DE19903260A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vorhangbeschichten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum VorhangbeschichtenInfo
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Abstract
Beim Vorhangbeschichtungsverfahren bewirkt die Zufuhr einer niedrig viskose Randflüssigkeit an den Rändern des Flüssigkeitsvorhangs einen Schmiereffekt und verringert die verzögernde Wirkung der festen Vorhanghalter. Die Strömung dieser Randflüssigkeit kann aber instationär werden und zum Abreißen des Flüssigkeitsvorhangs vom Vorhanghalter führen. DOLLAR A Das neue Verfahren verwendet eine Randflüssigkeit mit einer Viskosität die größer ist als die des Flüssigkeitsvorhangs und verbessert dadurch die anhängende Verbindung zum Vorhanghalter.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorhangbeschichten
eines Trägers mit mindestens einer Schicht einer flüssigen
Beschichtungszusammensetzung wobei der Träger entlang eines
Weges durch eine Beschichtungszone bewegt wird, in der ein
fallender Vorhang aus flüssiger
Beschichtungszusammensetzung auf den Träger auftrifft, und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 10.
Das Vorhangbeschichten wird beispielsweise bei der
Herstellung von photographischen Materialien zum Auftragen
von photographischen Silberhalogenidemulsionen auf
bahnförmige Träger eingesetzt. Bei diesem
Beschichtungsverfahren ist bekannt, daß der fallende
Vorhang seitlich geführt werden muß, um zu verhindern, daß
sich dieser infolge der Oberflächenspannung einschnürt.
Hierfür werden sogenannte Seitenführungen oder
Vorhanghalter verwendet. Diese sind in der Regel ortsfeste
Teile der Beschichtungsvorrichtung, bestehen aus festen
Material und haben eine Berührungsfläche mit dem Vorhang.
Die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsvorhangs an dieser
Berührungsfläche ist Null. Die Seitenführungen wirken am
Rand des Flüssigkeitsvorhangs verzögernd. Als Folge davon
bildet sich im Rand des fallenden Vorhangs ein
Geschwindigkeitsprofil aus.
Dieses Geschwindigkeitsprofil ist so ausgebildet, daß es,
zur Seitenführung hin gesehen, eine zunehmende Verzögerung
der Strömungsgeschwindigkeit des fallenden Vorhangs
darstellt, eine Schwächung des Vorhangs im Randbereich
verursacht und den laminaren Strömungsvorgang im
Mittenbereich des Vorhangs stören kann. Im Grenzbereich
dieses Beschichtungsverfahrens kommt es zum Abreißen der
anhängenden Verbindung zwischen Vorhang und Seitenführung.
Der instabile Vorhang löst sich von der Seitenführung und
wegen der Einschnürung ist dann eine Beschichtung des
Trägers nicht mehr möglich.
Es ist bekannt, dem fallenden Vorhang an den Rändern eine
zusätzliche Flüssigkeit zuzuführen, um dieser Verzögerung
der Fallgeschwindigkeit entgegenzuwirken. Indem eine
sogenannte Hilfs-, Rand- oder Spülflüssigkeit mit niedriger
Scherviskosität an der Berührungsfläche der Seitenführung
verteilt wird, verringert sich die verzögernde Wirkung der
festen Seitenführungen auf den Strömungsvorgang des
fallenden Vorhangs. Das Verteilen dieser Randflüssigkeit
kann beispielsweise mittels einer Pumpe und einer
Austrittsöffnung an der Seitenführungen erfolgen.
Beispielsweise sind aus DE 19 28 025 hohl ausgebildete
Seitenführungen mit einem Längsschlitz an der Berührfläche
bekannt, aus dem eine inerte Flüssigkeit gepumpt wird, die
sich mit dem Vorhang verbindet.
Zur Stabilisierung des frei fallenden Flüssigkeitsvorhangs
wird in EP 01 15 621 vorgeschlagen, Vorhanghalter zu
verwenden aus denen in Richtung zum Vorhang hin eine, im
Vergleich zum Vorhang, niedrig viskose Flüssigkeit
austritt, welche jeweils zwischen Vorhanghalter und
Vorhang eine dreieckflächige stabilisierende
Flüssigkeitsbrücke bildet.
