DE19854113C2 - Fräswerkzeug zur Bearbeitung von Stein oder steinähnlichen Materialien - Google Patents
Fräswerkzeug zur Bearbeitung von Stein oder steinähnlichen MaterialienInfo
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- B28D1/186—Tools therefor, e.g. having exchangeable cutter bits
Description
Die Erfindung betrifft ein Fräswerkzeug zur Bearbeitung von Stein oder stein
ähnlichen Materialien.
Aus der DE 196 52 208 A1 ist ein Bohrer für Stein bekannt, der einen Arbeits
kopf aufweist, an dem wenigstens zwei PCD-Schneidelemente angeordnet sind.
Die PCD-Schneidelemente haben eine nach oben gekrümmte Schneidkante und
weisen eine geradlinige Außenkante auf. Unterhalb der PCD-Schneidelemente
sind Ausnehmungen zur Aufnahme von Bohrabfällen eingerichtet.
Bisher war es bekannt, Steine oder steinähnliche Materialien im Naß-Schleif-
oder Sägeverfahren zu bearbeiten, wobei für die Bearbeitung Werkzeuge aus
Hartmetall oder Werkzeuge mit gesinterten Diamantschneiden eingesetzt wur
den. Hauptnachteil der bisherigen Bearbeitungsmethoden ist, daß hierbei immer
naß bearbeitet werden muß, d. h. Wasser oder ähnliches als Kühlmedium einge
setzt werden muß, damit die Werkzeuge nicht heiß laufen oder zu sehr ver
schleißen. Weiterer Nachteil der bekannten Werkzeuge war, daß nahezu für je
de Anwendung, z. B. für das Bearbeiten von Asphalt, Stein etc. ein spezielles
Werkzeug verwendet werden mußte, das auf diese Anwendung zugeschnitten
war.
Weiterer Nachteil der Naßbearbeitung war, daß der Schleifschlamm bzw. das
durch die Bearbeitung entfernte Material durch Vermischung mit dem Kühlme
dium den Arbeitsbereich verschmutzte und mühsam entfernt werden muß bzw.
nicht entfernt werden konnte.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Werkzeug zum Fräsen von Stein oder
steinähnlichen Materialien zu entwickeln, welches eine trockene aber dennoch
schnelle und verschleißarme Bearbeitung des Materials erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 des Patentanspruchs 1 definierte
Fräswerkzeug gelöst.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß das Werkzeug mit Schneiden aus
PKD-Segmenten (PolyKristallinem Diamant) ausgestattet ist. Dieses mit PKD-
Schneiden ausgestattete Werkzeug ist hervorragend zur trockenen, aber auch
nassen, Bearbeitung von Stein oder steinähnlichen Materialien geeignet.
Das bietet den Vorteil, daß nun nicht - wie beim Stand der Technik - ein Schlei
fen oder Trennschleifen des Materials durch Hartmetall-Werkzeuge bzw. dia
mantbeschichtete Werkzeuge erfolgte, sondern durch die PKD-Schneiden tat
sächlich ein regelrechtes Schneiden des Materials erfolgt, und dadurch ein sau
berer Schnitt erzielt wird.
Weiterer Vorteil ist, daß vollständig auf die Kühlung der Bearbeitungsstelle ver
zichtet werden kann, also eine rein trockene Bearbeitung möglich ist.
Trotz des Verzichts auf ein flüssiges Kühlmedium, besteht der wesentliche Vor
teil, daß die Standzeit eines solchen Werkzeuges gegenüber den vergleichbaren
herkömmlichen Werkzeugen wesentlich höher ist.
Das bedeutet, daß gegenüber herkömmlichen Werkzeugen im wesentlichen kein
Materialverschleiß am Werkzeug erfolgt. Bei herkömmlichen Werkzeugen war
immer ein enormer Materialverschleiß durch Abrieb gegeben, der bei der vorlie
genden Erfindung minimiert ist.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Bearbeitung des Steines oder steinähnlichen Ma
terials im Vergleich zu herkömmlichen Werkzeugen erheblich schneller erfolgen
kann. Versuche haben ergeben, daß sich etwa eine Verdoppelung der Verarbei
tungsgeschwindigkeit, in Einzelfällen sogar wesentlich mehr, erzielen lässt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die das Vorhandensein von
im Steinmaterial vorkommenden Fremdmaterialien, wie z. B. Kunststoffen, Kalk
ablagerungen etc., den Bearbeitungsprozeß nicht beeinträchtigt. Bei herkömmli
chen Werkzeugen war ein Vorhandensein von Fremdmaterialien ein erhebliches
Problem.
Bei der Erfindung ist vorgesehen, daß die PKD-Segmente bzw. -Schneiden in ei
nem negativen Winkel (Spanwinkel) zur Rotationsrichtung bzw. Drehrichtung
des Werkzeuges eingesetzt sind. Dieser Winkel kann im Bereich von 0° bis ca.
10° liegen. Bevorzugt liegt der Winkel etwa bei 5°.
Im Fräskopf sind - in Drehrichtung gesehen - im Bereich vor den PKD-
Schneiden Spanräume angeordnet, die in Drehrichtung negativ, also entgegen
der Drehrichtung in tangentialer Richtung zum Radius in einem Winkel von 0 bis
10° verlaufen. Dieser sogenannte Achswinkel ist also negativ zur Drehrichtung
angeordnet.
