DE19857524A1 - Leistungsverstärker - Google Patents
LeistungsverstärkerInfo
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Abstract
Ein Leistungsverstärker, der unter Beibehaltung seines exakten Endstufen-Schalttaktes einfacher aufgebaut ist und eine geringere Baugröße aufweist, umfaßt wenigstens eine Schaltendstufe, deren Leistungsbrückenschaltung eine vorgebbare Zahl von Schaltelementen (SE1 bis SE4) aufweist und die an einer potentialfreien Zwischenkreisspannung anliegt, sowie wenigstens einen Pulsweitenmodulator, der aus Eingangssignalen pulsweitenmodulierte Steuersignale (S1 bis S4) für alle Schaltelemente (SE1 bis SE4) der Leistungsbrückenschaltung generiert, um wenigstens eine Endstufenspannung (U¶E¶) gemäß einem Endstufen-Schalttakt zu erzeugen, wobei der Pulsweitenmodulator als digitaler Pulsweitenmodulator (DPWM) ausgebildet ist, dem digitale Eingangssignale (IN, CLK, PHASE, SAFE, SE1SE4OFF, SE2SE3OFF, MOD_ON, SOFTSTOP) zuführbar sind und dessen pulsweitenmodulierte Steuersignale (S1 bis S4) den Steuersignalen eines analogen Pulsweitenmodulators nachgebildet sind, so daß die erzeugten Endstufenspannungen einen zumindest nahezu analogen Verlauf aufweisen, und wobei dem digitalen Pulsweitenmodulator (DPWM) ein Vormodulator (PM1, PM2) vorgeschaltet ist, dem zunächst eine vorgebbare Zahl von Eingangssignalen für den digitalen Pulsweitenmodulator (DPWM) zuführbar ist, wobei die Ausgangssignale des Vormodulators (PM1, PM2) anschließend dem digitalen Pulsweitenmodulator (DPWM) als Eingangssignale zuführbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Leistungsverstärker mit wenig
stens einer Schaltendstufe, deren Leistungsbrückenschaltung
eine vorgebbare Zahl von Schaltelementen aufweist und die an
einer potentialfreien Zwischenkreisspannung anliegt, sowie
wenigstens einen Pulsweitenmodulator, der aus Eingangssigna
len pulsweitenmodulierte Steuersignale für alle Schaltelemen
te der Leistungsbrückenschaltung generiert, um wenigstens ei
ne Endstufenspannung gemäß einem Endstufen-Schalttakt zu er
zeugen.
Bei derartigen Leistungsverstärkern müssen hohe Leistungen
äußerst exakt geregelt werden. Dies ist vor allem bei Gra
dientenverstärkern in Kernspin-Tomographiegeräten der Fall.
Die Erfindung ist jedoch beispielsweise auch bei induktiven
Erwärmungseinrichtungen in Röntgengeräten oder zur Antriebs
steuerung von Elektromotoren einsetzbar.
Bei dem genannten Anwendungsfall eines Gradientenverstärkers
wird eine Wechselspannung in der Größenordnung von ± 300 V
bei einem Stromfluß in der Größenordnung von 300 A mittels
einer Leistungsbrückenschaltung erzeugt. Der Leistungsver
stärker muß eine so hohe Genauigkeit aufweisen, daß der
Stromfluß für jede der drei Gradientenspulen im mA-Bereich
einstellbar ist. Die Einschaltphasen der einzelnen Schaltele
mente in der Leistungsbrückenschaltung, die im wesentlichen
durch die Endstufen-Schalttakte bestimmt werden, müssen daher
hinsichtlich ihrer jeweiligen Zeitdauer im wesentlichen kon
tinuierlich variiert werden können. Aus diesem Grund sind
Pulsweitenmodulatoren von Gradientenverstärkern bisher rein
analog ausgeführt worden, wodurch sich die Schaltzeitpunkte
der Schaltelemente, bei denen es sich z. B. um Leistungstran
sistoren handeln kann, beliebig fein steuern lassen.
Insbesondere Leistungsverstärker mit mehreren Schaltendstufen
erfordern aufgrund der entsprechenden Anzahl an analogen
Pulsweitenmodulatoren einen hohen Bauteileaufwand sowie eine
entsprechend aufwendige Beschaltung, da in diesem Fall mehre
re phasenverschobene dreieckförmige Spannungen benötigt wer
den. Die erforderliche hohe Anzahl an Bauteilen führt bei den
bekannten Leistungsverstärkern zu einem entsprechend großen
Bauvolumen sowie zu entsprechend hohen Herstellungskosten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Lei
stungsverstärker zu schaffen, der unter Beibehaltung seines
exakten Endstufen-Schalttaktes einfacher aufgebaut ist und
eine geringere Baugröße aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Leistungsver
stärker gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind jeweils Gegenstand von weiteren Ansprü
chen.
Der Leistungsverstärker gemäß Anspruch 1 umfaßt wenigstens
eine Schaltendstufe, deren Leistungsbrückenschaltung eine
vorgebbare Zahl von Schaltelementen aufweist und die an einer
potentialfreien Zwischenkreisspannung anliegt, sowie wenig
stens einen Pulsweitenmodulator, der aus Eingangssignalen
pulsweitenmodulierte Steuersignale für alle Schaltelemente
der Leistungsbrückenschaltung generiert, um wenigstens eine
Endstufenspannung gemäß einem Endstufen-Schalttakt zu erzeu
gen. Erfindungsgemäß ist der Pulsweitenmodulator als digita
ler Pulsweitenmodulator ausgebildet, dem digitale Eingangs
signale zuführbar sind und dessen pulsweitenmodulierte Steu
ersignale den Steuersignalen eines analogen Pulsweitenmodula
tors nachgebildet sind, so daß die erzeugten Endstufenspan
nungen einen zumindest nahezu analogen Verlauf aufweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Leistungsverstärker ist damit das
Schaltverhalten des digitalen Pulsweitenmodulators dem
Schaltverhalten eines analogen Pulsweitenmodulators nachge
bildet. Die erzeugten Endstufenspannungen weisen damit einen
zumindest nahezu analogen Verlauf, d. h. einen analogen Ver
lauf oder einen nahezu analogen Verlauf auf.
Erfindungsgemäß ist dem digitalen Pulsweitenmodulator ein
Vormodulator vorgeschaltet, dem zunächst eine vorgebbare Zahl
von Eingangssignalen für den digitalen Pulsweitenmodulator
zuführbar ist. Die im Vormodulator gebildeten Ausgangssignale
sind anschließend dem digitalen Pulsweitenmodulator als Ein
gangssignale zuführbar.
Durch Verwendung eines Vormodulators wird die Auflösung der
pulsweitenmodulierten Steuersignale stark verbessert. Der er
findungsgemäße Leistungsverstärker liefert damit exakte End
stufen-Schalttakte, so daß der in der induktiven Last, die an
den Ausgängen des Leistungsverstärkers anliegt, erzeugte
Stromfluß eine hohe Genauigkeit aufweist. Der erfindungsgemä
ße Leistungsverstärker ist somit in idealer Weise für Gra
dientenspulen von Kernspin-Tomographiegeräten einsetzbar.
Der bei dem erfindungsgemäßen Leistungsverstärker eingesetzte
digitale Pulsweitenmodulator weist gegenüber einem analogen
Pulsweitenmodulator eine wesentlich geringere Baugröße auf.
Damit benötigt der Leistungsverstärker gemäß Anspruch 1 weni
ger Einbauraum.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung (Anspruch 2) ist es
möglich, daß im Vormodulator eine Offset-Verschiebung (Off
set-Staffelung) der zugeführten Signale vorgenommen wird.
Als zweite Alternative ist es im Rahmen der Erfindung mög
lich, durch Gegentakt-Dithering (Anspruch 3) die Auflösung
der Ausgangssignale des digitalen Pulsweitenmodulators zu er
höhen, wobei zusätzlich eine Offset-Staffelung vorgenommen
werden kann (Anspruch 5).
Als weitere Variante gemäß einer besonders vorteilhaften Aus
gestaltung der Erfindung kann die Auflösung der Ausgangs
signale des digitalen Pulsweitenmodulators durch Gleichtakt-
Dithering mit Offset-Staffelung erhöht werden (Anspruch 4).
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
ausgangsseitig wenigstens zwei Schaltendstufen derart in Rei
he geschaltet, daß sich für den Leistungsverstärker eine Aus
gangsspannung ergibt, die der Summe der Endstufenspannungen
entspricht. In diesem Fall kann es dann gemäß einer weiteren
Variante vorgesehen sein, alle Schaltendstufen mit gegenein
ander versetzten Schaltsignalen anzusteuern. Durch diese Maß
nahme vervielfachen sich sowohl die maximale Ausgangsspannung
als auch die effektive Schaltfrequenz um einen Faktor, der im
allgemeinen der Anzahl der Schaltendstufen entspricht.