Auch bei der aus EP 07 40 197 bekannten Vorrichtung wird
dem Vorhang beidseitig ein Seitenfluß zugeführt. Hier ist
die Spülflüssigkeit am Vorhanghalter allerdings so
verteilt, daß sich ein quer zur Erstreckung des Vorhangs
verlaufender paralleler Fluß ausbildet und der Vorhang nur
in Kontakt mit dieser Spülflüssigkeit, nicht aber mit dem
festen Vorhanghalter steht.
In EP 04 14 721 wird an den Seitenführungen eine
Spülflüssigkeit verteilt, die in der Nähe der Stelle wo der
herabfallende Vorhang auf den Träger auftrifft abgesaugt
wird.
Um die Geschwindigkeitsverzögerung im Randbereich zu
verringern, wird in EP 05 99 740 ein Vorhanghalter
vorgeschlagen der aus dünnen Drähten besteht an denen eine
Spülflüssigkeit abfließt, welche auch hier vor dem
Auftreffen des Vorhangs auf der Unterlage am Rand des
Vorhangs abgesaugt wird.
Allen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren liegt
der Gedanke zugrunde, mittels der an den Rändern
zugesetzten Flüssigkeit einen Spüleffekt bzw. einen
Schmiereffekt zu bewirken. Die Spülflüssigkeit soll die
verzögernde Wirkung der festen Vorhanghalter auf den
fallenden Vorhang mindern. Deshalb kommen ausnahmslos
Hilfsflüssigkeiten zum Einsatz, deren Viskosität kleiner
ist als die der Beschichtungszusammensetzung.
Es hat sich aber gezeigt, daß die Strömung dieser niedrig
viskosen Hilfsflüssigkeiten an der Seitenführung
instationär ist. Diese instationäre, nicht laminare
Strömung stellt eine Störquelle für den frei fallenden
Vorhang dar. Infolge dieser Störung kommt es zum Abreißen
der anhängenden Verbindung zwischen Vorhang und
Seitenführung bzw. zu Beschichtungsfehlern. Ein dünner
Flüssigkeitsvorhang ist besonders empfindlich.
Insbesondere bei der Anwendung des
Vorhangbeschichtungsverfahrens zur Herstellung von
photographischen Filmen ist dies von Nachteil. Man ist hier
aus Wirtschaftlichkeitsgründen bestrebt, zähflüssige
Beschichtungszusammensetzungen mit geringem Durchsatz bei
einer möglichst großen Fallhöhe des Vorhangs auf den Träger
gleichmäßig aufzutragen. Die instationäre Strömung im Rand
begrenzt die Verfahrensgeschwindigkeit beim Beschichten.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Vorhangbeschichten anzugeben bei dem die
anhängende Verbindung von Flüssigkeitsvorhang und
Seitenführung verbessert wird und die Ränder des
Flüssigkeitsvorhangs möglichst ungestört fallen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und
des Anspruchs 10 gelöst.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen beim Führen des
fallenden Vorhangs eine Randflüssigkeit, die eine
Viskosität aufweist, die größer ist als die in der
Beschichtungszusammensetzung, in Form eines Rinnsals zu
verteilen. Dieses Rinnsal fließt an der Seitenführung so
ab, daß die verzögernde Wirkung der festen Seitenführung
vermindert wird, ohne daß es zu instationärer Strömung
kommt. Die anhängende Verbindung zwischen Vorhang und
Seitenführung wird durch diese Maßnahme verbessert.
Störungen im Rand des Vorhangs, wie sie bei niedrig
viskosen Randflüssigkeiten auftreten, werden verringert.
Bevorzugt wird die Randflüssigkeit an der Seitenführung so
verteilt, daß sie geradlinig laminar im Vorhang eingebettet
abfließt. Das heißt, die freie Oberfläche des Rinnsals der
Hilfsflüssigkeit wird auf der gesamten Fallhöhe von der
Beschichtungszusammensetzung des Vorhangs umschlossen.
