DE19859298A1 - Nanoskaligen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-Formmassen - Google Patents
Nanoskaligen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-FormmassenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/18—Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
- C08K3/20—Oxides; Hydroxides
- C08K3/22—Oxides; Hydroxides of metals
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- C08K2003/2265—Oxides; Hydroxides of metals of iron
- C08K2003/2275—Ferroso-ferric oxide (Fe3O4)
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft nanodispersen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-Formmassen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Description
Die vorliegende Erfingung betrifft nanodispersen Maghämit oder Magnetit enthaltende
Polyamid-Formmassen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
DE-OS 196 21 308 offenbart nanodisperse Füllstoffe enthaltende Polyamidformmassen mit
verbesserten Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff. Als Füllstoffe werden nanoskalige
Oxide oder Oxidhydrate von Metallen oder Halbmetallen eingesetzt, wobei auch Eisen
genannt ist.
Aus DE-OS 196 14 136 sind nanodisperse, d. h. nicht agglomerierte nanoskalige Eisenoxid
teilchen bekannt. Diese können auch in Form wäßriger Dispersionen erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß unter Verwendung solcher Suspensionen Polyamidformmassen
erhalten werden können, die superparamagnetische Eigenschaften aufweisen und gegenüber
rußgefüllten Polyamidformmassen verbesserte Farbcharakteristik und verbesserten Glanz
aufweisen. Zudem zeigen die Formmassen bis zu hohen Eisenoxidgehalten keine
Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften im Vergleich zu ungefülltem Polyamid.
Gegenstand der Erfindung sind daher nanoskaliges Maghämit oder Magnetit enthaltende
Polyamid-Formmassen. Diese werden hergestellt durch Polymerisation einer Mischung aus
den Monomeren des Polyamids und einer wäßrigen Suspension nicht agglomerierter
nanoskaliger Maghämit- oder Magnetitpartikel, wie sie beispielsweise nach der Lehre der
DE-OS 196 14 136 erhalten wird. Es können sowohl Suspensionen oberflächenmodifizierter
Teilchen als auch Suspensionen von nicht modifizierten Teilchen eingesetzt werden.
Die Suspension weist typischerweise einen Feststoffgehalt von 2 bis 15 Gew.-% auf,
bevorzugt 4 bis 10 Gew.-%. Der mittlere Teilchendurchmesser d50 der Eisenoxidteilchen ist
typischerweise kleiner als 100 nm, bevorzugt beträgt er etwa 10 bis 40 nm, besonders
bevorzugt etwa 20 nm. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen wird zunächst
die Suspension mit dem Monomeren für die Polyamidherstellung vermischt und die
Mischung anschließend polymerisiert.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können aliphatische, aromatische, teilkristalline Homo-
oder Copolyamide oder Mischungen mehrerer Polyamide enthalten. Bevorzugt sind Polyamid
6, Polyamid 11, Polyamid 12, Polyamid 6,6 Polyamid 4,6, Polyamid 6,10, Copolyamide aus
den Einheiten der genannten Homopolyamide, Copolyamide aus Caprolactameinheiten und
Einheiten abgeleitet von Hexamethylendiamin und Isophthalsäure oder Copolyamide aus
Caprolactameinheiten und Einheiten abgeleitet von Isophorondiamin und Isophthalsäure.
Besonders bevorzugt sind Polyamid 6, Polyamid 6,6 und Copolyamide aus Caprolactam
einheiten und Einheiten abgeleitet von Hexamethylendiamin und Adipinsäure.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können weitere bekannte Hilfsmittel und Zusatzstoffe in
den jeweils üblichen Mengen enthalten, beispielsweise Verarbeitungshilfsmittel wie
Gleitmittel, Stabilisatoren, Antiblockingmittel, weitere Füllstoffe, faser- oder teilchenförmice
Verstärkungsstoffe wie Glasfasern, Glaskugeln oder mineralische Füllstoffe, Schlagzäh
modifikatoren wie Kautschuke oder Polyolefine, Flammschutzmittel, Farbstoffe oder
Pigmente.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können in dem Fachmann bekannter Weise zu
Formkörpern verarbeitet werden, beispielsweise durch Spritzguß, Extrusion, Coextrusion oder
Blasformen.
In einen 500 ml Rundkolben wurden 272,7 g Caprolactam, 31,3 g Aminocapronsäure und 3 g
einer 10 Gew.-%igen Maghämitsuspension mit einem d50 von 20 nm eingewogen. Der Kolben
wurde dreimal evakuiert und wieder mit Stickstoff befüllt. Die Mischung wurde dann unter
Stickstoffbeschleierung polymerisiert. Hierbei wurde der Ansatz 1 Stunde lang bei 200°C
stark gerührt, dann 6,5 Stunden bei 270°C sehr langsam gerührt. Die Schmelze wurde
gehäckselt und mit destilliertem Wasser 10 Stunden lang extrahiert. Anschließend wurde bis
zu einer Restfeuchte von 0,022 Gew.-% am Vakuum getrocknet. Das Produkt wurde mit
0,16 Gew.-% Calciumstearat versetzt, aufgetrommelt und bei 260°C/40°C verspritzt.
In einen 500 ml Rundkolben wurden 272,7 g Caprolactam, 31,3 g Aminocapronsäure und
100 g einer 10 Gew.-%igen Maghämitsuspension mit einem d50 von 20 nm eingewogen. Der
Kolben wurde dreimal evakuiert und wieder mit Stickstoff befüllt. Die Mischung wurde dann
unter Stickstoffbeschleierung polymerisiert. Hierbei wurde der Ansatz 1 Stunde lang bei
200°C stark gerührt, dann 6,5 Stunden bei 270°C sehr langsam gerührt. Die Schmelze wurde
gehäckselt und mit destilliertem Wasser 10 Stunden lang extrahiert. Anschließend wurde bis
zu einer Restfeuchte von 0,012 Gew.-% am Vakuum getrocknet. Das Produkt wurde mit
0,16 Gew.-% Calciumstearat versetzt, aufgetrommelt und bei 260°C/40°C verspritzt.
