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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sauberhalten
und/oder Reinigen einer Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine mit
einem Gehäuse,
einer innerhalb des Gehäuses angeordneten
Fördereinrichtung
zum Transport von bedruckten Bogen aus der Druckmaschine über einen
Bogenablagestapel und einer in einem Zwischenraum zwischen einem
unteren Fördertrum
und einem oberen Leertrum der Fördereinrichtung
angeordneten Bestäubungseinrichtung
zum Bestäuben der
auf dem Fördertrum
an der Bestäubungseinrichtung
vorbeitransportierten Bogen mit einem Puder. Die Erfindung betrifft
weiter eine Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine sowie eine
Bogenoffsetdruckmaschine mit einer derartigen Vorrichtung.
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Beim
Bogenoffsetdruck in größeren Bogenoffsetdruckmaschinen
werden die ein- oder beidseitig bedruckten Papierbogen nach ihrem
Durchlauf durch die Druckwerke der Druckmaschine gewöhnlich von einem
Kettenausleger der Papier- oder Bogenauslage, d. h. einem Kettenförderer mit
zwei parallelen durch Auslagegreifersysteme oder Bogengreifer verbundenen
Ketten, aufgenommen und innerhalb eines die Bogenauslage und die
Druckwerke der Druckmaschine umschließenden Gehäuses über einen Bogenstapel, transportiert,
auf dem sie anschließend übereinander
abgelegt werden. Da die Druckfarbe beim Übereinanderstapeln der Bogen
noch nicht vollständig
getrocknet ist, wird bei den meisten auf dem Markt befindlichen
Bogenoffsetdruckmaschinen mindestens eine Oberfläche jedes Bogens vor dem Ablegen
auf dem Stapel mit einem Puder bestäubt, der auf den bedruckten
Partien der Papierbogen haftet und ein Ablegen, d. h. ein Zusammenkleben
der Papierbogen im Bogenstapel verhindert. Als Puder werden gewöhnlich feinpulverige
Kartoffelstärke
oder andere pulverförmige
Stärkeprodukte
verwendet. Zum Aufbringen des Puders dient ein sogenannter Puderapparat
oder eine andere Bestäubungseinrichtung, die
in der Regel zwischen dem die Bogen transportierenden vorlaufenden
Fördertrum
und dem rücklaufenden
Leertrum des Kettenauslegers angeordnet ist und die auf dem unten
liegenden Fördertrum
des Kettenauslegers vorbeitransportierten Bogen von oben her mit
dem Puder bestäubt.
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Schnellaufende
Bogenoffsetdruckmaschinen für
den Druck hoher Auflagen, wie beispielsweise die unter der Bezeichnung
Heidelberg Speedmaster von der Fa. Heidelberger Druckmaschinen AG verkauften
Bogenoffsetdruckmaschinen, sind gewöhnlich mit einer Hochstapelbogenauslage
versehen, um mehr Bogen stapeln zu können. Bei derartigen Bogenauslagen
erstreckt sich das Fördertrum des
Kettenauslegers zuerst schräg
nach oben und wird dann in die Horizontale umgelenkt, um die bedruckten
Bogen vor der Freigabe über
dem Bogenablagestapel horizontal auszurichten. Die Bestäubungseinrichtung
ist dort gewöhnlich
kurz vor dem oberen Ende des schrägen Teilstücks des Fördertrums im Zwischenraum zwischen
diesem und dem Leertrum angeordnet.
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Beim
Betrieb derartiger Bogenoffsetdruckmaschinen hat man festgestellt,
daß erheblich
mehr Puder verbraucht wird, als zum Bestäuben der Papierbogen eigentlich
erforderlich ist. Gleichzeitig weist die Umgebungsluft um die Bogenauslage
herum einen stark erhöhten,
durch Puderpartikel verursachten Staubgehalt auf, während sich
im Inneren des Gehäuses
der Bogenauslage auf beweglichen und unbeweglichen Teilen verstärkt Puderablagerungen
bilden. Der höhere
Staubgehalt in der Umgebungsluft, der teilweise fast als Pudernebel
bezeichnet werden kann, wird vom Bedienungspersonal als äußerst unangenehm
empfunden, während
Puderablagerungen im Inneren des Gehäuses, insbesondere auf beweglichen
Teilen, einen erhöhten
Verschleiß und
längere
Stillstandszeiten der Maschine infolge häufiger Reinigungs- und Wartungsarbeiten zur
Folge haben.
