DE19858545C1 - Bausatz zum Erstellen von Bauwerken aus vorgefertigten Mauerwerkselementen sowie Wandaufbau mit diesem Bausatz - Google Patents
Bausatz zum Erstellen von Bauwerken aus vorgefertigten Mauerwerkselementen sowie Wandaufbau mit diesem BausatzInfo
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Abstract
Bei einem Bausystem werden zum Erstellen von Bauwerken oder Bauwerksteilen großformatig vorgefertigte Mauerwerkselemente aus nebeneinander und jeweils unter Zwischenlage einer Mörtelschicht in Lagen übereinander aufgemauerten quaderförmigen Mauersteinen eingesetzt. Die vorgefertigten Mauerwerkselemente sind als standardisierte Mauertafeln, Eckelemente, Kreuzverbinder oder Wechselelemente ausgebildet und an jeweils wenigstens einem seitlichen Stirnende derart mit einem Vorsprung oder Rücksprung versehen, daß beim Versetzen der Mauerwerkselemente jeweils ein Vorsprung eines Mauerwerkselementes in einen Rücksprung eines angrenzenden Mauerwerkselementes eingreift und dadurch eine die vertikalen Stoßfugen zwischen aneinandergrenzenden Mauerwerkselementen unterbrechende Stufenverzahnung entsteht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Bausatz zum rationellen Erstellen
von Bauwerken oder Bauwerksteilen unter Verwendung großforma
tig vorgefertigter Mauerwerkselemente aus nebeneinander und
jeweils unter Zwischenlage einer Mörtelschicht in Lagen über
einander angeordneten quaderförmigen Mauersteinen sowie einem
Wandaufbaus mit diesem Bausatz. Als Mauersteine kommen insbe
sondere Kalksandsteine in Betracht.
Das Errichten von Bauwerken oder Bauwerksteilen unter Verwen
dung vorgefertigter Kalksandstein-Wandelemente, die ihrerseits
aus lagenweise aufgemauerten und in den einzelnen Lagen gegen
einander versetzten Kalksandsteinen bestehen, ist allgemein
bekannt und beispielsweise in einer Informationsschrift der
Kalksandstein-Vertriebsgesellschaft Münster-Osnabrück GmbH &
Co KG vorbeschrieben. Derartige Wandelemente, die je nach
Zweckbestimmung etwa für tragende Außenwände oder nicht tra
gende Innenwände aus Kalksandsteinen unterschiedlicher Dicken
und in unterschiedlichen Flächenausdehnungen gefertigt werden,
ermöglichen im Vergleich zum Aufmauern von Wänden "Stein um
Stein" ein rationelles Bauen zumindest wenig zergliederter
Bauwerke. Unbefriedigend ist jedoch, daß bei der Verwendung
derartiger Wandelemente beispielsweise Baukörperecken oder T-
förmige Wandanschlüsse in konventioneller Weise durch Aufmau
ern vor Ort hergestellt werden müssen, was Zeit- und damit ko
stenaufwendig ist.
Vorbekannt sind auch geschoßhoch vorgefertigte Wandelemente,
für deren Transport zur jeweiligen Baustelle es jedoch spezi
eller Fahrzeuge bedarf und die an der Baustelle mit den dort
üblicherweise verfügbaren Baukränen nicht mehr handhabbar
sind. Vielmehr müssen zum Abladen derartiger Wandelemente und
auch zum Versetzen auf der Baustelle mobile Schwerlastkräne
eingesetzt werden.