Damit ist auch der Kontaktwinkel der Hilfsflüssigkeit auf
dem Vorhanghalter von der Vorhangflüssigkeit umgeben. Durch
diese Einbettung wird erreicht, daß das Rinnsal nicht
mäandrische Schleifen und Windungen ausbildet. Von Vorteil
ist dies bei der Herstellung von photographischem Material,
wo üblicherweise mehrere Schichten als Schichtverband
gleichzeitig auf den Träger aufgetragen werden. Einzelne
dieser Schichten enthalten in der Regel Netzmittel. Diese
diffundieren in das Rinnsal der Hilfsflüssigkeit. Ist das
Rinnsal nicht eingebettet, dann begünstigen diese
Netzmittel aufgrund einer Kontaktwinkel-Hysterese eine
mäandrische bzw. schraubenförmige Ausbildung des Rinnsals.
Es hat sich aber gezeigt, daß ein Rinnsal welches
geradlinig am Seitenhalter und im Vorhang eingebettet
abfließt nicht nur die anhängende Verbindung zwischen
Vorhang und Seitenführung besonders begünstigt, sondern
auch gegenüber Störungen stabilisierend wirkt.
Es ist von Vorteil, wenn die Randflüssigkeit eine Zähigkeit
aufweist, die zwei- bis viermal so groß ist wie in der
Beschichtungszusammensetzung. Wenn der Vorhang sich aus
mehreren Schichten mit unterschiedlichem Fließverhalten
zusammensetzt kann durch diese Maßnahme der Schwächung und
Störung des Vorhangs im Rand wirkungsvoll entgegen gewirkt
werden.
Günstig ist wenn das Rinnsal durch Injektage der
Randflüssigkeit in die Beschichtungszusammensetzung beim
Bilden des Vorhangs erzeugt wird. Die Zufuhr der
Randflüssigkeit erfolgt also bevorzugt diskret, wodurch auf
technisch einfache Weise die Verteilung der
Hilfsflüssigkeit in Form eines Rinnsal erwirkt werden kann.
Bevorzugt ist ein Rinnsal dessen Volumenstrom im Bereich
von kleiner als 40 Milliliter pro Minute, bevorzugt 10-35
Milliliter pro Minute vorgegeben werden kann. Auf diese
Weise läßt sich ein dünnes Rinnsal bilden, welches der
Vorhang längs der gesamten Fallhöhe einbettet.
Bevorzugt ist auch, daß die Randflüssigkeit aus einer
wasserlösbaren Flüssigkeit mit einer Viskosität von größer
als 50 mPas, bevorzugt 50 mPas-200 mPas gebildet wird, da
photographische Silberhalogenidemulsionen Wasser enthalten
und üblicherweise eine Viskosität von kleiner als 50 mPas
aufweisen.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Flüssigkeit eine
wasserlösliche Polymerverbindung mit einer Viskosität
zwischen 50 mPas und 200 mPas ist. Diese Randflüssigkeit ist
leicht herstellbar.
Auch ist bevorzugt, daß die Randflüssigkeit
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrolidon, Maleinsäure-
Methylvinyläthercopolymer, Butadien-Maleinsäurecopolymer
enthält. Diese Ausgangsstoffe sind handelsüblich und leicht
verfügbar.
Desweiteren kann für die Randflüssigkeit Glyzerin verwendet
werden, eine newtonsche Flüssigkeit die sehr kostengünstig
ist.
Bei der Ausbildung der Vorrichtung zum Vorhangbeschichten
umfassen die Entladungsmittel Mittel zur Erzeugung eines
Rinnsals die bewirken, daß die Randflüssigkeit im Form
eines Rinnsals an jeder Seitenführung abfließt wobei die
Viskosität der Randflüssigkeit größer ist als die der
Beschichtungszusammensetzung.
Konstruktiv empfiehlt es sich bei einem Gleitflächengießer
zur Erzeugung des Rinnsals ein düsenförmiges Endstück zu
verwenden, das an einem stirnseitigen Ende einer
Gleitfläche des Gleitflächengießers die Randflüssigkeit in
die Beschichtungszusammensetzung injiziert. Diese
konstruktive Ausführung für die Zufuhr der Randflüssigkeit
empfiehlt sich auch für einen Extrusionsgießer. Dadurch ist
es möglich, an bekannten Beschichtungsvorrichtungen auf
einfache Art und Weise ein, an den Seitenführungen
geradlinig abfließendes, Rinnsal zu erzeugen.
