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Die
Erfindung betriff eine Gleisbremseinrichtung mit Bremseinheiten nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die
Gleisbremseinrichtung für
Eisenbahnwaggons in Rangieranlagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist durch die
DE-OS
32 36 340 A1 bekannt.
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Sie
wird im Eisenbahnbetrieb beim Verschieben, Verteilen und Positionieren
von Eisenbahnwaggons eingesetzt, die von einem Rollberg abrollen.
Die Gleisbremseinrichtung besteht aus mehreren an der Schiene befestigten
Bremseinheiten. Jede Bremseinheit weist einen in den Weg des Radkranzes
tagenden Bremsstößel auf,
der unter dem Gewicht und durch die Geschwindigkeit des Rades bzw.
Waggons gegen eine Kraft nach unten und aus dem Weg des Rades gedrückt wird.
Dadurch wird der Waggon verzögert.
Die Kraft wird zum Beispiel aufgebracht durch eine hydraulische
oder pneumatische Dämpfeinrichtung
(Dämpfer),
die dem Stößel eine
geschwindigkeitsabhängige
Kraft entgegensetzt. Sie kann auch ausgeübt werden durch einen hydraulischen
oder pneumatischen Energiespeicher. In beiden Fällen wird als weiterer Energiespeicher
eine Feder benutzt, die relativ schwach ist und dazu dient, den
Bremsstößel nach
dem Niederdrücken
wieder in seine ausgefahrene Stellung zu bringen.
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Die
Dämpfeinrichtung
bzw. der hydraulische bzw. pneumatische Energiespeicher ist so eingerichtet,
dass der Bremsstößel dem überfahrenden
Rad eines Waggons einen Bremswiderstand nur dann entgegensetzt,
wenn die Geschwindigkeit des Waggons einen bestimmten, vorzugsweise
einstellbaren Geschwindigkeitsbereich – in Europa zum Beispiel zwischen
0 und 5 m/sec – übersteigt
(Brems-Grenzgeschwindigkeit). Ein von einem Ablaufberg ab laufender
Waggon kann sodann dank der Gleisbremseinrichtung keine höhere als
die eingestellte Geschwindigkeit annehmen. Unterhalb dieser Geschwindigkeit
wird er gebremst.
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Dies
geschieht z. B. dadurch, dass die Ladegeschwindigkeit, mit der sich
der Dämpfer
oder Energiespeicher nach dem Überfahren
eines Rades wieder auflädt,
derart begrenzt ist, oder dass die Aufladung des Dämpfers bzw.
Energiespeichers mit einer Totzeit derart behaftet ist, dass der
Bremsstößel erst nach
einer bestimmten Totzeit nach Überfahrt
eines Rades wieder einen Bremswiderstand ausübt oder seine ausgefahrene
Stellung wieder erreicht.
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Diese
Bremseinheit hat den Vorteil, dass sie ohne äußere Energiezufuhr und ohne äußere Steuerung
eine kontrollierte geschwindigkeitsabhängige Bremswirkung auf jeden
Waggon derart ausübt,
dass jeder Waggon mit einer gewünschten
Geschwindigkeit, die eine Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreitet
und eine Maximalgeschwindigkeit nicht überschreitet, abrollt, auf
die Rangiergleise verteilt wird und auf den vorgesehenen Zug auffährt.
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Es
gibt jedoch auch Rangierstrecken, in denen Fahrzeuge mit höheren Geschwindigkeiten
fahren und in denen es daher erwünscht
ist, dass die Bremsstößel aus
dem Weg der überfahrenden
Räder zurückziehbar
sind. Dazu werden die Bremseinheiten mit einer pneumatischen Verriegelung
ausgerüstet,
die von außen
durch ein Signal angesteuert wird und die den Bremsstößel nach
dem Niederdrücken durch
das erste Rad oder durch eine Rückzugseinrichtung
in seiner eingefahrenen Stellung festhält.
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Nach
der genannten Druckschrift
DE-OS
32 36 340 besitzt die Bremseinheit eine pneumatische Verriegelung.
