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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung einer Fehlstellung
eines Fußes
eines Patienten, insbesondere zur Behandlung des Klumpfußes.
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Aus
DE 27 44 445 B2 kennt
man bereits eine derartige Vorrichtung, die eine Ober-Unterschenkelschiene
aufweist, welche die Fuß-Einspann
einrichtung hält.
Diese hat einen Fersenhalter mit Haltebacken zum Einspannen des
Fersenbeins und einen U-förmigen
Vorfußbügel. Fersenhalter
und Vorfußbügel sind über eine
fußlängswärts verlaufende
Schiene längs-
und querverschiebbar mit einander verbunden und mittels Klemmvorrichtungen
an der Schiene festlegbar. Der Fersenhalter ist in Gebrauchsstellung mittels
einer Aufhängevorrichtung
unter Vorspannung an der Ober-Unterschenkelschiene aufgehängt. Der
Vorfußbügel ist
an seiner Klemmvorrichtung in einer Ebene quer zur Schiene unter
Vorspannung verschiebbar und verschwenkbar gelagert. Mittels der
Vorrichtung wird ein zwischen dem Vorfuß und der Ferse wirkendes Biegemoment
auf den Fuß ausgeübt, das
den Fuß in
einer redressierten Stellung hält.
Dabei werden die die zwischen zueinander benachbarten Fußknochen
jeweils angeordneten Gelenke überbrückenden
und die Fußknochen
miteinander verbindenden Bänder,
deren Verkürzung die
Fuß-Fehlstellung
bewirkt, gedehnt.
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Die
Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie außer den zu behandelnden verkürzten Bändern auch
solche Bänder
des Kapsel- Bänderapparates dehnt,
die nicht verkürzt
sind. Dadurch kann es zu einer zusätzlichen Fehlstellung insbesondere
im Bereich des Vorfußes
kommen, nämlich
zu einem Sichelfuß.
Dabei kann die ursprüngliche
Fehlstellung des Fußes
insgesamt sogar noch verschlimmert werden, so daß dann operativer Eingriff
zur Beseitigung der Fehlstellung erforderlich wird, der eigentlich durch
die Behandlung mit der Vorrichtung hätte vermieden werden sollen.
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Auch
die aus
DE 91 07 481
U1 ,
US 30 86 522 ,
DE 92 05 681 U1 und
DE 80 13 806 U1 bekannten
Vorrichtung weisen jeweils einen am Vorfuß angreifenden Vorfußhalter
und einen am Fersenbein angreifenden Fersenhalter auf, die in Gebrauchsstellung
ein zwischen dem Vorfuß und
dem Fersenbein wirkendes Biegemoment auf den Fuß ausüben, das den Fuß in einer
redressierten Stellung halten soll. Auch bei diesen Vorrichtungen
kann es bei der Behandlung aufgrund einer zu starken Dehnung bestimmter
Bänder
des Kapsel-Bänderapparates
zu einer weiteren Fehlstellung des Fußes kommen, welche die ursprünglich vorhandene
Fehlstellung noch verschlimmert.
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Aus
EP 0 136 247 A2 ist
auch bereits eine gattungsfremde Vorrichtung zur Behandlung einer Druckschädigung des
Weichgewebes eines Fußes, wie
beispielsweise dem Decubitus ulcers, bekannt, unter dem besonders ältere Menschen
leiden. Die Vorrichtung weist einen Schuh auf, der innenseitig an der
Schuhsohle mehrere mit einer Flüssigkeit
gefüllte Zellen
aufweist, die in Gebrauchsstellung an der Fußsohle angreifen. Den Zellen
ist jeweils eine Druckregeleinrichtung für die in den Zellen befindliche
Flüssigkeit
zugeordnet, die einen Drucksensor und ein Stellelement zum Verändern des
Flüssigkeitsdrucks aufweist.
Mittels der Vorrichtung wird der Druck möglichst gleichmäßig auf
die Fußsohle
verteilt, wodurch einer Schädigung
des Weichgewebe vorgebeugt werden soll. Die Vorrichtung eignet sich
jedoch nicht zur Behandlung von Fußdeformitäten.
