DE19905255A1 - Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate - Google Patents
Piperidin- und Pyrrolidin-DerivateInfo
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Abstract
Es werden die Verbindungen der Formel I DOLLAR F1 worin DOLLAR A A geradkettiges oder verzweigtes C¶1¶-C¶7¶-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C¶2¶-C¶7¶-Alkenyl, C¶3¶-C¶5¶-Cycloalkyl, C¶5¶-C¶7¶-Cycloalkenyl oder gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy, Nitro, CF¶3¶, C¶1¶-C¶4¶-Alkoxy oder C¶1¶-C¶4¶-Alkyl substituiertes Ar, DOLLAR A R C¶1¶-C¶4¶-Alkyl, DOLLAR A X O, S, >NH, >N-C¶1¶-C¶4¶-Alkyl, >N-(CH¶2¶)¶1-3¶-Aryl, DOLLAR A Z geradkettiges oder verzweigtes C¶1¶-C¶7¶-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C¶2¶-C¶7¶-Alkenyl, C¶3-5¶-Cycloalkyl, C¶5¶-C¶7¶-Cycloalkenyl, wobei der Alkyl- und der Alkenylrest ein- bis zweifach, gleich oder verschieden mit Ar substituiert sein können, DOLLAR A n 1 oder 2 ist, und DOLLAR A Ar C¶6¶-C¶12¶-Aryl oder 5- oder 6gliedriges Heteroaryl mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen bedeutet, wobei der Aryl- und der Heteroarylrest ein- bis dreifach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C¶1¶-C¶4¶-Alkoxy, Nitro, CF¶3¶ oder C¶1¶-C¶4¶-Alkyl substituiert sein können, DOLLAR A beschrieben, sowie deren Herstellung und Verwendung in Arzneimitteln.
Description
Die Erfindung betrifft Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate, das Verfahren zu deren
Herstellung und deren Verwendung in Arzneimitteln.
Es ist bekannt, daß Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate immunosuppressive und
nicht-immunosuppressive Eigenschaften besitzen. Beispielsweise wird in
WO 96/40633 beschrieben, daß N-Glyoxyl-prolylester-Verbindungen, die
Affinität an FKBP-Rezeptoren besitzen, neurotroph wirken und als Inhibitoren
der FKBP-Rotamase die neuronale Regeneration stimulieren.
Die Stimulation von Neuriten-Wachstum in Nervenzellen mit Piperidin-Derivaten
wird in WO 96/41609 beschrieben. Der klinische Einsatz der bisher bekannten
Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate zur Stimulation des Neuriten-Wachstums ist
nicht erfolgversprechend, da die Verbindungen im Plasma instabil sind und die
Blut-Hirn-Schranke nicht in ausreichender Menge passieren.
Die Verbindungen der Formel I, die in 1-Stellung am Heterocyclus disubstituiert
sind, sind metabolisch stabil und passieren die Blut-Hirnschranke und
stimulieren das Neuriten-Wachstum allein oder in Kombination mit neuronalen
Wachstumsfaktoren. Da die neuen Verbindungen auch keine gravierenden
Nebenwirkungen zeigen, sind sie geeignet zur Behandlung der verschiedenen
neuropathologischen Erkrankungen, die durch neuronale Regeneration und
Neuriten Wachstum beeinflußt werden wie z. B. periphere Nervenstörungen, die
durch physische Verletzungen oder Erkrankungen wie Diabetes hervorgerufen
werden; physische Verletzungen des Zentralen Nervensystems (z. B. von
Gehirn oder Spinal Cord); Stroke; neurologische Störungen durch
Neurodegeneration wie Parkinson's Erkrankung, Alzheimer Erkrankung und
Amyotrophe Lateralsklerose.
Die Erfindung betrifft die Verbindungen der Formel I, deren Isomere und
physiologisch verträglichen Salze
worin
A geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-C5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl oder gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy, Nitro, CF3, C1-C4-Alkoxy oder C1-C4-Alkyl substituiertes Ar
R C1-C4-Alkyl
X O, S, <NH, <N-C1-C4-Alkyl, <N-(CH2)1-3-Aryl
Z geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl, wobei der Alkyl- und der Alkenylrest ein- bis zweifach, gleich oder verschieden mit Ar substituiert sein können,
n 1 oder 2 ist, und
Ar C6-C12-Aryl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen bedeutet, wobei der Aryl- und der Heteroarylrest ein- bis dreifach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, Nitro, CF3 oder C1-C4-Alkyl substituiert sein können.
A geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-C5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl oder gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy, Nitro, CF3, C1-C4-Alkoxy oder C1-C4-Alkyl substituiertes Ar
R C1-C4-Alkyl
X O, S, <NH, <N-C1-C4-Alkyl, <N-(CH2)1-3-Aryl
Z geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl, wobei der Alkyl- und der Alkenylrest ein- bis zweifach, gleich oder verschieden mit Ar substituiert sein können,
n 1 oder 2 ist, und
Ar C6-C12-Aryl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen bedeutet, wobei der Aryl- und der Heteroarylrest ein- bis dreifach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, Nitro, CF3 oder C1-C4-Alkyl substituiert sein können.
Die Verbindungen der Formel I können als Stereoisomere und geometrische
Isomere vorliegen. Die Erfindung umfaßt alle möglichen Isomeren wie E- und
Z-Isomere, S- und R-Enantiomer, Diastereomere, Razemate und Gemische
derselben. Der Substituent in 2-Stellung am Heterocyclus ist bevorzugt
S-konfiguriert.
Die physiologisch verträglichen Salze können mit anorganischen und
organischen Säuren gebildet werden wie beispielsweise Oxalsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Fumarsäure, Essigsäure, Maleinsäure, Weinsäure, Phosphor
säure, HCl, HBr, Schwefelsäure, p-Toluolsuffonsäure, Methansulfonsäure u. a.
Zur Salzbildung von Säuregruppen sind auch die anorganischen oder
organischen Basen geeignet, die zur Bildung physiologisch verträglicher Salze
bekannt sind wie beispielsweise Alkalihydroxide, wie Natrium- und Kalium
hydroxid, Erdalkalihydroxide wie Calciumhydroxid, Ammoniak, Amine wie
Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, N-Methylglucamin, Tris-(hydroxy
methyl)-methylamin usw.
Alkyl bedeutet jeweils eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe wie z. B.
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek. Butyl, tert. Butyl, n-Pentyl, sek.
Pentyl, tert. Pentyl, Neopentyl, n-Hexyl, sek. Hexyl, Heptyl.
Als Alkenyl-Substituenten seien die folgenden Reste genannt: Vinyl,
2-Propenyl, 1-Propenyl, 2-Butenyl, 1-Butenyl, 1-Methyl-1-propenyl, 2-Methyl-2-
propenyl, 3-Methyl-2-propenyl.
Unter Cycloalkyl ist jeweils Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl
oder Cycloheptyl zu verstehen.
Cycloalkenyl bedeutet z. B. Cyclopentenyl, Cyclohexenyl und Cycloheptenyl.
Halogen bedeutet jeweils Fluor, Chlor, Brom oder Jod.
Unter Aryl ist jeweils Naphthyl, Biphenyl und bevorzugt Phenyl zu verstehen.
Der Heteroarylrest kann jeweils einen Benzolring anelliert haben und ist über
ein Kohlenstoffatom verknüpft. Beispielsweise seien die folgenden 5- und
6-Ringheteroaromaten genannt: Furyl, Thienyl, Pyridyl, Pyrrolyl, Oxazolyl,
Thiazolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Isoxazolyl, Triazolyl, Oxadiazolyl, Pyrimidinyl,
Pyrazinyl, Indolyl, Isoindolyl, Benzimidazolyl, Benzothiophenyl, Quinolinyl,
Isoquinolinyl und Benzothiazolyl. Bevorzugt sind Pyridinyl, Thienyl, Furyl,
Thiazolyl, Indolyl, Quinolinyl, 1,2,3,4-Tetrahydroquinolinyl und Isoquinolinyl wie
beispielsweise 2-, 3- und 4-Pyridyl, 2- und 3-Thienyl, 2- und 3-Indolyl und
2-, 4- und 5-Thiazolyl.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Verbindungen der Formel I ist A in der
Bedeutung von geradkettigem oder verzweigtem C1-C7-Alkyl oder gegebenen
falls substituiertem Aryl. Ganz besonders bevorzugt ist A in der Bedeutung
eines verzweigten Alkylrestes.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Verbindungen der Formel I ist Z in der
Bedeutung eines geradkettigen oder verzweigten Alkylrestes, der ein- bis
zweifach mit Ar substituiert ist.
