DE19855254A1 - Vorrichtung zur Retention und Protektion von beschädigten Knochen - Google Patents
Vorrichtung zur Retention und Protektion von beschädigten KnochenInfo
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Abstract
Die Vorrichtung (50) zur Retention und Protektion von beschädigten Knochen (1) weist zwei beiderseits der Knochenbeschädigung (2) an einem Knochen (1) fixierbare Abschnitte (10, 11) auf, welche zur Überbrückung der Knochenbeschädigung (2) über mindestens eine Federeinrichtung (20) axial federnd gegeneinander verschiebbar miteinander gekoppelt sind. Des weiteren besitzt die Vorrichtung Mittel zum Variieren der Federkonstante.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Retention und
Protektion von beschädigten Knochen, mit zwei beidseits der
Knochenbeschädigung an einem Knochen fixieren Abschnitten, welche
zur Überbrückung der Knochenbeschädigung über mindestens eine
Federeinrichtung axial federnd ineinander verschiebbar miteinander
gekoppelt sind.
Beschädigungen von Knochen, d. h. Knochenfrakturen, können mit zwei
unterschiedlichen Methoden behandelt werden. Eine Methode ist die
flexible Fixation (z. B. Verband/Stützgips), die eine natürliche
Knochenheilung zur Folge hat. Eine weitere Methode ist die
operative Frakturbehandlung mit einer rigiden Fixation, die als
sog. primäre Knochenheilung bezeichnet wird. Eine derartige rigide
Fixation findet dadurch statt, daß der Knochen oberhalb und
unterhalb der Bruchstelle mittels Schrauben, Stiften oder dgl.,
mit einer starren Verbindungsstange o. ä. verbunden wird. Diese
starre Verbindungsstange kann entweder als Fixateur extern, d. h.
eine außerhalb des Körpers befindliche Verbindungsstange, als
Plattenimplantat oder dgl., welches direkt außen am Knochen
festgeschraubt wird, oder auch bei Röhrenknochen als Marknagel
ausgebildet sein.
Die natürliche Knochenheilung erfolgt durch die Ausbildung eines
kallösen Gewebes, das mit zunehmender Verfestigung die
Beweglichkeit der Bruchenden immer stärker reduziert, bis
letztlich Stabilität eingetreten ist.
Hierbei vollzieht sich die Knochenheilung in drei Phasen.
Die erste Phase ist charakterisiert als die zelluläre
Kallusbildungsphase (reparative Entzündung). Hierbei ist eine
schnelle Ansammlung von Zellen mesenchymalen (embryonalen)
Ursprungs um die verletzten Gewebestücke herum zu beobachten.
Dieser zelluläre Kallus entwickelt Grundsubstanz und umhüllt nach
und nach die Frakturstelle. Es handelt sich um ein mikroskopisch
sichtbares, neues Knochengewebe, das sich als Reaktion auf die
Knochenverletzung bildet. Voraussetzung für die Kallusbildung
zwischen den Fragmenten ist jedoch zum einen die ausreichende Nähe
der Fragmente zueinander, und zum zweiten eine gewisse Bewegung
zwischen den Fragmenten.
In der zweiten Stufe bildet sich der Bindegewebskallus und
Fixationskallus (Mineralisierungsphase). Diese beruht auf der
Anreicherung von Mineralien in der Knorpel- und Knochensubstanz,
die von den Zellen der ersten Kallusphase gebildet wurde. Das
Einsetzen der Mineralisation ist abhängig von der mechanischen
Stabilität, die durch die vorläufige Anreicherung des
Bindegewebskallus bewirkt wird. Mechanische Stabilität
charakterisiert den klinischen Zustand der knöchernen Überbauung.
In der dritten Knochenheilungsphase (Remodelling) wird das
mineralisierte Gewebe, das die Fraktur durchbaut hat, durch
lamellaren Knochen ersetzt. Damit erhält der verletzte Knochen
wieder seine vollständige normale Funktion. In diesem Stadium
kommt es zur Konsolidierung und Remodellierung.
Die o. g. primäre Knochenheilung mit einer stabilen Fixierung
mittels Platten, Schrauben oder Marknagel zielt darauf ab, bei
möglichst anatomischer Rekonstruktion eine schnelle
Funktionswiederherstellung zu gewährleisten. Der Preis hierfür ist
jedoch der Verzicht auf eine natürliche Frakturkallusbildung. Die
erste und zweite Phase der natürlichen Knochenheilung wird damit
übersprungen, und es findet nur die normale osteonale
Remodellierung, d. h. die dritte Phase der natürlichen
Frakturheilung, statt. Eine derartige direkte Vereinigung ohne
Kallusbildung unter stabilen mechanischen Bedingungen ist jedoch
der langsamere Weg der Knochenheilung. Es wird damit lediglich
eine schnelle, funktionale Rehabilitation erreicht.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil dieser stabilen Fixation ist
die nicht vollständige Wiedererlangung der gesamten Tragfähigkeit
nach Ausheilung der Fraktur. Der Knochen als natürliches Organ
baut sich nur soweit wieder auf, wie es gerade notwendig ist, um
gemeinsam mit dem Implantat die Gesamtlast zu tragen. Somit
erreicht er seine ursprüngliche mechanische Stabilität erst Wochen
nach der Implantatentfernung. Unmittelbar nach der
Implantatentfernung reduziert sich die Tragfähigkeit des Knochens
zusätzlich. Dies ist zum einen auf die Schwächung des Querschnitts
durch die Befestigungsschrauben, und zum anderen auf die
Verletzungen durch den operativen Eingriff zurückzuführen. Um in
diesem Stadium eine Refraktur zu vermeiden, muß der Patient bis
zur vollständigen Heilung des Knochens diesen mit größter Vorsicht
belasten.
Um auch bei einer operativen Fixation des Knochens die
Knochensubstanz zum Wachstum anzuregen, wird in der DE 40 02 400 C2
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art in Form eines
Marknagels vorgeschlagen. Der dort gezeigte Nagel weist zwei
teleskopisch ineinander verlaufende Abschnitte auf mit einer
dazwischenliegende Federanordnung, welche zu Beginn des
Heilungsprozesses vorgespannt wird. Die beiden Abschnitte des
Marknagels werden somit durch die Federanordnung permanent
auseinandergedrückt, d. h. die Knochenfragmente werden einer Kraft
ausgesetzt, welche die Fragmente auseinanderzieht. Bei einer
externen Druckbelastung des Knochens, z. B. bei einem
Oberschenkelknochen bei einer Belastung des Beins, wenn sich der
Patient auf dieses Bein stellt, wird die Feder minimal
zusammengedrückt. Hierdurch kommt es zwangsläufig zu bestimmten
Bewegungen in axialer Richtung, wodurch die Kallusbildung angeregt
wird. Die Feder kann regelmäßig nachgespannt werden, so daß bei
Patienten, bei denen Knochendefekte bzw. Knochensubstanzverluste
von einigen Millimetern vorliegen, eine Heilung erfolgen kann,
ohne daß eine Verkürzung des Knochens auftritt.
