DE19900003A1 - Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb - Google Patents
Bootsantrieb, insbesondere AußenbordantriebInfo
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Abstract
Ein Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb, besitzt einen von einem unbeweglichen Gehäuse umschlossenen, bootsfest installierten Motor, dessen nach außen geführte Motor-Antriebswelle mit einem am Motorgehäuse angreifenden, ruderpinnenbetätigten, gehäuseummantelten Propellertrieb in Wirkverbindung steht, der eine im wesentlichen vertikal gerichtete Propeller-Antriebswelle enthält, die einen an seinem Ende angeordneten Propeller antreibt. Der um eine im wesentlichen vertikale Steuerachse schwenkbare Propellertrieb ist als Baueinheit an einer rückwärtigen im wesentlichen sentkrechten Wand des bootsfesten Motorgehäuses lösbar befestigt. Die Motor-Antriebswelle ist im wesentlichen horizontal aus dem Motorgehäuse heraus geführt und kämmt über ein Wendegetriebe mit der Propeller-Antriebswelle.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb, nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Außenbordantrieb der vorbezeichneten Art ist durch die DE 31 32 062 A1 bekannt ge
worden. Bei dem bekannten Bootsantrieb ist das Motorgehäuse fest am Bootsspiegel
angebracht. An das Motorgehäuse schließt sich nach unten ein zweiter unbeweglicher
Gehäuseteil an, der Teile der Motor-Antriebswelle und einer ruderpinnen- oder seilzug
betätigten Steuerwelle umschließt. An den weiteren Gehäuseteil schließt sich - wiederum
nach unten - ein dritter Gehäuseteil an, der den Propellertrieb bildet. Dieser dritte Gehäu
seteil bzw. Propellertrieb ist gegenüber den beiden übrigen Gehäusen (Motorgehäuse und
zweiter Gehäuseteil) in Steuerrichtung, d. h. um eine Vertikalachse, schwenkbar.
Die vorstehend erläuterte bekannte Antriebskonstruktion hat schwerwiegende Nachteile,
die insbesondere bei den heute gängigen, weitgehend aus Glasfaserkunststoff (GFK)
gefertigten Sportbooten ins Gewicht fallen. Derartige Sportboote sind in der Regel mit
einer in das Heck integrierten Badeplattform ausgerüstet. Um den bekannten Außen
bordantrieb nach DE 31 32 062 A1 an einem solchen Boot zu montieren, bedarf es auf
wendiger konstruktiver Änderungen des Bootes, die dadurch bedingt sind, daß Motor
gehäuse und Propellertrieb in Vertikalrichtung fluchten. Die erforderlichen konstruktiven
Maßnahmen am Boot bestehen insbesondere in der ergänzenden Montage eines Hilfs
spiegels, der das vergleichsweise hohe Gewicht des Antriebs aufzunehmen hat, oder
einer aufwendigen konstruktiven Änderung der Badeplattform (sofern eine solche vorge
sehen ist).
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Antriebskonstruktion nach
DE 31 32 062 A1 liegt darin, daß sie nur als Hauptantrieb, kaum aber als Hilfsantrieb
(Zweitantrieb) geeignet ist. Denn die gängigen GFK-Sportboote besitzen als Hauptantrieb
zumeist einen sogenannten Z-Antrieb, bei dem der Z-förmige Propellertrieb über das
Bootsheck nach achtern hinausragt. Der Haupt-Propellertrieb kann also mit dem sich
nach unten an das Motorgehäuse anschließenden Propellertrieb der Antriebskonstruktion
nach DE 31 32 062 A1 kollidieren, wenn diese als Hilfsantrieb (Zweitantrieb) konzipiert ist.
Weiterhin ist es nachteilig, daß die Versorgungsleitungen beweglich montiert werden
müssen.
Ausgehend von dem geschilderten Stand der Technik besteht die der Erfindung zugrun
deliegende Aufgabe darin, einen Bootsantrieb zu schaffen, der sich sowohl als Haupt- wie
auch als Hilfsantrieb eignet und sich an GFK-Sportbooten, insbesondere auch an solchen
mit Badeplattform, ohne großen konstruktiven bzw. kostenmäßigen Aufwand montieren
läßt.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einem Bootsantrieb der eingangs bezeichne
ten Gattung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Grundgedankens der Erfindung enthalten die Patentan
sprüche 2 bis 6.
