DE19855617C2 - Granuliervorrichtung mit Schneidrotor - Google Patents
Granuliervorrichtung mit SchneidrotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Granuliervorrichtung zum Trennen von Kunststoff
fasersträngen in Pellets mit einer Strangzufuhreinrichtung und einem Schneidrotor
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Granuliervorrichtungen (bzw. Pelletiervorrichtungen) werden in
Stranggranulieranlagen eingesetzt, in denen ein Kunststoff in schmelzflüssigem
Zustand aus Düsen zu Strängen gepresst wird, die zunächst in einem Zufuhrkanal
soweit abgekühlt werden, dass sie keine klebrige Oberfläche aufweisen, und dann
mittels einer Strangzufuhreinrichtung einer Granuliervorrichtung zugeführt wer
den. In der Granuliervorrichtung dreht sich ein zylindrischer Schneidrotor mit
hoher Drehzahl, der auf seiner Mantelfläche mit Schneidmessern bestückt ist und
die Kunststofffaserstränge in Pellets trennt. Derartige Pellets können dann als
Kunststoffgranulat für weitere Verarbeitungsschritte zur Verfügung gestellt wer
den.
Danach ist das Herzstück einer derartigen Granuliervorrichtung der Schneidrotor
mit seinen Messern. Diese Messer sind am Umfang des Rotormantels verteilt und
können mechanisch oder pneumatisch oder hydromechanisch oder elektromecha
nisch mit ihren Fußbereichen in Nuten in dem Rotorkörper eingeklemmt werden.
Es sind natürlich auch Schneidrotoren denkbar, in denen vorzugsweise Hartme
tallmesser in den Nuten des Rotorkörpers eingelötet sind, jedoch haben derartige
Lösungen den Nachteil, dass die Messer nicht ohne hohen Aufwand ausgewech
selt werden können.
Aus der Druckschrift EP 0 357 549 A1 ist ein Schneidrotor mit in Nuten eines
Rotorkörpers eingespannten Messern bekannt, wobei die Messer mindestens eine
konkave Spannfläche aufweisen, gegen welche eine Konusschraube anliegt, deren
Achse parallel zur Längsrichtung des Messers liegt, wobei der Konus der Konus
schraube exzentrisch an der Spannfläche anliegt. Diese bekannte Lösung sieht für
ein Messer zwei gegeneinander verspannte Konusschrauben vor, wobei die eine
Konusschraube in axialer Richtung von einem Rand des Messers aus das Messer
einspannt und die zweite Konusschraube von dem gegenüberliegenden Rand des
Messers dieses verspannt. Damit wird das Messer in axialer Richtung auf dem
Motormantel fixiert und vorgespannt.
Diese bekannte Lösung hat den Nachteil, dass von beiden Seiten auf das Messer
Druck ausgeübt wird und somit sich das Messer im Toleranzbereich der Nut im
Rotorkörper nachteilig verbiegen oder verwölben kann. Damit ist nachteilig einer
seits eine geometrische Ungenauigkeit verbunden und andererseits kann dieses
auch unvorhergesehene Unwuchten verursachen.
Ein weiterer Nachteil der axialen Verspannung bei der bekannten Lösung liegt
darin, dass die Konusschrauben in ihrem kritischen Übergang vom Konus zum
Gewinde auf Zug beansprucht werden, so dass durch die Kerbwirkung des Ge
windeübergangs zum Konus der gesamte Konus mit dem Schraubenkopf durch
Kerbriss abreißen kann. Bei einem derartigen Schaden wird z. B. das Hartmetall
messer durch nichts mehr gehalten, da lediglich das Gewinde der Konusschraube
im Rotorkörper verbleibt, so dass z. B. das Hartmetallmesser durch die Fliehkraft
des Rotors aus der Nut geschleudert wird und die gesamte Granuliervorrichtung
gefährdet. Um derartige Kerbbrüche zu vermeiden, muss die Konusschraube
überdimensioniert werden und besonderen Bearbeitungsschritten während ihrer
Herstellung unterworfen werden, um die Kerbwirkung bei dem Übergang von
dem Gewinde zu dem Konusbereich zu minimieren. Ferner muss eine vollständi
ge Gewindebohrung im Material des Rotorkörpers untergebracht werden, um eine
sichere Spannmöglichkeit der Konusschrauben zu gewährleisten. Dazu ist eben
falls ein hoher Anteil an Rotorkörpermaterial erforderlich. Somit ergibt sich der
weitere Nachteil, dass nicht beliebig viele Messer auf dem Rotormantel verteilt
werden können, da diese mechanische Befestigungsart mit Konusschrauben ein
erhebliches Volumen zwischen zwei Messern fordert.
