DE19908960A1 - Ätzverfahren und -anlage - Google Patents
Ätzverfahren und -anlageInfo
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Abstract
Es werden Verfahren und eine Vorrichtung zum Ätzen von metallischen Schichten auf Trägergegenständen, insbesondere Leiterplatten, vorgeschlagen, bei denen das Ätzen an unterschiedliche Dicken der zu ätzenden Schichten durch Unterbrechen des Besprühens der Schichten angepaßt wird, um eine gewünschte Ätztiefe zu erzielen. Insbesondere wird beim gleichzeitigen Ätzen von zwei metallischen Schichten unterschiedlicher Dicke auf einem Trägergegenstand wenigstens die dünnere der Schichten mit Unterbrechungen besprüht.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Ätzen von me
tallischen Schichten auf Trägergegenständen sowie
eine Anlage zu diesem Zweck. Derartige Verfahren,
bei denen die Trägergegenstände durch eine Ätzanla
ge gefördert und mit einer Ätzlösung besprüht wer
den, sind insbesondere im Bereich der Herstellung
von Leiterplatten verbreitet.
Die Herstellung von komplexen, vielschichtigen Ver
bund-Leiterplatten, insbesondere für Anwendungen in
der Hochfrequenztechnik, bei denen eine genaue An
passung von Leitungseigenschaften wie Impedanz und
Dämpfung der einzelnen Leiterbahnen erforderlich
ist, zwingt oft zur Verwendung von metallischen
Schichten unterschiedlicher Dicken in ein und der
selben Leiterplatte. Das präzise Ätzen derartiger
Metallschichten mit herkömmlichen Verfahren wirft
erhebliche Probleme auf. Es liegt auf der Hand, daß
die Ätzzeiten, die zum Abtragen einer metallischen
Schicht von zum Beispiel 25 µm Dicke erforderlichen
Zeiten wesentlich kürzer sind als die zum Abtragen
einer Schicht von 70 µm.
Wenn eine Leiterplatte auf ihren zwei Hauptoberflä
chen metallische Schichten unterschiedlicher Dicke
trägt, so folgt daraus, daß nicht beide unter glei
chen Bedingungen geätzt werden dürfen. Würde der
Ätzvorgang auf die dünnere Schicht optimiert, so
wäre mit einer unvollständigen Ätzung der dickeren
zu rechnen; Kurzschlüsse wären die Folge. Wird hin
gegen auf die dickere Schicht optimiert, so werden
zwar beide Schichten in denjenigen Bereichen, wo
sie nicht von einem Photolack bedeckt sind, zuver
lässig abgetragen, doch kann es bei der dünneren
Schicht zu einer peripheren Unterätzung von Randbe
reichen der mit Photolack geschützten Bereiche kom
men. Im ungünstigsten Fall, insbesondere wenn sich
durch die Unterätzung der Photolack löst, kann es
zu einer vollständigen Unterbrechung eines Leiters
der dünneren Schicht kommen, wodurch die Leiter
platte unbrauchbar wird und ausgeschieden werden
muß. Aber auch wenn die Leitfähigkeit der peripher
unterätzten Leiterbahnen der dünneren Schicht er
halten bleibt, wird ihre Breite durch die Unterät
zung merklich reduziert, was zu Abweichungen des
Wellenwiderstandes der Leiter vom gewünschten Wert
und damit zu Signalreflexionen innerhalb der später
auf der Leitplatte aufgebauten Schaltung führt.
Ein sukzessives Ätzen der unterschiedlich dicken
Schichten ist unerwünscht, weil dies einen zweima
ligen Durchlauf einer jeden Leiterplatte durch eine
Ätzanlage erfordern würde, was infolge des zeitli
chen oder apparativen Mehraufwands (durch zusätzli
che Ätzanlagen) die Produktion der Leiterplatten
empfindlich verteuert.
