DE19901844C2 - Verstellbare Toilettenvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Toilettenvorrichtung mit einem mit einer Brille versehenen Becken mit einer Zuflussöffnung für Spülwasser und einer Abflussöffnung für Abwasser, wobei das Becken in einer vorgegebenen Höhe über dem Raumboden installiert ist, und eine Einrichtung vorgesehen ist, mittels derer der Abstand des Beckens vom Raumboden veränderbar ist.

Eine Toilettenvorrichtung dieser Art ist aus der US 4 174 546 bekannt. Bei dieser Toilette ist eine Vorrichtung vorgesehen, mittels derer die Höhe des Toilettenbeckens über dem Raumboden, zur Anpassung der Sitzhöhe für unterschiedlich große Personen, veränderbar ist. Bei Benutzung dieser Toilettenvorrichtung als Urinal für männliche Personen, wird dieses in der Regel zu einer schnellen Verschmutzung der Toilette führen, da die einstellbare Höhe des Toilettenbeckens über dem Raumboden für diesen Verwendungszweck generell zu niedrig bemessen ist, was sich daraus ergibt, dass die Höhe des Toilettenbeckens in erster Linie für eine sitzende Benutzung der Toilettenvorrichtung bemessen ist, und keine Einrichtung vorgesehen ist, mittels derer das Toilettenbecken in eine für Urinale übliche Höhe und Neigung gebracht werden kann.

In der älteren Anmeldung PCT WO 99/23319 A1 wird eine Toilettenvorrichtung, bei der das Toilettenbecken in Höhe und Neigung veränderbar ist, beschrieben. Diese Toilettenvorrichtung ist für eine sitzende Benutzung, sowie zusätzlich als Urinal für männliche Personen geeignet. Bei dieser Toilettenvorrichtung ist jedoch keine Einrichtung beschrieben, mittels derer das Toilettenbecken nach vorne geneigt werden kann und die eine sichere Abführung des Abwassers, auch bei einer geneigten Stellung des Toilettenbeckens, ermöglichen würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Toilettenvorrichtung zu schaffen, die von unterschiedlich großen Personen gleichermaßen bequem als Toilette und auf hygienische Weise als Urinal verwendbar ist.

Für eine Toilettenvorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Toilettenvorrichtung besteht darin, dass sie an unterschiedliche Körpergrößen von Kindern oder Erwachsenen anpassbar ist und dass sie bei gleichem Platzbedarf wie bei einer herkömmlichen Toilette zudem in hygienischer Weise als Urinal nutzbar ist, da durch ein Anheben und Kippen des Beckens ein zielgerichtetes Urinieren ohne Urin-Spritzflecken ermöglicht ist.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Durch die besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Toilettenvorrichtung gemäß Anspruch 2 wird ermöglicht, dass das Toilettenbecken stufenlos in Positionen mit unterschiedlicher Höhe über dem Raumboden bewegbar ist.

Die Vorrichtung zur Veränderung des Abstands des Beckens vom Raumboden kann dabei so ausgebildet sein, dass das Becken über elektromagnetische Einrichtungen oder über hydraulische Einrichtungen bewegbar ist.

Bei Verwendung einer hydraulischen Einrichtung ist es insbesondere vorteilhaft, den vorhandenen Wasserleitungs­ druck zur Höhenverstellung zu nutzen.

Die erfindungsgemäße Toilettenvorrichtung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigt:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Toilettenvorrichtung in einer seitlichen Querschnittsansicht,

Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform der Höhenverstell­ einrichtung der erfindungsgemäßen Toiletten­ vorrichtung in einer Frontalansicht,

Fig. 3 die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Toilettenvorrichtung in einer Seitenansicht und

Fig. 4 die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Toilettenvorrichtung in einer Ansicht von oben.

Die in Fig. 1 bis 4 dargestellte Toilettenvorrichtung ermöglicht eine Höhenverstellung sowie eine Schrägstellung zum Urinal. Die Höhenverstellung der Toilettenvorrichtung erfolgt hierbei durch die Nutzung des vorhandenen Wasserleitungsdruckes.