Mit Vorteil wird die Randflüssigkeit an jeder Seitenführung
einstellbar mit einem Volumenstrom von weniger als 40
Milliliter pro Minute, bevorzugt 10-35 Milliliter pro
Minute, zugegeben. Dadurch kann beim Vorhangbeschichten mit
photographischer Gießlösung das Rinnsal so gestaltet
werden, daß die Gießlösung dieses längs der gesamten
Fallhöhe einbettet.
Bevorzugterweise wird vor dem Auftreffen des Vorhangs auf
dem Träger eine Ableitvorrichtung angebracht, die den
seitlichen Rand des Vorhangs samt der Randflüssigkeit
ableitet, so daß nur ein Vorhangmittelteil den Träger
beschichtet. Auf diese Weise wird verhindert, daß
Randflüssigkeit auf den Träger gelangt. Die bahnförmige
Unterlage kann bis an den Rand mit lichtempfindlicher
Gießlösung beschichtet werden, ohne daß es zu einer
Verdickung am Rand kommt.
Tabelle 1 zeigt in sieben Beispielen die Wirkung von
verschiedenen Randflüssigkeiten mit unterschiedlichem
Fließverhalten an einer Vorhangversuchsgießeinrichtung
gemäß Fig. 1. In allen Versuchsbeispielen wird der Vorhang
aus drei Schichten einer photographischen
Silberhalogenidemulsion gebildet, wobei die Fallhöhe 15 cm
und der Volumenstrom der am Rand durch Injektage
zugeführten Randflüssigkeit 35 ml/min an jeder
Seitenführung beträgt. Die Viskosität der zum Träger hin
liegenden beiden unteren Schichten beträgt 40 mPas, die der
darüberliegenden Schicht 30 mPas.
Der technische Effekt der erfindungsgemäßen
Randflüssigkeitszufuhr wird durch die sogenannte
Abrißgrenze bewertet. Die Abrißgrenze ist jener minimal
mögliche Volumenstrom des Flüssigkeitsvorhangs bei dem die
anhängende Verbindung zwischen Vorhang und Seitenführung
gerade noch hält. Bei weiterer Reduktion des Durchsatzes
löst sich der Vorhang vom unteren Ende der Seitenführung.
Der Vorhang schnürt sich ein. Eine Beschichtung ist dann
nicht mehr möglich. In den Beispielen der Tabelle 1 wurde
also, ausgehend von einem stabilen Vorhang, der Durchsatz
reduziert und die Abrißgrenze, also der Grenzwert des
Beschichtungsverfahrens, für unterschiedliche
Randflüssigkeiten mit unterschiedlichen Fließeigenschaften
notiert. Die Abrißgrenze ist in Tabelle 1 in m2/s angegeben.
Dieser Wert entspricht einem auf die Gießbreite- und
Zeiteinheit normierten Volumenstrom.
Es gilt: 10-6 m2/s ≘ 10-2 cm3/cm.s.
Ein Vergleich von Beispiel 1 und Beispiel 2 zeigt zunächst,
daß durch Zufuhr einer niedrig viskosen Randflüssigkeit,
also einer Spülflüssigkeit wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt ist, die Abrißgrenze verringert werden
kann.
Ein deutlich besseres Ergebnis läßt sich mit der
erfindungsgemäßen zähen Randflüssigkeit erzielen, die als
Rinnsal im Vorhang eingebettet abfließt.
Wie die Beispiele 3 bis 7 zeigen, verringert sich durch die
Erfindung die Abrißgrenze gegenüber dem Stand der Technik
(Beispiel 2) auf nahezu die Hälfte. Mit anderen Worten, der
normierte Volumenstrom des Flüssigkeitsvorhangs kann von
150 cm3/cm.s auf eine Grenzwert von 76 cm3/cm.s (Beispiel 4 bis 7)
reduziert werden, bis die anhängende Verbindung zwischen
Vorhang und Seitenführung aufreißt. Die Erfindung
ermöglicht, daß ein sehr dünner Flüssigkeitsfilm auf den
Träger aufgetragen werden kann.
Wie die Beispiele 4 und 7 zeigen, kann das Fließverhalten
der Randflüssigkeit auch strukturviskos sein. Ohne
Beanspruchung ist die Viskosität dieser Randflüssigkeiten
größer als 100 mPas.