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Man
kennt auch bereits eine Vorrichtung zur Behandlung eines Klumpfußes, die
als Halterung einen Gipsverband aufweist, der den Fuß, den Unterschenkel
und einen Teil des Oberschenkels umschließt und den Fuß in einer
redressierten Stellung fixiert. Diese Vorrichtung wird beispielsweise
bei Säuglingen,
die eine angeborene Fehlstellung eines Fußes aufweisen, wie zum Beispiel
einem Klumpfuß, einem
Sichelfuß oder
einem Schaukelfuß,
ab dem ersten Lebenstag angewendet, um den Fuß aus der Fehlstellung in die
Normalstellung zu redressieren. Das Anlegen des Gipsverbands erfolgt
in der Weise, daß ein
Therapeut den Fuß zunächst von
Hand in einer redressierten Stellung fixiert. Je nach Anatomie und
Fehlstellung des Fußes
greift der Therapeut dabei mit der Hand an unterschiedlichen Stellen
des Fußes
des Patienten an, um den Fuß an
diesen Stellen zu fixieren. Anschließend werden der Fuß sowie
der diesem zugeordneten Unter- und Oberschenkel des Patienten eingegipst.
Nach dem Aushärten
des Gipses wird die manuelle Fixierung entfernt. Der Gipsverband
hält dann
den Fuß in
der zuvor festgelegten Lage. Der Gipsverband wird bei einem Klumpfuß zunächst täglich, dann
zweimal wöchentlich
und schließlich
bei erreichter Korrektur der Fehlstellung in 14-tägigen Abständen erneuert.
Durch das häufige Wechseln
des Gipsverbands ergibt sich ein nicht unerheblicher Behandlungsaufwand.
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Die
Anfertigung von Gipsverbänden
zur Behandlung von Fehlstellungen eines Fußes erfordert ein hohes fachliches
Können,
da sowohl bei einem zu engen, als auch bei einem zu lockeren Gips
das Ziel, die Fehlstellung zu beseitigen, nicht erreicht wird. Wenn
der Gipsverband falsch gesetzt wird, kann sich die Fehlstellung
des Fußes
sogar noch verschlimmern und/oder die Behandlung wird zu lange hinausgezögert, so
daß dann
eine Korrektur der Fehlstellung nur noch durch einen operativen
Eingriff möglich ist.
Ein weiterer Nachteil des Gipsverbands besteht darin, daß sie Druckstellen
am Fuß des
Patienten verursachen kann, die das Weichteilgewebe schädigen können. Die
Gefahr einer solchen Schädigung
ist insbesondere dann gegeben, wenn der Fuß in dem Gipsverband anschwillt
und der Gips naturgemäß nicht
nachgibt. Auch wenn der Patient den Fuß in dem Gipsverband zu bewegen
versucht, kann es zu einer Schädigung
des Weichteilgewebes kommen. Ungünstig
ist außerdem,
daß der
Gips Allergien verursachen kann.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die auf einfache Weise eine Positionierung des
Fußes
in einer vorgegebenen oder vorgebrachten Stellung ermöglicht und
bei der eine Schädigung
des Weichteilgewebes des Fußes
vermieden wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 1. wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einem Klumpfuß die Fehlstellung
des Fußes
durch eine Verkürzung
der Bänder
zwischen dem Schiffchen (os naviculare) und dem Sprunggelenkknochen
(Collum tali) bewirkt ist und daß zur Beseitigung der Fehlstellung
genau diese Bänder
gedehnt werden müssen, während die übrigen Bänder des
Kapsel-Bandapparates des Fußes
bei der Behandlung nicht oder nur unwesentlich gedehnt werden dürfen. Durch
die in Gebrauchsstellung einerseits an der Fußinnenseite und andererseite
an der Fußaußenseite
angeordneten Beaufschlagungselemente wird eine Hebelwirkung erzielt,
die insbesondere bei einem ideopatischen Klumpfuß oder bei einem Sichelfuß eine besonders
wirksame Korrektur der Fehlstellung des Fußes ermöglicht. Durch die Druckbeaufschlagung
des fußaußenseitig
an der Fußwurzel
angeordnete Beaufschlagungselement verkantet sich das Würfelbein (Os
cuboideum) zwischen dem Fersenbein (Calcaneus) und den vorderen
Fußwurzelknochen
(Os cuneiforme), wodurch der Abstand zwischen den vorderen Fußwurzelknochen
und dem Sprunggelencknochen vergrößert wird, so daß das Schiffchen
durch die von den Beaufschlagungselementen bewirkte Hebelwirkung über die
an dem Schiffchen angreifenden Bänder
des Kapsel-Bandapparates zur Fußaußenseite
hin und somit in seine normale Lage verschoben wird. Dabei werden
gezielt die den Sprunggelenkknochen mit dem Schiffchen verbindenden, verkürzten Bänder gedehnt
und somit die Fehlstellung des Fußes beseitigt. An den übrigen Bändern des
Kapsel-Bänderapparats
wird dagegen eine Dehnung weitgehend vermieden, wodurch ins besondere eine
Fehlstellung des Vorfußes
relativ zur Fußwurzel als
Folge der Behandlung vermieden wird. Mittels der in Gebrauchsstellung
an dem Ober- und/oder Unterschenkel angreifenden Halterung ist die
Einspanneinrichtung in einer definierten Lage relativ zu dem Fuß positioniert.
