DE19909615A1

DE19909615A1 - Dämmteil

Info

Publication number: DE19909615A1
Application number: DE19909615A
Authority: DE
Inventors: Ralf Dopheide
Original assignee: CWW Gerko Akustik GmbH and Co KG
Current assignee: CWW Gerko Akustik GmbH and Co KG
Priority date: 1999-03-05
Filing date: 1999-03-05
Publication date: 2000-09-07

Abstract

Ein Dämmteil (2) besteht aus einer elastischen Dämmschicht (3) und einem schallquellenseitig auf dieser aufgebrachten, als Lochblech ausgebildeten, selbsttragenden Metallteil (6). Die Dämmschicht (3) ist beidseitig von einer dünnen, wasserdichten Folie (5, 6) abgedeckt. Ein solches Dämmteil ist sehr leicht und kann auch in Außenbereichen eingesetzt werden, wo es Feuchtigkeit und Schmutz ausgesetzt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Dämmteil, bestehend aus einer elastischen Dämmschicht und einer schallquellenseitig auf dieser aufgebrachten Masse.

Dämmteile der vorstehenden Art werden als sogenannte Masse-Feder-Systeme in der Technik vielfach eingesetzt, um Innenräume vor einem unerwünschten Eindringen von Ge räuschen zu schützen oder Lärmquellen abzukapseln. Wenn man jedoch solche Dämmteile außenseitig auf Blechteile eines Kraftfahrzeugs anbringt, dann entsteht das Problem, dass in die Dämmschicht Feuchtigkeit und Schmutz gelangt, wodurch ihre Dämmwirkung verloren geht. Ein weiterer Nachteil der bekannten Dämmteile liegt darin, dass die außen aufgebrachte Masse Schallwellen reflektiert, so dass sie nicht in die Dämmschicht eindringen und dort ab sorbiert werden können.

Es ist auch schon bekannt, aus Schaumstoff gebildete Dämmschichten durch eine Aluminiumfolie nach außen hin zu verschließen, so dass sie vor einer Verschmutzung ge schützt sind. Die Aluminiumfolie hat jedoch die nachtei lige Wirkung, dass das Absorptionsvermögen der Dämm schicht erheblich vermindert wird.

Zur Schalldämmung verwendet man auch bereits bituminöse Massen, welche auf die zu dämmenden Bleche aufgetragen werden. Solche homogenen Systeme bedingen zur Schalldäm mung jedoch bei gleichen Schalldämmeigenschaften ein we sentlich höheres Gewicht als Feder-Masse-Systeme. Für die Schalldämmung in Kraftfahrzeugen und auch bei zahlreichen anderen Anwendungsfällen ist es jedoch wünschenswert, dass die Schalldämmung mit möglichst wenig Gewicht zu verwirklichen ist, weil beispielsweise bei Kraftfahrzeu gen die Zunahme des Fahrzeuggewichtes zwangsläufig zu ei ner Zunahme des Kraftstoffverbrauchs führt.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Schalldäm mung der eingangs genannten Art zu entwickeln, welche ge genüber einer Verschmutzung unempfindlich ist und deshalb außenseitig auf Kraftfahrzeugbleche angebracht werden kann und die bei möglichst geringem Gewicht eine mög lichst starke Schalldämmung bewirkt.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Masse als selbsttragendes, luftdurchlässiges Metall teil ausgebildet ist und zwischen der Dämmschicht und dem Metallteil eine dünne, wasserdichte Folie angeordnet ist.

Ein solches Dämmteil hat aufgrund der Luftdurchlässigkeit des Metallteils eine hohe Absorption, weil Schallwellen an dem Metallteil nicht reflektiert werden, sondern in die Dämmschicht eindringen können. Die dünne Folie hinter dem Metallteil verhindert ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in die Dämmschicht und stellt dadurch sicher, dass die gute Schallabsorption dauerhaft auch dann erhal ten bleibt, wenn das Dämmteil beispielsweise außenseitig auf Kraftfahrzeugblechen angebracht ist. Im Vergleich zu homogenen Systemen hat das erfindungsgemäße Dämmteil bei gleichem Gewicht eine wesentlich höhere Schalldämmwir kung. Zugleich hat es eine gute Wärmeisolationswirkung, die bei Kraftfahrzeugen oftmals erforderlich ist, bei spielsweise dazu, um eine übermäßige Erwärmung des Fahr zeugbodenbleches oberhalb des Katalysators zu verhindern. Für die Anbringung an Kraftfahrzeugblechen ist es weiter hin vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Dämmteil eine hohe Formstabilität hat und eine gute Recyclingfähigkeit aufweist. Bei dem erfindungsgemäßen Dämmteil wirkt das Metallteil erstens als schwingende Masse zur Erzielung der Schalldämmwirkung, zweitens als Träger zur Stabili sierung des selbsttragenden Bauteils, drittens als Wärme schutz und viertens als Schutz vor mechanischer Zerstö rung, welches jedoch die Schallwellen nicht reflektiert, sondern in den Absorber teilweise eindringen lässt. Die Folie dient nicht nur als Wasseraufnahmeschutz für die Dämmschicht, vielmehr ermöglicht sie zugleich eine Ab stimmung der Absorptionskurve auf die Frequenz der Anre gung.

