DE19852253C2 - Drehdurchführung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehdurchführung zum Herstellen einer Fluidver
bindung zwischen feststehenden und relativ dazu drehenden oder drehbaren
Elementen.
Im Allgemeinen werden Drehdurchführungen benutzt, um beispielsweise an
Maschinen, Gase und/oder Flüssigkeiten von feststehenden Maschinenele
menten zu relativ dazu drehenden oder drehbaren Maschinenelementen füh
ren zu können. Die Dichtelemente, die den oder die Durchlasskanäle abdich
ten unterliegen bei diesen Drehdurchführungen einem Verschleiß. Sind zwei
oder mehr Durchlasskanäle für verschiedene Medien vorgesehen, so kann es
eintreten, dass bei verschleißbedingten Undichtigkeiten der Dichtelemente die
Medien in den verschiedenen Durchlasskanälen miteinander vermischen. Dies
kann bei miteinander reagierenden Medien, z. B. Wasserstoff und Sauerstoff,
zu einem erheblichen Sicherheitsproblem werden.
Aus der DE-OS 19 07 081 ist eine Drehverbindung für Leitungen für flüssige
und/oder gasförmige Medien bekannt.
Diese Drehvorrichtung soll eine Vielzahl von Leitungen für verschiedene Me
dien aufweisen, wobei die unterschiedlichen Medien mit Sicherheit von ei
nander getrennt werden sollen. Um diese Aufgabe zu lösen, weisen der Stator
und der Rotor zumindest zwei korrespondierende Flächenpaare auf, die mit
umlaufenden Nuten für Kanäle und Dichtelemente besetzt sind. Jedes korre
spondierende Flächenpaar zwischen Stator und Rotor ist dabei einem Medi
um zugeordnet, wenn unterschiedliche Medien übertragen werden sollen.
Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Flächenpaare von Zylindermantel
flächen gebildet, die aufeinander gleiten. Zur Bildung von Ringkanälen sind
dabei in das Statorelement und Rotorelement Nuten eingestochen. Ferner
sind zwischen den Nuten für die Ringkanäle weitere Nuten zur Aufnahme von
Dichtelementen vorgesehen.
Die DE 37 38 305 A1 zeigt einen Lagerring, an dessen Innenumfang eine Viel
zahl von Ringnuten vorgesehen sind, die Ringkanäle bilden, die mit Zuführ
leitungen verbunden sind, um einer rotierenden Welle Drucköl zur Ausbil
dung eines hydrostatischen Lagers, Kühlöl sowie Steuerdrucköl zuzuführen.
Auch bei diesem bekannten Lagerring werden die Ringkanäle von Nuten ge
bildet, die in eine Fläche eines korrespondierenden Flächenpaares eingesto
chen sind, wobei die Flächen eines Flächenpaares aufeinander gleiten.
Die EP 0 663 556 A1 beschreibt eine andere Drehdurchführung, bei der Ring
kanäle an Gleitflächen zwischen feststehendem und drehbeweglichem Teil
angeordnet sind. Oberhalb und unterhalb von jedem Ringkanal sind an der
Gleitfläche zwischen drehbeweglichem und feststehendem Teil ringförmige
Isolationseinrichtungen vorgesehen. Dieser Aufbau macht den Einsatz von
zusätzlichen Leckleitungen zwischen den Ringkanälen unnötig.
Die DD 78 150 zeigt lediglich Ringkanäle, die als Nuten in korrespondieren
den, aufeinander gleitenden Flächenpaaren ausgebildet sind.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weitere
Drehdurchführung bereitzustellen, die trotz konstruktiv einfachem und da
mit leicht zu fertigendem Aufbau ein Vermischen verschiedener Gase und/
oder Flüssigkeiten selbst dann verhindert, wenn Undichtigkeiten auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die Drehdurchführungen nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß sind also die relativ zueinander drehenden Teile so ausge
bildet, daß zwischen den einander gegenüberliegenden Umfangsflächen, die
keine Nuten aufweisen, ein äußerer und ein innerer Ringbereich festgelegt
werden, die nur durch Dichtringe unterteilt werden, um zumindest zwei koa
xiale Ringkanäle mit unterschiedlichem Ringdurchmesser festzulegen.
