DE19906892A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer direkteinspritzenden BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine, beschrieben. Wenigstens ein Stellelement dient zur Beeinflussung der der Brennkraftmaschine zugeführten Frischluftmenge. In bestimmten Betriebszuständen, in denen kein Moment gewünscht wird, wird das Stellelement in eine solche Position gebracht, in der die der Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge einen minimalen Wert annimmt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine, gemäß den
Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer
Brennkraftmaschine ist beispielsweise aus der
DE-OS 42 28 279 bekannt. Dort werden ein Verfahren und eine
Vorrichtung beschrieben, bei denen die der
Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge und/oder die
Menge an rückgeführtem Abgas mittels einer Drosselklappe in
der Ansaugleitung bzw. mit einem die Abgasrückführrate
beeinflussenden Steller und/oder Ventil beeinflußbar ist.
Durch Fehler im Einspritzsystem und/oder an der
Brennkraftmaschine kann es zu unerwünschten Verbrennungen
kommen, wenn Kraftstoff und/oder Öl in die Verbrennungsräume
gelangt. Solche unerwünschten Verbrennungen müssen sicher
abgefangen werden. Insbesondere im Schubbetrieb und/oder bei
nicht betätigtem Fahrpedal darf der Motor nur ein sehr
kleines Moment durch die Verbrennung bereitstellen.
Üblicherweise werden unzulässige Einspritzungen und
unzulässige Verbrennungen mittels verschiedener Verfahren
erkannt. Problematisch ist bei diesen Verfahren, daß eine
sichere Erkennung unzulässiger Verbrennungen in
verschiedenen Betriebspunkten und bei auftretenden
Toleranzen problematisch ist. Ferner erfordern solche
Verfahren einen erheblichen Zusatzaufwand an Sensoren
und/oder bei der Signalverarbeitung und/oder im Rahmen der
Applikation.
Der erfindungsgemäßen Vorgehensweise liegt die Aufgabe
zugrunde, bei Fehler im Einspritzsystem und/oder an der
Brennkraftmaschine unerwünschte Verbrennungen sicher zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Dadurch, daß in bestimmten Betriebszuständen, in denen kein
Moment gewünscht wird, das Stellelement zur Beeinflussung
der der Brennkraftmaschine zugeführten Frischluftmenge in
eine solche Position gebracht wird, in der die der
Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge einen
minimalen Wert annimmt, können unerwünschte Verbrennungen
bzw. deren Auswirkungen sicher unterbunden werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zusätzlich ein zweites
Stellelement in Richtung einer solchen Position verstellt
wird, in der der Anteil an rückgeführtem Abgas seinen
maximalen Wert annimmt.
Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2
eine detaillierte Darstellung der Brennkraftmaschine sowie
der Stellelemente, Fig. 3 eine detaillierte Darstellung der
Stellelemente und des Stellers, Fig. 4 die Kennlinie des
Stellers bzw. der Stellelemente und Fig. 5 ein
Flußdiagramm.
In Fig. 1 ist die Vorrichtung zur Steuerung einer
direkteinspritzenden Brennkraftmaschine 100 dargestellt. Die
Luft gelangt über eine Zuführleitung 105 zur
Brennkraftmaschine 100. Über eine Abgasleitung 110 gibt sie
Abgase ab. Eine Rückführleitung 115 verbindet die
Abgasleitung 110 mit der Zuführleitung 105. In der
Rückführleitung ist ein Abgasrückführventil 120 angeordnet,
das die Menge an rückgeführtem Abgas beeinflußt und als
zweiter Steller bezeichnet wird.
In der Zuführleitung 105 kann ein Verdichter 125 angeordnet
sein, der die zugeführte Luft verdichtet. Der Verdichter 125
wird über eine nicht dargestellte Welle von einer in der
Abgasleitung 110 angeordneten Turbine 140 angetrieben.
Mittels eines Drosselklappenstellers 130, der eine
Drosselklappe ansteuert, wird die angesaugte Frischluftmenge
variiert. Der Drosselklappensteller 130 wird auch als erster
Steller bezeichnet.
Die Menge an zugeführter Frischluft MLI kann mittels eines
Sensors 135 erfaßt werden, der auch als Luftmengenmesser
bezeichnet wird.