Dazu ist ein Hebel vorgesehen, der den zuvor durch ein Rad herunter
gedrückten
Stößel der Bremseinheit
dieser Stellung festhält,
wenn ein Haltekolben mit Druckluft beaufschlagt ist. Es ist also
erforderlich, dass der Stößel zunächst durch
den Flansch des Rades heruntergedrückt wird wobei er die normale
Bremskraft ausübt,
bevor er in einer neutralen Position verriegelt werden kann.
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Dabei
kann die Rückzugseinrichtung
pneumatisch, hydraulisch, elektrisch oder durch Vakuum betätigt werden.
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Eine
hydraulische oder pneumatische Betätigung hat den Vorteil, dass
die Betätigung
druck- bzw. kraftabhängig
ist, so dass sich die Rückzugseinrichtung
selbsttätig
auf den von der Bremseinrichtung ausgeübten Gegendruck einstellt.
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Bei
der Betätigung
der Rückzugseinrichtung durch
Elektromotor erfolgt diese selbsttätige Anpassung nicht und es
besteht die Gefahr, dass die Bremseinrichtungen der Rückzugseinrichtung
einen unzulässig
hohen Widerstand entgegensetzen. Dadurch haben diese Bremseinheiten
bei elektrischem Antrieb der Rückzugseinrichtung
den Nachteil, dass sie aufwendig sind hinsichtlich ihrer Ansteuerung
und Energieversorgung.
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Dieser
Nachteil wird durch die Erfindung nach Anspruch 1 behoben.
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Die
Bremseinheit nach der Erfindung hat den Vorteil, dass sie fast ohne
Energie- und Kraftaufwand, insbesondere aber auch ohne zuvor eine Bremskraft
ausgeübt
zu haben, außer
Funktion gesetzt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass bei
der Inaktivierung der Bremseinheit die Brems-Grenzgeschwindigkeit
nicht erreicht wird.
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Der
Niederhalter liegt vorzugsweise dauernd auf der dem Rad zugewandten
Druckfläche,
jedoch außerhalb
des Einwirkungsbereiches des Rades bzw. Radkranzes auf oder hält einen
geringen Abstand (zum Beispiel 1 mm) von der Druckfläche.
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Durch
die gruppenweise Deaktivierung mehrerer Bremsstößel nach einem der Ansprüche 3 bis
8 lässt
sich eine wirksame Beeinflussung der Geschwindigkeit der Waggons
erzielen.
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Die
Wartung und Reparatur der Bremsstößel sind schon wegen der großen Zahl
der Bremseinheiten sehr aufwendig.
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Durch
Ausschaltung der Bremseinheit nach Anspruch 11 kann gleichzeitig
ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden,
indem die für
die Deaktivierung erforderliche Stromaufnahme gemessen wird. Es
kann sowohl gemessen werden, wie hoch die höchste Geschwindigkeit (Brems-Grenzgeschwindigkeit)
ist, bei der keine Bremsung stattfindet wie auch, wie hoch die Bremswirkung
bei Überschreiten
dieser höchsten Geschwindigkeit
ist. Auf diese Weise wird eine einfache Möglichkeit eröffnet, die
Funktion der Bremsstößel zu überprüfen. Dabei
kann eine niedrige Geschwindigkeit unterhalb der Brems-Grenzgeschwindigkeit
angewandt werden. Dadurch wird festgestellt, ob die Bremseinheiten
unterhalb der Brems-Grenzgeschwindigkeit ohne Energie und Kraftaufwand
niedergedrückt
werden können.
Zusätzlich
oder alternativ kann eine Niederdrück-Geschwindigkeit oberhalb der Brems-Grenzgeschwindigkeit
angewandt werden, um zu überprüfen, ob
die Bremseinheiten noch die gewünschte
Bremsenergie aufbringen.
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Zur
Ausübung
einer verminderten Bremswirkung dient die Weiterbildung nach Anspruch
12. Dadurch, dass die Bremsstößel in einer
Zwischenposition gehalten werden, werden die Bremsstößel teilweise
deaktiviert und die Bewegungsstrecke der Bremsstößel vermindert, über die
die Stößel eine
Bremskraft auf das Rad ausüben.