Durch die Erfindung soll demgegenüber ein verbesserter Bausatz
geschaffen werden, der die Realisierung schwieriger Baukör
perbereiche ohne konventionelles Aufmauern von Steinen vor Ort
sowie insgesamt einen gegenüber dem Stande der Technik ratio
nelleren Aufbau von Bauwerken oder Bauwerksteilen ermöglicht.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Bausatz,
der folgende Mauerwerkselemente aufweist:
- - Mauertafeln, die an einem seitlichen Stirnende mit einem Vorsprung und am anderen seitlichen Stirnende mit einem zum Vorsprung korrespondierenden Rücksprung oder nur an einem seitlichen Stirnrand mit einem Vorsprung oder einem Rücksprung versehen sind,
- - Mauereckelemente, die an einem seitlichen Stirnende oder an beiden seitlichen Stirnenden mit einem Rücksprung versehen sind,
- - T-förmige Wandverbindungselemente, die an einem, an zwei oder an drei seitlichen Stirnenden mit einem Rücksprung verse hen sind, sowie
- - Wechselmauertafeln, die an den beiden seitlichen Stirnenden mit einem Vorsprung versehen sind,
wobei die Vor- und Rücksprünge an den Mauerwerkselementen der
art angeordnet sind, daß beim Versetzen der Mauerwerkselemente
jeweils ein Vorsprung eines Mauerwerkselements in einen Rück
sprung eines angrenzenden Mauerwerkselements eingreift und da
durch eine die vertikalen Stoßfugen zwischen aneinandergren
zenden Mauerwerkselementen unterbrechende Stufenverzahnung
entsteht.
Ein Bausatz mit derartigen Mauerwerkselementen ermöglicht den
rationellen Aufbau von Wänden, Eckbereichen oder auch die Ein
bindung von Zwischenwänden in Außenwände in Form von T-
Anschlüssen, bei denen die vertikalen Stoßfugen zwischen an
einandergrenzenden Mauerwerkselementen unterbrochen und be
nachbarte Mauerwerkselemente durch das Ineinandergreifen der
Vorsprünge und Rücksprünge höchst effizient stufenverzahnt
sind. Der erfindungsgemäße Bausatz ermöglicht die stufenver
zahnte Ausbildung von Eckanschlüssen mit und ohne den Einsatz
speziell ausgestalteter Mauereckelemente.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist durch eine derartige Be
messung der großformatig gefertigten Mauerwerkselemente ge
kennzeichnet, daß diese mittels üblicher Baustellenfahrzeuge
transportierbar und mittels üblicher Baustellenkrane, zumin
dest mittels verstärkter Baustellenkrane, handhabbar sind.
Diese Weiterbildung zielt darauf ab, den Einsatz speziell aus
gerüsteter Tieflader sowie kostenaufwendige Sondertransporte
durch Verwendung herkömmlicher Baustellenfahrzeuge zu vermei
den und das Abladen der Mauerwerkselemente an der Baustelle
und deren Versetzen mittels herkömmlicher Baustellenkrane zu
ermöglichen.
Eine andere wichtige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die stirnendigen Vorsprünge und Rück
sprünge der Mauerwerkselemente der Dicke der beim Aufmauern
der Mauerwerkselemente eingesetzten Mauersteine angepaßt sind.
Dadurch gelingt der Aufbau von stufenverzahnten Eckverbindun
gen auch unter Verwendung standardisierter Wandtafeln.
Eine abermalige Weiterbildung sieht vor, daß bei dem erfin
dungsgemäßen Bausatz die Mauerwerkselemente aus Steinkanäle
aufweisenden Mauersteinen hergestellt sind und daß die Stein
kanäle übereinander im Verbund angeordneter Mauersteine mit
einander fluchten und über die gesamte Höhe der Mauerwerksele
mente durchlaufende Kanäle bilden.
Dieser Weiterbildung kommt insofern besondere Bedeutung zu,
als die von den miteinander fluchtenden Steinkanälen überei
nander im Verbund angeordneter Mauersteine gebildeten Kanäle
als Installationskanäle für die verschiedenartigsten Zwecke
nutzbar sind, etwa als Installationskanäle für Elektroleitun
gen, Leitungen für Kommunikationszwecke oder dergleichen.
Zweckmäßigerweise sollten die Steinkanäle in einer Mittelebene
der Mauersteine angeordnet sein.
Eine derartige Anordnung der in den Mauerwerkselementen durch
laufende Kanäle bildenden Steinkanäle ermöglicht auch den Ein
satz von Hubmitteln, die mit in die durchlaufenden Kanäle ein
führbaren Klemmelementen versehen sind und ein Versetzen der
Mauerwerkselemente ohne diese randseitig übergreifende Greif
zangen ermöglichen.