Eine derartig vorgespannte Feder hat jedoch den Nachteil, daß
permanent Zug auf die Knochenenden ausgeübt wird, was nicht bei
jeder Fraktur von Vorteil ist. Zudem ist die Kraft-Weg-Funktion
bei einer derartigen vorgespannten Feder als dynamischem Element
ungünstig, da erst ab einer bestimmten vorgegebenen Minimalkraft,
welche jeweils von der Vorspannung der Feder abhängt, die Feder
einem Druck nachgibt. Bei Kräften oberhalb dieser Minimalkraft ist
dann die Feder schlagartig relativ weich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche diese Nachteile nicht
aufweist und mit welcher die Möglichkeit einer genauen Anpassung
an den Heilungsverlauf besteht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung Mittel zum
Variieren der Federkonstante aufweist.
Durch die Variation der Federkonstante der Federeinrichtung kann
das dynamische Verhalten der Vorrichtung genau gesteuert werden,
ohne daß eine Feder vorgespannt wird. Unabhängig von der jeweils
auftretenden externen Kraft weist die Feder eine konstante,
einstellbare "Weichheit" auf.
Diese Federkonstante wird vorzugsweise in Abhängigkeit vom
Heilungsverlauf variiert. D. h. in Abhängigkeit von der
wiedererlangten Festigkeit des Knochens wird die Federkonstante so
verändert, daß die Vorrichtung um so weicher wird, je härter der
Knochen selber wird. Hierbei ist eine permanente, gleichhohe
Biegesteifigkeit der Vorrichtung gewährleistet, so daß der Knochen
und insbesondere die Bruchstelle gegen Querkräfte und
Torsionskräfte geschützt und eine Refraktur vermieden wird.
Lediglich in axialen Richtung nimmt die Vorrichtung immer weniger
Kräfte auf, so daß der Knochen, wie bei der natürlichen
Knochenheilung ohne eine operative stabile Fixierung, vollständig
abheilen kann und auch mit dem Implantat schon seine ursprüngliche
mechanische Stabilität erreicht.
Die Federkonstante kann hierbei entweder schrittweise oder stetig
verändert werden.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die
beiden Abschnitte teleskopartig ineinander verschiebbar, und die
Federeinrichtung ist im Inneren der Abschnitte angeordnet und
wirkt einem Zusammendrücken der Abschnitte entgegen. Diese
Ausführungsform eignet sich vor allem als Marknagel.
Die Abschnitte sind vorzugsweise gegen ein Verdrehen gegeneinander
um ihre Verbindungsachse gesichert und weisen mindestens einen
Anschlag zur Begrenzung der axialen Bewegung der Abschnitte auf
eine maximale Länge auf.
Zur Realisierung der Federeinrichtung bestehen verschiedene
Möglichkeiten.
Bei verschiedenen bevorzugten Ausführungsbeispielen weist die
Federeinrichtung mindestens eine Arbeitskammer und mindestens
einen bewegliche darin angeordneten Kolben auf, sowie Mittel zur
Veränderung des Drucks und/oder der Druckverhältnisse und/oder des
Volumens und/oder der Volumenverhältnisse in der Arbeitskammer.
Über den Druck bzw. die Druckverhältnisse bzw. die
Volumenänderungen wird auf einfache Weise die Federkonstante
verändert.
Bei einem alternativen bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Federeinrichtung mindestens ein mechanisches Federelement und
Mittel zur Änderung der wirksamen Länge des Federelements auf.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen weist die
Federeinrichtung mehrere in Reihe und/oder parallel geschaltete
Federglieder, sowie Mittel zur Einkoppelung bzw. Auskoppelung
und/oder zur Blockade der einzelnen Federglieder auf. Je nach
Anzahl der aktiven Federglieder wird die Federkonstante verändert.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung auch eine Notarretierung auf,
welche dann, wenn die beiden Abschnitte um eine bestimmte axiale
Weglänge gegeneinander verschoben werden, eine weitere axiale
Bewegung der Abschnitte zueinander verhindert. Diese
Notarretierung hat den Sinn, daß eine plötzliche axiale
Überbelastung des Knochens in Form eines Drucks auf die
Bruchstellen, z. B. infolge eines Sturzes oder dgl., verhindert
wird. Ebenso greift diese Notarretierung dann ein, wenn z. B. die
Federeinrichtung versagt, wenn z. B. aus irgendwelchen Gründen in
einer der Arbeitskammern der benötigte Druck fehlt.
Die Notarretierung kann z. B. derart ausgestaltet sein, daß an
einem der Abschnitte mindestens ein Rastmittel angeordnet ist,
welches mit mindestens einem entsprechenden Rastmittel an dem
jeweils anderen Abschnitt zusammenwirkt. Sie weist vorzugsweise
Mittel auf, mit denen die Notarretierung wieder gelöst werden
kann. Wenn die Notarretierung eingerastet ist, funktioniert die
gesamte Vorrichtung genauso wie ein herkömmlicher, starrer
Marknagel oder Fixateur.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Vorrichtung mindestens einen Sensor zur Messung mindestens eines
Parameters auf, aus welchem allein und/oder in Verbindung mit
weiteren Parametern der aktuelle Heilungszustand bestimmbar ist.
Bei dem Sensor kann es sich z. B. um einen Ultraschall-Sensor
handeln, welcher die Dichte der Knochensubstanz an der Bruchstelle
ermittelt. Darüber hinaus kann es sich hierbei um einen
Temperatur-Sensor handeln, welcher Aussagen über die
Körpertemperatur an und um die Bruchstelle messen. Eine
Temperaturerhöhung könnte z. B. auf eine Infektion hinweisen. Zur
Messung solcher Parameter, wie Stärke, Dichte, Viskosität und
Temperatur, stehen verschiedenste Sensoren zur Verfügung. Ein
Beispiel für die Messung dieser Parameter mittels einer auf
Ultraschall-Basis arbeitenden Mikromembran ist in dem Artikel
"Ultrasonic measurements with micromembranes" von M. W. Börner et
al., in der Zeitschrift "Sensors and Actuators A 46-47 (1995) 62-65"
beschrieben. Mit derartigen Sensoren können auch unerwartet
auftretende Einflußgrößen, wie Infektionen, Durchblutungsstörungen
usw., jederzeit erkannt werden.
Des weiteren kann die Vorrichtung zusätzliche Kraft- und
Beschleunigungssensoren aufweisen, mit denen Informationen über
Bewegungsart und jeweilige Belastungshöhe ermittelt werden können.
Die Vorrichtung weist in einer bevorzugten Ausführungsform
mindestens einen Aktor zur Änderung der Länge der Vorrichtung
zwischen den Fixierungsstellen auf, an welchen die Abschnitte
beiderseits der Knochenbeschädigung an dem Knochen befestigt sind.
Über diesen Aktor ist eine gezielte Veränderung der Länge der
Vorrichtung möglich, wobei diese Längenveränderung unabhängig von
der Weichheit der Feder erfolgt. Eine derartige Längenveränderung
ist selbstverständlich auch möglich, indem der Anschlag, welcher
zur Begrenzung der axialen Bewegung der Abschnitte dient, durch
den Aktor verstellt wird.
Weiterhin weist die Vorrichtung vorzugsweise mindestens einen
Aktor zur periodischen Längenveränderung der Vorrichtung zwischen
den Fixierungsstellen in Form von Mikrobewegungen auf. Auch diese
Bewegung erfolgt unabhängig von der Einstellung der Feder.
Es ist selbstverständlich auch möglich, nur einen Aktor für die
Veränderung der Länge der Vorrichtung und für die Mikrobewegung zu
verwenden und über zwei Kupplungen den jeweilig gewünschten
Mechanismus zu betätigen.