Die Erfindung ermöglicht vorteilhafterweise eine Installierung des (hochgewichtigen)
Motorgehäuses mit darin befindlichem Motor und - gegebenenfalls - daran angeflansch
tem Getriebe auf einer horizontalen Plattform im Heck des Bootes bzw. auf der Bade
plattform, ohne daß es hierzu einer konstruktiven Änderung derselben bedarf. Aufwendige
zusätzliche Hilfsspiegelkonstruktionen entfallen.
Da sich bei dem erfindungsgemäßen Antrieb der Propellertrieb nicht vertikal nach unten
an den Antriebsblock (Motorgehäuse mit Motor und - gegebenenfalls - Getriebe) an
schließt, werden Kollisionen mit einem - eventuell vorhandenen - Haupt-Propellertrieb
vorteilhaft vermieden. Der erfindungsgemäße Bootsantrieb ist somit nicht nur als Haupt-,
sondern auch als Hilfsantrieb optimal geeignet.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung können - anhand von Ausführungs
beispielen - der Zeichnung und der nachstehenden Zeichnungsbeschreibung entnommen
werden. Es zeigt (jeweils schematisch):
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Außenbordantriebs für ein Boot (als Zweitan
trieb zu einem vorhandenen Hauptantrieb konzipiert), in Seitenansicht, und
Fig. 2 den Gegenstand von Fig. 1 in Rückansicht (horizontale Befestigungsplatte
weggelassen).
Es bezeichnet 10 das Heck eines Bootes, z. B. GFK-Sportbootes, mit Spiegel 11. Das
Boot besitzt, als Hauptantrieb, einen Innenbordmotor (nicht gezeigt) mit einem etwa Z-
förmig ausgebildeten Propellertrieb 12, der nach achtern aus dem Heck 10 bzw. dem
Spiegel 11 herausragt. Aufgrund des Z-förmigen Propellertriebs 12 spricht man üblicher
weise von einem "Z-Antrieb".
An dem Spiegel 11 ist eine horizontale Platte 13 fest angebracht, bei der es sich um eine
sogenannte Badeplattform handeln kann. Auf der Platte 13 ist - mittels Befestigungs
bolzen 14, 15 - ein insgesamt mit 16 bezifferter Antriebsblock bootsfest und unbeweglich
montiert, der aus einem Motorgehäuse 17 mit darin angeordnetem Motor 18 und Ge
triebe 19 besteht. Der Motor 18 kann beliebiger Art sein. In Betracht kommt eine Brenn
kraftmaschine, z. B. ein Benzin- oder Dieselmotor, oder ein Elektromotor. Darüber hinaus
ist aber auch jede andere Art Antriebsmaschine denkbar.
An einer rückwärtigen, senkrechten oder im wesentlichen senkrechten Wand 20 des
Motorgehäuses 17 ist ein insgesamt mit 21 bezifferter Propellertrieb lösbar befestigt. Der
Propellertrieb 21 weist ein erstes Propellertrieb-Gehäuse 22 und ein zweites Propeller
trieb-Gehäuse 23 auf. Das erste Propellertrieb-Gehäuse 22 umschließt eine Propeller-
Antriebswelle 24, die über zwei Kegelräder 25, 26 mit einer Propellerwelle 27 kämmt, an
deren Ende der Propeller 28 befestigt ist. Die Propeller-Antriebswelle 24 wird durch eine
bei 29 aus dem Motorgehäuse 17 horizontal oder im wesentlichen horizontal nach achtem
herausgeführte Motorantriebswelle 30 über ein Kegelradpaar 31, 32 betätigt. Zwecks
Vermeidung von Durchbiegungen oder Schwingungen ist die Motorantriebswelle 30 im
Bereich des Durchtritts 29 durch das Motorgehäuse 17 von einer Hülse 50 umschlossen
und in dieser gelagert.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist das erste Propellertrieb-Gehäuse 22 leicht geneigt, im
wesentlichen jedoch vertikal angeordnet. Es ist innerhalb des zweiten Propellertrieb-Ge
häuses 23 in Steuerrichtung (Lenkrichtung, Doppelpfeil 33) schwenkbar gelagert. Die
Verschwenkung des ersten Propellertrieb-Gehäuses 22 wird durch den Lenkmechanis
mus des Bootes bewerkstelligt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel (siehe insbeson
dere Fig. 1) erfüllt diese Funktion eine Ruderpinne 34, die - bei 35 - am oberen Ende des
ersten Propellertrieb-Gehäuses 22 in geeigneter Weise, z. B. durch eine Steckverbindung,
angreift.