Die Erfindung ermöglicht also einen konstruktiv einfachen Aufbau einer
Drehdurchführung, da für die zwischen einander gegenüberliegenden Flä
chenpaaren vorzusehenden Ringkanäle keine Nuten in die Flächen eingesto
chen werden müssen. Vielmehr werden erfindungsgemäß die Ringkanäle ra
dial von einander gegenüberliegenden Zylinderflächen begrenzt, während die
axiale Begrenzung der Ringkanäle ausschließlich durch Dichtringe erfolgt.
Trotz dieses einfachen Aufbaus ermöglicht es die vorliegende Erfindung ein
Vermischen verschiedener Medien praktisch vollständig auszuschließen, da
die Ringkanäle für verschiedene Medien nicht nur durch Dichtungen von ein
ander getrennt sind, sondern auch in unterschiedlichen Ringbereichen ange
ordnet sind.
Es lassen sich somit Ringkanäle für unterschiedliche Flüssigkeiten oder Gase
in getrennten Ringbereichen anordnen, die sich in unterschiedlichen Abstän
den zur Drehachse der Drehdurchführung befinden und zusätzlich zu den
üblichen Ringkanaldichtungen eine flüssigkeits- oder gasdichte Trennung der
Ringkanäle ermöglichen, sodass selbst wenn Leckagen an den Ringkanälen
auftreten, ein Vermischen der verschiedenen Medien praktisch vollständig
ausgeschlossen werden kann. Aggressiv miteinander reagierende Medien kön
nen somit in verschiedenen Ebenen oder Ringbereichen durchgeführt werden.
Die Erfindung ermöglicht es darüber hinaus nicht nur eine besonders kom
pakte, sondern auch hinsichtlich der Sicherheit gegen ein Vermischen der
einzelnen Medien besonders zuverlässige Drehdurchführungen zu schaffen.
Sind beispielsweise für ein oder mehrere Medien, z. B. Kühlwasser, Hin- und
Rückleitungen durch die Drehdurchführung erforderlich, so können die hier
für benötigten Ringkanäle mit gleichem Ringdurchmesser und axial vonein
ander beabstandet sein, während die Ringkanäle für unterschiedliche Medien
unterschiedliche Ringdurchmesser aufweisen, sodass die Medien, die an ei
nem Vermischen zuverlässig gehindert werden müssen, durch verschiedene,
radial voneinander beabstandete Ringbereiche geführt werden.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Fluidkanäle im drehenden Teil axial in der vom anderen Teil
abgewandten Stirnfläche münden und so Anschlußöffnungen bilden, wo
bei die Fluidkanäle im feststehenden Teil entweder axial in der vom ande
ren Teil abgewandten Stirnfläche oder radial in einer nach außen freilie
genden Außenumfangsfläche münden, um so Anschlußöffnungen zu bil
den. Hierdurch läßt sich die erfindungsgemäße Drehdurchführung je
nach den gegebenen Ein- oder Anbaubedingungen besonders leicht an
passen, wobei gleichzeitig auf der drehenden Seite verhältnismäßig gerin
ge Abstände der Anschlußöffnungen zur Drehachse ermöglicht werden.
Fertigungstechnisch besonders einfach ist es, wenn die axialen Abschnit
te der Fluidkanäle in der oder den Ringwänden über radiale Kanäle mit den
Anschlußöffnungen in Verbindung stehen.
Eine zuverlässige Befestigung der erfindungsgemäßen Drehdurchführung
an einer Maschine oder dergleichen ergibt sich, wenn der feststehende Teil
über einen Flansch mit den feststehenden Elementen verbindbar ist.
Um eine zusätzliche Sicherheit gegen ein Vermischen der verschiedenen
Medien zu erreichen, ist bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß ringförmige Leckräume mit Ringdurch
messern entsprechend den Ringdurchmessern der Ringkanäle vorgesehen
sind, wobei jeweils ein Leckraum zwischen zwei Ringkanälen mit gleichem
Ringdurchmesser vorgesehen ist. Durch die Anordnung der Leckräume
zwischen den Ringkanälen mit gleichem Ringdurchmesser werden die
Leckbereiche der verschiedenen Ringdurchmessern zugeordneten Ring
kanalbereiche im Hinblick auf Undichtigkeiten besonders zuverlässig
voneinander getrennt.
Eine weitere Erhöhung der Sicherheit ergibt sich, wenn jeder Leckraum
über einen entsprechenden Leckkanal mit einer zugeordneten, nach au
ßen führenden Auslaßöffnung verbunden ist.
Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn Fühlereinrichtungen an den
Auslaßöffnungen der Leckkanäle vorgesehen sind, um ein Leck, also ein
übermäßiges Austreten von Fluid in den entsprechenden Leckraum anzu
zeigen, wobei vorteilhafterweise den Leckkanälen je nach anzuzeigendem
Fluid Feuchtigkeitsindikatoren oder elektronische Überwachungsein
richtungen, z. B. Drucksensoren für Gase oder dergleichen, zugeordnet
sind. Hierdurch läßt sich die Dichtigkeit und zuverlässige Funktion einer
erfindungsgemäßen Drehdurchführung kontinuierlich überwachen, so
daß Wartungsarbeiten an der Drehdurchführung nur bei Bedarf durchge
führt zu werden brauchen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische, stark vereinfachte Schnittdarstellung einer er
findungsgemäßen Drehdurchführung,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch eine bevorzugte Drehdurchfüh
rung nach der Erfindung und
Fig. 3 einen weiteren, winkelmäßig versetzten Schnitt durch die Dreh
durchführung nach Fig. 2.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie Fig. 1 zeigt, weist die Drehdurchführung einen ersten Teil 11 und ei
nen zweiten Teil 12 auf, der relativ zum ersten Teil 11 um eine Drehachse D
drehbar ist.
Der erste Teil 11 umfaßt eine innere und eine äußere Ringwand 13 bzw. 14,
die an einer im wesentlichen senkrecht zur Drehachse D angeordneten
Platte 15 angebracht sind. Der erste Teil 11 weist ferner eine zur Drehach
se D koaxiale Durchgangsbohrung 16 auf, durch die eine drehende Welle
für ein durch die Drehdurchführung hindurch mit Flüssigkeiten und/oder
Gasen zu versorgendes drehendes Element (nicht gezeigt) hindurchführ
bar ist.
Der zweite Teil 12 umfaßt eine Platte 17 mit einer zur Drehachse D koaxia
len Durchgangsbohrung 18 und einer Ringwand 19, die sich koaxial zwi
schen die innere und äußere Ringwand 13 bzw. 14 am ersten Teil 11 er
streckt, so daß ein innerer und ein äußerer Ringbereich 20 bzw. 21 zwi
schen der inneren Ringwand 13 am ersten Teil 11 und der mittleren Ring
wand 19 am zweiten Teil 12 bzw. zwischen der äußeren Ringwand 14 und
der mittleren Ringwand 19 des zweiten Teils 12 festgelegt wird.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind im inneren und äußeren Ringbereich 20
bzw. 21 Dichtringe 22 dicht zwischen den entsprechenden Ringwänden
13, 19 bzw. 19, 14 angeordnet, um einen inneren Ringkanal 23 und einen
äußeren Ringkanal 24 festzulegen.
Der innere Ringkanal 23 bildet zusammen mit einem Fluidkanal 25, der
sich axial in die innere Ringwand 13 hineinerstreckt und radial in diesen
mündet, und einem weiteren Fluidkanal 26 in der mittleren Ringwand 19
des zweiten Teils 12 eine erste Fluiddurchführung. In entsprechender
Weise bildet der äußere Ringkanal 24 zusammen mit einem Fluidkanal 27
in der äußeren Ringwand 14 und einem Fluidkanal 28 in der Ringwand 19
des zweiten Teils 12 eine zweite Fluiddurchführung. Die beiden Fluidka
näle 26, 28 in der mittleren Ringwand 19 des zweiten Teils 12 sind dabei
umfangsmäßig gegeneinander versetzt angeordnet und erstrecken sich
axial von Anschlußöffnungen 26", 28" in der vom ersten Teil 12 abgewand
ten Stirnfläche 17' des zweiten Teils 11 zu radialen Mündungsabschnitten
26', 28' im Inneren, die radial nach innen in den ersten Ringkanal 23 bzw.
radial nach außen in den zweiten Ringkanal 24 münden.
Durch die Anordnung der beiden Ringkanäle 23, 24 mit unterschiedlichen
Ringdurchmessern, und insbesondere durch deren Anordnung auf der In
nenseite bzw. Außenseite der mittleren Ringwand 19 am zweiten Teil 12
werden die Ringkanäle zuverlässig, insbesondere durch die mittlere Ring
wand 19 voneinander getrennt, so daß ein Vermischen von durch die erste
bzw. zweite Fluiddurchführung hindurchgeleiteten Medien praktisch voll
ständig ausgeschlossen werden kann.