Ein herkömmlicher Ansatz, dieses Problem zu lösen
ist, beim Entwurf der Leiterplatten nur Schichtdic
ken im Verhältnis kleiner ganzzahliger Vielfacher
zuzulassen und Ätzanlagen zu verwenden, die eine
Mehrzahl aufeinanderfolgender Ätzkammern umfassen,
deren Zahl sich nach dem zugelassenen Schichtdic
kenverhältnis richtet. Werden zum Beispiel beim
Entwurf nur Schichtdicken von 35 und 70 µm einge
setzt, so kann eine Ätzanlage mit zwei Kammern ver
wendet werden, von denen eine beide Oberflächen der
Leiterplatte behandelt und hinsichtlich Verweildau
er der Leiterplatten, Zusammensetzung der Ätzlösung
etc. optimiert ist, um 35 µm Schichtdicke abzutra
gen, während die zweite, in gleicher Weise opti
mierte Ätzkammer lediglich die Seite der Träger
platte mit der dickeren Metallschicht bearbeitet.
Verfügt man über drei Ätzkammern, so kann man
Schichten mit Dickenverhältnissen von 1 : 2, 1 : 3 und
2 : 3 bearbeiten.
Wie man sieht, erfordert jede Steigerung der Flexi
bilität einer solchen Anlage hinsichtlich der bear
beitbaren Schichtdicken eine Erhöhung der Zahl der
Ätzkammern, ist also kostspielig.
Derartige Anlagen werden zum Beispiel von der Firma
Pill Oberflächentechnik vertrieben.
Um mit einer solchen Anlage metallische Schichten
von anderer Dicke ätzen zu können, wird die Ver
weildauer der Leiterplatten in der Anlage, das
heißt die Geschwindigkeit, mit der die Leiterplat
ten durch die Anlage gefördert werden, proportional
zur zu bearbeitenden Schichtdicke angepaßt. Für ei
ne solche Umstellung der Fördergeschwindigkeit ist
jedes Mal eine Unterbrechung der Bearbeitung und
die Entfernung sämtlicher zu ätzenden Leiterplatten
aus der gesamten Ätzanlage erforderlich.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein flexibles
Verfahren zum Ätzen von metallischen Schichten un
terschiedlicher Dicken auf Trägergegenständen vor
geschlagen, bei dem zur Anpassung des Ätzprozesses
an die unterschiedlichen Dicken der Schichten diese
während des Aufenthalts des Trägergegenstandes in
einer Ätzanlage mit Unterbrechungen besprüht wer
den, wobei die Dauer der Unterbrechungen entspre
chend einer gewünschten Ätztiefe gewählt wird.
Eine Veränderung der Dauer des Aufenthalts der Trä
gergegenstände in der Ätzanlage beziehungsweise der
Fördergeschwindigkeit der Trägergegenstände darin
zur Anpassung an wechselnde Schichtdicken ist bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich,
sofern nicht eine Obergrenze der Schichtdicke über
schritten wird.
Dies erlaubt es insbesondere bei einer herkömmli
chen, aus mehreren aufeinanderfolgenden Ätzkammern
bestehenden Ätzanlage, den Ätzvorgang an eine ver
änderte Schichtdicke einer zu bearbeitenden Charge
von Leiterplatten anzupassen, indem nach Ende der
Beschickung der Ätzanlage mit den Leiterplatten der
vorhergehenden Charge abgewartet wird, bis diese
sämtlich die erste Ätzkammer durchlaufen haben,
dann mit der Beschickung mit Leiterplatten der
nachfolgenden Charge begonnen wird und gleichzeitig
die Dauer der Unterbrechungen des Besprühens in der
ersten Ätzkammer entsprechend der Schichtdicke der
neuen Charge von Leiterplatten verändert wird. Ent
sprechend wird die Dauer der Unterbrechungen in je
der darauf folgenden Ätzkammer umgestellt, wenn die
Leiterplatten der vorhergehenden Charge diese ver
lassen haben und die der nachfolgenden Charge noch
nicht eingetreten sind.
Dabei kann für eine bei gegebener Fördergeschwin
digkeit der Anlage, Zusammensetzung und Temperatur
der Ätzlösung maximal bearbeitbare Schichtdicke die
Dauer der Unterbrechungen auch Null werden.
