DE19854783C1

DE19854783C1 - Verfahren zum Verpacken und haltbaren Lagern von erntefrischem Spargel

Info

Publication number: DE19854783C1
Application number: DE1998154783
Authority: DE
Inventors: Bernhard Boeckenhoff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-11-27
Filing date: 1998-11-27
Publication date: 2000-05-18
Anticipated expiration: 2018-11-28

Abstract

Zur haltbaren Lagerung von erntefrischem Spargel wird dieser in Verpackungskästen gelegt, werden letztere gas- und wasserdicht verschlossen, werden die Verpackungskästen zur Austreibung von Luft vollständig mit Wasser aufgefüllt, wird das in den Verpackungskästen befindliche Wasser ausgetrieben, indem die Kästen mit Inertgas aufgefüllt werden, und werden die Kästen schließlich in dem so aufgefüllten Zustand hermetisch verschlossen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken und haltbaren Lagern von ernte frischem Spargel unter Verwendung von Verpackungskästen, in die der Spargel ein gelegt wird, wonach die Verpackungskästen kühl gelagert werden.

Erntefrischer Spargel wird üblicherweise gegebenenfalls nach Sortierung in Verpac kungskästen eingelegt, in denen er bis zur Endverkaufsstelle transportiert wird. Dabei werden die Verpackungskästen in der Regel übereinander gestapelt. Die Verpac kungskästen sind aus Holz oder Pappmaterial bestehende Kästen mit einer Boden fläche und vier seitlichen Randflächen, wobei in den Ecken in der Regel zum Abset zen eines gleichartigen weiteren Verpackungskastens jeweils Stützstege vorgesehen sind, die im übrigen zugleich die Eckkonfiguration stabilisieren. Auf jeden Fall sind die Verpackungskästen oben offen, und ist somit der Spargel sowohl der Umge bungsluft als auch der Umgebungsbeleuchtung ausgesetzt.

Der erntefrische Zustand des in solchen Verpackungskästen eingelegten Spargels ist folglich zeitlich nur sehr beschränkt aufrechtzuerhalten. Insbesondere beginnt der Spargel sehr bald an seinem unteren Ende allmählich nach oben hin fortschreitend auszutrocknen.

Zur Verlängerung der Aufrechterhaltung des erntefrischen Zustands von Spargel ist bereits vorgesehen worden, den Spargel, gleichgültig ob in Verpackungskästen ein gelegt oder nicht, bündelweise etwa über die halbe Stangenlänge und insbesondere entlang der Schnittfläche in angefeuchtetem Papier einzuschlagen. Diese Maßnahme führt jedoch nur zu einer verhältnismäßig kurzfristigen Verlängerung der Aufrechter haltung des erntefrischen Zustandes.

Aus der EP 0 280 961 A1 ist es bekannt, erntefrischen Spargel in einer gasdichten Verpackung, die mit einem im wesentlichen inerten Gas gefüllt ist, zu verpacken, um die Haltbarkeit des Spargels zu verbessern. Des weiteren ist es aus der DE 41 29 224 A1 bekannt, Obst und Gemüse in Wasser einzutauchen und nach anschließendem Abtropfen in einer aus einem inerten Gas bestehenden Atmosphäre gasdicht zu ver packen.

Da Spargel zeitlich gesehen gestochen werden muß, wie er wächst, nämlich während jedes Tages einer Woche, andererseits aber nicht alle Tage in einer Woche zum Ver kauf zur Verfügung stehen, nämlich im aller günstigsten Fall knapp sechs Tage, be steht ein erhöhtes Bedürfnis zur haltbaren Lagerung von erntefrischem Spargel.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verpacken und zum haltbaren Lagern von erntefrischem Spargel anzugeben, das es tatsächlich gestattet, den erntefrischen Zustand von Spargel deutlich länger als bisher aufrechtzuerhalten.