Fig. 2 zeigt als praktische Ausgestaltung der Erfindung eine Drehdurch
führung, die im inneren und äußeren Ringbereich 20 bzw. 21 zwei innere
bzw. zwei äußere jeweils axial voneinander beabstandete Ringkanäle 23',
23" bzw. 24', 24" aufweist. Jeder der inneren und äußeren Ringkanäle 23',
23", 24', 24" wird durch zwei axial voneinander beabstandete Dichtringe
22 axial begrenzt.
Bevor die Ausbildung der einzelnen Fluidkanäle im ersten und zweiten Teil
11 bzw. 12 der Drehdurchführung im einzelnen näher erläutert wird, wird
zunächst der Aufbau der beiden Teile 11, 12 und ihre Anordnung aneinan
der näher erläutert.
Der erste Teil 11, der als feststehender Teil ausgebildet ist, weist einen mit
seiner Platte einstückig ausgebildeten, sich radial nach außen erstrecken
den Befestigungsflansch 29 mit Löchern 30 für Befestigungsschrauben
oder dergleichen auf. Während die innere Ringwand 13 einstückig mit der
Platte 15 ausgebildet ist, ist als äußere Ringwand 14 eine zylindrische Hül
se 14' und ein damit verbundener Haltering 14" vorgesehen. Die zylindri
sche Hülse 14', in der die zu den äußeren Ringkanälen 24', 24" führenden
Fluidkanäle, von denen nur der Fluidkanal 27 dargestellt ist, ausgebildet
sind, ist mit Hilfe von Schrauben 31 zwischen dem Haltering 14" und der
Platte 15 des ersten Teils eingespannt.
In der Durchgangsbohrung 16 des ersten Teils 11 ist eine drehbare Lager
hülse 32 mit Hilfe von Wälzlagern 33 drehbar gelagert. Ein Wellendichtring
34 dichtet den die Wälzlager 33 aufnehmenden Raum zwischen der Lager
hülse 32 und der inneren Ringwand 13 des ersten Teils 11 ab.
Der zweite Teil 12 ist drehfest auf der Lagerhülse 32 angebracht, wobei die
Lagerhülse 32 mit ihrem vom ersten Teil 11 abgewandten Ende in die
Durchgangsbohrung 18 der Platte 17 des zweiten Teils eingreift. Ein zwei
ter Wellendichtring 35 ist zwischen dem Haltering 14" und der Außenum
fangsfläche der Platte 17 eingesetzt, um den äußeren Ringbereich 21 nach
außen abzudichten.
Auf eine von der Platte 17 abgewandte freie Stirnfläche eines einstückig
mit der Platte 17 ausgebildeten Hauptabschnitts 19' der mittleren Ring
wand 19 ist ein Stützring 19" für Dichtringe 22 aufgesetzt und beispiels
weise durch Schrauben 36 am Hauptabschnitt 19' befestigt.
In dem Hauptabschnitt 19' der Ringwand 19 sind umfangsmäßig verteilt
die verschiedenen Fluidkanäle, von denen nur der Fluidkanal 26 darge
stellt ist, in anhand von Fig. 1 erläuterter Weise ausgebildet.
Um Fluidkanäle, die zusammen mit den einzelnen Ringkanälen 23', 23",
24', 24" die einzelnen Fluiddurchführungen bilden und von denen nur die
Fluidkanäle 26 und 27 beispielhaft dargestellt sind, mit entsprechenden
externen Fluidleitungen verbinden zu können, weisen die Fluidkanäle An
schlußöffnungen 26", 27" im jeweils nach außen führenden Mündungsbe
reich auf, in denen Befestigungsmittel 37, beispielsweise Schraubgewinde
oder andere zum Anschluß von Leitungen geeignete Mittel vorgesehen
sind. Beispielsweise ist es möglich, die Fluidkanäle 26, 27 im Mündungs
bereich so auszubilden, daß externe Leitungen eingepreßte oder eingelötet
werden können.
