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Die Erfindung betrifft eine Toilette
mit einem Toilettenkörper.
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Bei herkömmlichen Toiletten treten häufig Probleme
dadurch auf, daß männliche
Benutzer den Toilettenkörper
stehend benutzen, so daß aufspritzendes
Wasser und/oder Urin den Toilettenkörper und den diesen umgebenden
Bodenbereich verschmutzen. Daher sind in öffentlichen Toiletten meistens
separate Toilettenkörper
vorgesehen, die einerseits mit einer Sitzfläche versehen sind und andererseits
als Urinale an einer Wand befestigt sind. Somit können die
Toiletten wahlweise stehend oder sitzend benutzt werden.
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Im privaten Bereich wird meistens
auf eine Anbringung der Urinale verzichtet. Andererseits kann bei
beschränkten
Raumverhältnissen
auch in öffentlichen
Toiletten oftmals nur ein Toilettenkörper mit einer Sitzfläche aufgestellt werden.
Daher kommt es in diesen Fällen
zu den zuvor beschriebenen Verunreinigungen.
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Aus der
DE 41 42 407 A1 , der
US 4 091 473 und der
DE 75 05 538 U1 sind
Toiletten mit höhenverstellbaren
Becken bekannt, die eine Anpassung der Beckenhöhe insbesondere zur Erleichterung
der Toilettenbenutzung durch Behinderte ermöglichen sollen. Nachteilig
ist bei diesen Toiletten, daß stets
besondere Becken und aufwendige Wandmontagen erforderlich sind,
wodurch insbesondere die Umrüstung
bereits bestehender Toiletten erschwert und die Erstausstattung
von Toilettenräumen
verteuert wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher das technische Problem zugrunde, eine Toilette mit einem Toilettenkörper derart
auszugestalten und weiterzubilden, daß auch eine Toilette mit einem
herkömmlichen
Toilettenkörper
für die
Bodenmontage höhenverlagerbar
ist, so daß die
Verunreinigungen auch dann auf ein Minimum reduziert werden, wenn ein
männlicher
Benutzer die Toilette im Stehen benutzt.
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Das zuvor aufgezeigte technische
Problem ist dadurch gelöst,
daß bei
der erfindungsgemäßen Toilette
ein mit dem Boden des Toilettenraumes verbundener Basiskörper vorgesehen
ist, wobei der Toilettenkörper über die
Hebe/Senkeinrichtung mit dem Basiskörper verbunden ist und die
Hebe/Senkeinrichtung die Höhenposition
des Toilettenkörpers
relativ zum Basiskörper
verstellt. Somit bilden Basiskörper
und Toilettenkörper
zusammen mit der Hebe/Senkeinrichtung eine Einheit, die vor einem
Aufstellen in einem Toilettenraum montiert werden kann, so daß die Vorort-Montage
vereinfacht wird. Auch ist eine Nachrüstung einer bereits existierenden
Toilette mit vertretbarem Aufwand möglich. Ferner ist die erfindungsgemäße Toilette
aufgrund der sichtbaren stabilen Abstützung auf dem Boden auch für größere mechanische
Belastungen geeignet, wodurch insbesondere ältere Menschen Vertrauen in
diese Toilette gewinnen werden als in solche, bei denen die Vorrichtung
zur Höhenverstellung
nicht sichtbar ist oder erkennbar aus einer senkrechten Spindel
besteht.
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Der Toilettenkörper kann in bevorzugter Weise
einerseits mit einer Sitzfläche
versehen und somit als herkömmlicher
Toilettenkörper
für eine
Benutzung im Sitzen vorgesehen sein. Andererseits ist auch die Ausbildung
des Toilettenkörpers
als Urinal möglich,
so daß das
Urinal für
verschieden große männliche
Personen in geeignete Höhenpositionen verstellbar
ist. In jedem Fall kann daher die Höhenposition des Toilettenkörpers an
den jeweiligen Benutzer und die Benutzungsart angepaßt werden,
was neben der Reduzierung der Verunreinigungen auch zu einer höheren Benutzerfreundlichkeit
der erfindungsgemäßen Toilette
führt.
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Ein weiterer Vorteil der Verstellbarkeit
der Höhenposition
des Toilettenkörpers
besteht darin, daß insbesondere ältere und
gebrechliche Benutzer auch für
ein sitzendes Benutzen den Toilettenkörper samt Sitzfläche anheben
können,
so daß die
Benutzung der Toilette weniger beschwerlich ist.
