DE19904640A1 - Verfahren zum Trennen oder Entfernen einer biologischen Struktur, insbesondere Knochen - Google Patents
Verfahren zum Trennen oder Entfernen einer biologischen Struktur, insbesondere KnochenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Trennen oder Entfernen einer biologischen Struktur, insbesondere Knochen mit einer Wasserstrahlschneidanlage (R), aus welcher ein unter Druck stehendes Trennmedium (4) ausgebracht wird, soll das Trennmedium (4) pulsiert auf die biologische Struktur ausgebracht werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen oder
Entfernen einer biologischen Struktur, insbesondere Knochen
mit einer Wasserstrahlschneidanlage, aus welcher ein unter
Druck stehendes Trennmedium ausgebracht wird sowie ein
Schneiddüsenelement und eine Wasserstrahlschneidanlage.
Derartige Verfahren sind in vielfältiger Form und
Ausführung auf dem Markt bekannt und gebräuchlich.
Insbesondere in der Medizin ist bekannt, mit
Wasserstrahlschneiden einen Knochen, beispielsweise von
aussen zu durchtrennen. Nachteilig daran ist, dass bei
herkömmlichen Wasserstrahlschneidverfahren das Weichteil
gewebe und nicht nur der Knochen zerstört werden. Das
Gefässsystem im Weichteilgewebe beim Knochen ist
insbesondere für das Zusammenwachsen des Knochens bzw. für
die Kallusneubildung wichtig. Daher ist es erforderlich
beim Wasserstrahlentfernen bzw. Durchtrennen von
biologischen. Substanzen, insbesondere von Knochen,
möglichst schonend eine Entfernung bzw. Durchtrennung des
Knochens vorzunehmen. Bei herkömmlichen Wasserstrahl
schneidverfahren wird über eine Schneiddüse das Wasser
direkt auf den freigelegten Knochen aufgebracht, wobei das
auch im Knochen vorhandene Gefässsystem geschädigt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie eine Wasserstrahlschneidanlage mit
Schneiddüsenelement zu schaffen, mit welchem auf einfache
und schonende Weise eine Entfernung und/oder Durchtrennung
von biologischen Substanzen, insbesondere von Knochen
möglich ist. Es soll auch die Handhabbarkeit von
entsprechenden Wasserstrahlschneidanlagen mit Schneiddüsen
elementen erheblich verbessert werden. Ferner ist Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, die Operationszeiten,
insbesondere beim Trennen oder Durchtrennen von Knochen zu
verkürzen, wobei hierdurch hohe Operationskosten reduziert
werden sollen. Zudem soll eine Operation für den Patienten
bei schnellerer Genesung wesentlich schonender erfolgen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist, dass das Trennmedium
pulsiert auf die biologische Struktur ausgebracht wird.
Hierdurch wird gewährleistet, dass insbesondere das
Weichteilgewebe durch einen pulsierten Strahl zurückbewegt
und anschliessend das Trennmedium auf den Knochen trifft,
um diesen teilweise zu entfernen oder um diesen zu
durchtrennen. Dabei kann es auch von Vorteil sein, eine
entsprechende Schneiddüse zum Durchtrennen des Knochens in
die Markhöhle des Knochens einzuführen und radial den
Knochen mit einer Kerbe von innen zu versehen.
Beispielsweise wird eine radial angeordnete Düse in einem
Schneiddüsenelement in der Markhöhle eines Röhrenknochens
während dem Ausbringen des Trennmediums gedreht. Dabei kann
der Knochen zumindest teilweise von innen durchtrennt
werden. Es kann unter Umständen auch ausreichen, lediglich
eine Kerbe in den Knochen einzuschneiden, damit er
anschliessend in herkömmlicher Weise von aussen durch einen
kleinen Schlag getrennt bzw. durchbrochen werden kann. Die
äussere Knochenhaut wird dabei nicht zerstört. Eine
anschliessende Weiterbehandlung des Knochens, beispiels
weise Distraktion, kann dann erfolgen.
