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Die
Erfindung betrifft eine Sprüh-
und Spritzvorrichtung für
in drucklosen Wegwegdosen enthaltene Flüssigkeiten, zum Beispiel Haarsprays,
Rostlöser, Öle, Lacke
oder dergleichen.
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In
bekannter Weise werden derartige Flüssigkeiten in druckbeaufschlagten
Sprühdosen
vertrieben. Diese Sprühdosen
sind besonders umweltschädlich,
da nicht nur bei der Benutzung das Treibgas in die Umwelt gelangt,
sondern darüber
hinaus muss nach der Entleerung die mit der Sprühdose verbundene Sprüheinrichtung
mitentsorgt werden. Infolge der Druckbeaufschlagung ist eine nicht
unerhebliche Wandstärke
erforderlich, was neben einem nicht unerheblichen Gewicht einen
entsprechend großen Material-
und Kostenaufwand mit sich bringt. Diese größere Materialmenge muss dann
jeweils entsorgt werden.
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Weiterhin
sind elektrisch oder pneumatisch betriebene Sprühvorrichtungen bekannt, bei
denen die zu versprühende
oder verspritzende Flüssigkeit in
einen dafür
vorgesehenen Behälter
der Sprüheinrichtung
eingefüllt
werden muss. Diese Sprühvorrichtungen
sind konstruktiv sehr aufwendig, voluminös und teuer und kommen daher
beispielsweise bei Haarsprays nicht in Betracht. Darüber hinaus
ist die Handhabung dadurch beeinträchtigt, dass eine ständige Verbindung über ein
elektrisches Kabel oder eine pneumatische Leitung zur entsprechenden
Versorgungsstation besteht.
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Aus
der
DE 37 33 521 A1 ist
eine an einen Druckbehälter
angesetzte oder ansetzbare Sprühdose
bekannt, wobei der Sprühvorgang
ebenfalls auf dem Ansaugprinzip beruht. Allerdings werden dabei Sprühdosen mit
inneren Durchgangsleitung und einem Sprühkopf benötigt, wie dies bei handelsüblichen
Wegwerfdosen nicht der Fall ist. Diese bekannte Lösung ist
daher aufwendig und teuer.
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Weiterhin
ist aus der WO 83/00315 A1 eine ähnliche
Sprühdose
bekannt, die auf dem gleichen Sprühprinzip beruht, jedoch benötigt auch
diese Sprühdose
innere Leitungen und ein Druckreservoir, was wiederum eine aufwendige
und teure Lösung darstellt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine einfache
und leicht handhabbare Sprüh-
oder Spritzvorrichtung für
Flüssigkeiten zu
schaffen, die in drucklosen, auswechselbaren Wegwerfdosen enthalten
sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Sprüh-
und Spritzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Verwendung von drucklosen Wegwerfdosen können diese in umweltfreundlicher
Weise sehr dünnwandig
und sehr einfach ausgebildet werden, da eine integrierte Sprühvorrichtung
mit einer entsprechenden Betätigungsvorrichtung
nicht mehr an der Dose selbst erforderlich ist. Neben geringeren Herstellungskosten
führt dies
auch zu geringeren Lagerkosten, da die drucklosen Wegwerfdosen im
Vergleich zu herkömmlichen
Sprühdosen
bei gleicher Flüssigkeitsmenge
ein geringeres Volumen aufweisen. Die Flüssigkeit in der Wegwerfdose
kann immer vollständig
verwendet werden, im Gegensatz zu den bekannten Sprühdosen,
bei denen häufig
halbvolle Dosen weggeworfen werden müssen, weil die Sprühvorrichtung
verstopft oder defekt ist. Wesentliche Vorteile entstehen auch für die Umwelt,
da zum einen kein Treibgas bei der Benutzung austritt und zum anderen
das Müllaufkommen
deutlich reduziert werden kann. Da die Wegwerfdose vollständig aus
Aluminium oder einem ähnlichen
Material bestehen kann, ist ein einfaches Recyceln möglich. Der
Energiebedarf beim Befüllen
solcher Wegwerfdosen ist ebenfalls wesentlich geringer. Das Auswechseln
der Wegwerfdosen ist auf Grund des Innengehäuses und des Ansaugrohrs sehr
schnell und einfach möglich.
Der Druckanschluß am
Außengehäuse ermöglicht eine Druckfüllung, die
für mehrere
einge setzte Wegwerfdosen ausreichend ist und die eine einfache Handhabung
ohne lästige
Verbindungskabel oder -schläuche ermöglicht.
Durch die kostengünstigeren
Wegwerfdosen verringern sich die Gebrauchskosten vor allem bei starker
Benutzung erheblich, da die Sprüh-
oder Spritzvorrichtung nur einmal angeschafft werden muss und allenfalls
Verschleißteile
ausgewechselt werden müssen.
Das Ansaugrohr ist auch in vorteilhafter Weise zum Durchstoßen der
Wegwerfdose oder eines Verschluß-
oder Dichtteils derselben beim Einführen in das Innengehäuse ausgebildet,
so dass beim Auswechseln lediglich die leere Wegwerfdose herausgezogen
und die neue Wegwerfdose in das Innengehäuse eingeschoben zu werden
braucht.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Sprüh-
oder Spritzvorrichtung möglich.
