DE19859166C2 - Verbundprofil für Fenster oder Türen - Google Patents

Description

Profile für Fenster oder Türen werden häufig als Verbundprofile gefertigt, z. B. mit einem der Wetterseite zugewandten Metall- Profil und einem dem Rauminnern zugewandten Metall- oder Holz­ profil.

Aus der DE 32 24 891 C2 ist ein Verbundprofil gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Es besteht aus einem Aluminiumprofil und einem daran angegossenen, geschäumten Kunststoffprofil. Zur Herstellung wird zunächst ein Strangpressprofil hergestellt, das einen Hohlraum aufweist, von dem zwei Seitenwände Sollbruchker­ ben haben. In den Hohlraum ragen Verankerungselemente. Anschlie­ ssend wird der Hohlraum ausgeschäumt und der eine Profilteil ab­ getrennt und der Wiederverwertung zugeführt. Dieses Profil ist relativ aufwendig in der Herstellung. Da das Schaumstoffprofil starr mit dem Metallprofil verbunden ist, verzieht sich der Pro­ fil bei Wärmedehnungen. Das Kunststoffprofil trägt kaum zur Fe­ stigkeit bei.

Aus der DE 44 27 682 C2 ist ein weiteres Verbundprofil bekannt, bei dem zwei Metallprofile durch zwei Kunststoffstege miteinan­ der verbunden sind. Die Stege sind durch ein Faserverbundskelett verstärkt und in Nuten der Metallprofile verstemmt. Dadurch soll die Festigkeit der Isolierstege im Brandfall verbessert werden.

In DE 39 12 135 A1 ist ein Holz-Metallprofil beschrieben, bei welchem das als Glasfalzleiste wirkende Metallprofil mit in der Seitenansicht H-förmigen Klips-Verbindungen am Holzprofil mit Abstand davon bevestigt ist. Dadurch sollen Verschraubungen ver­ mieden werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ bundprofil anzugeben, das kostengünstig herstellbar und ästhe­ tisch ansprechend ist, die nötige Festigkeit aufweist, im Ver­ bund als Rahmen Wärmedehnungen der zwei verschiedenen Materiali­ en aufnehmen und sortenrein entsorgt werden kann. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der Ansprüche gelöst.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch das Verbundprofil,

Fig. 2 einen Querschnitt des am Bauwerk eingebauten Pro­ fils mit eingesetztem Flügel,

Fig. 3 die Eckverbindung zweier Profile, und

Fig. 4 das Profil mit eingesetztem Wetterschenkel.

Das Verbundprofil 1 hat ein der Rauminnenseite zugewandtes, am bestehenden alten Holzrahmen 2 oder an einem Mauerwerk befestig­ tes erstes Profil 3 aus Polyurethan-Hartschaum mit einer Ver­ stärkung aus einem im Querschnitt L-förmigen Glasfaser- Gewebeband 4 und/oder einer Kunststoffverstärkung 15. Auf das Profil 3 ist ein zweites Profil 5 aufgeschnappt, das aus einer Metallegierung, z. B. einer Aluminiumlegierung, besteht. Dazu hat das Profil 5 zwei parallel abstehende Schenkel 6, 7. Der Schen­ kel 6 greift in eine Nut 8 des Profils 3 ein und der Schenkel 7 liegt an einer Fläche des Profils 3 an. Er hat am Ende eine ha­ kenartige Verdickung 9. Über die Länge des Verbundprofils 1 ver­ teilt sind mehrere U-förmige Klammern 10 eingesetzt. Alternativ kann auch eine durchgehende Klammer eingesetzt werden. Die Klam­ mern 10 greifen mit einem Schenkel 11 in eine der Nut 8 gegen­ überliegende Nut 12 des Profils 3 ein und sind mit dem anderen Schenkel 13 auf die Verdickung 9 aufgeschnappt. Das Profil 5 hat auf der Aussenseite eine C-förmige Nut 14 zum Einhängen eines nicht dargestellten Wetterschenkels.

