DE19860258A1 - Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren HolzhülseInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse ist zur Erzielung einer schnellen und kostengünstigen Produktion vorgesehen, daß Platzhalter-Mienen zwischen zwei Holzbrettchen-Formteile in an sich bekannter Weise eingeleimt und hieraus in herkömmlicher Weise Stifte hergestellt werden, wobei in einem nachfolgenden Trocknungs- bzw. Heizvorgang die einen relativ niedrigen Schmelzpunkt aufweisenden Platzhalter-Mienen herausgeschmolzen und die so gewonnenen Holzhülsen als Form zum Gießen einer Miene verwendet werden.
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Kosme
tikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse, wobei die Miene in die Holzhülse
gegossen wird.
Aus DE 27 18 957 C3 und DE 40 05 894 A1 ist es bekannt, die Minenmas
se über eine Gießdüse vom rückwärtigen Ende der vertikal gelagerten Hül
se in diese einzufüllen. Dabei ergeben sich insbesondere bei vergleichswei
se langen bzw. dünnen Hülsen Probleme dadurch, daß man dafür Sorge
tragen muß, daß in der Hülse keine Lufteinschlüsse entstehen, d. h. es muß
eine Möglichkeit eröffnet werden, damit die Luft während des Gießvorgan
ges abströmen kann.
Um diesem Problem gerecht zu werden, ist es bekannt, die flüssige Mi
nenmasse mit einer Art Injektionsnadel mit radialem Spiel zur Hülsenin
nenwand zu dosieren, wobei die Dosierdüse in das Innere der Hülse bis zu
deren Boden eingeführt und dann mittels einer relativ komplizierten Kine
matik sukzessive entsprechend dem fortschreitenden Füllstand der Hülse
angehoben wird. Dementsprechend kann die Luft zwischen der Gießdüse
und der Hülsenwand entweichen.
Diese Arbeitsweise macht das Vorsehen relativ komplizierter mechanischer
Maschinen zum präzisen Einführen der Gießdüse erforderlich, wobei so
wohl in radialer Richtung eine exakte Positionierung notwendig ist als auch
eine exakte Lageveränderung in vertikaler Richtung in Abhängigkeit von
dem Füllzustand der Hülse.
Aus der DE 43 03 563 ist es schließlich bekannt, in der Hülse einen Ver
schlußteil anzuordnen, welches sich zu Beginn des Gießvorgangs im Be
reich eines ersten Endes der Hülse befindet und mit fortschreitendem Gieß
vorgang entsprechend der Menge der zugeführten flüssigen Minenmasse in
der Hülse bis in den Bereich des zweiten Hülsenendes bewegt wird.
Bei einem bekannten Verfahren gemäß DE 38 35 680 A1 besteht die Hülse
aus einem aus einem Kunststoff-Formteil nach Art eines Röhrchens, wel
ches längs seiner Mantelfläche einen Schlitz aufweist und in eine horizon
tale Halteeinrichtung derart eingelegt wird, daß eine durchgehende Stirn
platte der Halteeinrichtung die Kunststoff-Formteile so abdeckt, daß ledig
lich deren Schlitz zum Einfüllen der Minengießmasse freibleibt. Durch ein
derartiges horizontales Gießen wird zwar eine optimale Minenstruktur er
reicht, jedoch ist die Arbeitsgeschwindigkeit nicht zufriedenstellend.
Die DE 40 16 474 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung, wonach
vorgesehen ist, daß die mit Gießmasse zu füllenden Hülsen drehantreibbar
gelagert sind und die fließfähige Masse aus einem Vorratsbehälter heraus
unter Einwirkung der Zentrifugalkraft in die Hülsen gedrückt wird.
Diese bekannten Verfahren weisen den Nachteil auf, daß schwerkraftab
hängig eine Minenseele entsteht, daß es zu Verschmutzungen der Gießform
kommt, und daß Strukturrisse, Luftblasen und Lunker aufgrund unter
schiedlicher Geometrie und Volumina von Dosierkammern und Mine so
wie rauher Innenoberfläche bzw. durch Kippen des Minenrohrs unmittelbar
nach dem Befüllen zu beobachten sind.
Wenn das Gießen der Mienen nicht in eine Kunststoffhülse sondern in eine
spitzbare Holzhülse erfolgen soll, ist die Herstellung dieser Holzhülsen re
lativ aufwendig und teuer. Insoweit ist zu berücksichtigen, daß es für die
Herstellung von Bleistiften und von Kosmetikstiften mit relativ festen Mie
nen bekannt ist, zwei Holzbrettchen mit einer Mehrzahl von vorgeformten
Stifthälften unter Einschluß der in entsprechende Ausnehmungen einge
legten Mienen zu verleimen und nach dem Aushärten in einzelne Stifte
aufzuteilen. Will man auf diese Weise lediglich Holzhülsen mit einer später
einzugießenden, relativ weichen Miene herstellen, müssen die beiden
Brettchen relativ zueinander mit Hilfe von Positioniermienen, die später
wieder entfernt werden, oder mit Nut- und Federanordnungen relativ zuein
ander in Position gebracht werden.
