DE19857400A1 - Personenzugwagen mit verstellbaren Funktionselementen im Wagenkasten - Google Patents
Personenzugwagen mit verstellbaren Funktionselementen im WagenkastenInfo
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- B61—RAILWAYS
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Abstract
In einem Personenzugwagen werden Funktionselemente, wie Sitze, Trennwände und dergleichen, ortsveränderlich mittels Stellelementen positioniert. Um eine hohe Flexibilität der Innenausstattung während der Nutzung zu erzielen, sind die Verstellelemente mit motorischen Antriebselementen ausgestattet, welche mittels einer zentralen Steuereinrichtung derart steuerbar sind, daß zugeordnete Funktionselemente in unterschiedliche, wählbare Grundpositionen verstellbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Personenzugwagen gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
Bei einem bekannten Personenzugwagen dieser Art (DE 43 32 557 A1) verlaufen im Bereich
von Boden-, Decken- und Seitenwänden innerhalb des Wagenkastens in dessen
Längsrichtung parallel zueinander gerichtete Montageschienen. An diesen Montageschienen
sind Funktionselemente wie sie Sitze, Sitzbänke, Trennwände, Gepäckträger und
dergleichen in Wagenkastenlängsrichtung an beliebiger Stelle positionierbar montiert. Die
Montageschienen dienen dabei dazu, insbesondere Sitzreichen und Trennwände bei der
Erstausstattung oder späteren Umrüstungen mit beliebigen Abstand zueinander in
Wagenkastenlängsrichtung montieren zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Personenzugwagen gemäß dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs Maßnahmen zutreffen, durch welche die Zuordnung der
Funktionselemente zueinander dem aktuellen Bedarf entsprechend getroffen werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs.
Bei einer Ausgestaltung eines Personenzugwagens gemäß der Erfindung sind die
Funktionselemente durch ihre zugeordneten Verstellelemente nicht mehr dauerhaft am
Wagenkasten festgesetzt, sondern durch die Ausstattung mit motorischen Antriebselementen
jederzeit gegenüber dem Wagenkasten in unterschiedliche, wählbare Positionen verstellbar.
Hierzu sind die Antriebselemente mittels einer zentralen Steuerungseinrichtung zu steuern,
die vorzugsweise abhängig von wählbaren, eingebbaren Parametern die Zuordnung der
einzelnen Funktionselemente zueinander steuert. Die hierdurch erzielte hohe Flexibilität der
Innenausstattung des Wagenkastens erlaubt eine nachfragegerechte Optimierung der
Kenngrößen, Transportkapazität und Reisekomfort. Durch die gesteuerte ortsveränderliche
Anbringung der Inneneinrichtung der Funktionselemente ist der Möglichkeit zur Anpassung
an den Bedarf jederzeit sichergestellt. So können beispielsweise Sitzflächen von nicht
belegten Sitzen zur Volumenkomprimierung an die Rückenlehne angeklappt werden und
mehrere solcher zusammengeklappter Sitze in Wagenkastenlängsrichtung eng aneinander
heran geführt werden. Dadurch können andere in ihrer Funktionsgestalt belassene Sitze so
verstellt werden, daß sie in den jeweils freigegebenen Raum einrücken und der Abstand
zwischen diesen Sitzen zur Komforterhöhung auf größere Werte umgestellt werden kann. Es
ist jedoch auch möglich, zusammengeklappte Sitze an die Wagenkastenseitenwand
heranzufahren, so daß der für Stehplätze vorgesehenen Raum entsprechend vergrößert wird
oder in den freigegebenen Raum z. B. vorher zusammengeklappte Tische eingefahren und
zu ihrer aktiven Funktionsgestalt aufgefaltet werden können. Auch Garderoben, Schränke,
Regale und dergleichen können zusammenfaltbar sein, wenn Raum für große Gepäckstücke,
Stehplätze, Fahrräder oder dergleichen erforderlich ist. Dabei ist es zweckmäßig, betroffene
Funktionselemente gegebenenfalls nach Änderung ihrer Funktionsgestalt zunächst
insgesamt in bedarfsgerechte Grundpositionen zu verstellen, jedoch die Möglichkeit
zuzulassen, daß in der jeweiligen Grundposition noch individuell in vorbestimmten Grenzen
Einstellungen insbesondere an Sitzen zur körpergerechten Anpassung der Sitzposition
möglich sind.