Besonders vorteilhaft anwendbar ist das Verfahren
dann, wenn die zu bearbeitenden Trägergegenstände
wenigstens zwei metallische Schichten unterschied
licher Dicke aufweisen, die in ein und demselben
Durchgang durch eine Ätzanlage exakt geätzt werden
sollen. In diesem Fall ist gemäß der Erfindung vor
gesehen, daß während des Aufenthalts eines solchen
Trägergegenstandes in der Ätzanlage wenigstens die
dünnere der Schichten mit Unterbrechungen besprüht
wird. Dabei erfolgen die Unterbrechungen vorzugs
weise periodisch, wobei die Periode ein kleiner
Bruchteil der Dauer des Aufenthalts der Trägerge
genstände in der Ätzanlage ist.
Da der Ätzvorgang im wesentlichen zum Erliegen
kommt, wenn während der Unterbrechungen des Besprü
hens keine Ätzlösung auf den Trägergegenstand nach
geliefert wird, ist zweckmäßigerweise die Dauer des
Besprühens der verschiedenen metallischen Schichten
dem Verhältnis ihrer Dicken im wesentlichen propor
tional. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der
Ätzvorgang für die verschiedenen Schichten im we
sentlichen gleichzeitig zum Zeitpunkt des Austritts
des Trägergegenstandes aus der Ätzanlage beendet
ist.
Das Verfahren ist zwar vorzugsweise zum Ätzen von
Trägergegenständen in Form von Platten mit zwei an
ihren Hauptflächen angebrachten metallischen
Schichten, insbesondere von Leiterplatten, vorgese
hen, ist aber grundsätzlich zur Bearbeitung von me
tallbeschichteten Gegenständen aller Art geeignet.
Wenn das Verfahren zum Ätzen von plattenförmigen
Trägergegenständen eingesetzt wird, wird der Trä
gergegenstand vorzugsweise mit nach unten gerichte
ter dünnerer Schicht durch die Ätzanlage bewegt.
Der Grund hierfür ist, daß sich auf der nach oben
gerichteten, dickeren Schicht aufgesprühte Ätzlö
sung sammeln und Pfützen bilden kann, während sie
von der nach unten gerichteten Seite frei abtropft.
Dies kann dazu führen, daß auch bei einer Unterbre
chung des Besprühens der Ätzvorgang in den Pfützen
weitergeht, wenn auch in vermindertem Umfang. Da
durch bedingte Ungenauigkeiten sind in der Regel an
einer dickeren Metallschicht eher tolerierbar als
an einer dünnen.
Eine Unterbrechung des Besprühens kann bewirkt wer
den, indem der Austritt von Ätzlösung aus zum Be
sprühen des Trägergegenstandes verwendeten Sprühdü
sen zeitweilig gestoppt wird. Alternativ können die
Sprühdüsen so manipuliert werden, daß aus ihnen
austretende Ätzlösung während einer Unterbrechung
des Besprühens den Trägergegenstand nicht mehr er
reicht. Hierzu können die Sprühdüsen zeitweilig in
ihrer Richtung verstellt werden, oder, insbesondere
im Falle von Sprühdüsen zum Besprühen eines Träger
gegenstandes von unten, kann der an den Sprühdüsen
anliegende Druck der Ätzlösung reduziert werden, so
daß die nach wie vor austretende Ätzlösung den Trä
gergegenstand nicht mehr erreicht.
Bei jeder Unterbrechung des Besprühens dauert es
eine gewisse Zeitspanne, die je nach Eigenschaften
der zu ätzenden Schicht variieren kann, bis die
Ätzreaktion der restlichen Ätzlösung, die an der zu
ätzenden Oberfläche haften bleibt, zum Erliegen
kommt. Unterbrechungen, die kürzer sind als diese
Zeitspanne, sind deshalb nicht sinnvoll. Um die Ge
samtdauer der Unterbrechungen während der Aufent
haltsdauer eines Trägergegenstandes in der Ätzanla
ge einzustellen, kann es deshalb gegebenenfalls
sinnvoll sein, anstatt oder zusätzlich zur Dauer
der einzelnen Unterbrechungen ihre Periode zu vari
ieren.