Wichtig ist jedoch, dass über diese Verfahren ganz gezielt
ein pulsierter Wasserstrahl, d. h., in einer ganz bestimmten
Frequenz unter einer Druckänderung aus einer Düsenöffnung
eines Schneiddüsenkörpers ausgebracht wird. Diese Pulsation
bzw. das Pulsieren wird definiert als Druckänderung eines
Wasserstrahles, welcher entweder nur eine geringfügige oder
eine vollständige Druckänderung bis zum absoluten
Druckabfall erfährt. Dem Trennmedium kann ein biologisch
geeignetes anorganisches und/oder organisches Abrasivmittel
zugeführt werden, damit die Abtragsleistung beim
Wasserstrahlschneiden erheblich erhöht wird. Auf diese
Weise lassen sich Knochen mit wesentlich geringeren Drücken
durchtrennen.
Wichtig ist jedoch, dass das pulsierte Ausbringen des
Trennmediums ein Zurückbewegen von weichem, elastischen
Gewebe beim Auftreffen zur Folge hat, wobei hingegen beim
Auftreffen des Trennmediums auf das Knochengewebe dieses
durchtrennt oder entfernt wird.
Dadurch, dass das Trennmedium pulsiert auf die biologische
Struktur ausgebracht wird und Arbeitsdrücke verwendet
werden, die ohne Pulsation zu einer Zerstörung der
weicheren Strukturen führen würden und durch die geeignete
Wahl der Pulsation diese weichen biologischen Strukturen
aufgrund ihrer höheren Elastizität im Vergleich zu den
umliegenden härteren biologischen Strukturen mit geringerer
mechanischer Belastung im elastischen Bereich beansprucht
werden, werden die härteren biologischen Strukturen
aufgrund der Überschreitung der Elastizitäts- bzw.
Bruchgrenze getrennt.
Wird ein Schneiddüsenelement in den Knochen eingeführt, so
ist ein entsprechendes Element, insbesondere Schlauch
element od. dgl. vorgesehen, um das austretende Medium aus
dem Inneren des Knochens abzusaugen.
Die Pulsation wird in der Schneiddüse im wesentlichen durch
sich verändernde Querschnitte in dem Schneiddüsenelement
selbst erzeugt. Dies hat zum Vorteil, dass keine
Trägheitsverluste, durch beispielsweise lange ggf.
elastische oder nachgiebige Schlauchleitungen einen sich
ändernden Druckimpuls abschwächen würden.
Damit eine entsprechende Pulsation in den einzelnen
Schneiddüsenelementen erzeugt werden kann, sitzt innerhalb
eines Schneiddüsenkörpers ein Absperrelement, welches ein
innerhalb oder ausserhalb von diesem entlangströmendes
Medium durch rotatorische oder translatorische Hin- oder
Herbewegung beeinflusst. Eine Querschnittsveränderung
erfolgt. Dabei erfolge eine Druckänderung, insbesondere ein
Druckabfall. Der Druckabfall kann sogar gegen Null gehen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll jedoch auch
liegen, dass die Druckänderungen in kleinen und auch
grossen Bereichen stattfinden können. Hier sei der
Erfindung ebenfalls keine Grenze gesetzt.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein
Schneiddüsenelement gebildet, welches zumindest eine
radiale Schneiddüsenöffnung aufweist. Dieses Schneiddüsen
element wird in einen Knochen eingeführt, ggf. über nicht
dargestellte stirnseitige Abstandhalter in einer bestimmten
Position gehalten. Durch axiales Verdrehen des
Schneiddüsenkörpers wird bei gleichzeitigem Ausbringen eine
Kerbe oder sogar eine Durchtrennung des Knochens erzeugt.
Damit das abfliessende Trennmittel nicht im
Knocheninnenraum verbleibt, ist das entsprechende
Absperrelement, welches innerhalb des Schneiddüsenkörpers
vorgesehen ist, als Hohlwelle ausgebildet und kann die
Flüssigkeit aus dem Innenraum des Knochens absaugen. Damit
auch andere Anwendungen zum Trennen bzw. Entfernen von
Knochen möglich sind, sind in anderen Ausführungsbeispielen
Schneiddüsenelemente aufgezeigt, welche stirnseitige
Düsenöffnungen aufweisen. Auch diese lassen sich in einer
bestimmten Frequenz, die wählbar ist, öffnen und
verschliessen, so dass ein pulsierter Wasserstrahl
ausbringbar ist.
