DE19858183C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von ein-, zwei- oder mehrfarbigen Kunststoffteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von ein-, zwei- oder mehrfarbigen KunststoffteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung zum Spritzgießen von ein-, zwei- oder mehrfarbigen Kunststoffteilen in zwei oder mehreren, mittelbar oder unmittelbar aufeinanderfolgenden Schritten, mit einem Spritzwerkzeug mit Matrize (10), Kern (12, 12') und Schiebern, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gegeneinander auswechselbare Kerne (12, 12') vorgesehen sind, daß der zunächst eingesetzte erste Kern (12) mit der Matrize (10) einen Formhohlraum (20) zum Spritzen des helleren, insbesondere transparenten Bereichs als Vorspritzling (26) bildet, und daß der als nächstes einsetzbare zweite Kern (12') mit der Matrize (10) und dem Vorspritzling (26) einen Formhohlraum für den dunkleren Bereich (28) des Kunststoffteils bildet und dabei den Vorspritzling (26) nur in einem schmalen Randstreifen (34) um den Formhohlraum herum berührt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spritzgießen
von ein-, zwei- oder mehrfarbigen Kunststoffteilen in zwei oder mehreren un
mittelbar aufeinanderfolgenden Schritten gemäß dem Oberbegriff der An
sprüche 1 und 2.
Ein-, zwei- oder mehrfarbige Kunststoffteile werden heute vielfach in ein,
zwei oder mehreren mittelbar oder unmittelbar aufeinanderfolgenden Schrit
ten gespritzt. Anwendungsgebiete für derartige Kunststoffteile sind beispiels
weise Heckleuchtenabdeckungen (Lichtscheiben) und seit einigen Jahren
auch Scheinwerferabdeckungen (Streuscheiben) von Kraftfahrzeugen, bei
spielsweise aus Polycarbonat. Auf diese Weise entstehen beispielsweise
Scheinwerferabdeckungen aus transparentem Material mit integrierten Teil
flächen, aus orangefarbenem Material für integrierte Blinklichter. Üblich ist
es auch, transparente Scheinwerferabdeckungen mit einem partiell oder um
laufend angeordneten farbigen Rahmen zu versehen. Derartige Scheinwerfer
abdeckungen sollen im vorliegenden Zusammenhang zur näheren Erläute
rung des Standes der Technik und der vorliegenden Erfindung herangezogen
werden, ohne daß die Erfindung insoweit beschränkt wäre. Als Stand der
Technik kann in diesem Zusammenhang die DE-OS 22 07 889 genannt wer
den. Diese Druckschrift beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Ab
deckscheibe für Kraftfahrzeugleuchten, die in verschiedene lichtdurchlässige
Bereiche unterteilt ist und bei dem zunächst der Bereich aus dem licht
durchlässigsten Material gespritzt wird, während der oder die Bereiche aus
dem weniger lichtdurchlässigen Material anschließend auf das Grundteil auf
gespritzt werden.
Die DE 85 02 378 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Spritzgießen von zwei-
oder mehrfarbigen Kunststoffteilen, die sich insbesondere für winklige
Spritzgußteile eignen soll. Es werden Einzelheiten der Gestaltung der Werk
zeughälften erörtert.
Üblicherweise werden Scheinwerferabdeckungen mit partiell angeordnetem
oder umlaufendem farbigem Rahmen hergestellt, indem in einem ersten
Schritt der farbige Rahmen gespritzt und im zweiten Schritt die transparente
Fläche über den Rand des Rahmens hinweg in den Rahmen hineingespritzt
wird. Dabei wird das Spritzteil beim bekannten Verfahren vom Kern her auf
gebaut, während die Matrize der Spritzgießform nach der Herstellung des
farbigen Rahmens für die Herstellung der Klarsichtfläche ausgetauscht wird.
