DE19854382A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs für eine Feuerungsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs für eine FeuerungsanlageInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs für eine Feuerungsanlage, vorzugsweise für eine Brennkammer einer Gasturbinenanlage, mit einer Düsenanordnung, durch die der flüssige Brennstoff druckbeaufschlagt hindurchtritt und zu einem Brennstoffspray zerstäubt wird. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß nach Durchtritt des Brennstoffs durch die Düsenanordnung (3, 4) wenigstens zwei, räumlich getrennte Brennstoffsprays (5, 6) gebildet werden, in denen der Brennstoff vorwiegend in Form einzelner Brennstofftröpfchen (16) vorliegt, und daß die Brennstoffsprays (5, 6) jeweils eine Ausbreitungsrichtung zueinander aufweisen, so daß die Brennstofftröpfchen (16) eines Brennstoffsprays (5) mit den Brennstofftröpfchen (16) des anderen Brennstoffsprays (6) kollidieren, so daß bei der Kollision der Brennstofftröpfchen (16) eine Tröpfchenwolke (9) mit neuen Brennstofftröpfchen (17) gebildet wird, deren Durchmesser kleiner als der der kollidierenden Brennstofftröpfchen (16) ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Zerstäu
bung flüssigen Brennstoffs für in eine Feuerungsanlage, vorzugsweise für eine
Brennkammer einer Gasturbinenanlage, mit einer Düsenanordnung, durch die der
flüssige Brennstoff druckbeaufschlagt hindurchtritt und zu einem Brennstoff/Luft-
Gemisch zerstäubt wird.
Neben einer Vielzahl den Wirkungsgrad einer Gasturbine bestimmenden Parame
tern, die sowohl die konstruktive Auslegung aller Einzelkomponenten einer Gas
turbine als auch deren Betriebsweise betreffen, spielt bei der Brennstoffverfeue
rung der Zerstäubungsvorgang, bei dem der Flüssigbrennstoff zu einem möglichst
homogenen Brennstoff/Luft-Gemisch zerstäubt werden soll, eine sehr entschei
dende Rolle. Um die Verbrennung von Flüssigbrennstoff möglichst vollständig
durchführen zu können, ist es Aufgabe der Brennstoffdüsen, den Flüssigbrennstoff
in möglichst feinste Brennstofftröpfchen zu zerstäuben, um auf diese Weise eine
möglichst große Brennstoffoberfläche zu erzielen.
Die einfachsten und kostengünstigsten Brennstoffzerstäuber für Flüssigbrennstoff
stellen druckbeaufschlagte Brennstoffzerstäuber dar, durch die der Brennstoff un
ter hohem Druck durch eine Düsenöffnung getrieben wird. Derartige, sogenannte
SIMPLEX-Zerstäuberdüsen werden bei Brennkammerbetriebskonzepten mit Bren
nerstufung eingesetzt und eignen sich für den gesamten Leistungsbereich einer
Gasturbine, d. h. vom Zündvorgang bis hin zum Erreichen des Grundlastbetriebes.
Jedoch ist der Einsatz von Brennerstufung aufgrund der hohen Anforderungen an
den Zündvorgang sowie an den durchschnittlichen Temperaturdifferenzfaktor
(OTDF) im Bereich des Turbineneintritts sehr stark begrenzt. So gilt für den Tem
peraturdifferenzfaktor OTDF:
mit
TMAX Maximale Temperatur am Turbineneintritt
TH Durchschnittstemperatur am Turbineneintritt
TC Lufttemperatur am Brennkammereintritt (vor der Verbrennung).
TMAX Maximale Temperatur am Turbineneintritt
TH Durchschnittstemperatur am Turbineneintritt
TC Lufttemperatur am Brennkammereintritt (vor der Verbrennung).
Als Folge hiervon werden Einstufen-Zerstäuber ausschließlich in sogenannten
Silo-Brennkammern verwendet, in denen eine Brennerstufung vorgesehen ist, wo
hingegen vielstufige Zerstäubereinheiten, wie luftunterstützte sowie druckluflunter
stützte Zerstäuber häufig in Ring-Brennkammern eingesetzt werden.
