DE19904723A1 - Behandlungsinstrument für operative Endoskopie - Google Patents
Behandlungsinstrument für operative EndoskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie, das
durch eine in der Körperoberfläche erzeugte Öffnung in den Körper eines Patien
ten eingeführt und unter Beobachtung mit einem Endoskop benutzt wird.
Viele Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie haben am distalen Ende
des Einführteils eines Endoskops zwei Behandlungselemente. Die beiden Be
handlungselemente werden in schnabelähnlicher Weise durch Fernsteuerung
vom proximalen Ende des Einführteils her geöffnet oder geschlossen. Es gibt zwei
verschiedene Typen solcher Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie:
einen beidseitig öffnenden Typ, bei dem beide Behandlungselemente um den
gleichen Drehwinkel in zueinander entgegengesetzter Richtung geöffnet oder
geschlossen werden, und einen einseitig öffnenden Typ, bei dem nur eines der
Behandlungselemente zum Öffnen und Schließen schwenkbar ist, und bei dem
das andere Behandlungselement fest angeordnet ist.
Der einseitige öffnende Typ ist schwerfällig und führt leicht zu Operationsfehlern,
weil beim Verwenden des Behandlungsinstruments zum Halten eines erkrankten
Teils zwischen den beiden Behandlungselementen nur ein Behandlungselement
schwenkbar ist. Aus diesem Grunde wird vorwiegend der beidseitig öffnende Typ
verwendet.
Wenn ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie in den Körper eines
Patienten eingeführt wird, läßt sich der vorstehend beschriebene bekannte beid
seitig öffnende Typ eines Behandlungsinstruments effektiv anwenden, wenn ein
zu behandelnder erkrankter Teil auf der Vorderseite eines Organs liegt. In diesem
Fall kann der erkrankte Teil mit den beiden Behandlungselementen einfach
gehalten werden, um die gewünschte Operation unter endoskopischer Beobach
tung durchzuführen.
Wenn aber, wie beispielsweise in Fig. 6 gezeigt, ein zu behandelnder erkrankter
Teil 101 hinter einem Organ 100 angeordnet ist, läßt sich dieser erkrankte Teil
101 mit den beiden Behandlungselementen 51 schwierig halten. Es gibt deshalb
Fälle, in denen die bezweckte Operation nicht einfach ausgeführt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Behandlungsinstrument für operative Endo
skopie anzugeben, mit dem ein erkrankter Teil einfach zwischen zwei Behand
lungselementen gehalten werden kann, auch wenn dieser zu behandelnde er
krankte Teil hinter einem Organ angeordnet ist, wodurch eine Operation unter en
doskopischer Beobachtung einfach und sicher durchgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Behandlungsinstrument für operative Endo
skopie, bei dem zwei Behandlungselemente am distalen Ende einer Umhüllung so
angeordnet sind, daß sie in schnabelähnlicher Weise durch Fernsteuern vom
proximalen Ende der Umhüllung her gleichzeitig geöffnet oder geschlossen wer
den. Das Behandlungsinstrument hat eine Antriebseinheit zum Antreiben der bei
den Behandlungselemente, wodurch der Öffnungs- und Schließvorgang jeweils
mit unterschiedlichen Drehwinkeln durchgeführt wird. Die Antriebseinheit ist am
distalen Ende der Umhüllung angeordnet.
Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
und werden an Hand der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung dargestellter
Ausführungsbeispiele deutlich.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen Längsschnitt des distalen Endes eines Behandlungselements
für operative Endoskopie nach einem ersten Ausführungsbeispiel in
einem Zustand, in dem zwei Behandlungselemente geschlossen
sind,
Fig. 2 einen Längsschnitt des distalen Endes des Behandlungsinstruments
nach dem ersten Ausführungsbeispiel in einem geöffneten Zustand
der beiden Behandlungselemente,
Fig. 3 eine schematische Ansicht der Anwendung des Behandlungsinstru
ments für operative Endoskopie nach dem ersten Ausführungsbei
spiel,
Fig. 4 einen Längsschnitt des distalen Endes eines Behandlungsinstru
ments für operative Endoskopie nach einem zweiten Ausführungs
beispiel in einem geschlossenen Zustand zweier Behandlungsele
mente,
Fig. 5 einen Längsschnitt des distalen Endes des Behandlungsinstruments
nach dem zweiten Ausführungsbeispiel in einem offenen Zustand
der beiden Behandlungselemente, und
Fig. 6 eine schematische Ansicht der Anwendung eines bekannten Be
handlungsinstruments für operative Endoskopie.
Fig. 1 zeigt das distale Ende einer Schere für operative Endoskopie als ein erstes
Ausführungsbeispiel. Eine Umhüllung (Einführteil) 2 ist durch eine in der
Körperwand erzeugte Öffnung in den Körper eines Patienten eingeführt. Die Um
hüllung 2 besteht aus einem starren Röhrchen. Ein distaler Endblock 1 ist durch
Verschrauben mit dem distalen Ende der Umhüllung 2 verbunden. Der distale
Endblock 1 hat einen von seinem vorderen Ende her eingeschnittenen großen
Schlitz 3.