Eine Ätzanlage, die in der Lage ist, ein Verfahren
wie oben definiert durchzuführen, umfaßt zusätzlich
zu Mitteln zum Fördern des Trägergegenstands durch
die Anlage und Gruppen von einer oder mehreren
Sprühdüsen zum Besprühen des Trägergegenstandes mit
einer Ätzlösung ferner Mittel zum Unterbrechen des
Besprühens durch wenigstens eine der Gruppen von
Düsen.
Bei einer solchen Anlage kann der Gruppe von Sprüh
düsen ein Schaltventil zugeordnet sein, das eine
Versorgungsleitung der Gruppe mit einem Überlauf
verbindet, wobei die Mittel zum Unterbrechen das
Schaltventil öffnen, so daß die Ätzlösung in den
Überlauf abfließen kann. Dadurch fällt der an den
Sprühdüsen anliegende Druck der Ätzlösung ab, und
Ätzlösung tritt nicht mehr oder in stark verminder
tem Umfang aus.
Alternativ oder in Kombination dazu kann der Gruppe
von Sprühdüsen eine Pumpe für Ätzlösung zugeordnet
sein, deren Ausgangsdruck durch die Mittel zum Un
terbrechen regelbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt in einem schematischen Schnitt
eine Ätzkammer zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Ätzanlage, die
mehrere Kammern der in Fig. 1 gezeig
ten Art umfaßt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ätzkammer 1 umfaßt ein
im wesentlichen kastenartiges Gehäuse 2, durch das
eine Förderstrecke 3 für Leiterplatten verläuft.
Die Förderstrecke 3 ist in der Figur als Strich
punktlinie angedeutet, wobei nur einzelne Walzen
paare 4 zum Fördern der Leiterplatten in der Ätz
kammer 1 dargestellt sind.
Im unteren Bereich des Gehäuses 2 befindet sich ein
Vorrat 5 an Ätzlösung zum Ätzen von Kupferkaschie
rungen, die in bekannter Weise Kupferchlorid und
Wasserstoffperoxid in salzsaurer Lösung enthält.
Sensoren für den Kupfergehalt und den Salzsäurege
halt der Ätzlösung sowie ihr Redoxpotential sowie
Dosiereinrichtungen für die Bestandteile der Ätzlö
sung und Temperaturregler, die zum Konstanthalten
der Ätzbedingungen dienen, sind in der Figur nicht
dargestellt.
Zwei Sprühstöcke oberhalb und unterhalb der Förder
strecke 3 umfassen jeweils eine Gruppe 6 bezie
hungsweise 7 von Sprühdüsen 16, die auf die Förder
strecke 3 ausgerichtet sind. Jede Gruppe 6 bezie
hungsweise 7 wird von einer eigenen Pumpe 8 bezie
hungsweise 9 über eine Zuleitung 10,11 mit Ätzlö
sung versorgt, in der ein Schaltventil 12 bezie
hungsweise 13 angeordnet ist. Während des Besprü
hens erzeugen die Pumpen 8, 9 einen Überdruck von
typischerweise 2,5 bar an den Sprühdüsen der oberen
Gruppe 6 und 1 bar an denen der unteren Gruppe 7.
Eine Überlaufleitung 14 führt von jedem Schaltven
til 12, 13 zurück in den Vorrat 5 der Ätzlösung.
