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1. Technisches Gebiet:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine justierbare Lordosenstütze, insbesondere
zur Verwendung in einem Autositz mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
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Lordosenstützen oder
Rückenstützen werden
in Sitzen vorgesehen und dienen zur anatomischen Unterstützung der
Wirbelsäule
des Sitzenden. Hierzu wird im unteren Bereich der Lehne eines Sitzes
eine einstellbare Wölbung
vorgesehen, die die Wirbel des Rückgrats
im Lendenbereich unterstützt. Solche
Stützen
finden insbesondere in Sitzen Verwendung, an die aufgrund von lang
andauernder Benutzung im Hinblick auf den Komfort und die Ergonomie
besonders hohe Anforderungen gestellt werden, wie z.B. Autositze
oder auch Bürostühle. Da
die anatomischen Gegebenheiten individuell verschieden sind, ist
es notwendig, die Wölbung
der Lordosenstütze
mittels einer Justageeinrichtung justierbar auszugestalten, um die
Lordosenstütze
an den jeweiligen Benutzer anzupassen.
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Justierbare
Lordosenstützen
nach dem Stand der Technik (vergl. 10)
weisen dazu eine Justiereinrichtung 115 auf, die im unteren
Teil eines Rahmens 110 aufgehängt ist. Die Justiereinrichtung 115 umfaßt ein flächiges Kunststoffteil 120 und
einen Seilzug 140, der in der Mitte des flächigen Kunststoßteils 120 verläuft. Durch
die Betätigung
des Seilzuges kann das Kunststoffteil einstellbar in eine gewölbte Form
gebracht werden. Wenn der Rahmen 110 zusammen mit der Justiereinrichtung 115 unter
der Polsterung in der Lehne des Sitzes angeordnet wird, bringt die
Wölbung
des Kunststoffteils die Lehne des Sitzes in die gewünschte Form.
Mit den Zungen 130, die seitlich von dem flächigen Kunststoffteil 120 abstehen,
ist beabsichtigt, die Wölbung
auch auf die seitlichen Außenbereiche
des Sitzes zu erstrecken.
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Bei
einer derartigen Konstruktion nach dem Stand der Technik ergeben
sich jedoch die folgenden Nachteile: Um das flächige Kunststoffteil 120 in
die gewünschte
Wölbung
zu bringen, muß es
hinreichend flexibel und biegsam sein. Da der Seilzug 140 zur
Justage in vorbekannten Lordosenstützen nur im mittleren Bereich
des Kunststoffteils 120 angreift, führt die hohe Flexibilität dieses
Bauteils jedoch dazu, daß die
Wölbung
in den Außenbereichen
des Sitzes instabil wird bzw. sich nicht wie gewünscht einstellen läßt. Auch
die genannten Zungen 130 des flächigen Kunststoffteils 120 gewährleisten
keine zuverlässige
Formgebung der Rückenlehne.
Die gewünschte
anatomische Anpassung wird damit nur im mittleren Bereich der Lehne
erreicht.
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Die
in vertikaler Richtung gleichmäßige Biegsamkeit
des flächigen
Kunststoffteils 120 führt
ferner dazu, daß nur
eine Wölbung
in Form eines Kreisbogens mit einstellbarem, aber über den
Verlauf des Kreisbogens konstantem Kurvenradius möglich ist. Eine
genaue Anpassung zur Unterstützung
der Wirbel des Rückgrats
verlangt jedoch eine komplexere Formgebung, bei der sich der Krümmungsradius über den
Verlauf der Wölbung ändert. Schließlich führen insbesondere
die hohen Belastungen, denen ein Autositz ausgesetzt ist, dazu,
daß das
Kunststoffteil 120 im Laufe der Zeit spröde und brüchig wird.
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Schließlich ist
aufgrund der festen Verbindung zwischen der Justiereinrichtung
115 und
dem Rahmen
110 eine Höheneinstellung
bei Lordosenstützen
nach dem Stand der Technik nicht möglich. Diese vorbekannten Konstruktionen
sind in einem Bereich der Rückenlehne
fest angeordnet, der für den
Durchschnitt der Bevölkerung
optimiert ist. Kleinere oder größere Personen
werden daher auch bei einer Einstellbarkeit der Wölbung der
Lordosenstütze nur
unzureichend, d.h. an der falschen Stelle des Rückgrats unterstützt. Eine
justierbare Lordosenstütze
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 ist aus der
DE 4314325 C2 bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine gattungsgemäße justierbare Lordosenstütze derart
weiterzubilden, daß ihre
Wölbung
einfach herzustellen ist und daß sie
kostengünstig
hergestellt und gewartet werden kann. Vorzugsweise soll gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Lordosenstütze
bereitgestellt werden, die durch unterschiedliche Krümmungsradien
der Wölbung
in vertikaler Richtung optimal an den Verlauf des Rückgrats
angepaßt
werden kann.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung soll die Stütze nicht
nur in ihrer Wölbung
sondern auch in ihrer vertikalen Position in der Rückenlehne
an die individuellen anatomischen Anforderungen des Benutzers anpasst
werden können.