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Um
die hohe Staubbelastung der Umgebungsluft zu verringern, ist es
bekannt, außerhalb des
Gehäuses
der Bogenauslage Absaugeinrichtungen vorzusehen, die mit einem Staubabscheider oder
Partikelfilter verbunden sind. Weiter wurden bereits Versuche unternommen, überschüssigen Puder an
verschiedenen Stellen innerhalb des Gehäuses abzusaugen, wobei jedoch
der begrenzte verfügbare Raum
und die Empfindlichkeit der Bogenauslage gegen Störungen weder
im Hinblick auf die Stabbelastung in der Umgebungsluft noch im Hinblick
auf die Bildung von Puderablagerungen innerhalb des Gehäuses befriedigende
Ergebnisse geliefert hat. Außerdem
hatten diese Versuche zumeist eine Erhöhung des Puderverbrauches zur
Folge.
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In
DE 42 07 118 A1 ist
eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher ein Saugkasten Saugöffnungen
aufweist, die zur Förderfläche der
Druckerzeugnisse hin weisen.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Sauberhalten einer Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine
der eingangs genannten Art bereitzustellen, die während des
Druckbetriebes eine Verringerung der Staubbelastung in der Umgebung
der Druckmaschine ermöglicht
und die Bildung von Puderablagerungen innerhalb des Gehäuses weitgehend
verhindert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
in den beiliegenden Patentansprüchen
1 und 5 für das
Verfahren und in den Patentansprüchen
12 und 17 für
die Vorrichtung angegebenen Merkmalskombinationen gelöst. Danach
wird in Bewegungsrichtung des Fördertrums
hinter der Bestäubungseinrichtung eine
mit einem Unterdruck beaufschlagbare Puderabsaugeinrichtung in den
Zwischenraum zwischen dem Leertrum und dem Fördertrum eingesetzt, die während des
Betriebs unterhalb des Leertrums überschüssigen Puder absaugt. Alternativ
oder zusätzlich kann
in diesem Bereich eine Luftzufuhreinrichtung vorgesehen sein, die
während
des Betriebs von oben her Luft durch das Leertrum in den Zwischenraum
zuführt,
wobei vorzugsweise jeweils ein Teil der zugeführten Luft nach dem Hindurchtritt
durch das Leertrum über
der Bestäubungseinrichtung
vorbei in Richtung der Druckmaschine gelenkt bzw. durch die Puderabsaugeinrichtung
abgesaugt wird.
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Bei
Untersuchungen des Anmelders zur Klärung der Ursachen der puderbedingten
Staubbelastung in der Umgebungsluft sowie der Puderablagerungen
im Gehäuse
der Bogenauslage wurde zum einen festgestellt, daß der Puder
bereits bei seinem Austritt aus der Bestäubungseinrichtung stark verwirbelt
wird, so daß nur
ein Teil davon auf die vorbeitransportierten bedruckten Bogen gelangt,
während der übrige Puder
innerhalb des Gehäuses
verteilt wird und aus sämtlichen
Gehäuseöffnungen,
besonders aus der Bogenaustrittsöffnung über dem
Bogenablagestapel, in die Umgebungsluft austritt. Wenn das Bedienungspersonal
dann feststellt, daß die
bedruckten Bogen nicht ausreichend mit Puder bestäubt sind,
wird in der Regel die Puderzufuhr verstärkt und damit noch mehr Puder
freigesetzt.
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Die
Hauptursache der Puderverwirbelung liegt darin, daß die Bestäubungseinrichtung
in Bewegungsrichtung des Fördertrums
kurz vor der Stelle angeordnet ist, an welcher die vom Kettenausleger mitgeführten bedruckten
Papierbogen in die Horizontale umgelenkt werden. Beim Umlenken der
Papierbogen aus der Schräge
in die Horizontale tritt infolge der inneren Elastizität des Papiers
und in Abhängigkeit
von dessen Stärke
ein sogenannter "Peitschen"- oder "Fahnen"-Effekt auf. Das
heißt,
beim Umlenken eines dickeren Papierbogens wippt dessen freies hinteres
Ende nach oben, während
es bei dünneren Papierbogen
wie eine Fahne im Wind flattert. Dadurch entstehen in unmittelbarer
Nähe der
Bestäubungseinrichtung
Luftturbulenzen, welche zu einer starken Verwirbelung des aus der
Bestäubungseinrichtung
austretenden Puders führen,
nicht nur in seinem Einsatzbereich über den Papierbogen auf dem Fördertrum,
sondern im gesamten Zwischenraum zwischen dem Fördertrum und dem Leertrum.