Die Pumpen 8, 9 und Schaltventile 12, 13 sind jeweils
mit einem Prozeßrechner 15 verbunden, der ein Mit
tel zum Unterbrechen des Besprühens darstellt. Der
Prozeßrechner steuert das Besprühen, indem er für
eine Unterbrechung des Sprühbetriebs einer der
Gruppen 6, 7 das der Gruppe zugeordnete Schaltventil
12 beziehungsweise 13 aus einem normalerweise ein
genommenen Zustand, in dem das Schaltventil die
Pumpe mit der entsprechenden Gruppe von Sprühdüsen
verbindet, in einen zweiten Zustand umschaltet, in
dem die Pumpe über die Überlaufleitung 14 direkt
mit dem Vorrat an Ätzlösung 5 verbunden ist. Da
durch wird der Nachschub an Ätzlösung für die be
treffende Gruppe 6 beziehungsweise 7 unterbrochen,
und die der Gruppe zugeordnete Seite von entlang
der Förderstrecke 3 geförderten Leiterplatten wird
nicht mehr besprüht. Die Pumpen 8, 9 können dabei
während der Unterbrechung weiterlaufen, eine abrup
te Änderung des Pumpendurchsatzes, die die Pumpen
strapazieren könnte, wird vermieden.
Gleichzeitig regelt der Prozeßrechner 15 die För
derleistung der betreffenden Pumpe 8 oder 9 allmäh
lich herunter und gegen Ende der Unterbrechung wie
der herauf.
Es ist auch möglich, auf eine Regelung der Pumpen
8, 9 durch den Prozeßrechner 15 zu verzichten und
diese ständig mit gleichbleibender Förderleistung
zu betreiben und nur mit Hilfe der Schaltventile
12, 13 zu regeln.
Alternativ ist es möglich, allein die Förderlei
stung der Pumpen 8, 9 mit dem Prozeßrechner zu re
geln. Insbesondere im Fall der der unteren Gruppe 7
von Sprühdüsen 16 ist es möglich, dann auf das
Schaltventil 13 und dessen Überlaufleitung 14 völ
lig zu verzichten, da es zur Unterbrechung des Ät
zens an der Unterseite der Leiterplatten nicht er
forderlich ist, den Austritt von Ätzlösung aus den
Sprühdüsen 16 der unteren Gruppe 7 völlig zu unter
binden; es genügt, wenn der an den Sprühdüsen an
liegende Druck so klein ist, daß die von den Düsen
abgegebenen Sprühstrahlen nicht mehr hoch genug
steigen, um die Förderstrecke 3 zu erreichen.
Es ist ferner möglich, anstelle des direkt von Pro
zeßrechner 15 gesteuerten Schaltventils 12, 13 ein
indirekt über den Ausgangsdruck der Pumpen 8, 9 ge
regeltes Schaltventil einzusetzen, bei dem sich ein
bei geringem Druck offener Durchgang zur Überlauf
leitung 14 schließt, wenn ein Mindestdruck über
schritten wird, und somit bei hoher Förderleistung
der Pumpe 8 oder 9 die gesamte Menge an geförderter
Ätzlösung durch die Sprühdüsen austreten muß.
Die Dauer und/oder die Periode der Unterbrechungen
des Besprühens sind durch eine Bedienungsperson am
Prozeßrechner 15 einstellbar. Dabei gibt die Bedie
nungsperson zweckmäßigerweise lediglich das Ver
hältnis der Sprühzeiten jeder einzelnen Gruppe 6
beziehungsweise 7 im Verhältnis zur Gesamtbetriebs
zeit der Ätzkammer 1 beziehungsweise im Verhältnis
zur Aufenthaltsdauer einer Leiterplatte in der Ätz
kammer 1 vor. Die genauen Zeiten der einzelnen Un
terbrechungen werden vom Prozeßrechner 15 selbsttä
tig ermittelt, wobei dieser darauf achtet, daß die
Periode der Unterbrechungen nicht in einem einfa
chen ganzzahligen Verhältnis wie etwa 1 : 2, 2 : 1, 2 : 3
oder dergleichen zu der Zeit steht, die eine Lei
terplatte benötigt, um sich von einer Sprühdüse 16
zur nächsten entlang der Förderstrecke 3 zu bewe
gen. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß
örtliche Ungleichverteilungen des von den Sprühdü
sen 16 erzeugten Sprühnebels in der Ätzkammer 1
nicht zu unerwünschten Streuungen des Ätzergebnis
ses führen.