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Der
Druckanschluß am
Außengehäuse enthält vorzugsweise
ein Rückschlagventil,
wodurch ein problemloses Befüllen
mit Druckluft möglich
wird.
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Zur
Verbesserung des Ansaugverhaltens beim Ansaugen der Flüssigkeit
in der Wegwerfdose weist das Innengehäuse eine das Gas im Druckraum zum
Ventil führende
Strömungsleiteinrichtung
auf. Diese ist in vorteilhafter Weise als das Ventil und das Innengehäuse bis
zu dessen ventilfernem Endbereich beabstan det umgreifendes Strömungsgehäuse ausgebildet,
wobei ein Ringspalt zwischen dem Innengehäuse und dem Strömungsgehäuse gebildet wird,
der am ventilfernen Endbereich des Strömungsgehäuses einen Strömungseinlaß bildet.
Hierdurch wird bei der Betätigung
des Betätigungsknopfes
eine gleichförmige
Gasströmung über das
Ventil zur Sprüh-
oder Spritzdüse
gewährleistet,
die zu einem gleichmäßigen und
homogenen Ansaugen der Flüssigkeit
aus der Wegwerfdose führt.
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Das
Außen-
und das Innengehäuse
sind zweckmäßigerweise
jeweils rohrartig ausgebildet, wobei das Außengehäuse ein Führungsrohr für den Betätigungsknopf
aufweist. Dieses Führungsrohr
ist vorzugsweise an einer das rohrartige Außengehäuse an einem Ende abschließenden Endkappe
angebracht, insbesondere einstückig
angeformt.
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In
vorteilhafter Weise besitzt die rohrartige, dünnwandige Außenwandung
der Wegwerfdose eine ein ziehharmonikaähnliches Zusammenschieben nach
der Entleerung gestattende Wandstruktur. Hierzu weist die Außenwandung
in der Längsrichtung
abwechselnd Bereiche mit kleinerem und Bereiche mit größerem Durchmesser
auf. Dieses Zusammenschieben erfolgt beispielsweise durch Zusammendrücken mit
der Hand oder einem Werkzeug, wodurch eine platzsparende Entsorgung
oder ein platzsparender Transport zu einer Wiederaufbereitungsanlage
gewährleistet
ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Sprüh-
oder Spritzvorrichtung mit einer eingesetzten Wegwerfdose in einer
Längsschnittdarstellung,
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2 eine
Seitenansicht einer separat dargestellten Wegwerfdose im Ursprungszustand
und
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3 die
in 2 dargestellte Wegwerfdose im ziehharmonikaartig
zusammengedrückten
Zustand.
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Die
in 1 dargestellte Sprüh- oder Spritzvorrichtung besteht
im wesentlichen aus einem rohrförmigen
Außengehäuse 10,
in dem ein ebenfalls rohrförmiges
Innengehäuse 11 konzentrisch
angeordnet ist. Das Außengehäuse 10 besitzt
eine ringscheibenförmige
Bodenplatte 12, die gasdicht mit dem an dieser Stelle eine
offene Rohrmündung
aufweisenden Innengehäuse 11 verbunden
ist. Am gegenüberliegenden
Ende ist das Außengehäuse 10 durch
eine halbkugelartige Endkappe 13 abgeschlossen, in der
konzentrisch zum Außengehäuse 10 ein Führungsrohr 14 für einen
Betätigungsknopf 15 angeordnet
ist.
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Zwischen
dem Außengehäuse 10 und
dem Innengehäuse 11 wird
ein gasdichter Druckraum 16 gebildet, der zusätzlich durch
die Bodenplatte 12, die Endkappe 13 und das Führungsrohr 14 begrenzt
ist. Dieser Druckraum 16 kann über einen Druckanschluß 17 am
Außengehäuse 10 mit
Druckluft beaufschlagt werden. Hierzu ist der Druckanschluß 17 in nicht
näher dargestellter
Weise mit einem Rückschlagventil
versehen, damit die eingeströmte
Druckluft nicht wieder entweichen kann. Dieser Druckanschluß 17 kann
lösbar
mit einer Druckleitung verbunden werden, die nach dem Befüllen mit
Druckluft wieder gelöst
werden kann.
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Der
zur Bodenplatte 12 entgegengesetzte Endbereich des Innengehäuses 11 ist
durch einen einstückig
angeformten Abschlußdeckel 18 gasdicht verschlossen.
Ein Ansaugrohr 19 ist mittig durch den Abschlußdeckel 18 hindurchgeführt und
erstreckt sich im Inneren des Innengehäuses 11 bis nahe an dessen
offenen Endbereich hin. Außerhalb
des Innengehäuses 11 erstreckt
sich dieses Ansaugrohr 19 bis zu einem Ventil 20,
das mittels des Betätigungsknopfs 15 geöffnet und
geschlossen werden kann. Vom Ventil 20 aus erstreckt sich
ein Kanal 21 durch den Betätigungsknopf 15 hindurch,
der zunächst konzentrisch
zum Außengehäuse 10 bzw.
zum Führungsrohr 14 verläuft und
dann außerhalb
der Endkappe 13 rechtwinklig an einer Düsenmündung 22 an der Umfangsfläche des
Betätigungsknopfs 15 endet. Diese
Düsenmündung 22 kann
als Sprüh-
oder Spritzdüse
ausgebildet sein.
