DE19904648A1

DE19904648A1 - Dacheindeckungen, die gegen den Bewuchs von Pflanzen resistent sind und ein Verfahren zur Herstellung derselben

Info

Publication number: DE19904648A1
Application number: DE19904648A
Authority: DE
Inventors: Alexander Faller; Friedrich Haugg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-02-05
Filing date: 1999-02-05
Publication date: 2000-08-31

Abstract

Die Erfindung befasst sich mit Dacheindeckungen, die aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden können, z. B. Tonziegel, Bitumenmatten, Kunststoffen usw. Bei diesen Dacheindeckungen, die heute allgemein in ihrer Lebensdauer durch Pflanzen oder Algenbewuchs gefährdet sind, soll die Erfindung Abhilfe bringen. Die Erfindung schlägt daher vor, eine den Pflanzenwuchs verhindernde Substanz in das Ausgangsmaterial für die Dacheindeckung entweder ein- oder aufzubringen. Kupfer und Kupfersalze, zusammen mit Feuchtigkeit wirken verhindern für Pflanzenbewuchs.

Description

Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Problem des Grünbewuchses von Dachein deckungen, der immer wieder bei hoher Luftfeuchtigkeit auftritt und zu einer frühzeitigen Zerstörung der Dacheindeckung führt. Um diesem Problem zu begegnen wurde in der Ver gangenheit versucht die aus Tonziegeln bestehenden Dacheindeckungen aus im härter ge brannten Tonziegeln herzustellen oder Material wie Schiefer zu verwenden. Diese Massnah men haben aber nicht zu dem erwünschten Erfolg geführt. Selbst mit Schiefer beschichtete Bitumenmatten waren nicht gefeit gegen Grünbewuchs.

Die Aufgabe dieser Erfindung ist es daher hier wirksame Abhilfe zu schaffen. In der Erfin dung ist vorgeschlagen die der Witterung ausgesetzte Oberfläche der Dacheindeckung mit einem, einen Pflanzenbewuchs verhindernden Mittel zu behandeln.

Geht man davon aus, dass die Eindeckung mit Dachziegeln erfolgt, so kann deren Ausgangs material Ton, Bitumen, Beton, Kunststoff oder ein Gemenge aus mineralischen und/oder pflanzlichen Stoffen sein, die mit einem aushärtbaren Bindematerial, wie z. B. Zement zu sammengehalten werden, dann erreicht man den Vorteil, dass diese Materialien nicht nur ge gen Pflanzenbewuchs geschützt werden, sondern auch deren Haltbarkeit wesentlich verbessert werden kann, sofern man diese Materialien mit einer Substanz behandelt, die Pflanzenwuchs entgegen wirkt. Solche Substanzen sind Kupfer und/oder Kupfersalze. Die Dacheindeckung kann hierbei auch von gewellten Kunststoffplatten oder aus Kunststoffbahnen bestehen. Zweckmäßigerweise werden die den Pflanzenwuchs verhindernden Substanzen auf die der Witterung zugewandte Oberfläche aufgebracht solange diese Oberfläche noch eine Bindekraft aufweist, nämlich noch nicht ausgehärtet ist. Später, d. h. wenn das zur Dacheindeckung ver wendete Material ausgehärtet ist, empfiehlt es sich, ein ozonbeständiges Bindemittel zusätz lich zu verwenden.

Die den Pflanzenwuchs verhindernde Substanz kann auf den Ton bei Tonziegeln vor dem Brennen aufgebracht werden. Dies hat den Vorteil, dass sich das, den Pflanzenwuchs verhin dernde Mittel fest mit dem gebrannten Dachziegel verbunden ist und damit seine Wirkung über die gesamte Lebenszeit des Ziegels behält.

Für die Herstellung der Dachziegel aus Ton oder einem anderen, der in Patentanspruch 2 an gegebenen Werkstoffe, bietet sich vorteilhafterweise an, das den Pflanzenwuchs verhindernde Mittel in die Pressform für den Dachziegel einzubringen, damit eine Anbindung an das Grundmaterial für die Dacheindeckung beim Pressen des Dachziegels erfolgt.

Bei Reetdächern kann ein Planzenwuchs unterbindender Stoff auf die oberste Schicht der Dacheindeckung aufgebracht werden. Ebenso ist es bei Bitumenmatten sinnvoll den, den Pflanzenwuchs unterbindenden Stoff auf der, der Witterung ausgesetzten Oberfläche vor dem Erkalten der dortigen Bitumenschicht aufzutragen, so dass durch die Klebewirkung des Bitu menmaterials, ein Anbindung erfolgt.