Das der Konzeption und Auslegung von Flüssigbrennstoffzerstäuber-Einheiten
zugrundeliegende Problem sind die überaus unterschiedlichen Brennstoffzufluß
raten, mit denen die Zerstäubereinheiten während des Betriebes einer Gasturbi
nenanlage, beginnend mit dem Zündereignis bis hin zum Erreichen des Grund
lastbetriebes, versorgt werden. So sind Brennstoffzuflußraten unter typischen
Zündbedingungen um den Faktor 10 bis 20 kleiner als unter Grundlastbedingun
gen. Auch ist damit verbunden, daß die Druckverhältnisse innerhalb der Gasturbi
nenanlage großen Änderungen unterworfen sind, die sich bis um mehr als den
Faktor 100 ändern. So betragen typische Druckwerte für die Zerstäubung von
Flüssigbrennstoff unter Grundlastbedingungen ca. 60 bar, wohingegen der Zer
stäubungsdruck unter Zündbedingungen auf 300 bis 600 mbar absinkt, also
Druckbedingungen erreicht, die den Einsatz von Zerstäuberdüsen, die für den Be
trieb unter Grundlastbedingungen konzipiert sind, unmöglich macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffes für eine Feuerungsanlage, vorzugsweise
für eine Brennkammer einer Gasturbinenanlage, mit einer Düsenanordnung, durch
die der flüssige Brennstoff druckbeaufschlagt hindurchtritt und zu einem Brenn
stoff/Luft-Gemisch zerstäubt wird, derart anzugeben, daß trotz der vorstehend be
schriebenen großen Druckunterschiede eine einzige Zerstäubungseinheit aus
reicht, welche die für eine optimierte Verbrennung flüssigen Brennstoffs erforderli
che Zerstäubung vornimmt. Es soll dabei auf eine an sich bekannte Vielfachabstu
fung der Zerstäubereinheiten verzichtet werden. Insbesondere soll die hierfür er
forderliche Zerstäubervorrichtung einen einfachen Aufbau besitzen und mit nur ge
ringen Herstellkosten verbunden sein. Die Zerstäubungsrate sowie die erzielbaren
Brennstofftröpfchendurchmesser sollen sowohl für den Zündvorgang als auch den
Grundlastbetrieb optimal anpaßbar sein.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist in den Ansprüchen 1
und 4 sowie 6 angegeben. Anspruch 1 beschreibt ein erfindungsgemäßes Verfah
ren zur Zerstäubung von flüssigen Brennstoffs, wohingegen die Gegenstände der
Ansprüche 4 und 6 jeweils erfindungsgemäße Vorrichtungen zur Brennstoffzer
stäubung darstellen. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht von dem Grundsatz aus, daß die minimale Tröpfchengröße,
die bei einer Zerstäubung einer Flüssigkeit mit einer druckbeaufschlagten Zerstäu
bereinheit erreichbar ist, durch das Gleichgewicht zwischen der Oberflächenspan
nung, die ein Tröpfchen in seiner sphärischen Form zusammenhält, und den aero
dynamischen, von außen auf das Tröpfchen einwirkenden Kräften, die die Form
des Tröpfchens zu zerstören vermögen, bestimmt wird. So dominieren bei großen
Tröpfchendurchmessern die aerodynamischen Kräfte, wodurch die großen Tröpf
chen nach dem Zerstäubungsvorgang regelrecht auseinandergerissen werden
und in kleinere Tröpfchen zerfallen. Dieser Vorgang des Zerplatzens in kleinere
Tröpfchen erfolgt solange bis die Oberflächenspannung im Verhältnis zu den aero
dynamischen Kräften genügend groß wird, daß ein weiterer Zerfall in noch kleine
re Brennstofftröpfchen verhindert wird. Dieser Zerfallsprozeß führt zu einem Tröpf
chendurchmesser, der durch nachfolgenden Zusammenhang beschrieben werden
kann:
mit
γ kinematische Oberflächenspannung
ρLIQUID Dichte der zerstäubten Flüssigkeit
ρGAS Dichte des Umgebungsgases
u2 R Relativgeschwindigkeit zwischen Tröpfchen und Umgebungsgas
C Konstante.