Insbesondere bevorzugt ist Z mit der Struktur
worin Ar die genannte Bedeutung hat und o und p 0, 1, 2 oder 3 bedeuten.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Stimulation des Neunten
Wachstums in Nervenzellen. Die Verbindungen sind daher geeignet zur
Förderung von neuronaler Regeneration, zur Prävention von Neurodegene
ration, zur Behandlung neurologischer Erkrankungen wie Neurodegeneration
und zur Behandlung peripherer Neuropathien.
Beispielsweise genannt seien Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose,
Alzheimer Erkrankung und Stroke, sowie Neuralgien, Muskelatrophien und
Guillain-Barre-Syndrom.
Die Verbindungen der Formel I können in einer Formulierung oder in getrennten
Formulierungen in Kombination mit einem neurotrophen Faktor verabreicht
werden. Zahlreiche neurotrophe Faktoren sind bekannt, wie beispielsweise
NGF und IGF-1.
Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Arzneimittel werden
diese in die Form eines pharmazeutischen Präparats gebracht, das neben dem
Wirkstoff für die enterale oder parenterale Applikation geeignete Träger-, Hilfs-
und/oder Zusatzstoffe enthält. Die Applikation kann oral oder sublingual als
Feststoff in Form von Kapseln oder Tabletten oder als Flüssigkeit in Form von
Lösungen, Suspensionen, Elixieren, Aerosolen oder Emulsionen oder rektal in
Form von Suppositorien oder in Form von gegebenenfalls auch subcutan
intramuskulär oder intravenös anwendbaren Injektionslösungen oder topisch
oder intrathekal erfolgen. Als Hilfsstoffe für die gewünschte Arzneimittel
formulierung sind die dem Fachmann bekannten inerten organischen und
anorganischen Trägermaterialien geeignet wie z. B. Wasser, Gelatine, Gummi
arabicum, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche Öle,
Polyalkylenglykole usw. Gegebenenfalls können darüber hinaus
Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel, Emulgatoren oder Salze zur
Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer enthalten sein.
Für die parenterale Anwendung sind insbesondere Injektionslösungen oder
Suspensionen, insbesondere wäßrige Lösungen der aktiven Verbindungen in
polyhydroxyethoxyliertem Rizinusöl, geeignet.
Als Trägersysteme können auch grenzflächenaktive Hilfsstoffe wie Salze der
Gallensäuren oder tierische oder pflanzliche Phospholipide, aber auch
Mischungen davon sowie Liposome oder deren Bestandteile verwendet werden.
Für die orale Anwendung sind insbesondere Tabletten, Dragees oder Kapseln
mit Talkum und/oder Kohlenwasserstoffträger oder -binder, wie zum Beispiel
Lactose, Mais- oder Kartoffelstärke, geeignet. Die Anwendung kann auch in
flüssiger Form erfolgen, wie zum Beispiel als Saft, dem gegebenenfalls ein
Süßstoff beigefügt ist.
Die Dosierung der Wirkstoffe kann je nach Verabfolgungsweg, Alter und
Gewicht des Patienten, Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung und
ähnlichen Faktoren variieren. Die tägliche Dosis beträgt 0,01-100 mg/kg,
wobei die Dosis als einmal zu verabreichende Einzeldosis oder unterteilt in 2
oder mehreren Tagesdosen gegeben werden kann.
Wird eine Kombinationstherapie durchgeführt, so kann die Dosis aufgrund der
synergistischen Wirkung der Wirkstoffe verringert werden. Vorzugsweise wird
der neurotrophe Faktor in einer Dosis von 0,01-100 µg/kg/Tag zusammen mit
der genannten Dosis der Wirkstoffe verabreicht.
Die neurotrophe Wirksamkeit der Verbindungen der Formel I und deren
physiologisch verträglicher Salze kann nach den Methoden von W. E. Lyons et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, Seiten 3191-95 (1994) und W. E. Lyons et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, Seiten 3191-95 (1994) bestimmt werden.
Die Herstellung der Verbindungen der Formel I ist dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der Formel II
worin P eine Schutzgruppe ist und R und n die oben genannte Bedeutung
haben,
- a) mit H-X-Z verestert oder amidiert,
- b) die Aminoschutzgruppe P abspaltet
- c) die freie Aminogruppe acyliert mit A-CO-COOH oder dessen aktiviertem Derivat
und gewünschtenfalls die Isomeren trennt.