Eine entsprechende Wasserstrahlschneidanlage ist mit einem
austauschbaren Vorratsbehältnis unterschiedlicher Grösse
bestückt, wobei im wesentlichen das Vorratsbehältnis
austauschbar mit einer Druckerzeugungseinrichtung verbind
bar ist. Die Druckerzeugungseinrichtung ist bevorzugt
elektromechanischer Art und bewegt einen Linearantrieb auf
ein Druckkolbenelement. Hierdurch wird in einem Druckraum
ein Druck erzeugt, welcher über eine Verbindungsleitung dem
Schneiddüsenelement zugeführt werden kann. Bevorzugt sind
die Vorratsbehältnisse von unterschiedlich wählbarer Grösse
und enthalten das Trennmedium mit ggf. Abrasivmitteln.
Lediglich das Schneiddüsenelement muss nach dem Operieren
gereinigt werden. Das Vorratsbehältnis wird lediglich
ausgetauscht und kann nach dem Gebrauch recycelt werden.
Von Vorteil ist ferner, dass eine derartige
Wasserstrahlschneidanlage äusserst klein und kostengünstig
herzustellen ist, da auf die Druckerzeugungseinrichtung ein
beliebiges Vorratsbehältnis aufgesetzt werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf eine
erfindungsgemässe Wasserstrahlschneidanlage mit
austauschbarem Vorratsbehältnis;
Fig. 2 einen schematisch dargestellten Teillängsschnitt
durch ein erfindungsgemässes Schneiddüsenelement;
Fig. 3 einen teilweise dargestellten Längsschnitt durch
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines weiteren
Schneiddüsenelementes;
Fig. 4 einen schematisch dargestellten Teillängsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel des
Schneiddüsenelementes.
Gemäss Fig. 1 weist eine erfindungsgemässe Wasserstrahl
schneidanlage R zum Trennen oder Entfernen einer
biologischen Struktur, inbesondere eines menschlichen
Knochens eine Druckerzeugungseinrichtung 1 auf, an welche
sich vorzugsweise austauschbar ein Vorratsbehältnis 2
anschliesst. Das Vorratsbehältnis 2 weist einen Druckraum 3
auf, in welchem ein Trennmedium 4 eingebracht ist.
Vorzugsweise ist das Trennmedium 4 steriles und keimfreies
Wasser, welches ggf. mit Abrasivmittel 5 angereichert ist.
Als Abrasivmittel 5 können anorganische oder organische
Stoffe, wie bspw. Natriumchloride, biologische Aminosäuren,
Mono- und Disacheride sowie Zucker und Alkohole verwendet
werden. Diese Abrasivmittel 5 können auch über Injektoren
od. dgl., wie sie hier nicht dargestellt sind, zugeführt
werden.
Das Vorratsbehältnis 2 ist mittels eines Druckkolbenelemen
tes 6 verschlossen, welches über einen Linearantrieb 7 der
Druckerzeugungseinrichtung 1 betätigbar ist. Bevorzugt ist
der Linearantrieb 7 eine ausfahrbare mechanische Spindel,
die insbesondere als elektromechanisch betriebenen
Linearaktuator der Druckerzeugungseinrichtung 1 antreibbar
ist. Über hier nicht dargestellte Getriebe und dgl.
Antriebselemente kann die Spindel ausgefahren werden und
einen sehr hohen Druck auf den Druckkolben 6 ausüben. Dabei
stützt sich das Vorratsbehältnis 2 über einen
Schnellverschluss 8 an der Druckerzeugungseinrichtung 1 ab.
Der Schnellverschluss 8 kann von unterschiedlichster Art
sein und eine Gewindeverbindung, eine Steckverbindung,
einen Bajonettverschluss od. dgl. aufweisen. Hier sei der
Erfindung keine Grenze gesetzt.
Wichtig ist jedoch, dass nach einem vollständigen
Ausbringen des Trennmediums 4 aus dem Druckraum 3 durch
Bewegen des Druckkolbenelementes 6 in Richtung eines
Auslassventiles 9 das Medium 4 vollständig über eine
Verbindungsleitung 10 einem Schneiddüsenelement S zugeführt
wird. Dort wird unter sehr hohem Druck das Trennmedium 4
radial oder axial ausgebracht.
Das Auslassventil 9 ist vorzugsweise als Rückschlagventil
ausgebildet. Dieses ist wieder lösbar mit der
Verbindungsleitung 10 verbunden, wobei auch daran gedacht
sein kann, eine lösbare Verbindung zwischen Auslassventil 9
und Druckerzeugungseinrichtung 1 herzustellen.