Bei dem Aktor kann es sich hierbei um einen kleinen Elektromotor
o. ä. handeln. Bei den Aktoren kann es sich selbstverständlich auch
um Aktoren handeln, welche nicht elektrisch, sondern durch
Druckfederspannung etc., pneumatisch oder hydraulisch angetrieben
werden, wobei ein bestimmter "Energievorrat" durch einen anfangs
vorgegebenen Druck in einer Arbeitskammer oder durch eine
vorgespannte Feder beim Einsetzen des Implantats schon im System
vorhanden ist und wobei in einer ggf. späteren Heilungsphase durch
die körpereigene Bewegung dieser Energiespeicher wieder aufgeladen
wird.
Der Aktor kann zwischen den beiden Abschnitten in Reihe mit der
Federeinrichtung geschaltet sein. Zu Beginn des Heilungsverlaufes
wird zur Unterstützung der Kallusbildung mit dem Aktor eine aktive
Mikrobewegung erzeugt. Die Feder ist hierbei in ihrer höchsten
Steifigkeit eingestellt, so daß der Knochen nahezu komplett
entlastet ist. Durch die Mikrobewegung wird die Blutzirkulation
angeregt, was für die Kallusbildung förderlich ist. Bei
fortschreitendem Heilungsverlauf kann dann auf diese Mikrobewegung
verzichtet werden. Statt dessen wird die Feder immer weicher
eingestellt, so daß immer mehr Belastung auf den Knochen selbst
übertragen wird. Es kommt dann automatisch zu zwangsläufigen, d. h.
körpereigenen, Mikrobewegungen, z. B. wenn der Patient das
betroffene Bein belastet. Die aktive Längenveränderung der
Vorrichtung erfolgt in der Regel ebenfalls in der ersten
Knochenheilungsphase, aber nur dann, wenn der Knochen aufgrund der
traumatischen Knochensubstanzverluste auseinandergeschoben werden
muß, um zur Kompensation dieser Verluste ausreichend Kallus zu
bilden.
Die Vorrichtung weist bei einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel eine Steuerung zur Ermittlung des aktuellen
Heilungszustandes aus den gemessenen und/oder von außen
eingegebenen Parametern auf. Diese von außen eingegebenen
Parameter können z. B. Informationen über weitere Verletzungen im
Körper des Patienten nach einem Polytrauma, das Alter sowie
Parameter über den physiologischen Allgemeinzustand des Patienten,
z. B. seine Fitneß oder dgl., sowie aktuelle mechanische Parameter
der jeweiligen Bewegung, wie z. B. Druckbelastung,
Geschwindigkeiten, Beschleunigungen usw., sein. Diese Steuerung
wird vorzugsweise auch zur automatischen Variation der
Federkonstante, zur automatischen Längenveränderung der
Vorrichtung zwischen den Fixierungsstellen bzw. zur automatischen
Durchführung der Mikrobewegungen verwendet. Es kann sich hierbei
um eine Steuerung in Form eines Mikrochips oder dgl. handeln,
welcher ggf. ebenfalls im Inneren der Vorrichtung angeordnet ist.
Die Steuerung ist vorzugsweise eine selbstoptimierende Steuerung,
welche eine Datenbank mit einer Wissensbasis sowie einen
Schlußfolgerungsmechanismus aufweist, so daß die Steuerung während
des Betriebes der Vorrichtung neue Erkenntnisse erlernen,
speichern und verwenden kann. Mit einer derartigen Steuerung kann
die Vorrichtung selbständig auf den Heilungsablauf und besondere
Belastungssituationen reagieren. Der Heilungsprozeß kann somit
optimiert werden.
Durch Nutzung der Wissensbasis und des eigenen Schlußfolgerungs
mechanismusses soll die Steuerung aufgrund der eingegebenen Daten
sowie der ständig gemessenen Parameter aus der Bewegung des
Patienten heraus erkennen können, ob es sich bei der jeweils
durchgeführten Bewegung um eine die Heilung fördernde Bewegung
handelt, welche der jeweiligen momentanen Zielvorgabe entspricht.
Die Zielvorgabe hängt hierbei jeweils von der Phase der
Knochenheilung ab, d. h. bei der ersten Phase steht eine optimale
Retention und Protektion des Knochens sowie eine volle
Lastübernahme durch das Implantat im Vordergrund. Bei der zweiten
Heilungsphase soll die Kallusbildung durch die Mikrobewegung, und
zwar durch entweder zugelassene körpereigene Mikrobewegungen oder
durch mittels der Aktoren durchgeführte Mikrobewegungen gefördert
werden. Zunehmend soll die Lastübernahme durch das Implantat
abgebaut und die Last auf den Knochen übertragen werden. In der
dritten Heilungsphase soll dann die Traglast des Implantats
vollständig zurückgenommen werden. Durch die Intelligenz des
Systems können die Bewegungssituationen unter Zuhilfenahme der
Informationen aus der Wissensbasis analysiert, ausgewertet und
entsprechend reagiert werden, indem die Federkonstante
entsprechend eingestellt wird und/oder die Aktoren entsprechend
bewegt werden.
Bevorzugt weist die Vorrichtung auch mindestens eine
Datenübertragungsschnittstelle zur perkutanen Übermittlung von
Daten zwischen dem bzw. den Sensor(en) und/oder dem bzw. den
Aktor(en) und der Steuerung bzw. einer externen Steuerung auf. Bei
diesen perkutanen Übermittlungen erfolgt das Senden und Empfangen
der Informationen drahtlos durch die Haut. Wenn es sich bei der
Vorrichtung um ein internes Implantat, z. B. einen Marknagel oder
ein Plattenimplantat, handelt, welches keine Steuerung im Inneren
enthält, kann sich somit die Steuerung außerhalb, z. B. in einem am
Körper des Patienten festgeschnallten Gerät befinden, welches
ständig mit den Aktoren und den Sensoren in Verbindung steht.
Wenn die Vorrichtung schon selber eine interne Steuerung enthält,
ist über eine derartige perkutane Schnittstelle jederzeit ein
Kontakt mit einer übergeordneten externen Steuerung möglich,
welche z. B. in der Praxis des behandelnden Arztes vorhanden ist,
so daß dieser regelmäßig in der internen Steuerung gesammelte
Daten abfragen kann und so über den Heilungsverlauf informiert
ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß sich eine
übergeordnete Steuerung beim Patienten befindet und diese z. B.
über Fernübertragung regelmäßig Signale an eine weitere Steuerung
beim behandelnden Arzt weiterleitet, so daß dieser auch ohne
Anwesenheit des Patienten den Heilungsverlauf überwachen kann.