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Mit
der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 13 gestattet die Gleisbremseinrichtung
eine Anpassung der Bremskraft an die Geschwindigkeit und/oder das
Gewicht des sich nähernden
Eisenbahnfahrzeugs derart, dass eine vorgegebene Geschwindigkeit
des Fahrzeugs am Ende der Bremsstrecke erreicht wird. Die Messeinrichtung
kann dabei vor der Bremseinheit oder in der durch mehrere Bremseinheiten
gebildeten Bremsstrecke liegen.
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In
der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 14 ist die Gleisbremseinrichtung
besonders anpassungsfähig,
so dass auch mehrere Bremseinheiten mit unterschiedlichen Bremskräften je
nach individueller Positionierung des Bremsstößels ausgestattet werden können.
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Die
Bremseinheiten können
also – wie
durch Anspruch 14 vorgegeben – synchron
zueinander angetrieben werden.
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Bei
dieser Ausgestaltung lässt
sich ein einfacher und zuverlässiger
Antrieb mit der Ausgestaltung nach Anspruch 7 erzielen.
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Durch
Anspruch 9 und 10 wird erreicht, dass die Antriebswelle sich infolge
der aufzubringenden Torsionsmomente nicht bzw. für alle Antriebseinrichtungen,
die durch die Welle angetrieben werden, im Wesentlichen gleichmäßig verwindet,
so dass der synchrone Antrieb und die synchrone Positionierung aller
Niederhalter gewährleistet
ist.
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Die
Ausgestaltung nach Anspruch 8 gestattet es, die Gleisbremseinrichtung
auch in gekrümmten
Gleisstücken
einzusetzen.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die Bremseinheiten einer Gleisbremseinrichtung
ohne bauliche Veränderung
der einzelnen Bremseinheiten und mit geringem Aufwand an Energie
und Kraft außer
Funktion gesetzt werden können.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele von
Gleisbremseinrichtungen mit mehrere Bremseinheiten anhand der Zeichnung
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 bis 4:
Ausführungsbeispiele
von Gleisbremseinrichtungen mit mehreren Bremseinheiten in verschiedenen
Ansichten; und
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5 bis 8:
verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels, das von einer
Welle angetrieben wird.
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Für alle Ausführungsbeispiele
gilt: An der Schiene 1 ist eine Gleisbremseinrichtung angebracht.
Die Gleisbremseinrichtung besteht aus mehreren an der Schiene befestigten
Bremseinheiten. Jede Bremseinheit 3 weist ein zylindrisches
Gehäuse auf.
In dem Gehäuse
ist ein Bremsstößel 4 gleitend geführt und
gegen die Kraft eines hier nicht gezeigten hydraulisch gedampften
Kolbens beweglich. Die Dämpfung
ist so eingestellt, dass der Stößel ohne Kraft
niedergedrückt
werden kann, wenn die Geschwindigkeit des Niederdrückens unterhalb
einer voreingestellten Brems- Grenzgeschwindigkeit liegt. Oberhalb
der voreingestellten Brems- Grenzgeschwindigkeit übt der Stößel bzw.
Dämpfer
beim Niederdrücken
jedoch eine Kraft aus. Der Kopf jedes Bremsstößels ragt mit seinem Kopf 12 im
ausgefahrenen Zustand in den Weg des Radkranzes 11 des über die
Schiene fahrenden Rades 2 und wird unter dem Gewicht und
durch die Geschwindigkeit des Rades bzw. Waggons gegen die Kraft
des Dämpfers nach
unten und aus dem Weg des Rades gedrückt wird. Dadurch wird der
Waggon verzögert.
Der hydraulische Dämpfer
ist so eingerichtet, dass er der Bewegung des Stößels in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich – in Europa
zwischen 0 und 5 m/sec – dem
Bremsstößel keinen
Widerstand entgegensetzt. Dies geschieht auf bekannte Weise, dadurch,
dass der Dämpfungskolben
die Hydraulikflüssigkeit über voreinstellbare
Drosseln und/oder Ventile verdrängt.