In der DE 28 29 732 A1 ist eine weitere Gestaltung der Befestigung der Schneid
messer an einem Schneidrotor beschrieben, bei der in eine axial gerichtete Aus
nehmung im Schneidmesser und eine damit korrespondierende Ausnehmung im
Schneidrotor Klemmkörper aus Silikonstoff eingesetzt sind, die durch in den
Schneidrotor eingedrehte Madenschrauben so stark zusammengepresst werden,
dass sie aufgrund ihres Drucks gegen das Schneidmesser dieses in einer das
Schneidmesser aufnehmenden Aufnahmenut festhalten. Mit dieser Befestigungs
methode der Schneidmesser lässt sich eine dauerhafte Festhaltung der Schneid
messer im Schneidrotor nicht gewährleisten, da der Silikonkautschuk als elasti
sches Material wegen des auf ihn ausgeübten hohen Druckes zum Fließen neigt,
was eine gewisse Nachgiebigkeit zur Folge hat, zumal die einzelnen Schneidmes
ser bei dem Schneidvorgang einer starken rhythmischen Stossbelastung ausgesetzt
sind, die in ganz besonderer Weise eine hochgradig wirksame Befestigung der
Schneidmesser am Schneidrotor erfordert.
Eine weitere Gestaltung der Befestigung von Schneidmessern am Schneidrotor ist
in der EP 0 182 037 A1 beschrieben, bei der als Klemmelement aufspreizbare
Spannhülsen verwendet werden, die zwar nach erfolgter Aufspreizung eine siche
re Befestigung der Schneidmesser am Schneidrotor unter Vermeidung axialer
Verschiebungskräfte bewirken, deren Aufspreizen jedoch dann problematisch ist,
wenn aufgrund der Reibung einer in die jeweilige Spannhülse eingedrehten Ma
denschraube diese die Spannhülse mitnimmt, so dass deren Aufspreizen Schwie
rigkeiten bereiten kann.
Durch die nachstehend beschriebene Erfindung werden diese Nachteile vermie
den, und zwar durch eine besondere Gestaltung der Spannhülse im Zusammen
hang mit den die Spannhülse aufnehmenden Aussparungen, wodurch eine Sperr
vorrichtung gegen Verdrehen der Spannhülse geschaffen wird. Dies geschieht in Verbendung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Die Wirkungsweise der Sperrvorrichtung gegen Verdrehen der Spannhülse beruht
also auf zwei miteinander in funktioneller Beziehung stehenden Merkmalen,
nämlich die Gestaltung der Spannhülse mit dem exzentrischen Ansatz und die
Länge der Aussparungen, die die Aufnahme des Ansatzes ermöglichen und
gleichzeitig seine Verdrehung verhindern. Dadurch wird gewährleistet, dass beim
Eindrehen einer die Spannhülse aufspreizenden Madenschraube die Spannhülse in
ihrer Lage festgehalten wird, sich also nicht von der Madenschraube mitgedreht
werden^ kann, so dass diese bei ihrem Eindrehen sofort die Spannhülse aufspreizt,
so dass diese mit Sicherheit ihre Festhaltefunktion ausüben kann.
Vorzugsweise bilden die Aussparungen in den Schneidmessern und die Ausspa
rungen im Rotorkörper zusammen im Querschnitt gegeneinander versetzte Kreis
segmente. Dieser Versatz der Querschnittskreissegmente der Aussparungen ge
geneinander ist minimal und sorgt dafür, dass nicht nur eine Klemmwirkung in
tangentialer Richtung auf das Schneidmesser von der Spannhülse aus einwirkt,
sondern auch eine radiale Komponente das Messer auf den Rotor presst. Dazu ist
vorzugsweise das Querschnittskreissegment der Aussparung des Schneidmessers
radial auswärts gegenüber dem Querschnittskreissegment der Aussparung des
Rotorkörpers versetzt. Ein Versatz in dieser Richtung bewirkt, dass die Spannhül
se radial das Messer in die Nut des Rotorkörpers presst, so dass kein Spiel zwi
schen dem Nutgrund und dem Schneidmesser möglich ist.