Die so gewonnenen Holzhülsen sind auf der Innenoberfläche relativ rauh
und mit Holzsplitter und Resten von Holzleim vorunreinigt, so daß ein
nachträgliches Glätten und/oder Aufbringen einer Isolierschicht auf die
Innenoberfläche erforderlich ist.
Diese Herstellungstechnik ist also im Vergleich zu der automatisierten und
ausgefeilten Herstellungstechnik für Bleistifte auf entsprechenden Verar
beitungsstraßen sehr aufwendig.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Holzhülsen
für einzugießende Mienen von Kosmetikstiften möglichst kostengünstig
und schnell herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Platzhalter-
Mienen zwischen zwei Holzbrettchen-Formteile in an sich bekannter Weise
eingeleimt und hieraus in herkömmlicher Weise Stifte hergestellt werden,
wobei in einem nachfolgenden Trocknungs- bzw. Heizvorgang die einen
relativ niedrigen Schmelzpunkt aufweisenden Platzhalter-Mienen heraus
geschmolzen und die so gewonnenen Holzhülsen als Form zum Gießen
einer Miene verwendet werden.
Die Herstellung solcher Holzhülsen kann also auf herkömmlichen Bleistift
produktionsstraßen erfolgen, wie sie z. B. aus DE 42 26 534 A1 bekannt
sind.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die so hergestellten Stifte bis auf die
Endkappe lackiert, geprägt und gespritzt werden und das Ausschmelzen der
Platzhalter-Mienen während des herkömmlicherweise vorgesehenen
Trocknungsvorgangs zum Aufbringen der Tauchkappe erfolgt.
Günstigerweise wird die Platzhalter-Miene durch Extrusion hergestellt. Bei
der Auswahl der Platzhalter-Mienenmasse wird ein Wachsprodukt oder ein
Produkt mit einem Wachsanteil gewählt, so daß nach dem Ausschmelzen
der Platzhalter-Miene eine dünne Wachsisolierschicht an der inneren Stift
oberfläche verbleibt.
Die Mienenmasse der Platzhalter-Mienen wird so eingefärbt, daß sie der
Holzfarbe entspricht und dementsprechend die Vorbehandlung am fertigen
Produkt nicht erkennbar ist.
Die so hergestellten Holzhülsen werden derart gefüllt, daß jede Hülse in der
Halteeinrichtung in einem spitzen Winkel zur Horizontalen wenigstens mit
ihrem unteren Ende derart gelagert ist, daß sie von dem freien, gegenüber
liegenden Ende her befüllbar ist, wobei sich an die Stirnfläche des unteren
Endes vorzugsweise ein Formbereich zur Ausbildung einer Spitze an
schließt, und wobei die beim Gießen verdrängte Luft durch eine Lüftungs
bohrung austritt, welche sich im Bereich der Oberseite der unteren Stirnflä
che der Hülse nach außen wegerstreckt. Vorzugsweise liegt der Neigungs
winkel zur Horizontalen bei etwa 10°.
Durch diese Ausgestaltung ist es gelungen, in optimaler Weise die grund
sätzlichen Vorteile des horizontalen Gießens mit einer schnellen und saube
ren Produktionsmethode zu verbinden und dabei in verblüffend einfacher
Weise das Problem der Luftverdrängung zu lösen.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Hülse aus einer Vor-
Dosierkammer befüllt wird, welche mit einer Dosierpumpe verbunden ist,
wobei deren Innenraum in Volumen und Geometrie dem Innenraum der
Hülse angepaßt ist. Auf diese Weise lassen sich sehr hohe Produktionska
pazitäten erreichen, z. B. beim Arbeiten mit fünf Kesseln und je zwei Do
sierkammern eine Produktion von 100.000 Stück pro acht Stunden.
Vorteilhafterweise besitzt die Hülse eine glatte Innenfläche, was zu günsti
gen Mineneigenschaften führt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, zeichnet sich da
durch aus, daß eine Halterung zur formschlüssigen Aufnahme wenigstens
eines freien unteren Endes einer Hülse derart vorgesehen ist, daß die Hülse
in einem spitzen Winkel, vorzugsweise 10° zur Horizontalen, geneigt ist,
wobei in der Halterung ein Formbereich zur Ausbildung einer Minenspitze
im Anschluß an die Stirnfläche der Hülse ausgebildet ist und wobei wenig
stens ein Entlüftungskanal sich von dem Bereich der unteren Stirnseite der
Hülse nach oben-außen wegerstreckt.
Vorzugsweise ist der Verschlußbereich als Formbereich zur Ausbildung
einer Minenspitze ausgebildet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs
beispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine
schematische, geschnittene Darstellung einer Vorrichtung zum Belüften der
Holzhülsen.
Eine in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Halterung 1 in
Form eines Metallblocks. In diesen Metallblock ist eine Mehrzahl von Boh
rungen 2 eingebracht, welche über eine Ringschulter 3 übergehen in einen
Formbereich 4 zur Ausbildung einer Spitze.
