Die Erfindung betrifft einen Profilverbinder für ein Leichtmetall-Profilsy
stem. Solche Leichtmetall-Profilsysteme und Verfahren zur Verbindung
von Leichtmetallprofilen unter Verwendung einer Montagevorrichtung
werden für Fenster, Türen und insbesondere automatische Türanlagen
verwendet. Der Profilverbinder befestigt senkrecht aufeinander stoßende
Profile aneinander. Hierbei wird der Profilverbinder in einer Befestigungs
schiene eines ersten Profils befestigt. Anschließend wird ein hohles
zweites Profil über den Profilverbinder gestülpt und gegen das erste Profil
geschoben und am Profilverbinder befestigt.
Aus der Praxis ist es bekannt, solche Profile mittels eines Profilverbinder
zu verschrauben. Hierzu werden bereits in der Fertigung Bohrungen für
den späteren Zusammenbau in den Profilen und in dem Profilverbinder
vorgegeben. Die Montage eines derartigen Profilsystemes ist aufwendig,
da die Handhabung, das Einführen und Zentrieren von Schrauben und
Bolzen je nach Komplexität des Profilaufbaus zeitintensiv und kompliziert
ist. Durch die Vorgabe der Bohrung ist es nur bedingt möglich, auftre
tende Toleranzen auszugleichen, so daß das optische Erscheinungsbild
beeinträchtigt wird. Des weiteren ist die Komplexität des Profilaufbaus
und die mangelnde Möglichkeit der universellen Verwendung solcher
Profilverbinder fertigungs- und montagefeindlich.
Darüber hinaus ist aus der EP 0 867 593 A2 ein Stoßverbinder bekannt
geworden, für dessen Befestigung an einem ersten Profil keine Schrau
ben oder Bolzen notwendig sind. Der Profilverbinder ist mit einem elasti
schen Arm paar ausgebildet, so daß er frontal in eine Schiene des ersten
Profils eingeklipst wird und darin verschiebbar ist. Die Verschraubung des
über den Profilverbinder gestülpten zweiten Profils bewirkt gleichzeitig
eine Spreizung der Arme, so daß der Profilverbinder in der Schiene des
ersten Profils eingeklemmt wird. Diese Klemmbefestigung des Profilver
binders gewährleistet insbesondere bei schweren Türanlagen keinen aus
reichenden Kraftschluß gegen ein nachträgliches Verrutschen. Besonders
problematisch ist die Gewährleistung von gleichbleibenden Elastizitätsei
genschaften über die Lebensdauer derartiger Profilverbinder.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Profilverbinder für
ein Profilsystem zu schaffen, der einfach und universell montiert werden
kann und die Stabilität des Profilsystemes gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspru
ches 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Ge
genstandes des Anspruches 1 sind in den Unteransprüchen angegebe
nen.
Der Gegenstand des Anspruches 1 weist den Vorteil auf, daß ein einheit
liches und montagefreundliches Prinzip zur Verbindung von Profilen ge
schaffen worden ist. Das Verbindungsprinzip gewährleistet eine einfache
und einheitliche Montage. Vor allem der symmetrische Aufbau des Profil
verbinders und das durchgängige Verbindungsprinzip ermöglichen nied
rige Fertigungskosten, da der Profilverbinder nur hinsichtlich seiner
Längsausdehnung anzupassen ist, aber keine Formvarianten notwendig
sind. Fertigungstoleranzen in Querrichtung zwischen einer Befestigungs
schiene an einem ersten Profil und einem Befestigungssockel am Profil
verbinder werden durch eine Zentrierung ausgeglichen, so daß ein aufzu
schiebendes zweites Profil exakt am ersten Profil anliegt. Äußerlich ist
von dem Profilverbinder weder etwas zu sehen noch werden irgendwel
che Funktionen beeinflußt.
Ein wesentlicher Bestandteil des Profilsystemes ist ein Befestigungsbe
reich an einer Außenseite der Profile in die ein Befestigungssockel des
Profilverbinders einfach eingeschoben und positioniert werden kann. Der
Profilverbinder wird vorzugsweise auf ein vertikal angeordnetes erstes
Profil aufgeschoben. Die formschlüssige Führung zwischen dem erstes
Profil und dem Profilverbinder erfolgt mittels des Befestigungsbereiches
und dem Befestigungssockel, die zueinander komplementär sind. Insbe
sondere die Befestigung des Profilverbinders an dem ersten Profil ist äu
ßerst montagefreundlich. Nachdem der Profilverbinder in dem Befesti
gungsbereich des ersten Profils positioniert ist, wird er in Querrichtung
zentriert. Anschließend wird eine Schraube in die Öffnung des Profilver
binders eingeführt und in die Profilwand des ersten Profils eingeschraubt.
