Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überprüfen einer
Verschraubung von zwei Rohrleitungsteilen.
Solche Rohrleitungsteile können Bestandteil eines sogenannten
Kugelmesssystems in einem Kernkraftwerk sein. Ein Kugelmess
system dient zur Neutronenflussmessung im Reaktor. Dazu wer
den über eine Vielzahl von Rohrleitungen kleine Kugeln durch
den Reaktor hindurchgeführt, wobei die Kugeln auch an be
stimmten Stellen für eine bestimmte Zeitspanne verweilen kön
nen. Nach dem Durchlaufen der Rohrleitungen wird die Radioak
tivität der Kugeln bestimmt, was Rückschlüsse auf die Situa
tion im Inneren des Reaktors ermöglicht. In einem Kernkraft
werk befinden sich allein für das Kugelmesssystem sehr viele
Rohrleitungen.
Bei einer Revision des Kernkraftwerkes, z. B. auch bei einem
Brennelementwechsel, müssen die Leitungen des Kugelmesssys
tems getrennt werden. Dazu bestehen sie aus zwei Rohrlei
tungsteilen, die miteinander verschraubt sind. Vor der erneu
ten Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes werden dann die ent
sprechenden Rohrleitungsteile wieder miteinander verschraubt.
Bisher hat sich dabei das Problem ergeben, dass wegen der
Vielzahl der vorhandenen Rohrleitungsteile die zueinander ge
hörenden Rohrleitungspaare nicht immer eindeutig identifi
ziert werden konnten. Falls eine Verwechslung erst nach dem
Anfahren des Kernkraftwerkes bemerkt wird, kann eine Korrek
tur erst beim nächsten Stillstand durchgeführt werden. Bisher
wurden folglich die nicht korrekt angeschlossenen Kugelmess
systeme nicht in Betrieb genommen, oder, falls die Zahl der
Verwechslungen sehr groß war, wurde das Kraftwerk erneut her
untergefahren.
Aus der US 1,842,897 ist eine Vorrichtung zum Einfüllen von
Schmiermittel in einen Container bekannt. Dabei soll sicher
gestellt werden, dass stets das richtige Schmiermittel einge
füllt wird. Dazu sind im Anschlussstutzen des Containers
Stifte angeordnet. Der in diesen Anschlussstutzen einzuschie
bende Zuführstutzen des richtigen Schmiermittelreservoirs
weist Kerben auf, die die Stifte aufnehmen können. Da der Zu
führstutzen eines falschen Reservoirs keine oder anders ange
ordnete Kerben aufweist, kann ein solches Reservoir nicht mit
dem Container verbunden werden.
Die bekannte Kopplungsvorrichtung ist aufwendig konstruiert
und die genannten Stifte können leicht beschädigt werden.
Insbesondere dient aber die bekannte Vorrichtung nicht zum
Überprüfen einer Verschraubung von zwei Rohrleitungsteilen.
Eine Verbindung nicht zueinander gehörender Bauteile kommt
nämlich überhaupt nicht zu Stande, so dass keine Überprüfung
vorgesehen sein kann.
Falls eine große Anzahl Rohrleitungsteile aneinander zu fügen
ist, ist es jedoch sinnvoll, eine möglichst einfache Verbin
dung zu ermöglichen, damit nicht auch bei den ohnehin richti
gen Verbindungen ein aufwendiges Einfädeln der Stifte in die
Kerben erforderlich wird.
Um zu überprüfen, dass stets die korrekten beiden Rohrlei
tungsteile aneinander gefügt werden, war es daher bisher üb
lich, Kennzeichnungsschilder an den Rohrleitungsteilen zu
verwenden. Solche Schilder mit eingravierten Kennzeichen sind
jedoch nur schwer lesbar, so dass die Zahl der Verwechslungen
trotzdem groß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Überprüfen einer Verschraubung anzugeben, die ohne Kenn
zeichnungsschilder auskommt und trotzdem eine Verwechslungs
gefahr ausschließt.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass am
ersten Rohrleitungsteil eine Hülse verschiebbar angeordnet
ist, deren Innenquerschnitt eine kodierte Form hat, dass am
zweiten Rohrleitungsteil ein Körper mit kodiertem Querschnitt
angeordnet, und dass bei verschraubten Rohrleitungsteilen und
übereinstimmender Kodierung die Hülse über den Körper schieb
bar ist.
Jedes Paar aus Hülse und Körper hat eine andere Kodierung.