Die Erfindung wird nachfolgend an bevorzugten
Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtdarstellung der
erfindungsgemäßen
Vorhangbeschichtungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die
Vorhangbeschichtungsvorrichtung gemäß der
Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Detaildarstellung einer Seitenführung als
Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 ein Ausschnitt gemäß Fig. 1 in einer vergrößerten
Darstellung.
Eine Vorrichtung zum Vorhangbeschichten gemäß der Erfindung
ist in einer perspektivischen Gesamtdarstellung in Fig. 1
gezeigt. Die Zuführvorrichtung 14 ist hier als
Gleitflächengießer dargestellt, der aus einer flüssigen
Beschichtungszusammensetzung einen fallenden Vorhang 3
erzeugt. Dieser Vorhang fällt über eine Fallhöhe 30 von
einer Gießlippe 23 des Gleitflächengießers ab und
beschichtet den Träger 2. Dieser Träger wird von einer
Gießwalze 1 geführt und in Richtung des Weges 26
kontinuierlich durch eine Beschichtungszone 31
transportiert. Der fallende Vorhang 3 wird an seitlichen
Rändern durch Seitenführungen 5 geführt. Diese
Seitenführungen erstrecken sich von einem oberen Ende 26 in
der Nähe der Gießlippe 23 über die gesamte Fallhöhe 30 bis
zum Auftreffen des Vorhangs auf dem Träger. An jedem
stirnseitigen Ende 12 der Gleitfläche 29 sind Mittel 10 zur
Erzeugung eines Rinnsals 9 einer Randflüssigkeit 8
angeordnet. Die Zufuhr der Randflüssigkeit erfolgt durch
Entladungsmittel 7, die Abgabe in die
Beschichtungszusammensetzung durch ein düsenförmiges
Endstück 11. Jedes Entladungsmittel 7 ist im Volumenstrom
einstellbar und erwirkt, daß die Randflüssigkeit am
Endstück 11 so austritt, daß sie vom Rand 6 des Vorhangs 3
eingebettet wird und laminar am Seitenhalter 5 abfließt.
Wie in Fig. 1 dargestellt kann diese Randflüssigkeit am
unteren Ende des Seitenhalters 5 mittels einer nicht näher
dargestellten Ableitvorrichtung 19 abgeleitet werden. In
der Darstellung ist die Breite 21 der Beschichtung 4
kleiner als die Breite 22 des Trägers 2. Wie die teilweise
gebrochene Darstellung des Vorhangs 3 zeigt, tritt die
Beschichtungszusammensetzung aus den Gießschlitzen 25 aus
und bildet ein an der Gleitfläche 29 abfließendes
Schichtpaket 18. In dieses wird die Randflüssigkeit
injiziert, was näher in Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine
Vorhangbeschichtungsvorrichtung gemäß der Linie II-II in
Fig. 1. Das düsenförmige Endstück 11 injiziert die
Randflüssigkeit in das Schichtpaket 18 welches, wie in
diesem Beispiel dargestellt, aus den einzelnen Schichten
15, 16, 17 besteht. Die einzelnen Gießlösungen für diese
Schichten treten aus Gießschlitzen 25 aus, die jeweils mit
einem Verteilerkanal 24 und einer nicht dargestellten
Fördereinrichtung verbunden sind. Die an jedem Gießschlitz
25 austretende Gießlösung überlagert sich an der schrägen
Gleitfläche 29 der Zuführvorrichtung 14 zu einem
Schichtpaket 18. Die am stirnseitigen Ende in dass
Schichtpaket 18 injizierte Randflüssigkeit bildet am
Vorhanghalter ein Rinnsal, welches vom oberen Ende 26 bis
zum unteren Ende 27 laminar bei gleichem Querschnitt
abfließt. Wie in Fig. 2 dargestellt verringert sich die
Dicke des Vorhangs 3 mit zunehmender Fallhöhe. Dabei bleibt
das Rinnsal 9 der Randflüssigkeit 8, dessen Volumenstrom
einstellbar vorgegeben werden kann, von der Flüssigkeit
des fallenden Vorhangs über die gesamte Fallhöhe
umschlossen. Diese Einbettung des Rinnsals 8 ist in der
folgenden Zeichnung genauer dargestellt.