Die Funktionsweise der vorliegenden Wasserstrahlschneid
anlage ist folgende:
Zum Wasserstrahlschneiden wird ein Trennmedium unter Druck, insbesondere druckbeaufschlagt dem Schneiddüsenelement S zugeführt. Hierzu wird das Vorratsbehältnis 2 der Druckerzeugungseinrichtung 1 aufgesetzt. Das Trennmedium 4 ist eingefüllt. Das Vorratsbehältnis 2 wird dann durch Beaufschlagung des Druckkolbens 6 über den Linearantrieb 7 mit Druck beaufschlagt, so dass vollständig das Trennmedium 4 über die Verbindungsleitung 10 dem Schneiddüsenelement S zugeführt werden kann. Damit keine Totzeiten beim Operieren entstehen, wenn bspw. ein Vorratsbehältnis entleert ist, kann eine zweite Druckerzeugungseinrichtung 1 mit einem zweiten Vorratsbehältnis 2 vorgesehen sein, welche gemeinsam über ein Wegeventil 11 das Trennmedium 4 dem Schneiddüsenelement S zuführt. Während das eine Vorratsbehältnis beim Operieren entleert wird, kann das andere Vorratsbehältnis ausgetauscht werden.
Zum Wasserstrahlschneiden wird ein Trennmedium unter Druck, insbesondere druckbeaufschlagt dem Schneiddüsenelement S zugeführt. Hierzu wird das Vorratsbehältnis 2 der Druckerzeugungseinrichtung 1 aufgesetzt. Das Trennmedium 4 ist eingefüllt. Das Vorratsbehältnis 2 wird dann durch Beaufschlagung des Druckkolbens 6 über den Linearantrieb 7 mit Druck beaufschlagt, so dass vollständig das Trennmedium 4 über die Verbindungsleitung 10 dem Schneiddüsenelement S zugeführt werden kann. Damit keine Totzeiten beim Operieren entstehen, wenn bspw. ein Vorratsbehältnis entleert ist, kann eine zweite Druckerzeugungseinrichtung 1 mit einem zweiten Vorratsbehältnis 2 vorgesehen sein, welche gemeinsam über ein Wegeventil 11 das Trennmedium 4 dem Schneiddüsenelement S zuführt. Während das eine Vorratsbehältnis beim Operieren entleert wird, kann das andere Vorratsbehältnis ausgetauscht werden.
Vom vorliegenden Erfindungsgedanken sollen auch
unterschiedliche Vorratsbehältnisse 2 mit unterschiedlich
grossen Aufnahmevolumen für Trennmittel universell
ausgebildet sein, die beispielsweise auf eine einzige
Druckerzeugungseinrichtung 1 passen.
In Fig. 2 ist ein mögliches Schneiddüsenelement S1
aufgezeigt, welches einen Schneiddüsenkörper 12 aufweist,
der im Inneren hohl ausgebildet ist. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist radial zumindest eine Düsenöffnung
13 vorgesehen, durch welche das Trennmedium 4 unter sehr
hohem Druck zum Trennen, Schneiden oder Entfernen
ausströmt.
Innerhalb des Schneiddüsenkörpers 13 ist ein Absperrelement
14 vorgesehen welches, wie in Doppelpfeilrichtung Y
dargestellt, axial hin- und herbewegbar ist.
Das Absperrelement 14 bildet über einen Konus 15 mit einem
entsprechenden gleichartigen Verlauf des Schneiddüsen
körpers 12 einen konusartigen Ringspalt 16.
Im Anschluss an den Konus 15 ist das Absperrelement 14
verjüngt ausgebildet und bildet zum Schneiddüsenkörper 12
einen Ringraum 17, aus welchem das Trennmedium 4 durch die
radial vorgesehene Düsenöffnungen 13 nach aussen ausströmt.
An den Ringraum 17 schliesst ein Wellenabsatz 18 des
Absperrelementes 14 an, welcher nahezu spielfrei innen mit
dem Schneiddüsenkörper 12 in Verbindung steht. Im Anschluss
an den Wellenabsatz 18, welcher auch zur Zentrierung und
axialen Führung des Absperrelementes 16 dient, schliesst
ein Kraftspeicherelement 19 an, welches sich stirnseitig an
dem Wellenabsatz 18 und andererseits stirnseitig am
Schneiddüsenkörper 12 innen abstützt. Hierdurch wird
permanent das Absperrelement 14 in einer X-Richtung
ausgelenkt. Das Trennmedium 4 strömt durch den Ringspalt 16
hindurch und wird anschliessend über den Ringraum 17 aus
den Düsenöffnungen 13 unter hohem Druck ausgebracht.
Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch, dass ein
pulsierender Strahl aus den Düsenöffnungen 13 aufgrund
eines sehr kleinen Ringspaltes 16 im Bereich des Konus 15
erzeugt wird, in welcher das Trennmedium stark beschleunigt
wird. Hierdurch entsteht ein Unterdruck, der den Ringspalt
16 weiter verringert, bis kein Trennmedium 4 fliesst.
Hierdurch wird das Absperrelement 14 entgegen der
dargestellten X-Richtung bewegt. Dadurch wird das
Kraftspeicherelement 19 gespannt und beaufschlagt das
Absperrelement 14 mit Druck. Dieses gibt dem Druck des
Kraftspeicherelementes 19 nach und verursacht eine Bewegung
des Absperrelementes 14 in dargestellter X-Richtung, so
dass das Trennmedium 4 wieder durch den erweiterten
Ringspalt 16, anschliessenden Ringraum 17 und damit durch
die Düsenöffnung 13 ausströmen kann. Dieser Vorgang
wiederholt sich.
Aufgrund unterschiedlich einstellbarer Drücke und wählbarer
Kraftspeicherelemente 19 sowie unterschiedlicher Ringspalt
geometrien des Ringspaltes 16 lässt sich eine Pulsation
steuern bzw. einstellen. Diese Pulsation dient im
wesentlichen zum Entfernen und Durchtrennen von Knochen
sowie Gewebebestandteilen. Es hat sich als besonders
günstig erwiesen, die Pulsation zu verwenden.
Gewebestrukturen die nicht beschädigt werden dürfen, wie
beispielsweise die Knochenhaut, werden durch einen
pulsierenden Strahl nur im elastischen Bereich bewegt. Der
pulsierte Strahl entfernt bzw. durchtrennt anschliessend
die biologische Struktur, insbesondere den Knochen. Auf
diese Weise wird gewährleistet, dass nur geringfügig
Knochenhaut bzw. sonstiges weiches Gewebe beim Durchtrennen
von Knochen angegriffen bzw. beschädigt wird.
An das Absperrelement 14 schliesst ein Schlauchelement 22
an, welches vorzugsweise von elastischer Art ist. Es lässt
eine axiale Bewegung des Absperrelementes 14 in
dargestellter Y-Richtung zu. Gleichzeitig dient es zum
Absaugen von Trennmittel 4, welches sich im Knocheninneren
befindet, wenn das Schneiddüsenelement S1 in einen
Knocheninnenraum eingeführt ist.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung gemäss Fig. 3 ist ein Schneiddüsenelement S2
aufgezeigt, bei welchem in dem Schneiddüsenkörper 12
stirnseitig axial die Düsenöffnung 13 vorgesehen ist.
Innerhalb des hohl ausgebildeten Schneiddüsenkörpers 12 ist
ein Absperrelement 14 als Hohlwelle eingesetzt, welches in
dargestellter Z-Richtung um eine Achse 20 drehbar ist.
Stirnseitig ist in dem hohl ausgebildeten Absperrelement
14, welches passgenau in den Schneiddüsenkörper 12 passt,
eine Austrittsöffnung 21 vorgesehen, die in einer
bestimmten Lage mit der Düsenöffnung 13 übereinstimmt. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung soll jedoch auch liegen,
dass eine Mehrzahl von Austrittsöffnungen 21 stirnseitig
vorgesehen sind, so dass bei einer Drehung des
Absperrelementes 14 pulsierend das Trennmedium 4, welches
innerhalb des Absperrelementes 14 unter hohem Druck
eingeführt ist, über die Austrittsöffnung 21 und bei
Übereinstimmung mit der Düsenöffnung 13 nach aussen
austritt. Durch die Anzahl der entsprechenden
Austrittsöffnungen 21 bzw. durch die Rotationsgeschwin
digkeit des Absperrelementes 14 um eine Achse 20 lässt sich
Einfluss auf die Pulsation bzw. das getaktete Ausbringen
von Trennmedium 4 aus der Düsenöffnung 13 nehmen. Die
Rotation kann auf beliebige Weise, mechanisch,
elektromechanisch oder sonstwie erfolgen.