γ kinematische Oberflächenspannung
ρLIQUID Dichte der zerstäubten Flüssigkeit
ρGAS Dichte des Umgebungsgases
u2 R Relativgeschwindigkeit zwischen Tröpfchen und Umgebungsgas
C Konstante.
Aus der obenstehenden Beziehung geht hervor, daß sich der Tröpfchendurchmes
ser D reziprok zum Quadrat der Relativgeschwindigkeit zwischen den zerstäubten
Tröpfchen und des die Tröpfchen umgebenden Gases verhält. Ist hingegen der für
den Zerstäubungsprozeß notwendige Versorgungsdruck, mit dem bspw. der Flüs
sigbrennstoff der Zerstäubungsdüse zugeführt wird, begrenzt, so werden nur ge
ringe Relativgeschwindigkeiten u erreicht, wodurch die Minimierung der Tröpf
chengröße im Hinblick auf möglichst feinste Zerstäubung unbefriedigend ist. Dies
gilt insbesondere bei Gasturbinen während ihrer Zündphase, in der der Versor
gungsdruck innerhalb der Turbine relativ gering ist.
Um unter den für den Zerstäubungsprozeß schwierigen Druckbedingungen den
noch eine zufriedenstellende Zerstäubung des Flüssigbrennstoffes zu erreichen,
wird ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß
derart weitergebildet, daß nach Durchtritt des Brennstoffes durch die als Düsen
anordnung ausgebildete Zerstäubungseinheit wenigstens zwei, räumlich getrennte
Brennstoffsprays gebildet werden, in denen der Brennstoff vorwiegend in Form
vereinzelter Brennstofftröpfchen vorliegt. Die Brennstofftröpfchen weisen jeweils
eine relative Ausbreitungsrichtung auf, so daß die Brennstofftröpfchen eines
Brennstoffsprays mit den Brennstofftröpfchen des anderen Brennstoffsprays kolli
dieren, so daß bei der Kollision der Brennstofftröpfchen neue Brennstofftröpfchen
gebildet werden, deren Durchmesser kleiner als der der kollidierenden Brennstoff
tröpfchen ist.
Im Gegensatz zu der verbreiteten Vorstellung des natürlichen Tröpfchenzerfalls
durch das Wechselspiel zwischen den Oberflächenspannungen und den an den
einzelnen Tröpfchen angreifenden aerodynamischen Kräften macht sich das erfin
dungsgemäße Verfahren die gezielte Kollision von Brennstofftröpfchen nach ihrer
Bildung im Rahmen des Zerstäubungsprozesses zunutze.
Mittels gezielter Kollision zwischen Brennstrofftröpfchen, die mit einem Zerstäu
bungsdruck von ca. 500 mbar, also einem für das Zünden einer Gasturbine übli
chen Druck, unter Verwendung einer einfachen Düsenanordnung gebildet werden
und typische Tröpfchendurchmesser im Bereich zwischen 2 und 5 mm aufweisen,
ist es möglich, kleinste Tröpfchen mit Durchmessern zwischen 10 bis 100 µm zu
erhalten, die als "Bruchstücke" aus den kollidierenden Tröpfchen hervorgehen.
Der auf dem Vorgang der Kollision beruhende nachgeschaltete "Zerstäubungsvor
gang" in noch kleinere Tröpfchenfragmente entspricht nicht der obenstehenden
Beziehung (1), da der physikalische Mechanismus, der zur Tröpfchenverkleine
rung beiträgt, nicht auf dem Wechselspiel zwischen der Oberflächenspannung und
der an den einzelnen Tröpfchen angreifenden aerodynamischen Kräften beruht,
sondern auf der Kollision zweier Tröpfchen, die aus dem gleichen Medium, im Fal
le der Zerstäubung von Brennstoff, aus einer brennbaren Flüssigkeit bestehen.
Vielmehr vereinfacht sich der Formelzusammenhang (1) zu nachstehender Bezie
hung:
Aufgrund des Wegfalls der Dichtefaktoren in der Formel (2) kann ein minimaler
Tröpfchendurchmesser gewonnen werden, der im Vergleich zur klassischen Tröpf
chenbildung gemäß Beziehung (1) um zwei bis drei Größenordnungen kleiner ist.