Als Schutzgruppe P sind alle bekannten Aminoschutzgruppen geeignet wie
Alkoxycarbonylgruppen wie BOC, Trimethylsilylalkoxycarbonylgruppen wie
TeOC u. a.
Die Veresterung der Carbonsäure erfolgt in üblicher Weise in Gegenwart von
Säuren wie Kampfersulfonsäure oder Schwefelsäure in polaren Lösungsmitteln.
Die Amidierung der Carbonsäure und die Abspaltung der Aminoschutzgruppe
und die anschließende Acylierung mit der freien Säure oder deren aktivem
Derivat erfolgt nach üblichen Methoden.
Die Verbindungen der Formel I können auch dargestellt werden, indem man
das L-Prolin-Derivat mit Methyloxalylchlorid zu der entsprechenden N-Glyoxyl
prolin-Verbindung umsetzt und diese mit metallorganischen Verbindungen wie
Li-Organylen nucleophil substituiert.
Die optisch aktiven Verbindungen der Formel I können über optisch aktive
Ausgangsmaterialien oder durch Auftrennung nach üblichen Methoden wie
beispielsweise Kristallisation, Chromatographie oder Salzbildung in die
Enantiomeren bzw. E/Z-Isomeren in den Zwischen- oder Endstufen erhalten
werden.
Soweit die Herstellung der Ausgangsverbindungen nicht beschrieben wird, sind
diese bekannt oder analog zu bekannten oder nach hier beschriebenen
Verfahren herstellbar.
Nachfolgend sind die Herstellung einiger Vorstufen, Zwischenprodukte und
Produkte exemplarisch beschrieben.
21,5 g (0.187 mol) Prolin werden in 662 ml Pentan suspendiert, 94 ml
(0.865 mol) 2,2-Dimethylpropionaldehyd und 0,34 ml Trifluoressigsäure werden
hinzugefügt und die Mischung 70 Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wird die Mischung eingeengt und der Rückstand im
Kühlschrank aufbewahrt.
18,9 g (103 mmol) des nach a) erhaltenen Rückstandes werden in 614 ml THF
gelöst, auf -78°C abgekühlt und mit 59,4 ml (119 mmol) 2 M LDA-Lösung
tropfenweise versetzt. Nach 30 min bei -78°C wird mit 7,1 ml Methyliodid
versetzt und die Mischung bei -30°C für 2 h gehalten. Es wird Wasser
zugefügt und mit CH2Cl2 extrahiert und aufgearbeitet. Nach Einengen erhält
man 17,1 g (84%) alkyliertes Acetal.
Der nach b) erhaltene Rückstand wird in 304 ml MeOH und 54 ml Wasser
gelöst, 26,7 g Kieselgel (230-400 mesh) hinzugefügt und 2 Tage bei
Raumtemperatur gerührt. Das Filtrat wird konzentriert und in 170 ml
CH2Cl2/MeOH 20 : 1 gelöst. Nach Abfiltration durch ein Membranfilter (0,54 µm)
wird die Lösung konzentriert und man erhält aus Ether 2,41 g (22%) α-Methyl
prolin. Die Extraktion des Kieselgels mit 500 ml MeOH mit 5% Ammoniak ergibt
weitere 4,90 g (44%) α-Methyl-prolin.
8,10 g (63 mmol) α-Methyl-prolin werden in 628 ml MeCN gelöst und 28,5 ml
Tetrabutylammonium-hydroxid-Lösung (2.2 M in MeOH) werden zugefügt. Zu
der klaren Lösung werden 20,5 g (94.1 mmol) (Boc)20 gegeben und
anschließend 5 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird im
Vakuum abgezogen und der Rückstand in Wasser und Ether aufgenommen. Mit
Zitronensäure wird auf pH 3-4 eingestellt und dreimal mit Essigester extrahiert.
Nach Aufarbeitung wird der Rückstand in Diisopropylether/Hexan
umkristallisiert und ergibt 3,15 g (22%) Titelverbindung. Mp. 130-131°C,
[α]D = -40° (c = 1.1 in CHCl3),
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 22.8Q, (22.3Q) (C-6); 22.8T, (23.OT) (C-4); 28.3Q, (28.4Q) (Boc-3); 40.3T, (38.8T) (C-3); 47.8T, (48.4T) (C-5); 64.7S, (65.9S) (C-2); 80.4S, (80.9S) (Boc-2); 153.6S, (155.5S) (Boc-1); 180.9S, (178.1 S) (C-1) ppm (Nebenprodukt in ()).