Durch die Verwendung von mehreren Schaltendstufen verbessert
sich das Preis-Leistungsverhältnis nochmals, da zusätzlich zu
den kostengünstigen digitalen Pulsweitenmodulatoren die ein
zelnen Schaltendstufen, aus denen der Leistungsverstärker zu
sammengeschaltet ist, keine besonders hohen Anforderungen er
füllen müssen und deshalb überproportional preisgünstiger als
eine einzige Hochleistungs-Schaltendstufe sind. Damit können
auch die Vorteile preiswerter, aber relativ langsam schalten
der Leistungstransistoren (z. B. IGBTs, Insolated Gate Bipo
lar Transistors) ausgenutzt werden. Durch die niedrige
Schaltfrequenz der einzelnen Schaltendstufen entstehen dar
über hinaus deutlich geringere Verluste.
In bevorzugten Ausführungsformen ist eine ungerade Anzahl von
Schaltendstufen vorgesehen. Der Phasenwinkel der Endstufen-
Schalttaktsignale beträgt vorzugsweise 360°/k, wobei k die
Anzahl der Schaltendstufen ist.
Vorzugsweise erfolgt eine gleichmäßige Aufteilung der Gesamt
belastung auf die einzelnen Schaltendstufen. Die Schaltend
stufen können insbesondere zu gleichen Teilen und/oder in
symmetrischer Weise zur Ausgangsspannung des Leistungsver
stärkers beitragen. Beispielsweise können die Schaltendstufen
so angesteuert werden, daß sie Spannungsimpulse gleicher
Breite liefern.
Bei einer Ausgangsspannung von 2000 V erhält man bei bei
spielsweise fünf gleichartigen Schaltendstufen jeweils einen
Spannungshub von 400 V, und damit eine geringere Welligkeit
am Ausgang des Leistungsverstärkers trotz einer maximalen
Ausgangsspannung von 2000 V.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Leistungsverstärkers werden bei jeder Schaltendstufe in jedem
Zyklus des Endstufen-Schalttaktes zwei Spannungsimpulse er
zeugt, die von je einem Freilaufbetrieb getrennt sind. Die
beiden Spannungsimpulse können je einem Diagonalbetrieb der
Leistungsbrückenschaltung entsprechen und die beiden Frei
laufbetriebe je einem Zustand der Leistungsbrückenschaltung,
in dem ein Laststrom ungehindert durch die Leistungsbrücken
schaltung fließen kann.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun un
ter Hinweis auf die schematischen Zeichnungen nachfolgend be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Schaltendstufe,
Fig. 2a-2e die verschiedenen Schaltzustände der Schaltend
stufe gemäß Fig. 1 beim Stromaufbau und beim
Stromhalten,
Fig. 3a-3e die verschiedenen Schaltzustände der Schaltend
stufe gemäß Fig. 1 beim Stromabbau,
Fig. 4 ein schematisches Schaltbild eines Leistungs
verstärkers mit fünf Schaltendstufen,
Fig. 5 eine Prinzipdarstellung eines digitalen Puls
weitenmodulators, der für einen erfindungsgemä
ßen Leistungsverstärker geeignet ist,
Fig. 6 ein Modulatorgrundelement eines erfindungsgemä
ßen Pulsweitenmodulators,
Fig. 7 das Schaltverhalten des Modulatorgrundelementes
gemäß Fig. 6,
Fig. 8a, 8b die mit einer ersten Ausführungsform eines Vor
modulators gemäß der Erfindung erzielbaren
Quantisierungsstufen
Fig. 9 eine zweite Ausführungsform eines Vormodulators
gemäß der Erfindung,
Fig. 10 eine dritte Ausführungsform eines Vormodulators
gemäß der Erfindung,
Fig. 11a das Schaltverhalten des digitalen Pulsweitenmo
dulators bei einem Vormodulator gemäß Fig. 9,
Fig. 11b das Schaltverhalten des digitalen Pulsweitenmo
dulators bei einem Vormodulator gemäß Fig. 10.
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltendstufe E umfaßt eine Lei
stungsbrückenschaltung, die an einer potentialfreien (schwim
menden) Versorgungsspannung Upst anliegt. Die Leistungsbrüc
kenschaltung weist vier als H-Brücke angeordnete Schaltele
mente SE1 bis SE4 auf, die auf je ein pulsweitenmoduliertes
Steuersignal eines digitalen Pulsweitenmodulators DPWM (Fig. 5)
ansprechen. Die Schaltelemente SE1 bis SE4 sind beispielswei
se als MOS-FET oder als bipolare Transistoren mit Freilauf
dioden ausgeführt. Je zwei der Schaltelemente SE1 und SE3
bzw. SE2 und SE4 sind mit dem positiven bzw. dem negativen
Anschluß einer Versorgungsspannung Upst verbunden. Die ver
bleibenden Anschlüsse von je zwei in einem Brückenzweig ange
ordneten Schaltelementen (SE1 und SE2 bzw. SE3 und SE4) sind
paarweise miteinander und mit je einer Verbindungsleitung 1
und 2 verbunden. Die Verbindungsleitung 1 führt an den Aus
gang QA der Schaltendstufe E, wohingegen die Verbindungslei
tung 2 an den Ausgang QB der Schaltendstufe E führt. Anti
parallel zu den Schaltelementen SE1 bis SE4 ist jeweils eine
Freilaufdiode V1 bis V4 angeordnet. Zur Pufferung der poten
tialfreien Versorgungsspannung Upst dient der Kondensator C,
wodurch an der Leistungsbrückenschaltung eine Zwischenkreis
spannung anliegt.
Die Ausgänge QA und QB der Schaltendstufe E sind mit einer im
wesentlichen induktiven Last L, beispielsweise einer Gradien
tenspule verbunden (s. Fig. 2a bis 2d und Fig. 3a bis 3d).
Für den Stromaufbau und das Stromhalten nehmen die Schaltele
mente SE1 bis SE4 der Schaltendstufe E gemäß Fig. 1 die in den
Fig. 2a bis 2d gezeigten Schaltzustände ein. Der Stromfluß,
der immer vom Ausgang QA über die induktive Last L zum Aus
gang QB der Schaltendstufe E fließt, ist in den Fig. 2a bis 2d
gestrichelt dargestellt.
In Fig. 2a sind die Schaltelemente SE1 und SE4 geschlossen,
der Strom fließt von der positiven Versorgungsspannungsseite
über das Schaltelement SE1 in die induktive Last L und über
das Schaltelement SE4 zum negativen Anschluß der Versorgungs
spannung Upst. Aus dem Zwischenkreis (Kondensator C) wird
Energie entnommen. Der Ausgang QA der Schaltendstufe E ist
positiv gegenüber dem Ausgang QB der Schaltendstufe E. Die
Schaltendstufe E befindet sich damit im "ersten Diagonalbe
trieb"
Bei dem Schaltzustand gemäß Fig. 2b ist das Schaltelement SE4
geschlossen, wohingegen das Schaltelement SE2 ein- oder aus
geschaltet sein kann. Der Strom fließt in der Schaltendstufe
E vom Ausgang QB über das Schaltelement SE4 und die Freilauf
diode V2 zum Ausgang QA der Schaltendstufe E. Falls es sich
bei dem Schaltelement SE2 um einen MOS-FET handelt und dieses
eingeschaltet ist, kann das Schaltelement SE2 einen Teil des
Diodenstromes der Freilaufdiode V2 übernehmen. Der Ausgang QB
der Schaltendstufe E ist dann minimal positiv gegenüber dem
Ausgang QA. Der in Fig. 2b gezeigte Schaltzustand der Schalt
endstufe E wird als "unterer Freilaufbetrieb" bezeichnet.
Die in Fig. 2c gezeigte Stellung der Schaltelemente SE1 bis
SE4 entspricht der Stellung der Schaltelemente SE1 bis SE4 in
Fig. 2a und wird deshalb wiederum als "erster Diagonalbetrieb"
bezeichnet.
Bei der in Fig. 2d dargestellten Stellung der Schaltelemente
SE1 bis SE4 ist das Schaltelement SE1 eingeschaltet, das
Schaltelement SE3 kann, muß aber nicht, eingeschaltet sein
und die Schaltelemente SE2 und SE4 sind geöffnet. Der Strom
fließt in der Schaltendstufe E vom Ausgang QB über die Frei
laufdiode V3 und das Schaltelement SE1 zum Ausgang QA der
Schaltendstufe E. Falls es sich bei dem Schaltelement SE3 um
ein MOS-FET handelt, kann das Schaltelement SE2 einen Teil
des Diodenstromes der Freilaufdiode V3 übernehmen. Der in Fig.