Eine Drehachse 4 ist an dem distalen Endblock 1 so angeordnet, daß sie den
distalen Endbereich des Schlitzes 3 kreuzt. Zwei Behandlungselemente 5a und
5b sind jeweils drehbar an der Drehachse 4 gelagert. Bei diesem Ausführungs
beispiel sind die Behandlungselemente 5a und 5b die beiden Klingen einer Sche
re.
Ein Verbindungsmechanismus 10 zum Öffnen und Schließen der beiden Behand
lungselemente 5a und 5b ist in dem Schlitz 3 angeordnet. Der Verbindungsme
chanismus 10 hat vier Verbindungsglieder 11a, 12a, 11b und 12b, die nach Art
eines Pantographen relativ zueinander drehbar miteinander verbunden sind.
Zwei vordere Verbindungsglieder 11a und 11b des Verbindungsmechanismus 10
sind jeweils einstückig mit und benachbart zu dem ersten Behandlungselement 5a
oder dem zweiten Behandlungselement 5b und drehbar um die Drehachse 4
ausgeführt.
Zwei Zwischenverbindungsglieder 12a und 12b sind mit Verbindungsachsen 7
und 8 jeweils drehbar mit den beiden Verbindungsgliedern 11a und 11b verbun
den. Die hinteren Enden der Zwischenverbindungsglieder 12a und 12b sind um
eine Verbindungsachse 9 drehbar mit einem Steuerstab 6 verbunden.
Der Steuerstab 6 ist in axialer Richtung verschiebbar in die Umhüllung 2 einge
führt. Der Steuerstab 6 ist vom proximalen Ende der Umhüllung 2 (rechts in der
Darstellung in Fig. 1) zum Betätigen des Verbindungsmechanismus 10 fernge
steuert, wodurch die beiden Behandlungselemente 5a und 5b in schnabelähnli
cher Weise geöffnet oder geschlossen werden können.
Von den vier Verbindungsgliedern 11a, 12a, 11b und 12b des Verbindungsme
chanismus 10 hat das mit dem ersten Behandlungselement 5a verbundene Ver
bindungselement 11a eine Länge Xa, die größer ist als die Länge Xb des mit dem
zweiten Behandlungselement 5b verbundenen Verbindungsgliedes 11b. Das
heißt Xa < Xb.
Die Länge Ya des mit dem ersten Verbindungsglied 11a verbundenen Zwischen
verbindungsgliedes 12a ist kleiner als die Länge Yb des mit dem zweiten Verbin
dungsglied 11b verbundenen Zwischenverbindungsgliedes 12b. Das heißt
Ya < Yb.
Es ist zu bemerken, daß bei diesem Ausführungsbeispiel die Längen der vier
Verbindungsglieder 11a, 12a, 11b und 12b folgendermaßen gesetzt sind: Xa=Yb
und Xb=Ya. Das heißt, der Verbindungsmechanismus 10 bildet ein Parallelo
gramm. In jedem Fall ist die Erfindung nicht notwendigerweise darauf beschränkt.
Bei dem wie vorstehend beschrieben ausgeführten Ausführungsbeispiel des Be
handlungsinstruments für operative Endoskopie werden die beiden Behand
lungselemente 5a und 5b gleichzeitig geöffnet oder geschlossen, wenn der Ver
bindungsmechanismus 10 durch Vor- und Zurückbewegen des Steuerstabs 6 be
tätigt wird. Dabei ist der Winkel, um den sich das zweite Behandlungselement 5b
dreht, größer als der Drehwinkel des ersten Behandlungselements 5a.
Folglich erstrecken sich beide Behandlungselemente 5a und 5b in axialer Rich
tung der Umhüllung 2, wenn die Behandlungselemente 5a und 5b in dem in Fig. 1
gezeigten geschlossenen Zustand sind. Wenn die Behandlungselemente 5a und
5b geöffnet sind, wie in Fig. 2 gezeigt, ist der Öffnungswinkel θb des zweiten
Behandlungselements 5b größer als der Öffnungswinkel θa des ersten Behand
lungselementes 5a. Das heißt θa < θb.
Es ist zu erwähnen, daß θa=7° und θb=50° und somit θb/θa=7. Der maximale Öff
nungswinkel θmax (θa+θb abzüglich des Überlappwinkels der beiden Behand
lungselemente 5a und 5b im geschlossenen Zustand) ist θmax=55°.
Jedenfalls ist der zweckmäßige maximale Öffnungswinkel θmax der beiden Be
handlungselemente 5a und 5b im Bereich von 35° bis 60°. θa und θb können in
verschiedenen Kombinationen gewählt werden, einschließlich der nachfolgend
beispielhaft gezeigten:
Beispiel 1: θa=11°, θb=55°, θb/θa=5, θmax=60°
Beispiel 2: θa=8°, θb=32°, θb/θa=4, θmax=35°
Beispiel 3: θa=6°, θb=48°, θb/θa=8, θmax=50°.
Beispiel 1: θa=11°, θb=55°, θb/θa=5, θmax=60°
Beispiel 2: θa=8°, θb=32°, θb/θa=4, θmax=35°
Beispiel 3: θa=6°, θb=48°, θb/θa=8, θmax=50°.