Diese Kenntnis über die Zerstäubung von Flüssigkeit läßt sich erfindungsgemäß
besonders geeignet bei der Brennstoffzerstäubung für den Einsatz in Gasturbinen
anwenden, insbesondere im Hinblick auf die nur geringen Druckverhältnisse, wie
sie bei der Zündphase von Gasturbinen auftreten.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit, kleinste Brennstofftröpfchen mittels Kolli
sion herzustellen, beruht zunächst auf der Bildung wenigstens zweier Brennstoff
sprays, die im Rahmen herkömmlicher Zerstäubungstechniken erzeugbar sind.
Die Brennstoffsprays, deren einzelne Brennstofftröpfchen typischerweise Tröpf
chendurchmesser in der Größenordnung zwischen 1 und 5 mm aufweisen, sind
bevorzugt von einer zweidimensionalen Sprühnebelform, deren Ausbreitungsrich
tungen derart relativ zueinander eingestellt sind, daß sie sich unter einem spitzen
Winkel schneiden. Im Bereich der sich gegenseitig durchdringenden Brennstoff
sprays treten Kollisionen zwischen den jeweiligen Brennstofftröpfchen auf, die zu
kleinsten Brennstofftröpfchenbruchstücken führen, welche bevorzugt eine Aus
breitungsrichtung einnehmen, die entlang der Winkelhalbierenden, zwischen den
Ausbreitungsrichtungen der miteinander in Kollision geratenen zweidimensionalen
Brennstoffsprays, orientiert ist.
Die Kollisionsgeometrie ist typischerweise an die individuelle Brennkammergeo
metrie von Ringbrennkammern derart angepaßt, so daß die feinsten Brennstoff
tröpfchen in Richtung Brennkammer zur nachfolgenden Entzündung gelangen.
Eine erfindungsgemäße Düsenanordnung, die nach dem vorstehend beschriebe
nen Zerstäubungsprinzip arbeitet, sieht wenigstens zwei räumlich getrennte Dü
senauslaßöffnungen vor, die derart relativ zueinander orientiert sind, daß sich die
mit jeweils unterschiedlichen Richtungen ausbreitenden Brennstoffsprays in einem
Bereich durchdringen, innerhalb dem die Brennstofftröpfchen aus den jeweiligen
Brennstoffsprays miteinander kollidieren. So sind die Düsenauslaßöffnungen der
art relativ zueinander orientiert, daß die Ausbreitungsrichtungen der aus den Dü
senauslaßöffnungen austretenden Brennstoffsprays einen Winkel α einschließen,
für den 0° < α < 180° gilt.
Alternativ zur Anordnung von wenigstens zwei getrennten Düsenauslaßöffnungen
ist erfindungsgemäß eine Düsenanordnung mit einer Schlitzdüse vorgesehen, die
über eine in sich geschlossene Schlitzdüsenöffnung verfügt. Dabei ist die Schlitz
düsenöffnung vorzugsweise von einem Umlenkelement umgeben, das den aus
der Schlitzdüsenöffnung austretenden Brennstoff derart umlenkt, daß der sich
ausbildende Brennstoffspray konvergent in einem eng begrenzten Volumenbe
reich zusammenläuft. Eine derartige Schlitzdüsenanordnung hat insbesondere
den Vorteil, daß keine aufwendigen Justiermaßnahmen zu treffend sind, um die
einzelnen Brennstoffsprays in einem eng begrenzten Bereich zur Kollision zu brin
gen.
Auch kann die Schlitzdüsenöffnung selbst konisch ausgebildet sein, wodurch der
sich ausbildende Brennstoffspray auch ohne Vorsehen diverser Umlenkelemente
in einem eng begrenzten Volumenbereich zusammenläuft und dort zu den ge
wünschten Kollisionsereignissen führt.
Die vorstehend beschriebenen Vorkehrungen zur Erzeugung kleinster Brennstoff
tröpfchen eignen sich besonders für den Einsatz in Doppelkegelbrennern, von de
nen ein bevorzugtes Beispiel aus der EP 0 321 809 B1 hervorgeht.