2d gezeigte Schaltzustand wird als "oberer Freilaufbetrieb"
bezeichnet.
In Fig. 2e sind die pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis
S4, mit denen der digitale Pulsweitenmodulator DPWM die
Schaltelemente SE1 bis SE4 ansteuert, für die in den Fig. 2a
bis 2d dargestellten Betriebszustände der Schaltendstufe E
gezeigt. Die Endstufenspannung UE (Spannung zwischen den Aus
gängen QA und QB der Schaltendstufe E) ist in Fig. 2e unten
dargestellt. Der kurze zeitliche Versatz in den Ansteuerungen
der Schaltelemente SE1 bis SE4 stellt eine Sicherheitszeit tS
dar, da die Schaltelemente SE1 und SE2 bzw. SE3 und SE4 nie
mals gleichzeitig eingeschaltet sein dürfen. Mit den Buchsta
ben a bis d wird auf die in den Fig. 2a bis 2d dargestellten
Betriebsfälle verwiesen.
In den Fig. 3a bis 3d sind die Schaltzustände der in Fig. 1
dargestellten Schaltendstufe E beim Stromabbau in der induk
tiven Last L (Gradientenspule) durch Gegenspannung gezeigt.
Dabei wird Energie aus der Gradientenspule L in den Zwischen
kreis (Kondensator C) zurückgeführt. Der Stromfluß ist wie
derum gestrichelt dargestellt.
Den in Fig. 3a dargestellten Stromfluß erhält man, wenn die
Schaltelemente SE1 und SE4 geöffnet sind. Die Schaltelemente
SE2 und SE3 können, müssen aber nicht, geschlossen sein. Der
Strom fließt von der negativen Versorgungsspannungsseite über
die Freilaufdiode V2 in die induktive Last L und vom Ausgang
QB der Schaltendstufe E über die Freilaufdiode V3 zum positi
ven Anschluß der Versorgungsspannung Upst. Damit wird Energie
in den Zwischenkreis (Kondensator C) zurückgespeist. Der Aus
gang QB der Schaltendstufe E ist positiv gegenüber dem Aus
gang QA der Schaltendstufe E.
In Fig. 3b ist das Schaltelement SE4 geschlossen und damit
eingeschaltet, das Schaltelement SE2 kann, muß aber nicht,
eingeschaltet sein. Die Schaltelemente SE1 und SE3 sind ge
öffnet. Damit fließt der Strom vom Ausgang QB der Schaltend
stufe E über das Schaltelement SE4 und die Freilaufdiode V2
zum Ausgang QA der Schaltendstufe E (unterer Freilaufbe
trieb).
Der in Fig. 3c dargestellte Schaltzustand der Schaltendstufe E
entspricht dem in Fig. 3a gezeigten Schaltzustand.
Der in Fig. 3d gezeigte Stromfluß wird dadurch erreicht, daß
das Schaltelement SE1 geschlossen ist und die Schaltelemente
SE2 und SE4 geöffnet sind. Das Schaltelement SE3 kann, muß
aber nicht, geschlossen sein. Der Strom fließt damit vom Aus
gang QB der Schaltendstufe E über die Freilaufdiode V3 und
das Schaltelement SE1 zum Ausgang QA der Schaltendstufe E zu
rück (oberer Freilaufbetrieb).
Die in den Fig. 3a bis 3d gezeigten Schaltzustände der Schalt
elemente SE1 bis SE4 werden durch die in Fig. 3e gezeigten
pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4 erreicht, wobei
sich die in Fig. 3e unten dargestellte Endstufenspannung UE
(Spannung zwischen den Ausgängen QA und QB der Schaltendstufe
E) ergibt. Die Einschaltdauern der Schaltelemente SE1 und SE4
sind hier geringer als bei den in Fig. 2e dargestellten Ein
schaltdauern. Damit wären in diesem Beispiel die Eingangs
signale des digitalen Pulsweitenmodulators DPWM, aus denen
die pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4 für alle
Schaltelemente SE1 bis SE4 der Leistungsbrückenschaltung ge
neriert werden, kleiner.
Nicht dargestellt sind die Schaltzustände bei umgekehrter
Stromrichtung, sie entsprechen sinngemäß Fig. 2 und Fig. 3, wo
bei das Schaltelement SE1 mit dem Schaltelement SE3 und das
Schaltelement SE2 mit dem Schaltelement SE4 getauscht sei.
Die in den Fig. 2a bis 2e sowie 3a bis 3e dargestellte Modula
tion ist gegenüber einer nicht dargestellten, bekannteren
einfacheren Modulation wesentlich vorteilhafter. Bei dieser
bekannten einfacheren Modulation sind die Schaltelemente SE1
und SE4 sowie danach die Schaltelemente SE2 und SE3 in Folge
eingeschaltet. Durch das Fehlen des oberen Freilaufbetriebes
und des unteren Freilaufbetriebes liegt ständig die volle
Endstufenspannung UE (Ausgangsspannung der Schaltendstufe E)
an der induktiven Last L an, was zu einer sehr hohen Strom
welligkeit führt.
In Fig. 4 ist eine Reihenschaltung (Kaskadierung) von (in die
sem Ausführungsbeispiel) fünf Schaltendstufen E1 bis E5 dar
gestellt. Jede Schaltendstufe E1 bis E5 wird von jeweils ei
ner potentialfreien Versorgungsspannung Upst1 bis Upst5 ver
sorgt. Die fünf Schaltendstufen E1 bis E5 sind identisch auf
gebaut und entsprechen der in Fig. 1 beschriebenen Schaltend
stufe E. Die pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4
für die Schaltendstufen E1 bis E5 (Ausgangssignale des digi
talen Pulsweitenmodulators DPWM) entsprechen den pulsweitefl
modulierten Steuersignalen S1 bis S4 aus den Fig. 2e und 3e.
Die pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4 für jede
Schaltendstufe E1 bis E5 sind bei einer Schaltperiode von
360° zueinander um jeweils 360°/5 = 72° verschoben (Phasen
versatz). Die Ausgangsspannung UA des Leistungsverstärkers
ist damit die Summe der Endstufenspannungen UE1 bis UE5.
Die in Fig. 5 in einer Prinzipdarstellung gezeigte Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen digitalen Pulsweitenmodula
tors DPWM erzeugt aus einem Eingangssignal IN für fünf
Schaltendstufen E1 bis E5 jeweils die für die Schaltelemente
SE1 bis SE4 benötigten pulsweitenmodulierten Steuersignale S1
bis S4. Die Angabe E3S2 bedeutet z. B., daß an diesem Ausgang
des digitalen Pulsweitenmodulators DPWM das pulsweitenmodu
lierte Steuersignal S2 für das Schaltelement SE2 in der
Schaltendstufe E3 ausgegeben wird. Analog bedeutet z. B. die
Angabe E1S4, daß über diesen Ausgang das Schaltelement SE4
der Schaltendstufe E1 mit seinem pulsweitenmodulierten Steu
ersignal S4 angesteuert wird.
Zur Ermittlung des Eingangssignals IN erzeugt der digitale
Pulsweitenmodulator DPWM den AD-Wandlertakt CLK-W.
Für das Eingangssignal IN gilt, daß für einen unteren Grenz
wert in seinem Wertebereich die Pulsweite (auch als Pulsbrei
te bezeichnet) null % einer Schaltperiodendauer beträgt, wo
hingegen bei einem oberen Grenzwert seines Wertebereiches die
Pulsweite 100% beträgt. Das Eingangssignal IN kann hierbei
ein digitales Wort, beispielsweise von einem digitalen Reg
ler, oder ein analoges Regel- oder Steuersignal sein, das
über einen Analog-Digital-Wandler in einen digitalen Wert um
gewandelt wird.
Das Eingangssignal IN ist mehrere Bit breit und bestimmt die
pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4 des digitalen
Pulsweitenmodulators DPWM.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten digitalen Pulsweitenmodulator
DPWM ist als Option berücksichtigt, daß die Schaltelemente
SE1 bis SE4, die jeweils nicht zur Stromführung bei gegebener
Stromrichtung notwendig sind, nicht eingeschaltet werden, al
so geöffnet bleiben. Bei den in den Fig. 2a bis 2d sowie 3a
bis 3d definierten Stromrichtungen sind dies immer die
Schaltelemente SE2 und SE3. Dies wird durch die beiden ein
gangsseitig dem digitalen Pulsweitenmodulator zuführbaren Ab
schaltsignale SE1SE4OFF und SE2SE3OFF berücksichtigt. Wird
also das Abschaltsignal SE1SE4OFF dem digitalen Pulsweitenmo
dulator DPWM zugeführt, dann werden die Schaltelemente SE1
und SE4 in ihrer geöffneten Stellung gesperrt, wohingegen
beim Anlegen des Abschaltsignals SE2SE3OFF die beiden
Schaltelemente SE2 und SE3 im geöffneten Zustand verharren.