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird das Verbundprofil 1 am beste­ henden alten Holzrahmen 2 mittels Schrauben 22 befestigt. Diese haben ein dünneres Gewinde 23, das in den bestehenden alten Holzrahmen 2 eingeschraubt ist, sowie ein dickeres Gewinde 24, das ins Profil 3 eingeschraubt ist. Die Stirnfläche der Schrau­ ben 22 ist durch eine Dichtleiste 25 abgedeckt. Die Beschläge 26 sind mit weiteren Schrauben 27 am Profil 3 befestigt.

Durch das geschäumte Polyurethan wird eine sehr gute thermische Isolation und ein ansprechendes holzähnliches Aussehen erreicht. Beim Berühren fühlt sich das Profil 3 wie Holz an und ist daher ästhetisch ansprechend. Die Gewebeeinlage 4 verleiht dem Ver­ bundprofil 1 eine hohe Steifigkeit. Ausserdem wird dadurch die Ausreissicherheit der Schrauben 22, 27 wesentlich verbessert. Das Profil 3 wird in einer Giessform hergestellt, wobei die Ein­ lage 4 im Formenhohlraum gespannt und mit Abstandhaltern in ih­ rer Lage gehalten wird. Um eine genaue Positionierung zu errei­ chen, ist auf das Gewebeband 4 bei der Abwinklung ein L-förmiges Profil 15, z. B. aus Kunststoff, aufgeklebt.

Zum Zusammenbau des Verbundprofils 1 zu einem Rahmen wird es auf Gehrung geschnitten und mit Eckverbindern 32 verbunden, die stirnseitig in die Metallprofile 5 eingeschoben, verpunzt und mit Dichtmasse ausgespritzt werden. Zusätzlich sind in die PU- Profile 3 auf der dem Holzrahmen 2 zugewandten Seite je zwei schwalbenschwanzförmige Nuten 33 eingefräst. In die Nuten 33 sind entsprechende prismatische Verbindungsstücke 34 einpresst. Die beiden zusammenstossenden Stirnflächen 35 der zusammenge­ stossenen PU-Profile 3 sind miteinander verklebt. Durch die be­ schriebene Art der Verbindungen wird eine hohe Festigkeit er­ reicht. Die Verbindung verhindert auf der Innenseite das Ein­ dringen von Dampf und auf der Aussenseite das Eindringen von Wasser.

Der Schenkel 7 ist etwas länger als die betreffende Anlagefläche des Profils 3 und der Schenkel 6 ist etwa gleich lang wie die Nut 8 tief. Dadurch ergeben sich Dilatationsfugen 16, welche un­ terschiedliche Wärmeausdehnungen der beiden Profile 3, 5 im fer­ tig montierten Rahmen ausgleichen. Polyurethan kann im Gegensatz zu PVC wie Hausmüll entsorgt werden. Weil die Profile 3, 5 nur mit Klammern 10 zusammengehalten sind, können sie leicht wieder getrennt und sortenrein entsorgt werden. Dadurch können Schneidabfälle und die Profile 3, 5 am Ende ihrer Nutzung pro­ blemlos entsorgt bzw. rezykliert werden. Das Verbundprofil hat eine schlanke Ansicht (geringe Breite) und ist preiswert in der Herstellung. Das Trennmittel, das in der Form verwendet wird, ist gleichzeitig die Oberflächenbehandlung des Profils 3. Da­ durch entfällt die Nachbehandlung durch Beschichten. Bei ent­ sprechend anderer Querschnittsgestaltung eignet sich das Ver­ bundprofil 1 auch als Flügelprofil für Fenster- oder Türflügel. Je nach Querschnittsform des Profils 3 kann der Querschnitt des als Profil ausgebildeten Glasgewebebandes 4 mit oder ohne Stütz­ profil 15 auch z. B. Z-förmig, I-förmig, C-förmig oder T-förmig ausgebildet sein.