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Durch
einen Ringspalt 23 getrennt ist das Innengehäuse 11 von
einem rohrförmigen
Strömungsgehäuse 24 umgeben,
das sich im Bereich des Abschlußdeckels 18 bis
zum Ventil 20 hin verjüngt.
Das Strömungsgehäuse 24 erstreckt
sich bis nahe an die Bodenplatte 12 heran, wobei dort ein
ringspaltförmiger
Strömungseinlaß 25 für eine durch
Pfeile angedeutete Strömung
zum Ventil 20 hin gebildet wird.
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In
das Innengehäuse 11 ist
eine nach Art einer Wechselpatrone ausgebildete Wegwerfdose 26 eingesetzt.
Der Außendurchmesser
der Wegwerfdose 26 entspricht nahezu dem Innendurchmesser
des Innengehäuses 11,
so daß die
Wegwerfdose 26 spielfrei oder nahezu spielfrei im Innengehäuse 11 gehalten
wird. Die Wegwerfdose 26 liegt im eingesetzten Zustand über einen
angeformten Anlagering 27 am Abschlußdeckel 18 des Innengehäuses 11 an. Das
Ansaugrohr 19 ragt dabei durch eine mittige Öffnung 28 an
der entsprechenden Stirnseite der Wegwerfdose 26 in diese
hinein. Diese nach außen
ausgeformte Öffnung 28 liegt
dichtend an einem Dichtelement 29 an, das in einer kappenartigen
Ausformung 30 des Abschlußdeckels 18 angeordnet
ist. Zur Benutzung der Sprüh-
oder Spritzvorrichtung wird die Wegwerfdose 26 in das Innengehäuse 11 eingeführt. Dabei
gelangt das Ansaugrohr 19 durch die Öffnung 28 hindurch
in das Innere der Wegwerfdose 26 und erstreckt sich im
vollständig
eingesetzten Zustand bis nahe an dessen bezüglich der Öffnung 28 entgegengesetzten
Endbereich. Zuvor wurde von der drucklosen Wegwerfdose 26 eine
nicht dargestellte Kappe entfernt, oder aber das Ansaugrohr 19 durchdringt beim
Einsetzen ein entsprechend dafür
ausgelegtes Abschlußelement
der Wegwerfdose 26. Zuvor oder nach dem Einsetzen der Wegwerfdose 26 wird
der Druckraum 16 mit Druckluft gefüllt. Eventuell kann hier auch
ein anderes umweltfreundliches Gas verwendet werden.
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Wird
nun der Betätigungsknopf 15 durch Drücken betätigt, so öffnet sich
das Ventil 20, und Druckluft kann durch den Ringspalt 23,
durch das Ventil 20 und durch den Kanal 21 zur
Düsenmündung 22 strömen. Infolge
dieser Strömung
wird Flüssigkeit aus
der Wegwerfdose 26 über
das Ansaugrohr 19 angesaugt und mit der Druckluft zur Düsenmündung 22 gefördert, wo
sie als Sprüh-
oder Spritzstrahl austritt. Bei dieser Flüssigkeit kann es sich um ein
Haarspray, ein Pflanzenschutzmittel, ein Öl, einen Rostlöser, einen
Lack od.dgl. handeln.
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Ist
die Wegwerfdose 26 entleert, so wird sie aus dem Innengehäuse 11 herausgezogen,
und eine neue Wegwerfdose 26 wird eingesetzt. Die Druckfüllung im
Druckraum 16 ist so ausgelegt, daß sie für mehrere Wegwerfdosen 26 ausreichend
ist. Bei Bedarf wird wieder Druckluft eingefüllt. Dies kann bei eingesetzter
oder nicht eingesetzter Wegwerfdose 26 erfolgen.
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Die
in den 2 und 3 näher dargestellte Wegwerfdose 26 kann
eine sehr dünne
Außenwandung
besitzen, da die enthaltene Flüssigkeit drucklos
ist und die Wegwerfdose 26 zudem während des Gebrauchs im Innengehäuse 11 gehalten
wird. Die rohrartige Außenwandung
der Wegwerfdose 26 weist abwechselnd Bereiche 31 mit
kleinerem und Bereiche 32 mit größerem Durchmesser auf. Hierdurch
und in Verbindung mit der sehr dünnen
Außenwandung
kann die Wegwerfdose 26 nach ihrer Entleerung von ihrer
in 2 dargestellten Ausgangsgestalt zu der in 3 dargestellten
Entsorgungsgestalt ziehharmonikaartig zusammengedrückt werden, um
den Platzbedarf bei der Entsorgung zu reduzieren. Die Wegwerfdose 26 besteht
dabei vollständig aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung oder einem sonstigen leicht
verformbaren Metall. Sie kann prinzipiell auch aus Kunststoff bestehen.