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Die Senkeinrichtung zum Verstellen
der Höhenposition
des Toilettenkörpers
kann beliebig ausgebildet sein. Als Bei spiele seien ein Parallelogrammversteller
nach Art eines Scherenwagenhebers und eine Kolben-Zylindereinheit
genannt. Bei einem Parallelogrammversteller wird die Hebe/-Senkbewegung üblicherweise
mechanisch durch Betätigung
einer Schraubspindel bewirkt. Im Falle der Ausbildung als Kolben-Zylindereinheit
drückt
diese hydraulisch oder pneumatisch den Toilettenkörper nach oben
oder läßt diesen
von einer höheren
Position wieder herab. Auch der Antrieb für die Hebe/Senkeinrichtung
kann beliebig gewählt
werden, so können hydraulische,
pneumatische oder elektrische Antriebe verwendet werden.
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Da während des Anhebens des Toilettenkörpers vom
Basiskörper
ein Spalt entsteht und die Innenbereiche sowohl des Basiskörpers als
auch des Toilettenkörpers
offenliegen, ist in weiter bevorzugter Weise eine flexible Umhüllung vorgesehen,
die die Hebe/Senkeinrichtung von außen umgibt. Vorzugsweise ist
die flexible Umhüllung
balgförmig
ausgebildet. Somit wird einerseits der Innenbereich des Basiskörpers und
des Toilettenkörpers
vor Verunreinigungen geschützt
und zum anderen ist die äußere Gestaltung
durch die Anordnung der Umhüllung
vorteilhafter als ohne Umhüllung.
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Durch die variabel einstellbare Höhenposition
des Toilettenkörpers
ist es weiterhin erforderlich, daß der Wasserzulauf und der
Abwasserablauf für sämtliche
Höhenpositionen
des Toilettenkörpers
flexibel einstellbar ausgebildet sind. Dazu kann ein flexibler Wasserzulauf
zwischen dem Toilettenkörper und
einer in der Regel an einer Wand des Toilettenraumes befestigten
Wasserspülung
angeordnet sein. Andererseits kann auch innerhalb des Toilettenkörpers oder innerhalb
des Basiskörpers
der flexible Wasserzulauf angeordnet sein. Jedenfalls kann für jede Höhenposition
Wasser zum Spülen
der Toilette eingelassen werden. Des weiteren kann der flexible Abwasserablauf
zwei ineinander greifende Rohrabschnitte aufweisen, die sich für die verschiedenen Höhenpositionen
gegeneinander verschieben, wobei sie innerhalb des Einstellbereiches
der Höhenpositionen
nicht außer
Eingriff miteinander gelangen. Dazu sind entsprechende Längen der
Rohrabschnitte erforderlich. Schließlich kann der flexible Abwasserablauf
auch ein flexibles Ablaufrohr aufweisen, das innerhalb des Toilettenkörpers oder
des Basiskörpers oder
auch außerhalb
des Toilettenkörpers
angeordnet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Toilette
anhand der beigefügten
Zeichnung näher
beschrieben. In der Zeichnung zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Toilette
mit einem Toilettenkörper
in abgesenkter Position in einer Seitenansicht und
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2 die
in 1 dargestellte Toilette
mit dem Toilettenkörper
in einer angehobenen Position in einer Seitenansicht..
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In den 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Toilette
mit einem Toilettenkörper 2 dargestellt, der über eine
Hebe/-Senkeinrichtung 4 mit
dem Boden 6 eines Toilettenraumes verbunden ist. Während in 1 der Toilettenkörper 2 in
seiner niedrigsten Höhenposition
angeordnet ist, ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit
die Hebe/Senkeinrichtung 4 nur teilweise dargestellt. In 2 ist der Toilettenkörper 2 in einer
angehobenen Position dargestellt, so daß der obere Rand des Toilettenkörpers 2 einen
größeren Abstand
zum Boden 6 als bei der in 1 dargestellten
Position aufweist. Die Hebe/Senkeinrichtung 4 ermöglicht also
das Verstellen der Höhenposition
des Toilettenkörpers 2 relativ
zum Boden 6.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Toilettenkörper
eine Sitzfläche 8 auf,
auf der in herkömmlicher
Weise eine Toilettenbrille 10 mit einem damit schwenkbar
verbundenen Deckel 12 angeordnet ist. Es handelt sich also
vorliegend – im
herkömmlichen
Sinne – um
eine Sitztoilette.