Eine Steuerung 150 beaufschlagt den Drosselklappensteller
130 mit einem Ansteuersignal AD, einen
Kraftstoffmengensteller 145 mit einem Signal QK und das
Abgasrückführventil 120 mit einem Signal AV. Das
Abgasrückführventil beinhaltet einen elektropneumatischen
Wandler, der das Ansteuersignal AV in eine pneumatische
Kraft und damit in eine bestimmte Stellung des Stellelements
umsetzt. Die Steuerung 150 wertet die Ausgangssignale eines
Drehzahlsensors 165, eines Fahrpedalstellungsgebers 160, des
Luftmengenmessers 135 und ggf. weitere Signale von weiteren
Sensoren, beispielsweise eines Fahrpedalstellungsgebers 160,
aus.
Das Ausgangssignal FP des Fahrpedalstellungsgebers 160 und
das Drehzahlsignal N des Drehzahlgebers 165 werden von einer
Kraftstoffmengensteuerung 152 verarbeitet, die dann den
Kraftstoffmengensteller 145 mit dem Ansteuersignal QK
beaufschlagt. Ferner gibt die Kraftstoffmengensteuerung 152
ein Signal MLS bezüglich des Sollwertes für die Luftmenge
sowie das Kraftstoffmengensignal QK an eine
Abgasrückführsteuerung 154 weiter. Die
Abgasrückführsteuerung 154 verarbeitet ferner das
Ausgangssignal MLI des Luftmengenmessers 135. Die
Abgasrückführsteuerung 154 stellt das Signal AV und das
Signal AD zur Verfügung.
Diese Einrichtung arbeitet nun wie folgt: Die über die
Zuführleitung 105 zugeführte Frischluft wird von dem
Verdichter 125 verdichtet. Mittels des
Drosselklappenstellers 130 kann die Drosselklappe derart
angesteuert werden, daß die zugeführte Luftmenge gedrosselt
bzw. ungedrosselt zur Brennkraftmaschine 100 gelangt. Die
Abgase, die über die Abgasleitung 110 abgeführt werden,
treiben die Turbine 140 an, die wiederum den Verdichter 125
antreibt.
Ein Teil des Abgases gelangt über die Rückführleitung 115 in
die Zuführleitung 105. Mittels des Abgasrückführventils 120
ist der Querschnitt dieser Rückführleitung veränderbar und
damit ist der Anteil der rückgeführten Abgasmenge
einstellbar.
Die Kraftstoffmengensteuerung 152 berechnet ausgehend vom
Fahrerwunsch FP, der beispielsweise mittels des
Fahrpedalstellungsgebers 160 erfaßt wird, der Drehzahl N und
ggf. weiteren Betriebskenngrößen ein Ansteuersignal QK, das
die einzuspritzende Kraftstoffmenge festlegt. Mit diesem
Signal wird der Kraftstoffmengensteller 145 angesteuert.
Ferner gibt die Kraftstoffsteuerung 152 ein Sollwert MLS für
die Frischluftmenge vor. Dieser Sollwert entspricht der
gewünschten Luftmenge, die zur Verbrennung der
Kraftstoffmenge QK erforderlich ist. Die
Abgasrückführsteuerung 154 steuert den Drosselklappensteller
130, das Abgasrückführventil 120 derart an, daß der
Kraftstoff in der Brennkraftmaschine mit möglichst geringen
Emissionen verbrennt.
In Fig. 2 ist die Brennkraftmaschine 100, die Leitungen für
die Frischluft und die Abgase sowie die verschiedenen
Stellelemente dargestellt. Die Ausführungsform der Fig. 2a
entspricht einer Brennkraftmaschine mit einem Lader und die
Fig. 2b entspricht einer Ausführungsform ohne Lader.
Bereits in Fig. 1 beschriebene Elemente sind mit
entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. In Fig. 2a ist
zusätzlich eine Umgehungsleitung 200 für den Verdichter 125
vorgesehen. Diese verbindet den Eingang mit dem Ausgang des
Verdichters. Der Leitungsquerschnitt dieser Umgehungsleitung
ist in Fig. 2a, ist dem gleichen Stellelement beeinflußbar.