Die Bohrung 2 und die Ringschulter 3 sind so dimensioniert, daß eine Hül
se 5 derart einschiebbar ist, daß die Innenwand 6 der Holzhülse 5, im Be
reich der Ringschulter 3 übergeht in die Innenwand 7 des Formbereichs 4,
d. h. die Stirnfläche 8 der Hülse 5 liegt an der Ringschulter 3 der Halterung
1 an. Ein Belüftungskanal 9 erstreckt sich von dem Formbereich 4 nach
oben und mündet in eine Auslaßöffnung 10.
Die Bohrung 2 weist gegenüber der Horizontalen 11 einen Winkel α von
ca. 10° auf, so daß dementsprechend auch die Hülse 5 in einem derartigen
Winkel in der Bohrung 2 gehalten ist.
Mittels einer in der Zeichnung nicht dargestellten Dosierpumpe und einer
Dosierkammer wird ein dem Inhalt der Hülse 5 entsprechendes Volumen
an flüssiger, erhitzter Minenmasse in Richtung des Pfeils 12 zudosiert, wo
bei die Minenmasse aufgrund deren Neigung entsprechend dem Winkel α
das Innere der Hülse 5 und den Formbereich 4 ausfüllt, wobei die durch die
eindringende Minenmasse verdrängte Luft durch den Entlüftungskanal 9
austreten kann.
Nach dem Aushärten der verfestigten Minenmasse 13 kann die durch die
Minenmasse 13 und die Hülse 5 gebildete Mine entnommen werden und
ein neuer Produktionszyklus beginnen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren
Holzhülse, wobei die Miene in die Holzhülse gegossen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß Platzhalter-Mienen zwischen zwei Holzbrettchen-
Formteile in an sich bekannter Weise eingeleimt und hieraus in herkömmli
cherweise Stifte hergestellt werden, wobei in einem nachfolgenden
Trocknungs- bzw. Heizvorgang die einen relativ niedrigen Schmelzpunkt
aufweisenden Platzhalter-Mienen herausgeschmolzen und die so gewonne
nen Holzhülsen als Form zum Gießen einer Miene verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte
bis auf die Endkappe lackiert und/oder geprägt und/oder gespritzt werden
und das Ausschmelzen der Platzhalter-Mienen während des herkömmli
cherweise vorgesehenen Trocknungsvorgangs zum Aufbringen der Tauch
kappe erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platz
halter-Mienen durch Extrusion hergestellt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platz
halter-Mienenmasse aus einem Wachsprodukt oder einem Produkt mit ei
nem Wachsanteil besteht, so daß nach dem Ausschmelzen der Platzhalter-
Miene eine dünne Wachsisolierschicht an der inneren Stiftoberfläche ver
bleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platz
halter-Mienenmasse so eingefärbt wird, daß sie der Holzfarbe entspricht.
6. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse in der Halteeinrichtung in einem spitzen
Winkel zur Horizontalen wenigstens mit ihrem unteren Ende derart gela
gert ist, daß sie vom freien, gegenüberliegenden Ende her befüllbar ist, wo
bei sich an die Stirnfläche des unteren Endes der Hülse ein Verschlußbe
reich anschließt, und wobei die beim Gießen verdrängte Luft durch eine
Entlüftungsbohrung austritt, welche sich im Bereich der Oberseite der unte
ren Stirnfläche der Hülse nach außen wegerstreckt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ver
schlußbereich als Formbereich zur Formung einer Spitze ausgebildet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse in
einem Winkel von etwa 10° zur Horizontalen geneigt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
aus einer Vor-Dosierkammer befüllt wird, welche mit einer Dosierpumpe
verbunden ist, wobei deren Innenraum in Volumen und Geometrie dem
Innenraum der Hülse angepaßt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
eine glatte Innenfläche aufweist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung (1) zur form
schlüssigen Aufnahme wenigstens eines freien unteren Endes einer Hülse
(5) derart vorgesehen ist, daß die Hülse (5) in einem spitzen Winkel, vor
zugsweise 10° zur Horizontalen geneigt ist, wobei an der Halterung (1) ein
Verschlußbereich im Anschluß an die Stirnfläche der Hülse (5) ausgebildet
ist, und wobei wenigstens ein Entlüftungskanal (9) sich von dem Bereich
der unteren Stirnseite der Hülse (5) nach oben-außen wegerstreckt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verschlußbereich als Formbereich zur Formung der Spitze ausgebildet ist.
13. Verwendung einer Mine hergestellt nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
als Mine für einen Drehstift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160258 DE19860258A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160258 DE19860258A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19860258A1 true DE19860258A1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7892801
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998160258 Withdrawn DE19860258A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikstifts mit einer spitzbaren Holzhülse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19860258A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103722938A (zh) * | 2012-10-11 | 2014-04-16 | 向国忠 | 一种洁净粉笔 |
-
1998
- 1998-12-24 DE DE1998160258 patent/DE19860258A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103722938A (zh) * | 2012-10-11 | 2014-04-16 | 向国忠 | 一种洁净粉笔 |
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