Fig. 2 zeigt eine Ätzanlage, in der mehrere der
mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Ätzkammern
1 1, 1 2, . . . hintereinander angeordnet sind. Die Förder
strecke 3 durchläuft die Anlage von rechts nach
links. Am rechten Ende der Anlage befindet sich ei
ne Beschickungsvorrichtung 18, bei der es sich um
einen einfachen Tisch mit einem Förderband handeln
kann, auf dem eine Bedienungsperson die zu ätzenden
Leiterplatten in der richtigen Orientierung, das
heißt mit der dünner beschichteten Seite nach un
ten, sofern die Seiten unterschiedlich dick be
schichtet sind, auflegt.
Der mit Bezug auf Fig. 1 beschriebene Prozeßrech
ner 15 (in Fig. 2 nicht dargestellt) steuert alle
Ätzkammern 1 1, 1 2, . . . gemeinsam.
Am Ende der Reihe von Ätzkammern befindet sich eine
Spülvorrichtung 19, die mehrere Kammern
20 1, 20 2, . . . umfaßt, die ähnlich wie eine Ätzkammer
aufgebaut sind und von den Leiterplatten in glei
cher Weise entlang der Förderstrecke 3 durchlaufen
werden. Die am weitesten links in der Figur liegen
de Spülkammer 20 4, die von den Leiterplatten als
letzte durchlaufen wird, wird mit frischem Spülwas
ser versorgt, das mit Hilfe einer Pumpe 21 und
Sprühdüsen 22 auf die Leiterplatten gesprüht wird.
Sich in der Spülkammer 20 4 ansammelndes, leicht
verunreinigtes Spülwasser fließt ab in eine entge
gen der Förderrichtung liegende Kammer 20 3, in der
es erneut auf die Leiterplatten gesprüht wird. Der
Vorgang wiederholt sich bis zur in Förderrichtung
ersten Spülkammer 20 1, wo die frisch aus der letz
ten Ätzkammer kommenden Leiterplatten mit dem am
stärksten verunreinigten Spülwasser vorgespült wer
den. An die Spülvorrichtung kann sich eine (nicht
dargestellte) Trocknungsvorrichtung anschließen.
Zum Ätzen unterschiedlicher Schichtdicken an ver
schiedenen Seiten von Leiterplatten ist es möglich,
die in Reihe geschalteten Ätzkammern der Fig. 2
alle in gleicher Weise zu steuern, so daß zum Bei
spiel beim Ätzen einer oberen Beschichtung von 70
µm Stärke und einer unteren Beschichtung von 50 µm
Stärke der Leiterplatten die Sprühdüsen der oberen
Gruppen ständig in Betrieb sind, wohingegen die der
unteren Gruppe 7 nur während 50/70 = 71% der Zeit die
Leiterplatten besprühen.
Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, in ei
nem solchen Fall die einzelnen Ätzkammern differen
ziert zu steuern. So können zum Beispiel, wenn die
Ätzanlage insgesamt zwei Ätzkammern umfaßt, die
Gruppen 6, 7 einer Kammer ständig betrieben werden,
so daß an Ober- und Unterseite der Leiterplatten
jeweils 35 µm geätzt werden, und die zweite Ätzkam
mer wird einem den Restschichtdicken von 15 bezie
hungsweise 35 µm entsprechenden Verhältnis der Be
sprühungsdauern von 43% betrieben.
Die Verallgemeinerung dieses Prinzips auf andere
Zahlen von Ätzkammern und andere Verhältnisse von
Schichtdicken ist ohne weiteres möglich.
Wenn bei einer später zu bearbeitenden Charge von
Leiterplatten zum Beispiel Schichtdicken von 20 µm
zu ätzen sind, so genügt es - bei ansonsten unver
änderten Ätzparametern wie Lösungszusammensetzung,
Temperatur und Fördergeschwindigkeit der Strecke
3 - eine der beiden Kammern außer Betrieb zu lassen
und die andere während 20/35 = 57% der Zeit die Lei
terplatten besprühen zu lassen.