In dem letzten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung gemäss Fig. 4 ist ein Schneiddüsenelement S3
aufgezeigt, bei welchem der Schneiddüsenkörper 12 ebenfalls
hohl ausgebildet ist und stirnseitig im Bereich einer Achse
20 eine Düsenöffnung 13 aufweist.
Innerhalb des Schneiddüsenkörpers 12 sitzt axial bewegbar
das Absperrelement 14, welches konusartig ausgebildet ist
und in einen entsprechend gebildeten Konus des
Schneiddüsenkörpers 12 eingreift. Zwischen Absperrelement
14 und dem Innenraum des Schneiddüsenkörpers 12 strömt das
Trennmittel 4, wenn der Ringspalt 16 geöffnet ist. Ein
Öffnen und Schliessen des Ringspaltes 16 erfolgt durch
translatorische axiale Bewegung des Absperrelementes 14 in
dargestellter Doppelpfeilrichtung Y. Diese Bewegung kann
beispielsweise mechanisch, elektromechanisch oder sogar
durch ein Piezoelement erzeugt werden. Hier sind vielerlei
Möglichkeiten denkbar, die in den Rahmen der Erfindung
fallen sollen.
1
Druckerzeugungseinrichtung
2
Vorratsbehältnis
3
Druckraum
4
Trennmedium
5
Abrasivmittel
6
Druckkolbenelement
7
Linearantrieb
8
Schnellverschluss
9
Auslassventil
10
Verbindungsleitung
11
Wegeventil
12
Schneiddüsenkörper
13
Düsenöffnung
14
Absperrelement
15
Konus
16
Ringspalt
17
Ringraum
18
Wellenabsatz
19
Kraftspeicher
20
Achse
21
Austrittsöffnung
22
Schlauchelement
R Wasserstrahlschneidanlage
S Schneiddüsenelement
S1
R Wasserstrahlschneidanlage
S Schneiddüsenelement
S1
Schneiddüsenelement
S2
S2
Schneiddüsenelement
S3
S3
Schneiddüsenelement
X Richtung
Y Doppelpfeilrichtung
X Richtung
Y Doppelpfeilrichtung
Claims (25)
1. Verfahren zum Trennen oder Entfernen einer biologischen
Struktur, insbesondere Knochen mit einer Wasserstrahl
schneidanlage (R) aus welcher ein unter Druck stehendes
Trennmedium (4) ausgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trennmedium (4) pulsiert auf die biologische
Struktur ausgebracht wird.
2. Verfahren zum Trennen oder Entfernen einer biologischen
Struktur, insbesondere Knochen mit einer
Wasserstrahlschneidanlage (R) aus welcher ein unter Druck
stehendes Trennmedium ausgebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, dass mit dem Trennmedium (4) eine
Knochenwand zumindest teilweise von innen beaufschlagt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
mit einem pulsierenden Trennmedium die Knochenwand beauf
schlagt wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Trennmedium (4) ein
organisches und/oder anorganisches Abrasivmittel (5)
zugegeben wird.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsation des Trennmediums
(4) unmittelbar vor Austritt in einem Schneiddüsenelement
(S, S1 bis S4) erzeugt wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsation durch frequen
tierende ggf. alternierende Druckänderung des auszubringen
den Trennmediums (4) erzeugt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsation im Schneiddüsen
element (S, S1 bis S4) mechanisch, pneumatisch,
elektromagnetisch nach dem Piezoeffekt oder elektro
mechanisch erzeugt wird, wobei eine Frequenz der
Druckänderung beliebig eingestellt wird.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pulsation erzeugt wird
unter Ausnutzung des Effektes der Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit des Trennmediums in einem Spalt
oder Ringspalt (16) bei gleichzeitiger Minderung des
Druckes und die Verkleinerung des Spaltes durch ein
bewegliches Absperrteil (14), welches durch den Unterdruck
bewegt wird und einem Kraftspeicher, der bei Spalt Null und
Strömung Null den Spalt wieder öffnet.
9. Wasserstrahlschneidanlage zum Trennen oder Entfernen
einer biologischen Struktur, insbesondere Knochen mit einer
Druckerzeugungseinrichtung (1), an welche zumindest ein
Schneiddüsenelement (S, S1 bis S4) anschliessbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorratsbehältnis (2) mit
zumindest einem eingebrachten Trennmittel (4) austauschbar
der Druckerzeugungseinrichtung (1) zugeordnet ist.