Der Bremsstößel wird
nach dem Niederdrücken
durch eine Feder wieder in seine Ausgangslage zurückgedrückt. Dabei
werden die beim Niederdrücken
für den Öldurchfluss
benutzten Dämpfungsdrosseln
(oder -blenden) vorzugsweise umgangen. Dadurch wird der Zylinderraum
wieder mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllt. Über Ventile
kann auch die Ladegeschwindigkeit, mit der sich der Zylinderraum
nach dem Überfahren
eines Rades wieder auflädt,
derart begrenzt werden, oder die Aufladung des Zylinderraums mit
einer Totzeit derart behaftet werden, dass der Bremsstößel nur
nach Ablauf einer bestimmten Totzeit nach Überfahrt eines Rades wieder
einen Bremswiderstand ausübt.
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An
den Köpfen 12 der
dargestellten Gruppe von Bremseinheiten greift außerhalb
des Bewegungsbereiches des Radkranzes 11 ein Niederhalter 5 an.
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Der
Niederhalter 5 liegt vorzugsweise dauernd unmittelbar oder
mit geringem Anstand auf der dem Rad zugewandten Druckfläche, jedoch
außerhalb
des Einwirkungsbereiches des Rades bzw. Radkranzes auf.
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Durch
diesen Niederhalter können
die Bremsstößel niedergedrückt und
derart in einer vorgegebenen Position gehalten werden, dass sie
entweder gar nicht oder nur teilweise in den Weg des Radkranzes
ragen. Im ersten Fall werden die Bremsstößel außer Funktion gesetzt, das heißt vollständig deaktiviert.
Im zweiten Fall werden die Bremsstößel nur teilweise deaktiviert,
so dass sie nur über
einen Teilweg die durch die Dämpfung
vorgegebene Bremskraft auf das überfahrende
Rad ausüben.
Der Niederhalter kann mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegt
werden. Um die Bremseinheiten ganz oder teilweise zu deaktivieren,
wird eine Geschwindigkeit angewandt, die unterhalb der Brems-Grenzgeschwindigkeit
liegt. Hierin liegt die Besonderheit der Erfindung. Dadurch wird
erreicht, dass zum Niederdrücken
nur eine geringe Kraft und nur ein geringer Energieaufwand erforderlich
sind. Durch Messen der Energie bzw. der Stromaufnahme kann dabei überprüft werden,
ob das Dämpfungssystem
noch in Ordnung ist. Eine höhere
als die Brems- Grenzgeschwindigkeit wird angewandt, wenn überprüft werden
soll, ob die Bremseinheiten beim Niederdrücken der Bremsstößel die
erforderliche Bremskraft noch ausüben bzw. Bremsenergie aufnehmen.
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Die
Ausführungsbeispiele
unterscheiden sich durch die Form und den Antrieb der Niederhalter.
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Nach 1 und 2 hat
der Niederhalter die Form einer Leiste, die sich längs der
Schiene erstreckt und die auf dem zur Gleismitte weisenden Teil des
Kopfes 12 eines jeden Bremsstößels 4 aufliegt. An
ihren beiden Enden weist die Leiste Vorsprünge 6 auf, an denen
eine Kurvenscheibe 7 mit ihrem Umfang angreift. Jede Kurvenscheibe 7 wird über ihre Achse 8 durch
je einen Elektromotor 9 gedreht. Die Elektromotoren sind
durch Steuereinrichtung 10 synchron, aber auch unabhängig von
einander in kleinen Schritten steuerbar. Daher kann jede Kurvenscheibe ihre
Extrempositionen, aber auch Zwischenpositionen annehmen und darin
festgestellt werden.
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In
der einen obersten Extremposition übt der Niederhalter keine Kraft
auf die Stößel aus.
In diesem Falle wirken die Bremseinheiten mit ihrer vollen Bremskraft
und den gesamten Bremsweg auf ein überfahrendes Rad 2 ein.
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Der
Niederhalter kann parallel zu sich selbst in die andere unterste
Extremposition verfahren und dort positioniert werden, so dass die
Köpfe der Bremsstößel nicht
mehr in Wirkkontakt mit einem überfahrenden
Rad 2 gelangen und keine Bremswirkung mehr ausüben.
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Der
Niederhalter kann auch parallel zu sich selbst in eine Zwischenposition
verfahren und dort positioniert werden, so dass die Köpfe der
Bremsstößel nur
noch über
eine begrenzte Strecke in Wirkkontakt mit einem überfahrenden Rad 2 gelangen
und daher nur noch eine weniger Bremsenergie aufnehmen.