Ein bevorzugtes Material für die Spannhülse ist Federbronze. Dieses Material ist
nicht nur hochelastisch wie der Federstahl, sondern erlaubt auch eine begrenzte
plastische Verformung, so dass sich die Federbronze leichter an Querschnittsver
schiebungen und Querschnittsversatz zwischen der Aussparung des Schneidmes
sers und der Aussparung in dem Rotorkörper anpassen kann.
Vorzugsweise sind die Schneidmesser mit ihrem Fußbereich in den Nuten in
axialer Richtung in einem spitzen Winkel kleiner als 10 Grad vorzugsweise zwi
schen 3 und 6 Grad zur Rotorachse des Schneidrotors auf dem Rotormantel
gleichmäßig verteilt in dem Rotorkörper angeordnet. Diese Anordnung hat den
Vorteil, dass die Pellets in der Granuliervorrichtung von den Kunststofffasersträn
gen nicht abgeschlagen, sondern abgeschnitten werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Aussparung des
Schneidmessers auf der Schneidkantenseite eingebracht. Bei dieser bevorzugten
Anordnung der Aussparung wird das Schneidmesser von dem Klemmelement, der
Spannhülse, auf die Nutfläche des Rotorkörpers gepresst, die der Schneidkante
gegenüberliegt. Damit wird das Messer großflächig durch die hintere Nutwand
gestützt, da das Spannelement die gesamte Messerfläche gegen die Nutrückwand
drückt. Es kann natürlich das Spannelement und die Aussparung auf der anderen
Seite, die der Schneidkante gegenüberliegt, eingebracht werden, jedoch sind die
Auflageflächen dann wesentlich verringert, so dass Kippmomente des Schneid
messers in der Nut auftreten können.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung wer
den nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegen
den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines Schneidrotors einer Granuliervorrichtung einer
ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Prinzipskizze eines Schneidrotors einer Granuliervorrichtung einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine Ansicht eines Messers einer Granuliervorrichtung einer Ausfüh
rungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Messers der Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine geschlitzte Spannhülse einer Ausführungs
form der Erfindung und
Fig. 6 eine Prinzipskizze einer Madenschraube einer Granuliervorrichtung einer
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Klemmelementes mit Sperrvorrichtung gegen
Verdrehen,
Fig. 8 einen vergrößerten Abschnitt eines Schneidrotors mit eingepasstem
Klemmelement mit Sperrvorrichtung gegen Verdrehen.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Schneidrotors 1, wie er in einer Granuliervor
richtung einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eingesetzt
wird.
Der Schneidrotor weist einen Rotorkörper 5 auf, der auf seiner Rotormantelfläche
2 Schneidmesser 3 vorzugsweise aus Hartmetallplatten trägt. Die Hartmetallplat
ten weisen eine Schneidkante 7 auf, die aus dem Rotormantel herausragt. Ein
Fußbereich 22 einer jeden Schneidplatte steckt in einer Nut 6, die parallel zur
Rotorachse 4 in den Rotorkörper 5 von der Rotormantelfläche 2 aus eingearbeitet
ist. Die Nut 6 weist einen spitzen Anstellwinkel α zur Radialen r des Schneidro
tors 1 auf, so dass das Schneidmesser einen gleichen Anstellwinkel einnehmen
kann, sobald es in der Nut fixiert ist.
Zur Fixierung des Schneidmessers in der Nut sind in dieser Ausführungsform der
Fig. 1 Aussparungen im Fußbereich 22 der Schneidmesser 3 vorgesehen, die
sich parallel zur Schneidkante 7 erstrecken. In diese Aussparungen greift ein
Klemmelement 10 ein, das sich gegen den Rotorkörper 5 abstützt und in dieser
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von einer Spannhülse 11 mit Schlitz
23 gebildet wird. Dazu ist die zylindrische Außenkontur der Spannhülse 11 kon
form zu der Aussparung 8 des Schneidmessers 3.
Zur Abstützung der Spannhülse in dem Rotorkörper ist in der Ausführungsform
nach Fig. 1 eine zur Spannhülse konforme Aussparung 12 im Rotorkörper vor
gesehen, wobei die Aussparungen 12 im Rotorkörper 5 und in dem Schneidmesser
3 Querschnittkreissegmente darstellen, die sich zu einem kreisförmigen Quer
schnitt ergänzen. In diesen kreisförmigen Querschnitt kann die geschlitzte Spann
hülse 11 eingepresst werden, so dass ihre zylindrische Außenkontur mit den Aus
sparungen in axialer Richtung kraftschlüssig verbunden ist und in radialer Rich
tung eine formschlüssige Verbindung zwischen Schneidmesser 3 und Schneidro
tor 1 bildet.