Der Fuß kann
dadurch mit großer Positioniergenauigkeit
an der Einspanneinrichtung eingespannt und in der für die Behandlung
der Fehlstellung vorgesehenen Lage gehalten werden, so daß die Gefahr
einer Fehlpositionierung des Fußes vermieden
wird. Die wenigstens drei relativ zu dem Fuß-Aufnahmeraum verstellbaren
Beaufschlagungselemente sind mittels Stellantrieben in den Fuß-Aufnahmeraum
bewegbar und aus diesem zurückziehbar.
Die Lage der Beaufschlagungselemente und deren Zustellbewegungen
werden mittels der Regeleinrichtung in Abhängigkeit von dem mit dem Drucksensor
gemessenen, von dem Beaufschlagungselement auf den Fuß ausgeübten Drucks
geregelt. Beim Überschreiten
eines vorgegebenen oder vorgebbaren oberen Druckgrenzwertes wird
das Beaufschlagungselement zurückgezogen
und gegebenenfalls beim Unterschreiten eines unteren Druckgrenzwertes
in den Fuß-Aufnahmebereich
hineinbewegt. Dadurch wird erreicht, daß der Fuß ständig mit der für die Korrektur
der Fuß-Fehlstellung
erforderlichen Kraft beaufschlagt wird, selbst dann, wenn der Fuß einmal
anschwellen sollte oder wenn der Patient den in der Fuß-Einspannvorrichtung
eingespannten Fuß bewegt.
Somit werden Druckstellen am Fuß,
welche das Weichteilgewebe schädigen,
zuverlässig
vermieden. Die Einspannvorrichtung und/oder die an Ober- und/oder
Unterschenkel angreifende Halterung kann an den Beaufschlagungsstellen
aus einem hautverträglichen
Material bestehen. Dadurch werden Allergien vermieden. Gegenüber einem
Gipsverband hat die erfindungsgemäße Vorrichtung außerdem den Vorteil,
daß das
aufwendige Wechseln des Gipsverbands entfällt.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Fuß-Einspanneinrichtung eine
Verstelleinrichtung mit einem an der Unterseite des Fuß-Aufnahmeraums
angeordneten Beaufschlagungselement aufweist, das in Gebrauchsstellung
an der Fußsohle,
vorzugsweise im Bereich der Fußwurzel
angreift. Die Vorrichtung eignet sich dann insbesondere zur Behandlung
eines Schaukelfußes.
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Vorteilhaft
ist, wenn an wenigstens einem Beaufschlagungselement und/oder einer
Beaufschlagungsstelle eine Pelotte angeordnet ist. Der Fuß ist dann
besonders gut an dem Beaufschlagungselement oder der Beaufschlagungsstelle
fixiert, wobei die Pelotte eine gleichmäßige und großflächige Übertragung
der Haltekräfte
auf den Fuß ermöglicht.