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Der
Niederhalter kann auch einseitig schräg gestellt werden, so dass
die Köpfe
der Bremsstößel unterschiedlich
in Wirkkontakt mit einem überfahrenden
Rad 2 gelangen und eine zunehmende oder abnehmende Bremswirkung – je nach
Richtung der Neigung der Niederhalterleiste – ausüben.
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Es
wird auf diese Weise möglich,
eine Gleisbremseinrichtung aus mehreren Bremseinheiten aufzubauen,
wobei die Gleisbremseinrichtung und die Bremsung und Verzögerung der überfahrenden
Waggons in beliebiger Weise steuerbar ist. In der Steuereinrichtung 10 kann
die zum Niederdrücken
der Bremsstößel erforderliche
Stromaufnahme gemessen und mit einem Sollwert verglichen werden.
Dadurch wird es möglich,
die Funktionsfähigkeit
von Ferne der Gleisbremseinrichtung zu überprüfen.
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Nach 3 und 4 hat
jeder Niederhalter die Form eines Nockens. Jeder Bremseinheit einer Gruppe
ist ein solcher Nocken zugeordnet. Jeder Nocken ist an einem Hebel
(in 3 gestrichelt angedeutet) oder an einer Nockenscheibe
befestigt. Die Hebel bzw. Nockenscheiben der Gruppe sind an einer
gemeinsamen Welle drehfest befestigt. Die Welle erstreckt sich längs der
Schiene. Die Welle wird durch einen Elektromotor 9 gedreht.
Der Elektromotor ist durch Steuereinrichtung 10 in kleinen
Schritten steuerbar. Daher kann jede Nockenscheibe (bzw. Hebel)
ihre Extrempositionen, aber auch Zwischenpositionen annehmen und
darin festgestellt werden. Die Funktionen des Niederhalters in der
einen obersten Extremposition, in der anderen untersten Extremposition
sowie in der Zwischenposition sind hier dieselben, wie zuvor mit
Bezug auf das Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2 beschrieben.
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Die
Ausführungsbeispiele
nach 5 bis 8 haben gemeinsam, dass jeder
Bremseinheit ein individueller Niederhalter 5 zugeordnet
ist. In seiner oberen Extremposition ist der Bremsstößel vollständig ausgefahren,
so dass er bei Überfahren
eines Rades seine maximale Bremswirkung ausübt.
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Jeder
Niederhalter sitzt am oberen Ende einer Zahnstange 14.
Die Zahnstange ist in Führungen 15 parallel
zu dem zugeordneten Bremsstößel geradgeführt. Die
Zahnstange 14 wird durch ein Ritzel 16, das drehfest
auf der Welle 17 sitzt, angetrieben. Die Welle 17 durchdringt
beidseits das Antriebsgehäuse und
ist darin gelagert. Die Welle 17 wird durch zumindest einen
Elektromotor 9 angetrieben.
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Die
Besonderheit der Rückenansicht
nach 6 und der Draufsicht nach 7 besteht
darin, dass die Welle 17 kardanisch biegsam ist. Dargestellt sind
mehrere Bremseinheiten 3 entsprechend der vorangegangenen
Schilderung, insbesondere nach 5. Diese
Bremseinheiten sind mit Abstand zu einander an einem gekrümmten Schienenstück befestigt
jeweils mittels Verschraubung (5). Es ist lediglich
ein Ausschnitt dargestellt, auf dem zu erkennen ist, dass zwischen
dem Elektromotor 9 und den Antriebsgehäusen der benachbarten Bremseinheiten 3 und
zwischen den Antriebsgehäusen
zweier benachbarter Bremseinheiten 3 die Welle 17 zumindest einmal
geteilt und durch ein dreidimensional bewegliches Kardangelenk 20 verbunden
ist. Die Zahl der Teile und Kardangelenk richtet sich nach der Krümmung der
Schiene 1, an der die Bremseinheiten befestigt sind sowie
nach dem Abstand zwischen den Bremseinheiten. Auf diese Weise ist
die Kombination, dass jeder Bremseinheit ein individueller Niederhalter
mit einer Individuellen Antriebseinheit zugeordnet ist, und dass
der Antrieb der Niederhalter durch eine gemeinsame Welle erfolgt,
besonders anpassungsfähig
an unterschiedliche Gleisführungen.