Die Kreissegmente der Querschnitte der Aussparungen 12 des Rotorkörpers 5 und
der Aussparungen 8 der Schneidmesser 3 sind in dieser Ausführungsform radial
gegeneinander versetzt. Da dieser Versatz nur 0,02-0,2 Millimeter beträgt, ist er
in der Prinzipskizze nach Fig. 1 nicht erkennbar. Bei diesem Versatz ist die Aus
sparung 8 im Schneidmesser 3 radial nach außen gegenüber der Aussparung 12 im
Rotorkörper 5 versetzt. Durch diesen Versatz wird beim Eintreiben der geschlitz
ten Spannhülse in die Klemmposition der Fußbereich 22 des Schneidmessers 3
auf den Nutgrund der Nut 6 gepresst. Durch das Anordnen der Aussparung 8 auf
der Schneidkantenseite 21 des Schneidmessers 3 wird erreicht, dass das Spann
element 11 das Schneidmesser gleichzeitig mit einer Rückseite 25 flächig gegen
die Nutenseitenwand 26 presst. Damit werden vorteilhaft die Schneidkräfte, die
auf die hervorstehende Schneidkante 7 des Schneidmessers 3 wirken, über die
Nutenseitenwand 26 auf den Rotorkörper 5 übertragen.
Sowohl die Aussparung 12 in dem Rotorkörper 5 als auch die Aussparung 8 in
dem Schneidmesser 3 weisen glatte Oberflächen auf und sind leicht durch Fräsen
oder Bohren herstellbar. Damit sind die Klemmflächen, auf die die Spannhülse
einwirkt, vollkommen frei von gewindeartigen Kerben, so dass eine material
schwächende Kerbwirkung, insbesondere im Bereich des Rotorkörpers 5, vermie
den wird. Da die axiale Verspannung durch die Spannhülse keinerlei Druck in
axialer Richtung oder in Längsrichtung auf die Schneidmesser 3 ausübt, werden
die Schneidmesser nicht in ihrer Längserstreckung in der Größenordnung der
Passtoleranz zwischen Nut 6 und Schneidmesser 3 verbogen oder verwölbt.
Zum Auswechseln eines Schneidmessers 3 muss die Spannhülse 11 aus ihrer
Klemmposition entfernt werden. Dazu kann vorzugsweise ein Innengewinde in
der Spannhülse vorgesehen werden.
Fig. 2 zeigt eine Prinzipskizze eines Schneidrotors 1 einer Granuliervorrichtung
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Gleiche
Bezugszeichen in dieser Figur zeigen gleiche Konstruktionselemente. In dieser
bevorzugten Ausführungsform weist die geschlitzte Spannhülse ein Innengewinde
auf. Dieses Innengewinde verjüngt sich konisch nach innen, so dass eine
zylindrische Madenschraube 17 mit einem Imbussechskant 27 auf ihrer
Spannhülse 11 eingedreht werden kann und dabei die zylindrische Außenkontur
der Spannhülse aufweitet, so dass diese formschlüssig den Rotorkörper 5 mit dem
Schneidmesser 3 über die Aussparungen 8 und 12 in radialer Richtung verbindet
und kraftschlüssig dafür sorgt, dass eine axiale Verschiebung der Schneidmesser 3
gegenüber dem Rotorkörper 5 nicht auftreten kann. Diese zweite bevorzugte Aus
führungsform der Erfindung hat gegenüber der ersten den Vorteil, dass die
Spannhülse nicht in die Aussparungen 8 und 12 eingepresst werden muss, sondern
es kann eine Schiebepassung vorgesehen werden, die erst durch das Eindrehen der
Madenschraube 17 in das sich von außen nach innen verjüngende Innengewinde
der Spannhülse 11 zu einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Rotorkörper 5
und Schneidmesser 3 führt.
Fig. 2 zeigt außerdem die Prinzipskizze eines Schneidrotors 3 einer Granuliervor
richtung einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die nun im
Detail mit Hilfe der Fig. 3 bis 6 erläutert wird. Fig. 3 zeigt dazu eine Ansicht
eines Schneidmessers 3 einer Granuliervorrichtung der dritten Ausführungsform
der Erfindung. Dieses Schneidmesser 3 hat im Fußbereich 22 auf der Schneid
kantenseite 21 zwei Aussparungen 8 und 9, die parallel zur Schneidkante 7 in das
Schneidmesser 3 eingebracht wurden. Diese Aussparung wird in der Seitenansicht
der Fig. 4 deutlich im Profil gezeigt und bildet im Querschnitt ein Kreissegment.