Damit wird der Vorteil erzielt, dass nach der erfolgten Ver
schraubung der beiden Rohrleitungsteile eindeutig festge
stellt werden kann, ob diese beiden Rohrleitungsteile zusam
mengehören. Anderenfalls würde nämlich die Hülse an den Kör
per anschlagen und könnte nicht über den Körper geschoben
werden. Es ist eine schnelle und zuverlässige Überprüfung
möglich.
Beispielsweise ist die kodierte Form des Innenquerschnitts
der Hülse und entsprechend der kodierte Querschnitt des Kör
pers eine Kombination aus Kreis und Vieleck. Als Vieleck kann
z. B. ein Sechseck gewählt sein. Auf diese Weise sind zahl
reiche Kodierungen in einfacher Weise ausführbar. Es können
aber auch beliebige andere sich entsprechende Formen gewählt
werden. Beispielsweise können einer Abfolge von Nuten
und/oder Zapfen in einem der Teile entsprechende Anformungen
am anderen Teil gegenüber stehen.
Am ersten Rohrleitungsteil ist beispielsweise eine Markierung
angebracht, die z. B. farbig ist und nur dann sichtbar ist,
wenn die Hülse über den Körper geschoben ist. Sollte diese
Markierung nach dem Verschieben der Hülse nicht sichtbar
sein, ist das ein Indiz dafür, dass die Hülse und der Körper
nicht zusammengefügt werden konnten und folglich die falschen
Rohrleitungsteile verschraubt wurden. Die Markierung kann aus
großer Entfernung und folglich bei geringer Strahlenbelastung
erkannt werden.
Die beiden Rohrleitungsteile sind beispielsweise mit Über
wurfmuttern ausgestattet, die auf einen Verbindungsgrundkör
per mit Gewinden aufschraubbar sind. Der Grundkörper kann bei
getrennten Rohrleitungsteilen an einem der Rohrleitungsteile
verbleiben.
Bei verschraubten Rohrleitungsteilen übergreift die Hülse
beispielsweise beide Überwurfmuttern, den Verbindungsgrund
körper und den jenseits der Überwurfmutter des zweiten Rohr
leitungsteiles angeordneten Körper. Diese Ausführungsform
verhindert nicht nur Fehler bei der Kombination der Rohrlei
tungsteile, sondern schützt auch die Verschraubung vor äuße
ren Einwirkungen.
Mit der Überwurfmutter des ersten Rohrleitungsteiles ist bei
spielsweise ein dieses Rohrleitungsteil umschließendes Füh
rungsrohr verbunden, auf dem die Hülse verschiebbar angeord
net ist. Die Hülse wird also nicht unmittelbar auf dem Rohr
leitungsteil verschoben, welches folglich in besonderem Maße
vor mechanischen Belastungen geschützt ist. Die Länge des
Führungsrohres entspricht ungefähr der Länge der Hülse, so
dass bei zurückgeschobener Hülse die Überwurfmutter des ers
ten Rohrleitungsteils erreichbar ist.
Falls ein Führungsrohr vorhanden ist, ist an diesem Führungs
rohr beispielsweise eine Markierung angebracht, die nur dann
sichtbar ist, wenn die Hülse über den Körper geschoben ist.
Diese z. B. farbige Markierung dient dem selben Zweck und er
möglicht die selben Vorteile wie die erwähnte Markierung am
ersten Rohrleitungsteil.
Am von der Überwurfmutter abgewandten Ende des Führungsrohres
ist beispielsweise zur Begrenzung der Bewegung der Hülse eine
Halteplatte angeordnet. Dadurch kann die Hülse nur soweit von
der Überwurfmutter weggeschoben werden, dass ausreichend
Platz zum Anschrauben der Überwurfmutter gegeben ist. Sollte
das Rohrleitungsteil, das die Hülse trägt, von der Überwurf
mutter aus gesehen horizontal oder sogar mit einer senkrecht
nach unten gerichteten Komponente verlaufen, wird durch die
Halteplatte vorteilhafterweise verhindert, dass die Hülse vor
der Verschraubung am Rohrleitungsteil entlang gleitet und bei
Bedarf erst wieder herangeschoben werden muss.
Beispielsweise ist der Körper mit der Überwurfmutter des
zweiten Rohrleitungsteils fest verbunden und die Hülse ist
relativ zum ersten Rohrleitungsteil verschiebbar und auch
drehbar angeordnet. Der Körper ist dadurch stets stabil gela
gert. Es wird der Vorteil erzielt, dass der Körper nach der
Verschraubung still steht und durch Heranführen und Drehen
der Hülse die richtige Position der Hülse hinsichtlich des
Körpers leicht gefunden werden kann, sofern es sich um die
richtige Schraubverbindung handelt.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird insbesondere der
Vorteil erzielt, dass eine falsche Schraubverbindung zwischen
zwei Rohrleitungsteilen schnell und zuverlässig erkannt wer
den kann. Eine Korrektur ist dann in kurzer Zeit möglich.