Mittels der Pelotte kann der Fuß insbesondere auch
quer zur Verstellrichtung des Beaufschlagungselements gehalten werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Fuß-Einspanneinrichtung
wenigstens ein erstes und ein zweites Gehäuseteil aufweist, die jeweils
zumindest eine Beaufschlagungsstelle und/oder ein Beaufschlagungselement
für den
Fuß haben,
und daß die
Gehäuseteile zum
Einsetzen des Fußes
in den Aufnahmeraum und zum Herausnehmen des Fußes aus dem Aufnahmeraum aufeinander
zu- und voneinander wegbewegbar sind. Die Gehäuseteile der Fuß-Einspanneinrichtung
sind also aus einer Gebrauchsstellung, in der die Beaufschlagungselemente
an dem Fuß-Aufnahmeraum
angeordnet sind, in eine Offenstellung bringbar, in der zumindest
die an einem der Gehäuseteile angeordnete(n)
Beaufschlagungsstelle(n) und/oder das (die) daran angeordnete(n)
Beaufschlagungselement(e) sowie das Gehäuseteil selbst von dem Fuß-Aufnahmeraum zurückgezogen
sind, so daß die Fuß-Einspanneinrichtung
auf einfache Weise am Fuß angelegt
oder von diesem abgenommen werden kann. Die Gehäuseteile können gegebenenfalls halbschalenförmig ausgebildet
sein. In Gebrauchsstellung sind die Gehäuseteile dann beidseits des Fuß-Aufnahmeraums
und einer daran befindlichen Öffnung
für den
Durchtritt des Unterschenkels oder des Sprunggelenks angeordnet
und umgrenzen diese Öffnung
und den Fuß-Aufnahmeraum.
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Zweckmäßigerweise
sind in Gebrauchsstellung das erste Gehäuseteil an der Fußinnenseite
und das zweite Gehäuseteil
an der Fuß außenseite angeordnet,
wobei an vorzugsweise einem dieser Gehäuseteile eine in Gebrauchsstellung
den Ober- und/oder Unterschenkel des Patienten beaufschlagende Halteeinrichtung
angreift. Die Trennebene zwischen den Gehäuseteilen kann dabei etwa mittig zum
Fußaufnahmeraum
angeordnet sein und sich in Längsrichtung
des Fußaufnahmeraums
erstrecken. Die Fuß-Einspanneinrichtung
kann dadurch noch besser am Fuß angelegt
und von diesem abgenommen werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Gehäuseteile durch
eine Schiebeführung
relativ zueinander bewegbar miteinander verbunden sind und daß die Schieberichtung
der Schiebeführung
vorzugsweise quer zur Erstreckungsrichtung des Fußes verläuft. Die
in Gebrauchsstellung befindlichen Gehäuseteile können dann zum Einsetzen des
Fußes
in den Aufnahmeraum oder zum Herausnehmen des Fußes aus dem Aufnahmeraum auf
einfache Weise auseindergezogen werden. Dabei ist es sogar möglich, daß die Gehäuseteile
durch die Rückstellkraft
eines Rückstellelements,
beispielsweise einer Feder, in der Gebrauchsstellung gehalten und
gegen diese Rückstellkraft
in eine Offenstellung verschiebbar sind. Gegebenenfalls kann an
den Gehäuseteilen
eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, mit der die Gehäuseteile
in Gebrauchsstellung aneinander arretierbar sind.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß wenigstens
ein Beaufschlagungselement und/oder eine Beaufschlagungsstelle mittels
einer Positioniereinrichtung an unterschiedlichen Stellen der Außenkontur
des Fuß-Aufnahmeraumes
positionierbar ist und daß die Positioniereinrichtung
vorzugsweise eine an einem Gehäuseteil
der Fuß-Einspanneinrichtung
angeordnete Führung
zum Verschieben des Beaufschlagungselements und/oder der Beaufschlagungsstelle relativ
zu dem Fuß-Aufnahmeraum
aufweist. Dadurch ist es möglich,
die einzelnen Beaufschlagungselemente und/oder Beaufschlagungsstellen
je nach Anatomie des jeweils zu behandelnden Fußes an unterschiedlichen Stellen
an dem Fuß zu
positionieren, so daß die
Vorrichtung zum Behandeln unterschied 1icher Patienten und/oder unterschiedlicher
Fußdeformitäten wie
beispielsweise einem Klumpfuß,
einem Sichelfuß oder
einem Schaukelfuß verwendet
werden kann. Dabei ermöglicht
die Positioniereinrichtung eine positionsgenaue Fixierung des Fußes an bestimmten,
durch die Anatomie des Fußes
vorgegebenen Referenzpunkten des Fußes. Im Vergleich zu einer
Fixierung bei welcher der Fuß von Hand
in einer vorgegebenen Stellung gehalten wird, ergibt sich dadurch
eine deutlich verbesserte, reproduzierbare Positioniergenauigkeit.