Aus der Mutterlauge erhält man weitere 4,96 g Titelverbindung.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 22.8Q, (22.3Q) (C-6); 22.8T, (23.OT) (C-4); 28.3Q, (28.4Q) (Boc-3); 40.3T, (38.8T) (C-3); 47.8T, (48.4T) (C-5); 64.7S, (65.9S) (C-2); 80.4S, (80.9S) (Boc-2); 153.6S, (155.5S) (Boc-1); 180.9S, (178.1 S) (C-1) ppm (Nebenprodukt in ()).
Aus der Mutterlauge erhält man weitere 4,96 g Titelverbindung.
2,10 g (9.15 mmol) Boc-α-Methyl-prolin, 1,79 ml (13.8 mmol)
3-(3-Pyridyl)propanol, 641 mg (2,73 mmol) Kamphersulfonsäure und 862 mg
(7.07 mmol) DMAP werden in 89 ml Dichlormethan gelöst und mit 2,81 g
(14.7 mmol) EDC versetzt. Nach 2 Tagen Rühren bei Zimmertemperatur, wird
die Reaktionsmischung mit Wasser gewaschen, die org. Phase über MgSO4
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Chromatographie
(CH2Cl2 → CH2Cl2/EtOH 95 : 5) ergibt 1,37 g (43%) an Titelverbindung.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 22.8T, (23.4T) (C-4); 23.2Q, (22.2Q) (C-6); 28.4Q, (28.5Q) (Boc-3); 29.4T, (29.3T) (1C-2); 29.9T, (30.0T) (1C-3); 40.4T, (39.2T) (C-3); 47.9T, (47.9T) (C-5); 64.0T, (63.8T) (1C-1); 64.8S, (65.1S) (C-2); 80.0S, (79.4S) (Boc-2); 123.4D, (123.4D) (Py-5); 135.8D, (136.0D) (Py-4); 136.3S, (136.7S) (Py-3); 147.6D, (147.4D) (Py-6); 149.8D, (149.9S) (Py-2); 153.5S, (153.8S) (Boc-1); 174.7S) (C-1) ppm (Nebenprodukt in ()).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 22.8T, (23.4T) (C-4); 23.2Q, (22.2Q) (C-6); 28.4Q, (28.5Q) (Boc-3); 29.4T, (29.3T) (1C-2); 29.9T, (30.0T) (1C-3); 40.4T, (39.2T) (C-3); 47.9T, (47.9T) (C-5); 64.0T, (63.8T) (1C-1); 64.8S, (65.1S) (C-2); 80.0S, (79.4S) (Boc-2); 123.4D, (123.4D) (Py-5); 135.8D, (136.0D) (Py-4); 136.3S, (136.7S) (Py-3); 147.6D, (147.4D) (Py-6); 149.8D, (149.9S) (Py-2); 153.5S, (153.8S) (Boc-1); 174.7S) (C-1) ppm (Nebenprodukt in ()).
2,83 g (8.13 mmol) 3-(3-Pyridyl)propyl-(2S)-1-(1,1-dimethylethoxycarbonyl)-2-
methyl-pyrrolidin-2-carboxylat werden in 74 ml CH2Cl2 gelöst und mit 12,6 ml
Trifluoressigsäure bei 0°C versetzt. Das Reaktionsgemisch wird auf Zimmer
temperatur gebracht und 2 h gerührt. Wasser wird hinzugefügt und mit K2CO3
auf pH 8 eingestellt. Die org. Phase wird mit pH7-Puffer und ges. Kochsalz
lösung gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Man erhält 1,26 g (63%) an
ungeschütztem Ester. Macht man die wässrige Phase vollständig basisch und
sättigt mit NaCl, erhält man weitere 0,69 g (34%) an Ester.