Selbstverständlich weist eine Vorrichtung in Form eines
Plattenimplantats oder ein Marknagels zur Spannungsversorgung der
Aktoren und der Sensoren sowie einer eventuellen Steuerung eine
eingebaute Batterie oder dgl. auf.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines gebrochenen
Oberschenkel-Röhrenknochens mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Form eines Marknagels,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Knochens gemäß Fig. 1,
jedoch mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form
eines Fixateur externs, welcher außerhalb des Beines
angeordnet ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Knochens gemäß Fig. 1,
jedoch mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form
eines außen am Knochen angebrachten Implantats,
Fig. 4 schematische Darstellungen dreier verschiedener
bis 6b Ausführungsbeispiele des Gehäuses der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 7 eine Darstellung der Traglast des Knochens und der
Traglast eines konventionellen, starren Implantats bei
einer Fraktur der unteren Extremitäten in Abhängigkeit
vom Heilungsverlauf,
Fig. 8 ein vergleichendes Diagramm der Traglastentwicklung des
heilenden Knochens bei einem Einsatz der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und bei einer
herkömmlichen Knochenheilung mit einem konventionellen
starren Implantat,
Fig. 9 bis 20b mehrere schematische Darstellungen unterschiedlicher
Ausführungsbeispiele zur Realisierung der
erfindungsgemäßen Federeinrichtung,
Fig. 21a bis 25c mehrere schematische Darstellungen unterschiedlicher
Ausführungsbeispiele zur Realisierung einer
Notarretierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In den Fig. 1 bis 3 wird die erfindungsgemäße Vorrichtung (50, 51,
52) jeweils in Form eines Marknagels (50), Fig. 1, eines Fixateur
externs (51), Fig. 2, und eines am Knochen angebauten Implantats
(52), Fig. 3, dargestellt. Die Vorrichtung (50, 51, 52) dient
hierbei jeweils der Fixierung eines an einer Beschädigungsstelle
(2) gebrochenen Oberschenkelknochens (1) des Patienten.
Selbstverständlich ist diese erfindungsgemäße Vorrichtung nicht
auf die Heilung von Oberschenkelknochen beschränkt.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, weist die Vorrichtung (50,
51, 52) jeweils einen oberen Abschnitt (10), welcher über
herkömmliche Stifte, Nägel (21) oder Schrauben mit dem oberen
Fragment (4) des Knochens (1) verbunden ist (proximale
Verriegelung), und einen zweiten unteren Abschnitt (11) auf,
welcher mit entsprechenden Stiften, Nägeln (22) oder Schrauben mit
dem unteren Fragment (3) des Knochens verbunden ist. Diese beiden
Abschnitte (10, 11) sind zur Überbrückung der Knochenbeschädigung
(2) über mindestens eine Federeinrichtung (20, 100, 200, 300, 400,
500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200) axial federnd
gegeneinander verschiebbar miteinander gekoppelt.
Die Fig. 4 bis 5 zeigen hierzu verschiedene Ausführungsformen, wie
die beiden Abschnitte (10, 11) miteinander gekoppelt sein können
und dabei gleichzeitig ein Gehäuse für die Federeinrichtung (20)
bilden. Die äußere Form des Gehäuses kann z. B. der Form eines
konventionellen Marknagels entsprechen.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind die beiden
Abschnitte (10, 11) zwei Zylinderrohre, die ein teleskopartig
ineinander verschiebbares Gehäuse bilden, in welchem die
Federeinrichtung (20) angeordnet ist. Der untere und der obere
Rohrabschnitt (10, 11) werden jeweils über die proximale
Verriegelung (21) bzw. die distale Verriegelung (22) mit den
Knochenfragmenten (3, 4) verbunden. Im Inneren der Rohrabschnitte
(10, 11) befindet sich ein Linearkugellager (23), welches den
unteren Rohrabschnitt (11) im oberen Rohrabschnitt (10) führt und
die Verbindung der beiden Rohrabschnitte (10, 11) sicherstellt.
Zwischen der Kugellagerführung (23) und der distalen Verriegelung
(22) des unteren Abschnitts (11) befindet sich die
Federeinrichtung (20), so daß die beiden Abschnitte (10, 11)
insgesamt über diese Federeinrichtung (20) miteinander gekoppelt
sind.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem
einteiligen Gehäuse, welches den ersten Abschnitt (10) darstellt.
Dieser wird am proximalen Ende über die proximale Verriegelung
(21) fest mit dem oberen Knochenfragment (4) verschraubt. Am
distalen Ende besitzt der Rohrabschnitt (10) Langlöcher (24).
Durch diese seitlichen Langlöcher (24) verläuft ein die distale
Verriegelung (22) bildender Stift, welcher mit dem unteren
Knochenfragment (3) verbunden ist. Der untere Abschnitt (11)
befindet sich hierbei vollständig im inneren des oberen Abschnitts
(10) eingekapselt und ist über die Federeinrichtung (20) mit dem
oberen Abschnitt (10) bzw. der proximalen Verriegelung (21)
gekoppelt.
Fig. 6a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit zwei
teleskopartig ineinander verschiebbaren Abschnitten (10, 11), bei
dem die beiden Rohrabschnitte (10, 11) direkt, ohne
Zwischenschaltung eines Linearkugellagers mittels einer geeigneten
Federeinrichtung (20) miteinander gekoppelt sind.
Sowohl das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 als auch das
Ausführungsbeispiel gem. Fig. 6a weisen an der Stelle, an der die
beiden Rohrabschnitte (10, 11) ineinander verschiebbar gelagert
sind, Dichtungen (25) auf, um den Innenraum des Implantats (50,
52) von der Umgebung zu trennen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 könnten sich entsprechenden Dichtungen innerhalb der
Langlöcher (24) befinden.
Fig. 6b zeigt einen Schnitt durch Fig. 6a, an dem erkennbar ist,
daß die beiden Abschnitte (10, 11) durch eine entsprechende Nut
(32) im oberen äußeren Rohrabschnitt (10) und eine dazu passende
Nase (31) am inneren unteren Rohrabschnitt (11) gegen ein
Verdrehen um die Achse (30) gesichert sind.
In den Fig. 9 bis 20b sind verschiedene Ausführungsbeispiele für
die Federeinrichtung (20, 100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800,
900, 1000, 1100, 1200) sowie die Mittel zum Variieren der
Federkonstante schematisch dargestellt.
Bei den Beispielen in Fig. 9 und 10 weist die Federeinrichtung
(100, 200) mindestens eine Arbeitskammer (101, 201, 202, 203) auf,
mit mindestens einem beweglich darin angeordneten Kolben (110,
210, 211, 212) sowie mit Mitteln zur Veränderung des Drucks bzw.
der Druckverhältnisse bzw. des Volumens und/oder der
Volumenverhältnisse in der bzw. den Arbeitskammern (101, 201, 202,
203).
In Fig. 9 besteht die Federeinrichtung (100) aus zwei
Druckbehältern (125, 124), einem geteilten Arbeitszylinder (101)
mit einem darin beweglichen Kolben (110) und vier Steuerventilen
(120 bis 123). Der Kolben (110) ist gegenüber den Wandungen des
Arbeitszylinders (101) abgedichtet. Der Kolben (110) teilt den
Raum des Arbeitszylinders (101) in zwei Teilräume (111, 112) auf,
wobei jeder dieses Teilräume (111, 112) durch entsprechende
Ventile (120, 121, 122, 123) sowohl mit dem einen Druckbehälter
(124) als auch mit dem anderen Druckbehälter (125) verbunden ist.