Eine Fehlpositionierung des Fußes,
die einen operativen Eingriff am Fuß zur Folge haben kann, wird
somit vermieden.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß zwischen
der Fuß-Einspanneinrichtung
und der Halteeinrichtung ein mittels einer Feststelleinrichtung
festlegbares Gelenk, insbesondere ein Kugelgelenk zum Ausrichten
der Fuß-Einspanneinrichtung
relativ zu der Halteeinrichtung angeordnet ist. Dadurch kann die
Fuß-Einstelleinrichtung
relativ zu der an dem Unter- und/oder Oberschenkel angreifenden
Halteeinrichtung verschwenkt und in ihrer Lage an die Anatomie des
zu behandelnden Fußes
angepaßt
und dann in dieser Lage an der Halteeinrichtung fixiert werden.
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Zweckmäßigerweise
weist die Halteeinrichtung eine vorzugsweise eine Abwinklung für das Kniegelenk
des Patienten aufweisende Schiene mit Befestigungsstellen zum Verbinden
mit dem Ober- und/oder Unterschenkel des Patienten auf. Gegebenenfalls
kann die Halteeinrichtung zwischen der in Gebrauchstellung am Knie
des Patienten angeordneten Abwinklung und der Fuß-Einspanneinrichtung ein Teleskopteil
aufweisen, mit dem der Abstand zwischen der Abwinklung und der Fuß-Einspanneinrichtung
an die Länge
des Unterschenkels des Patienten anpassbar ist.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf eine Fuß-Einspanneinrichtung,
die mehrere, an einem Fuß-Aufnahmeraum
angeordnete Beaufschlagungselemente zum Fixieren des Fußes aufweist,
wobei ein in die Einspanneinrichtung eingespannter Fuß strichliniert
dargestellt ist,
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2 eine
Aufsicht auf die in 1 gezeigte Fuß-Einspanneinrichtung,
wobei jedoch die Beaufschlagungselemente aufweisenden Gehäuseteile der
Fuß-Einspanneinrichtung
auseinandergezogen sind,
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3 eine
Aufsicht auf die in 1 mit III bezeichnete Querschnittsebene,
wobei auch die mit der Einspanneinrichtung verbundene Halteeinrichtung
erkennbar ist,
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4 und 5 Seitenansichten
der in 3 gezeigten Vorrichtung,
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6 eine
Ansicht auf die Rückseite
der in 3 gezeigten Vorrichtung, wobei ein in die Fuß-Aufnahme
eingesetzter Fuß und
ein Teil des Unterschenkels strichliniert dargestellt sind und wobei die
Halteeinrichtung nur schematisch wiedergegeben ist, und
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7 eine
Darstellung ähnlich 6,
wobei jedoch die Gehäuseteile
der Fuß-Einspanneinrichtung
auseinandergezogen sind.
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Eine
Vorrichtung zur Behandlung einer Fehlstellung eines Fußes eines
Patienten, weist eine im ganzen mit 1 bezeichnete Halterung
zum Fixieren des Fußes
in einer vorgegebenen oder vorgebbaren Stellung auf. Die Halterung 1 hat
eine in 3 schematisch dargestellte Halteeinrichtung 2,
die mit dem Ober- und/oder Unterschenkel des Patienten verbindbar
ist. Die Halteeinrichtung 2 weist eine in Erstreckungsrichtung
abgewinkelte Halteschiene auf, die ein erstes, in Gebrauchsstellung
an dem Unterschenkel angreifendes Schienenteil 4 und ein
zweites, am Oberschenkel angreifendes Schienenteil 5 hat.