Im Normalbetrieb ist diese Leitung verschlossen.
Die Abgase, die über die Abgasleitung 110 die
Brennkraftmaschine verlassen, treiben die Turbine 140 an.
Die Turbine 140 wiederum treibt über die Welle 220 den
Verdichter 125 an, der die Frischluft verdichtet und diese
über die Zuführleitung 105 der Brennkraftmaschine 100
zuführt.
Mittels des Drosselklappenstellers 130 kann der Querschnitt
der Zuführleitung 105 beeinflußt werden. Wie in Fig. 2a
dargestellt, handelt es sich hierbei beispielsweise um eine
Drosselklappe 205, die mittels des Drosselklappenstellers
130 drehbar ist. Je nach Stellung der Drosselklappe 205 wird
der Öffnungsquerschnitt der Zuführleitung 105 freigegeben,
bzw. gesperrt. Entsprechend steuert der Abgasrückführsteller
120 eine Klappe 210 an, die in der Rückführleitung 115
angeordnet ist und mit der der Öffnungsquerschnitt der
Rückführleitung 115 veränderbar ist. Durch Schließen dieser
Abgasrückführklappe 210 kann die Rückführleitung 115
geschlossen werden, in diesem Fall erfolgt keine
Abgasrückführung. Andererseits kann diese Klappe geöffnet
werden und es wird ein einstellbare Abgasrückführrate
erreicht. Die Drosselklappe wird auch als erstes
Stellelement und die Abgasrückführklappe als zweites
Stellelement bezeichnet.
Mittels der Drosselklappe 205 ist es möglich, die
Frischluftzufuhr nahezu zu unterbinden. Zum Schutz des
Laders muß in diesem Fall die Umgehungsleitung 200 geöffnet
werden. Vorzugsweise nimmt dieses dritte Stellelement eine
Position ein, in der die Umgehungsleitung ihren maximalen
Öffnungsquerschnitt aufweist. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn das dritte Stellelement erst dann eine solche Position
einnimmt, daß die Umgehungsleitung ihren maximalen
Öffnungsquerschnitt aufweist, wenn das erste Stellelement
sich in einer Position befindet, in der die der
Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge einen
minimalen Wert annimmt.
Um unzulässige Verbrennungen bei Fehlern zu vermeiden, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Drosselklappe 205 in
eine Stellung gebracht wird, bei der sie die
Frischluftzufuhr nahezu unterbindet, d. h. die Drosselklappe
205 bzw. der Drosselklappensteller nimmt eine solche
Position ein, bei der die der Brennkraftmaschine zugeführte
Frischluftmenge einen minimalen Wert annimmt. Diese minimale
Frischluftmenge ist so bemessen, daß sie zur Verbrennung des
Nulllastbedarfs ausreicht. Diese für die Verbrennung des
Nulllastbedarfs erforderliche Luftmenge wird in der Regel
durch Undichtigkeiten im Bereich der Drosselklappe
realisiert, d. h. in der Regel schließt die Drosselklappe 205
die Zuführleitung 105 nicht völlig dicht ab. Es gelangt in
der Regel eine kleine Frischluftmenge über die Zuführleitung
105 in die Brennkraftmaschine. Diese Luftmenge ist aber so
klein, daß nur eine kleine Kraftstoffmenge verbrannt wird
und damit keine unzulässig hohen Drehmomentbeiträge
entstehen.
Tritt eine unerwünschte Verbrennung auf, d. h. es wird
unzulässig Kraftstoff eingespritzt, so wird ein erhöhtes
Drehmoment von der Brennkraftmaschine erzeugt, und der
Fahrer bzw. ein entsprechendes Fahrgeschwindigkeitsregel-
bzw. Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungssystem wird das
Fahrerwunschsignal reduzieren bzw. der Fahrer wird das
Gaspedal loslassen. Dies hat zur Folge, daß das gewünschte
Moment den Wert Null annimmt.
Insbesondere bei Dieselbrennkraftmaschinen sind unerwünschte
Verbrennungen problematisch, da selbst große zugeführte
Mengen an brennbaren Stoffen wie Kraftstoff und/oder Öl auf
Grund des Luftüberschußes zündfähig sind.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß in Betriebszuständen, in
denen kein Moment gewünscht wird, die Drosselklappe eine
solche Position einnimmt, in der die der Brennkraftmaschine
zugeführte Frischluftmenge einen minimalen Wert annimmt.
