DE19906457A1 - Elektrische Energieübertragungsstrecke - Google Patents
Elektrische EnergieübertragungsstreckeInfo
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- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
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Abstract
Ein Leitungsfehler beeinträchtigt im elektrischen Versorgungsnetz den Energietransport zu den Verbrauchern. Die neue Energieübertragungsstrecke gestattet eine unterbrechungsfreie Stromversorgung auch dann, wenn ein Leitungskurzschluß auftritt. DOLLAR A Der Energietransport erfolgt über zwei parallele, galvanisch getrennte Leitungen (1), die am Anfang und Ende von Transformatoren gespeist werden. Diese erzwingen mit ihren Wicklungen (4), (2), (3) und (5) gleiche Leiterströme im Normalbetrieb und Fehlerfall. Bei einem Leitungskurzschluß fließen nur geringe Fehlerströme, die nicht zwangsläufig abgeschaltet zu werden brauchen. DOLLAR A Die elektrische Energieübertragungsstrecke eignet sich insbesondere zur Versorgung sicherheitsrelevanter und empfindlicher Verbraucher (z. B. Kraftwerkseigenbedarfsanlagen, chemische Reaktoren, Krankenhäuser, usw.). Hier können schon kurze Stromunterbrechungen zu großen Schäden und Regreßansprüchen führen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Energieübertragungsstrecke.
Die elektrische Energie wird heute üblicherweise durch dreiphasige Wechselstrom
systeme (Drehstromsysteme) übertragen. Daneben gibt es aber auch ein- und zwei
phasige Systeme, die überwiegend zur Bahnstromversorgung dienen.
Eine Energieübertragungsstrecke besteht in der Regel aus einem Eingangstransfor
mator zum Anschluß des Generators, einer Leitung (Freileitung, Kabel) für den Ener
gietransport und einem Ausgangstransformator zum Anschluß der Verbraucher.
Selbst bei sorgfältiger Planung und Ausführung einer Übertragungsstrecke
können im Betrieb Leitungsfehler auftreten. So haben zwei- und dreipolige Fehler auf
einer Drehstromleitung kurzschlußartige Ströme zur Folge. Sie müssen innerhalb we
niger 100 ms durch Abschaltung oder dreipolige Kurzunterbrechung (KU) beseitigt
werden, um Personen und Anlagenteile nicht zu gefährden. Das Auftreten eines mehr
poligen Fehlers ist immer mit einer Beeinträchtigung des Energietransports zum Ver
braucher verbunden. Selbst kurze Versorgungsunterbrechungen können in Industriebe
trieben technologische Prozesse empfindlich stören und hohe Folgeschäden verursa
chen.
Bei einpoligen Fehlern liegen die Verhältnisse etwas anders. Zwar können auch hier
kurzschlußartige Ströme auftreten. Sie lassen sich aber durch spezielle Maßnahmen auf
relativ kleine Werte begrenzen. Dazu müssen die Sternpunkte von Ein- und Ausgangs
transformator isoliert oder über Petersenspulen geerdet werden. Man spricht dann nicht
mehr von einem Kurzschluß, sondern von einem Erdschluß. Dieser ist durch einen ge
ringen Fehlerstrom im "kranken" Leiter und überhöhte Erdspannungen an den beiden
"gesunden" Leitern gekennzeichnet. Eine erdschlußbehaftete Leitung braucht nicht un
bedingt abgeschaltet zu werden. Sie läßt sich weiter zum Energietransport nutzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Energieübertragungsstrecke
so aufzubauen, daß bei einem ein- oder mehrpoligen Leitungsfehler keine kurzschluß
artigen, sondern nur geringe, erdschlußartige Fehlerströme fließen, die nicht zwangs
läufig abgeschaltet zu werden brauchen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen
Ansprüchen zu entnehmen.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere in der Erhöhung der
Versorgungszuverlässigkeit von Energieübertragungsstrecken. Bei einem Leitungsfeh
ler und KU-Maßnahmen zu seiner Beseitigung wird der Energiefluß zum Verbraucher
nicht beeinträchtigt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die grundsätzliche Ausbildung der erfindungsgemäßen elektrischen Energie
übertragungsstrecke mit zwei einphasigen Leitungen,
Fig. 2 die Strom- und Spannungsverteilung längs der Energieübertragungsstrecke
im ungestörten Betrieb,
Fig. 3 die Strom- und Spannungsverteilung längs der Energieübertragungsstrecke
bei einem Leitungsfehler,
Fig. 4 eine abweichende Ausbildung der Energieübertragungsstrecke mit Spartrans
formatoren,
Fig. 5 eine weitere Ausbildung der Energieübertragungsstrecke mit zwei dreiphasigen
Leitungen.