Der eine der beiden Behälter (125) weist anfangs einen relativ
hohen Druck auf; der andere Behälter (124) einen niedrigen Druck
bzw. ist unter Umständen vollkommen leer. Die gesamten Einrichtung
arbeitet mit einem körperverträglich kompressiblen Medium. Je nach
Öffnung der einzelnen Steuerventile (120 bis 123) kann der Druck
in den beiden Teilkammern (111, 112) eingestellt werden und zwar
genau solange, wie eine Druckdifferenz zwischen den beiden
Behältern (125 und 124) vorliegt. Durch Einstellung des Drucks in
den Teilbereichen (111, 112) des Arbeitszylinders (101) läßt sich
zum einen die Lage des Kolbens (110) innerhalb des
Arbeitszylinders (101) und somit die Gesamtlänge der Vorrichtung
einstellen, da sich der Kolben (110) zwangsläufig in die Position
einstellt, in der in beiden Teilbereichen (111, 112) der Druck
gleich ist. Der Kolben (110) in dem Arbeitszylinder (101) dient
somit als Aktor zur Veränderung der Länge oder zur Durchführung
von Mikrobewegungen. Zudem wird durch die absolute Höhe des Drucks
die axiale Steifigkeit, d. h. die Federkonstante des gesamten
Systems verändert. Die Einstellung der Lage des Kolbens (110) im
Arbeitszylinder (101) sowie die Einstellung der Federkonstante
geschieht somit unabhängig voneinander, da die Lage des Kolbens
durch die von außen in den beiden Teilbereichen des
Arbeitszylinders (111, 112) vorgegebenen Druckverhältnisse
eingestellt wird, wogegen die Steifigkeit bzw. Federkonstante des
Systems durch den absoluten Druck bestimmt wird. Durch geeignete
Ansteuerung der Ventile (120 bis 123) kann dieses System
prinzipiell auch dazu genutzt werden, durch spätere externe
Bewegungen den Druck in dem Speicher (125) gegenüber dem Druck im
Speicher (124) wieder zu erhöhen, so daß praktisch der
Energiespeicher durch die Bewegungen des Patienten wieder
aufgeladen wird.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 besteht aus einem
Mehrkammerzylinder mit drei Kammern (201, 202 und 203). In diesen
Kammern (201, 202, 203) ist jeweils ein Kolben (210, 211, 212)
angeordnet. Diese Kolben (210, 211, 212) sind über eine koaxiale
gemeinsame Verbindungsstange (204) oder Spindel miteinander
verbunden, welche abgedichtet von einer Kammer (201, 202) zur
nächsten Kammer (202, 203) verläuft. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird jeweils nur der Druck zwischen der
Arbeitsfläche (213, 214, 215) des jeweiligen Kolbens (210, 211,
212) und der gegenüberliegenden Stirnwand des Arbeitszylinders
(201, 202, 203) durch Öffnen oder Schließen der Ventile (220, 221,
222) zu einem Ausgleichsbehälter (223) verändert. Durch das Öffnen
und Schließen dieser Ventile (220, 221, 222) kann eine beliebige
Kombination der sich im Eingriff befindlichen Kammern (201, 202,
203) bzw. Kolben (210, 211, 212) ausgewählt werden. Es wird somit
auch das Gesamtarbeitsvolumen verändert. Durch die Kombination
werden dann die verschiedenen Steifigkeiten des gesamten
Federsystems erreicht. Durch die begrenzte Anzahl der Kombination
ist jedoch keine stufenlose Einstellung der Federkonstante
Steifigkeit möglich.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 weist die
Federeinrichtung (300) zwei abgeschlossene Räume (301, 302) auf,
die jeweils mit einem stark kompressiblen Medium, z. B. einem Gas,
und einem gering kompressiblen Medium, z. B. einer Flüssigkeit,
gefüllt sind. Die Trennung der Räume (301, 302) erfolgt durch eine
Membran (303). Über eine Veränderung der Volumina in den beiden
Räumen (301, 302) wird eine Veränderung der Federkonstante
erreicht. Die Volumenänderung erfolgt durch ein Hydraulik- bzw.
Pneumatiksystem mit jeweils einer Pumpe (304, 305), einem
zugehörigen Ventil (308, 309) und einem zugehörigen
Ausgleichsbehälter (306, 307). Hiermit ist eine stufenlose
Steuerung der Steifigkeit möglich.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 weist die
Federeinrichtung (400) einen Gasraum (401) und zwei
Flüssigkeitsräume (402 und 403) auf. Der eine Flüssigkeitsraum
(402) ist über eine Membran (404) von dem Gasraum (401) getrennt.
Die beiden Flüssigkeitsbereich (402, 403) sind über eine starre
Wand (408) voneinander getrennt, in welcher sich ein mittels eines
Aktors (405) einstellbares Ventil (406) sowie ein Rückschlagventil
(407) befindet. In dem von dem Gasraum (401) entfernteren
Flüssigkeitsraum (403) befindet sich ein Arbeitskolben (409). Bei
einer Belastung verursacht der Kolben (409) eine Volumenänderung
in dem Arbeitsbereich (403) und damit einen definierten
Flüssigkeitsstrom in den Ausgleichsbereich (402). Durch das
einstellbare Ventil (406) kann bei schnellen Wegänderungen die
Federcharakteristik des Systems verändert werden. Das System
arbeitet nach dem Prinzip der Flüssigkeitsfeder. Bei einer
Entlastung sorgt das komprimierte Gas in dem Gasraum (401) für
einen Flüssigkeitsausgleich durch das Rückschlagventil (407) vom
Ausgleichsbereich (402) in den Arbeitsbereich (403). Auch diese
Federeinrichtung kann stufenlos verändert werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 weist die
Federeinrichtung (500) einen mit Flüssigkeit gefüllten Zylinder
(501) mit einem Kolben (502) auf. Der Arbeitszylinder (501) ist
über ein Steuerventil (503) mit einem Ausgleichsbehälter (504)
verbunden. Über eine Pumpe (505) und ein weiteres Steuerventil
(506) kann wiederum Flüssigkeit von dem Ausgleichsbehälter (504)
in den Arbeitszylinder (501) gepumpt werden, um so den Druck im
Arbeitszylinder (501) und somit die Federkonstante zu verändern.
Hiermit ist eine stufenlose Einstellung möglich.
Bei allen vorgenannten Ausführungsbeispielen arbeitet die
Vorrichtung, sofern es sich um ein Implantat handelt,
selbstverständlich mit körperverträglichen Gasen bzw.
Flüssigkeiten.
In den Fig. 14a bis 14c ist ein vollständig mechanisches
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Federeinrichtung (600)
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zentrisch
innerhalb der Teleskopabschnitte (10, 11) eine einfache
Schraubenfeder (601) angebracht. Exentrisch zur Schraubenfeder
(601) befindet sich eine kammähnliche Welle (602) mit mehreren
Zähnen (603). Die Steifigkeit der Federeinrichtung (600) wird
durch die Blockierung einzelner Windungen der Schraubenfeder (601)
erzeugt, in dem die Kammwelle (602) mit den Zähnen (603) zwischen
die Windungen der Schraubenfeder (601) eingeführt wird. Die Zähne
(603) sind hierzu radial versetzt an der Kammwelle (602)
angeordnet. Die Kammwelle (602) wird durch einen Motor (604)
angetrieben. Die Fig. 14b und 14c zeigen die Kammwelle (602)
jeweils von oben bzw. von der Seite. Je nach dem, wieviel Zähne
(603) der Kammwelle (602) gleichzeitig mit der Feder (601) im
Eingriff sind, wird eine bestimmte Anzahl von Windungen der Feder
(601) blockiert und somit die Steifigkeit verstellt. Es ist
hiermit jedoch keine stufenlose Einstellung der Steifigkeit bzw.
der Federkonstante möglich.