Wie besonders gut in Fig. 3 zu erkennen, werden die Fluidkanäle im er
sten Teil 11 von einer Vielzahl von Axial- und Radialbohrungen gebildet, so
daß Aulaßöffnungen für die Fluidkanäle sowohl an der freien Stirnfläche
15' der Platte 15 als auch an deren Außenumfangsfläche 15" vorgesehen
werden können.
Im einzelnen sind in der inneren Ringwand 13 von deren freier Stirnseite
aus Sackbohrungen 38 ausgebildet, die durch Stopfen 39 im Bereich des
freien Endes der inneren Ringwand 13 verschlossen sind. Die inneren En
den der Sackbohrungen 38 stehen mit dem inneren Abschnitt von radial
von außen eingebrachten Radialbohrungen 40 in überlappender Verbin
dung. Außerdem sind axiale Stichbohrungen 41 in der Platte 15 des ersten
Teils 11 vorgesehen, die sich mit den Radialbohrungen 40 überschneiden.
Je nach dem, ob die Bohrung 40 im Bereich der Außenumfangsfläche 15"
oder die Bohrung 41 im Bereich der Stirnfläche 15' durch eine Stopfen ver
schlossen wird, bildet die jeweils andere Bohrung 41 bzw. 40 eine An
schlußöffnung 41' bzw. 40' und kann zum Anschluß einer externen Fluid
leitung (nicht gezeigt) verwendet werden. Auf diese Weise lassen sich je
nach den Einbaubedingungen der Drehdurchführung die externen Leitun
gen radial oder axial anschließen.
Die Fluidkanäle in der zylindrischen Hülse 14' der äußeren Ringwand 14
sind, wie am Beispiel des Fluidkanals 27 in Fig. 2 gezeigt, in entspre
chender Weise ausgebildet.
Grundsätzlich ist es denkbar, die einzelnen Ringkanäle 23, 23'; 24, 24', die
mit gleichem Ringdurchmesser jeweils im selben Ringbereich 20; 21 ange
ordnet sind und jeweils für Medien gedacht sind, deren Vermischung kein
Sicherheitsrisiko darstellt, durch eine einzelne Dichtung voneinander zu
trennen. Dies ist beispielsweise dann gefahrlos möglich, wenn z. B. die in
neren Ringkanäle 23', 23" als Zulauf und Rücklauf für Kühlflüssigkeit ge
nutzt werden. Da hierbei die beiden Ringkanäle 23', 23" das gleiche Medi
um führen, treten bei einer Vermischung keine Probleme auf.
Entsprechendes gilt auch, wenn die beiden Ringkanäle 23', 23"; 24', 24" in
einem Ringbereich 20; 21 das gleiche Gas führen.
Vorzugsweise sind jedoch die Ringkanäle 23', 23"; 24', 24" auch auf den
einander zugewandten Seiten durch jeweils eine eigene Ringdichtung 22
abgedichtet, wobei die einander gegenüberliegenden Ringdichtungen 22
mit axialem Abstand zueinander angeordnet sind, so daß ein innerer und
ein äußerer Leckraum 42 bzw. 43 gebildet ist. In den inneren Leckraum 42
einleckendes Medium kann dabei durch einen Leckkanal 44 nach außen
abgeführt werden, der beispielsweise in der mittleren Ringwand 19 des
zweiten Teils 12 in ähnlicher Weise ausgebildet ist, wie die Fluidkanäle. Es
ist aber auch möglich, den Leckraum 42 über eine im ersten Teil 11 vorge
sehene Leckleitung mit der Außenumgebung zu verbinden. In entspre
chender Weise kann auch für den äußeren Leckraum 43 ein Leckkanal im
zweiten Teil 12 vorgesehen sein. Vorzugsweise ist jedoch ein Leckkanal 45
vorgesehen, der als einfache Radialbohrung in der äußeren Ringwand 14
ausgebildet ist.
Durch die Ausbildung der Leckräume 42 bzw. 43 zwischen den Ringkanä
len 23', 23" bzw. 24', 24" und deren Verbindung mit der Umgebung über
die Leckkanäle 44 bzw. 45 wird nicht nur die Sicherheit der Drehdurchfüh
rung erhöht, sonder es wird auch eine Überwachung der Dichtigkeit der
einzelnen Fluiddurchführungen ermöglicht. Hierzu können Fühlerein
richtungen 46 (von denen nur eine dargestellt ist) am Ausgang der Leckka
näle 44 (45) vorgesehen werden. Als Fühlereinrichtungen 46 können dabei
beispielsweise Feuchtigkeitsindikatoren oder elektronische Überwa
chungseinrichtungen wie beispielsweise Drucksensoren vorgesehen sein.