Durch Betätigung eines Ventils wird Wasser in den Hydraulikzylinder 32 geleitet, wodurch sich eine Konsole 31 entlang von Führungsschienen 60 nach oben verschiebt, wobei gleichzeitig ein teleskopierbares Abflussrohr 30, welches mit der Konsole 31 verbunden ist, ausgezogen wird und ein teleskopierbares Spülrohr 51 zusammengeschoben wird. Gleichzeitig, alternativ davor oder danach, wird über eine entsprechende Ventilsteuerung geregelt, einem Hydraulikzylinder 43 Wasser zugeführt. Dies führt dazu, dass das Toilettenbecken 10 durch Anheben eines Trag- und Spülelementes 40, welches mit einer Konsole 42 verbunden ist, in eine auf den Benutzer zu geneigte Schräglage gebracht wird. Bei dieser Konstruktion ist gewährleistet, dass der Pegel des in einem als U-Rohr ausgebildeten Geruchsverschlusses 12 enthaltenen Wassers erhalten bleibt. Mittels an den oder in die Führungsschienen an- bzw. eingreifenden Arretierungseinrichtungen ist das Toilettenbecken in unterschiedlichen Höhen arretierbar.

Beim Kippen des Toilettenbeckens 10 in die Schräglage wird ein Schwenkrohr 20, geführt durch Schwenklager 22, aus einem Geruchsverschluss 12 ausgezogen, gleichzeitig wird das hintere Ende des Schwenkrohres 20 tiefer in das Abflussrohr 30 eingeführt. Dabei ist gewährleistet, dass der Abfluss zum Abwassernetz jederzeit erhalten bleibt. Zum Absenken der Toilettenvorrichtung wird ein weiteres Ventil geöffnet, welches die Hydraulikzylinder mit einem Spülkasten 50 verbindet. Durch das Eigengewicht sinkt das Toilettenbecken 10 nach unten und drückt dabei das Wasser in den Spülkasten 50, wo es dann zum normalen Spülen dient.

Zum Spülen wird Wasser, das im Spülkasten 50 gespeichert ist, über ein teleskopförmig ausgebildetes Spülrohr 51 in ein gabelförmig ausgebildetes, eine tragende Funktion für das Toilettenbecken 10 ausübendes Trag- und Spülelement 40 in das Becken eingeleitet, wobei das Wasser durch ein Schwenklager 41 in den Spülrand 11 des Beckens strömt. Dort wird das Wasser entsprechend verteilt und es reinigt das Toilettenbecken 10. Die Auslösung des Spülprozesses kann dabei auch von einem Ventil, welches von dem herabsinkenden Toilettenbecken 10 gesteuert wird, ausgelöst werden.

Das Trag- und Spülelement 40 trägt das Schwenklager 41 und bewirkt einen konstanten Abstand des Schwenklagers 41 von einer Wand 70, was zur Folge hat, dass das Toiletten­ becken 10 bei einer seinerseitigen Bewegung nach oben, die ein Schwenken des Schwenkrohres 20 nach oben bedingt, um das Schwenklager 41 in Richtung auf einen Benutzer des Toilettenbeckens 10 zu kippt.

Bezugszeichenliste

10

Toilettenbecken

11

Spülrand

12

Geruchsverschluss

20

U-förmiges Schwenkrohr

21

Dichtung

22

Schwenklager

30

vertikales Abflussrohr

31

Konsole zur Höhenverstellung

32

Hydraulikzylinder mit Tauchkolben (evtl. Differentialkolben)

33

Dichtung

40

Trag- und Spülelement

41

Schwenklager mit Spülwasserdurchlass und Dichtung

42

Konsole zum Schwenken

43

Hydraulikzylinder mit Tauchkolben (evtl. Differentialkolben)

50

Spülkasten

51

teleskopförmiges Spülrohr

60

Führungsschiene

70

Verblendwand mit Durchlass für Spül-/Abwasserrohre

Claims (5)

1. Toilettenvorrichtung mit einem mit einer Brille versehenen Becken mit einer Zuflussöffnung für Spülwasser und einer Abflussöffnung für Abwasser, wobei das Becken in einer vorgegebenen Höhe über dem Raumboden installiert ist, und eine Einrichtung vorgesehen ist, mittels derer der Abstand des Beckens vom Raumboden veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Einrichtung (43) zum Kippen des Toilettenbeckens (10) in eine auf einen Benutzer zu geneigte Urinalstellung vorgesehen ist und dass die Abflussöffnung des Toilettenbeckens (10) gelenkig mit einem U-förmigen Schwenkrohr (20) verbunden ist, dessen anderes Ende, gelenkig mit einem vertikalen Abflussrohr (30) für den Abfluss des Abwassers verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsschienen (60) vorgesehen sind, entlang derer das Toilettenbecken (10) vertikal bewegbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Toilettenbecken (10) über elektromagnetische Einrichtungen bewegbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Toilettenbecken (10) über hydraulische Einrichtungen bewegbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die hydraulischen Einrichtungen der vorhandene Wasserleitungsdruck genutzt wird.