Diese Brennerart gilt als erfolgreicher Ausgangstyp von Brennern, die zur Beteue
rung mit flüssigen Brennstoffen ausgelegt sind. Hierbei wird der flüssige Brennstoff
mittels einer mittig zum Kegelhohlraum angebrachten Düsenanordnung und in
Form eines sich kegelförmig ausbildenden Brennstoffsprays in das Innere der
Brennkammer eingebracht. Der kegelförmige Brennstoffspray wird von einem tan
gential in einen Kegelhohlraum einströmenden, rotierenden Verbrennungsluft
strom umschlossen und dadurch stabilisiert. Erst im Bereich des Wirbelaufplat
zens, also im Bereich der sogenannten Rückströmzone, wird die optimale, homo
gene Brennstoffkonzentration über den Querschnitt erreicht, so daß in diesem Be
reich die Zündung des Brennstoffsprays erfolgt.
In Ergänzung zur Düsenanordnung des vorstehend beschriebenen Brenners oder
aber auch anstelle der in dem bekannten Brenner verwendeten Düsenanordnung
können die vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur
Zerstäubung von Flüssigbrennstoff eingesetzt werden, die selbst zum Zeitpunkt
des Zündvorganges kleinste Brennstofftröpfchen zu erzeugen in der Lage sind.
Auf mögliche Ausführungsbeispiele und Bauvarianten wird in den nachstehenden
Ausführungsbeispielen verwiesen, die zusammen mit den Figuren näher erläutert
werden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungs
gedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a Längsschnittdarstellung durch eine an sich bekannte Brenneranord
nung mit zwei Düsenauslaßöffnungen;
Fig. 1b Querschnittsdarstellung durch den Brenneraustritt einer an sich be
kannten Brenneranordnung mit zwei Düsenauslaßöffnungen, durch
die zwei aufgefächerte Brennstoffsprays zur Kollision auftreten;
Fig. 1c Querschnittsdarstellung wie in Fig. 1b nur mit niederdivergenten
Brennstoffsprays, und
Fig. 2 Längsschnittdarstellung durch eine in sich geschlossene Schlitz
düsenöffnung.
In Fig. 1a ist schematisiert ein aus zwei Teilkegelkörpern 1 bestehender Kegelkör
per eines Brenners dargestellt, der beispielsweise aus der EP 0 321 809 B1 her
vorgeht. Am Brenneraustritt 2 sind in dem in Fig. 1a dargestellten Ausführungsbei
spiel zwei getrennte Düsenauslaßöffnungen 3 und 4 vorgesehen, durch die Flüs
sigbrennstoff in sich jeweils fächerförmig ausbreitende Brennstoffsprays 5, 6 zer
stäubt wird. Dabei weisen die Brennstoffsprays 5, 6 makroskopische Brennstoff
tröpfchen 16 mit typischen Brennstofftröpfchendurchmessern zwischen 1 und
5 mm auf. Die Ausbreitungsrichtungen beider Brennstoffsprays 5, 6 sind derart
orientiert, daß sie sich in einem eng begrenzten Volumenbereich 7 durchdringen.
Im Volumenbereich 7 geraten die makroskopischen Brennstofftröpfchen 16 der
beiden Brennstoffsprays 5, 6 in Kollision und platzen regelrecht in eine Vielzahl
kleinerer Brennstofftröpfchen 17 auseinander, die typischerweise jeweils Tröpf
chendurchmesser zwischen 10 und 100 µm aufweisen. Die sich bei der Kollision
bildenden mikroskopischen Brennstofftröpfchen 17 breiten sich bevorzugt entlang
der Winkelhalbierenden 8 relativ zu beiden Hauptausbreitungsrichtungen der
Brennstoffsprays 5, 6 aus. Es bildet sich eine aus kleinsten Flüssigkeitströpfchen
bestehende Tröpfchenwolke 9 aus, die innerhalb der Brennkammer zur Entzün
dung zu bringen ist.
In Fig. 1b ist eine Querschnittsdarstellung durch die Tröpfchenwolke 9 in Blick
richtung des Brenneraustritts 2 dargestellt. Aus den Düsenauslaßöffnungen 3, 4
treten fächerförmig die Brennstoffsprays 5, 6 aus, die in Ausbreitungsrichtung vor
der Tröpfchenwolke 9 in Kollision geraten.