Fig. 3 zeigt eine Detailzeichnung einer Seitenführung gemäß
der Linie III-III in Fig. 1. Dargestellt ist eine flache
Ausführung eines Seitenhalters mit dem daran abfließenden
Rinnsal 9, welches der Rand 6 des Vorhangs 3 vollständig
umschließt. Wie die vergrößerte Darstellung zeigt, ist der
Kontaktwinkel des Rinnsals über die gesamte Fallhöhe von
der flüssigen Beschichtungszusammensetzung des Vorhangs 3
umschlossen. Durch diese Einbettung des Rinnsals 9 wird
erreicht, daß einerseits die verzögernde Wirkung des festen
Vorhanghalters 5 vermindert wird. Einer Verjüngung des
Vorhangs im Randbereich wird dadurch entgegen gewirkt.
Andererseits fließt die Randflüssigkeit 8 geradlinig ab und
führt den Flüssigkeitsvorhang des Schichtpaketes 18. Die
Scherviskosität der Randflüssigkeit 8 ist dabei größer als
die der einzelnen Schichten 15, 16 oder 17 des
Schichtpaketes 18. Die Randflüssigkeit kann mittels der
Ableitvorrichtung 19 am unteren Ende der Seitenführung
abgeleitet werden. Es ist aber auch möglich den Rand der
Beschichtung samt Randflüssigkeit erst nach dem Beschichten
auf der Unterlage abzusaugen. Dies ist in Fig. 4
dargestellt, die einen Ausschnitt der Fig. 1 in einer
vergrößerten Darstellung zeigt.
Wie in Fig. 4 und in Fig. 1 dargestellt erfolgt die
Randflüssigkeitszufuhr durch Entladungsmittel 7, Mittel zur
Erzeugung des Rinnsals 10 mit Düse 11, welche an der
Gleitfläche einen Injektagestrom bilden. Selbstverständlich
kann die Düse 11 die Randflüssigkeit auch an einem anderen
Ort, beispielsweise in der Nähe der Gießlippe 23,
injizieren. Es ist auch möglich die hochviskose
Randflüssigkeit aus einer in den Zeichnungen nicht
dargestellten Austrittsöffnung am Seitenhalter abzugeben.
In diesem Fall bilden die Seitenhalter die
Entladungsmittel. Diese sind also konstruktiv so
ausgeführt, daß sie die Ausbildung eines Rinnsals am
Vorhanghalter ermöglichen und die Viskosität der
Rinnsalflüssigkeit größer ist als die Viskosität in der
Beschichtungszusammensetzung.
Der in Fig. 1, 2 und 4 dargestellte Gleitflächengießer ist
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Natürlich kann der
Flüssigkeitsvorhang auch durch Extrusion gebildet werden.
Claims (15)
1. Verfahren zum Vorhangbeschichten eines Trägers mit
mindestens einer Schicht flüssiger
Beschichtungszusammensetzung umfassend:
Bewegen des Trägers entlang eines Weges durch eine Beschichtungszone,
Bilden eines fallenden Vorhangs aus flüssiger Beschichtungszusammensetzung der sich quer zum Weg des Trägers erstreckt,
Führen des fallenden Vorhangs mittels Seitenführungen an denen eine Randflüssigkeit mit einer Viskosität größer als in der Beschichtungszusammensetzung in Form eines Rinnsals verteilt wird.
Bewegen des Trägers entlang eines Weges durch eine Beschichtungszone,
Bilden eines fallenden Vorhangs aus flüssiger Beschichtungszusammensetzung der sich quer zum Weg des Trägers erstreckt,
Führen des fallenden Vorhangs mittels Seitenführungen an denen eine Randflüssigkeit mit einer Viskosität größer als in der Beschichtungszusammensetzung in Form eines Rinnsals verteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rinnsal an jeder Seitenführung geradlinig laminar im
Vorhang eingebettet abfließt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Viskosität der Randflüssigkeit zwei- bis viermal so
groß ist wie in der Beschichtungszusammensetzung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rinnsal durch Injektage der
Randflüssigkeit in die Beschichtungszusammensetzung beim
Bilden des Vorhangs erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rinnsal einen einstellbaren
Volumenstrom von kleiner als 40 Milliliter pro Minute,
bevorzugt einstellbar 10 und 35 Milliliter pro Minute,
führt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Randflüssigkeit aus einer
wasserlösbaren Flüssigkeit mit einer Viskosität zwischen
50 mPas und 200 mPas gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeit eine wasserlösliche Polymerverbindung ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Randflüssigkeit Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrolidon, Maleinsäure-Methylvinyläthercopolymer,
Butadien-Maleinsäurecopolymer enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Randflüssigkeit Glyzerin ist.