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3. Zusammenfassung der
Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch eine justierbare Lordosenstütze, insbesondere zur Verwendung
in einem Autositz, mit den Merkmalen es Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
konstruktive Unterteilung in Biege- und Stützelemente ermöglicht einerseits
durch die Wahl einer geeigneten Steifigkeit des mindestens einen Biegeelements über den
gesamten Verlauf der Lehne eine optimale Anpassung an den Verlauf
der Wirbel im unteren Bereich des Rückgrats. Die im Wesentlichen
senkrecht zum Biegeelement angeordneten Stützelemente übertragen andererseits die
Formung des Biegeelements auf die gesamte Breite der Lehne und führen damit
auch in den Außenbereichen des
Sitzes zu der gewünschten
Wölbung.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach
Anspruch 2 weist die erfindungsgemäße justierbare Lordosenstütze zwei
parallele, senkrecht verlaufende Biegeelemente nebst einen Rahmen
auf, und die Vielzahl der Stützelemente
besteht bevorzugt aus lattenartigen Elementen bzw. Latten, die zusammen
mit den zwei Biegeelementen zu einem biegsamen Gerüst verbunden
sind. Vorzugsweise werden die beiden Biegeelemente aus zwei Spiralfedern
gebildet, die wesensgemäß mit einem
Rückstellmoment
versehen sind. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die zwei Biegeelemente aus gelenkig verbundenen Stäben gebildet. Hier
kann die Rückstellung
durch Bereitstellen eines oder mehrerer Push-Pull-Kabel als Betätigungselement
erfolgen, das auch Schubkräfte übertragen kann.
Dabei sollen im Folgenden die Begriffe „Betätigungselement", „Bowdenzug" und „Seilzug" die gleiche Bedeutung
haben.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach
Anspruch 6 sind vorzugsweise um oder an den Biegeelementen Versteifungselemente
angeordnet, um die Form der Biegung der Biegeelemente örtlich gezielt
zu beeinflussen. Zur Justierung sind vorzugsweise auf der obersten
Latte die Enden der Betätigungselemente
in Form von Seilzügen
und vorzugsweise auf der untersten Latte die Hüllen der Seilzüge befestigt,
so daß eine
Betätigung
der Seilzüge
dazu führt,
daß sich
unter Biegung der beiden Biegeelemente die oberste und die unterste
Latte sich aufeinander zubewegen.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach
Anspruch 7 umfaßt
die justierbare Lordosenstütze
neben dem Rahmen und den zwei Biegeelementen vorzugsweise fünf Latten.
Die oberste und die unterste Latte sind dabei vorzugsweise direkt oder
indirekt an Stahlseilen o.ä.
aufgehängt,
die quer über
den Rahmen gespannt sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
nach Anspruch 8 sind die Biege- und Stützelemente zur vertikalen Anpassung
der Lordosenstütze
höhen-verstellbar
im Rahmen angeordnet. Vorzugsweise sind sie über zumindest ein Gleitstück am Rahmen
gleitbar aufgehängt,
das mit zumindest einem zweiten Betätigungsglied, vorzugsweise
einem Seilzug, auf- und abwärts
bewegt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
nach Anspruch 10 wird das zumindest eine Gleitstück unter gleichzeitigem Einwirken
(Zusammendrücken)
zumindest eines Rückstellelementes
(Kompressionselements) durch das zweite Betätigungsglied nach unten gezogen.
Bei Freigabe der Spannung des zweiten Betätigungsglieds wird das Gleitstück durch
das Kompressionselement wieder nach oben geschoben.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach
Anspruch 11 werden die ersten und zweiten Betätigungsmittel zur Einstellung
der Wölbung
und der vertikalen Position durch eine Steuereinheit betätigt, die
zwei koaxial angeordnete Achsen aufweist. Bei dieser Ausführungsform
bestehen die ersten und zweiten Betätigungsglieder aus ersten und
zweiten Seilzügen.