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Weiter
wurde vom Anmelder festgestellt, daß bei den bekannten Bogenauslagen
zwischen dem Fördertrum
und dem Leertrum ein Luftsog in Richtung des freien Endes der Auslage
vorhanden ist, wobei dieser Luftsog vermutlich von dem mit hoher
Geschwindigkeit durch das Gehäuse
bewegten Kettenausleger erzeugt und durch die über der Bogenaustrittsöffnung angeordneten
Auslagelüfter
noch verstärkt
wird.
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Eine
weitere Ursache der Puderablagerungen und der Verbreitung des Puders
im gesamten Gehäuse
der Bogenauslage liegt darin, daß nicht nur die bedruckten
Papierbogen, sondern auch die Ketten und die Bogengreifer des Kettenauslegers
von der Bestäubungseinrichtung
mit Puder bestäubt
werden, und daß ein
Teil dieses Puders weitertransportiert und beim Rücklauf des
Leertrum beispielsweise in der Nähe
der Druckmaschine freigesetzt wird, wo er nicht nur zur Bildung
von Puderablagerungen sondern auch zu einem erhöhten Verschleiß an empfindlichen
Bauteilen sowie zu einer schlechteren Druckqualität führen kann.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Verbreitung des Puders
innerhalb des Gehäuses
wirksam zu verhindern. Dies erfolgt am besten dadurch, daß in Bewegungsrichtung
des Fördertrums
hinter der Bestäubungseinrichtung
saubere Frischluft von oben her durch das Leertrum hindurch in den
Zwischenraum zugeführt
und gleichzeitig überschüssiger Puder
aus diesem Bereich abgesaugt wird, wodurch zum einen das Leertrum
des Kettenauslegers von oben mit Luft beduscht und von den bis dahin
mitgeführten
anhaftenden Puderpartikeln gereinigt wird, während gleichzeitig der Luftsog zum
freien Ende der Auslage hin unterbrochen wird. Während ein Teil der zugeführten Luft
mit den abgereinigten Puderpartikeln unterhalb des Leertrums abgesaugt
wird, wird der Rest der zugeführten
Luft oberhalb der Bestäubungseinrichtung
vorbei in Richtung der Druckmaschine gelenkt und damit im Unterschied
zu den bisherigen Bogenauslagen die Richtung des Luftsogs umgekehrt.
Statt der zum freien Ende der Auslage strömenden puderbelasteten Luft strömt nunmehr
Frischluft am Leertrum entlang und auf der Oberseite der Bestäubungseinrichtung
vorbei in Richtung der Druckmaschine. Diese Frischluft bildet jeweils
zwischen der Bestäubungseinrichtung und
dem Leertrum sowie zwischen der Bestäubungseinrichtung und der Druckmaschine
ein Frischluftpolster, das verhindert, daß der durch den "Peitschen"- oder "Fahnen"-Effekt aufgewirbelte
Puder in die Nähe
der Druckmaschine gelangt. Darüber
hinaus bilden sich an der Unterseite des Luftpolsters Wirbel, an
deren Unterseite Frischluft in Richtung des freien Endes der Auslage
strömt.
Dies wiederum hat zur Folge, daß zwischen
der Bestäubungseinrichtung und
der Puderabsaugeinrichtung ein Teil des überschüssigen aufgewirbelten Puders
zu einer oder mehreren Puderansaugöffnungen am hinteren Rand der
Puderabsaugeinrichtung gelenkt wird, wo er abgesaugt werden kann.