Bei den Abschaltsignalen SE1SE4OFF und SE2SE3OFF handelt es
sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um HIGH-Signale.
Der bei der in Fig. 4 gezeigten Reihenschaltung der fünf
Schaltendstufen E1 bis E5 gewünschte Phasenversatz wird bei
dem digitalen Pulsweitenmodulator DPWM gemäß Fig. 5 durch das
Phasensignal PHASE berücksichtigt.
Das Signal SAFE bestimmt die Dauer der Sicherheitszeit tS.
Das Signal MOD_ON gibt die Ausgänge des digitalen Pulsweiten
modulators DPWM frei. Das Abschaltsignal SOFTSTOP bewirkt ein
Abschalten der Endstufenspannungen UE1 bis UE5 durch Ansteuern
eines Freilaufkreises und damit eine Sanftabschaltung der
Ausgangsspannung UA des Leistungsverstärkers. Dadurch wird
eine Nervenstimulation beim Patienten durch eine zu starke
Magnetfeldänderung zuverlässig verhindert.
Vernachlässigt man die in den Fig. 2e und 3e dargestellte Si
cherheitszeit tS, so ist die Ansteuerung des Schaltelementes
SE2 invers zur Ansteuerung des Schaltelementes SE1 und die
Ansteuerung des Schaltelementes SE4 ist invers zur Ansteue
rung des Schaltelementes SE3. In gleichem Maß wie bei stei
gendem Eingangssignal die Einschaltdauer des Schaltelementes
SE1 zunimmt, nimmt die Einschaltdauer des Schaltelementes SE3
ab. Das Verhalten des Schaltelementes SE3 entspricht somit
dem Schaltverhalten des Schaltelementes SE1 mit umgekehrtem
Eingangssignal.
In Fig. 6 ist ein Modulatorgrundelement 9 mit drei Bit Breite
dargestellt. Es wird von einem Taktgenerator 4 mit einem
Taktsignal CLK versorgt und besteht aus einem 3-Bit-Zähler 5,
der selbständig auf- und abzählt, also von "000" nach "111"
und von "111" wieder nach "000". Das Eingangssignal IN weist
ebenfalls eine Breite von drei Bit auf. Das Eingangssignal
IN, das die Werte 10, 11, 12 annehmen kann, und der Zähler
stand Z, der die Werte 20, 21, 22 annehmen kann, werden einem
ersten Komparator 61 zugeführt und von diesem miteinander
verglichen. Der erste Komparator 61 weist zwei Ausgänge I<Z
und I<Z auf. Ist das Eingangssignal IN größer als der Zähler
stand Z, so wird der Ausgang I<Z auf "HIGH" gesetzt, ist das
Eingangssignal IN kleiner als der Zählerstand Z, so wird I<Z
auf "HIGH" gesetzt. Die beiden Komparatorsignale I<Z und I<Z
werden einem ersten Flip-Flop 71 zugeführt, dessen Ausgang
QFF1 bei positiver Flanke des Taktsignals CLK durch das Kom
paratorsignal I<Z auf "HIGH" und durch das Komparatorsignal
I<Z auf "LOW" gesetzt wird. Ein LOW-Pegel an den beiden Ein
gängen des ersten Flip-Flops 71 ist der Speicherzustand. Der
Zähler 5 hat als zunächst nicht verwendete Funktionen einen
Ausgang NULL, der dann auf HIGH gesetzt wird, wenn der Zäh
lerstand Z "000" ist, der Zähler 5 aufwärts zählt und das
Taktsignal CLK gerade HIGH ist. Der Zähler 5 hat weiterhin
einen Preload-Eingang PR und einen 3-Bit-Dateneingang für das
Phasensignal (digitales Wort "PHASE") mit den Preload-Daten
PR2 (Most Significant Bit MSB) und PR1 sowie PR0. Liegt der
Preload-Eingang auf HIGH, so werden als neuer Zählerstand Z
die Preload-Daten genommen und der Zähler 5 wird in Richtung
"aufwärts" ("count up") gestellt.
Das invertierte Eingangssignal N_IN, das die Werte N_10,
N_11, N_12 annehmen kann, wird zusammen mit dem Zählerstand Z
einem zweiten Komparator 62 zugeführt, dessen Ausgänge das
zweite Flip-Flop 72 hin- und herschalten. Der Ausgang vom er
sten Flip-Flop 71 entspricht der Ansteuerung des Schaltele
mentes SE1 (Ausgangssignal S1_MOD); invertiert dazu ist die
Ansteuerung des Schaltelementes SE2 (invertiertes Ausgangs
signal S2_MOD). Der Ausgang vom zweiten Flip-Flop 72 ent
spricht der Ansteuerung des Schaltelementes SE3 (Ausgangs
signal S3_MOD). Hierzu invertiert ist die Ansteuerung des
Schaltelementes SE4 (invertiertes Ausgangssignal S4_MOD). Der
Zusatz "_MOD" verdeutlicht, daß es sich um die Ausgangssigna
le des Modulatorgrundelementes 9 handelt. Sicherheitszeiten
ts fehlen noch.
Wie in der Beschreibung zu Fig. 2e erläutert, verhalten sich,
in Abhängigkeit des Eingangssignals IN, die von den Schalt
elementen SE2 und SE3 erzeugten Pulsweiten umgekehrt propor
tional wie die von den Schaltelementen SE1 und SE4 erzeugten
Pulsweiten. Sind bei maximalem Eingangssignal IN die Schalt
elemente SE1 und SE4 ständig geschlossen, so sollen die
Schaltelemente SE2 und SE3 ständig geöffnet sein. Ist das
Eingangssignal IN in der Mitte seines Wertebereiches, so sol
len die Schaltelemente SE1 und SE4 nicht gleichzeitig ge
schlossen sein, jedoch die Schaltelemente SE1 und SE3. Ebenso
sollen die Schaltelemente SE2 und SE4 gleichzeitig geschlos
sen sein. Die Ansteuerung des Schaltelementes SE4 entspricht
also der Ansteuerung des Schaltelementes SE1, sie ist jedoch
um einen halben Endstufen-Schalttakt versetzt. Gleiches gilt
für die Schaltelemente SE2 und SE3.
Dieses Schaltverhalten kann dadurch erreicht werden, indem
entweder der Zählerstand Z oder das Eingangssignal IN inver
tiert werden. Da der Zähler 5 mit höchster Taktrate arbeitet,
ist es vorteilhafter, wie in Fig. 6 dargestellt, das Eingangs
signal IN zum Wort N_IN (invertiertes Eingangssignal) zu in
vertieren.
In Fig. 7 ist das Pulsdiagramm des Modulatorgrundelementes 9
gemäß Fig. 6 dargestellt. In den Zählerstand Z ist als Kompa
ratorschwelle neben dem Eingangssignal IN (Wert "101") auch
das invertierte Eingangssignal N_IN eingetragen (Wert "010").
Die Signale des zweiten Komparators 62 entsprechen dem Ver
gleich des Zählerstandes Z mit dem invertierten Eingangs
signal N_IN. Bei den Signalen S1_MOD bis S4_MOD handelt es
sich um die Ausgangssignale des Modulatorgrundelementes 9,
die an den Ausgängen des ersten Flip-Flops 71 bzw. des zwei
ten Flip-Flops 72 anliegen.
Zum Schutz jeder Schaltendstufe E1 bis E5 ist im allgemeinen
bei der Ansteuerung die Einhaltung einer Sicherheitszeit tS
notwendig. Dazu wird die Ansteuerung zum Einschalten jedes
Schaltelementes SE1 bis SE4 bei allen Schaltendstufen E1 bis
E5 verzögert, die Ansteuerung zum Ausschalten dagegen nicht.
Das digitale Eingangssignal IN sowie das invertierte digitale
Eingangssignal N_IN sind ein Maß für die Pulsbreite der puls
weitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4. Im Falle einer di
gitalen Vorgabe ist ein "Einsynchronisieren" der Daten not
wendig, damit ein Datenwechsel nicht zufällig während einer
Taktflanke stattfindet. Das Einsynchronisieren kann durch
Übernahme der Daten in einen Eingangsspeicher geschehen. Der
Eingangsspeicher wird beschrieben, wenn die Eingangsdaten
stabil sind und eine passende Taktflanke vorhanden ist.
Werden die Pulsbreiten analog vorgegeben, dann werden diese
von Analog-Digital-Wandlern (ADCs) in die digitalen Worte IN
bzw. N_IN gewandelt. Damit die Eingangsdaten stabil sind, ist
es von Vorteil, wenn der Wandeltakt der Analog-Digital-
Wandler aus dem Taktsignal CLK des digitalen Pulsweitenmodu
lators DPWM über einen Frequenzteiler abgeleitet wird und die
Wandlerdaten mit einer Clock-Flanke in den Eingangsspeicher
geschrieben werden.