Auf einer der genannten Achsen bewegt sich bei einer Drehung eine
Aufnahme bzw. ein Reiter für
ein inneres Stahlseil des ersten Seilzuges zur Einstellung der Wölbung; auf
der zweiten Achse bewegt sich eine Aufnahme bzw. ein Reiter für ein inneres
Stahlseil des zweiten Seilzuges für die vertikale Positionierung,
sowie jeweils eine Halterung für
die Hülle
der entsprechenden Seilzüge
je nach Drehrichtung aufeinander zu oder voneinander weg.
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Die
Relativbewegung der Aufnahme bzw. Reiter und der korrespondierenden
Halterungen wird vorzugsweise durch die Verwendung von gegenläufigen Gewinden
auf je einer Achse erzeugt.
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Bei
einem bevorzugten elektrischen Antrieb der beiden Achsen wird der
zumindest eine Elektromotor vorzugsweise elektronisch gesteuert,
so daß eine
einmal eingestellte Wölbung
und vertikale Position der Lordosenstütze durch die elektronische Steuerung
des Elektromotors gespeichert werden kann.
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Insgesamt
wird somit eine einfache und zuverlässige Konstruktion für eine Lordosenstütze geschaffen,
die eine optimale Anpassung im Hinblick auf die Form und die vertikale
Position an die unterschiedlichsten anatomischen Gegebenheiten ermöglicht.
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4. Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung werden die derzeit bevorzugten
Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben,
in der zeigt:
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1:
eine Aufsicht auf die Lordosenstütze gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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2:
ein Schnitt entlang der Linie A-A in 1;
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3:
ein Schnitt entlang der Linie B-B in 1;
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4:
eine Aufsicht auf die Lordosenstütze gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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5:
ein Schnitt entlang der Linie A-A in 4;
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6:
ein Schnitt entlang der Linie B-B in 4;
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7:
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
mit einer zusätzlichen
Möglichkeit
zur Höhenverstellung
der Lordosenstütze;
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8:
eine bevorzugte Steuerung zur Einstellung der Wölbung und der vertikalen Position
der Lordosenstütze;
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9:
ein Detailausschnitt der Steuerung aus 8; und
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10:
eine Lordosenstütze
nach dem Stand der Technik.
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5. Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Unter
Bezugnahme auf 1 umfaßt die Lordosenstütze vorzugsweise
einen äußeren Rahmen 10 und
eine Justiereinrichtung 15 zur einstellbaren Wölbung der
Lordosenstütze,
die im unteren Bereich des Rahmens 10 aufgehängt ist.
Der Rahmen 10, der aus zwei Stäben gebildet wird, die durch
mehrere Stahlseile 11 o.ä. miteinander verbunden sind, wird
gemeinsam mit der Justiereinrichtung 15 unter die Polsterung
der Rückenlehne
des Sitzes, insbesondere eine Autositzes, montiert (nicht dargestellt), um
die Polsterung zu unterstützen
und einstellbar in die gewünschte
Form zu bringen. Die beiden Stäbe des
Rahmens sind vorzugsweise über
kurze Spiralfedern (nicht dargestellt) am äußeren Rahmen (nicht dargestellt)
des Sitzes befestigt.
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In
der Justiereinrichtung 15 sind bevorzugt zwei Biegeelemente 20 bzw. 20' (vergl. 4)
und bevorzugt fünf
Stützelemente
in der Form von Latten 30 vorgesehen, die zu einem in vertikaler
Richtung biegsamen Gerüst
miteinander verbunden sind. Denkbar sind jedoch auch andere Anzahlen
von Biegeelementen und Latten. Die beiden Biegeelemente 20', 20 sind
dabei bevorzugt parallel zueinander in vertikaler Richtung angeordnet
und werden durch die horizontal angebrachten Latten 30 miteinander
verbunden. In der in 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform
werden die beiden Biegeelemente 20 bevorzugt durch runde
Spiralfedern gebildet, die vorzugsweise zum Korrosionsschutz mit
Kunststoff (nicht dargestellt) ummantelt werden. Die Latten 30 erstrecken
sich fast vollständig über die
gesamte Breite des Rahmens 10 und haben bevorzugt eine leichte
V-Form (vergl. 2), um dem Sitz, in den die Lordosenstütze eingebaut
wird, eine leicht schalenförmige
Form zu geben. Die Verbindung zwischen den Latten 30 und
den Biegeelementen 20 erfolgt bevorzugt durch im wesentlichen
halbkreisförmige
Verbindungselemente 25 (vergl. 2), die
die runden Spiralfedern 20 umfassen und auf deren flacher Oberseite
die Latten 30 befestigt sind.
