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AUFSPANNDORNEINHEIT FÜR DRUCKZYLINDER
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Aufspanndorneinheit für Druckzylinder Die Erfindung bezieht sich
allgemein auf demontierbare Druckzylinder, insbesondere eine Aufspanndorneinheit
zur Halterung eines demontierbaren Zylinders, mit zwei hydraulisch betätigbaren
Hülsen, die aufweitbar sind zur Anlage an den Endspannringen des Zylinders derart,
daß der Zylinder auf der Aufspanndorneinheit festlegbar ist.
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Beim Tiefdrucken wird ein Druckzylinder verwendet, in dessen Oberfläche
Farbnäpfchen eingeätzt sind, die während des Durchlaufs des Zylinders durch einen
Farbkasten die Druckfarbe aufnehmen und transportieren. Wenn der Zylinder mit einer
Druckwalze in Kontakt gelangt, wird die Druckfarbe auf die Oberfläche des zwischen
beiden durchlaufenden Papiers übertragen. Beim Flexodrucken werden ähnliche Druckfarben
verwendet, aber die Druckfarbe wird durch Gummidruckplatten aufgenommen, die an
einem Zylinder befestigt sind.
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Da im Verlauf solcher Druckvorgänge ein Zylinder häufig durch einen
anderen ersetzt werden muß, wurden bereits verschiedene Möglichkeiten zur Schaffung
von demontierbaren Zylinderkonstruktionen vorgeschlagen, durch die der gleiche Aufspanndorn
mit unterschiedlichen Zylindern zum Einsatz in der Druckmaschine gekoppelt werden
kann.
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Ein bekannter Vorschlag verwendet hydraulisch betätigbare Spannzangenarretierungen
für demontierbare Zylinder.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art benötigen jedoch Handschmierpressen,
um jedesmal Fluid in die Arretiermittel zu
pumpen, wenn eine Arretierung
vorzunehmen ist, wobei das Fett abgelassen wird, wenn der Aufspanndorn gelöst werden
soll. Die Verwendung von Fett in der Umgebung einer Druckerei ist offensichtlich
unerwünscht. Ferner ist es bei diesen bekannten Vorrichtungen nicht möglich, ohne
Einsatz zusätzlicher Mittel die Höhe des Hydraulikdrucks zu bestimmen, mit dem der
Aufspanndorn beaufschlagt wird, und ob er ausreicht, um eine hinreichende Drehmoment-Festigkeit
zu bieten. Infolgedessen kann während des Druckens ein allmähliches Wandern oder
ein Schlupf des Zylinders auftreten, was nachteilige Folgen hat.
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In der US-PS 3 378 902 ist ein Druckzylinder angegeben, der zwei hydraulisch
betätigbare Spannelemente aufweist, die an entgegengesetzten Zylinderenden montiert
sind, wobei der Aufspanndorn zur Halterung des Zylinders gleitend in den Spannelementen
aufnehmbar ist und mit diesen sicher verriegelt wird, wenn Hydraulikdruck einwirkt.
Jedes Spannelement umfaßt eine zylindrische Hülse mit einem dickwandigen Nabenabschnitt
und einem relativ langen dünnwandigen Druckabschnitt. Ein breiter Umfangskanal ist
in den Druckabschnitt eingeschnitten und bildet eine biegbare Druckwandung, und
der Druckabschnitt ist von einem Bund mit hoher Zugfestigkeit umgeben, dessen Ränder
mit dem Druckabschnitt verschweißt sind, so daß eine durch den Bund und die Druckwandung
begrenzte ringförmige Fluidkammer gebildet ist.
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In den Hohlraum im Nabenabschnitt ist eine Druckhülse eingesetzt,
die mit der Fluidkammer im Druckabschnitt in Verbindung steht und einen Kolben enthält,
der von einer
Stellschraube einwärts bewegbar ist. Wenn die Ringkammer
mit Hydrauliköl gefüllt ist und der Kolben einwärts verschoben wird, bewirkt der
resultierende Hydraulikdruck eine Durchbiegung der Druckwandung, so daß der Aufspanndorn
radial gerichteten Spannungen unterliegt, die gleichmäßig verteilt sind und die
den Aufspanndorn mit dem Spannelement einerseits arretieren und andererseits die
erwünschte Konzentrizität aufrechterhalten.