Die bekannte Verfahrensweise hat den Nachteil, daß beim Einspritzen des
transparenten Materials, das teilweise über und an dem farbigen Rand ent
langströmt, das farbige Material ausgewaschen wird, so daß die Trennlinie
zwischen den farbigen und transparenten Flächen unsauber aussieht. Diesen
Nachteil versucht man bei verschiedenen, in der Praxis befindlichen Anwen
dungen dadurch auszugleichen, daß für die erste Farbe Werkstoffe mit höhe
rer Verarbeitungstemperatur und höherer Wärmeformbeständigkeit verwen
det werden. Abgesehen von dem erheblich höheren Materialpreis geeigneter
Materialien mit den genannten Eigenschaften und dem damit verbundenen
Kostennachteil, entsteht bei diesem Verfahren ein beträchtlicher Qualitäts
nachteil durch das unterschiedliche rheologische Verhalten der beiden Mate
rialien, weil in den Randzonen der Farbtrennungen erhöhte Spannungen auf
treten. Abgesehen von der Neigung zu Spannungsrissen besteht auch die Ge
fahr von Ablösungen in der Verbindungsstelle der beiden Materialien.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens zeigt sich bei der anschließenden
Nachbehandlung der gespritzten Kunststoffteile. Kunststoffscheiben aus Poly
carbonat für KFZ-Scheinwerfer werden zum Erreichen einer ausreichenden
Kratzfestigkeit, Chemikalienbeständigkeit und Beständigkeit gegenüber UV-
Strahlen auf allen der Außenbewitterung ausgesetzten Bereichen mit einer
Hardcoat-Beschichtung versehen. Da diese naß aufgetragen wird, besteht
hierbei, insbesondere in den Bereichen von Farbtrennungen bei erhöhtem
Spannungsprofil wegen unterschiedlichen Materialpaarungen, die Gefahr von
Rißbildung bei Benetzung mit in der Beschichtung enthaltenen Lösungsmit
teln. Üblicherweise begegnet man diesem Mangel dadurch, daß die Teile vor
dem Beschichten einer gezielten Wärmebehandlung (Tempern) unterzogen
werden. Das funktioniert jedoch nur bei Materialien gleicher Rheologie. Ha
ben die Materialien eine unterschiedliche Rheologie, kann für die Wärmebe
handlung nur die zulässige Temperatur für das Material mit niedrigerer Wär
meformbeständigkeit eingesetzt werden. Das Material mit der höheren Wär
meformbeständigkeit ist dann nicht beeinflußt, so daß sich der Spannungs
haushalt im Farbtrennbereich noch mehr verschlechtert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahrensweise besteht darin, daß
beim Spritzen der transparenten Fläche im zweiten Schritt Schiebermarkie
rungen auf der Innenseite der transparenten Fläche entstehen können.
Schieber werden eingesetzt, wenn das Werkstück hinterschnittene Bereiche
hat, die durch einfache Trennung von Kern und Matrize nicht zu entformen
sind. Für die hinterschnittenen Bereiche werden daher Schieber eingesetzt,
die vor oder nach dem Trennen der beiden Formhälften zurückgezogen wer
den können.
Hinterschneidungen befinden sich im hier behandelten Beispiel einer
Scheinwerferabdeckung, mit partiell oder umlaufend angeordnetem farbigem
Rahmen, im Inneren des Rahmens, falls dies beispielsweise durch die Ein
bausituation in die Fahrzeugkarosserie vorgegeben ist.
Wenn im Kern für die Herstellung dieser Hinterschneidungen Schieber vor
gesehen sind, müssen diese vor dem Entformen von der Kernkontur unmit
telbar über die Innenfläche der transparenten Scheinwerferscheibe zurück
gezogen werden. Dadurch entstehen mindestens von einer Seite zur anderen,
insbesondere zur gegenüberliegenden Seite des Teiles, Markierungen auf der
Innenseite im durchsichtigen Bereich der Scheinwerferscheibe.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vor
richtung der obigen Art zu schaffen, die es gestatten, ein-, zwei- oder mehr
farbige Kunststoffteile ohne die Gefahr einer Bildung von Auswaschungen und
das Erscheinungsbild störende Schiebermarkierungen in guter Qualität her
zustellen.
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren ge
löst, bei dem zur Begrenzung des Formhohlraums für das Spritzen des zwei
ten Bereichs der verfestigte erste Bereich mit dem gewechselten Kern nur in
einem schmalen Randstreifen um den zweiten Formhohlraum berührt wird.
Insbesondere wird bei einer Scheinwerfer- oder Rücklichtabdeckung eines
Kraftfahrzeugs, mit partiell oder umlaufend farbigem Rahmen, zunächst der
hellere, insbesondere transparente Teilbereich und sodann der oder die far
bigen, partiell oder umlaufend angeordnete Rahmen oder Konturbereiche
gespritzt.
Wenn die Aufgabenstellung ausschließlich darauf gerichtet ist, die störende
Schiebertrennung zu eliminieren bzw. zu minimieren, kann als nachfolgendes
Material auch das gleiche wie bei der vorhergehenden Einspritzung verwen
det werden, d. h., es können einfarbige Teile in zwei nacheinanderfolgenden
Spritzvorgängen verwendet werden.
In vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die gestellte Aufgabe gelöst durch
eine Vorrichtung zum Spritzen von ein-, zwei- oder mehrfarbigen Kunststoff
teilen in zwei oder mehreren mittelbar oder unmittelbar aufeinanderfolgen
den Schritten, mit einem Spritzwerkzeug mit Matrize, Kern und Schiebern,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens zwei gegeneinander aus
wechselbare Kerne vorgesehen sind, daß der zunächst eingesetzte erste Kern
mit der Matrize einen Formhohlraum zum Spritzen des helleren, insbesonde
re transparenten Bereichs als Vorspritzling bildet und daß der als nächster
eingesetzte zweite Kern mit der Matrize und dem Vorspritzling einen Form
hohlraum für den dunkleren Bereich des Kunststoffteils bildet und dabei den
Vorspritzling nur in einen schmalen Randstreifen um den Formhohlraum he
rum berührt.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß entweder der zweite Kern im Be
reich des Randstreifens des Vorspritzlings, an dem dieser an den im zweiten
Schritt herzustellenden dunkleren Bereich angrenzt, eine vorspringende
Rippe aufweist, oder daß eine derartige Rippe bei Herstellung des Vorspritz
lings bereits durch entsprechende Formung des ersten Kerns hergestellt
wird.
Das bedeutet, daß von der Matrizenseite her aufgebaut wird, während die
Kernkontur zwischen den beiden Schritten des Spritzvorganges ausgetauscht
wird. Die eigentliche Scheibe bildet den Vorspritzling, der ohne Schieber
trennungen zwischen Matrize und Kern gespritzt wird. Dabei können alle
Hinterschnittbereiche der Randkontur entfallen, so daß der Kern ungeteilt
die gesamte innere Konturoberfläche abdeckt. Der Vorspritzling verbleibt in
der Matrize oder wird in eine Matrize gleicher Geometrie eingelegt. Danach
wird ein anderer Kern oder werden andere Kerne mit abweichender Form
kontur in Kontakt zu dem Vorspritzling gebracht. Im Bereich der Farb- oder
Materialtrennung berührt der Kern den Vorspritzling, vorzugsweise mit ei
nem schmalen Steg (ca. 1 mm Breite), der vorstehend am Kern oder vorste
hend am Vorspritzling angeordnet sein kann. Die übrigen Bereiche des oder
der Kerne sind freigestellt und bekommen keinen Kontakt zum Vorspritz
ling, so daß keine Abdruckmarkierungen auf der Fläche des Vorspritzlings
entstehen können. Daher ist es unerheblich, ob die Kernoberfläche in diesem
Bereich ganzflächig aus einem Stück oder geteilt durch Schieber oder andere
Werkzeugelemente ausgeführt ist. Danach wird das nachfolgende oder wer
den die nachfolgenden Materialien eingespritzt.
Als Vorteil ist hervorzuheben, daß durch die Spritzfolge - erst transparentes
Material, dann farbiges Material oder farbige Materialien - keine Auswaschun
gen des farbigen Materials im Bereich der Farbtrennung entstehen können.
Dadurch können Materialien gleicher Rheologie zum Einsatz kommen, wo
durch der Spannungshaushalt im Bereich der Farb- oder Materialtrennung
günstig verläuft. Daraus ergibt sich ein Kostenvorteil, da als farbiges Material
oder Materialien gleich- oder niederwertige Werkstoffe ohne Qualitätseinbu
ße zum Einsatz kommen können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei der Konstruktion
des Spritzwerkzeuges bei Teilen mit Hinterschnitten auf der Kernseite für
die Festlegung der Schiebertrennung oder Trennungen keine Rücksicht auf
optische oder stylistische Erfordernisse genommen werden muß, so daß aus
schließlich die Funktionalität des Werkzeuges zu beachten ist. Daraus resul
tiert ein weiterer erheblicher Kostenvorteil.