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Die
Latten 30 können
entweder aus Holz bestehen (in diesem Fall werden die vorzugsweise
aus Kunststoff bestehenden Verbindungselemente aufgeschraubt oder
aufgeclipst), oder aus Kunststoff (in diesem Fall können die
Verbindungselemente integral an die Latten angeformt sein).
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Auf
der obersten Latte 30 ist bevorzugt in der Mitte eine erste
Endplatte 31 befestigt, auf der ein Anschlußelement 42 angebracht
ist, an dem das Ende eines ersten Betätigungselements in Form eines
Seilzuges 40 befestigt ist. Die Befestigung des Seilzuges 40 am
Anschlußelement 42 erfolgt
bevorzugt durch Klemmschrauben, Verschweißung, o.ä..
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Vorzugsweise
in der Mitte einer zweiten Endplatte 32, die sich auf der
untersten Latte befindet, ist ein länglicher Träger 43 montiert, der
sich von dort bis etwa zur mittleren Latte erstreckt. Auf diesem
Träger 43 ist
das Ende der Hülle 41 des
Seilzuges 40 befestigt.
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Die
vorliegende erfindungsgemäße Lordosenstütze arbeitet
wie folgt: ein Ziehen am Seilzug 40 führt dazu, daß sich die
Endplatte 31 auf der obersten Latte und die Endplatte 32 auf
der untersten Platte aufeinander zubewegen (vergleiche waagrechten Doppelpfeil
in 3). Dies ist nur dann möglich, wenn sich gleichzeitig
die beiden Biegeelemente 20 bogenförmig aus der Ebene des Rahmens 10 biegen (vergleiche
senkrechten Pfeil in 3). Durch die senkrecht zu den
Biegeelementen 20 angebrachten Latten 30 entsteht
so eine tonnengewölbeartige
Wölbung über dem
gesamten unteren Bereich des Rahmens.
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Der
an seinem unteren Ende an der zweiten Endplatte 32 flexibel
befestigte Träger 43 sowie
der Seilzug 40 verbleiben dabei in der Ebene des Rahmens.
Begrenzt wird die maximale Wölbung
durch das in der Ausgangsposition in etwa bei der mittleren Latte
liegende Ende der Hülle 41 des
Seilzuges 40.
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Um
eine Wölbung
zu erreichen, die von der Form eines Kreisbogens abweicht und damit
besser den anatomischen Anforderungen zur Unterstützung des
Rückgrats
angepaßt
werden kann, wird die Biegsamkeit der beiden Biegeelemente 20 vorzugsweise durch
Versteifungselemente 26 in einzelnen Bereichen verringert.
So führt
die bevorzugte Anordnung von insgesamt vier Versteifungselementen 26 zwischen
den beiden oberen und den beiden unteren Latten dazu, daß der Krümmungsradius
im mittleren Bereich der Wölbung
geringer ausfällt
als in den oberen und unteren Randbereichen. Ist eine andere Modifizierung
der Wölbung
gewünscht,
werden die Versteifungselemente 26 in entsprechenden Bereichen der
zwei Biegeelemente 20 angebracht.
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Die
in den 4 bis 6 gezeigte zweite bevorzugte
Ausführungsform
der Lordosenstütze
unterscheidet sich von der bisher beschriebenen Ausführungsform
im wesentlichen durch die Ausbildung der Biegeelemente 20.
Einander entsprechende Elemente sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Anstelle von Spiralfedern werden hier mehrere kurze Stäbe 20' verwendet,
die über
Gelenke 21 miteinander verbunden sind (vergl. 6).
Die Wölbung
der Lordosenstütze
wird in dieser Ausführungsform
dadurch erreicht, daß die
einzelnen kurzen Stäbe 20' über die
verbindenden Gelenke 21 jeweils zueinander verkippt werden.