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Bei der angegebenen Vorrichtung ist der Aufspanndorn eine Standardwelle,
aber der demontierbare Zylinder ist kein Standard-Zylinder. Es handelt sich um einen
Spezialzylinder, der zwei hydraulisch betätigbare Endspannringe aufweist. Somit
ist die Herstellung des Spezialzylinders erheblich teurer als die Herstellung eines
Standardzylinders. Da jede Maschine in der Druckerei mehrere Spezialzylinder aufweist,
die jeweils mit einem gemeinsamen Aufspanndorn arbeiten, sind die Gesamtkosten dieser
Anlage hoch.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Aufspanndorneinheit
für demontierbare Standard-Druckzylinder, wobei die Einheit hydraulisch betätigbar
ist, um die Endspannringe des Zylinders zu greifen und diesen an der Aufspanndorneinheit
festzulegen. Insbesondere weist die Aufspanndorneinheit der genannten Art zwei schnellwirkende
hydraulisch betätigbare aufweitbare Hülsen auf, die einen gleichmäßigen nach außen
gerichteten Druck über ihren Gesamtumfang erzeugen zur Anlage an den Endspannringen
eines Druckzylinders, wodurch eine Verformung des Zylinders vermieden und die richtige
Konzentrizität unterhalten wird. Ferner soll
es mit der hydraulisch
betätigbaren Aufspanndorneinheit nach der Erfindung möglich sein, kostengünstige
Zylinder konventioneller Bauart einzusetzen.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in einer ein eigenversorgtes
und hermetisches Hydrauliksystem aufweisenden Aufspanndorneinheit, bei der eine
Zylinderfestlegung durch Drehen einer Kolbenstellschraube erfolgt und die Freigabe
einfach durch Richtungsumkehr des Drehvorgangs stattfindet, wobei keine äußere Hydraulikfluidversorgung
erforderlich ist.
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Bei der Aufspanndorneinheit nach der Erfindung sind ferner der das
Hydrauliköl enthaltende Kanal und der den Kolben und die Kolbenstellschraube zur
Druckbeaufschlagung des Fluids aufnehmende Eintrittsabschnitt zum Kanal in Axial
richtung in den Lagerzapfen ausgebildet, wodurch die Herstellungsschritte vereinfacht
werden, da diese Anordnung in einer Geraden Lufttaschen im Hydrauliksystem vermeidet.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann eine Aufspanndorneinheit
einen von zwei demontierbaren Druckzylindern haltern, wobei der eine Zylinder länger
als der andere ist, so daß die Notwendigkeit gesonderter Aufspanndorneinheiten entfällt
und eine erhebliche Kosteneinsparung möglich ist. Diese Aufspanndorneinheit weist
zwei Hydrauliksysteme auf, die voneinander unabhängig und ohne gegenseitige Beeinflussung
wirken; das eine System legt den kürzeren und das andere System den längeren Druckzylinder
auf der Aufspanndorneinheit fest.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Standard-Druckzylinders, der auf
einer Aufspanndorneinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel montierbar ist;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Einheit; Fig. 3 einen Querschnitt 3-3 nach Fig.
2; Fig. 4 einen Querschnitt 4-4 nach Fig. 2; Fig. 5 eine größere Darstellung des
Endspannrings des Kolbens von Fig. 3; Fig. 6 eine größere Detailansicht der ringförmigen
Hydraulikkammer, die in einem Lagerzapfen der Aufspanndorneinheit ausgebildet ist;
Fig. 1' eine Perspektivansicht einer Aufspanndorneinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
die zur Halterung eines demontierbaren Standard-Druckzylinders ausgebildet ist;
Fig. 2' einen Längsschnitt durch die Aufspanndorneinheit; Fig. 3' eine größere Darstellung
des linken Lagerzapfens der Einheit; Fig. 4' eine größere Ansicht des rechten Lagerzapfens
der Einheit; Fig. 5' einen Querschnitt 5-5 nach Fig. 3'; Fig. 6' einen Querschnitt
6-6 nach Fig. 3'; Fig. 1" einen der Lagerzapfen einer Aufspanndorneinheit gemäß
einem dritten Ausführungsbeispiel mit einem der beiden darin vorgesehenen Hydrauliksysteme;
und Fig. 2" den gleichen Lagerzapfen und das andere der beiden Hydrauliksysteme.