Dieses Kreissegment ist gegenüber der Aussparung 12, die in den Fig. 1 und 2
gezeigt wird, radial um 0,02 bis 0,2 Millimeter radial nach außen gegenüber der
Aussparung 12 versetzt. Mit diesem Versatz wird erreicht, dass beim Zusammen
bau und Verklemmen mittels einer Spannhülse 11 das Schneidmesser 3 in seg
mentaler Richtung, die sich aus einer tangentialen und einer radialen Komponente
zusammensetzt, in die Nut 6 des Rotorkörpers 5 eingepresst wird.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Spannhülse 11 einer dritten
Ausführungsform der Erfindung. Diese Spannhülse 11 weist ein Innengewinde 13
auf, das sich zylindrisch von dem Außenrand 14 der Spannhülse nach innen er
streckt und im Endbereich 16 der Spannhülse in einen Innenkonus 15 übergeht.
Eine Madenschraube 17, wie sie in Fig. 6 dargestellt wird, steht mit dem Innen
konus 15 durch einen Konusansatz 18 im Eingriff, sobald die Madenschraube 17
in das Innengewinde 13 der Spannhülse 11 eingedreht wird. Bei diesem Eindrehen
der Madenschraube 17 in die Spannhülse 11 wird die Spannhülse 11 im Bereich
des Innenkonus 15 durch den Konusansatz 18 der Madenschraube 17 aufgeweitet.
Dabei wird der Übergang eines Außengewindes 28 der Madenschraube 17 zu dem
Konusansatz 18 nur auf Druck beansprucht. Die Kerbwirkung der Gewindegänge
an dem Übergang zum Konusansatz 18 wird damit minimiert, und selbst wenn es
an dieser Stelle in der Madenschraube zu einem Bruch kommt, kann sich das
Schneidmesser 3 nicht vom Rotorkörper lösen, da der klemmende Konusansatz 18
nicht wie bei einer Konusschraube nach dem Stand der Technik wegfliegen kann.
Folglich kann die Madenschraube 17 wesentlich schlanker und platzsparender
gestaltet werden, und das Gewinde der Schraube greift nur in das Innengewinde
der Hülse ein, so dass keine materialschwächende Gewindebohrung im Rotorkör
per 5, wie es im Stand der Technik der Fall ist, vorzusehen ist.
Zum Auswechseln der Schneidmesser kann die Spannhülse 11 durch Entfernen
der Madenschraube und durch Einschrauben einer Abziehvorrichtung schnell und
sicher ausgewechselt werden. Insbesondere die zweite und dritte Ausführungs
form haben durch die klare und berechenbare Funktionstrennung von Maden
schraube und als Klemmelement dienender Spannhülse einen großen Vorteil und
eine erhöhte Sicherheit gegen Bruchgefahr und Fehlverhalten verglichen mit den
Lösungen im Stand der Technik. Da die Madenschraube der Fig. 6 nicht wie
eine Konusschraube des Standes der Technik auf Zug beansprucht wird, können
ihre Abmessungen äußerst klein gehalten werden, so dass auch die Aussparungen,
insbesondere im Rotorkörper 5, gegenüber dem Stand der Technik vermindert
werden können. Auch diese Tatsache erhöht die Zuverlässigkeit der erfindungs
gemäßen Granuliervorrichtung.
Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht eines Klemmelementes 10 mit einer Sperrvorrich
tung 30 gegen Verdrehen. Diese Sperrvorrichtung besteht in dieser bevorzugten
Ausführungsform aus einem Exzenter 29, der als zylindrischer Ansatz an die
Spannhülse 11 angeformt wurde. Die Achse des Exzenters ist dabei die halbe
Aussparungstiefe t der Aussparung 9 in dem Schneidmesser 3, wie in Fig. 4 ge
zeigt, gegenüber der Längsachse 31 der Spannhülse 11 versetzt. Der Exzenter hat
eine Tiefe a. Entsprechend ist die Aussparung 12 in dem Schneidrotor zur Auf
nahme des Klemmelementes 10 nach Fig. 7 um den Betrag a tiefer als die Aus
sparung 8 oder 9 in dem Schneidmesser 3. Nach Einschieben der geschlitzten
Spannhülse 11, wie sie in Fig. 7 gezeigt wird, in die Aussparungen von Schneid
rotor 1 und Schneidmesser 3 steht der Exzenter 29 in Eingriff mit dem ausspa
rungsfreien Bereich des Schneidmessers 3. Der Ansatz zum Sperren einer Verdre
hung der Spannhülse 11 kann als Sperrvorrichtung 30 eine beliebige Form an
nehmen, wenn die Aussparung 12 im Rotorkörper 5 entsprechend der Form der
Sperrvorrichtung 30 angepasst ist. Vorzugsweise kann dazu eine entsprechend
dem Exzenter 29 versetzte, angepasste und vergrößerte Aussparung, wie eine
Bohrung, im Rotorkörper 5 in Verlängerung der Aussparung 12 angeordnet sein.