Insgesamt wird damit näherungsweise
ein Bogen geformt. Da in diesem Fall kein elastisches Verbiegen
stattfindet, sind die Beanspruchungen an das Material der Biegeelemente 20' geringer. Die
gelenkig miteinander verbundenen Stäbe 20' üben jedoch im Gegensatz zu
den Spiralfedern 20 selbst keine Rückstellkraft aus, so daß anstelle
eines einfachen Seilzugs 40, der nur Zugkräfte übertragen
kann, ein stabileres "Push-Pull-Kabel" 40' verwendet wird,
das auch Schubkräfte übertragen
kann. Damit wird durch Auseinanderschieben der obersten und der
untersten Latten 30 die gewölbte Lordosenstütze wieder
in eine gerade Ausgangsposition zurückgebracht.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die in 7 dargestellt ist, sind zwei Seilzüge 40 vorgesehen,
die sich parallel zu den Biegeelementen 20 erstrecken.
Analog zu den Ausführungsformen
aus den 1 und 4 sind die
Enden der beiden Seilzüge 40 auf
der oberen Endplatte 31 und die entsprechenden Hüllen auf
der unteren Endplatte 32 befestigt. Zur Anpassung der Wölbung werden
die beiden Seilzüge 40 simultan
entweder manuell oder elektrisch mit einer bevorzugten, weiter unten
beschriebenen Steuereinheit 90 betätigt.
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Zusätzlich ist
in der Ausführungsform
aus 7 eine Höhenverstellung
für die
Lordosenstütze vorgesehen.
Während
zur Aufhängung
der Justiereinrichtung 15 in 1 und in 4 die
erste Endplatte 31 und die zweite Endplatte 32 über jeweils zwei
Stahlseile 12, 13 o.ä. direkt fest mit dem Rahmen 10 verbunden
sind, sind in der in 7 dargestellten Ausführungsform
vier Gleitstücke 80a, 80b, 80c, 80d vorgesehen,
an denen die genannten Stahlseile 12, 13 befestigt
werden und die auf den seitlichen Stäben des Rahmens 10 gleiten.
Denkbar ist auch eine Ausführung
bei der die Gleitstücke
entlang der Stäbe
des Rahmens rollen können.
Dadurch kann die gesamte Justiereinrichtung 15 entlang
der seitlichen Stäbe
des Rahmens 10 aufwärts
und abwärts
bewegt werden.
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Zur
Steuerung dieser Bewegung ist ein zweites Betätigungsmittel in der Form von
einem weiteren Paar 60 von Seilzügen vorgesehen. Dabei ist die
Hülle von
jeweils einem Seilzug 60 an den unteren Gleitstücken 80a, 80b befestigt,
während
die inneren Drahtseile an den unteren Enden der korrespondierenden
Stäbe des
Rahmens 10 befestigt sind. Durch eine Betätigung der
beiden Seilzüge 60 wird
die gesamte Justiereinrichtung 15 gegen den Widerstand der
beiden Spiralfedern 70 nach unten gezogen. Im umgekehrten
Fall, d.h. bei einer Freigabe der Spannung in den Seilzügen 60,
wird die Justiereinrichtung 15 durch die beiden Spiralfedern 70 nach
oben geschoben.
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Statt
einer Komprimierung der Spiralfedern 70 ist auch eine Lösung denkbar,
bei der die Spiralfedern 70 oberhalb der unteren Gleitstücke 80a, 80b an den
Stäben
des Rahmens 10 befestigt werden, so daß eine Bewegung der Justiereinrichtung 15 nach unten
nicht zu einer Kompression sondern zu einer Dehnung der Spiralfedern 70 führt. Ferner
lassen sich anstelle von Spiralfedern 70 auch andere elastische
Elemente, wie z.B. Hülsen
aus einem Elastomer verwenden.
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Sowohl
zur Einstellung der Wölbung
der Lordosenstütze
als auch zur Einstellung der vertikalen Position müssen die
beiden Seilzüge 40 bzw.
die beiden Seilzüge 60,
simultan betätigt
werden. Dazu sind in einer Steuereinheit 90 (vergl. 8)
zwei Achsen 91, 92 konzentrisch zueinander angeordnet,
d.h. die Achse 92 ist eine Hohlachse, innerhalb der sich
die Achse 91 befindet. Beide Achsen 91, 92 münden in zwei
hintereinander angeordnete Gewindebereiche 93 und 94.
Eine Drehung der äußeren Achse 92 führt zu einer
Drehung des Gewindebereichs 93, und eine Drehung der inneren
Achse 91 zu einer Drehung des Gewindebereichs 94.