Die zuvor angegebene Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Verpackungskästen nach dem Einlegen des Spargels gas- und wasserdicht verschlossen werden, daß hiernach die Verpackungskästen unter Austreibung der in den Verpackungskästen befind lichen Luft vollständig mit Wasser gefüllt werden, daß dann die Verpackungskästen unter Austreibung des in ihnen enthaltenen Wassers vollständig mit einem Inertgas aufgefüllt werden und daß schließlich die Verpackungskästen in dem so aufgefüllten Zustand hermetisch verschlossen werden.

Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu verwendenden Ver packungskästen sind selbstverständlich solche, die den Spargel vollständig umschlie ßen und daher nicht wie die oben geschilderten Verpackungskästen beispielsweise zumindest nach oben offen sind. Die zu verwendenden Verpackungskästen müssen also lediglich solche sein, die sich dazu eignen, eingelegten Spargel vollständig und nach außen abgedichtet zu umschließen. Die räumliche Formgebung und die Abmes sungen der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu verwendenden Ver packungskästen sind bedeutungslos.

Das Auffüllen der Verpackungskästen mit Wasser im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt sicher, daß die gesamte in den Verpackungskästen zuvor zwischen den Spargelstangen enthaltene Luft, die einen negativen Einfluß auf die Aufrechter haltung des erntefrischen Zustandes des Spargels ausgeübt, beseitigt wird. Das in die Verpackungskästen eingeführte Wasser ist zwar grundsätzlich schon geeignet, die Aufrechterhaltung des erntefrischen Zustandes zu begünstigen, könnte sich jedoch andererseits auf den Geschmack des Spargels negativ auswirken. Auf jeden Fall würde sich das eingefüllte Wasser wegen seines hohen Eigengewichtes negativ auf die Transportkosten und im übrigen auf die Handhabbarkeit der Verpackungskästen auswirken. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das aufgefüllte Was ser daher gegen ein Inertgas ausgetauscht, so daß wieder das ursprüngliche Gewicht erreicht ist und im übrigen der Geschmack des Spargels nicht negativ beeinflußt wer den kann.

Ohne das zwischenzeitliche Auffüllen der Verpackungskästen mit Wasser, nämlich bei direktem Austausch der zwischen den Spargelstangen in den Verpackungskästen enthaltenen Luft gegen ein Inertgas, würden sich Luft und Inertgas vermischen, so daß sich die für das Aufrechterhalten des erntefrischen Zustandes des Spargels maß gebliche Einlagerung in dem Inertgas wegen der in diesem enthaltenen Luftanteile nur beschränkt positiv auswirken würde. Der positive Einfluß der Einlagerung des Spargels in einem Inertgas könnte in einem solchen Fall nur dann erreicht werden, wenn die Verpackungskästen verhältnismäßig lange mit Inertgas gespült würden, be vor sie hermetisch verschlossen werden. Eine solche Spülung wäre jedoch wegen der großen Inertgasmenge mit verhältnismäßig hohen Kosten und gegebenenfalls mit ho hen Anlagekosten verbunden.

Durch die erfindungsgemäße Verfahrensausbildung sind auch die letztgenannten Nachteile vermieden, und wird tatsächlich eine verlängerte Aufrechterhaltung des erntefrischen Zustandes von Spargel in sehr einfacher und preiswerter Weise erreicht.

Als zweckmäßige Weiterbildungsmaßnahme empfiehlt es sich, daß die Verpackungs kästen mit Wasser aufgefüllt werden, während zugleich durch das Wasser die Luft an der am höchsten gelegenen Stelle der Verpackungskästen ausgetrieben wird. Hier durch ist ein vollständiges Austreiben der zwischen den Spargelstangen befindlichen Luft sichergestellt. Die eben genannte Maßnahme kann noch dadurch weiter verbes sert werden, daß die Verpackungskästen von unten her mit Wasser aufgefüllt werden bzw. daß die Verpackungskästen von oben her mit Inertgas aufgefüllt werden, wäh rend zugleich durch das Inertgas das Wasser an der am tiefsten gelegenen Stelle der Verpackungskästen ausgetrieben wird. Dabei kann insbesondere vorgesehen wer den, daß das Inertgas an der am höchsten gelegenen Stelle in die Verpackungskästen eingefüllt wird, um auf diese Weise sicherzustellen, daß die Verpackungskästen auch vollständig mit Inertgas gefüllt werden und jegliches Wasser aus ihnen ausgetrieben wird.