Fig. 4 zeigt das eingebaute Profil 1 mit montiertem Wetter­ schenkel 41. Der Wetterschenkel 41 besteht aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Metallprofilen 42, 43. Das Profil 42 hat eine C-förmige Leiste 44, die im hochgeschwenkten Zustand in die C-Nut 14 des Profils 5 eingehängt und anschliessend abgeklappt wird, wobei vorgängig auf das Mauerwerk 45 eine Dicht- und Kleb­ masse 46 aufgebracht wird. Das Profil 43 ist stumpfwinklig abge­ kröpft und liegt mit dem abgekröpften Schenkel auf dem Mauer­ werk 45 auf. Diese Art der Montage des Wetterschenkels 41 ist auch bei anderen als dem beschriebenen Verbundprofil 1 sinnvoll einsetzbar.

Claims (10)

1. Verbundprofil für Fenster oder Türen, umfassend ein dem Gebäudeinnern zugewandtes erstes Profil (3) aus einem geschäum­ ten Kunststoff und ein am ersten Profil (3) befestigtes, der Wetterseite des Gebäudes zugewandtes zweites Profil (5) aus ei­ ner Metallegierung, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Pro­ fil (3) durch eine textile und/oder Kunststoff-Einlage (4, 15) verstärkt ist, dass die Verbindung des ersten und zweiten Pro­ fils (3, 5) mittels mindestens einer U-förmigen aufgeschnappten Klammer (10) hergestellt ist, und dass zwischen dem ersten und zweiten Profil (3, 5) Dilatationsfugen (16) angeordnet sind.

2. Verbundprofil nach Anspruch 1, wobei das erste Profil (3) aus geschäumtem Polyurethan besteht.

3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, wobei das zweite Profil (5) mit einem ersten Schenkel (7) an einer Fläche des er­ sten Profils (3) anliegt und mit einem zum ersten Schenkel (7) parallelen zweiten Schenkel (6) in eine erste Nut (8) des ersten Profils (3) eingreift, und wobei die Klammer (10) in eine der ersten Nut (8) gegenüberliegende zweite Nut (12) eingesetzt ist und den ersten Schenkel (7) umgreift.

4. Verbundprofil nach Anspruch 3, wobei die Dilatationsfugen (16) zwischen einem die beiden Schenkel (6, 7) verbindenden Steg und dem ersten Profil (3) sowie zwischen dem zweiten Schenkel (6) und dem Grund der ersten Nut (8) angeordnet sind.

5. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die textile und/oder Kunststoff-Einlage (4, 15) ein profilförmiges Glasgewebeband (4) umfasst.

6. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Klammern (10) aus Kunststoff bestehen.

7. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das zweite Profil (5) auf der Aussenseite eine C-förmige Nut (14) zum Einhängen eines Wetterschenkels (41) aufweist.

8. Fenster- oder Türrahmen aus Verbundprofilen (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die aneinandergrenzenden Ver­ bundprofile (1) auf Gehrung geschnitten und verklebt sind, und wobei die Verbindung dieser Verbundprofile Eckstücke (32) um­ fasst, welche in die zweiten Profile (5) eingeschoben und ver­ punzt und zusätzlich abgedichtet sind.

9. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 8, wobei die ersten Profile (3) zusätzlich durch prismatische, doppel-schwalben- schwanzförmige Verbindungsstücke (34) miteinander verbunden sind, die in entsprechend schwalbenschwanzförmige Nuten (33) in den ersten Profilen (3) eingesetzt sind.

10. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 8 oder 9 aus Ver­ bundprofilen gemäss Anspruch 7, wobei beim unteren Verbundprofil ein Wetterschenkel (41) angeordnet ist, der aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Schenkelprofilen (42, 43) besteht, wobei das eine Schenkelprofil (42) am einen Rand eine C-förmige Lei­ ste (44) hat, die in die C-Nut (14) eingehängt ist und dieses Schenkelprofil (42) durch eine Dicht- und Klebmasse (46) mit ei­ nem Mauerwerk (45) verbunden ist.