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Fig. 1 zeigt einen Tiefdruck- oder Flexodruckzylinder 10, der lösbar
auf einer Aufspanndorneinheit montiert ist, die drehbar in einer Druckerpresse gelagert
ist, wobei die Einheit einen linken und einen rechten Lagerzapfen 11 und 12 aufweist,
die in entsprechenden Lagern der Druckmaschine, für die die Einheit bestimmt ist,
aufgenommen werden.
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Der Druckzylinder 10 ist von üblicher Konstruktion und hat gleichmäßigen
kreisförmigen Querschnitt. Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist der Zylinder
10 ringförmige Endspannringe 13 und 14 auf, die mit kreisförmigen Bohrungen versehen
sind.
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Jeder Lagerzapfen 11 und 12 umfaßt einen Einführungsabschnitt 11A
bzw. 12A, der im Schrumpfsitz in die entgegengesetzten Enden eines metallischen
Halterohrs 15 eingesetzt ist. So besteht die Aufspanndorneinheit aus drei Teilen,
nämlich dem Rohr 15 und den Lagerzapfen 11 und 12, die in jedes Rohrende eingesetzt
sind und in Axialrichtung verlaufen.
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Jeder Lagerzapfen 11 und 12 weist einen Zwischenabschnitt 11B bzw.
12B auf, wobei der an das Ende des Rohrs angrenzende Teil dieses Abschnitts von
einer aufweitbaren Hülse umschlossen ist. Der linke Lagerzapfen 11 weist eine Hülse
16 und der rechte Lagerzapfen 12 eine Hülse 17 auf, wobei die Hülsen bevorzugt aus
Stahl bestehen. Die Parameter sind so gewählt, daß der Außendurchmesser der Hülsen
im aufgeweiteten Zustand im wesentlichen gleich demjenigen der Endspannringe ist,
in denen sie aufgenommen sind; somit kann der Zylinder ohne weiteres darauf montiert
werden (vgl. Fig. 2). Die Länge der Aufspanndorneinheit, gemessen
von
Hülse zu Hülse, ist ungefähr gleich der Länge des Druckzylinders. Wenn also der
Zylinder montiert ist, liegen die Hülsen 16 und 17 in den Endspannringen 13 und
14 des Zylinders.
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Die Zwischenabschnitte 11B und 12B sind so bearbeitet, daß eine unter
den Hülsen 16 und 17 liegende Zone ausgespart ist zur Bildung von ringförmigen Hydraulikkammern
18 und 19. Zu beiden Seiten dieser Kammern sind Ringnuten ausgebildet, die im Fall
der Lagerzapfen 11 und 12 O-Dichtringe 20-23 aufnehmen, die einen Austritt von Öl
bei der Ausdehnung der Hülsen verhindern. In jeder dieser Nuten ist ferner ein Stützring
24, 25, 26 und 27 angeordnet.
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Wie am besten aus Fig. 5 hervorgeht, ist die Hülse 17 in dem Lagerzapfenabschnitt
12B durch einen Satz von drei Stiften 32 gesichert, und die Hülse 16 ist in gleicher
Weise mit dem Lagerzapfenabschnitt 11B verbunden.
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In den Zwischenabschnitten 11B und 12B ist an einer Stelle angrenzend
an die Hülsen 16 und 17 eine seitliche Bohrung B zur Aufnahme von Kolben 28 bzw.