Die Schienenteile 4, 5 weisen jeweils halbschalenförmige, in
der Zeichnung nicht dargestellte, an die Kontur des Ober- bzw. Unterschenkels
angepasste Stützelemente
auf, die in Gebrauchsstellung an dem Ober- bzw. Unterschenkel anliegen
und gegen diesen mit Haltemitteln festgeklemmt sind. Die Schienenteile 4, 5 sind
durch eine Abwinklung 6 miteinander verbunden, die in Gebrauchsstellung
im Bereich der Kniekehle des Patienten angeordnet ist.
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Die
Halterung 1 weist ferner eine Fuß-Einspanneinrichtung 7 auf,
die von der Halteschiene getragen wird. Das dem Unterschenkel zugeordnete Schienenteil 4 ist
dazu an seinem der Abwinklung 6 abgewandten Endbereich
mit dem Gehäuse
der Fuß-Einspanneinrichtung 7 verbunden.
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Die
Fuß-Einspanneinrichtung 7 weist
einen Fuß-Aufnahmeraum 8 auf,
der durch Seitenwände und
ein Bodenteil des Gehäuses
der Fuß-Einspanneinrichtung 7 umgrenzt
ist. An dem der Halterung 1 zugewandten Ende weist der
Fuß-Aufnahmeraum 8 eine Öffnung für den Durchtritt
des Unterschenkels bzw. des Sprunggelenks auf.
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Wie
aus 1 besonders gut erkennbar ist, hat die Fuß-Einspanneinrichtung 7 mehrere
Verstelleinrichtungen 9a, 9b, 9c, 9d,
die jeweils ein mit einem Stellantrieb 10a, 10b, 10c, 10d in
Antriebsverbindung stehendes, in den Fuß-Aufnahmeraum 8 hineinbewegbares
und von diesem zurückziehbares Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c, 11d aufweisen,
das in Gebrauchsstellung am Fuß angreift.
Jede der Verstelleinrichtungen 9a, 9b, 9c, 9d hat
jeweils einen Drucksensor 12a, 12b, 12c, 12d zum
Messen eines von dem ihm zugeordneten Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c, 11d auf
den Fuß ausgeübten Drucks.
Bei dem Ausführungsbeispiel
nach 1 ist der Drucksensor an dem Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c, 11d angeordnet.
Der Drucksensor 12a, 12b, 12c, 12d kann
aber auch an anderer Stelle an der Fuß-Einspanneinrichtung angeordnet sein oder
es kann ein indirekter Drucksensor vorgesehen sein, der beispielsweise
eine Meßeinrichtung zum Messen
des Haltestromes des Stellantriebs 10a, 10b, 10c, 10d und
eine Auswerteeinrichtung zum Ermitteln des zu dem Haltestrom proportionalen
Drucks des Beaufschlagungselements umfassen kann. Zum Begrenzen
des jeweils von den Beaufschlagungselementen 11a, 11b, 11c, 11d auf
den Fuß ausgeübten Drucks
sind die Stellantriebe 10a, 10b, 10c, 10d und die
Drucksensoren 12a, 12b, 12c, 12d jeweils
mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Regeleinrichtung
verbunden. Wenn der mittels des Drucksensors 12a, 12b, 12c, 12d gemessene
Druck innerhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren, durch einen oberen
Druckgrenzwert und einen unteren Druckgrenzwert definierten Druckfensters
liegt, wird die Position des Beaufschlagungselements 11a, 11b, 11c, 11d beibehalten.
Beim Überschreiten
des oberen Druckgrenzwerts wird das Beaufschlagungselement solange
aus dem Fuß-Aufnahmeraum 8 zurückgezogen,
bis der Druck einen innerhalb des Druckfensters befindlichen Sollwerts
erreicht hat. Beim Unterschreiten des unteren Druckgrenzwertes wird
das Beaufschlagungselement in den Fußaufnahmeraum 8 hineinbewegt,
bis der Druck den innerhalb des Druckfensters liegenden Sollwert
erreicht hat. Durch die Regeleinrichtung wird bei einer Veränderungen
an dem Fuß,
beispielsweise wenn sich die Fehlstellung durch die Behandlung mit
der Vorrichtung abschwächt
oder wenn der Patient den Fuß bewegt,
der von den Beaufschlagungselementen 11a, 11b, 11c, 11d auf
den Fuß ausgeübte Druck
automatisch nachgeregelt, so daß einerseits
eine Schädigung
des Weichteilgewebes durch einen zu hohen Druck und andererseits
aber auch ein zu geringer Druck an den Beaufschlagungsstellen, welcher
die Wirksamkeit der Behandlung der Fehlstellung des Fußes abschwächen würde, vermieden
wird.