Die Ausbildung nach Fig. 1 besteht aus zwei einphasigen, vorzugsweise gleich auf
gebauten Energieübertragungsstrecken, die an ihren Ein- und Ausgängen in Reihe
geschaltet sind. Jede Teilstrecke setzt sich zusammen aus einem Eingangstransformator
mit der Primärwicklung 4 und der Sekundärwicklung 2, einer Leitung 1 sowie einem
Ausgangstransformator mit der Primärwicklung 5 und der Sekundärwicklung 3. Die
Leitung I ist mit den Sekundärwicklungen 2 und 3 verbunden. Die beiden Teilstrecken
sind am Ein- und Ausgang miteinander verknüpft. Dabei bilden die in Reihe geschalte
ten Primärwicklungen 4 der Eingangstransformatoren die Eingangsklemmen 6 der
Energieübertragungsstrecke. Auf die Ausgangsklemmen 7 sind die in Reihe geschalte
ten Primärwicklungen 5 der Ausgangstransformatoren geführt. Der Generator wird mit
dem Eingang, die Verbraucher werden mit dem Ausgang der Übertragungsstrecke ver
bunden.
Fig. 2 zeigt das Verhalten des Systems im ungestörten Betrieb unter der Voraussetzung,
daß alle Transformatoren gleich aufgebaut sind und ein Übersetzungsverhältnis von
Primärspannung : Sekundärspannung = 1 : 2
aufweisen. Die sich einstellende Strom- und Spannungsverteilung braucht nicht weiter
kommentiert zu werden.
Interessanter ist das Verhalten im Fehlerfall. Fig. 3 stellt die Strom- und Spannungsver
teilung bei einem Leitungskurzschluß dar. Die fehlerbehaftete Leitung fällt für den
Energietransport aus, da die Leiterspanung näherungsweise auf Null zusammenbricht.
Die Energie wird nun vollständig von der "gesunden" Leitung übertragen, deren Lei
terspannung auf den doppelten Wert von 2 U ansteigt. Die in Reihe geschalteten
Transformatorprimärwicklungen erzwingen auf ihren Sekundärseiten eine Stromver
verteilung, die auch durch einen Leitungsfehler nicht gestört wird. Somit ergibt sich ein
Kurzschlußstrom von Ik = 0. Die Leitung braucht daher nicht abgeschaltet zu werden.
Ein Fehlerstrom von Ik = 0 ist nur theoretisch möglich. Aufgrund der in
Fig. 3 angedeuteten Leitungskapazitäten C wird sich immer ein geringer Reststrom ein
stellen:
Ik = IF = 2 U ω C.
Dieser Wert läßt sich noch weiter reduzieren, wenn die Leiterkapazitäten durch Lade
stromkompensationsdrosselspulen kompensiert werden.
Im Energieübertragungssystem nach Fig. 1 sind KU-Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung
möglich, ohne daß es zu einer Unterbrechung des Energietransports kommt. Der Feh
lerstrom erlischt, wenn die fehlerbehaftete Leitung am Anfang und Ende kurzgeschlos
sen wird. Nach Aufhebung des Kurzschlusses stehen dann wieder beide Leitungen für
den Energietransport zur Verfügung. Das günstige Fehlerverhalten der Energieübertra
gungsstrecke ist nicht mehr gegeben, wenn auf beiden Leitungen gleichzeitig ein Kurz
schluß auftritt. In diesem Fall fließen große Fehlerströme, die eine sofortige Abschal
tung beider Leitungen notwendig machen.