Zwischen der Bestäubungseinrichtung
und der Druckmaschine strömt
hingegen Frischluft an der Unterseite der Wirbel zurück in Richtung
der Bestäubungseinrichtung,
wodurch der aufgewirbelte Puder unmittelbar oberhalb der bedruckten
Bogen in Richtung des freien Endes der Auslage gedrückt wird. Überraschenderweis
konnte dadurch eine gleichmäßigere beidseitige
Bestäubung
der Bogen erreicht werden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind hinter der
Stelle, an der das Fördertrum
in die Horizontale umgelenkt wird, im Zwischenraum zwischen dem
Leertrum und dem Fördertrum
eine Puderabsaugeinrichtung und oberhalb des Leertrums eine Luftzufuhreinrichtung
vorgesehen. Die beiden Einrichtungen sind vorzugsweise so übereinander
angeordnet, daß ein
Teil der von oben zugeführten
Luft mit den beim Passieren des Leertrums mitgeführten Puderpartikeln in Puderansaugöffnungen
auf der Oberseite der Puderabsaugeinrichtung gesaugt wird. Die Oberseite
der Puderabsaugeinrichtung bildet außerdem zweckmäßigerweise gleichzeitig
eine Ablenkeinrichtung, die von oben kommende Frischluft in Richtung
der Druckmaschine lenkt.
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Der
beste Platz für
die Puderabsaugeinrichtung und die Luftzufuhreinrichtung liegt über einer Antriebswelle
eines Hubmechanismus für
den Bogenstapel, welche den Zwischenraum zwischen dem Fördertrum
und dem Leertrum durchsetzt. Da sich diese Welle sehr langsam dreht,
kann sie gut als Auflager oder Träger für die Puderabsaugeinrichtung dienen,
wobei vorzugsweise ein Material mit geringem Reibungskoeffizienten
zwischen der Welle und der Unterseite der Puderabsaugeinrichtung
angeordnet ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine schematische teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bogenoffsetdruckmaschine;
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2:
eine vergrößerte teilweise
geschnittene Seitenansicht der Bogenauslage der Druckmaschine aus 1;
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3:
eine perspektivische Ansicht einer etwas kürzeren erfindungsgemäßen Bogenauslage
mit abgenommenem Gehäuse
und ohne Luftzufuhreinrichtung;
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4:
eine Draufsicht von oben auf eine in 2 und 3 dargestellte
kombinierte Puderabsaug- und Luftablenkwanne;
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5:
eine Schnittansicht der Puderabsaug- und Luftablenkwanne entlang
der Linie V-V der 4;
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6:
eine Unterseitenansicht eines über der
Puderabsaug- und
Luftablenkwanne angeordneten Düsenkastens;
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7:
eine Längsseitenansicht
des Düsenkastens
aus 6;
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8:
eine Stirnseitenansicht des Düsenkastens
aus 6.
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In
der in 1 der Zeichnung schematisch dargestellten Zweifarben-Bogenoffsetdruckmaschine 2 werden
Papierbogen 1 nacheinander mittels einer automatisierten
Bogenzufuhr 4 von einem in einer Bogenanlage 6 der
Druckmaschine 2 angeordneten Papierstapel 8 an
eine Anlegetrommel 10 eines ersten Druckwerks 12 übergeben
und dann durch das erste Druckwerk 12 und ggf. ein zweites
Druckwerk 14 transportiert, um sie ein- oder beidseitig ein- oder mehrfarbig
zu bedrucken.
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Von
einem Gegendruckzylinder 16 des zweiten Druckwerks 14 übernehmen
Auslagegreifersysteme 18 eines Kettenauslegers 20 einer
Bogenauslage 22 der Druckmaschine 2 die bedruckten
Bogen 1 und transportieren sie durch ein Gehäuse 24 der
Bogenauslage 22 bis über
einen Bogenablagestapel 26, auf dem die Bogen 1 dann übereinander
abgelegt werden. Der Kettenausleger 20 besteht im wesentlichen
aus zwei in gegenüberliegenden
seitlichen Führungsschienen 28 (3)
geführten
parallelen Ketten (nicht dargestellt), welche in regelmäßigen Abständen durch
die auch als Bogengreifer bezeichneten Greifersysteme 18 verbunden
sind. Der Kettenausleger 20 weist ein unteres Fördertrum 30 auf,
das sich von den beiden Kettenrädern 31 einer
Auslagetrommel 32 aus schräg nach oben bewegt und dann in
die Horizontale umgelenkt wird, bevor es zwei Antriebskettenräder 34 am
freien Ende der Bogenauslage 22 erreicht. Sein oberes Leertrum 36 bewegt
sich von den Kettenrädern 34 aus
horizontal in Richtung der Druckmaschine 2, bevor es schräg nach unten umgelenkt
und zur Auslagetrommel 32 zurückgeführt wird.