Die Düsenauslaßöffnungen 3, 4 können mehrfach verteilt auf dem Umfangsrand
des Brenneraustritts 2 angebracht werden, um die zur Kollision bringenden Tröpf
chendichte innerhalb des Volumenbereiches 7 weiter zu steigern. Insbesondere ist
eine derartige Düsenanordnung in Ergänzung zu der nicht in der Fig. 1a darge
stellten zentralen Düsenanordnung innerhalb des kegelförmigen Brenners vorzu
sehen.
Bei der Auslegung der erfindungsgemäßen Düsenanordnung sind insbesondere
zwei Gesichtspunkte zu beachten:
- 1. Die in Kollision geratenden Brennstoffsprays 5, 6 müssen derart zueinander orientiert sein, daß möglichst viel Kollisionsereignisse auftreten. Insbesondere ist darauf zu achten, daß sich die durch die Düsenauslaßöffnungen 3, 4 aus tretenden Brennstoffsprays 5, 6 genügend mit Luft vermischen, so daß der Brennstoff in einzelne, singuläre makroskopische Brennstofftröpfchen 16 zer fällt. Erst nach dem Zerfall in einzelne Brennstofftröpfchen 16 dürfen die sich getrennt voneinander ausbildenden Brennstoffsprays 5, 6 bzw. einzelne Berei che der Brennstoffsprays 5, 6 in Kollision geraten.
- 2. Die Zerstäubungsrate jeder einzelnen Düsenauslaßöffnung 3, 4 ist derart zu wählen, daß das sich ausbildende Brennstoffspray 5, 6 eine genügend große Brennstofftröpfchendichte aufweist, so daß möglichst viel Brennstofftröpfchen 16 miteinander in Kollision geraten und nicht ohne Kollisionsereignisse den Volumenbereich 7, in dem die Kollisionen auftreten, durchdringen können.
Für die beste Wechselwirkung zwischen zwei in Kollision geratenden Brennstoff
tröpfchen 16 sollte die Breite eines fächerförmig ausgebildeten, zweidimensiona
len Brennstoffsprays 5, das mit einem zweiten Brennstoffspray 6 in Kollision gerät,
in etwa von der Größenordnung der Querschnittsfläche aller Tröpfchen pro Ein
heitslänge sein, d. h., die in Kollision geratenden Brennstoffsprays 5, 6 sollten
möglichst gebündelt mit geringer Strahldivergenz aufeinandertreffen, wie es im
Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1c dargestellt ist. Die zwei aus den Düsen
auslaßöffnungen 3, 4 austretenden Brennstoffsprays 5, 6 weisen eine nur sehr
geringe Strahldivergenz auf, so daß sie eng gebündelt in der Mitte des Brenner
austritts 2 in Kollision geraten. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß möglichst
viele Kollisionsereignisse zwischen den makroskopischen Brennstofftröpfchen 16
des einen Brennstoffsprays 5 mit den makroskopischen Brennstofftröpfchen 16
des anderen Brennstoffsprays 6 stattfinden.
Alternativ zu der Anordnung der in Fig. 1c dargestellten Düsenauslaßöffnungen 3,
4, die diametral gegenüberliegend am peripheren Umfangsrand des Brenneraus
tritts 2 angebracht sind, können auch weitere Düsenauslaßöffnungen am Brenner
austritt 2 angebracht werden.
Die in den Fig. 1a bis c dargestellten Düsenanordnungen müssen mit großer geo
metrischer Sorgfalt räumlich zueinander angeordnet werden, so daß die aus den
Düsenauslaßöffnungen 3, 4 austretenden Brennstoffsprays 5, 6 in geeigneter Wei
se zueinander gerichtet sind und in Kollision geraten können.