Die Federeinrichtung (700) in dem Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 15a bis 15c weist eine nichtlineare, aus einem Federblech
(702) aufgewickelte Feder (701) auf. Der Querschnitt des
Federbleches (702) vergrößert sich hierbei mit zunehmender
Windungsanzahl. Fig. 15c zeigt eine Abwicklung des Federbleches
(702); Fig. 15b eine vergrößerte Darstellung des zur Feder (701)
aufgewickelten Federblechs (702). Durch eine Veränderung des
Windungsdurchmessers und die damit verbundene Veränderung der
Windungszahl kann die axiale Steifigkeit, d. h. die Federkonstante
der Feder (701) stufenlos verändert werden. Diese Veränderung des
Windungsdurchmessers wird mit einem Getriebemotor (703)
durchgeführt.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 16 bis 18c weist
die Federeinrichtung (800, 900, 1000) mehrere in Reihe und/oder
parallel geschaltete Federglieder (801 bis 804, 901, 1001) sowie
Mittel zum Ein- und Auskoppeln bzw. zur Blockade der einzelnen
Federglieder (801 bis 804, 901, 1001) auf.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 16 sind jeweils mehrere
einzelne Federn (801, 802, 803, 804) parallel zu Federpaketen
zusammengeschaltet, welche sich jeweils zwischen zwei
Steuerplatten (805/807, 806/808) erstrecken. Diese Federpakete
sind in axialer Richtung in Reihe geschaltet und können mittels
entsprechender Einkopplungselemente (809) in das System ein- bzw.
ausgekoppelt werden, so daß somit die Gesamtsteifigkeit der
Federeinrichtung (800) verändert wird. Das Auskoppeln eines
Federpakets kann z. B. durch Überbrücken des Federpakets mittels
einer starren Verbindung geschehen (nicht dargestellt). Durch die
begrenzte Anzahl der einsetzbaren Federn ist keine stufenlose
Veränderbarkeit der Federkonstante möglich.
Fig. 16 zeigt weiterhin einen Aktor (810), über den der untere
Teleskopabschnitt (11) mit der im oberen Teleskopabschnitt (10)
befindlichen Federeinrichtung (800) gekoppelt ist. Über diesen
Aktor (810) kann eine Längenveränderung erfolgen oder die Mikro
bewegung durchgeführt werden.
Die Federeinrichtung (900) gemäß Fig. 17 enthält eine nach Art
eines Storchenschnabels bzw. einer Nürnberger Schere aufgebaute
Gelenkkette (902). Die Verbindungsstäbe (903) zwischen den
Gelenken (904, 905) sind starr. Zwischen den horizontal jeweils
nebeneinander liegenden Gelenkpunkten (905) sind Federn (901) mit
zugehörigen Aktoren (906) angeordnet, die ein Zu- und Abschalten
der einzelnen Federn (901) ermöglichen. Die Federsteifigkeit der
gesamten Federeinrichtung (900) wird durch die Anzahl der
zugeschalteten Federn (901) bestimmt. Hiermit ist
selbstverständlich auch nur eine Steifigkeitsänderung in
bestimmten Stufen möglich.
In den Fig. 18a bis 18c sind die einzelnen Federglieder
(1001) Faserelemente (1001). Dieser Fasern (1001) sind im
Kreisquerschnitt angeordnet (siehe Fig. 18c) und reichen von der
unteren Teleskopseite bis zur oberen Teleskopseite. Durch innere
und äußere Abstützungen (1002, 1003, 1004) der Fasern (1001) wird
ein Ausknicken der Fasern (1001) verhindert und somit die höchste
Federsteifigkeit erreicht. Die äußere Abstützung erfolgt durch
zwei ineinander gesteckte Rohre (1003, 1004), die mit
veränderbaren Fensteröffnungen versehen sind. Die innere
Abstützung erfolgt durch eine Welle (1002) mit seitlichen
Auswölbungen in Höhe der Fensteröffnung. Werden die beiden Rohre
(1003, 1004) der äußeren Abstützung relativ zueinander verdreht,
vergrößern oder verkleinern sich die Fensteröffnungen.
Entsprechend der Fensteröffnungsgröße besteht für die Fasern
(1001) die Möglichkeit, auszuknicken. Je mehr Fasern (1001)
ausknicken, desto geringer wird die Federsteifigkeit der gesamten
Federeinrichtung (1000). Ein Längenausgleichsmechanismus (1005)
verhindert eine Verkürzung der Vorrichtung beim Ausknicken der
Fasern (1001). Fig. 18a zeigt die Federeinrichtung (1000) bei
geschlossenen Fenstern; Fig. 18b bei geöffneten Fenstern. Fig. 18c
zeigt eine Draufsicht auf die Federeinrichtung (1000) mit
geschlossenen Fensteröffnungen gemäß Fig. 18a. Mit dieser
Federeinrichtung (1000) ist zwar keine stufenlose Veränderung der
Federkonstante möglich, jedoch kann die Federkonstante in relativ
kleinen Schritten verändert werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 19 weist die
Federeinrichtung (1100) einen Dauermagneten (1101) und einen
Elektromagneten (1102) auf, welche sich gegenseitig abstoßen. Die
Steifigkeit kann durch die Spulen (103) des Elektromagneten (1102)
laufende Stromstärke eingestellt werden. Durch eine geeignete
Regelung ist eine stufenlose Veränderung der Federkonstante
möglich.
Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 20a und 20b weist die
Federeinrichtung (1002) eine zentrisch gelagerte Kreisscheibe
(1201) mit verschiedenen Segmenten (I bis IV) auf, welche jeweils
eine unterschiedliche Elastizität haben. Diese Kreisscheibe (1201)
ist über einen Motor (1202) mit dem unteren Abschnitt (11)
verbunden. Im oberen Abschnitt (10) befindet sich ein Gegenlager
(1203) mit zwei Rollen (1204), die im direkten Kontakt zu der
segmentierten Kreisscheibe (1201) stehen. Die Segmente (I bis IV)
der Kreisscheibe (1201) sind so eingeteilt, daß jeweils
gegenüberliegende Segmente (I bis IV) die gleiche Elastizität
haben. Je nach Lage der Rollen (1204) des Gegenlagers (1203) auf
dem Segmenten (I bis IV) weist die Federeinrichtung (1200) eine
unterschiedliche Federkonstante auf.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält außerdem eine mechanische
Notarretierung (60, 70, 80, 90), die zur Unterbindung der linearen
Bewegung der Abschnitte (109, 11) gegeneinander bei Überschreitung
eines definierten Weges (S) dient. Dieser Weg (S) sollte bei
Eintreten eines momentanen Notfalls, wie z. B. einem plötzlichen
Stoß, nicht mehr als 1 bis 2 Millimeter betragen. Die
Notarretierung (60, 70, 80, 90) weist jeweils an einem Abschnitt
(10) mindestens ein Rastmittel (61, 71,81, 91) auf, welches mit
mindestens einem entsprechenden Rastmittel (63, 73, 83, 93) an dem
jeweils anderen Abschnitt (11) zusammenwirkt.