Erst durch diesen Montageschritt wird ein Loch in das erste Profil einge
bracht und ein Gewinde geschnitten. Diese Schraubverbindung gewähr
leistet eine stabile Verbindung zwischen dem ersten Profil und dem Profil
verbinder. Trotz dieser variablen Positionierung des Profilverbinders wird
kein Toleranzausgleich erforderlich. Das Einbringen eines Lochmusters
während des Fertigungsprozesses entfällt vollständig, so daß während
der Montage keine Bohrungen zueinander ausgerichtet werden müssen.
Anschließend wird ein zweites Profil über den Profilverbinder geschoben
und befestigt. Eine Montagevorrichtung erleichtert das Befestigen des
zweites Profils am Profilverbinder. Die Montagevorrichtung wird in einer
Hälfte des Befestigungsbereiches des zweiten Profils positioniert, so daß
ein Gewinde- oder Schlagbolzen über einem in dem zweiten Profil vorge
stanzten Loch und einem darin vormontierten Stahlstift orientiert ist. Der
Gewinde- oder Schlagbolzen ist in der Montagevorrichtung in einer Füh
rung angeordnet, so daß bei einer Kraftbeaufschlagung ein senkrecht
gerichteter Kraftimpuls auf den Stahlstift wirkt. Der Kraftimpuls wird opti
mal auf den Stahlstift umgelenkt. Verkantungen sind nicht möglich, da
durch die formschlüssige Plazierung der Montagevorrichtung in dem Be
festigungsbereich kein Bewegungsspielraum vorhanden ist. Darüber hin
aus wird durch eine Kante in der Führung die optimale Einpresstiefe für
den Stahlstift vorgegeben. Bekannte von Hand geführte Gewinde- oder
Schlagbolzen ermöglichen unter beengten und komplizierten Platzver
hältnissen keine optimale Positionierung, so daß die Montagevorrichtung
die Montage erheblich vereinfacht. Die Montagevorrichtung besteht aus
längs geteilten Hälften, die mittels einer Federeinrichtung zusammen
pressbar aneinander gehalten sind. Dadurch wird ein formschlüssiges
Plazieren der Montagevorrichtung in dem Befestigungsbereich möglich.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfe
nahme der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Querschnitt des Profilverbinders.
Fig. 2 Einen Längsschnitt durch einen Profilverbinder gemäß Linie
A-A in Fig. 1.
Fig. 3 Eine Frontansicht des Profilverbinders gemäß Fig. 1.
Fig. 4 Einen Längsschnitt eines zwischen einem ersten Profil und
einem zweiten Profil eingesetzten Profilverbinders in einem
Leichtmetallrahmen einer Leichtmetalltür.
Fig. 5 Einen Querschnitt gemäß Linie B-B gemäß Fig. 4.
Fig. 6 Eine Montagevorrichtung für den Profilverbinder in einer
Schnittansicht.
Fig. 7 Eine Montagevorrichtung für den Profilverbinder in einer
weiteren Schnittansicht.
Gleiche oder gleichwirkende Bauteile sind in den Figuren mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet.
Ein Profilverbinder 1 ist Bestandteil eines Leichtmetallprofilsystemes, das
z. B. für eine verglaste, nicht näher dargestellte Türanlage, die aus einem
feststehenden Seitenteil und einem ortsveränderlichen Flügel bestehen
kann, Verwendung findet. Die wesentlichen Bestandteile sind hier ein
vertikal angeordnetes Profil 2 und ein horizontal angeordnetes Profil 3,
die durch den Profilverbinder 1 miteinander verbunden werden. Der Pro
filverbinder 1 wird vorzugsweise auf das Profil 2 aufgeschoben, positio
niert und befestigt. Anschließend wird das Profil 3 über den Profilverbin
der 1 geschoben und befestigt. Diese Art der Verbindung ist prinzipiell
unter der Bezeichnung Stoßverbindung bekannt, da die beiden Profile 2, 3
senkrecht aufeinander stoßen.