29 ausgebildet. Die Bohrung B ist durch einen Stopfen 35 verschlossen. Der Kolben
28 wird in seiner Bohrung mittels einer aufsteckbaren Stellschraube 30 vorwärtsbewegt,
die normalerweise durch eine Klaue oder ein ähnliches Werkzeug drehbar ist und am
Fuß des Kolbens angreift. Der Kolben 29 wird in seiner Bohrung mittels einer aufsteckbaren
Schraube 31 bewegt. Die Bohrung B führt in einen Innenkanal D, der in Längsrichtung
durch den Lagerzapfen verläuft und mit Hydrauliköl gefüllt ist.
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Der Kanal D steht über seitliche Abzweige Ca und Cb mit den ringförmigen
Hydraulikkammern 18 und 19 in den Lagerzapfen in Verbindung. Wie am besten aus den
Fig. 4 und 6 zu sehen ist, weist der Kolben 29, der in der seitlichen Bohrung B
im Lagerzapfenabschnitt 12B wirksam ist, an seiner Stirnfläche einen O-Dichtring
33 auf, der in einer Ringnut unter der Stirnfläche liegt und dazu dient, ein Austreten
von Hydrauliköl in die seitliche Bohrung längs dem Verschiebeweg des Kolbens zu
verhindern. Eine ähnliche Anordnung ist für den Kolben 28 vorgesehen.
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Um ein Ablassen von Hydrauliköl zu ermöglichen, weist der Kanal B
gemäß Fig. 4 einen Seitenkanal E auf, der zum Äußeren des Lagerzapfenabschnitts
12B führt und durch einen lösbaren Stopfen 34 abgedichtet ist. Eine gleichartige
Ablaßvorrichtung ist im Lagerzapfenabschnitt 11B vorgesehen.
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Wenn somit der Zylinder 10 über die dreiteilige Aufspanndorneinheit,
die durch das Rohr 15 und die Lagerzapfen 11 und 12 gebildet ist, geschoben wird,
wird der Endspannring 13 des Zylinders auf der Hülse 16 und der Endspannring 14
auf der Hülse 17 aufgenommen. Zum Festlegen des Zylinders auf der Aufspanndorneinheit
brauchen nur mittels eines geeigneten Werkzeugs die Kolbenstellschrauben 30 und
31 zu beiden Seiten des Zylinders eingeschraubt zu werden.
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Dadurch wird in die Hydraulikkammern 18 und 19 Hydrauliköl gepreßt
und bewirkt eine gleichmäßige Ausweitung der Hülsen 16 und 17, und durch die Ausweitung
gelangen die Hülsen mit den Endspannringen des Zylinders in Kontakt in greifen an
diesen an, wodurch der Zylinder 10 sicher auf der Aufspanndorneinheit gehalten ist.
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Wenn der Druckzylinder 10 durch einen anderen Druckzylinder ersetzt
werden soll, brauchen nur die Kolbenstellschrauben 30 und 31 gelöst zu werden, so
daß der Hydraulikdruck entfällt, wodurch die Hülsen in ihren nichtaufgeweiteten
Normalzustand zurückkehren und die Entnahme des Zylinders 10 gestatten.
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Fig. 1' zeigt einen Tiefdruck- oder Flexodruckzylinder 10, der lösbar
auf einer Aufspanndorneinheit montiert ist, die drehbar in einer Druckerpresse gelagert
ist. Die Einheit umfaßt einen linken und einen rechten Lagerzapfen 11 und 12, die
in geeigneten Lagern in der Druckmaschine aufnehmbar sind, in die die Einheit eingesetzt
werden soll. Der Zylinder 10 ist von üblicher Konstruktion und hat gleichmäßig kreisförmigen
Querschnitt. Wie am besten aus Fig. 2' ersichtlich ist, weist der Zylinder 10 Endspannringe
13 und 14 mit kreisrunden Bohrungen auf.
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Jeder Lagerzapfen 11 und 12 umfaßt einen Einführungsabschnitt 11A
und 12A, der im Schrumpfsitz in die gegenüberliegenden Enden eines metallischen
Verbindungsrohrs 15 eingesetzt ist. Somit besteht die Aufspanndorneinheit aus drei
Teilen, nämlich dem Rohr und den Lagerzapfen 11 und 12, die mit jedem Rohrende verbunden
sind und in Axialrichtung desselben verlaufen.