Falls die Rohrleitungsteile zu einem Kugelmesssystem in einem
Kernkraftwerk gehören, kann es nach einer Revison nicht zu
Ausfällen im Kugelmesssystem durch falsche Verschraubungen
kommen.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zum Überprüfen
einer Verschraubung von zwei Rohrleitungsteilen wird anhand
der Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Überprüfen einer Verschrau
bung bei geöffneter Verschraubung.
Fig. 2 zeigt eine entsprechende Vorrichtung nach der Ver
schraubung, aber vor der Überprüfung.
Fig. 3 zeigt eine entsprechende Vorrichtung nach der Überprü
fung.
Die in Fig. 1 gezeigten Rohrleitungsteile 1, 2 können Be
standteil eines Kugelmesssystems sein. Für eine Revision sind
die beiden Rohrleitungsteile 1, 2 voneinander getrennt. Zur
späteren Verbindung dient ein Grundkörper 3, auf den eine
Überwurfmutter 4 des zweiten Rohrleitungsteiles 2 bereits
aufgeschraubt ist. Auch das erste Rohrleitungsteil 1 ist mit
einer Überwurfmutter 5 ausgestattet, die auf den Grundkörper
3 aufgeschraubt werden kann. Am ersten Rohrleitungsteil 1 ist
eine Hülse 6 verschiebbar angeordnet. Diese kann über die
Überwurfmutter 5 geschoben werden. Zur Führung der Hülse 6
ist mit der Überwurfmutter 5 des ersten Rohrleitungsteiles 1
ein Führungsrohr 7 verbunden, das das erste Rohrleitungsteil
1 über einen Abschnitt umschließt, der so bemessen ist, dass
die Hülse 6 stets auf dem Führungsrohr 7 gleitet. Am Ende des
Führungsrohres 7 ist eine Halteplatte 8 angeordnet, die die
von der Überwurfmutter 5 weg gerichtete Bewegung der Hülse 6
begrenzt. Mit der Überwurfmutter 4 des zweiten Rohrleitungs
teiles 2 ist an der vom Grundkörper 3 abgewandten Stirnfläche
ein Körper 9 fest verbunden. Dieser Körper 9 hat einen ko
dierten Querschnitt, der bei zusammengehörigen Rohrleitungs
teilen 1, 2 mit einem kodierten Innenquerschnitt der Hülse 6
übereinstimmt.
Fig. 2 zeigt die gleiche Vorrichtung wie Fig. 1, wobei je
doch die Überwurfmutter 5 des ersten Rohrleitungsteiles 1 auf
den Grundkörper 3 aufgeschraubt ist. Eine Überprüfung der
Verschraubung ist noch nicht erfolgt.
Fig. 3 zeigt eine korrekte Verbindung der beiden Rohrlei
tungsteile 1, 2 nach einer Überprüfung. Im Vergleich zu Fig.
2 ist die Hülse 6 am Führungsrohr 7 heruntergeschoben worden,
wobei durch eine Drehung der Hülse 6 um ihre Längsachse die
Position gesucht worden ist, bei der die Hülse 6 über den
Körper 9 geschoben werden kann. In dieser Position passen der
kodierte Querschnitt des Körpers 9 und der kodierte Innen
querschnitt der Hülse 6 zusammen. Bei nicht zusammengehörigen
Rohrleitungsteilen 1, 2 würde die Hülse 6 auf den Körper 9
aufschlagen und würde diesen nicht übergreifen können. Um die
Wahrscheinlichkeit von Verwechslungen beim Verschrauben von
Rohrleitungsteilen 1, 2 noch weiter zu verkleinern, kann am
Führungsrohr 7 eine z. B. farbige Markierung 10 angebracht
sein, die nur dann sichtbar wird, wenn die Hülse 6 über den
Körper 9 geschoben ist. Falls nicht bemerkt würde, dass Hülse
6 und Körper 9 nicht zusammenpassen, bleibt die Markierung 10
durch die Hülse 6 verdeckt, was dann sogar aus großer Entfer
nung zu erkennen ist. Es sind also zwei Methoden zur Überprü
fung gegeben.
Mit der Vorrichtung zum Überprüfen einer Verschraubung ist
ausgeschlossen, dass nicht zusammengehörende Rohrleitungs
teile 1, 2 miteinander verbunden sind, was nach der Ver
schraubung zu Störungen des Betriebes führen könnte.