Prinzipiell genügt ein Analog-Digital-Wandler, der das Ein
gangssignal IN erzeugt. Das invertierte Eingangssignal N_IN
wird durch Invertieren aus dem Eingangssignal IN gewonnen (s.
Fig. 6). Falls neben einem analogen Eingangssignal IN_ana ein
invertiertes analoges Eingangssignal N_IN_ana zur Verfügung
steht, können auch zwei Analog-Digital-Wandler vorgesehen
werden. Der erste Analog-Digital-Wandler für das analoge Ein
gangssignal IN_ana und der zweite Analog-Digital-Wandler für
das invertierte analoge Signal N_IN_ana.
Bei dem in Fig. 6 beschriebenen Modulatorgrundelement 9 wurde
wegen der leichteren Verständlichkeit nur eine Breite von
drei Bit angenommen. Nachfolgend wird die Auflösung bei einem
realistischeren Anwendungsbeispiel untersucht. Das Taktsignal
CLK, das dem digitalen Pulsweitenmodulator DPWM vom Taktgene
rator 4 zur Verfügung gestellt wird, beträgt z. B. 40,96 MHz.
Die Bitbreite n des Zählers 5 soll 10 sein und die Versor
gungsspannung Upst soll 500 V betragen. Die Schaltfrequenz
der Endstufe E ist gegeben durch
f(CLK)/(2.2n) = 40, 96 MHz/2048 = 20 kHz.
f(CLK)/(2.2n) = 40, 96 MHz/2048 = 20 kHz.
Für die nachfolgende Betrachtung wird das invertierte Ein
gangssignal N_IN aus dem Eingangssignal IN durch Invertieren
gewönnen.
Die Endstufe kann positive und negative Ausgangsspannungen
abgeben. Die Endstufenspannung UE beträgt also maximal +Upst
bis -Upst. Der Spannungshub der Endstufenspannung UE beträgt
damit 2.Upst = 1000 V.
Das Eingangssignal IN und damit die Pulsbreite der Ansteuer
signale kann 2n verschiedene Zustände annehmen. Die Auflösung
der Endstufenspannung beträgt bei der angenommenen Bitbreite
von n = 10 somit
dUmin = 2.Upst/2n = 1000 V/1024 = 0,9766 V.
dUmin = 2.Upst/2n = 1000 V/1024 = 0,9766 V.
Bei einer Reihenschaltung von k = 5 Endstufen gilt für die
Auflösung
dUmin = k.2.Upst/2n = 5.2.Upst/2n = 5000 V/1024 = 4,883 V.
dUmin = k.2.Upst/2n = 5.2.Upst/2n = 5000 V/1024 = 4,883 V.
Falls es sich bei der induktiven Last L um eine Gradienten
spule handelt, die nur ca. 0,1 Ω Widerstand hat, treten in
diesem Fall Gleichstromsprünge von ca. 49 A auf, notwendig
wäre jedoch eine Auflösung im mA-Bereich.
Um die benötigte Auflösung im mA-Bereich bei einem digitalen
Pulsweitenmodulator zu erreichen, ist erfindungsgemäß weiter
hin vorgesehen, dem digitalen Pulsweitenmodulator DPWM ein
gangsseitig einen Vormodulator vorzuschalten.
Nachfolgend werden drei Alternativen zur Verbesserung der
Auflösung der Ausgangssignale des digitalen Pulsweitenmodula
tors DPWM beschrieben, wobei dem Vormodulator, der wenigstens
eine dieser drei Alternativen realisiert, analoge Eingangs
signale zugeführt werden.
Anhand der Fig. 8a und 8b wird die erste der drei Alternativen
erläutert, bei der es sich um die Erhöhung der Anzahl der
Eingangssignale IN und N_IN durch Offset-Staffelung handelt.
Das digitale Eingangssignal IN sowie das invertierte digitale
Eingangssignal N_IN wird aus einem analogen Eingangssignal
IN_ana bzw. N_IN_ana gewonnen. Das analoge Eingangssignal
IN_ana wird hierbei einem ersten Analog-Digital-Wandler ADC1
zugeführt. Das invertierte analoge Eingangssignal N_IN_ana,
das durch analoges Invertieren des analogen Eingangssignals
IN_ana gewonnen wurde, wird einem zweiten Analog-Digital-
Wandler ADC2 zugeführt. Das invertierte digitale Eingangs
signal N_IN entspricht damit nicht mehr einem digital (also
bitweise) invertierten Eingangssignal IN, da der Offset des
zweiten Analog-Digital-Wandlers ADC2 (oder des analog inver
tierten Eingangssignals N_IN_ana) um ein halbes LSB (Least
Significant Bit) verschoben ist (s. Fig. 8a). Dabei ist es im
Prinzip egal, ob der Offset des ersten Analog-Digital-Wand
lers ADC1 oder des zweiten Analog-Digital-Wandlers ADC2 ver
schoben ist.
Ändert sich das analoge Eingangssignal IN_ana bzw. das inver
tierte analoge Eingangssignal N_IN_ana, so werden die Quanti
sierungsstufen (Wandelstufen) der Analog-Digital-Wandler ADC1
und ADC2 an unterschiedlichen Signalpegeln erreicht. Erreicht
das analoge Eingangssignal IN_ana eine Quantisierungsstufe,
so erreicht das invertierte analoge Eingangssignal N_IN_ana
die nächste Quantisierungsstufe um den (einem analogen Signal
entsprechenden) Betrag von 0,5 LSB später. Demzufolge werden
die pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 und S1 für die
Schaltelemente SE1 und SE2 sowie die pulsweitenmodulierten
Steuersignale S3, S4 für die Schaltelemente SE3 und SE4 nicht
mehr an den gleichen Werten des analogen Eingangssignals
IN_ana verändert, sondern abwechselnd. Bei einem steigenden
analogen Eingangssignal IN_ana wird z. B. zunächst die Puls
breite der pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 und S2 ver
ändert, darauf folgend die Pulsbreite der pulsweitenmodulier
ten Steuersignale S3 und S4, darauf folgend wiederum die
Pulsbreite der pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 und S2
und so fort.
Wie aus Fig. 8a ersichtlich ist, sind die Wandelstufen des er
sten Analog-Digital-Wandlers ADC1 (erzeugt das digitale Ein
gangssignal IN) und die Wandelstufen des zweiten Analog-
Digital-Wandlers ADC2 (erzeugt das invertierte digitale Ein
gangssignal N_IN) zueinander um 0,5 LSB versetzt. Aus Fig. 8b
ist ersichtlich, daß die Wandelstufen der fünf Endstufen E1
bis E5 zueinander um jeweils 0,2 LSB versetzt sind.
Bei der in Fig. 8a dargestellten Quantisierungsstufen der bei
den Analog-Digital-Wandler ist die Auflösung damit doppelt so
gut: dUmin = 2.Upst/(2 × 2n) = 1000 V/(2.1024) = 0,488 V.
Bei einer Reihenschaltung mit k = 5 Endstufen mit insgesamt
zwei Analog-Digital-Wandlern ADC1 und ADC2 ergibt sich
dUmin = k.2.Upst/(2.2n) = 5.1000 V/(2.1024) = 2,441 V.
dUmin = k.2.Upst/(2.2n) = 5.1000 V/(2.1024) = 2,441 V.
Verbindet man jedoch nicht alle k = 5 Eingänge für das digi
tale Eingangssignal IN und alle k = 5 Eingänge für die inver
tierten digitalen Eingangssignale N_IN, sondern ermittelt je
des Signal separat mit einem eigenen Analog-Digital-Wandler,
so beträgt die Auflösung bei der in Fig. 8b dargestellten
Offset-Verschiebung der Wandelstufen
dUmin = k.2.Upst/(k.2.2n) = 5.1000 V/(5.2.1024) = 0,488 V.
dUmin = k.2.Upst/(k.2.2n) = 5.1000 V/(5.2.1024) = 0,488 V.
Damit ist auch bei einer Reihenschaltung von k = 5 Endstufen
E1 bis E5 die Auflösung einer Einzelendstufe erreicht. Hier
für müssen jedoch 2.k Analog-Digital-Wandler eingebaut wer
den, also für jede Endstufe und jedes analoge Eingangssignal
IN_ana bzw. N_IN_ana jeweils ein Analog-Digital-Wandler.