Durch diese Vorgehensweise wird die Brennkraftmaschine in
einen sicheren Zustand gebracht, bei dem sich die
Drosselklappe in ihrem geschlossenen Zustand befindet und
lediglich die minimal mögliche Frischluftmenge der
Brennkraftmaschine zugeführt wird.
Dies bedeutet, erfindungsgemäß wird in Betriebszuständen, in
denen kein Kraftstoff zugemessen wird, die Drosselklappe
geschlossen, um die Frischluftzufuhr in die
Brennkraftmaschine soweit zu reduzieren, daß eine
unerwünschte Verbrennung über das reduzierte
Sauerstoffangebot in der Brennkraftmaschine nicht zu
sicherheitskritischen Momenten führt. Ein Betriebszustand,
in dem kein Kraftstoff zugemessen wird, liegt beispielsweise
vor, wenn das Fahrpedal nicht betätigt ist und/oder das
gewünschte Moment einen sehr kleine Wert, insbesondere den
Wert Null, annimmt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn gleichzeitig der
Abgasrückführsteller 120 derart angesteuert wird, daß der
Anteil an rückgeführtem Abgas erhöht wird. Dies bedeutet,
daß das zweite Stellelement in Richtung einer solchen
Position verstellt wird, in der der Anteil an rückgeführtem
Abgas seinen maximalen Wert einnimmt. Vorzugsweise nimmt
Abgasrückführklappe 210 eine Position ein, in der sie die
Abgasrückführleitung 115 völlig öffnet. Dadurch kann der
Anteil an Sauerstoff in der Zuführleitung bzw. in der
Brennkraftmaschine noch weiter reduziert werden. Dies
bedeutet, daß im Schubbetrieb bzw. bei nicht betätigtem
Fahrpedal bzw. bei geschlossener Drosselklappe 205 das
Abgasrückführventil völlig geöffnet wird. Die
Brennkraftmaschine saugt in diesem Fall im wesentlichen
Abgas an. Damit ist eine Verbrennung von unzulässig
zugeführtem Brennstoff sicher ausgeschlossen, da bei
geöffnetem Abgasrückführventil, d. h. bei extrem hohen
Rückführraten der Sauerstoffanteil sehr schnell einen
kleinen Wert annimmt.
Vorteilhaft in dieser Ausgestaltung ist, daß die
Anforderungen an die Drosselklappe 200 geringer sind, d. h.
das die Drosselklappe weniger dicht schließen muß, um einen
entsprechend geringen Sauerstoffanteil gewährleisten zu
können. Desweiteren kann eine Auskühlung der Brennräume im
Schub vermieden werden. Dies wirkt sich bei einer erneuten
Lastaufnahme positiv auf die Emissionen auf.
Besonders vorteilhaft ist es, daß über den Luftmengenmesser
135 eine Überprüfung des Systems möglich ist. Ein
ordnungsgemäßer Betrieb wird erkannt, wenn im Schubbetrieb
der Wert der Frischluftmasse unter eine vorgegebene Schwelle
abfällt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Stellelemente eine
bauliche Einheit bilden. D. h. das lediglich ein Steller
vorgesehen ist, der die Drosselklappe 205, die
Abgasrückführklappe 210 und ggf. das Stellelement zur
Betätigung der Umgehungsleitung 200 ansteuert. Eine
entsprechende Ausführungsform ist in Fig. 3a dargestellt.
Bereits in Fig. 1 und 2 beschriebene Element sind in Fig.
3a mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3a werden die
unterschiedlichen Stellelemente 310, 205 und 210 von einem
gemeinsamen Steller 300 betätigt. Der Steller 300 betätigt
über einen Hebel 301 das Stellelement 310, über einen Hebel
302 das Stellelement 205 und über einen Hebel 303 das
Stellelement 210. Dabei weisen die Hebel 301 und 302 eine
Totzone auf, die durch eine Lücke dargestellt ist. Dies
bedeutet, wird der Steller 300 mit einem entsprechenden
Signal beaufschlagt, so führt dies zu einer unmittelbaren
Bewegung des Stellelementes 210, d. h. die
Abgasrückführklappe 210 bewegt sich in die Richtung seiner
geöffneten Position. Nach einer gewissen Verzögerung, das
heißt nach einer gewissen Betätigung des Stellers 300,
erfolgt eine entsprechende Bewegung der Drosselklappe 205.