Das wie vorstehend beschrieben arbeitende Behandlungsinstrument für operative
Endoskopie ist einfach in der Handhabung, weil die beiden Behandlungselemente
5a und 5b schwenkbar zum Durchführen eines Öffnungs- und Schließvorgangs
sind. Das heißt, das Behandlungsinstrument ist von dem beidseitig öffnenden
Typ. Aber selbst wenn ein zu behandelnder erkrankter Teil 101, wie in Fig. 3 ge
zeigt, hinter einem Organ 100 liegt, lassen sich die Behandlungselemente 5a und
5b in der Richtung des erkrankten Teils 101 öffnen, um ihn dazwischen zu halten.
Somit läßt sich der erkrankte Teil 101 einfach behandeln, z. B. wegschneiden.
Die Richtung, in die die Behandlungselemente 5a und 5b im geöffneten Zustand
weisen, läßt sich durch Drehen der Umhüllung 2 an derem proximalen Ende um
ihre eigene Achse andern. Dadurch kann das Behandlungsinstrument einfach
durch simples Drehen der Umhüllung 2 um ihre Achse auf den erkrankten Teil
101 gerichtet werden. Bezugszeichen 20 in Fig. 3 bezeichnet einen mit dem
proximalen Ende der Umhüllung 2 verbundenen Bedienteil. Bezugszeichen 30
bezeichnet eine Klammer (trocal) zum Bereithalten einer in der Körperwand er
zeugten Öffnung.
Es ist zu erwähnen, daß die Erfindung nicht notwendigerweise auf eine Schere für
operative Endoskopie beschränkt ist, sondern auch auf verschiedene andere
Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie angewendet werden kann.
Fig. 4 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Erfindung auf eine
Haltepinzette für operative Endoskopie angewandt worden ist. In Fig. 4 sind zwei
als Behandlungselemente 5a und 5b angeordnete Greifelemente geschlossen, in
Fig. 5 sind die beiden Greifelemente offen.
Nach der Erfindung öffnen oder schließen zwei am distalen Ende einer Umhüllung
angeordnete Behandlungselemente um unterschiedliche Drehwinkel. Deshalb
lassen sich die beiden Behandlungselemente einfach in Richtung des erkrankten
Teils öffnen, um diesen dazwischen zu halten, auch wenn der zu behandelnde
erkrankte Teil hinter einem Organ liegt. Somit kann die gewünschte Operation
unter endoskopischer Beobachtung einfach und sicher durchgeführt werden.
Außerdem ist das Behandlungsinstrument einfach in der Anwendung, weil es vom
beidseitig öffnenden Typ ist.
Claims (11)
1. Behandlungsinstrument für operative Endoskopie, bei dem zwei Behand
lungselemente (5a, 5b) am distalen Ende einer Umhüllung (2) durch Fern
steuern vom proximalen Ende der Umhüllung (2) gleichzeitig schnabelähn
lich spreizbar oder schließbar angeordnet sind, und bei dem ein Antriebsmit
tel zum Antreiben der beiden Behandlungselemente (5a, 5b) zum Spreizen
und Schließen mit jeweils unterschiedlichen Drehwinkeln am distalen Ende
der Umhüllung (2) vorgesehen sind.
2. Behandlungsinstrument nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
das Antriebsmittel ein mit den beiden Behandlungselementen (5a, 5b) ver
bundener pantographenähnlicher Verbindungsmechanismus (10) ist, der ein
mit dem einen Behandlungselement (5b) verbundenes Verbindungsglied
(11b) und ein anderes mit dem anderen Behandlungselement (5a) verbun
denes Verbindungsglied (11a) hat, daß die Verbindungsglieder (11a, 11b)
derart unterschiedliche Längen haben, daß die beiden Behandlungsele
mente (5a, 5b) zum Schließen und Öffnen jeweils mit unterschiedlichen
Drehwinkeln angetrieben werden.
3. Behandlungsinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbindungsmechanismus (10) annähernd eine Parallelogrammform hat.
4. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Drehwinkels des einen Be
handlungselementes (5b) zu dem Drehwinkel des anderen Behandlungs
elementes (5a) im Bereich von 4 bis 8 ist.
5. Behandlungsinstrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis des Drehwinkels des einen Behandlungselementes (5b) zu
dem Drehwinkel des anderen Behandlungselementes (5a) im Bereich von 5
bis 7 ist.
6. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der maximale Öffnungswinkel der beiden Be
handlungselemente (5a, 5b) im Bereich zwischen 35° bis 60° ist.
7. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungselemente (5a, 5b) im
geschlossenen Zustand axial zu der Umhüllung (2) angeordnet sind.
8. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungselemente (5a, 5b) ge
dreht werden, wenn die Umhüllung (2) an ihrem proximalen Ende um ihre
Achse gedreht wird.
9. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2) ein starres Röhrchen ist.
10. Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Behandlungselemente zwei Klingen (5a,
5b) einer Schere sind.
11. Behandlungsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Behandlungselemente Greifelemente (5a, 5b) sind.
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