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Wie
aus 1 und 3 erkennbar ist, weist die Fuß-Einspanneinrichtung 7 vier
Verstelleinrichtungen 9a, 9b, 9c, 9d auf,
von denen in Gebrauchsstellung das Beaufschlagungselement 11a einer
ersten Verstelleinrichtung 9a fußinnenseitig am Vorfuß, das Beaufschlagungselement 11b einer zweiten
Verstelleinrichtung 9b fußaußenseitig an der Fußwurzel,
das Beaufschlagungselement 11c einer dritten Verstelleinrichtung 11c fußinnenseitig
am Fersenbein und das Beaufschlagungselement 11d einer vierten
Verstelleinrichtung an der Fußsohle
im Bereich der Fußwurzel
angreift. Die Beaufschlagungselemente 11a, 11b, 11c sind
jeweils in der Erstreckungsebene des Fuß-Aufnahmeraums 8 oder
einer parallel dazu verlaufenden Richtung mittels der Stellantriebe 10a, 10b, 10c und
das Beaufschlagungselement 11d ist in einer quer zur Erstreckungsebene des
Fuß-Aufnahmeraums 8 verlaufenden
Richtung mittels des Stellantriebs 10d verstellbar. Dadurch
ist es möglich,
mit den Beaufschlagungselementen 11a, 11b, 11c, 11d in
unterschiedlichen Richtungen ein Biegemoment auf den Fuß auszuüben, um
diesen aus der Fehlstellung in eine Normalstellung zu redressieren.
Mit der Vorrichtung können
somit unterschiedliche Fußdeformitäten, wie
beispielsweise ein Sichelfuß und/oder
ein Schaukelfuß behandelt
werden.
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Erwähnt werden
soll noch, daß zur
Behandlung eines Klumpfußes
oder eines Schaukelfußes das
Beaufschlagungselement 11d gegebenenfalls entfallen kann.
Anstelle der mit den Stellantrieben 10b, 10c bewegbaren
Beaufschlagungselementen 11b, 11c können gegebenenfalls
auch statische Beaufschlagungsstellen an der Fuß-Einspanneinrichtung 7 vorgesehen
sein. Diese können
manuell in den Fuß-Aufnahmeraum
verstellbar und von diesem zurückziehbar
sein.
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Wie
aus 1 bis 3 besonders gut erkennbar ist,
können
die Beaufschlagungselemente 11a, 11b, 11c, 11d an
den Beaufschlagungsstellen an den Fuß formangepaßte Pelotten
aufweisen, die vorzugsweise aus thermolabilem Kunststoff bestehen
oder damit beschichtet sind. Die Pelotten können einen U-förmigen Querschnitt
aufweisen und jeweils einen Teilbereich des Fußes gabelförmig übergreifen, zum Beispiel dem
Fuß innenseitig
angeordneten Bereich des Vorfußes,
den äußeren Bereich
der Fußwurzel
oder die Ferse.
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In 1 und 2 sowie 6 und 7 ist
erkennbar, daß die
Fuß-Einspanneinrichtung 7 ein
erstes Gehäuseteil 14 und
ein zweites Gehäuseteil 15 aufweist,
wobei die Beaufschlagungselemente 11a, 11c, 11d an
dem ersten Gehäuseteil 14 und
das Beaufschlagungselement 11b an dem zweiten Gehäuseteil 15 angeordnet
sind. In Gebrauchsstellung ist das erste Gehäuseteil 14 an der
Innenseite und das zweite Gehäuseteil 15 an
der Außenseite
des Fußes
angeordnet. Zum Einsetzen des Fußes in den Fuß-Aufnahmeraum 8 und
zum Herausnehmen des Fußes aus
dem Fuß-Aufnahmeraum 8 sind
die Gehäuseteile 14, 15 mittels
einer Schiebeführung 16 aufeinanderzu-
und voneinander wegbewegbar. Die Schiebeführung 10 weist zwei
parallel zueinander angeordnete Führungsstäbe 17 auf, die mit
einem der Gehäuseteile 14, 15 fest
verbunden sind und jeweils in einer Aufnahme 18 des anderen
Gehäuseteiles 15, 14 quer
zur Trennebene der Gehäuseteile 14, 15 verschiebbar
gelagert sind. Wie aus 2 erkennbar ist, greift die
Halteschiene an dem Gehäuseteil 14 an.