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Der Zwischenabschnitt jedes Lagerzapfens, der an das Ende des Rohrs
15 angrenzt, ist von einer aufweitbaren Hülse umschlossen. So weist der linke Lagerzapfen
11 eine Hülse 16 und der rechte Lagerzapfen 12 eine Hülse 17 auf, wobei die Hülsen
bevorzugt aus Stahl bestehen. Es ist
ersichtlich, daß die Hülse
16 eine Schulter zur Bildung eines Anschlags für ihren zugehörigen Zylinder-Endspannring
aufweist. Die Parameter sind so gewählt, daß der Außendurchmesser jeder Hülse im
nichtaufgeweiteten Zustand im wesentlichen gleich demjenigen der Endspannringbohrung
ist, in der sie aufgenommen wird; somit kann der Zylinder ohne weiteres darauf montiert
werden (vgl. Fig. 2'). Die Länge der Aufspanndorneinheit von Hülse zu Hülse ist
ungefähr gleich der Länge des Druckzylinders. Wenn also der Zylinder montiert ist,
liegen die Hülsen 16 und 17 in den Endspannringen 13 bzw. 14 des Zylinders.
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Die Lagerzapfen sind so bearbeitet, daß eine unter den Hülsen 16 und
17 liegende Zone ausgespart ist und ringförmige Hydraulikkammern 18 bzw. 19 bildet
(vgl. die Fig. 3 und 3'). Zu beiden Seiten dieser Kammern sind Ringnuten ausgebildet,
die im Fall des Lagerzapfens 11 O-Dichtringe 20 und 21 und im Fall des Lagerzapfens
12 O-Dichtringe 22 und 23 aufnehmen. Diese Dichtringe verhindern den Austritt von
Öl, wenn die Hülsen aufgeweitet sind. In jeder dieser Nuten befindet sich ferner
auch ein Stützring. Wie am besten aus den Fig. 3' und 6' ersichtlich ist, ist die
Hülse 16 auf dem Lagerzapfen 11 durch einen Satz von drei in gleichen Winkelabständen
vorgesehenen Stiften 24 festgelegt; die Hülse 17 ist in gleicher Weise auf dem Lagerzapfen
12 festgelegt.
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Da die beiden Lagerzapfen identische Hydrauliksysteme aufweisen, wird
nur dasjenige im linken Lagerzapfen 11 erläutert. Wie am besten aus Fig. 3' ersichtlich
ist, weist dieser Lagerzapfen einen inneren Hauptkanal 25 auf, der
darin
axial verläuft und dessen Innenende mit der Hydraulikkammer 18 durch eine seitliche
Zweigleitung 26 verbunden ist, die sich in die Kammer an deren linker Seite öffnet.
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In dem Hauptkanal 25 ist koaxial ein Stopfen 27 angeordnet, der einen
verengten Ringkanal bildet für das den Hauptkanal 25, den Zweigkanal 26 und die
Kammer 18 füllende Hydrauliköl.
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Der Hauptkanal 25 führt in einen axial verlaufenden Eintrittsabschnitt
28, dessen konische Mündung 29 sich in das freie Ende des Lagerzapfens 11 öffnet.
In dem Eintrittsabschnitt 28 ist ein Kolben 30 aufgenommen, der in einem rohrförmigen
Einsatzteil 31 verschiebbar ist und dessen Kopfende mit einem O-Dichtring 32 versehen
ist als Dichtung gegen den Austritt von Öl durch den Eintrittsabschnitt. Der Kolben
30 wird von einer Kolbenstellschraube 33 betätigt, die in einem ein Innengewinde
aufweisenden Bund 34 aufgenommen ist, wobei die Stellschraube durch die Mündung
29 des Eintrittsabschnitts zugänglich ist.