Bei den in den Fig. 21a und 21b dargestellten
Ausführungsbeispielen sitzen in dem äußeren Rohrabschnitt (10)
zwei kleine Schieber (61), die durch vorgespannte Federn (62)
radial nach innen bewegt werden können. Die sind an einer
definierten Stelle angebracht. Der innere untere Abschnitt (11)
der Vorrichtung hat in Umfangsrichtung ebenfalls an einer
entsprechenden definierten Stelle eine Nut bzw. ein Loch (63).
Wird der vorgegebene Weg (S) überschritten, so schnappen die
Schieber (61) in die Öffnungen (63) ein und verriegeln die beiden
Abschnitte (10, 11) gegeneinander. Über einen Motor mit
entsprechendem Hebelmechanismus (nicht dargestellt) können die
Schieber (61) wieder zurückgezogen und ausgerastet werden.
In den Fig. 22a bis 22c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt. Hierbei befinden sich an dem inneren unteren
Abschnitt (11) radial gegenüberliegende, sich nach außen
erstreckende Rastnasen (73). Sobald diese Rastnasen (73) eine
Kontaktfläche (74) auf entsprechenden Anschlägen (72) berühren,
welche sich in dem äußeren oberen Abschnitt (10) radial nach innen
erstrecken, wird mittels vorgespannter Federn (75) ein Rohr (76)
verdreht, welches auf der Innenseite des äußeren oberen Abschnitts
(10) anliegt. Dieses Rohr (76) weist am oberen Ende entsprechende
Rastanschläge (71) auf, welche unter die Rastnasen (73) des
unteren inneren Abschnittes (11) gedreht werden, so daß diese
Rastnasen (73) zwischen dem oberen Anschlag (72) des äußeren
Abschnitts (10) und den Rastanschlägen (71) des inneren Rohres
(76) festgeklemmt werden. Durch entsprechende Motoren oder
hydraulische bzw. pneumatische Vorrichtungen (nicht dargestellt)
kann das innere Rohr (76) wieder zurückgedreht werden. Hierbei
werden gleichzeitig die Federn (75) wieder vorgespannt, so daß die
Notarretierung gelöst wird und gleichzeitig für eine erneute
Auslösung wieder bereit steht.
Wichtig ist bei beiden Mechanismen, daß eine Zurückstellung der
Notarretierung nur dann möglich ist, wenn gleichzeitig auch der
Auslösemechanismus entsprechend vorgespannt ist, so daß auch ohne
eine externe Energie sicher die Notarretierung anspricht.
Die lösbaren Notarretierungen haben den Vorteil, daß bei einem
Einbau des Marknagels (50) sich die beiden Abschnitte (10, 11) in
der arretierten Position befinden können, d. h. daß beim Einbau der
Marknagel (50) starr ist. Der Marknagel (50) kann dann wie ein
konventioneller, starrer Marknagel eingeschlagen werden. Erst nach
dem Einbau kann z. B. eine Steuerung abchecken, ob alle Komponenten
der Vorrichtung funktionieren. Anschließend wird erst die
Notarretierung gelöst und die Vorrichtung kann ihre Aufgabe
erfüllen.
Die Fig. 23 bis 25c zeigen drei weitere Ausführungsbeispiele für
Notarretierungen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 23 weist der äußere
obere Rohrabschnitt (10) innen eine aus einem elastischen Material
angeformte Nut (81) auf, in welche eine Nase (83) am inneren
unteren Rohrabschnitt (11) einrastet.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 24 ist der innere untere
Rohrabschnitt (11) an seinem oberen Ende durch einen Schlitz (82)
elastisch ausgelegt, so daß sich die gegenüberliegenden Nasen (83)
zusammendrücken und in eine Nut (81) im äußeren oberen
Rohrabschnitt (10) einrasten. Diese Nut (81) ist hierbei nicht aus
einem elastischen Material angeformt, weist aber eine
Auflaufschräge (84) auf, auf welcher die Rastnasen (83) bei einer
axialen Bewegung in Richtung der Nut (81) zusammengedrückt werden.
Bei dem in den Fig. 25a bis 25c dargestellten Ausführungs
beispiel weist das Außenrohr an der vorgegebenen Stelle elastische
Klammern (91) auf, welche in eine im inneren Rohrabschnitt (11)
befindliche Nut (81) einrasten.
In der Vorrichtung befinden sich außerdem verschiedene Sensoren
(12), welche diverse Parameter messen, aus welchen alleine oder in
Verbindung mit weiteren Parametern der aktuelle Heilungszustand
bestimmbar ist. Bei diesen Sensoren kann es sich um
Temperatursensoren, Ultraschallsensoren o. dgl. handeln. Ebenso
befinden sich in der Vorrichtung Sensoren (13), welche
Informationen über momentane Geschwindigkeiten,
Beschleunigungskräfte, Druckkräfte o. dgl. an der Vorrichtung
liefern. Weiterhin kann die Vorrichtung auch mit externen Sensoren
(16), z. B. an der Fußunterseite des Patienten, verbunden sein, mit
denen z. B. ebenfalls Druckkräfte gemessen werden. Diese Sensoren
sind mit einer Steuereinrichtung (40) verbunden. Bei externen
Sensoren (16) ist die Verbindung vorzugsweise drahtlos.
Weiterhin befinden sich in der Vorrichtung diverse Aktoren in Form
von hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Motoren, mit
denen eine Veränderung der Gesamtlänge der Vorrichtung zwischen
den Fixierungsstellen (21, 22), an welchen die Abschnitte
beiderseits der Knochenbeschädigung (2) an dem Knochen befestigt
sind, möglich ist, und mit denen auch periodisch die Länge der
Vorrichtung in Form von Mikrobewegungen verändert werden kann.
Hierbei kann es sich um zusätzliche Aktorsysteme handeln, die zu
der Federeinrichtung (20, 100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800,
900, 1000, 1100, 1200) parallel oder in Reihe geschaltet sind.
Prinzipiell kann aber, wie z. B. nach dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 9, auch die Federeinrichtung selber als Aktor dienen. Um die
verschiedenen Aktionen der kontinuierlichen Längenveränderung bzw.
der Mikrobewegungen oder auch des Zurückstellens der
Notfallarretierung zu ermöglichen, müssen entweder verschiedene
kleine Motoren eingebaut sein, oder aber es wird ein Motor über
entsprechende Kupplungen mit den Bewegungsmechanismen verbunden.
In der Vorrichtung befindet sich weiterhin ein Energiespeicher
(41) in Form einer Batterie o. dgl., mit dem die elektrischen bzw.
die elektronischen Komponenten versorgt werden können.
Die Steuerung (40) ermittelt aus den von den Sensoren gegebenen
Daten sowie aus extern eingegebenen Daten den jeweiligen
Heilungszustand und steuert dementprechend die Aktoren bzw.
variiert die Federkonstante.
Es handelt sich hierbei um eine selbstoptimierende Steuerung (40),
die eine eigene Datenbank mit einer Wissensbasis und einem
Schlußfolgerungsmechanismus aufweist, so daß die Steuerung während
des Betriebs der Vorrichtung neue Erkenntnisse erlernen, speichern
und verwenden kann. Die Steuerung (40) kann z. B. in Form eines
Mikrocontrollers direkt in die Vorrichtung mit eingebaut sein. Sie
weist dann eine Datenübertragungsschnittstelle zur perkutanen
Übermittlung der Daten an eine externe Steuerung (42) auf. Diese
externe Steuerung kann sich z. B. permanent beim Patienten
befinden, d. h. z. B. an einem Gürtel des Patienten befestigt oder
auch außen am Oberschenkel festgeschnallt sein. Alternativ kann
die externe Steuerung (42) sich auch beim Arzt befinden, so daß
die interne Steuerung (40) nur in regelmäßigen Abständen
kontrolliert wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die gesamte Steuerung
(40) extern ist und die einzelnen Aktoren und Sensoren jeweils
einzeln über entsprechende Datenübertragungsschnittstellen zur
perkutanen Übermittlung von Daten mit der Steuerung (40) verbunden
sind.