Nach einer weiteren Verzögerung wird auch die
Umgehungsleitung 200 für den Verdichter 125 geöffnet.
Vorteilhaft ist es, wenn lediglich ein Steller vorgesehen
ist, der die Drosselklappe 205 das Stellelement 310 zur
Betätigung der Umgehungsleitung 200 ansteuert. Eine
entsprechend Ausführungsform ist in Fig. 3b dargestellt.
Bereits in Fig. 1 und 2 beschriebene Element sind in Fig.
3b mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
Der Steller 130 betätigt über einen Hebel 305 das
Stellelement 205 unmittelbar. An dem Hebel 305 ist ein
Mitnehmer 330 angebracht, der das Stellelement bei einer
entsprechenden Betätigung des Stellelements 205 in seine
geöffnete Stellung überführt. Ein elastisches Element,
insbesondere eine Feder 320 hält das Stellelement 310 in
einer solchen Position, daß die Umgehungsleitung 200
geschlossen bleibt. Erst wenn der Steller 130 das
Stellelement 205 derart ansteuert, daß es die Leitung 105
nahezu vollständig schließt, bringt der Mitnehmer 330 eine
solche Kraft auf das Stellelement 310, daß dieses die
Umgehungsleitung öffnet.
Die entsprechenden Zusammenhänge sind in Fig. 4 als
Diagramm dargestellt. Zum einen ist über die X-Achse der Hub
H des Stellers 300 aufgetragen. Über die Y-Achse ist der Hub
H1 des Stellelements 310, der Hub H2 der Drosselklappe 205
und der Hub H3 der Abgasrückführklappe 210 aufgetragen. Bei
einer Betätigung des Stellers 300 bewegt sich die
Abgasrückführklappe 210 unmittelbar, d. h. der Hub H3 der
Abgasrückführklappe ist nahezu proportional zum Hub H des
Stellers 300. Nachdem sich der Steller 300 um die Totzone T1
bewegt hat, setzt die Bewegung der Drosselklappe 205 ein und
deren Hub H2 steigt ebenfalls proportional zum Hub H des
Stellers 300 an. Nach einer weiteren Totzone T2 setzt die
Bewegung des Stellelements 310 zur Beeinflussung der
Umgehungsleitung ein. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die
Umgehungsleitung 200 erst geöffnet wird, wenn der
Drosselklappensteller eine solche Position eingenommen hat,
daß die Frischluftleitung 105 nahezu geschlossen ist.
In Fig. 4 sind die Zusammenhänge zwischen Hüben H1, H2 und
H3 im Verhältnis zu dem Hub H als lineare Beziehung
dargestellt. Es können aber auch nicht lineare Beziehungen
realisiert sein. Wesentlich ist, daß lediglich eine Totzone
T1 und/oder T2 zwischen der Bewegung der verschiedenen
Stellelemente realisiert ist.
Bei dieser besonders vorteilhaften Ausführungsform mit einem
Steller 300 wird zunächst das Abgasrückführventil in eine
solche Position gebracht, daß der Anteil an rückgeführtem
Abgas groß wird. Anschließend wird dann die Drosselklappe
geschlossen. Bei annähernd geschlossener Drosselklappe wird
dann das Stellelement 310 der Umgehungsleitung geöffnet.