Der Ester (1,95 g 7.86 mmol) wird in 19 ml Dichloromethan gelöst und auf 0°C
abgekühlt. 2,17 ml (9.84 mmol) Triethylamin werden zugefügt und nach 20 min
eine Lösung von 1,05 ml (11.1 mmol) Methyloxalylchlorid in 12 ml Dichlor
methan zugetropft. Nach 2 h Rühren bei 0°C, wird in Wasser gegossen und mit
Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten org. Phasen werden mit ges. Koch
salzlösung gewaschen und über MgSO4. getrocknet. Nach Abzug des Lösungs
mittels erhält man 2.70 g <100% oranges Öl.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 21.0Q (C-6); 24.1T (C-4); 29.2T (1C-2); 30.0T (1C-3); 38.4T (C-3); 48.9T (C-5); 52.7Q (NC-3); 64.2S (C-2); 66.6T (1C-1); 123.7D (Py-5); 137.0D (Py-4); 137.2S (Py-3); 146.5D (Py-6); 149.0D (Py-2); 158.0S (NC-2); 162.25 (NC-1); 172.75 (C-1) ppm.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3); δ = 21.0Q (C-6); 24.1T (C-4); 29.2T (1C-2); 30.0T (1C-3); 38.4T (C-3); 48.9T (C-5); 52.7Q (NC-3); 64.2S (C-2); 66.6T (1C-1); 123.7D (Py-5); 137.0D (Py-4); 137.2S (Py-3); 146.5D (Py-6); 149.0D (Py-2); 158.0S (NC-2); 162.25 (NC-1); 172.75 (C-1) ppm.
2,48 g (7.34 mmol) Methyl-(2S)-2-(3-(3-pyridyl)propoxycarbonyl)-2-methyl
pyrrolidin-1-yl)glyoxylat werden in 43 ml THF gelöst und auf -78°C abgekühlt.
9,6 ml (9.6 mmol) einer Lösung von 1,1-Dimethylpropylmagnesiumchlorid
(1 M in Ether) wird zugetropft und 2 h weitergerührt bei dieser Temperatur. Die
Mischung wird auf Zimmertemperatur erwärmt und über Nacht stehen
gelassen. Nach Zugabe von ges. NH4Cl-Lösung wird das Reaktionsgemisch mit
NaCl gesättigt und mit Essigester extrahiert. Die org. Phasen werden mit
gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und über MgSO4. getrocknet. Nach
Chromatographie des Rückstandes (Hexan → Hexan/Essigester 1 : 4) erhält man
1,81 g (62%) eines klaren Öls.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3); δ = 0.86 (t, 7 Hz, Val 5), 1.21 und 1.23 (s, Val-3-Me), 1.64 (s, 2-Me), 1.65-1.80 (m, Val-4), 1.90-2.00 (m, 3-H), 1.90-2.02 (m, Prop-2), 1.95-2.05 (m, 4-H2), 2.14-2.20 (m, 3-H), 2.71 (dd, Prop-3), 3.50-3.60 (m, 5-H2), 4.10-4.22 (Prop-1), 7.21 (dd, BHz, SHz, Py-5), 7.55 (dt, 8 Hz, 2 Hz, Py-4), 8.45 ppm (m, Py-6, Py-2). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3); 6 = 8.90 (q, Val-5), 21.28 (q, 2-Me), 23.32, 23.60 (q, Val-3-Me), 24.23 (t, C-4), 29.26 (t, Prop-3), 30.03 (t, Prop-2), 32.38 (t, Val-4), 38.60 (C-3), 46.88 (s, Val-3), 48.18 (C-5), 64.29 (t, Prop-1), 65.95 (s, C-2), 128.34 (d, Py-5), 135.98 (d, Py-4), 136.54 (s, Py-3), 147.58 (d, Py-6), 149.97 (d, Py-2), 164.90 (s, Val-1), 173.05 (s, C-1), 207.20 ppm (s, Val-2).
1H-NMR (400 MHz, CDCl3); δ = 0.86 (t, 7 Hz, Val 5), 1.21 und 1.23 (s, Val-3-Me), 1.64 (s, 2-Me), 1.65-1.80 (m, Val-4), 1.90-2.00 (m, 3-H), 1.90-2.02 (m, Prop-2), 1.95-2.05 (m, 4-H2), 2.14-2.20 (m, 3-H), 2.71 (dd, Prop-3), 3.50-3.60 (m, 5-H2), 4.10-4.22 (Prop-1), 7.21 (dd, BHz, SHz, Py-5), 7.55 (dt, 8 Hz, 2 Hz, Py-4), 8.45 ppm (m, Py-6, Py-2). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3); 6 = 8.90 (q, Val-5), 21.28 (q, 2-Me), 23.32, 23.60 (q, Val-3-Me), 24.23 (t, C-4), 29.26 (t, Prop-3), 30.03 (t, Prop-2), 32.38 (t, Val-4), 38.60 (C-3), 46.88 (s, Val-3), 48.18 (C-5), 64.29 (t, Prop-1), 65.95 (s, C-2), 128.34 (d, Py-5), 135.98 (d, Py-4), 136.54 (s, Py-3), 147.58 (d, Py-6), 149.97 (d, Py-2), 164.90 (s, Val-1), 173.05 (s, C-1), 207.20 ppm (s, Val-2).