Dadurch gelingt das Aufnehmen beispielsweise auf Transport
paletten aufrecht stehender Mauerwerkselemente, indem in die
sich vertikal in den Mauerwerkselementen erstreckenden Kanäle
eine Spreizeinrichtung einer entsprechend ausgebildeten Hub
vorrichtung eingeführt und nach dem Verklemmen der Spreizein
richtung mit den Kanalwandungen das jeweilige Mauerwerksele
ment angehoben und dann entweder an einem baustellenseitigen
Lagerort abgestellt oder unmittelbar lagerichtig in einer Bau
körperwand versetzt wird.
Zweckmäßigerweise sollten die Mauersteine in den übereinander
angeordneten Lagen der Mauerwerkselemente jeweils versetzt zu
einander angeordnet sein.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die
vorgefertigten Mauerwerkselemente mit Aussparungen für Fen
ster, Türen oder Rolladenkästen sowie gegebenenfalls mit Auf
lagern für Fenster oder Türstürze versehen sind.
Eine nochmalige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
sich die stirnendigen Vor- und Rücksprünge der Mauerwerksele
mente über die oberen oder unteren übereinanderliegenden
Steinlagen erstrecken.
Mauerwerkselemente der hier in Rede stehenden Art können in
durchaus unterschiedlichen Größen gefertigt werden. Als zweck
mäßig hat sich jedoch erwiesen, wenn die Mauerwerkselemente
eine Höhe gleich der halben Normgeschoßhöhe aufweisen, also
eine Höhe von 125 cm. Ein derartiges Höhenmaß ergibt sich bei
Verwendung von 25 cm hohen Mauersteinen, indem fünf Mauer
steinlagen übereinander gemauert werden.
Bei so ausgebildeten Mauerwerkselementen erstrecken sich die
stirnendigen Vor- und Rücksprünge über die zwei oberen oder
die drei unteren übereinanderliegenden Steinlagen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zur Herstellung ei
ner Wand eingesetzte Mauertafeln in einer Richtung verlegt
werden. Im Bereich von Mauereckelementen und T-förmigen Wans
verbindungselementen für Innenwände tritt jedoch angesichts
des symmetrischen Aufbaus dieser Elemente eine Störung der
Verlegerichtung ein. Durch den Einsatz spezieller Wechselmau
ertafeln, die mit Vorsprüngen an beiden Stirnenden ausgerüstet
sind, ist indessen die ursprüngliche Verlegerichtung wiederer
langbar, wenn unmittelbar im Anschluß an ein Mauereckelement
oder ein T-förmiges Wandverbindungselement eine Wechselmauer
tafel angefügt wird.
Ein besonders schneller und einfacher Wandaufbau ist, gemäß
einer abermaligen Weiterbildung der Erfindung, durch den Ein
satz von Justierbolzen gekennzeichnet, die sich über horizon
tale Fugen zwischen aneinandergrenzenden Mauerwerkselementen
hinwegerstrecken und in die Steinkanäle der Mauersteine ein
greifen. Als zweckmäßig hat sich dabei erwiesen, die Justier
bolzen jeweils im Bereich der zwischen den Vor- und Rücksprün
gen aneinandergrenzender Mauerwerkselemente gebildeten Fugen
anzuordnen.
Zweckmäßigerweise sind die Justierbolzen als Kunststofformtei
le ausgebildet und weisen einen zylindrischen Zapfen zum Ein
stecken in einen sich in einem Vorsprung erstreckenden Stein
kanal auf, an den sich ein konischer Zapfenabschnitt an
schließt, der im Übergangsbereich zu dem zylindrischen Zapfen
radial über diesen vorsteht, wodurch eine Positionierung der
Justierbolzen beim Einstecken in einen Steinkanal gewährlei
stet ist.