Die Federeinrichtung, die Aktoren und die Sensoren sind
entsprechend klein ausgestaltet, so daß der gesamte Aufbau z. B. in
einem Marknagel gewöhnlicher Größe, mit einer Länge von ca. 400
Millimetern und einem Durchmesser von ca. 16 Millimetern, Platz
findet.
Wie in den Fig. 7 und 8 dargestellt, wird mit dem
erfindungsgemäßen Implantat eine erheblich schnellere vollständige
Wiederherstellung des Knochens erreicht, als bei den herkömmlichen
starren Implantaten. Fig. 7 zeigt die Tragfähigkeit des Knochens
(a) sowie die Traglast des Implantats (b) bei einer Fraktur der
unteren Extremitäten in Abhängigkeit vom Heilungsverlauf. Zu
Beginn der Behandlung liegt die gesamte Traglast auf dem
Implantat. Die Tragfähigkeit des Knochens beträgt 0%. Mit
zunehmender Tragfähigkeit des Knochens nimmt die Last auf dem
Implantat ab. Nach einer Heilungszeit von ca. 6 bis 14 Wochen hat
dann der Knochen eine maximale Tragfähigkeit erlangt. Diese
maximale Tragfähigkeit entspricht aber bei weitem noch nicht der
ursprünglichen Tragfähigkeit des unbeschädigten Knochens. Ein
Großteil der Traglast wird daher vom Implantat aufgenommen. Es
wird dann zum Zeitpunkt c das Implantat entfernt.
Dadurch sinkt zusätzlich die Tragfähigkeit des Knochens aufgrund
der Schwächung des Querschnitts durch die Befestigungsschrauben
und aufgrund der Verletzung durch den operativen Eingriff zunächst
etwas ab und steigt erst dann auf seine ursprüngliche
Tragfähigkeit.
In Fig. 8 ist zum Vergleich unter Kurve e die Traglast eines
Knochens in Abhängigkeit der Heilungszeit mit einem herkömmlichen
Implantat dargestellt; Kurve e entspricht insoweit Kurve a aus
Fig. 7. Zum Vergleich ist in Kurve d die Tragfähigkeit des
Knochens in Abhängigkeit von der Heilungszeit für eine
Knochenheilung mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgetragen.
Claims (19)
1. Vorrichtung (50, 51, 52) zur Retention und Protektion von
beschädigten Knochen (1), mit zwei beiderseits der
Knochenbeschädigung (2) an einem Knochen (1) fixierbaren
Abschnitten (10, 11, 11'), welche zur Überbrückung der
Knochenbeschädigung (2) über mindestens eine Federeinrichtung (20,
100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200)
axial federnd gegeneinander verschiebbar miteinander gekoppelt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Mittel zum
Variieren der Federkonstante aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federkonstante in Abhängigkeit vom Heilungsverlauf variiert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Abschnitte (10, 11) teleskopartig
ineinander verschiebbar sind und die Federeinrichtung (20, 100,
200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200) im
Inneren der Abschnitte (10, 11) angeordnet ist und einem
Zusammendrücken der Abschnitte (10, 11) entgegenwirkt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschnitte (10, 11) gegen ein Verdrehen
gegeneinander um ihre Verbindungsachse (30) gesichert sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens einen Anschlag zur
Begrenzung der axialen Bewegung der Abschnitte (10, 11) auf eine
maximale Länge aufweist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung (100,
200) mindestens eine Arbeitskammer (101, 201, 202, 203, 403, 501),
mindestens einen beweglich darin angeordneten Kolben (110, 210,
211, 212, 409, 502) und Mittel (120 bis 125, 220 bis 223, 401,
402, 404, 405 bis 408, 503 bis 506) zur Veränderung des Drucks
und/oder der Druckverhältnisse und/oder des Volumens und/oder der
Volumenverhältnisse in der (den) Arbeitskammer(n) (101, 201, 202,
203, 403, 501) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung (600)
mindestens ein mechanisches Federelement (601) und Mittel (602)
zur Änderung der wirksamen Länge des Federelements (601) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung (800,
900, 1000) mehrere in Reihe und/oder parallel geschaltete
Federglieder (801 bis 804, 901, 1001) und Mittel zur Ein- bzw.
Auskoppelung und/oder zur Blockade der einzelnen Federglieder (801
bis 804, 901, 1001) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe als Marknagel (50)
oder als außen am Knochen (1) befestigtes Implantat (52) oder als
Fixateur extern (51) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe eine
Notarretierung (60, 70, 80, 90) aufweist, welche, wenn die beiden
Abschnitte (10, 11) um eine bestimmte axiale Weglänge (S)
gegeneinander verschoben werden, eine weitere axiale Bewegung der
Abschnitte (10, 11) zueinander verhindert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Notarretierung (60, 70, 80, 90) an einem Abschnitt (10) mindestens
ein Rastmittel (61, 71, 81, 91) aufweist, welches mit mindestens
einem entsprechendenden Rastmittel (63, 73, 83, 93) an dem jeweils
anderen Abschnitt (11) zusammenwirkt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß dieselbe Mittel zum Lösen der Notarretierung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens einen
Sensor (12) zur Messung mindestens eines Parameters aufweist, aus
welchem alleine und/oder in Verbindung mit weiteren Parametern der
aktuelle Heilungszustand bestimmbar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens einen
Aktor (14, 15) zur Veränderung der Länge der Vorrichtung zwischen
den Fixierungsstellen (21, 22) aufweist, an welchen die Abschnitte
(10, 11, 11') beiderseits der Knochenbeschädigung (2) an dem
Knochen (1) befestigt sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens einen
Aktor (14, 15) zur periodischen Längenveränderung der Vorrichtung
zwischen den Fixierungsstellen (21, 22) in Form von
Mikrobewegungen aufweist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe eine Steuerung
(40) zur Ermittlung des aktuellen Heilungszustands aus den
gemessenen und/oder von außen eingegebenen Parametern und/oder zur
automatischen Variation der Federkonstante und/oder zur
automatischen Längenveränderung der Vorrichtung zwischen den
Fixierungsstellen (21, 22) und/oder zur automatischeh Durchführung
der Mikrobewegungen aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung (40) eine selbstoptimierende Steuerung ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (40) eine Datenbank mit einer Wissensbasis und
einen Schlußfolgerungsmechanismus aufweist, so daß die Steuerung
während des Betriebs der Vorrichtung neue Erkenntnisse erlernen,
speichern und verwenden kann.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens eine
Datenübertragungsschnittstelle zur perkutanen Übermittlung von
Daten zwischen dem (den) Sensor(en) (12, 13) und/oder dem (den)
Aktor(en) (14, 15) und/oder der Steuerung (40) und einer externen
Steuerung aufweist.
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