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Nach
der Übergabe
an die Bogengreifer 18 wird jeder Bogen 1 in Bewegungsrichtung
des Fördertrums 30 durch
Bogenleitbleche 38 berührungslos an
zwei seitlich verstellbaren Leitbügelbläsern 40 vorbei und über eine
dahinter angeordnete Bogenbremse 42 geführt und erreicht anschließend eine Bogenaustrittsöffnung 44 auf
der Unterseite des horizontalen Teilstücks des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22.
Dort werden die Bogen 1 von den Greifern 18 freigegeben
und mit Hilfe mehrerer, über
der Austrittsöffnung 44 angeordneter
Auslagelüfter 46 nach unten
auf den Bogenablagestapel 26 geblasen. Dieser ruht auf
einem Hubmechanismus 48, der den Stapel 26 synchron
zur Geschwindigkeit der Bogenzufuhr absenkt.
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In
der Nähe
des oberen Endes des schrägen Teilstücks des Kettenauslegers 20 kurz
vor der Umlenkung des Fördertrums 30 in
die Horizontale ist oberhalb desselben ein Puderapparat 50 im
Zwischenraum 52 zwischen dem Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 angeordnet.
Der Puderapparat 52 bestäubt die Oberseite der von den
Bogengreifern 18 des Fördertrums 30 gehaltenen
druckfeuchten Bogen 1 mit einem feinpulverigen Stärkepuder,
um ein Zusammenkleben (Anlegen) der Bogen 1 beim anschließenden Übereinanderstapeln
zu verhindern. Der Puderapparat 50 besteht im wesentlichen
aus einem quer zur Bewegungsrichtung des Kettenauslegers 20 durch
den Zwischenraum 52 verlaufenden Rohr 54, das
auf seiner Unterseite mehrere Puderaustrittsschlitze aufweist. Der
Stärkepuder
wird mit Hilfe eines mit dem Rohr 54 verbundenen Gebläses (nicht
dargestellt) zugeführt,
wobei die Dosierung von der Größe und Farbintensität der bedruckten
Flächen abhängig ist.
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Die
vom Kettenausleger 20 mitgeführten Papierbogen 1 werden
in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 unmittelbar
hinter dem Puderapparat 50 aus der Schrägen in die Horizontale umgelenkt.
Dabei kommt es zu dem eingangs beschriebenen "Peitschen"- oder "Fahnen"-Effekt, das heißt zu einem Hochwippen oder
Flattern der hinteren Ränder
der Papierbogen 1. Dies wiederum bewirkt, daß der aus dem
Puderapparat 50 austretende Puder unmittelbar nach dem
Austritt stark verwirbelt wird, so daß nicht nur die bedruckten
Bogen 1, sondern auch die Ketten und die Bogengreifer 18 des
Kettenauslegers 20 mit dem Puder bestäubt werden.
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Um
eine Verbreitung des aufgewirbelten Puders innerhalb des Gehäuses 24 der
Bogenauslage 22 und insbesondere in Richtung der Druckmaschine 2 zu
verhindern, die durch Öffnungen
des Gehäuses 24 austretenden
Pudermengen zu reduzieren und die mit Puder bestäubten Ketten und Bogengreifer 18 des
Kettenauslegers 20 zu reinigen, ist in Bewegungsrichtung
des Fördertrums 30 hinter
dem Puderapparat 50 eine von oben her durch das Leertrum 36 hindurch
mit Frischluft beaufschlagbare kombinierte Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 im Zwischenraum 52 zwischen
dem Fördertrum 30 und
dem Leertrum 36 angeordnet. Die Zufuhr der Frischluft erfolgt
durch einen Düsenkasten 58,
der über
der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 in die obere Wand
des Gehäuses 24 eingesetzt
ist und Frischluft nach unten bläst.