Da die Analog-Digital-Wandler nicht genauer aufeinander abge
stimmt werden können, wird sich diese Offset-Verschiebung
nicht über den gesamten Wandelbereich aufrechterhalten las
sen. Handelt es sich bei der induktiven Last L um eine Gra
dientenspule, d. h. bei dem Leistungsverstärker handelt es
sich um einen Gradientenverstärker, dann genügen jedoch be
reits sehr kleine Ausgangsspannungen UA = UE1 + UE1 + UE3 + UE4
+ UE5 zum Stromhalten, da es sich vorwiegend um eine indukti
ve Last handelt. Damit genügt es, wenn die Offset-Verschie
bung lediglich in der Nähe der Endstufenausgangsspannung UA
gleich Null hinreichend genau ist.
Als zweite Möglichkeit zur Verbesserung der Auflösung der
Ausgangssignale des digitalen Pulsweitenmodulators DPWM ist
das Gegentakt-Dithering, das anhand von Fig. 9 erläutert wird.
Dem in Fig. 9 dargestellten Vormodulator PM1 wird ein analoges
Eingangssignal IN_ana, ein Dithersignal Udith und ein Offset-
Signal Uoffset zugeführt. Das analoge Eingangssignal IN_ana
und das Dithersignal Udith, bei dem es sich ebenfalls um ein
analoges Signal handelt, werden auf einen Summierer 30 gege
ben. In dem Summierer 30 wird aus dem analogen Eingangssignal
IN_ana und dem Dithersignal Udith ein analoges Summen-Ein
gangssignal IN_anasu = IN_ana + Udith gebildet, das einem er
sten Analog-Digital-Wandler ADC1 zugeführt wird.
Das analoge Summen-Eingangssignal IN_anasu wird gleichzeitig
einem Invertierer 35 zugeführt. Der Invertierer 35 umfaßt ei
nen Operationsverstärker 36 und zwei in Reihe geschaltete Wi
derstände R1 und RN. Der P-Eingang (nicht-invertierender Ein
gang, Pluszeichen) des Operationsverstärkers 36 ist an Masse
angeschlossen, wohingegen der N-Eingang (invertierender-Ein
gang, Minuszeichen) des Operationsverstärkers 36 mit dem Fuß
punkt des Widerstandes R1 verbunden ist.
Im Operationsverstärker 36 wird aus dem analogen Summen-
Eingangssignal IN_anasu ein invertiertes analoges Eingangs
signal N_IN_ana = -IN_ana - Udith gebildet (Verstärkung
V = -1). Das invertierte analoge Eingangssignal N_IN_ana wird
einem Summierer 40 zugeführt. Dem Summierer 40 wird weiterhin
das Offset-Signal Uoffset zugeführt. Aus dem invertierten
analogen Eingangssignal N_IN_ana und dem Offset-Signal
Uoffset wird im Summierer 40 ein invertiertes analoges
Summen-Eingangssignal
N_IN_anasu1 = N_IN_ana + Uoffset = -IN_ana - Udith + Uoffset
gebildet, das einem zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 zuge führt wird.
N_IN_anasu1 = N_IN_ana + Uoffset = -IN_ana - Udith + Uoffset
gebildet, das einem zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 zuge führt wird.
Im ersten Analog-Digital-Wandler ADC1 wird aus dem analogen
Summen-Eingangssignal IN_anasu ein digitales Eingangssignal
IN für den digitalen Pulsweitenmodulator DPWM gebildet.
Im zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 wird aus dem inver
tierten analogen Summen-Eingangssignal N_IN_anasu1 ein inver
tiertes digitales Eingangssignal N_IN gebildet.
Bei momentan positivem Dithersignal Udith wird das digitale
Eingangssignal IN größer und das invertierte digitale Ein
gangssignal N_IN kleiner, was zu einer Erhöhung der Ausgangs
spannung führt.
Falls ein dem ersten Analog-Digital-Wandler ADC1 bzw. dem
zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 zugeführtes Signal zwi
schen den Quantisierungsstufen (Wandelstufen) des betreffen
den Analog-Digital-Wandlers liegt, so trägt der Anteil dieses
Signals, der die Wandelstufe gerade übersteigt, nicht zur
Pulsbreitenmodulation der Steuersignale S1 bis S4 für die
Schaltelemente SE1 bis SE4 bei. Durch Gegentakt-Dithering,
wenn also dem analogen Eingangssignal IN_ana ein Dithersignal
Udith (kleines Wechselsignal) überlagert wird, können gele
gentlich die nächsten Wandelstufen der Analog-Digital-Wandler
ADC1, ADC2 erreicht werden. Das Erreichen der nächsten Wan
delstufe führt dazu, daß bei dem pulsweitenmodulierten Steu
ersignalen S1 bis S4 die nächste Stufe der Pulsbreite er
reicht wird und damit bei der betreffenden Endstufe E1 bis E5
die nächste Stufe der betreffenden Endstufenspannung UE1 bis
UE5.
Somit werden sich - über längere Zeit gemittelt - für die
Pulsbreiten der pulsweitenmodulierten Steuersignale S1 bis S4
der betreffenden Endstufe E1 bis E5 Werte einstellen, die ei
ner nicht quantisierten Ansteuerung entsprechen. Das Dither
signal Udith wird dabei mit einer Amplitude gewählt, die min
destens einem LSB-Schritt (Least Significant Bit) entspricht.
Fig. 11a zeigt diese vorstehend erläuterten Auswirkungen unter
der Annahme, daß das Dithersignal Udith bei den Signalen IN
und N_IN jeweils die Pulsbreite um 1 LSB (bzw. eine CLK-
Periode) pro Pulsflanke erhöht. Die durchgezogene Linie ent
spricht einer Pulsbreite ohne Dithersignal Udith; gestrichelt
ist die Änderung der Signale IN und N_IN durch den Momentan
wert des Dithersignals Udith dargestellt (Pulsbreite der Si
gnale mit Dithersignal Udith).
Während die Verfeinerung der Wandler-Auflösung durch Offset-
Staffelung (erste Alternative gemäß Fig. 8a und Fig. 8b zur Er
höhung der Auflösung der pulsweitenmodulierten Steuersignale
S1 bis S4) sofort zu Endstufenspannungen UE1 bis UE5 führt,
wirkt das Gegentakt-Dithering gemittelt über mehrere Schalt
takte. Wird z. B. bei einem pulsweitenmodulierten Steuersi
gnal einmal die nächsthöhere Pulsbreite erreicht, dreimal in
Folge nicht, dann wieder die nächsthöhere Pulsbreite und an
schließend dreimal hintereinander nicht und so fort, so ist
die Endstufenspannung UE um durchschnittlich 0,25 eines LSB
(kleinster Wandler-Schritt bzw. kleinste Pulsbreitenänderung
bei den pulsweitenmodulierten Steuersignalen S1 bis S4 bzw.
Auflösung dumm) erhöht.
Aufgrund der möglichen Nichtlinearität der Analog-Digital-
Wandler ADC1 und ADC2 wird das Dithersignal Udith bei be
stimmten Anwendungsfällen mehrere LSB-Schritte groß gewählt.
Bei dem in Fig. 9 beschriebenen Gegentakt-Dithering führt dies
dazu, daß entsprechend dem Dithersignal Udith eine entspre
chende Ausgangsspannung der Endstufen E1 bis E5 erzeugt wird.
Um diese zu minimieren, kann die in Fig. 10 gezeigte dritte
Alternative, die nachstehend als Gleichtakt-Dithering be
zeichnet wird, angewandt werden.
Dem in Fig. 10 dargestellten Vormodulator PM2 wird wiederum
ein analoges Eingangssignal IN_ana, ein Dithersignal Udith
und ein Offset-Signal Uoffset zugeführt. Das analoge Ein
gangssignal IN_ana und das Dithersignal Udith, bei dem es
sich ebenfalls um ein analoges Signal handelt, werden auf ei
nen Summierer 45 gegeben. In dem Summierer 45 wird aus dem
analogen Eingangssignal IN_ana und dem Dithersignal Udith ein
analoges Summen-Eingangssignal IN_anasu = IN_ana + Udith ge
bildet, das einem ersten Analog-Digital-Wandler ADC1 zuge
führt wird.
Das analoge Eingangssignal IN_ana wird gleichzeitig einem In
vertierer 50 zugeführt. Der Invertierer 50 umfaßt wiederum
einen Operationsverstärker 36 und zwei in Reihe geschaltete
Widerstände R1 und RN. Der P-Eingang (nicht-invertierender
Eingang, Pluszeichen) des Operationsverstärkers 36 ist an
Masse angeschlossen, wohingegen der N-Eingang (invertierender
Eingang, Minuszeichen) des Operationsverstärkers 36 mit dem
Fußpunkt des Widerstandes R1 verbunden ist.