Um die Verschwenkung des ersten Propellertrieb-Gehäuses 22 in Pfeilrichtung 33 und
damit die Lenkung des Bootes zu ermöglichen, ist in das erste Propellertrieb-Gehäuse 22
ein horizontaler Schlitz 51 eingearbeitet, der von der Motor-Antriebswelle 30 durchsetzt
wird. Die sich hierdurch in dem Propellertrieb-Gehäuse 22 ergebende Öffnung sollte in
geeigneter Weise nach außen abgedichtet sein, beispielsweise durch eine elastische
Balgdichtung 52 (siehe Fig. 1).
Eine weitere Besonderheit des aus der Zeichnung ersichtlichen und im vorstehenden be
schriebenen Bootsantriebs geht insbesondere aus Fig. 2 hervor. Danach besitzt das
zweite Propellertrieb-Gehäuse 23 zwei seitliche Befestigungsflansche 36, 37 und ist
mittels Schraubenbolzen 38 bis 41 und Muttern 42 bis 45, vorzugsweise Flügelmuttern, an
der im wesentlichen senkrechten Rückwand 20 des Motorgehäuses 17 lösbar befestigt.
Der gesamte, eine Baueinheit bildende Propellertrieb 21 läßt sich also in einfacher Weise
von dem Antriebsblock 16 (Motorgehäuse 17) durch Lösen der Befestigungsmuttern 42
bis 45 demontieren, z. B. wenn ein Hilfsantrieb für das Boot nicht benötigt wird. In diesem
Fall steht der Antriebsblock 16 bzw. die Motorantriebswelle 30 zur Betätigung anderer
Aggregate, z. B. einem Generator und/oder einer Bilgenpumpe und/oder einem Hoch
druckreiniger und/oder einem Blasebalg (nicht gezeigt) und dergleichen mehr, zur Ver
fügung.
Die Versorgungsleitungen, z. B. Kraftstoffleitungen, Gaszug etc., des Antriebsblocks 16
werden bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 1) durch einen Tunnel 46 zum
Bootsinneren geführt, der an seinen beiden Enden - bei 47 und 48 - jeweils leicht konisch
divergent ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine leichte "fließende" Kabel- und Leitungs
verlegung innerhalb des Tunnels 46. Des weiteren ist der Tunnel 46 mittig unterbrochen
und mit einer Überwurflasche 49 abgedeckt, um die Montage bzw. Demontage der Kabel
und Leitungen sowie des Motors zu erleichtern. Die Bedienungshebel für Getriebe und
Gas befinden sich an beliebiger Stelle im Boot.
Wie bereits oben angedeutet, wird das Boot über die Pinne 34 gesteuert, die zu diesem
Zweck drehfest - bei 35 - mit dem ersten Gehäuse 22 des Propellertriebs 21 verbunden
ist.
Die Zeichnung, insbesondere Fig. 1, macht deutlich, daß sich der im vorstehenden be
schriebene - in diesem Fall als Hilfsantrieb (Zweitantrieb) fungierende - Antrieb 16, 21
ohne Schwierigkeiten installieren und bei Bedarf wieder demontieren läßt, und zwar un
geachtet des über die Konturen des Bootshecks 10 nach hinten hinausragenden
Hauptantriebs (Propellertrieb 12).
Ein Bootsführer, vor allem von kleineren GFK-Booten mit nur einer Maschine, hat damit
die Möglichkeit, einen Zweitmotor zu installieren, der die Sicherheit des Bootes, z. B. bei
Maschinenschaden, wesentlich erhöht. Es ergibt sich dadurch weiterhin der Vorteil, im
Langsamfahrbereich, z. B. auf Kanälen für den Verdränger-Schiebebetrieb, den Außen
border (als Zweitantrieb 16, 21) als vollwertigen Antrieb zu nutzen und hierbei gleichzeitig
die (stillgelegte) Hauptmaschine zu schonen. Geringerer Kraftstoffverbrauch, Ge
räuschreduzierung und weniger umweltbelastende Abgase sind weitere vorteilhafte
Folgen.