Besonders zuverlässig ist der Schutz vor einem Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz, wenn gemäß einer vorteil haften Weiterbildung der Erfindung die Dämmschicht auch an der der Schallquelle abgewandten Seite eine dünne Fo lie aufweist. Weiterhin ist durch eine solche Folie die Befestigung des Dämmteils durch Kleben an einem Metall teil besonders sicher zu bewerkstelligen.

Für den Einsatz in den äußeren Tunnelbereichen oder im Stirnwandbereich eines Kraftfahrzeugs hat es sich als be sonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Folie eine Polyesterfolie ist.

Ebenfalls für diesen Anwendungsfall vorteilhaft ist es, wenn die Dämmschicht ein Vlies aus Polyesterfasern ist. Wenn die Dämmschicht hohen Temperaturen ausgesetzt ist, kann man vorteilhafterweise vorsehen, dass die Dämm schicht aus Basaltsteinwolle oder aus einem Keramikschaum besteht.

Das Metallteil kann unterschiedlich gestaltet sein. Be sonders vorteilhaft ist es, wenn es ein Lochblech ist und aus Aluminium besteht, obgleich auch andere Werkstoffe, insbesondere Stahl in Frage kommen.

Statt das Metallteil als Lochblech auszubilden, kann man alternativ auch vorsehen, dass das Metallteil ein Metall gewebe oder Metallgewirke ist.

Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung wird nachfol gend auf die Zeichnung Bezug genommen. Diese zeigt in Fig. 1 einen Schnitt durch ein Dämmteil nach der Erfindung,

Fig. 2 die mit einem Fensterprüfstand gemessene Schalldämmung in Abhängigkeit von der Frequenz für ein Karosserieteil mit dem erfindungs gemäßen Dämmteil und für ein mit einem bituminösen Belag versehenes Karosserieteil,

Fig. 3 die Abhängigkeit des Schallabsorptionsgrades von der Frequenz bei einem erfindungsgemäßen Dämmteil, gemessen mit dem Kundt'schen Rohr.

Die Fig. 1 zeigt einen Teilbereich eines Karosserieble ches 1, auf welchem ein erfindungsgemäßes Dämmteil 2 be festigt ist. Dieses Dämmteil 2 hat eine elastische Dämm schicht 3 aus einem Polyestervlies, die beidseitig von einer dünnen, wasserdichten Polyesterfolie 4, 5 abgedeckt ist. Auf der äußeren Polyesterfolie 5 ist ein Metallteil 6 mit Löchern 7 aufgebracht, bei dem es sich um ein Loch blech aus Aluminium handelt.

Das Diagramm gemäß Fig. 2 zeigt die Schalldämmung des erfindungsgemäßen Dämmteiles 2 über die Frequenz im Ver gleich zu der Schalldämmung eines 0,8 mm dicken Bleches mit einem bituminösen Belag. Die obere Kurve gibt die Messwerte für das erfindungsgemäße Dämmteil wieder. In Fig. 3 wurde für das erfindungsgemäße Dämmteil der Schallabsorptionsgrad über die Frequenz aufgetragen, wo bei die Werte mit einem Kundt'schen Rohr ermittelt wur den. Die Schalldämmung liegt in allen Bereichen deutlich oberhalb des Massegesetzes.

Claims

1. Dämmteil, bestehend aus einer elastischen Dämmschicht und einer schallquellenseitig auf dieser aufgebrachten Masse, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse als selbst tragendes, luftdurchlässiges Metallteil (6) ausgebildet ist und zwischen der Dämmschicht (3) und dem Metallteil (6) eine dünne, wasserdichte Folie (5) angeordnet ist.

2. Dämmteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (3) auch an der der Schallquelle abge wandten Seite eine dünne Folie (4) aufweist.

3. Dämmteil nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die Folie (4, 5) eine Polyesterfolie ist.

4. Dämmteil nach zumindest einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (3) ein Vlies aus Polyesterfasern ist.

5. Dämmteil nach zumindest einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (3) aus Basaltsteinwolle besteht.

6. Dämmteil nach zumindest einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (3) aus einem Keramikschaum besteht.

7. Dämmteil nach zumindest einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallteil (6) ein Lochblech ist.

8. Dämmteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallteil (6) aus Aluminium besteht.

9. Dämmteil nach zumindest einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallteil (6) ein Metallgewebe oder Metallgewirke ist.