Dies bewirkt, daß die abgetragenen Späne radial nach außen aus dem Bearbei
tungsbereich entfernt werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß das
Werkzeug bzw. die PKD-Segmente mehrmals nachschärfbar sind, bzw. bei Be
schädigung etc. leicht austauschbar sind.
Es können Fräswerkzeuge mit unterschiedlichen Durchmessern und
unterschiedlicher Schneidezahl vorgesehen sein. Auch spielt die Form des
Fräskopfes im wesentlichen keine Rolle. Für die Bearbeitung oder für das
Werkzeug ist es ferner wichtig, daß dieses dynamisch gewuchtet ist, damit
Beschädigungen an der Maschine oder am Werkzeug selbst vermieden werden
(Lagerschäden).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Be
zugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Dabei gehen aus den Zeichnungen
und ihrer Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Die Zeichnungsfiguren zeigen in
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Fräswerkzeug,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Werkzeug in Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrösserte Ansicht des Details x" aus Fig. 1.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Ausführungsform des Fräswerk
zeugs. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Fräswerkzeug als sogenannter Pilz
kopffräser ausgebildet, welcher einen Grundkörper 1 aufweist, der auf seiner
Oberfläche mit einer Vielzahl von Plattensitz-Nuten 3 versehen ist, die etwa
sternförmig vom Zentrum des Fräsers nach außen verlaufen. In diesen Platten
sitz-Nuten 3 sind nun die erfindungsgemässen PKD-Segmente 4 einzeln oder zu
mehreren angeordnet und vorzugsweise durch Löten in diesen Nuten 3 befes
tigt.
In Drehrichtung 9 gesehen sind vor den Nuten 3 sogenannte Spanräume 2 an
geordnet, die ebenfalls über die Länge der Nuten 3 von der Mitte des Werk
zeugs nach außen sternförmig verlaufen. In diesen Spanräumen 2 können Kühl
kanalbohrungen 7 angeordnet sein, durch welche bei Bedarf Kühlflüssigkeit aus
tritt und auf die zu bearbeitende Stelle gelangt.
Wie man insbesondere in Fig. 3 erkennt, bestehen, die PKD-Segmente 4 aus
einem Hartmetallkörper 5, welcher in Drehrichtung des Werkzeuges mit PKD-
Material 6 beschichtet ist. In Fig. 3 sind die äußeren PKD-Segmente darge
stellt, vor welchen in Drehrichtung 9 gesehen, wiederum ein Spanraum 10 an
geordnet ist.
Die PKD-Segmente 4 sind alle in einem negativen Spanwinkel 12 bezüglich der
Drehrichtung 9 angeordnet, wobei der Spanwinkel vorzugsweise 5° beträgt.
Der Fräskopf 1 weist eine Aufnahme 8 auf, mittels welcher er an einem An
triebsmotor befestigt wird.
Im äußeren Bereich des Fräskopfes 1 sind verkürzte Aufnahmenuten 3 mit PKD-
Segmenten angeordnet, wobei diese Nuten und die zugehörigen Spanräume 2
in einem negativen Achswinkel zwischen 0° und 10° zur Drehrichtung 9 verlau
fen. Dies bewirkt, daß das Abraummaterial durch die Zentrifugalkraft nach au
ßen abgeführt wird.
Claims (11)
1. Fräswerkzeug zum Bearbeiten von Stein oder steinähnlichen Materialien, das
einen Fräskopf (1) mit einer Vielzahl von etwa sternfömig vom Zentrum nach
aussen verlaufenden Plattensitz-Nuten (3) aufweist, in denen Schneiden aus
PKD-Segmenten (4) einzeln oder zu mehreren angeordnet sind, wobei die PKD-
Segmente/-Schneiden (4) in einem negativen Spanwinkel (12) zur Drehrichtung
des Fräswerkzeuges angeordnet sind, und in dem Fräskopf (1) - in Drehrich
tung gesehen - vor den PKD-Segmenten/-Schneiden (4) in einem negativen
Achswinkel (11) verlaufende Spanräume (2) angeordnet sind.
2. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der negative
Achswinkel (11) im Bereich von 0° bis ca. 10° liegt.
3. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der negative
Spanwinkel (12) im Bereich von 0° bis ca. 10° liegt.
4. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PKD-
Segmente/-Schneiden (4) durch Auflöten auf den Fräskopf (1) befestigt sind.
5. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PKD-
Segmente/-Schneiden (4) durch Anschrauben an dem Fräskopf (1) befestigt
sind.
6. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanräume
(2) über die Länge der Nuten (3) verlaufen.
7. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dessen äu
ßerem Bereich verkürzte Aufnahmenuten (3) mit PKD-Segmenten/-Schneiden
(4) angeordnet sind, wobei diese Nuten und die zugehörigen Spanräume in ei
nem negativen Achswinkel zwischen 0° und 10° zur Drehrichtung verlaufen.
8. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PKD-
Segmente/-Schneiden (4) in der Draufsicht eine rechteckige Gestalt aufweisen.
9. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es dynamisch
gewuchtet ist.
10. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Span
räumen (2) Kühlkanalbohrungen (7) angeordnet sind.
11. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fräskopf
(1) eine Aufnahme (8) zur Befestigung an einem Antriebsmotor aufweist.
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