Claims (16)
1. Verfahren zum Ätzen von metallischen Schichten
auf Trägergegenständen, bei dem die Trägergegen
stände durch eine Ätzanlage gefördert und mit einer
Ätzlösung besprüht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung des Ätzens an unterschiedliche
Dicken der metallischen Schichten während des Auf
enthalts der Trägergegenstände die Schichten mit
Unterbrechungen besprüht werden, wobei die Dauer
der Unterbrechungen gewählt wird, um eine gewünsch
te Ätztiefe zu erzielen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Dauer des Aufenthalts der Trägergegen
stände in der Ätzanlage von der Dicke der metalli
schen Schichten unabhängig gewählt wird.
3. Verfahren zum Ätzen von wenigstens zwei metalli
schen Schichten unterschiedlicher Dicke auf einem
Trägergegenstand, bei dem der Trägergegenstand
durch eine Ätzanlage gefördert und mit einer Ätzlö
sung besprüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Aufenthalts des Trägergegenstandes in
der Ätzanlage wenigstens die dünnere der Schichten
mit Unterbrechungen besprüht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens die dünnere Schicht periodisch
besprüht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Dauern des Besprühens
der verschiedenen metallischen dem Verhältnis der
Dicken dieser metallischen Schichten proportional
sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Trägergegenstand eine
Platte mit zwei an ihren Hauptflächen angebrachten
metallischen Schichten ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Trägergegenstand mit nach unten ge
richteter dünnerer Schicht durch die Ätzanlage be
wegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß beide Schichten peri
odisch besprüht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß aus zum Besprühen des
Trägergegenstandes verwendeten Sprühdüsen (16) wäh
rend einer Unterbrechung des Besprühens keine Ätz
lösung austritt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß aus zum Besprühen des
Trägergegenstandes verwendeten Sprühdüsen (16) wäh
rend einer Unterbrechung des Besprühens austretende
Ätzlösung den Trägergegenstand nicht erreicht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß während einer Unterbrechung des Sprü
hens der an den Sprühdüsen anliegende Druck der
Ätzlösung reduziert wird.
12. Anlage zum Ätzen von wenigstens zwei metalli
schen Schichten unterschiedlicher Dicke auf einem
Trägergegenstand, mit Mitteln (3, 4) zum Fördern des
Trägergegenstandes durch die Anlage und Gruppen
(6, 7) von Sprühdüsen (16) zum Besprühen des Träger
gegenstandes mit einer Ätzlösung, gekennzeichnet
durch Mittel (15) zum Unterbrechen des Besprühens
durch wenigstens eine der Gruppen (6, 7) von Düsen
(16).
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Mittel zum Unterbrechen (15) das Be
sprühen durch die wenigstens eine Gruppe (6, 7) pe
riodisch unterbrechen.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Gruppe (6, 7) von
Sprühdüsen (16) ein Schaltventil (12, 13) zugeordnet
ist, das eine Zuleitung (10, 11) der Gruppe (6, 7)
mit einem Überlauf (14) verbindet, und daß die Mit
tel zum Unterbrechen (15) das Schaltventil (12, 13)
zum Überlauf (14) öffnen, um das Besprühen durch
die Gruppe (6, 7) zu unterbrechen.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Gruppe (6, 7) von
Sprühdüsen (16) eine Pumpe (8, 9) für Ätzlösung zu
geordnet ist, deren Ausgangsdruck durch die Mittel
zum Unterbrechen (15) regelbar ist.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 12 bis 15, ge
kennzeichnet durch Mittel (15) zum Wählen der Dauer
und/oder Periode der Unterbrechungen der wenigstens
einen Gruppe (6, 7).
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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---|---|---|---|
DE1999108960 DE19908960C2 (de) | 1999-03-02 | 1999-03-02 | Ätzverfahren |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19908960A1 true DE19908960A1 (de) | 2000-09-07 |
DE19908960C2 DE19908960C2 (de) | 2003-04-30 |
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DE1999108960 Expired - Fee Related DE19908960C2 (de) | 1999-03-02 | 1999-03-02 | Ätzverfahren |
Country Status (1)
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