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Tunlichst
wird der Elektromotor nicht an einem der Enden der Bremsstrecke
angeordnet. Der Elektromotor zum Antrieb der Welle wird, wie sich auch
aus 6 und 7 ergibt, so angeordnet, dass
die Brems- und Antriebseinheiten zu beiden Seiten des Elektromotors
verteilt werden. Dadurch wird vermieden, dass die Welle unzulässig tordiert und
damit die einzelnen Bremseinrichtungen ungleich angetrieben und
positioniert werden, insbesondere dass die an den Enden der Bremsstrecke gelegenen
Bremseinrichtungen nicht ihre inaktive Position erreichen.
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Sofern – wie in 8 gezeigt – sehr viele Bremseinrichtungen
bedient werden sollen, können zwei
Elektromotoren 9.1 und 9.2 verwandt werden. Auch
diese sind dann allerdings nicht an der Ende der Welle 17 angeordnet
sondern so, dass auch zu den Enden der Bremsstrecke und Welle 17 noch
einige Brems- und Antriebseinrichtungen 18 liegen. Wie
viel Brems- und
Antriebseinrichtungen im Bereich der Enden und wieviel zwischen
den Elektromotoren liegen, bedarf jeweils der Berechnung und Optimierung,
um zu erreichen, dass die Torsion der Welle ein unzulässiges Maß nicht übersteigt
und alle Bremsstößel möglichst
synchron angetrieben und gleich positioniert werden.
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Die
Gleisbremseinrichtung nach 8 erstreckt
sich längs
eines geraden Gleisstücks.
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Daher
ist es nicht erforderlich, dass die Welle zwischen den Bremseinheiten
kardanisch geteilt ist. Gleichwohl kann dies zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern
zweckmäßig sein.
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In 8 ist
eine Messeinrichtung 21 in Fahrtrichtung vor der Bremsstrecke
angeordnet, durch die die Geschwindigkeit eines Schienenfahrzeugs,
das sich der Bremsstrecke nähert,
gemessen werden kann. Es kann zum Beispiel sich um zwei elektromagnetische
Näherungsschalter
handeln, die im Bereich der Schienen befestigt sind und bei Überfahrt eines
Rades zwei Signale abgeben, aus deren zeitlicher Folge der Rechner
der Steuereinrichtung 10 die Geschwindigkeit ermittelt.
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Es
kann sich aber auch um eine Radar-Messeinrichtung 21 handeln,
wie sie vom Straßenverkehr hinreichend
bekannt ist. Ferner kann in diesem Bereich auch eine Gewichtsmeßeinrichtung
vorhanden sein,zum Beispiel aus Dehnmessstreifen aufgebaut, durch
die das Gewicht des Eisenbahnfahrzeugs ermittelt wird. Das Geschwindigkeits-
und/oder Gewichtssignal wird der Steuereinrichtung aufgegeben und
mittels des integrierten Rechners in Steuerbefehle um gesetzt, durch
welche die beiden Elektromotoren so angesteuert werden, dass die
Bremsstößel in einer
Position positioniert werden, in der sie die der Geschwindigkeit
und dem Gewicht angepasste Bremskraft ausüben. Dadurch wird es möglich, die Geschwindigkeit
vorherzubestimmen, mit der das Eisenbahnfahrzeug die Bremsstrecke
verlässt.
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- 1
- Schiene
- 2
- Rad
- 3
- Bremseinheit
- 4
- Bremsstößel
- 5
- Niederhalter
- 6
- Vorsprung
- 7
- Kurvenscheibe
- 8
- Achse
- 9
- Elektromotor
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Radkranz
der Bremsstößel
- 12
- Köpfe
- 13
- Gehäuse
- 14
- Zahnstange
- 15
- Führungen
- 16
- Ritzel
- 17
- Welle
- 18
- Antriebseinrichtung
- 20
- Kardangelenk
- 21
- Messeinrichtung