Claims (9)
1. Verbindungen der Formel I, deren Isomere und physiologisch verträglichen
Salze
worin
A geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-C5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl oder gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy, Nitro, CF3, C1-C4-Alkoxy oder C1-C4-Alkyl substituiertes Ar
R C1-C4-Alkyl
X O, S, <NH, <N-C1-C4-Alkyl, <N-(CH2)1-3-Aryl
Z geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl, wobei der Alkyl- und der Alkenylrest ein- bis zweifach, gleich oder verschieden mit Ar substituiert sein können,
n 1 oder 2 ist, und
Ar C6-C12-Aryl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen bedeutet, wobei der Aryl- und der Heteroarylrest ein- bis dreifach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, Nitro, CF3 oder C1-C4-Alkyl substituiert sein können.
worin
A geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-C5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl oder gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy, Nitro, CF3, C1-C4-Alkoxy oder C1-C4-Alkyl substituiertes Ar
R C1-C4-Alkyl
X O, S, <NH, <N-C1-C4-Alkyl, <N-(CH2)1-3-Aryl
Z geradkettiges oder verzweigtes C1-C7-Alkyl, geradkettiges oder verzweigtes C2-C7-Alkenyl, C3-5-Cycloalkyl, C5-C7-Cycloalkenyl, wobei der Alkyl- und der Alkenylrest ein- bis zweifach, gleich oder verschieden mit Ar substituiert sein können,
n 1 oder 2 ist, und
Ar C6-C12-Aryl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroaryl mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen bedeutet, wobei der Aryl- und der Heteroarylrest ein- bis dreifach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy, Nitro, CF3 oder C1-C4-Alkyl substituiert sein können.
2. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, worin Z einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest, der ein- bis zweifach mit Ar substituiert ist,
bedeutet.
3. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, worin A C1-C7-Alkyl
bedeutet.
4. (3-(3-Pyridyl)propyl-(2S)-1-(3,3-dimethyl-2-oxo-valeroyl)-2-methyl
pyrrolidin-2-carboxylat gemäß Anspruch 1-3.
5. Arzneimittel enthaltend eine Verbindung gemäß Anspruch 1-3 und eine
oder mehrere pharmazeutisch übliche Träger- und Hilfsstoffe.
6. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1-3 zur Herstellung eines
Arzneimittels.
7. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1-3 zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung und Prevention von Neurodegeneration, zur
Stimulation von Neuriten Wachstum.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7 zur Behandlung peripherer Neuropathien.
9. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, dadurch gekenn
zeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II
worin P eine Schutzgruppe ist und R und n die oben genannte Bedeutung haben,
worin P eine Schutzgruppe ist und R und n die oben genannte Bedeutung haben,
- a) mit H-X-Z verestert oder amidiert,
- b) die Aminoschutzgruppe P abspaltet
- c) die freie Aminogruppe acyliert mit A-CO-COOH oder dessen aktiviertem Derivat
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999105255 DE19905255A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate |
AU32213/00A AU3221300A (en) | 1999-02-03 | 2000-02-03 | Carboxylic acid derivatives, process for their preparation and their use as rotamase enzyme activity inhibitors |
PCT/US2000/002774 WO2000046181A1 (en) | 1999-02-03 | 2000-02-03 | Carboxylic acid derivatives, process for their preparation and their use as rotamase enzyme activity inhibitors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999105255 DE19905255A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate |
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---|---|
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ID=7896888
Family Applications (1)
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DE1999105255 Withdrawn DE19905255A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Piperidin- und Pyrrolidin-Derivate |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19905255A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1996041609A2 (en) * | 1995-06-08 | 1996-12-27 | Vertex Pharmaceuticals Incorporated | Methods and compositions for stimulating neurite growth |
-
1999
- 1999-02-03 DE DE1999105255 patent/DE19905255A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996041609A2 (en) * | 1995-06-08 | 1996-12-27 | Vertex Pharmaceuticals Incorporated | Methods and compositions for stimulating neurite growth |
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