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Die
Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 und der Düsenkasten 58 sind
hinter der Stelle angeordnet, an der das Fördertrum 30 in die
Horizontale umgelenkt wird, wobei sie bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 vor
der Bogenaustrittsöffnung 44 und
den darüber
angebrachten Auslagelüftern 46 angeordnet
sind, während
sie sich bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel mit
kürzerer
Bogenauslage 22 unmittelbar darüber befinden.
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In
beiden Fällen
wird die Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 von einer
im Zwischenraum 52 zwischen dem Leertrum 36 und
dem Fördertrum 36 angeordneten
quer verlaufenden Antriebswelle 60 des Hubmechanismus 48 getragen.
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Wie
am besten in den 3, 4 und 5 dargestellt,
besteht die Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 im wesentlichen
aus einem dünnwandigen
flachen Gehäuse 62,
das sich unterhalb der seitlichen Führungen des Leertrums 36 über die
gesamte Breite des Kettenauslegers 20 erstreckt und über seine
gesamte Länge
den Hindurchtritt von Luft von oben nach unten und umgekehrt verhindert. Das
Gehäuse 62 besitzt
eine in Bewegungsrichtung des Kettenauslegers 20 mehrfach
abgeknickte obere Gehäusewand 64,
so daß zwei
flache Mulden 66 gebildet werden, die durch eine dazwischen
angeordnete Erhebung 68 voneinander getrennt sind. Die obere
Gehäusewand 64 ist
weiter mit vier im Abstand voneinander angeordneten Reihen von Puderansaugschlitzen 70 versehen.
Während
sich die beiden mittleren Reihen von Ansaugschlitzen 70 jeweils
an den tiefsten Stellen der Mulden 66 befinden, sind die beiden äußeren Reihen
in unmittelbarer Nähe
der entgegengesetzten Außenränder des
Gehäuses 62 angeordnet.
Jede der Schlitzreihen ist durch einen innerhalb des Gehäuses 62 angeordneten
Saugkanal 72 mit einem von vier Saugstutzen 74 verbunden,
die an einem der Außenränder angeordnet
sind. Die Saugstutzen 74 sind jeweils über Wege- und Druckregelventile zur Steuerung
der abgesaugten Luftmengen und des angelegten Unterdrucks mit einem Sauggebläse verbunden,
dem ein Staubabscheider mit einer Zentrifuge und einem Feinfilter
(nicht dargestellt) vorgeschaltet ist. Von den vier Reihen von Puderansaugschlitzen 70 werden
die Schlitze 70 an dem Außenrand auf der Seite des Puderapparats
50 am stärksten
mit Unterdruck beaufschlagt.
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Auf
der Oberseite der oberen Gehäusewand 64 ist
weiter eine Reinigungsbürste 76 angebracht, die
sich über
die gesamte Breite des Gehäuses 62 erstreckt,
wobei sich ihre nach oben weisenden und in Bewegungsrichtung des
Leertrums 36 etwas angewinkelten Borsten 78 bis
in dessen Bewegungspfad erstrecken. Die Bürste 76 befindet sich
in derjenigen Mulde 66, die von dem über das Gehäuse 62 hinwegtretenden
Leertrum 36 des Kettenauslegers 20 zuerst überstrichen
wird.
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Das
Gehäuse 62 besitzt
weiter eine untere Gehäusewand 80,
die zwischen den beiden Mulden 66 und unterhalb der Erhebung 68 der
oberen Gehäusewand 64 mit
einer nach oben eingetieften Ausbuchtung 82 versehen ist,
deren Querschnitt die Form eines umgekehrten U besitzt. Im Bereich
dieser Ausbuchtung 82 umschließt die Gehäusewand 80 die zwischen
dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 angeordnete
quer verlaufende Antriebswelle 60, deren Oberseite das
Gehäuse 62 trägt. Zur
Minderung der Reibung zwischen der langsam laufenden Antriebswelle 60 und
der unteren Gehäusewand 80 ist
diese im Bereich der Ausbuchtung 82 mit einem Teflonüberzug versehen.
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Das
heißt,
die Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 stützt sich
auf der Antriebswelle 60 ab, so daß sie nur mit wenigen Befestigungsschrauben
an gegenüberliegenden
Seitenwangen des Kettenauslegers 20 befestigt werden muß, um sie
in ihrer Lage zu halten.