Zudem können Teile mit erheblich mehr und komplizierteren Hinterschnit
ten gestaltet werden, da die dafür erforderlichen Schiebertrennungen nur im
schmalen Randbereich, jedoch nicht in der eigentlichen Sichtfläche der
transparenten Scheibe sichtbar sind.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Teilbereich eines erfin
dungsgemäßen Werkzeugs und veranschaulicht insbesonde
re den Formhohlraum zum Spritzen des ersten, helleren
oder transparenten Bereichs, im vorliegenden Zusammen
hang auch als Vorspritzling bezeichnet, dargestellt an ei
nem Schnitt durch den unteren Rand einer transparenten
Scheinwerferabdeckung mit umlaufendem schwarzem Rah
men;
Fig. 2 ist eine entsprechende Schnittdarstellung, veranschaulicht
jedoch die Situation nach dem Spritzen des Vorformlings,
der in dunkler Schraffur dargestellt ist;
Fig. 3 ist eine entsprechende Schnittdarstellung und zeigt den im
zweiten Schritt hergestellten dunkleren Rahmen in dunk
ler Schraffur sowie die beiden dazugehörigen Werkzeuge;
Fig. 4 ist eine Schnittdarstellung, die die Situation am oberen
Rand der transparenten Abdeckungs-Scheibe zeigt und in
der der Vorformling in diesem Bereich ebenfalls in dunkler
Schraffur gezeigt ist;
Fig. 5 veranschaulicht die Form der Werkzeuge im Bereich des
oberen dunklen Rahmens.
In Fig. 1 ist ein Teilschnitt aus einem Spritzwerkzeug für eine transparente
Scheinwerferabdeckung aus Kunststoff gezeigt. Da Spritzwerkzeuge an sich
bekannt sind, sollen hier nur die für die Erfindung wesentlichen Aspekte im
einzelnen erläutert werden. Das Werkzeug umfaßt eine Matrize 10, einen er
sten Kern 12, eine Reihe von in Matrize und Kern verlaufenden, nicht im ein
zelnen bezeichneten Kanälen und eine Einspritzdüse 14, deren Einspritzka
nal 16 in einen Hohlraum 18 übergeht, der unmittelbar an den hier interes
sierenden Formhohlraum 20 für den ersten, transparenten Bereich des
Kunststoffteils, auch Vorspritzling genannt, angrenzt. Dieser Formhohlraum
20 setzt sich zusammen aus einem leicht gewölbten, flächigen Bereich 22
und einem spitzwinklig abgewinkelten Bereich 24.
Fig. 2 entspricht Fig. 1, zeigt jedoch an Stelle des in Fig. 1 dargestellten
Formhohlraums 20 den bereits gespritzten Vorspritzling 26 in dunkler
Schraffur. Wie erwähnt, handelt es sich bei diesem Vorspritzling 26 um den
Teilbereich des Kunststoffteils, der aus hellerem, insbesondere transparen
tem Material besteht, hier verdeutlicht am Beispiel der transparenten Ab
deckung von Kraftfahrzeugscheinwerfern. Fig. 3 zeigt wiederum eine entspre
chende Darstellung und veranschaulicht nunmehr neben dem Formhohlraum
20 bzw. dem in diesem hergestellten Vorspritzling 26 den im zweiten Schritt
hergestellten dunkleren Bereich, am Beispiel der Scheinwerferabdeckung ge
bildet durch den umlaufenden farbigen Rahmen 28. In Fig. 3 ist, zur Unter
scheidung der Rahmen in dunkler Schraffur, der Vorspritzling 26 dagegen
transparent dargestellt. Es ist erkennbar, daß der Rahmen 28 in einem Teil
bereich gegen den abgewinkelten Bereich 24 des Vorspritzlings anliegt und
hier über eine Abwinklung 30 und eine Abstufung 32 mit diesem zur Unter
stützung der ohnehin bestehenden Kohäsionskräfte verzahnt ist.
In Fig. 3 ist einer der wesentlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung zu
erkennen. Der zweite Kern 12' berührt die gewölbte Innenfläche des Vor
spritzlings 26 keineswegs in ihrer Gesamtheit, sondern nur mit einem
schmalen Randstreifen 34 unmittelbar am Übergang von dem Vorspritzling
26 zu dem Rahmen 28. Bei der dargestellten Ausführungsform springt dieser
Randstreifen 34 angrenzend an die Abwinklung 30 des Rahmens 28 von der
entsprechenden Fläche des zweiten Kerns 12' vor, während der Kern 12'
insgesamt einen Abstand zu der gewölbten Innenfläche des Vorspritzlings 26
hält und hier einen Zwischenraum 36 bildet. Alle etwaigen Rückzugsbewe
gungen von Schiebern des Kerns 12', die bei der Herstellung des Rahmens
28 benötigt werden, führen daher nicht zu Gleitbewegungen auf der Innenflä
che des transparenten Vorspritzlings 26 und damit nicht zu Spuren, die sich
auf dieser Innenfläche abzeichnen und bei transparentem Material deutlich
und störend sichtbar sind.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß an Stelle des vorspringenden
Randstreifens 34 am zweiten Kern 12' auch durch Gestaltung des ersten
Kerns 12 dafür gesorgt werden kann, daß der Vorspritzling 26 in dem dem
vorspringenden Randstreifen 34 des zweiten Kerns in Fig. 3 entsprechenden
Bereich einen von der Innenfläche des Vorspritzlings nach innen vorsprin
genden, in der Zeichnung nicht dargestellten Randstreifen aufweist.
