläche der
Rampe (12, 22) bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Rampe (12) in einem
Rahmen mit seitlich angeordneten Führungsschienen
(17) geführt ist, wobei der Rahmen um eine am der
Fahrzeugmitte zugewandten Ende der Kassette (11)
angeordnete, horizontal und in Fahrzeuglängsrich
tung verlaufende Drehachse (D2) schwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Rampe (2, 12, 22) sich über Rollen
(5, 15, 25) auf einer Kurvenführung (4, 14, 24)
abstützt, durch welche der Rampe die Schwenkbewe
gung derart aufgeprägt wird, daß ihre nach außen
aufweisende Kante auf einer vorgegebenen Bahn an
gehoben oder abgesenkt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Kurvenführung (4, 14) derart ausge
staltet ist, daß die nach außen weisende Kante der
Rampe (2, 12) in einem letzten Abschnitt des Aus
fahrens eine Abwärtsbewegung ausführt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Kurvenführung (4, 24) derart ausge
staltet ist, daß die nach außen weisende Kante der
Rampe (2, 22) in einem vor dem letzten Abschnitt
des Ausfahrens liegenden Teilabschnitt eine Auf
wärtsbewegung ausführt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 11 in Verbindung
mit einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der schwenkbare Teilabschnitt (1.1",
1.1''') des Kassettenoberteils eine Grundstellung
besitzt, in welcher seine nach außen weisende
Kante gegenüber der Horizontalebene abgesenkt ist
und aus dieser Grundstellung in eine Horizontal
stellung anhebbar und in dieser arretierbar ist.
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DE19909700A DE19909700A1 (de) | 1999-03-05 | 1999-03-05 | Vorrichtung zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens an einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere einem Bahnsteige anfahrenden Fahrzeug |
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Family Applications (1)
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