In einen 500 ml Rundkolben wurden 272,7 g Caprolactam, 31,3 g Aminocapronsäure und
200 g einer 10 Gew.-%igen Maghämitsuspension mit einem d50 von 20 nm eingewogen. Der
Kolben wurde dreimal evakuiert und wieder mit Stickstoff befüllt. Die Mischung wurde dann
unter Stickstoffbeschleierung polymerisiert. Hierbei wurde der Ansatz 1 Stunde lang bei
200°C stark gerührt, dann 6,5 Stunden bei 270°C sehr langsam gerührt. Die Schmelze wurde
gehäckselt und mit destilliertem Wasser 10 Stunden lang extrahiert. Anschließend wurde bis
zu einer Restfeuchte von 0,022 Gew.-% am Vakuum getrocknet. Das Produkt wurde mit
0,16 Gew.-% Calciumstearat versetzt, aufgetrommelt und bei 260°C/40°C verspritzt.
In einen 500 ml Rundkolben wurden 270.3 g Caprolactam, 31,0 g Aminocapronsäure und
100 g einer 3 Gew.-%igen Maghämitsuspension mit einem d50 von 20 nm eingewogen. Der
Kolben wurde dreimal evakuiert und wieder mit Stickstoff befüllt. Die Mischung wurde dann
unter Stickstoffbeschleierung polymerisiert. Hierbei wurde der Ansatz 1 Stunde lang bei
200°C stark gerührt, dann 6,5 Stunden bei 270°C sehr langsam gerührt. Die Schmelze wurde
gehäckselt und mit destilliertem Wasser 10 Stunden lang extrahiert. Anschließend wurde bis
zu einer Restfeuchte von 0,008 Gew.-% am Vakuum getrocknet. Das Produkt wurde mit
0,16 Gew.-% Calciumstearat versetzt, aufgetrommelt und bei 260°C/40°C extrudiert.
An der Probe wurde das magnetische Moment in Abhängigkeit von der angelegten Feldstärke
gemessen. Es wurde superparamagnetisches Verhalten beobachtet (keine Hysterese), die
Magnetisierung wurde zu 77,7 Emu/g Magnetit bzw 0,89 Emu/g Polymer bestimmt.
Das in Beispiel 3 hergestellte Polyamid mit 10 Gew.-% Nano-Eisenoxid wurde als
Farbmasterbatch zur Schwarzeinfärbung von glasfaserverstärktem Polyamid eingesetzt. Dazu
wurde ungefärbtes Polyamid (Durethan® BKV 30 H2.0 9000/0, Bayer AG) auf einem Zwei
schneckenextruder (ZSK 32, Fa. Werner & Pfleiderer, Drehzahl 100 U/min. Durchsatz 10
kgt, Einstelltemperatur 260°C) mit 3 bzw. 1 Gew.-% Farbmasterbatch compoundiert (-A
bzw. -B). Als Vergleich wurde eine Standardeinfärbung unter Verwendung von 0.42 Gew.-%
eines Rußkonzentrats (50 Gew.-% Ruß in Polyamid 6) compoundiert (-C). Alle Granulate
wurden vor der Verarbeitung bei 80°C im Vakuum getrocknet und dann bei 280°C
Massetemperatur/80°C Werkzeugtemperatur zu Prüfkörpern bzw. Platten verarbeitet.
Die Glanzmessungen nach DIN 6730 l/82 erfolgten zum einen an Farbmusterplättchen unter
Verwendung eines 60° Meßkopfs, zum anderen an Rechteckplatten (155 × 75 mm2;
Stangenanguß zentral), die mit unterschiedlichen Einspritzgeschwindigkeiten (20-80 mm/s)
hergestellt wurden, unter Verwendung eines 20° Meßkopfs.
Die in der Tabelle aufgeführten Prüfergebnissen machen deutlich, daß die Einfärbung mit
dem Maghämit-Masterbatchpolymerisat der Standard-Einfärbung mit Ruß hinsichtlich
Schlagzähigkeit und Glanz überlegen ist. Wie aus den isothermen Kristallisationszeiten
ersichtlich, hat das nanodispers verteilte Eisenoxid eine antinukleierende Wirkung, was zu
einer Verbesserung der Oberflächenqualität führt.
Claims (4)
1. Polyamidformmassen enthaltend nanodispersen Maghämit oder Magnetit.
2. Polyamidformmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend 0,1 bis 10 Gew.-% nanodispersen
Maghämit oder Magnetit.
3. Verfahren zur Herstellung von Polyamidformmassen gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem
eine nanodispersen Magnetit oder Maghämit enthaltende wäßrige Suspension mit den zur
Herstellung des Polyamids eingesetzten Monomeren vermischt und die Mischung
anschließend polymerisiert wird.
4. Verwendung der Formmassen gemäß Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung von
Formkörpern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998159298 DE19859298A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Nanoskaligen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-Formmassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998159298 DE19859298A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Nanoskaligen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-Formmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19859298A1 true DE19859298A1 (de) | 2000-06-29 |
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ID=7892142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998159298 Withdrawn DE19859298A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Nanoskaligen Maghämit oder Magnetit enthaltende Polyamid-Formmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19859298A1 (de) |
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-
1998
- 1998-12-22 DE DE1998159298 patent/DE19859298A1/de not_active Withdrawn
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