Es versteht sich, daß das Motorgehäuse 17 nicht nur genügend fest auf der Platte 13
verankert, sondern auch in sich so stabil ausgebildet sein muß, daß die vom Antriebs
motor 18 ausgeübten Reaktionskräfte sicher aufgenommen und auf den Bootskörper
übergeleitet werden. Das Motorgehäuse 17 kann zu diesem Zweck eine entsprechend
feste Rahmenkonstruktion aufweisen. Das Motorgehäuse 17 sollte im übrigen schall
isoliert ausgebildet sein und Belüftungsöffnungen besitzen.
Wenn als Antriebsmotor 18 eine Brennkraftmaschine eingesetzt wird, so lassen sich die
Abgase problemlos durch die Platte 13 nach unten ableiten.
Claims (6)
1. Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb, mit einem von einem unbeweglichen
Gehäuse umschlossenen, bootsfest installierten Motor, dessen nach außen ge
führte Motor-Antriebswelle mit einem am Motorgehäuse angreifenden, ruderpinnen
betätigten, gehäuseummantelten Propellertrieb in Wirkverbindung steht, der eine im
wesentlichen vertikal gerichtete Propeller-Antriebswelle enthält, die einen an seinem
Ende angeordneten Propeller antreibt,
dadurch gekennzeichnet, daß der um eine im wesentlichen vertikale Steuerachse
(24) schwenkbare Propellertrieb (21) als Baueinheit (22, 23) an einer rückwärtigen,
im wesentlichen senkrechten Wand (20) des bootsfesten Motorgehäuses (17) lös
bar befestigt und die Motor-Antriebswelle (30) im wesentlichen horizontal aus dem
Motorgehäuse (17) herausgeführt ist und über ein Wendegetriebe (31, 32) mit der
Propeller-Antriebswelle (24) kämmt.
2. Bootsantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Propeller-Antriebswelle (24) von einem ersten
Propellertrieb-Gehäuse (22) umschlossen ist, das in einem zweiten Propellertrieb-
Gehäuse (23) um eine zur Propeller-Antriebswelle (24) deckungsgleiche Steuer
achse schwenkbar gelagert ist, und daß das zweite Propellertrieb-Gehäuse (23)
lösbar an der im wesentlichen senkrechten Rückwand (20) des Motorgehäuses (17)
angreift.
3. Bootsantrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Propellertrieb-Gehäuse (23) zwei seitliche
Befestigungsflansche (36, 37) aufweist und mittels Schraubenbolzen (38 bis 41) und
Muttern (42 bis 45), vorzugsweise Flügelmuttern, an der im wesentlichen senk
rechten Rückwand (20) des Motorgehäuses (17) lösbar befestigt ist.
4. Bootsantrieb nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ruderpinne (34) zur Steuerbetätigung des
Propellertriebs (21) am oberen Ende (bei 35) des ersten Propellertrieb-Gehäuses
(22) angreift und oberhalb des Motorgehäuses (17) nach vom in die Plicht geführt
ist.
5. Bootsantrieb für außenbordangetriebene Boote, die am Heck eine Plattform, insbe
sondere Badeplattform, aufweisen, nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das den Motor (18) enthaltende Motorgehäuse (17)
auf der Plattform (13), vorzugsweise Badeplattform, befestigt ist.
6. Bootsantrieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen horizontal nach rückwärts aus
dem Motorgehäuse (17) herausgeführte Motor-Antriebswelle (30) - vornehmlich bei
abgenommenem Propellertrieb (21) - zur Betätigung von Hilfsaggregaten, z. B.
einem Generator und/oder einer Bilgenpumpe und/oder einem Hochdruckreiniger
und/oder einem Blasebalg, dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999100003 DE19900003C2 (de) | 1999-01-02 | 1999-01-02 | Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999100003 DE19900003C2 (de) | 1999-01-02 | 1999-01-02 | Bootsantrieb, insbesondere Außenbordantrieb |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19900003A1 true DE19900003A1 (de) | 2000-07-13 |
DE19900003C2 DE19900003C2 (de) | 2001-11-29 |
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