Um den Aufwand derartiger Justieranforderungen zu vermeiden bzw. erheblich zu
verringern, ist in Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, das eine Dü
senanordnung in Querschnittsdarstellung zeigt, die eine in sich geschlossene
Schlitzdüsenöffnung 10 aufweist. Über einen Zuführkanal 11 gelangt Flüssig
brennstoff in einen Düsenkopf 13, dessen Strömungsdurchmesser sich vorzugs
weise konisch aufweitet. Ein zentrisch inmitten des Düsenkopfes 13 eingebrachtes
Verdrängungselement 12 begrenzt die Schlitzdüsenöffnung 10, durch die der Flüs
sigbrennstoff als ein ringförmiger Brennstoffspray 14 hindurchtritt, angulär umlau
fend. Einstückig mit dem Düsenkopf 13 ist ein Umlenkelement 15 verbunden, wel
ches den Brennstoffspray 14 konisch nach innen gerichtet lenkt. Der Abstand zwi
schen Düsenkopf 13 und dem Volumenbereich 7, in dem die durch Zerfallspro
zesse gebildeten einzelnen Brennstofftröpfchen 16 in Kollision geraten, ist derart
bemessen, daß sich der unmittelbar aus dem Düsenkopf 13 austretende Brenn
stoffspray 14 zunächst mit der umgebenden Umluft vermischt und aufgrund sich
anschließender Zerfallsprozesse einzelne singuläre Brennstofftröpfchen 17 bilden.
Der Strahlverlauf des Brennstoffsprays 14 kann insbesondere durch die Neigung
des Umlenkelementes 15 individuell eingestellt werden. Nach den im Volumenbe
reich 7 auftretenden Kollisionen bildet sich eine Tröpfchenwolke 9 aus, in der sich
Mikrotröpfchen mit den vorstehend beschriebenen kleinen Tröpfchendurchmes
sern ansammeln.
Die in Fig. 2 im Querschnitt gezeigte Düsenanordnung kann abweichend von einer
kreisförmigen Schlitzdüsenöffnung auch andere Schlitzaustrittsgeometrien anneh
men. Beispielsweise sind auch kreissegmentartige Austrittsöffnungen denkbar,
durch die wenigstens zwei getrennte Brennstoffsprays in kollidierender Weise auf
einandertreffen können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee ist die Erzeugung kleinster Flüssigkeits
tröpfchen, deren Tröpfchendurchmesser bis zu 3 Größenordnungen kleiner sind,
als die mittels konventioneller Sprühtechnik erzeugten Flüssigkeitströpfchen. Dies
geschieht, indem - abweichend von der konventionellen Vorgehensweise der Zer
stäubung von Flüssigkeit mittels Luft - zwei Flüssigkeitströpfchen gezielt in Kolli
sion gebracht werden, die wiederum in eine Vielzahl kleinster Flüssigkeitströpf
chen zerplatzen. Unter Verwendung des vorstehend geschilderten Zerstäubungs
prinzips ist es möglich, Brenner für Gasturbinenanlagen sowohl für die Zündphase
als auch für den Grundlastbetrieb mit nur einer einzigen, einfach im Aufbau gestal
teten Düsenanordnung zu versehen. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist
es möglich, den Wirkungsgrad von Gasturbinen zu steigern, ohne dabei den kon
struktiven und damit verbundenen finanziellen Aufwand zu erhöhen.