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Außerdem ist in dem Lagerzapfen 11 ein Ablaßkanal 35 ausgebildet,
der sich in Axialrichtung in den Einführungsabschnitt 1A des Lagerzapfens erstreckt
und der am inneren Ende des Lagerzapfens, wo dieser nach der maschinellen Bearbeitung
dauerhaft verschlossen ist, endet. Das innere Ende des Ablaßkanals 35 ist mit einer
seitlichen Zweigleitung 36 versehen, die in die rechte Seite der Hydraulikkammer
18 führt, wobei die Zweigleitung 36 des Ablaßkanals 35 diametral entgegengesetzt
zu der Zweigleitung 26 des Hauptkanals 25 verläuft. Der Ablaßkanal 35 weist ferner
eine zusätzliche seitliche Zweigleitung 37 auf, die zu
einer Muffe
38 führt, die unterhalb einer Öffnung 39 in dem Verbindungsrohr 15 des Aufspanndorns
liegt und die einen lösbaren Verschluß bzw. eine solche Dichtung aufnehmen kann.
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So ist die Hydraulikleitung in bezug auf die Hydraulikkammer 18 ausgeglichen;
die Fluidleitung verläuft vom Hauptkanal 25 in die linke Seite der Kammer und von
der rechten Seite der Kammer in den Ablaßkanal 35. Wenn diese Leitung erstmals mit
Hydraulikfluid beaufschlagt wird, wird derVerschluß in der Dichtmuffe 38 gelöst,
so daß ein Fluidstrom durch die Leitung möglich ist, bis die gesamte Luft aus der
Leitung herausgespült ist, wonach der Verschluß wieder angebracht wird.
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Dann wird durch Drehen der Kolbenstellschraube 33 der resultierende
Hydraulikdruck zu der Hydraulikkammer 18 im linken Lagerzapfen übertragen, so daß
sich die Hülse 16 aufweitet und den Zylinderspannring 13 greift, so daß der Zylinder
an der Aufspanndorneinheit festgelegt ist. Aufbau und Funktionsweise des Hydrauliksystems
im rechten Lagerzapfen sind vollständig gleich.
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Fig. 1" zeigt einen Tiefdruck- oder Flexodruckzylinder 10, der lösbar
auf einer Aufspanndorneinheit montiert ist. Die Einheit umfaßt einen linken und
einen rechten Lagerzapfen, die in geeigneten Lagern der Druckmaschine, für die die
Einheit bestimmt ist, aufnehmbar sind. Der Zylinder 10 ist von Standard-Konstruktion
und hat gleichmäßigen kreisrunden Querschnitt und weist an beiden Enden jeweils
einen Endspannring 11 auf. In den Fig. 1" und 2" ist nur der linke Lagerzapfen 12
dargestellt.
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Bei der Aufspanndorneinheit ist der Einführungsabschnitt der Lagerzapfen
im Schrumpfsitz in entgegengesetzte Enden eines metallischen Verbindungsrohrs 13
eingesetzt. Der rechte Lagerzapfen ist hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise identisch
mit dem linken Lagerzapfen 12 und ist daher nicht dargestellt.
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Der Lagerzapfen 12 ist von zwei aufweitbaren Hülsen 14 und 15 umschlossen,
die bevorzugt aus Stahl bestehen und auf dem Zwischenabschnitt der Lagerzapfens
nebeneinander angeordnet sind. Die Parameter sind so gewählt, daß der Außendurchmesser
jeder Hülse im nichtaufgeweiteten Zustand im wesentlichen gleich demjenigen der
Bohrung im Endspannring des Druckzylinders ist.
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Die Hülse 14 ist dem Rohr 13 benachbart und so positioniert, daß sie
in die Bohrung des Endspannrings 11 eines Zylinders 10 mit relativ geringer Standardlänge,
z. B.
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eines Zylinders mit 91,4 cm Länge, paßt. Die Hülse 15 ist im Abstand
von der Hülse 14 in einer Position angeordnet, in der in die Bohrung des Endspannrings
ein längerer Zylinder mit einer Länge von z. B. 106,7 cm paßt. Somit kann für Zylinder
beider Längen die gleiche Aufspanndorneinheit verwendet werden.