Die kontinuierliche Überwachung der Leckräume 42, 43 auf ausleckendes
Medium ermöglicht es dabei Wartungsarbeiten an den Drehdurchführun
gen, wie den Austausch von Dichtringen oder den Ersatz der gesamten
Drehdurchführung, immer dann vorzunehmen, wenn dies erforderlich ist.
Regelmäßige aufwendige Inspektionen können damit eingespart werden.
Claims (11)
1. Drehdurchführung zum Herstellen einer Fluidverbindung zwischen fest
stehenden und relativ dazu drehenden oder drehbaren Elementen, mit zwei
relativ zueinander um eine Drehachse (D) drehbaren Teilen (11, 12) von de
nen der eine eine zur Drehachse (D) koaxiale Ringwand (19) aufweist, die sich
in Richtung der Drehachse (D) in einen Ringraum zwischen zwei zur Dreh
achse (D) koaxialen zylindrischen Ringwänden (13, 14) ohne Nuten am ande
ren Teil (11) erstreckt, so daß ein innerer und ein äußerer Ringbereich (20,
21) festgelegt ist, wobei im inneren und äußeren Ringbereich (20, 21) nur
Dichtringe (22) zwischen den Ringwänden (13, 19 bzw. 19, 14) angeordnet sind,
um zumindest zwei koaxiale Ringkanäle (23, 24; 23', 23", 24', 24") mit unter
schiedlichem Ringdurchmesser festzulegen, die in Umfangsrichtung von den
Ringwänden (13, 14, 19) begrenzt werden, und wobei jedes Teil (1 l,12) Fluid
kanäle (25, 26, 27, 28) aufweist, die zum Ein- und/oder Auslaß von Gasen
oder Flüssigkeiten in einen der Ringkanäle (23, 24; 23', 23", 24', 24") mün
den.
2. Drehdurchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
in den Ringwänden (13, 14, 19) im Wesentlichen axial angeordneten Fluidka
näle (25, 26, 27, 28) radial in den zugeordneten Ringkanal (23, 24) münden.
3. Drehdurchführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluidkanäle (26, 28) im drehenden Teil (12) axial in der vom anderen
Teil (11) abgewandten Stirnfläche (17') münden und so Anschlussöffnungen
(26", 28") bilden.
4. Drehdurchführung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Fluidkanäle (25, 27) im feststehenden Teil (11) entweder axial in
der vom anderen Teil (11) abgewandten Stirnfläche (15') oder radial in einer
nach außen freiliegenden Außenumfangsfläche (15") münden, um so An
schlussöffnungen (41' bzw. 40') zu bilden.
5. Drehdurchführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
axialen Abschnitte (38) der Fluidkanäle in der oder den Ringwänden (13, 14)
über radiale Kanäle (40) mit den Anschlussöffnungen (40', 41') in Verbindung
stehen.
6. Drehdurchführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der feststehende Teil (11) über einen Flansch (29) mit
feststehenden Elementen verbindbar ist.
7. Drehdurchführung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ringförmige Leckräume (42, 43) mit Ringdurchmessern
entsprechend den Ringdurchmessern der Ringkanäle (23', 23"; 24', 24") vor
gesehen sind.
8. Drehdurchführung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass je
weils ein Leckraum (42; 43) zwischen zwei Ringkanälen (23', 23"; 24', 24")
mit gleichem Ringdurchmesser vorgesehen ist.
9. Drehdurchführung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Leckraum (42, 43) über einen entsprechenden Leckkanal (44, 45)
mit einer zugeordneten, nach außen führenden Auslassöffnung verbunden
ist.
10. Drehdurchführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
Fühlereinrichtungen (46) an den Auslassöffnungen der Leckkanäle (44, 45)
vorgesehen sind, um ein Leck, also ein übermäßiges Austreten von Fluid in
den entsprechenden Leckraum (42; 43) anzuzeigen.
11. Drehdurchführung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass den Leckkanälen (44, 45) je nach anzuzeigendem Fluid Feuchtigkeitsin
dikatoren oder elektronische Überwachungseinrichtungen, z. B. Drucksenso
ren für Gase oder dergleichen, zugeordnet sind.
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