Anhand der beigefügten Zeichnungen sollen nachstehend Ver
schiedene Mauerwerkselemente des erfindungsgemäßen Bausatzes
und deren bestimmungsgemäße Verwendung beim Errichten von Ge
bäuden erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 eine Mauertafel mit in fünf Lagen übereinander aufge
mauerten Mauersteinen in einer perspektivischen An
sicht,
Fig. 2 eine unter Verwendung von Mauertafeln gemäß Fig. 1
errichtete Wand,
Fig. 3 die Ausbildung einer Baukörperecke unter Verwendung
von Mauertafeln gemäß Fig. 1, ebenfalls in einer per
spektivischen Ansicht,
Fig. 4 einen aus aufgemauerten Mauertafeln, die mit Ausspa
rungen für ein Fenster und eine Tür sowie mit Aufla
gern für Stürze versehen sind, errichtetes Gebäude
teil in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 5 ein Mauereckelement für sich allein in einer perspek
tivischen Ansicht,
Fig. 6 den Aufbau einer Baukörperecke unter Verwendung von
Mauereckelementen gemäß Fig. 5, ebenfalls in einer
perspektivischen Ansicht,
Fig. 7 die formschlüssige Verzahnung einer Innenwand mit
einer Außenwand unter Verwendung T-förmiger Wandver
bindungselemente,
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein T-förmiges Wandverbindungs
element für sich allein,
Fig. 9 mit Blick gemäß Pfeil IX in Fig. 7 die Einbindung
des Wandverbindungselementes für Innenwände in eine
Außenwand und mit jeweils einem unmittelbar neben ei
nem derartigen Wandverbindungselement angeordneten
Wechselelement,
Fig. 10 die Einbindung einer Innenwand in eine Außenwand
Mittels T-förmiger Wandverbindungselemente in einer
perspektivischen Ansicht,
Fig. 11 in einer Ansicht ähnlich Fig. 2 eine unter Verwendung
von Mauertafeln gemäß Fig. 1 errichtete Wand, bei der
als Versetzhilfen in den Steinkanälen der Mauersteine
aufgenommene Justierbolzen dienen, und
Fig. 12 in einem vergrößerten Ausschnitt gemäß XII aus
Fig. 12 den Einsatz eines in einen Kanal einer Mauer
tafel eingesetzten und in einem entsprechenden Kanal
einer anderen Mauertafel eingreifenden Justierbol
zens.
Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Mauerwerkselement handelt
es sich um eine Mauertafel 10 aus in fünf Lagen aufgemauerten
Mauersteinen, die in den einzelnen Lagen gegeneinander ver
setzt sind. Die Basis derartiger Mauersteine ist ein Rastermaß
von 12,5 cm mit der Folge, daß Mauertafeln 10 oder andere Mau
erwerkselemente in der Höhe und Breite in 12,5 cm-Schritten
variierbar hergestellt werden können, ohne daß Mauersteine ge
sägt werden müssen.
Ganze Mauersteine dieser Art haben ein Längenmaß von 50 cm und
neben ganzen Steinen kommen ¾-Steine, ½-Steine und ¼-Steine
zum Einsatz.
Typisch für die in Fig. 1 veranschaulichte Mauertafel 10 sind
die durch Vor- und Rücksprünge 12 und 12' an beiden seitlichen
Stirnenden ausgebildeten Abstufungen. Angesichts dieser Abstu
fungen sind beim Aneinanderfügen benachbarter Mauertafeln 10
die ansonsten vertikalen Stoßfugen unterbrochen und innerhalb
einer Wand 13 bildet sich eine Stufenverzahnung zwischen den
einzelnen Mauertafeln 10, wie Fig. 2 anschaulich zeigt.
Der Wandaufbau erfolgt dabei in der Weise, daß bei der Wand
nach Fig. 2 die im Bild linke untere Mauertafel 10 mittels ei
nes Baustellenkrans, oder eines verstärkten Minikrans, auf ei
ne vorbereitete Kimmschicht aufgesetzt und dann in Richtung
des Pfeils 14 die nächsten Mauertafeln 10 angefügt werden. Da
bei greifen die Vorsprünge 12' und Rücksprünge 12 aneinander
grenzender Mauertafeln 10 ineinander ein. Es entsteht somit
eine den Verbund begünstigende Verzahnung. Vor dem Aufsetzen
der zweiten Reihe Mauertafeln 10 muß auf die erste Mauertafel
reihe Dünnschichtmörtel aufgetragen werden und beim Aufsetzen
springen die unteren Vorsprünge 12' an den jeweils rechten
Stirnenden über die Stoßfugen zwischen einander grenzenden
Mauertafeln 10 der unteren Reihe vor. Dadurch wird im Wandver
band die Stufenverzahnung verstärkt.
Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Mauertafel 10 springt an
einem seitlichen Stirnende ein von den Steinen der beiden obe
ren Mauersteinlagen gebildeter Vorsprung 12' vor und am ande
ren Stirnende der Mauertafel befindet sich ein entsprechender
Rücksprung 12.
Fig. 3 veranschaulicht eine Eckausbildung 15 unter Verwendung
von Mauertafeln 10 gemäß Fig. 1. Die Tiefe der stirnendigen
Rücksprünge 12 entspricht jeweils der Dicke der zum Aufmauern
der Mauertafeln eingesetzten Mauersteine. Insoweit können die
vorgefertigten Mauertafeln 10 auch im rechten Winkel aneinan
dergefügt werden, wobei wiederum der an einem Stirnende vor
stehende Vorsprung 12' der einen Mauertafel 10 in den Rück
sprung 12 der im Eckbereich angrenzenden Mauertafel 10 ein
greift. Auch bei der Eckausbildung 15 gemäß Fig. 3 ist eine
hoch wirksame Stufenverzahnung der Mauertafeln 10 gewährlei
stet.
Es können aber auch vorgefertigte Mauerelemente zum Einsatz
kommen, die bereits mit Aussparungen für Fenster- oder Türöff
nungen sowie für Rolladenkästen und/oder Auflagern für Stürze
ausgerüstet sind. Derartige Mauerwekselemente werden entspre
chend einer vorausgegangenen Planung mittels Mauerrobotern un
ter Verwendung der für den jeweiligen Bestimmungszweck geeig
neten Mauersteingrößen aufgemauert und dann nach einem vorge
gebenen Versetzplan auf der Baustelle versetzt.
In Fig. 4 ist ein unter Verwendung derartiger Spezialelemente
errichtetes Gebäudeteil 16 dargestellt, bei dem ein Sturzele
ment 17 im Bereich einer Türöffnung auf Auflagerelementen 18
aufgenommen ist. Das Auflagerelement ist ferner mit einem Auf
lager für einen Rolladenkasten 19 versehen. Zwei stumpf anein
ander stoßende untere Mauerwerkselemente 20, 21 sind mit der
gewünschten Fensterbreite entsprechenden Aussparungen versehen
und eines dieser Mauerwerkselemente ist mit einem Gurtroller
22 ausgerüstet und bildet mit einer normalen Mauertafel 10 ei
ne Baukörperecke. Bei dem darüber stehenden Mauerwerkselement
handelt es sich wiederum um ein solches mit einem Auflager für
den Rolladenkasten 19 und im übrigen sind normale Mauertafeln
10 mit der bereits erörterten Stufenverzahnung eingesetzt. Die
Versetzrichtung der Mauerwerlselemente deutet in Fig. 4 der
Pfeil 23 an.
Baukörperecken sind aber auch mittels spezieller Eckelemente
verwirklichbar, die ihrerseits wiederum aus nebeneinander an
geordneten und lagenweise übereinander aufgemauerten Kalk
sandsteinen bestehen. In Fig. 5 ist ein typisches Mauereckele
ment 25 mit fünf übereinander aufgemauerten Steinlagen veran
schaulicht, bei dem die Mauersteine in den übereinander ange
ordneten Lagen jeweils gegeneinander versetzt sind. Im Bereich
der beiden oberen Steinlagen des Mauerwerkelements sind Rück
sprünge 26', 27' ausgebildet.