Vorteilhaft bei dieser Ausführungsform ist, daß die
Stellelemente eine bauliche Einheit bilden. Eine
Drosselklappe 205 sowie ein Abgasrückführventil 210 ist
üblicherweise vorgesehen, als Mehraufwand verbleibt
lediglich das Stellelement 310. Die vorgesehene Lösung ist
sowohl bei Brennkraftmaschinen mit als auch bei
Brennkraftmaschinen ohne Lader einsetzbar. Bei
Brennkraftmaschinen ohne Lader entfällt das Stellelement
310.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann auch
vorgesehen sein, daß beim Übergang in den Betriebszustand,
in dem kein Kraftstoff eingespritzt wird, für eine
vorgegebene Wartezeit tw, die in der Größenordnung zwischen
0,1 und 0,5 Sekunden liegt, die Drosselklappe in ihrer
ursprünglichen Position verbleibt und erst anschließend
geschlossen wird. Damit kann ein hoher Sauerstoffanteil in
dem rückgeführten Abgas erreicht werden. Dies bietet den
Vorteil, daß bei einer anschließenden Betätigung des
Fahrpedals kein Sauerstoffmangel auftritt. Dadurch können
erhöhte Emissionen vermieden werden.
Eine entsprechende Ausführungsform ist in Fig. 5 als
Flußdiagramm dargestellt. In einem ersten Schritt 500 wird
überprüft, ob ein Betriebszustand vorliegt, in dem kein
Moment gewünscht wird das heißt auch kein Kraftstoff
zugemessen wird. Ein solcher Betriebszustand liegt
beispielsweise vor, wenn das Signal FP, das der
Fahrpedalstellung entspricht kleiner als ein Schwellwert SW
ist. Liegt ein solcher Betriebszustand vor, so wird in
Schritt 510 das zweite Stellelement 210 derart angesteuert,
daß der Anteil an rückgeführten Abgas seinen maximalen Wert
annimmt. Im sich anschließenden Schritt 520 wird ein
Zeitzähler t um einen Wert Δ erhöht. Die sich anschließende
Abfrage 530 überprüft, ob der Zeitzähler t größer als die
Wartezeit tw ist. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 540
das erste Stellelement 205 derart angesteuert, daß es eine
solche Position einnimmt, in der die der Brennkraftmaschine
zugeführte Frischluftmenge einen minimalen Wert annimmt. Im
Sich anschließenden Schritt 550 wird das Stellelement 310
derart angesteuert, daß es eine Position einnimmt, in der
die Umgehungsleitung ihren maximalen Öffnungsquerschnitt
aufweist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung einer direkteinspritzenden
Brennkraftmaschine, insbesondere einer
Dieselbrennkraftmaschine, mit wenigstens einem
Stellelement zur Beeinflussung der der Brennkraftmaschine
zugeführten Frischluftmenge, dadurch gekennzeichnet, daß
in bestimmten Betriebszuständen, in denen kein Moment
gewünscht wird, das Stellelement in eine solche Position
gebracht wird, in der die der Brennkraftmaschine
zugeführte Frischluftmenge einen minimalen Wert annimmt.
2. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in den bestimmten Betriebszuständen
ein zweites Stellelement in Richtung einer solchen
Position verstellt wird, in der der Anteil an
rückgeführtem Abgas seinen maximalen Wert annimmt.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein drittes Stellelement zur
Beeinflussung einer Umgehungsleitung eines Verdichters
dient.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in den bestimmten Betriebszuständen
das dritte Stellelement eine solche Position einnimmt,
daß die Umgehungsleitung ihren maximalen
Öffnungsquerschnitt aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, das das dritte Stellelement eine solche
Position einnimmt, daß die Umgehungsleitung ihren
maximalen Öffnungsquerschnitt aufweist, wenn das erste
Stellelement sich in einer Position befindet, in der die
der Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge einen
minimalen Wert annimmt.
6. Vorrichtung zur Steuerung einer direkteinspritzenden
Brennkraftmaschine, insbesondere einer
Dieselbrennkraftmaschine, mit wenigstens einem
Stellelement zur Beeinflussung der der Brennkraftmaschine
zugeführten Frischluftmenge, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorgesehen sind, die in bestimmten
Betriebszuständen, in denen kein Moment gewünscht wird,
das Stellelement eine solche Position gebracht wird, in
der die der Brennkraftmaschine zugeführte Frischluftmenge
einen minimalen Wert annimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweites Stellelement zur Beeinflussung des Anteils an
rückgeführtem Abgases vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellelemente Kennlinie mit
unterschiedlichen Totzonen besitzen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei der Stellelemente
eine bauliche Einheit bilden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei der Stellelemente
mittels eines gemeinsamen Stellers betätigbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19906892A DE19906892C2 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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