10. Wasserstrahlschneidanlage nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass an das Vorratsbehältnis (2),
insbesondere an einen Druckraum (3), zumindest ein
Schneiddüsenelement (S, S1 bis S4) anschliessbar ist.
11. Wasserstrahlschneidanlage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungseinrichtung
(1) einen Linearantrieb (7), insbesondere einen
elektromechanisch betriebenen Linearaktuator aufweist,
welcher ein Druckkolbenelement (6) des Vorratsbehältnisses
(2) mit Druck beaufschlagt.
12. Wasserstrahlschneidanlage nach wenigstens einem der
Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das
Vorratsbehältnis (2) wieder lösbar mit der Druckerzeugungs
einrichtung (1) über zumindest einen Schnellverschluss (8)
ggf. als Gewinde oder als Bajonettverschluss in Verbindung
steht.
13. Wasserstrahlschneidanlage nach wenigstens einem der
Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
zwei Druckerzeugungseinrichtungen (1) mit austauschbaren
Vorratsbehältnissen (2) an ein Schneiddüsenelement (S, S1
bis S3) anschliessbar sind, wobei entweder die eine oder
andere Druckerzeugungseinrichtung (1) das Trennmedium (4)
an das Schneiddüsenelement (S, S1 bis S3) fördert.
14. Schneiddüsenelement zum Trennen oder Entfernen einer
biologischen Struktur, insbesondere Knochen, welchem ein
unter Druck stehendes Trennmedium (4) zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass stirnseitig oder radial in
einem Schneiddüsenkörper (12) zumindest eine Düsenöffnung
(13) vorgesehen ist.
15. Schneiddüsenelement nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Schneiddüsenkörper (12) zumindest
ein Absperrelement (14) zum pulsierten Verschliessen der
Düsenöffnung (13) zugeordnet ist.
16. Schneiddüsenelement nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, dass das Absperrelement (14) innerhalb des
Düsenkörpers (12) angeordnet ist.
17. Schneiddüsenelement nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, dass das Absperrelement (14) innerhalb des
Düsenkörpers (12) translatorisch und/oder rotatorisch
bewegbar, insbesondere hin- und herbewegbar angeordnet ist.
18. Schneiddüsenelement nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, dass durch die translatorische und/oder
rotatorische Bewegung des Absperrelementes (14) die
Düsenöffnung (13) im zeitlichem Abstand, pulsiert
verschliessbar ist.
19. Schneiddüsenelement nach wenigstens einem der Ansprüche
15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb zwischen
Schneiddüsenkörper (12) und Absperrelement (14) ein Spalt
oder konusartiger Ringspalt (16) gebildet ist, durch
welchen das Trennmedium (4) strömt.
20. Schneiddüsenelement nach wenigstens einem der Ansprüche
15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zum Absaugen von
Trennmittel und biologischen Substanzen das Absperrelement
(14) hohlwellenartig ausgebildet ist und stirnseitig aus
dem Schneiddüsenkörper (12) herausragt.
21. Schneiddüsenelement nach wenigstens einem der Ansprüche
15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrelement
(14) mit einem die Düsenöffnung (13) verschliessenden
Wellenabsatz (18) versehen ist, welcher axial mittels eines
Kraftspeicherelementes (19) druckbeaufschlagt ist.
22. Schneiddüsenelement nach wenigstens einem der Ansprüche
15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass an das
Absperrelement (14) zum Absaugen ein elastisches
Schlauchelement (22) anschliesst, welches eine
translatorische und/oder rotatorische Bewegung des
Absperrelementes (14) ausgleicht.
23. Schneiddüsenelement nach wenigstens einem der Ansprüche
15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Schneiddüsenkörper (12) ein rotierbares Absperrelement (14)
eingesetzt ist.
24. Schneiddüsenelement nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Absperrelement (14) ein
Trennmedium (4) zugeführt wird, welches zumindest eine
radiale oder axiale Austrittsöffnung (13) aufweist, welche
durch Rotation und/oder Translation auf eine
übereinstimmende Düsenöffnung (13) des Schneiddüsenkörpers
(12) bewegbar ist.
25. Verwendung von Komponenten der Common-Rail-
Einspritztechnik, insbesondere für Druckerzeugung,
Ventiltechnik und elektronische Steuerung für eine
Wasserstrahlschneidanlage und/oder ein Schneiddüsenelement.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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