Die Profile 2 und Profile 3 bestehen in der Regel aus einem Leichtmetall,
z. B. Aluminium, wobei die Oberfläche je nach Notwendigkeit bearbeitet
und/oder beschichtet, z. B. eloxiert sein kann. Das in den Fig. 4 und 5
dargestellte Profil 2 hat einen nahezu rechteckigen Hohlraum 4, der an
einer Profilwand 5 einen Befestigungsbereich 6 für den Profilverbinder 1
oder weitere Profile aufweist. Zwei einwärts gerichtete Haken 7 bilden
zusammen mit der Profilwand 5 den Befestigungsbereich 6, in dem mittig
ein T-förmiger Ansatz 8 von der Profilwand 5 hervorsteht. Außerdem weist
der Ansatz 8 außen in seiner Mitte Kerben 9 auf. Dieser derart ausgebil
dete Befestigungsbereich 6 stellt ein typisches Merkmal des gesamten
Profilsystemes dar. An verschiedenen anderen Profilen, unter anderem
auch am Profil 3, ist der Befestigungsbereich 6 ebenfalls, gegebenenfalls
leicht abgewandelt, ausgebildet. Im Profil 2 ist darüber hinaus einstückig
eine Innenwand 10 ausgebildet, so daß eine Welle eines Schwenkbe
schlages (nicht dargestellt) formschlüssig aufnehmbar ist.
Der Profilverbinder 1 hat einen rechteckigen Querschnitt und ist in seiner
Länge an die Innenabmessungen des jeweiligen später aufzuschiebenden
Profils 3 angepaßt. Gegenüberliegende Seitenwände 11 enden ei
nerseits mit Einführschrägen 12 in einer Kopfwand 13 und andererseits in
einer der Kopfwand 13 gegenüberliegenden Basiswand 14. Die Basis
wand 14 hat eine vergleichsweise große Wandstärke, damit ein zum Be
festigungsbereich 6 des ersten Profils 2 komplementärer Befestigungs
sockel 15 realisierbar ist. Mittig ist in der Basiswand 14 ein T-förmiger
Kanal 16 ausgebildet, der beim Schieben des Profilverbinders 1 in dem
Befestigungsbereich 6 des Profils 2 entlang des T-förmigen Ansatzes 8
formschlüssig gleitet. Das weiteren ist außen in beiden Seitenwänden 11
des Profilverbinders 1 auf Höhe der Basiswand 14 je eine Nut 17 einge
lassen, die mit dem jeweiligen Haken 7 des Befestigungsbereiches 6
gleitend zusammenwirkt. Innerhalb des Hohlraumes 4 des Profilverbin
ders 1 ist mittig an der Kopfwand 13 eine hohle, in Längserstreckung des
Profilverbinders 1 ausgebildete, rohrförmige Stiftaufnahme 18 einstückig
angeformt. In der Basiswand 14 des Profilverbinders 1 sind zwei Gewin
debohrungen 19 ausgebildet, in die entsprechende Gewindestifte 20 ein
drehbar sind. Des weiteren sind in der Basiswand 14 zwei Bohrungen 21
eingelassen, in die Gewindezapfen 22 eingebracht werden. In der Kopf
wand 13 sind vier Öffnungen 23 eingelassen, um die Gewindestifte 20 in
die Gewindebohrungen 19 und die Gewindezapfen 22 in die Bohrungen
21 einführen und bedienen zu können. Die Gewindebohrungen 19 sind
mittig in der Basiswand 14 und in Längserstreckung jeweils an den Enden
des Profilverbinders 1 ausgebildet. Die beiden Bohrungen 21 sind au
ßermittig versetzt neben den beiden Gewindebohrungen 19 in die Basis
wand 14 eingelassen. Das Lochmuster der Öffnungen 23 in der Kopfwand
13 entspricht der Anordnung der Gewindebohrungen 19 und Bohrungen
21 in der Basiswand 14. Die zu den mittigen Gewindebohrungen 19 ge
hörigen Öffnungen 23 durchdringen zwangsläufig die in der Kopfwand 13
ausgebildete Stiftaufnahmen 18.