Für die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens empfiehlt es sich, daß das Auffüllen der Verpackungskästen mit Wasser bzw. Inertgas und das Austreiben von Luft bzw. Wasser über hermetisch verschließbare Anschlußstützen der Verpac kungskästen durchgeführt wird, wobei diese an deren am höchsten bzw. am tiefsten gelegenen Stelle angeordnet sein sollten.

Als im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu verwendendes Inertgas em pfiehlt sich CO₂-Gas wegen eines geringen Gestehungspreises; selbstverständlich kommen aber auch alle übrigen für Spargel inerte Gase infrage, für die lediglich bei spielsweise weiter N₂ zu nennen ist.

Als Wasser für das Auffüllen der Verpackungskästen zwecks Austreiben der in diesen zunächst enthaltenen Luft kommen insbesondere kaltes Wasser und Eiswasser in Be tracht. Dies wirkt sich deshalb positiv auf die erfindungsgemäß erreichte Verlänge rung der Aufrechterhaltung des erntefrischen Zustandes aus, weil so der in den Ver packungskästen enthaltene Spargel bereits kühl aufbewahrt ist, bevor die aufgefüll ten Verpackungsbehälter in Lagerräume verbracht werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl in einer grundsätzlichen Ausbildung als auch unter Berücksichtigung der vorstehend angegebenen Weiterbildungsmaßnah men, wie sie in den Unteransprüchen definiert sind, leicht und einfach durchzuführen; die erreichte Wirkung ist eine erhebliche Verlängerung der Aufrechterhaltung des erntefrischen Zustandes von Spargel, so daß der Spargel sogar nach einer unüblich langen Zwischenlagerung erntefrisch zum Verkauf angeboten werden kann und der Spargel sogar noch nach dem Verkauf an den Endabnehmer, der den Spargel in der an sich üblichen Form von Bündeln erwirbt, längere Zeit bis zur Zubereitung ernte frisch aufbewahrbar ist. Es muß also beim Erzeuger nicht mehr darauf geachtet wer den, daß beispielsweise freitags gestochener Spargel noch unbedingt samstags zum Verkauf gelangt, um so zu vermeiden, daß er erst montags, nämlich am dritten Tage nach dem Stechen zum Verkauf angeboten wird. Im übrigen können Unterschied lichkeiten zwischen Erntemenge und Absatzmenge durch die erreichte erntefrische Lagerung problemlos ausgeglichen werden.

Claims

1. Verfahren zum Verpacken und zum haltbaren Lagern von erntefrischem Spargel unter Verwendung von Verpackungskästen, in die der Spargel eingelegt wird, wo nach die Verpackungskästen kühl gelagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungskästen nach dem Einlegen des Spargels gas- und wasserdicht ver schlossen werden, daß hiernach die Verpackungskästen unter Austreibung der in den Verpackungskästen befindlichen Luft vollständig mit Wasser aufgefüllt werden, daß dann die Verpackungskästen unter Austreibung des in ihnen enthaltenen Wassers vollständig mit einem Inertgas aufgefüllt werden und daß schließlich die Verpac kungskästen in dem so aufgefüllten Zustand hermetisch verschlossen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungskästen mit Wasser aufgefüllt werden, während zugleich durch das Wasser die Luft an der am höchsten gelegenen Stelle der Verpackungskästen ausgetrieben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungskästen von unten her mit Wasser aufgefüllt werden.

4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Verpackungskästen von oben her mit Inertgas aufgefüllt wer den, während zugleich durch das Inertgas das Wasser an der am tiefsten gelegenen Stelle der Verpackungskästen ausgetrieben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas an der am höchsten gelegenen Stelle in die Verpackungskästen eingefüllt wird.

6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Verpackungskästen mit CO₂-Gas als Inertgas aufgefüllt wer den.

7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Verpackungskästen mit kaltem Wasser oder mit Eiswasser auf gefüllt werden.