10. Vorrichtung zum Vorhangbeschichten eines Trägers (2) mit
mindestens einer Schicht flüssiger
Beschichtungszusammensetzung mit
Transportmittel, die den Träger längs eines Weges (28) durch eine Beschichtungszone transportieren,
Zuführvorrichtung (14), die aus flüssiger Beschichtungszusammensetzung einen fallenden Vorhang (3) erzeugt der sich quer zum Weg des Trägers erstreckt und der auf den Träger fällt,
Seitenführungen (5), die den fallenden Vorhang an seitlichen Rändern (6) führen,
Entladungsmittel (7), die an den Seitenführungen eine Randflüssigkeit verteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsmittel (7) Mittel (10) zur Erzeugung eines Rinnsals umfassen die bewirken, daß die Randflüssigkeit in Form eines Rinnsals (9) an jeder Seitenführung abfließt wobei die Viskosität der Randflüssigkeit (8) größer ist als die der Beschichtungszusammensetzung.
Transportmittel, die den Träger längs eines Weges (28) durch eine Beschichtungszone transportieren,
Zuführvorrichtung (14), die aus flüssiger Beschichtungszusammensetzung einen fallenden Vorhang (3) erzeugt der sich quer zum Weg des Trägers erstreckt und der auf den Träger fällt,
Seitenführungen (5), die den fallenden Vorhang an seitlichen Rändern (6) führen,
Entladungsmittel (7), die an den Seitenführungen eine Randflüssigkeit verteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsmittel (7) Mittel (10) zur Erzeugung eines Rinnsals umfassen die bewirken, daß die Randflüssigkeit in Form eines Rinnsals (9) an jeder Seitenführung abfließt wobei die Viskosität der Randflüssigkeit (8) größer ist als die der Beschichtungszusammensetzung.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das oder jedes Mittel (10) zur Erzeugung eines Rinnsals
bewirkt, daß die Randflüssigkeit an der Seitenführung
geradlinig laminar im Vorhang (3) eingebettet (Fig. 3)
abfließt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuführvorrichtung (14) ein Gleitflächengießer ist und
das Mittel (10) zur Erzeugung des Rinnsals ein düsenförmiges
Endstück (11) aufweist das an einem stirnseitigen Ende (12)
einer Gleitfläche (29) des Gleitflächengießers die
Randflüssigkeit in die Beschichtungszusammensetzung
injiziert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuführung ein Extrusionsgießer ist und das Mittel zur
Erzeugung des Rinnsals ein düsenförmiges Endstück aufweist
welches an einem stirnseitigen Ende des Extrusionsschlitzes
die Randflüssigkeit in die Beschichtungszusammensetzung
injiziert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entladungsmittel (7) die
Randflüssigkeit an jeder Seitenführung (5) mit einem
einstellbaren Volumenstrom von weniger als 40 Milliliter
pro Minute, bevorzugt 10 bis 35 Milliliter pro Minute,
entladen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenführungen so beabstandet
sind, daß die Breite (21) des Vorhangs geringer als die
Breite (22) des Trägers ist, daß an jeder Seitenführung vor
dem Auftreffen des Vorhangs auf dem Träger eine
Ableitvorrichtung (19) angebracht ist die den seitlichen
Rand (6) des Vorhangs samt der Randflüssigkeit (8) ableitet
und nur ein Vorhangmittelteil den Träger beschichtet.
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---|---|---|---|
DE1999103260 DE19903260A1 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Vorhangbeschichten |
EP00200121A EP1023949A1 (de) | 1999-01-28 | 2000-01-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Vorhangbeschichten |
JP2000011522A JP2000218209A (ja) | 1999-01-28 | 2000-01-20 | カ―テンコ―テイングするための方法と装置 |
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