Wenn gemäß Fig. 6 unter Verwendung derartiger Mauereckelemente
25 Baukörperecken 28 realisiert werden, schließen sich an die
rechtwinklig voneinander vorstehenden Schenkel der Mauereck
elemente 25 Mauertafeln 10 an, die mit von den jeweils beiden
oberen Steinlagen gebildeten Vorsprüngen in die Rücksprünge
der Mauereckelemente 25 eingreifen. Dadurch sind einerseits
die vertikal verlaufenden Stoßfugen auf maximal die Höhe von
drei Steinlagen begrenzt und andererseits ist eine die Stabi
lität der Baukörperecke 28 verbessernde Stufenverzahnung ver
wirklicht. Dabei übergreift ein auf ein unteres Mauereckele
ment 25 aufgesetztes zweites Mauereckelement 25 den in dem
Rücksprung des unteren Mauereckelementes aufgenommenen Vor
sprung einer angrenzenden Mauertafel 10, was ebenso wie bei
dem Aneinanderfügen normaler Mauertafeln zu einer Ausprägung
der Stufenverzahnung führt.
Unter Verwendung T-förmiger Wandverbindungselemente 30 gelingt
auch die formschlüssige Verzahnung und damit das Einbinden von
Innenwänden in die Außenwände von Baukörpern. Die Fig. 7 bis 9
zeigen die Ausbildung derartiger Wandverbindungselemente 30
und das Einbinden von Innenwänden 31 in die Außenwände 32 ei
nes Baukörpers.
Die Wandverbindungselemente 30 sind wiederum als 1/2-geschoßhohe
Mauerwerke aus übereinander aufgemauerten Kalksandsteinen aus
gebildet. Die drei unteren Steinlagen dieser Elemente bilden
nach beiden Seiten von einer gedachten Mittelebene vorstehende
Teile 33, 34 der Mauerwerktafeln. Die Bereiche der beiden obe
ren Lagen über den Teilen 33, 34 sind als Rücksprünge 33', 34'
ausgebildet, in die beim seitlichen Anfügen von Mauertafeln 10
zur Bildung der Außenwände 32 von den oberen Lagen dieser Mau
ertafeln gebildete Vorsprünge unter Ausbildung von Stufenver
zahnungen eingreifen.
Rechtwinklig zu den auf einander gegenüberliegenden Seiten im
Außenwandbereich der T-förmigen Wandverbindungselemente 30
vorstehenden Teilen 33, 34 steht auch zum Innenwandbereich hin
ein ebenfalls von drei Stufenlagen gebildeter Bereich 35 des
Wandverbindungselementes vor, der im Bereich der beiden oberen
Steinlagen der Elemente in einen Rücksprung 35' übergeht. Ana
log zu der in Verbindung mit dem Fig. 5 und 6 erläuterten Eck
ausbildung ergeben sich somit für den Anschluß von Mauertafeln
10 zur Bildung der Außenwand 32 einerseits und von Mauertafeln
10 zur Bildung der Innenwände 31 andererseits wiederum die für
die Erfindung typischen Stufenverzahnungen.
In besonders anschaulicher Weise zeigt Fig. 10 in perspektivi
scher Darstellung die formschlüssige Einbindung einer Innen
wand 31 in die Außenwände 32 eines Bauwerks mittels T-förmiger
Wandverbindungselemente 30 unter Ausbildung von Stufenverzah
nungen im Bereich der ineinandergreifenden Vor- und Rücksprün
ge der eingesetzten Mauerwerkselemente.
Wenn beim Einbinden von Innenwänden 31 in die Außenwände 32
eines Bauwerks unter Verwendung derartiger Wandverbindungsele
mente 30 die Verlegerichtung der angrenzenden Mauertafeln 10
der Außenwände 32 gewahrt werden soll, gelingt dies durch den
Einsatz sogenannter Wechselmauertafeln 36 mit in fünf Lagen
übereinander aufgemauerten Kalksandsteinen. Die Wechselmauer
tafeln 36 sind in Bezug auf eine quer zu ihrer Flächenausdeh
nung verlaufende Mittelebene symmetrisch gestaltet und haben,
wie Fig. 9 zeigt im Bereich der beiden oberen Steinlagen Vor
sprünge 37', 38'. Auf der an das T-förmige Wand-Verbindungselement
30 angrenzenden Seite greift der Vorsprung 38' der Wechselmau
ertafel 36 in den Rücksprung des T-förmigen Wandverbindungs
elementes 30 ein, womit wiederum die für die Erfindung typi
sche Stufenverzahnung verwirklicht ist. Der Vorsprung 37' auf
der anderen Seite der Wechselmauertafel 36 greift in einen
Rücksprung des angrenzenden Wandelementes 10 ein. Durch den
Einbau derartiger Wechselmauertafeln 30 gelingt die Beibehal
tung der Verlegerichtung der Mauertafeln 10, die durch den
Pfeil 39 in Fig. 11 angedeutet ist.