Fig. 4 und 5 zeigen eine vergleichbare Situation aus dem Inneren des Werk
stücks für die Herstellung der Scheinwerferabdeckung, jedoch bezogen auf
den oberen Rand, während sich Fig. 1 bis 3 auf den unteren Rand dieser
Scheinwerferabdeckung beziehen. In Fig. 4 ist im Schnitt wiederum der Vor
spritzling 26 in dem durch die Matrize 10 und den ersten Kern 12 gebilde
ten Formhohlraum gezeigt. Der Vorspritzling ist wiederum dunkel schraffiert
dargestellt.
Fig. 5 zeigt die Matrize 10 zusammen mit dem zweiten Kern 12' und dem
dunkel schraffiert dargestellten Rahmen bzw. den entsprechenden Formhohl
raum zwischen der Matrize 10 und dem zweiten Kern 12'. Auch hier ist der
vorspringende Randstreifen 34 des zweiten Kerns am Übergang zwischen
dem Vorspritzling 26 und dem Rahmen 28 erkennbar, der den zwischen
dem zweiten Kern 12' und der gewölbten Innenfläche des Vorspritzlings 26
gebildeten Zwischenraum 36 einrahmt. Es wurde bereits darauf hingewiesen,
daß an Stelle dieses vorspringenden Randstreifens 34 auch durch entspre
chende Gestaltung des ersten Kerns 12 dafür gesorgt werden kann, daß ein
entsprechender vorspringender Randstreifen am Vorspritzling ausgebildet
ist.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das Beispiel der Scheinwerferab
deckung für Kraftfahrzeuge beschränkt, sondern auch auf andere, mehrstufig
hergestellte Kunststoffteile anwendbar. Ein wichtiger Aspekt ist dabei in je
dem Falle, daß in dem ersten Schritt das hellere, gegebenenfalls transparente
Material und im zweiten Schritt das dunklere Material gespritzt wird, und
daß im zweiten Schritt der zweite Kern den Vorspritzling nur so weit be
rührt, wie dies im Interesse einer festen Positionierung und Trennung der
beiden Formhohlräume für die beiden aufeinanderfolgend hergestellten
Kunststoffbereiche notwendig ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Spritzgießen von ein-, zwei- oder mehrfarbigen Kunst
stoffteilen in zwei oder mehreren, mittelbar oder unmittelbar aufeinanderfol
genden Schritten, bei dem zunächst der hellere, insbesondere transparente
Bereich und sodann der oder die dunkleren oder intensiver gefärbten Berei
che des Werkstücks gespritzt werden und bei dem zum Spritzen des ersten
und zweiten Bereichs zwei auswechselbare Formteile verwendet werden, da
durch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Formhohlraums für das Sprit
zen des zweiten Bereichs der verfestigte erste Bereich mit dem gewechselten
Kern nur in einem schmalen Randstreifen um den zweiten Formhohlraum be
rührt wird.
2. Vorrichtung zum Spritzgießen von ein-, zwei oder mehrfarbigen Kunst
stoffteilen in zwei oder mehreren, mittelbar oder unmittelbar aufeinanderfol
genden Schritten, mit einem Spritzwerkzeug mit Matrize (10), Kern (12, 12')
und Schiebern, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gegeneinander auswech
selbare Kerne (12, 12') vorgesehen sind, daß der zunächst eingesetzte erste
Kern (12) mit der Matrize (10) einen Formhohlraum (20) zum Spritzen des
1 helleren, insbesondere transparenten Bereichs als Vorspritzling (26) bildet
und daß der als nächstes einsetzbare zweite Kern (12') mit der Matrize (10)
und dem Vorspritzling (26) einen Formhohlraum für den dunkleren Bereich
828) des Kunststoffteils bildet und dabei den Vorspritzling (26) nur in einem
schmalen Randstreifen (34) um den Formhohlraum herum berührt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Kern (12') einen vorspringenden Randstreifen (34) aufweist, der bei ge
schlossenem Formhohlraum den Vorspritzling (26) berührt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Kern (12) einen um die Grenzfläche des Vorspritzlings 26 herum verlaufende
vertiefte Nut aufweist.
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