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Wie
am besten in den 5 bis 7 dargestellt,
besteht der als Luftzufuhreinrichtung dienende Düsenkasten 58 aus einem
flachen Metallgehäuse, das
auf seiner dem Leertrum 36 zugewandten ebenen Unterseite 84 mit
einer Vielzahl von Luftaustrittsdüsen 86 versehen ist,
durch welche die unter dem Düsenkasten 58 hindurchtretenden
Bogengreifer 18 des Kettenauslegers 20 mit Luft
beduscht werden können.
Die Luftaustrittsdüsen 86 sind
in parallelen Reihen angeordnet, von denen die mittlere genau über der
Erhebung 68 auf der Oberseite der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 liegt.
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Ein
an die ebene Unterseite 84 angrenzender Rand 88 eines
kleineren Unterteils des Düsenkastens 58 ist
abgeschrägt
und an seinen schmaleren Stirnseiten jeweils mit einer Reihe von
Düsenöffnungen 90 versehen,
die zum Beduschen der Ketten des Kettenauslegers 20 dienen.
Der größere Oberteil des
Düsenkastens 58 ist
mit einer umlaufenden Schulter versehen, deren schmale Stirnenden
auf den Seitenwangen des Kettenauslegers 20 aufliegen.
Auf der Unterseite der Schulter ist eine Bürste 92 angebracht,
deren Borsten 94 sich nach unten zu bis in den Pfad des
Leertrums 36 erstrecken. Die Bürste 92 erstreckt
sich ebenfalls über
die gesamte Breite des Kettenauslegers 20 und ist in Bewegungsrichtung
des letzteren unmittelbar hinter der Bürste 76 der Puderabsaug-
und Luftablenkwanne 56 angeordnet.
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Die
Beaufschlagung des Düsenkastens 58 mit
Druckluft mit einem Druck zwischen 1,5 und 3,5 bar erfolgt durch
zwei Luftzufuhrstutzen 96 auf der Oberseite des Düsenkastens 58,
die jeweils mit einem Teil der Düsenreihen 86 kommunizieren.
Die zugeführte
Luftmenge ist so bemessen, daß nur
ein Teil wieder durch die Puderansaugschlitze 70 der Puderabsaug-
und Luftablenkwanne 56 angesaugt werden kann, während die übrige Luft
an der Oberseite der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 in
Richtung der Druckmaschine abgelenkt wird.
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Während des
Betriebs der Druckmaschine 2 und der Bogenauslage 22 wird
die Luft mit einem verhältnismäßig geringen
Druck von 1,5 bis 2 bar zugeführt,
während
der Luftdruck bei einer nachgeschalteten Reinigung der Bogenauslage 22 auf
3 bis 3,5 bar erhöht
wird. Wegeventile in den zu den Luftzufuhrstutzen 96 führenden
Luftzufuhrleitungen (nicht dargestellt) gestatten eine getaktete
Luftzufuhr bzw. eine wahlweise Luftzufuhr zu jedem einzelnen der beiden
Luftzufuhrstutzen 96 oder zu beiden gemeinsam, d. h. zu
jeweils einem Teil der Düsen 86 oder
zu sämtlichen
Düsen 86.
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Die
aus dem Düsenkasten 58 nach
unten geblasene Frischluft strömt
an den Bogengreifern 18 und an den Ketten des Kettenauslegers 20 vorbei und
beduscht diese mit Frischluft, wobei anhaftende Puderpartikel nach
unten mitgeführt
werden, so daß sie
vom Leertrum 36 nicht weiter in Richtung der Druckmaschine 2 transportiert
werden können. Gleichzeitig
bildet der nach unten geführte
Luftstrom eine Sperre, welche die Bildung eines Luftsogs in Richtung
des freien Endes der Auslage zwischen dem Leertrum 36 und
der Wanne 56 verhindert.