An der Wirkungsweise der in Fig. 1 dargestellten Energieübertragungsstrecke ändert
sich nichts, wenn statt zwei n Teilstrecken eingangs- und ausgangsseitig in Reihe ge
schaltet werden. Bei einer Transformatorübersetzung von 1 : n steigt im Fehlerfall die
Spannung UF an den "gesunden" Leitern nur noch auf
UF = (n U)/(n+1)
an, der Fehlerstrom IF erhöht sich dagegen auf
IF = n U ω C.
Nach Fig. 4 können die Transformatoren am Ein- und Ausgang der Energieübertra
gungsstrecke auch durch kostengünstigere Spartransformatoren 8 und 9 ersetzt wer
den. Mit dieser Ausführungsform lassen sich aber nur zwei Teilstrecken speisen.
Die elektrische Energieübertragungsstrecke kann sinngemäß auch mehr
phasig aufgebaut sein. So ist die Ausbildung nach Fig. 5 durch zwei ein- und ausgangs
seitig in Reihe geschaltete, dreiphasige Übertragungsstrecken gekennzeichnet. Die
Mehrphasigkeit hat keinen Einfluß auf das Fehlerverhalten des Systems. Auch hier kön
nen sich bei einem Leitungsfehler (ein-, zwei- oder dreipolig) nur geringe, erdschlußar
tige Ströme ausbilden, die nicht unbedingt abgeschaltet zu werden brauchen.
Claims (4)
1. Elektrische Energieübertragungsstrecke mit deutlich reduzierten Kurzschlußströmen
bei einem Leitungsfehler,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei möglichst gleich aufgebaute, m-phasige Leitungen (1) am Anfang und Ende
auf die Sekundärwicklungen (2) und (3) von zwei m-phasigen Transformatoren geführt
sind, die auf jeder Seite baugleich ausgeführt sein sollten und deren in Reihe geschalte
ten Primärwicklungen (4) und (5) den Eingang (6) und Ausgang (7) der Energieüber
tragungsstrecke bilden.
2. Elektrische Energieübertragungsstrecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur weiteren Reduktion der Fehlerströme die Leitungen (1) mit Ladestromkompen
sationsdrosselspulen versehen sind, die die Leitungskapazitäten kompensieren.
3. Energieübertragungsstrecke nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei, vier oder mehr Leitungen (1) am Anfang und Ende von jeweils drei, vier
oder mehr Transformatoren gespeist werden, deren Primärwicklungen (4) und (5) in
Reihe geschaltet sind.
4. Energieübertragungsstrecke nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei m-phasige Leitungen (1) am Anfang und Ende von jeweils zwei m-phasi
gen Spartransformatoren (8) und (9) gespeist werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106457 DE19906457B4 (de) | 1999-02-16 | 1999-02-16 | Elektrische Energieübertragungsstrecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106457 DE19906457B4 (de) | 1999-02-16 | 1999-02-16 | Elektrische Energieübertragungsstrecke |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19906457A1 true DE19906457A1 (de) | 2000-08-31 |
DE19906457B4 DE19906457B4 (de) | 2004-07-15 |
Family
ID=7897685
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999106457 Expired - Fee Related DE19906457B4 (de) | 1999-02-16 | 1999-02-16 | Elektrische Energieübertragungsstrecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19906457B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2362514A2 (de) | 2010-02-25 | 2011-08-31 | ÖBB-Infrastruktur Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Fehlerstromreduktion |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3686324T2 (de) * | 1985-12-04 | 1993-02-25 | Gec Alsthom Protection & Contr | Verfahren und geraet zur erkennung eines fehlerhaften leiters in einer mehrfachleitung. |
-
1999
- 1999-02-16 DE DE1999106457 patent/DE19906457B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3686324T2 (de) * | 1985-12-04 | 1993-02-25 | Gec Alsthom Protection & Contr | Verfahren und geraet zur erkennung eines fehlerhaften leiters in einer mehrfachleitung. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2362514A2 (de) | 2010-02-25 | 2011-08-31 | ÖBB-Infrastruktur Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Fehlerstromreduktion |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE19906457B4 (de) | 2004-07-15 |
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