Im Operationsverstärker 36 wird aus dem analogen Eingangs
signal IN_ana ein invertiertes analoges Eingangssignal
N_IN_ana = -IN_ana gebildet (Verstärkung V = -1). Das inver
tierte analoge Eingangssignal N_IN_ana wird einem Summierer
55 zugeführt. Dem Summierer 55 wird weiterhin das Dithersi
gnal Udith und das Offset-Signal Uoffset zugeführt. Aus dem
invertierten analogen Eingangssignal N_IN_ana, dem Dithersi
gnal Udith und dem Offset-Signal Uoffset wird im Summierer 55
ein invertiertes analoges Summen-Eingangssignal
N_IN_anasu2 = -IN_ana + Udith + Uoffset
gebildet, das einem zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 zuge führt wird.
N_IN_anasu2 = -IN_ana + Udith + Uoffset
gebildet, das einem zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 zuge führt wird.
Im ersten Analog-Digital-Wandler ADC1 wird aus dem analogen
Summen-Eingangssignal IN_anasu ein digitales Eingangssignal
IN für den digitalen Pulsweitenmodulator DPWM gebildet.
Im zweiten Analog-Digital-Wandler ADC2 wird aus dem inver
tierten analogen Summen-Eingangssignal N_IN_anasu2 ein inver
tiertes digitales Eingangssignal N_IN gebildet.
Wie aus den Erläuterungen zu der Variante gemäß Fig. 10 er
sichtlich ist, muß den Analog-Digital-Wandlern für das Signal
IN (ADC 1) und für das Signal N_IN (ADC 2) nicht das gleiche
(bei N_IN invertierte) Signal zugeführt werden, da das zuge
führte Signal nur die Auflösung erhöhen soll. Die Erhöhung
der Auflösung ergibt sich ebenso, wenn das Dithersignal Udith
so zugeführt wird, daß es zu IN_ana (wie vorher) addiert wird
und das Dithersignal Udith nicht von N_IN_ana subtrahiert (s.
Fig. 9), sondern ebenfalls addiert wird.
Fig. 11b zeigt, daß sich wie vorher die Einschaltdauer des
Schaltelementes SE1 erhöht, wohingegen die Einschaltdauer des
Schaltelementes SE4 im gleichen Maß abnimmt. Die Pulse an der
Ausgangsspannung, die dann auftreten, wenn die Schaltelemente
SE1 und SE4 gleichzeitig eingeschaltet sind, treten nicht
mehr in gleichmäßigen Abständen auf, dafür hat sich die Aus
gangsspannung aber im Durchschnitt über eine Schaltperiode
nicht verändert.
Die maximale Veränderung der Endstufenspannung tritt dann
auf, wenn durch die Offset-Verschiebung von zwei Analog-
Digital-Wandlern nur ein Analog-Digital-Wandler seinen Wert
ändert. Dies entspricht 0,5 LSB an Aussteuerung. Demzufolge
kann das Dithersignal Udith zum Gleichtakt-Dithering mehrere
LSB (theoretisch fast beliebig) groß sein, es macht sich nur
mit maximal 0,5 LSB bemerkbar. Das Gleichtakt-Dithering bie
tet bei der einfachen Modulation (Schaltelemente SE1 und SE4
geschlossen, dann Schaltelemente SE2 und SE3 geschlossen,
dann wieder Schaltelemente SE1 und SE4 geschlossen u. s. w.)
nicht diesen Vorteil, Gegentakt-Dithering wirkt natürlich
auch hier.
Die in Fig. 10 und 11b beschriebene Variante wird als "Gleich
takt-Dithering" bezeichnet, weil sich die Einschaltzeitdauern
der oberen und unteren Schaltelemente einer Schaltstufe E so
verschieben, daß sich eine veränderte Gleichtaktspannung am
Endstufenausgang ergibt.
Voraussetzung zum Gleichtakt-Dithering sind mindestens zwei
Analog-Digital-Wandler, einer für das digitale Eingangssignal
IN und einer für das invertierte digitale Eingangssignal
N_IN .
Die Spitze-Spitze-Amplitude des Dithersignals Udith sollte
mindestens ein LSB betragen, Flankensteilheit und Amplitude
sollten es nicht ermöglichen, daß der digitale Pulsweitenmo
dulator DPWM zum hin- und herkippen gebracht wird.
Beispiel: Der Zähler im digitalen Pulsweitenmodulator DPWM
läuft in 25 µs von "000 . . . 00" nach "111 . . . 11". Die Vollaus
steuerung des analogen Eingangssignals IN_anasu (ADC1) be
trägt ± 10 V. Die Grenze der Flankensteilheit des Dithersi
gnals Udith beträgt damit 20 V/25 µs. Ist das Dithersignal
Udith bei entsprechender Amplitude schneller bzw. steiler, so
kann es direkt in die Pulsweitenmodulation eingreifen.
Der digitale Pulsweitenmodulator DPWM reagiert auf die Ände
rung der Signale IN und N_IN innerhalb weniger CLK-Perioden.
Bei Taktsignalen CLK ≧ 10 MHz also in deutlich weniger als
einer Mikrosekunde. Der zeitliche Engpaß ist der Analog-
Digital-Wandler. Bei Einbindung des digitalen Pulsweitenmodu
lators DPWM in einen (analogen) Regelkreis können Wandelraten
mit z. B. 1 MHz notwendig sein, damit die zeitlichen Verzöge
rungen nicht zu groß werden und somit die Regeleigenschaften
verschlechtert werden. Generell sollte die Wandelfrequenz
mindestens doppelt so hoch wie der Endstufen-Schalttakt sein,
da sich pro Endstufen-Schalttakt zwei Pulse an Ausgangsspan
nung ergeben, die somit unterschiedlich ausgesteuert werden
können.
Bei einer digitalen Ansteuerung liegen die Signale IN und
N_IN in digitaler Form vor, sie müssen nicht mit Analog-
Digital-Wandlern aus einem analogen Signal gewonnen werden.
Bei einer Ansteuerung mit z. B. einem Signalprozessor wählt
man die Rechenauflösung höher als die Bitauflösung des digi
talen Pulsweitenmodulators DPWM, so daß die Addition eines
Offset-Signals O entsprechend Uoffset bzw. eines Dithersi
gnals D entsprechend Udith möglich wird.
Das Dithersignal D entsprechend Udith kann z. B. eine nachge
bildete Sinus- oder Dreieckfunktion sein mit einer Spitze-
Spitze-Amplitude, so daß mindestens ein LSB-Schritt des digi
talen Pulsweitenmodulators DPWM erreicht wird. Falls als Dit
hersignal "Rauschen" genommen werden soll, kann das Dithersi
gnal durch Zufallszahlen erzeugt werden, deren maximale Höhe
mindestens 1 Modulator-LSB beträgt.
Erreicht das errechnete Signal IN_re seine Wertebereichsgren
zen "000 . . . 00" oder "111 . . . 11", so kann die Addition des
Offset-Signals Uoffset und des Dithersignals Udith aufgehoben
werden, so daß eine Vollaussteuerung möglich ist.
Im nachfolgenden Beispiel wird für den digitalen Pulsweiten
modulator DPWM eine Bitauflösung von 10 Bit
xxx xxx xxx x
angenommen.
Das errechnete Signal sei IN_re (14 Bit)
011 101 100 0 00 11
und der Momentanwert des Dithersignals D (14 Bit) sei
000 000 000 0 11 10.
Das Summensignal IN_SU_re (14 Bit) aus dem errechneten Signal
IN_re und dem Dithersignal D ergibt sich zu
011 101 100 1 00 01.
Das digitale Eingangssignal IN beträgt dann
011 101 100 1.
Das zum errechneten Signal IN_re invertierte Eingangssignal
N_IN_re nimmt dann den Wert
100 010 011 1 11 00
an.
Bei Gleichtakt-Dithering beträgt das Dithersignal D
000 000 000 0 11 10
und das Offset-Signal O
000 000 000 0 01 11.
Das Summen-Eingangssignal N_IN_SU_re aus dem invertierten er
rechneten Eingangssignal N_IN_re, dem Dithersignal D und dem
Offset-Signal O ergibt sich damit zu
100 010 100 1 00 01,
so daß man für das invertierte Eingangssignal N_IN den Wert
100 010 100 1
erhält.
Die Summen-Eingangssignale IN_SU_re und N_IN_SU_re sind auf
den Bereich von "000 . . . 00" bis "111 . . . 11", also den Wertebe
reich von IN_re, zu begrenzen.
Prinzipiell sind also - ebenso wie bei einer analogen An
steuerung - bei einer rein digitalen Ansteuerung die genann
ten Verbesserungen, wie Staffelung durch Offset, Gegentakt-
Dithering und Gleichtakt-Dithering, möglich.