In Offenstellung der Fuß-Einspanneinrichtung 7,
in der die Gehäuseteile 14, 15 auseinandergezogen
sind, sind das Gehäuseteil 15 und
das Beaufschlagungselement 11b von dem Fuß-Aufnahmeraum 8 zurückgezogen,
so daß die
Fuß-Einspanneinrichtung 7 am Fuß angelegt
oder von diesem abgenommen werden kann.
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In 3 bis 5 ist
erkennbar, daß die
Beaufschlagungselemente 11a, 11b, 11c jeweils
mittels einer Positioniereinrichtung an unterschiedlichen Stellen
der Außenkontur
des Fuß-Aufnahmeraumes 8 positionierbar
sind. Dadurch ist es möglich,
die Referenzstellen, an denen der Fuß mittels der Beaufschlagungselemente 11a, 11b, 11c fixiert
wird, an die jeweilige Fußdeformität und die
individuelle Anatomie des zu behandelnden Fußes anzupassen. Die Positioniereinrichtung
weist jeweils an dem Gehäuseteil 14, 15 eine
Führung 19 mit
einem etwa parallel zur Erstreckungsebene des Fuß-Aufnahmeraums 8 angeordneten
Führungsschlitz
auf, an dem der mit dem Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c jeweils in
Antriebsverbindung stehende Stellantrieb 10a, 10b, 10c zum
Positionieren des Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c verschiebbar
und festlegbar gelagert ist.
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In 3 ist
erkennbar, daß zwischen
der Fuß-Einspanneinrichtung 7 und
der Halteeinrichtung 2 ein Kugelgelenk 20 angeordnet
ist, mittels der die Fuß-Einspanneinrichtung 7 in
mehreren Richtungen relativ zu der Halteeinrichtung 2 verschwenkbar
ist. An dem Kugelgelenk 20 ist eine Feststelleinrichtung 21 angeordnet,
mit der die zueinander verschwenkbaren Gelenkteile des Kugelgelenks 20 in
einer beliebigen Schwenkposition gegeneinander arretierbar sind.
Die Fuß-Einspanneinrichtung 7 kann
dadurch in ihrer Lage an die jeweilige Anatomie des zu behandelnden
Fußes
angepasst werden.
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Zusammenfassend
ergibt sich also eine Vorrichtung zur Behandlung eines Fußes eines
Patienten, insbesondere zur Behandlung eines Klumpfußes, die
eine in Gebrauchstellung mit dem Ober- und/oder Unterschenkel des
Patienten verbundene Halterung 1 zum Fixieren des Fußes in einer
vorgegebenen Stellung aufweist. Die Halterung 1 hat eine Fuß-Einspanneinrichtung 7,
die einen Aufnahmeraum 8 für den Fuß aufweist. Die Fuß-Einspanneinrichtung 7 hat
wenigstens ein relativ zu dem Fuß-Aufnahmeraum 8 verstellbares
Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c, 11d,
das mit einem Stellantrieb 10a, 10b, 10c, 10d in
Antriebsverbindung steht und in Gebrauchsstellung an dem Fuß angreift.
Zum Messen eines von dem Beaufschlagungselement 11a, 11b, 11c, 11d auf
den Fuß ausgeübten Drucks
ist ein Drucksensor 12a, 12b, 12c, 12d vorgesehen.
Der Drucksensor 12a, 12b, 12c, 12d und
der Stellantrieb 10a, 10b, 10c, 10d sind
mit einer Regeleinrichtung zum Begrenzen des Drucks verbunden.