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Der Lagerzapfen 12 ist so bearbeitet, daß unter den Hülsen 14 und
15 Zonen ausgespart sind, die ringförmige Hydraulikkammern 16 und 17 begrenzen.
Zu beiden Seiten der Kammer 16 sind Ringnuten 16A und 16B mit O-Dichtringen 18A
und 18B ausgebildet, die von der Hülse 14 zusammengedrückt werden und einen Austritt
von Öl verhindern, wenn die Hülse
aufgeweitet ist. Ebenso ist die
Kammer 17 von Ringnuten 18A und 18B flankiert, in denen O-Dichtringe 19A und 19B
vorgesehen sind. Jede Hülse 14 und 15 ist auf dem Lagerzapfen durch einen Satz von
drei Stiften (nicht gezeigt) in gleichen Winkelabständen festgelegt.
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Die Hydraulikkammer 16 gemäß Fig. 2" steht über Zweigleitungen 20
und 21 mit einem inneren Hauptkanal 22 im Lagerzapfen, der mit Hydrauliköl gefüllt
ist, in Verbindung. Der Hauptkanal 22 verläuft nach rechts zum Vorderende des Lagerzapfens,
wo er durch einen Stopfen 23 verschlossen ist. Der Hauptkanal 22 verläuft nach links
zu einer seitlichen Bohrung 24 im Lagerzapfen, deren Einlaßteil durch eine Kolbenstellschraube
25 verschlossen ist, die einem Bediener zugänglich ist.
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Ferner ist in dem Lagerzapfen ein Ablaßkanal 26 ausgebildet, der parallel
zum Hauptkanal verläuft. Das rechte Ende des Ablaßkanals steht mit der Ringkammer
16 über eine Zweigleitung 27 in Verbindung, und das andere Ende des Ablaßkanals
führt zu einer durch einen Verschluß 29 verschlossenen Seitenleitung 28.
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Somit ist das Hydrauliksystem für die Kammer 16 ausgeglichen. Wenn
das System erstmals beaufschlagt wird, sind die Verschlußstücke entfernt, so daß
die Fluidleitungen geöffnet sind und den Fluidstrom durchlassen, bis sämtliche Luft
aus den Leitungen gespült ist, wonach die Verschlußstücke wieder eingesetzt werden.
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Dann wird durch Drehen der Schraube 25 der resultierende Hydraulikdruck
zu der Hydraulikkammer 16 übertragen und
bewirkt eine Aufweitung
der Hülse 14, die daraufhin den Endspannring 11 des Zylinders greift und den Zylinder
auf dem Aufspanndorn festlegt.
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Die der Hülse 15 zugeordnete Hydraulikkammer 17 ist von gleicher Ausbildung
wie die Kammer der Hülse 14 und umfaßt eine Kolbenstellschraube 30, die in einer
seitlichen Bohrung 31 wirksam ist, die in einen Hauptkanal 32 mit Zweigleitungen
33 und 34, die mit der Kammer 17 in Verbindung stehen, führt. Die Funktionsweise
des Hydrauliksystems für die Hülse 15, die für längere Druckzylinder verwendet wird,
ist unabhängig von dem System für die Hülse 14, die für kürzere Druckzylinder verwendet
wird.
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Bei der gezeigten Anordnung sind beide Kolben für die beiden Hydrauliksysteme
unter rechten Winkeln zur Achse des Lagerzapfens wirksam. In der Praxis kann die
äußerste Hülse 15 durch ein System gemäß dem zweiten erläuterten Ausführungsbeispiel
hydraulisch betätigt werden, wobei eine geradlinige Anordnung für das Fluidsystem
angegeben ist und die Kolbenstellschraube in einem Einlaßabschnitt der Lagerzapfenachse
angeordnet ist. Die dreiteilige Aufspanndorneinheit gemäß diesem dritten Ausführungsbeispiel
weist somit zwei Lagerzapfen auf, deren jeder eine erste und eine zweite aufweitbare
Hülse trägt, die für Druckzylinder unterschiedlicher Länge positioniert sind.