Die Ansteuerung der Grundpositionzonen kann durch manuelle Eingabe entsprechender
Steuerdaten in die Steuereinrichtung erfolgen, es ist jedoch auch möglich, durch
Datenfernübertragung auf der Basis von Platzreservierungen oder anderen Erkenntnissen
über die aktuelle optimalen Nutzungsvoraussetzungen die Steuerung der Funktionselemente
durchzuführen. Dabei kann ein Parameter sein, daß eine höhere Sitzzahl für eine
Wagenklasse erforderlich ist, als sie im durchschnittlichen Betrieb üblich ist. Als Parameter
können auch Erfahrungswerte eingeführt werden, die eine Anpassung an die
unterschiedlichen Anforderungen an den Werktagen bzw. den Wochenenden, im Berufs-
bzw. Ausflugsverkehr, im Winter bzw. im Sommer oder bei besonderen Ereignissen wie
Sportveranstaltungen gerecht werden. Ebenso sind Parameter denkbar, die auf spezielle
Bedürfnisse von Reisenden eingehen, etwa vermehrter Raum für Kinderwägen, Rollstühle
usw. Für die entsprechende Umstellung der Funktionselemente ist dabei aufgrund der
Motorik und der Steuerbarkeit kein personeller Aufwand oder der Aufenthalt in einer
Werkstatt erforderlich.
Die den Funktionselementen zugeordneten Verstellelemente arretieren die
Funktionselemente im normalen Betrieb an ihrer jeweiligen Grundposition. Wird eine
Veränderung der Grundposition erforderlich, dann wird mittels der dem jeweiligen
Verstellelement zugeordneten Antriebselemente das Funktionselement entsprechend den
Vorgaben der zentralen Steuereinrichtung in eine neue Grundposition und gegebenenfalls
Funktionsgestalt gesteuert. Dazu sind die motorischen Antriebselemente einerseits mit dem
Funktionselement und dem Wagenkasten und andererseits mit zusammenwirkenden
Einzelelementen, wie Sitzfläche, Lehne, Wandelementen von Schränken und dergleichen
untereinander gekoppelt, so daß eine Relativverstellung ausgeführt werden kann. In der
neuen Grundposition kann dann nach individuellen Wünschen und in vorbestimmten
Grenzen mittels der Antriebselemente eine Justierung des betreffenden Funktionselements
in Anpassung an spezielle Bedürfnisse vorgenommen werden. Soweit für diese
Formwandlung des jeweiligen Funktionselements die der Positionsänderung dienenden
Antriebselemente nicht nutzbar sind, können dazu zusätzliche Antriebselemente vorgesehen
werden, die die individuell zulässige Formwandlung des betreffenden Funktionselements
ermöglichen. Dabei ist es zweckmäßig, den Funktionselementen generell Sensoren zur
Rückmeldung ihrer aktuellen Position und/oder ihrer Nutzung auszustatten, so daß
beispielsweise belegte Sitze oder Garderoben, Gepäckhalter und dergleichen nicht in den
Wandlungsprozeß einbezogen werden. Die Fühlsensoren liefern entsprechende
Steuersignalen an Steuereingänge der Steuereinrichtung, welche die parameterabhängigen
Steuerwerte und die aktuellen Sensorsignale im Steuerungsprozeß aufeinander abgleicht.
Die Funktionselemente werden bei einer zentral gesteuerten, bedarfsgerechten Änderung
der Grundpositionen gegenüber dem Wagenkasten vorzugsweise in gemeinsamen Ebenen
verschoben und/oder verschwenkt, so daß der angestrebte Ort in optimaler Weise erreicht
wird. Dabei werden Einschränkungen der individuellen Anpassungen in Koordination
untereinander sowie mit einer übergeordneten Transportsteuerung vorgenommen und
gegebenenfalls die entsprechende Anpassung während des Reiseverlaufs in Realzeit
durchgeführt.