Claims (11)
1. Leistungsverstärker, insbesondere Gradientenverstärker ei
nes Kernspintomographen, mit
- - wenigstens einer Schaltendstufe (E), deren Leistungsbrüc kenschaltung eine vorgebbare Zahl von Schaltelementen (SE1 bis SE4) aufweist und die an einer potentialfreien Zwi schenkreisspannung anliegt, sowie
- - wenigstens einem Pulsweitenmodulator, der aus Eingangs signalen pulsweitenmodulierte Steuersignale für alle Schaltelemente (SE1 bis SE4) der Leistungsbrückenschaltung generiert, um wenigstens eine Endstufenspannung (UE) gemäß einem Endstufen-Schalttakt zu erzeugen,
- - der Pulsweitenmodulator als digitaler Pulsweitenmodulator (DPWM) ausgebildet ist, dem digitale Eingangssignale (IN, CLK, PHASE, SAFE, SE1SE4OFF, SE2SE3OFF, MOD_ON, SOFTSTOP) zuführbar sind und dessen pulsweitenmodulierte Steuersigna le (S1 bis S4) den Steuersignalen eines analogen Pulswei tenmodulators nachgebildet sind, so daß die erzeugten End stufenspannungen (UE) einen zumindest nahezu analogen Ver lauf aufweisen, und daß
- - dem digitalen Pulsweitenmodulator (DPWM) ein Vormodulator (PM1, PM2) vorgeschaltet ist, dem zunächst eine vorgebbare Zahl von Eingangssignalen für den digitalen Pulsweitenmodu lator (DPWM) zuführbar ist, wobei die Ausgangssignale des Vormodulators (PM1, PM2) anschließend dem digitalen Puls weitenmodulator (DPWM) als Eingangssignale zuführbar sind.
2. Leistungsverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - der Vormodulator einen ersten Analog-Digital-Wandler (ADC1), in dem aus einem analogen Eingangssignal (IN_ana) ein digitales Eingangssignal (IN) gebildet wird, und
- - einen zweiten Analog-Digital-Wandler (ADC2), in dem aus ei nem analogen Eingangssignal (N_IN_ana) ein invertiertes di gitales Eingangssignals (N_IN) gebildet wird, umfaßt, wobei
- - beide Analog-Digital-Wandler (ADC1, ADC2) eine Offset- Verschiebung gegen das Bezugspotential (Masse) aufweisen, so daß der Betrag der Summe der Offset-Verschiebung vor zugsweise ein halbes LSB ist.
3. Leistungsverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vormodulator (PM1) folgende Komponenten umfaßt:
- - einen ersten Summierer (30), in dem aus einem analogen Ein gangssignal (IN_ana) und einem Dithersignal (Udith) ein analoges Summen-Eingangssignal (IN_anasu) gebildet wird, und
- - einen Invertierer (35), in dem aus dem analogen Summen- Eingangssignal (IN_anasu) ein invertiertes analoges Ein gangssignal (N_IN_ana) gebildet wird, und
- - einen zweiten Summierer (40), in dem aus dem invertierten analogen Eingangssignal (N_IN_ana) und einem Offset-Signal (Uoffset), das vorzugsweise ein halbes LSB beträgt, ein in vertiertes analoges Summen-Eingangssignal (N_IN_anasu1) ge bildet wird, sowie
- - einen ersten Analog-Digital-Wandler (ADC1), in dem aus dem analogen Summen-Eingangssignal (IN_anasu) ein digitales Eingangssignal (IN) gebildet wird, und
- - einen zweiten Analog-Digital-Wandler (ADC2), in dem aus dem invertierten analogen Summen-Eingangssignal (N_IN_anasu1) ein invertiertes digitales Eingangssignal (N_IN) gebildet wird.
4. Leistungsverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vormodulator (PM2) folgende Komponenten umfaßt:
- - einen ersten Summierer (45), in dem aus einem analogen Ein gangssignal (IN_ana) und einem Dithersignal (Udith) ein analoges Summen-Eingangssignal (IN_anasu) gebildet wird, und
- - einen Invertierer (50), in dem aus dem analogen Summen- Eingangssignal (IN_anasu) ein invertiertes analoges Ein gangssignal (N_IN_ana) gebildet wird, und
- - einen zweiten Summierer (55), in dem aus dem invertierten analogen Eingangssignal (N_IN_ana), dem Dithersignal (Udith) und einem Offset-Signal (Uoffset), das vorzugsweise ein halbes LSB beträgt, ein invertiertes analoges Summen- Eingangssignal (N_IN_anasu2) gebildet wird, sowie
- - einen ersten Analog-Digital-Wandler (ADC1), in dem aus dem analogen Summen-Eingangssignal (IN_anasu) ein digitales Eingangssignal (IN) gebildet wird, und
- - einen zweiten Analog-Digital-Wandler (ADC2), in dem aus dem invertierten analogen Summen-Eingangssignal (N_IN_anasu2) ein invertiertes digitales Eingangssignal (N_IN) gebildet wird.
5. Leistungsverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vormodulator als Signalprozessor ausgebildet ist, der
den digitalen Pulsweitenmodulator (DPWM) digital ansteuert,
wobei die Rechenauflösung des Signalprozessors höher ist als
die Bitauflösung des digitalen Pulsweitenmodulators (DPWM)
und daß durch Addition ein errechnetes Summensignal
(IN_SU_re) aus einem vom Signalprozessor errechneten Sollwert
(IN_re) für die Pulsbreitenmodulation und einem erstens
Offset-Signal (O1) gebildet wird, und daß durch Addition ein
invertiertes errechnetes Summensignal (N_IN_SU_re) aus dem
invertierten Sollwert (N_IN_re) und einem zweiten Offset-
Signal (O2) gebildet wird, wobei die beiden Offset-Signale
(O1, O2) derart gewählt sind, daß der Betrag der Summe beider
Offset-Signale (O1, O2) vorzugsweise ein halbes LSB des digi
talen Pulsweitenmodulators (DPWM) ergibt, wobei der minimale
Wert der errechneten Summensignale (IN_SU_re, N_IN_SU_re) er
reicht ist, wenn alle Bit 0 sind, und der maximale Wert der
errechneten Summensignale erreicht ist, wenn alle Bit 1 sind,
und daß die höherwertigen Bit des errechneten Summensignals
(IN_SU_re) das digitale Eingangssignal (IN) für den digitalen
Pulsweitenmodulator (DPWM) und die höherwertigen Bit des in
vertierten errechneten Summensignals (N_IN_SU_re) das inver
tierte digitale Eingangssignal (N_IN) für den digitalen Puls
weitenmodulator (DPWM) bilden.
6. Leistungsverstärker nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Addition ein errechnetes Summensignal (IN_SU_re)
aus dem errechneten Sollwert (IN_re), einem ersten Offset-
Signal (O1) und einer errechneten Ditherfunktion (D) gebildet
wird, und daß durch Addition ein invertiertes errechnetes
Summensignal (N_IN_SU_re) aus dem invertierten Sollwert
(N_IN_re) und einem zweiten Offset-Signal (O2) abzüglich der
errechneten Ditherfunktion (D) gebildet wird, wobei die bei
den Offset-Signale (O1, O2) so gewählt sind, daß der Betrag
der Summe beider Offset-Signale (O1, O2) vorzugsweise ein
halbes LSB des digitalen Pulsweitenmodulators (DPWM) ergibt.
7. Leistungsverstärker nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Addition ein Summensignal (IN_SU_re) aus dem er
rechneten Sollwert (IN_re), einem ersten Offset-Signal (O1)
und einer errechneten Ditherfunktion (D) gebildet wird, und
daß durch Addition ein invertiertes errechnetes Summensignal
(N_IN_SU_re) aus dem invertierten Sollwert (N_IN_re), einem
zweiten Offset-Signal (O2) und der errechneten Ditherfunktion
(D) gebildet wird, wobei die beiden Offset-Signale (O1, O2) so
gewählt sind, daß der Bettag der Summe beider Offset-Signale
(O1, O2) vorzugsweise ein halbes LSB des digitalen Pulswei
tenmodulators (DPWM) ergibt.
8. Leistungsverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Schaltendstufen (E1 bis Ek) ausgangssei
tig derart in Reihe geschaltet sind, daß sich für den Lei
stungsverstärker eine Ausgangsspannung (UA) ergibt, die der
Summe der Endstufenspannungen (UE1 bis UEk) entspricht.
9. Leistungsverstärker nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl (k) der Schaltendstufen (E1 bis Ek) ungerade
ist.
10. Leistungsverstärker nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltendstufen (E1 bis Ek) zu gleichen Teilen
und/oder in symmetrischer Weise zur Ausgangsspannung (UA)
beitragen.
11. Leistungsverstärker nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei jeder Schaltendstufe (E1 bis Ek) in jedem Zyklus des
Endstufen-Schalttaktes ein erster Diagonalbetrieb, ein unte
rer Freilaufbetrieb, ein zweiter Diagonalbetrieb und ein obe
rer Freilaufbetrieb erfolgen.
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