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Die
Gewindebereiche 93 und 94 sind jeweils zweigeteilt
und weisen in der einen Hälfte
ein Rechtsgewinde und in der anderen Hälfte ein Linksgewinde auf.
Auf der einen Hälfte
ist ähnlich
einer Mutter (vergl. 9) jeweils ein Aufnehmer bzw.
Reiter 96 für die
Enden der inneren Stahlseile (nicht dargestellt) der beiden Seilzüge 40 bzw.
der beiden Seilzüge 60 vorgesehen,
und auf der anderen Hälfte
eine Hüllenhalterung 97 für die beiden
entsprechenden äußere Hüllen (nicht
dargestellt) der Seilzüge.
Die Aufnehmer 96 weisen dabei jeweils zwei geschlitzte Ösen 101 auf,
in die das Ende des jeweiligen Stahlseils eingehängt werden kann. In den Hüllenhalterungen 97 sind
entsprechende Aussparungen 102 zur Aufnahme der äußeren Hüllen von
je zwei Seilzügen 40 bzw. 60 vorgesehen.
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Aufgrund
des gegenläufigen
Gewindes in den beiden Hälften
der Gewindebereiche 93, 94 bewegen sich bei Drehung
von einer der beiden Achsen je nach Drehrichtung jeweils ein Aufnehmer 96 und eine
Hüllenhalterung 97 aufeinander
zu bzw. auseinander. Dadurch wird jeweils ein Paar der Seilzüge 40, 60 gespannt
bzw. entspannt.
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Umgeben
sind die beiden Gewindebereiche 93, 94 durch eine
Gehäuse 98 (vergl. 8),
das neben der Lagerung der beiden Achsen 91, 92 dazu dient,
zu verhindern, daß bei
einer Drehung einer der Achsen 91, 92 sich der
entsprechende Aufnehmer 96 und/oder die entsprechende Hüllenhalterung 97 mitdreht,
anstatt sich auf der entsprechenden Achse vor- oder zurückzubewegen.
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Die
Drehung der Achsen kann entweder manuell erfolgen, oder durch Bereitstellung
zumindest eines Elektromotors (nicht dargestellt). Bei einer manuellen
Einstellung sind am Ende der beiden koaxialen Achsen zwei Drehknöpfe (vergl. 7)
angeordnet. Die Steuereinheit 90 ist in diesem Fall bevorzugt im
unteren Teil der Lehne angeordnet und ermöglicht damit eine leichte Einstellung
der Lordosenstütze
im Gebrauch.
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Bei
einem elektrischen Antrieb werden bevorzugt zwei Motoren (nicht
dargestellt) verwendet, die jeweils eine der beiden Achsen 91, 92 drehen.
Je nach Drehmoment der Motoren wird noch ein Getriebe vorgeschaltet.
Prinzipiell wäre
auch die Verwendung eines einzigen Motors denkbar, der über ein schaltbares
Getriebe zuerst die Wölbung
und danach die vertikale Position der Lordosenstütze einstellt. Bei der Verwendung
eines oder mehrerer Elektromotoren kann die Steuereinheit sich auch
weiter von der Lehne des Sitzes entfernt befinden.
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Werden
der/die elektrischen Motoren darüber
hinaus elektronisch gesteuert, ist es möglich, eine einmal eingestellte
Form und Position der Lordosenstütze
elektronisch zu speichern. Dies ist insbesondere bei der Verwendung
in Autositzen sinnvoll, da in diesem Fall der Sitz mit einem einfachen
Befehl an die Bordelektronik individuell auf den Fahrer eingestellt
werden kann, der das Fahrzeug gerade benutzt.
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Um
ein möglichst
geringes Gewicht der Lordosenstütze
zu erreichen, sind fast alle oben beschriebenen Bauteile einschließlich der
Latten 30 vorzugsweise aus einem stabilen Kunststoff, bevorzugt
Polyamid Nr. 6 gefertigt. Lediglich die Spiralfedern 20,
die erheblichen Biegebeanspruchungen unterliegen, sind bevorzugt
aus Metall (vorzugsweise Federstahl) gefertigt. Für den Seilzug 40 bzw.
das Push-Pull-Kabel 40' wird
vorzugsweise ein Drahtseil verwendet und für die Hülle 41 vorzugsweise
ein mit Polypropylen überzogenes
Spiralkabel. Die Einzelteile der Steuereinheit 90 werden
vorzugsweise entweder aus Polyamid Nr. 6 oder aus Metall hergestellt.