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Weiterhin ist die Hebe/Senkeinrichtung 4 als ein
Parallelogrammversteller 4' nach Art eines Schwerenwagenhebers
ausgebildet, der aufgrund seiner Parallelogrammverschiebung ein
Anheben und Absenken des Toilettenkörpers 2 vom Boden 6 ermöglicht.
Diese Hebe/Senkeinrichtung 4 wird durch einen nicht in den 1 und 2 dargestellten Antrieb angetrieben.
Es handelt sich dabei typischerweise um einen Elektromotor, der
eine Gewindespindel 15 antreibt, die mit einer an einer
Verbindungsstelle 14' zweier der Stangen 14 des
Parallelogrammverstellers 4' verbundenen Gewindemutter
in Eingriff steht, und sich an der gegenüberliegenden Verbindungsstelle 14'' zweier
anderer Stangen 14 abstützt.
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Es soll jedoch hervorgehoben werden,
daß die
zuvor beschriebene Hebe/Senkeinrichtung und der zugeordnete An trieb
nur beispielhaft sind, denn die vorliegende Erfindung ist unabhängig von
der Art und Funktionsweise der verwendeten Hebe/Senkeinrichtung
und des verwendeten Antriebes.
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Weiterhin ist aus den 1 und 2 ersichtlich, daß ein mit dem Boden 6 des
Toilettenraumes verbundener Basiskörper 16 vorgesehen
sein kann, der das untere Ende der Hebe/Senkeinrichtung 4 aufnimmt
und auf dessen oberen Rand der Toilettenkörper 2 in der abgesenkten
Position anliegt. Der Toilettenkörper 2 ist über die
Hebe/Senkeinrichtung 4 mit dem Basiskörper 16 verbunden,
so daß die
Hebe/Senkeinrichtung 4 die Höhenposition
des Toilettenkörpers 2 relativ
zum Basiskörper 16 verstellen kann.
Somit bilden Toilettenkörper 2,
Hebe/Senkeinrichtung 4 und Basiskörper 16 eine Einheit,
die am Boden 6 des Toilettenraumes befestigt werden kann und
an die, wie nachfolgend beschrieben, der Wasserzulauf 18 und
der Abwasserablauf 20 angeschlossen sind.
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Die oben in der allgemeinen Beschreibung erwähnte Umhüllung, die
zwischen dem Toilettensitz 2 und dem Basiskörper 16 angeordnet
sein kann, ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit
in den 1 und 2 weggelassen worden.
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Da der Toilettenkörper 2 in unterschiedliche Höhenpositionen
verstellt werden kann, ist es erforderlich, daß der Wasserzulauf 18 sowie
der Abwasserablauf 20 flexibel für sämtliche Höhenpositionen einstellbar ausgebildet
sind. Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der flexible Wasserzulauf 18 zwischen dem Toilettenkörper 2 und
einer Wasserspülung 22 angeordnet,
die an einer Wand 24 des Toilettenraumes befestigt ist.
Somit kann in jeder Höhenposition
des Toilettenkörpers 2 das
Wasser aus der Wasserspülung 22 in
den Innenraum 26 zum Ausspülen und Reinigen eingelassen werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
der flexible Abwasserablauf 20 aus zwei ineinandergreifenden
Rohrabschnitten 28 und 30. Dabei ist der obere
Rohrabschnitt 28 mit einer Auslaßöffnung 32 des Innenraumes 26 verbunden,
während der
untere Rohrabschnitt 30 mit einem Ablaufrohr 34 verbunden
ist, das zwischen dem Basiskörper 16 und der
Wand 24 angeordnet ist. Weiterhin weist der Rohrabschnitt 28 einen
kleineren Außendurchmesser
als der Innendurchmesser des Rohrabschnittes 30 auf, so
daß beide
Rohrabschnitte 28 und 30 verschiebbar ineinandergreifen
können.
Für eine
Abdichtung der beiden Rohrabschnitte 28 und 30 zueinander
ist weiterhin eine in den 1 und 2 nicht dargestellte Ringdichtung
vorgesehen. Die Längen
der Rohrabschnitte 28 und 30 sind nun derart gewählt, daß in der
abgesenkten Position des Toilettenkörpers 2 der untere
Rohrabschnitt 30 nicht an eine Innenwand 36 des
Toilettenkörpers 2 anstößt und daß in der
vollständig
angehobenen Position des Toilettenkörpers 2 der Rohrabschnitt 28 noch
mit dem Rohrabschnitt 30 in Eingriff steht. Somit wird
für sämtliche Höhenpositionen
des Toilettenkörpers 2 ein
durchgängiger
Abwasserablauf gewährleistet.