Als den Pflanzenwuchs unterbindende Stoffe eignen sich im besonderen Kupferstaub oder Staub von Kupferverbindungen, sowie Flüssigkeiten, die Kupfersalze von ein und/oder zweiwertigem Kupfer gelöst oder ungelöst enthalten.

Eine weitere, sinnvolle Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, dass die der Witterung zugewandte Oberfläche des Dacheindeckungsmaterials bei dessen Aufbereitung kupferhaltige Erden beigemengt werden.

Bei Verwendung einer Bitumenmatte zur Dacheindeckung ist es zweckmäßig in die der Wit terung ausgesetzte Oberfläche Kupferstaub oder Kupfersalze auf das noch flüssige Bitumen, evtl. gemeinsam mit einer Sandung aufzutragen, so dass beim Aushärten des Bitumen die Kupfersalze und/oder der Kupferstaub fest in die Oberfläche der Bitumenmatte eingebunden werden.

Das Verfahren ist in ähnlicher Weise auch bei Dacheindeckungen aus Kunststoffplatten an wendbar. Hier ist es zweckmässig den, den Planzenwuchs unterbindenden Stoff, entweder in die Gussform, z. B. bei gewellten Platten einzubringen oder kurz vor dem Aushärten des Kunststoffen auf diesen aufzubringen.

Claims

1. Dacheindeckung, dadurch gekennzeichnet, dass ihre, der Witterung zugewandte Oberfläche mit einem Pflanzenbewuchs verhindernden Mittel behandelt ist.

2. Dacheindeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie von Dachziegeln gebildet ist und das Ausgangsmaterial für die Dachziegel Ton, Beton, Bitumen, Kunststoff ist oder von einem, mit einem mineralischen oder eine mit einem pflanzlichen Gemenge ver setzten, aushärtbaren Mischung eines Bindematerials, z. B. Zement, gebildet ist.

3. Dachziegel aus Ton nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das den Pflanzen wuchs verhindernde Mittel vor dem Brennen des Dachziegels auf den noch ungebrannten Ton aufgebracht wird.

4. Dachziegel nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, das das den Pflanzenwuchs ver hindernde, in die Form für den Dachziegel eingebracht wird und beim Pressen desselben sich mit dem Ausgangsmaterial für den Dachziegel verbindet.

5. Dacheindeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Verhin derung von Pflanzenwuchs von Kupferstaub und/oder einer Kupferverbindung, z. B. Kupfer vitriol gebildet ist.

6. Dachziegel nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl ein als auch zwei wertige Kupfersalze (Cu2S bzw. CuSO4 oder Cu(NO3)2 als Mittel zur Verhinderung von Pflanzenwuchs eingesetzt werden.

7. Dachziegel aus Ton nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ton aus dem der Dachziegel gebrannt wird, mit kupferhaltiger Erde an der der Witterung zugewandten Oberfläche versetzt wird.

8. Verfahren zur Herstellung einer Dacheindeckung nach Patentanspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, dass in die Form für die Ausformung des Dachziegels vor Einbringen des den Ziegel bildenden Materials die Stoffe eingeführt werden, die einen Pflanzenbewuchs unterbinden, so dass sie an dem Material des Ziegels haften, mit dem Ziegel getrocknet und in diesen bei den üblichen Brenntemperaturen eingebrannt werden.

9. Verfahren nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die den Pflanzenbewuchs unterbindenden Stoffe in das die Dacheindeckung bildende Material, vorzugsweise der der Oberfläche zugewandten Schicht eingebettet sind und zusammen mit dem übrigen Material zu einem Dachziegel aus Ton bei den üblichen Brenntemperaturen gebrannt werden oder aus härten.

10. Verfahren nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Material für die Dacheindeckung in seiner Gesamtheit mit einem einen Pflanzenbewuchs unterbindenden Stoff vermengt wird und zu Dachziegeln aus Ton, bei den üblichen Temperaturen gebrannt werden oder aushärten.

11. Dacheindeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese von einer Bitu menmatte gebildet ist, die in die übliche Sandbestreuung auf der, der Witterung ausgesetzten Oberfläche, eingemengten Kupferstaub aufweist.