Fig. 8 zeigt einen vergrößerten Abschnitt eines Schneidrotors 1 mit eingepasstem
Klemmelement 10 mit einer Sperrvorrichtung 30 gegen ein Verdrehen des
Klemmelements 10 in Form einer Spannhülse 11. Der Exzenter 29 liegt hinter der
Bildebene und ist deshalb gestrichelt gezeichnet. Deutlich ist zu erkennen, dass
der Exzenter 29 aufgrund seiner gegenüber der Längsachse 34 der Spannhülse 11
versetzten Exzenterachse 33 um die halbe Aussparungstiefe der Aussparung 9 in
dem Schneidmesser 3 mit dem aussparungsfreien Bereich 32 des Schneidmessers
3 in Eingriff steht und damit beim Einschrauben und Ausschrauben einer Maden
schraube, wie in den Fig. 2 und 6 gezeigt, in das Innengewinde 13 der Spann
hülse 11 ein Verdrehen der Spannhülse 11 verhindert.
Claims (6)
1. Granuliervorrichtung zum Trennen von Kunststofffasersträngen in Pellets
mit einer Strangzufuhreinrichtung und einem Schneidrotor (1), der durch ein
Antriebssystem gedreht wird und auf seinem Rotormantel (2) verteilte
Schneidmesser (3) aufweist, die mit ihren Fußbereichen (22) in Nuten (6)
im Rotorkörper (5) angeordnet sind, wobei jedes Schneidmesser (3) parallel
zur Schneidkante (7) mindestens eine Aussparung (8, 9) aufweist, die von
der Nut (6) abgedeckt wird und mit einem Klemmelement (10), das sich ge
gen den Rotorkörper (5) abstützt, zusammenwirkt, wobei das Klemmele
ment (10) eine geschlitzte, ausdehnbare Spannhülse (11) ist, deren zylindri
sche Außenkontur mit der Aussparung (8, 9) des Schneidmessers (3) kon
form ist und die Aussparung (8, 9) in dem Schneidmesser (3) mit einer ge
genüberliegenden Aussparung (12) im Rotorkörper korrespondiert, dadurch
gekennzeichnet, dass die Spannhülse (11) an ihrem inneren Ende einen ex
zentrischen Ansatz (29) als Sperrvorrichtung gegen Verdrehen der Spann
hülse (11) aufweist, der in eine Verlängerung der Aussparung (12) im Ro
torkörper hineinragt und in Eingriff mit einem aussparungsfreien Bereich
neben der gegenüberliegenden Aussparung (8, 9) steht.
2. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aussparung (8, 9) in dem Schneidmesser (3) und die Aussparung (12) im
Rotorkörper (5) zusammen im Querschnitt gegeneinander versetzte Kreis
segmente bilden.
3. Granuliervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Querschnittskreissegment der Aussparung (8, 9) des Schneidmessers (3) ra
dial auswärts gegenüber dem Querschnittskreissegment der Aussparung (12)
des Rotorkörpers (5) versetzt ist.
4. Granuliervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aussparung (8, 9) des Schneidmessers (3) in bei
den Randbereichen (19, 20) des Schneidmessers (3) angeordnet ist.
5. Granuliervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schneidmesser (3) mit ihrem Fußbereich (22) in
den Nuten (6) in axialer Richtung in einem spitzen Winkel kleiner 10 Grad
zur Rotorachse (4) des Schneidrotors (1) auf dem Rotormantel (2) gleich
mäßig verteilt in dem Rotorkörper (5) angeordnet sind.
6. Granuliervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aussparung (8, 9) des Schneidmessers (3) auf der
Schneidkantenseite (21) eingebracht ist.
Priority Applications (13)
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---|---|---|---|
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