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Während ein
Teil der zugeführten
Luft mit den abgereinigten Puderpartikeln durch die Puderansaugschlitze 70 der
beiden mittleren Schlitzreihen auf der Oberseite der Puderabsaug-
und Luftablenkwanne 56 und die zugehörigen Saugkanäle 72 abgesaugt
und im nachgeschalteten Staubabscheider gereinigt wird, wird die
restliche Luft an der Oberseite der Wanne 56 in Bewegungsrichtung
des Leertrums 36 abgelenkt, wobei sie oberhalb des Puderapparats 50 vorbei
in Richtung der Druckmaschine 2 strömt, entgegen der Richtung des
bisher dort vorhandenen Luftsogs in Richtung des freien Endes der
Auslage 22. Dadurch wird zwischen dem zum Puderapparat 50 benachbarten
Außenrand
der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 und der Oberseite
des Puderapparats 50 unterhalb des Leertrums 36 ein
Frischluftpolster gebildet (in den 1 und 2 durch
Pfeile dargestellt), das sich über
den Puderapparat 50 hinaus bis weit in das schräge Teilstück des Kettenauslegers 20 hinein
erstreckt und die Ausbreitung von aufgewirbeltem Puder in dieser
Richtung verhindert.
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Zwischen
dem Puderapparat 50 und der Druckmaschine 2 bilden
sich an der dem Fördertrum 30 zugewandten
Unterseite des Luftpolsters Luftwirbel aus, vermutlich infolge des
Luftsogs des Fördertrums 30,
die unmittelbar über
den bedruckten Bogen eine Umkehr der Frischluftströmung in
Richtung des freien Endes der Auslage 22 zur Folge haben
und den aus dem Puderapparat 50 austretenden Puder in der
Nähe des
Fördertrums 30 von
der Druckmaschine 2 weg in Richtung der Umlenkung des Fördertrums 30 drücken, so
daß auch
dort eine Ausbreitung von aufgewirbeltem Puder sicher verhindert
und der Puder in der Nähe
des Puderapparats gehalten wird.
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Zwischen
dem Puderapparat 50 und den auf dem benachbarten Außenrand
der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 angeordneten Puderansaugschlitzen 70 bilden
sich infolge des dort angelegten Unterdrucks ebenfalls Frischluftwirbel
aus, an deren Unterseite die Luft ebenfalls in umgekehrter Richtung
zur Wanne 56 zurück
nach vorne strömt
und einen Teil des aufgewirbelten Puders mit sich führt, so daß dieser
durch die Puderansaugschlitze 70 am benachbarten Außenrand
der Wanne 56 abgesaugt werden kann. Dies gilt in entsprechender
Weise auch für
Geruchsstoffe, wie beispielsweise verdunstete Lösungsmittel der Druckfarbe,
die ebenfalls mit aus dem Zwischenraum 52 abgesaugt werden
und somit nicht mehr in den vorderen Teil der Auslage 22 gelangen.
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Durch
die beschriebenen Maßnahmen
wird die Ausbreitung von Puder im wesentlichen auf den Bereich unterhalb
des Puderapparats 50 und oberhalb der darunter vorbeitretenden
bedruckten Bogen 1 begrenzt, wodurch zum einen der Puderverbrauch erheblich
verringert werden kann und zum anderen sowohl die Staubbelastung
in der Umgebungsluft als auch im Inneren des Gehäuses erheblich niedriger ist.
Durch die Beschränkung
des Puders auf den genannten Bereich kann außerdem bei beidseitig bedruckten
Bogen 1 die gleichmäßige Bestäubung von deren
Vorder- und Rückseite
verbessert werden.
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Weiter
beschleunigt das Frischluftpolster zwischen dem Fördertrum 30 und
dem Leertrum 36 auf der der Druckmaschine 2 zugewandten
Seite des Puderapparats 50 die oxidative Trocknung der Druckfarben
durch die stetige Frischluftzufuhr in diesen Bereich.
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Durch
die Beduschung mit Frischluft bleiben darüber hinaus die Ketten und Führungsschienen 28 des
Kettenauslegers 20 sauber und mit Fett gesättigt, so
daß ein
puderbedingter Verschleiß verhindert
werden kann.
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Mit
Hilfe der beiden Bürsten 76 und 92 werden
fester an den Ketten oder Bogengreifern 18 anhaftende Puderpartikel
oder Puderagglomerate abgebürstet,
die dann nach unten in die Mulden 66 der Puderabsaug- und
Luftablenkwanne 56 fallen und durch die beiden Puderansaugschlitze 70 der
beiden mittleren Schlitzreihen abgesaugt werden.