1
Teilkegelkörper des Brenners
2
Brenneraustritt
3
,
4
Düsenauslaßöffnungen
5
,
6
Brennstoffspray
7
Volumenbereich
8
Winkelhalbierende
9
Tröpfchenwolke
10
Schlitzdüsenöffnung
11
Zuführkanal
12
Verdrängungselement
13
Düsenkopf
14
Brennstoffspray
15
Umlenkelement
16
Brennstofftröpfchen, makroskopisch
17
Brennstofftröpfchen, mikroskopisch
Claims (10)
1. Verfahren zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs für eine Feuerungsanlage,
vorzugsweise für eine Brennkammer einer Gasturbinenanlage, mit einer
Düsenanordnung, durch die der flüssige Brennstoff druckbeaufschlagt hin
durchtritt, dadurch gekennzeichnet, daß nach Durchtritt des Brennstoffes
durch die Düsenanordnung zumindest zwei, räumlich getrennte Brenn
stoffsprays (5, 6) gebildet werden, in denen der Brennstoff vorwiegend in
Form einzelner Brennstofftröpfchen (16) vorliegt, und daß die Brennstoff
sprays (5, 6) jeweils eine Ausbreitungsrichtung zueinander aufweisen, so
daß die Brennstofftröpfchen (16) eines Brennstoffsprays (5) mit den Brenn
stofftröpfchen (16) des anderen Brennstoffsprays (6) kollidieren, so daß bei
der Kollision der Brennstoffsprays (5, 6) eine Tröpfchenwolke (9) mit neuen
Brennstofftröpfchen (17) gebildet wird, deren Durchmesser kleiner als der
der kollidierenden Brennstofftröpfchen (16) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoff
zerstäubung derart erfolgt, daß die Tröpfchenwolke (9) eine Hauptausbrei
tungsrichtung aufweist, die einer Winkelhalbierenden (8) der Ausbreitungs
richtung der kollidierenden Brennstoffsprays (5, 6) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Druckbeaufschlagung des Brennstoffes vor Durchtritt durch die Düsen
anordnung mit ca. 500 hPa eine Brennstofftröpfchengröße innerhalb der
Brennstoffsprays (5, 6) mit Tröpfchendurchmessern von bis zu 3 mm und
nach der Kollision der Brennstofftröpfchen (16) Tröpfchendurchmesser zwi
schen 10 und 100 µm erzeugt werden.
4. Vorrichtung zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs für eine Feuerungsanla
ge, vorzugsweise für eine Brennkammer einer Gasturbinenanlage, mit einer
Düsenanordnung, durch die der flüssige Brennstoff druckbeaufschlagt hin
durchtritt und zu einem Brennstoffspray zerstäubt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsenanordnung zumindest zwei räumlich getrennte Dü
senauslaßöffnungen (3, 4) aufweist, welche derart ausgerichtet sind, daß
aus den Düsenauslaßöffnungen (3, 4) austretende Brennstoffsprays (5, 6)
miteinander kollidieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
auslaßöffnungen (3, 4) jeweils den sich ausbildenden Brennstoffsprays (5,
6) Ausbreitungsrichtungen aufzwingen, die einen Winkel α, mit 0° < α ≦
180° einschließen.
6. Vorrichtung zur Zerstäubung flüssigen Brennstoffs zum Betrieb in einer
Feuerungsanlage, vorzugsweise für eine Brennkammer einer Gasturbinen
anlage, mit einer Düsenanordnung, durch die der flüssige Brennstoff druck
beaufschlagt hindurchtritt und zu einem Brennstoffspray zerstäubt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung eine Schlitzdüse mit einer
in sich geschlossenen Schlitzdüsenöffnung (10) aufweist, und daß die
Schlitzdüsenöffnung (10) von einem Umlenkelement (15) umgeben ist, wel
ches einen aus der Schlitzdüsenöffnung (10) austretenden Brennstoffspray
(14) derart umlenkt, daß dieser konvergent in einem engbegrenzten Volu
menbereich (7) zusammenläuft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitz
düsenöffnung (10) kreisförmig ausgebildet ist, so daß sich der Brennstoff
spray (14) in Art eines spitz zulaufenden Hohlkonus ausbildet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umlenkelement (15) einstückig die Schlitzdüsenöffnung (10) umgibt und in
Art eines Hohlkegelstumpfes ausgebildet ist, dessen größter Durchmesser
sich unmittelbar an der Schlitzdüsenöffnung (10) anschließt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenanordnung in einem Brenner vorgesehen ist, der wenigstens
zwei halbe, hohle Teilkegelkörper (1) vorsieht, die derart ineinander gefügt
sind, daß deren Längssymmetrieachsen zueinander radial versetzt verlau
fen und die mindestens zwei tangentiale Lufteintrittsschlitze für einen Ver
brennungszuluftstrom sowie einen Kegelhohlraum einschließen, wobei die
Düsenanordnung wenigstens zwei Düsenauslaßöffnungen (3, 4) aufweist,
die jeweils gegenüberliegend, in den Teilkegelkörpern (1) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
auslaßöffnungen am Brenneraustritt (2) in den Teilkegelkörpern (1) ange
ordnet sind.
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