Nachfolgend wird das Zusammenfügen des Profils 2 und des Profils 3
mittels des Profilverbinders 1 beschrieben. Der Profilverbinder 1 wird
hierzu mit seinem Befestigungssockel 15 in den Befestigungsbereich 6
des Profils 2 eingeschoben und gemäß vorgegebener Montagemaße
positioniert. Nach der Positionierung des Profilverbinders 1 werden durch
die beiden Öffnungen 23 die Gewindestifte 20 in die beiden Gewindeboh
rungen 19 eingeführt und gegen den Ansatz 8 geschraubt. Die Gewin
destifte 20 treten aus den Gewindebohrungen 19 heraus und zentrieren
mittels der Kerbe 9 in dem Ansatz 8 den Profilverbinder 1 in dem Befesti
gungsbereich 6. Anschließend wird der Profilverbinder 1 durch Gewinde
zapfen 22, die durch die Öffnungen 23 und die Bohrungen 21 des Profil
verbinders 1 eingeführt werden, endgültig am Profil 2 befestigt. Die Ge
windezapfen 22 werden hierzu mit Werkzeugen (nicht dargestellt) in die
Profilwand 5 des Profils 2 geschraubt. Erst durch die Krafteinwirkung auf
die Gewindezapfen 22 wird ein entsprechendes Loch 24 in der Profilwand
5 geschaffen. Das Profil 3 wird danach senkrecht zum Profil 2 über den
Profilverbinder 1 gesteckt. Die Einführschrägen 12 an den Seitenwänden
11 des Profilverbinders 1 erleichtern das Zusammenfügen. Nach voll
ständigem Aufschieben des Profils 3 auf den Profilverbinder 1 fluchten
vorgestanzte Löcher 26 in den Profilwänden 27 des Profils 3 mit der hoh
len Stiftaufnahme 18. Durch die vorgestanzten Löcher 26 werden Stahl
stifte 28 reibschlüssig in die Stiftaufnahme 18 des Profilverbinders 1 ge
preßt. Damit ist eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Profil 2 und
dem Profil 3 gewährleistet.
Eine Montagevorrichtung 29 erleichtert das Einpressen der Stahlstifte 28
durch die Löcher 26 in die Stiftaufnahme 18 des Profilverbinders 1. Die
Montagevorrichtung 29 wird in eine Hälfte des entsprechenden Befesti
gungsbereiches 6 des Profils 3 positioniert, so daß ein integrierter Ge
windebolzen 30 über den in dem vorgestanzten Loch 26 vormontierten
Stahlstift 28 orientiert ist. Der Gewindebolzen 30 ist in der Montagevor
richtung 29 in einer Führung 31 angeordnet, so daß bei einer Kraftbeauf
schlagung durch eine Schraubeinrichtung, z. B. ein manueller oder auto
matischer Schraubendreher, ein senkrecht gerichteter Kraftimpuls auf den
Stahlstift 28 wirkt und das Profil 3 an dem Profilverbinder 1 fixiert. Darüber
hinaus wird durch eine Kante 32 in der Führung 31 die optimale Ein
presstiefe für den Stahlstift 28 vorgegeben.
Die Montagevorrichtung 29 besteht aus längsgeteilten Hälften 33, 34, die
mittels einer Federeinrichtung 35 zusammenpressbar aneinandergehalten
werden. Bei manueller Kraftbeaufschlagung auf die Federeinrichtung 35
wird die Montagevorrichtung 29 so zusammengepresst, daß sie in der
Befestigungsschiene 6 plazierbar ist. Bei der Entspannung der Federein
richtung 35 erfolgt ein federkraftbeaufschlagter Formschluß innerhalb der
Befestigungsschiene 6. Nach dem Einpressen des Stahlstiftes 28 kann
die Montagevorrichtung 29 unter Zusammenpressung der Federeinrich
tung 35 wieder aus dem Befestigungsbereich 6 entfernt werden.
Bezugszeichenliste
1
Profilverbinder
2
Profil
3
Profil
4
Hohlraum
5
Profilwand
6
Befestigungsbereich
7
Haken
8
Ansatz
9
Kerbe
10
Innenwand
11
Seitenwand
12
Einführschräge
13
Kopfwand
14
Basiswand
15
Befestigungssockel
16
Kanal
17
Nut
18
Stiftaufnahme
19
Gewindebohrung
20
Gewindestift
21
Bohrung
22
Gewindezapfen
23
Öffnung
24
Loch
26
Loch
27
Profilwand des Profils
3
28
Stahlstift
29
Montagevorrichtung
30
Gewindebolzen
31
Führung
32
Kante
33
Hälfte
34
Hälfte
35
Federeinrichtung