Mit der hierdurch geschaffenen hochflexiblen Inneneinrichtung kann den Anforderungen an
die Transportleistung sowie den Raum- und Komfortbedarf der Fahrgäste abhängig von der
Belegung eines Personenzugwagens jederzeit in optimale Weise Rechnung getragen
werden. Dabei wird auf die Tageszeiten, auf wöchentliche und jahreszeitliche Unterschiede
bestmöglich reagiert. Die motorische Anpaßbarkeit der Inneneinrichtung mit flexibler
elektronischer Steuerung erlaubt dementsprechend vollständige Anpassung an den aktuellen
Bedarf, wie er sich im Verlauf des Jahres (Sommer/Winter), der Woche (Werk- und
Feiertage), des Tages (Berufs-, Einkaufs-, Ausflugsverkehr usw.) aufgrund des sich
ändernden Bedarfs der Fahrgäste eingestellt. Damit wird es möglich, auch während der Fahrt
des Personenzugwagens die maximale Auslastungskapazität bei Bedarf zur Verfügung zu
stellen und anderseits bei verminderter Belegung durch Personen oder Gepäck den
Sitzkomfort durch Bereitstellung größerer Freiräume im jeweiligen Sitzbereich zu erhöhen,
oder einander zugewandte Sitzgruppen bereitzustellen, so daß die Attraktivität, die
Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit des Systems optimiert werden.
Claims (10)
1. Personenzugwagen mit einem Wagenkasten, in dem mit Verstellelementen ausgestattete
Funktionselemente, wie Sitze, Trennwände und dergleichen ortsveränderbar positioniert
und an ihrer jeweiligen Grundposition gegenüber dem Wagenkasten festgesetzt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß Verstellelemente motorische Antriebselemente aufweisen,
welche zumindest zwischen dem Wagenkasten und dem jeweiligen Funktionselement
wirksam sind und daß die Antriebselemente mittels einer zentralen Steuereinrichtung
derart steuerbar sind, daß das zugeordnete Funktionselement in unterschiedliche
wählbare Grundpositionen verstellbar ist.
2. Personenzugwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Grundposition von Funktionselementen individuell und in vorbestimmten Grenzen
veränderbar ist.
3. Personenzugwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Funktionselemente formwandelbar ausgebildet und mit Antriebselementen verbunden
sind, die an die zentrale Steuereinrichtung angeschlossen sind.
4. Personenzugwagen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Funktionselemente als faltbarer Sitz, Tisch, Garderobe, Schrank,
Fahrradständer, Regal oder Gepäckablage ausgebildet sind.
5. Personenzugwagen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung abhängig von manuell oder durch
Datenfernübertragung eingebbaren Parametern gesteuert ist.
6. Personenzugwagen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Funktionselemente mit Sensoren zur Rückmeldung ihrer aktuellen
Position und/oder ihrer Nutzung ausgestattet sind und daß die Sensoren an
Steuereingänge der Steuereinrichtung angeschlossen sind.
7. Verfahren zum Verändern der Grundposition von Funktionselementen in einem
Wagenkasten eines Personenwagens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Funktionselemente zentral gesteuert gegenüber dem
SWagenkasten automatisch verstellt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsgestalt von
Funktionselementen geändert und/oder Funktionselemente im Wagenkasten räumlich
verändert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß Funktionselemente in
vorgebbaren Grenzen einzeln gegenüber ihrer aktuellen zentralgesteuerten
Grundposition und/oder in ihrer Funktionsgestalt manuell gesteuert verstellbar sind.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die faktuelle Grundposition und/oder der aktuelle Zustand von Funktionselementen erfaßt
und im Steuerprozeß berücksichtigt wird.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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DE19857400A1 true DE19857400A1 (de) | 2000-06-21 |
DE19857400C2 DE19857400C2 (de) | 2002-04-04 |
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DE1998157400 Expired - Fee Related DE19857400C2 (de) | 1998-12-12 | 1998-12-12 | Personenzugwagen mit verstellbaren Funktionselementen im Wagenkasten |
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DE (1) | DE19857400C2 (de) |
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- 1998-12-12 DE DE1998157400 patent/DE19857400C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102016117097B4 (de) | 2016-09-12 | 2018-05-30 | Bombardier Transportation Gmbh | Wagenkasten für ein Fahrzeug mit einer Türvorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Also Published As
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