Fig. 11 schließlich veranschaulicht den Aufbau einer Wand aus
mehreren neben- und übereinander angeordneten Mauertafeln 10,
bei der jeweils im Bereich der Vor- und Rücksprünge neben
einander angeordneter Mauertafeln 10 Justierbolzen 40 in sich
vertikal in den Mauertafeln erstreckenden Steinkanälen 41 auf
genommen sind, die über die horizontalen Abschnitte der je
weils von drei unteren Steinlagen gebildeten Vorsprünge vor
stehen und in Steinkanälen der Vorsprünge stufenverzahnt ange
fügter Mauertafeln 10 eingreifen. Derartige Justierbolzen 40
ermöglichen in einfacher Weise ein paßgenaues Aneinanderfügen
und Übereinanderanordnen der Mauertafeln.
Bei den in Fig. 12 in der Einbaulage gezeigten Justierbolzen
40 handelt es sich um Hohlteile aus Kunststoff, die einen dem
Querschnitt der sich vertikal durch die Kalksandsteine hin
durch erstreckenden Steinkanäle 41 angepaßten Zapfen 42 und
einen daran anschließenden konischen Zapfenabschnitt 43 auf
weisen. Der konische Zapfenabschnitt 43 verjüngt sich und
steht im Übergangsbereich zu dem zylindrischen Zapfenabschnitt
42 radial über diesen vor.
Die Justierbolzen 40 werden mit ihren zylindrischen Zapfenab
schnitten 42 jeweils vor dem Versetzen einer an eine bereits
versetzte Mauertafel angrenzenden Mauertafel oder beim Verset
zen einer oberen Mauertafel in die für die Justage bestimmten
Steinkanäle 41 eingesetzt und greifen dann beim Versetzen ei
ner seitlich angrenzenden oder einer oberen Mauertafel in de
ren entsprechende Steinkanäle 41 ein und positionieren dabei
die anzusetzende Mauertafel hinsichtlich ihrer Lage zu der be
reits versetzten Mauertafel.
Claims (17)
1. Bausatz zum rationellen Erstellen von Bauwerken oder Bau
werksteilen aus großformatig vorgefertigten Mauerwerksele
menten aus nebeneinander und jeweils unter Zwischenlage ei
ner Mörtelschicht in Lagen übereinander angeordneten quader
förmigen Mauersteinen, insbesondere aus Kalksandsteinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bausatz folgende Mauerwerkselemente aufweist:
- - Mauertafeln (10), die an einem seitlichen Stirnende mit einem Vorsprung (12') und am anderen seitlichen Stirnende mit einem zum Vorsprung (12) korrespondierenden Rücksprung (12) oder nur an einem seitlichen Stirnrand mit einem Vor sprung (12') oder einem Rücksprung (12) versehen sind,
- - Mauereckelemente (25), die an einem seitlichen Stirnende oder an beiden seitlichen Stirnenden mit einem Rücksprung (26', 27') versehen sind,
- - T-förmige Wandverbindungselemente (30), die an einem, an zwei oder an drei seitlichen Stirnenden mit einem Rück sprung (33', 34', 35') versehen sind, sowie
- - Wechselmauertafeln (36), die an den beiden seitlichen Stirnenden mit einem Vorsprung versehen sind,
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
stirnendigen Vorsprünge und Rücksprünge der Dicke der beim
Aufmauern der Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) eingesetz
ten Mauersteine angepaßt sind.
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) aus Mauersteinen
mit diese vertikal durchsetzenden Steinkanälen (41) aufgemau
ert sind und daß die Steinkanäle (41) der übereinander im
Verbund angeordneten Mauersteine miteinander fluchten und
über die gesamte Höhe der Mauerwerkselemente durchlaufende
Kanäle bilden.
4. Bausatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steinkanäle (41) in einer Mittelebene der Mauersteine ange
ordnet sind.
5. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mauersteine in den übereinander angeordne
ten Lagen der Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) jeweils
versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vorgefertigten Mauerwerkselemente (10, 25,
30, 36) mit Aussparungen für Fenster, Türen oder Rolladenkä
sten und/oder Auflagern für Stürze versehen sind.
7. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die stirnendigen Vor- und Rücksprünge
über die oberen übereinander liegenden Steinlagen erstrec
ken.
8. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die stirnendigen Vor- und Rücksprünge der
Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) über die unteren über
einander liegenden Steinlagen erstrecken.
9. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) eine
Höhe gleich einer halben Normgeschoßhöhe von vorzugsweise
125 cm haben.
10. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mauerwerkselemente (10, 25, 30, 36) aus
Mauersteinen gleicher Höhe aufgemauert sind.
11. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mauerwerkselemente (10, 25, 30,
36) aus Mauersteinen in fünf übereinander liegenden Steinla
gen aufgemauert sind.
12. Bausatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die stirnendigen Vor- und Rücksprünge der Mauerwerkselemen
te (10, 25, 30, 36) über die zwei oberen übereinander lie
genden Steinlagen erstrecken.
13. Bausatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die stirnendigen Vor- oder Rücksprünge der Mauerwerksele
mente (10, 25, 30, 36) über die drei unteren übereinander
liegenden Steinlagen erstrecken.
14. Wandaufbau mit einem Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Elementen mit
Rücksprüngen eine Wechselmauertafel (36) mit entsprechenden
Vorsprüngen (37', 38') angeordnet ist.
15. Wandaufbau nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
in die horizontalen Fugen zweier horizontal aneinandergren
zender Mauerwerkselemente Justierbolzen (40) eingesetzt
sind, die sich über die Fugen hinwegerstrecken und in den
Steinkanälen (41) der die Mauerwerkselemente bildenden Mau
ersteine aufgenommen sind.
16. Wandaufbau nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Justierbolzen (40) jeweils im Bereich der zwischen den
Vor- und Rücksprüngen aneinandergrenzender Mauerwerksele
mente gebildeten Fugen angeordnet sind.
17. Wandaufbau nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Justierbolzen (40) einen zylindrischen Zapfen
(42) zum Einstecken in einen sich in einem Vorsprung eines
Mauerwerkselements erstreckenden Steinkanal (41) aufweisen,
an den sich ein konischer Zapfenabschnitt (43) anschließt,
der im Übergangsbereich zu dem zylindrischen Zapfen (42)
radial über diesen vorsteht.
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DE29824142U DE29824142U1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Bausatz zum Erstellen von Bauwerken aus vorgefertigten Mauerwerkselementen sowie Wandaufbau mit diesem Bausatz |
DE1998158545 DE19858545C1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Bausatz zum Erstellen von Bauwerken aus vorgefertigten Mauerwerkselementen sowie Wandaufbau mit diesem Bausatz |
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DE1998158545 DE19858545C1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Bausatz zum Erstellen von Bauwerken aus vorgefertigten Mauerwerkselementen sowie Wandaufbau mit diesem Bausatz |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19858545C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20304043U1 (de) | 2003-03-13 | 2003-05-15 | Ostfriesisches Baustoffwerk GmbH & Co KG, 26607 Aurich | Vorgefertigtes Wandelement |
CN108222366A (zh) * | 2018-01-11 | 2018-06-29 | 安亮启 | 带有竹材双板构件的组装墙体结构和房屋及其建造方法 |
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DE7437177U (de) * | 1975-03-06 | Erlus Baustoffwerke Ag | Bauteil für vorgefertigte Wände im Fertigbau | |
DE4216367A1 (de) * | 1992-05-18 | 1993-11-25 | Undrau Anstalt Eschen | Vorgefertigtes Mauerelement aus Ziegeln |
-
1998
- 1998-12-18 DE DE1998158545 patent/DE19858545C1/de not_active Expired - Fee Related
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