DE19848377A1 - Verfahren zur Herstellung von ultradünnen porösen Glasmembranen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ultradünnen porösen GlasmembranenInfo
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- C03C11/00—Multi-cellular glass ; Porous or hollow glass or glass particles
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Description
Es ist bekannt, daß handelsübliche poröse Gläser (VYCOR, CPG, Biorari®, Trisopor®,
Trisoperl®) über Porensysteme verfügen und in bestimmte Formen gebracht werden können.
Jedoch nur Kugeln, Stäbe, Platten sowie Granulat ließen sich bisher aus porösen Gläsern
herstellen.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ultradünne
poröse Glasmembranen mit engen Porenradienverteilungen herzustellen, um damit die
Anwendung von porösen Gläsern in der Membrantechnologie zu ermöglichen.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Das als Ausgangsmaterial für die Glasmembranen dienende SiO2-reiche
Natriumborosilicatglas wird vor der mechanischen Trennung zwecks Phasentrennung einer
Thermobehandlung im Temperaturbereich zwischen 580 und 700°C, vorzugsweise 630°C,
über 10 bis 50 Stunden, vorzugsweise 24 Stunden, unterzogen. Die getrennten Glasplättchen
werden zur Erzeugung von Porengrößen im Bereich von 2 bis 10 nm einer sauren und zur
Erzeugung von Porengrößen größer als 10 nm einer zusätzlichen alkalischen Extraktion zur
Entfernung der durch die Thermobehandlung entstandenen löslichen Phase unterzogen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen besonders darin, daß sehr dünne,
planparallele Glasformkörper mit beliebigen Dicken (Minimum 0,08 mm) und engen
Porenverteilungen im Bereich zwischen 2 nm bis 54 nm hergestellt werden können.
Die Porenstruktur kann dabei entsprechend der Glaszusammensetzung und den Extraktions-
und Nachbehandlungsschritten variiert werden. Die optische Transparenz kann mit
Poliervorgängen nach der Trennung (Sägen) optimiert werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Gemäß Anspruch 6 ist es möglich, die Oberflächeneigenschaften der erzielten ultradünnen
Glasmembranen durch Poliervorgänge entscheidend zu verbessern, welches einen großen
Einfluß auf die optische Transparenz hat, wenn dieses für spezielle Einsatzmöglichkeiten
erforderlich ist.
Die aus der Variation von Extraktionszeit und Konzentration des Extraktionsmittels gemäß
der Ansprüche 4 und 5 resultierenden Porengrößen sind in Tabelle 1 angegeben.
Ein Ausgangsglasblock (Abmessungen: Länge 130 mm, Breite 60 mm, Höhe 80 mm) eines bei
ca. 630°C, über 24 Stunden phasengetrennten Natriumborosilicatglases der
Zusammensetzung 70 Ma.-% SiO2, 23 Ma.-% B2O3 und 7 Ma.-% Na2O wird mit einer
Diamantkreissäge in kleinere Blöcke zerteilt (Abmessungen: Länge/Dicke 70 mm, Breite
25 mm, Höhe 25 mm). Nach der Fixierung eines dieser kleineren Glasblöcke mittels
Thermokleber auf einem Trägersubstrat aus Keramik erfolgt der Dünnschnitt mit einer
Innenlochsäge (Abmessungen nach dem Dünnschnitt: Länge/Dicke 0,1 mm, Breite 25 mm,
Höhe 25 mm). Die einzelnen Glasplättchen werden mit einer Diamantdrahtsäge vom Substrat
gelöst und in die zu verwendenden Finalmaße gebracht.
8 Stück (ca. 2 g) dieser Glasplatten werden in einer Halterung in einem Extraktionsgefäß
(spezieller Vierhalskolben mit Thermometer, Rückflußkühlung, Halterungsaufnahme und
Überdrucksicherung) plaziert und mit 400 ml 3n HCl-Lösung bei 95°C 5 Stunden bewegt.
Anschließend wird die Extraktionslösung abgesaugt und mit destilliertem Wasser neutral
gewaschen.
Die Trocknung erfolgt zunächst an der Luft - anschließend bei 120°C im Trockenschrank.
Diese resultierenden ultradünnen porösen Glasmembranen besitzen enge Porenverteilung von
2 bis 3 nm Porengröße.
Ein Ausgangsglasblock (Abmessungen: Länge 130 mm, Breite 60 mm, Höhe 80 mm) eines bei
ca. 630°C, über 24 Stunden phasengetrennten Natriumborosilicatglases der
Zusammensetzung 70 Ma.-% SiO2, 23 Ma.-% B2O3 und 7 Ma.-% Na2O wird mit einer
Diamantkreissäge in kleinere Blöcke zerteilt (Abmessungen: Länge/Dicke 70 mm, Breite
25 mm, Höhe 25 mm). Nach der Fixierung eines dieser kleineren Glasblöcke mittels
Thermokleber auf einem Trägersubstrat aus Keramik erfolgt der Dünnschnitt mit einer
Innenlochsäge (Abmessungen nach dem Dünnschnitt: Länge/Dicke 0,1 mm, Breite 25 mm,
Höhe 25 mm). Die einzelnen Glasplättchen werden mit einer Diamantdrahtsäge vom Substrat
gelöst und in die zu verwendenden Finalmaße gebracht.
8 Stück (ca. 2 g) dieser Glasplatten werden in einer Halterung in einem Extraktionsgefäß
(spezieller Vierhalskolben mit Thermometer, Rückflußkühlung, Halterungsaufnahme und
Überdrucksicherung) plaziert und mit 400 ml 3n HCl-Lösung bei 95°C 15 Stunden bewegt.
Anschließend wird die Extraktionslösung abgesaugt und mit destilliertem Wasser neutral
gewaschen.
Die Trocknung erfolgt zunächst an der Luft - anschließend bei 120°C im Trockenschrank.
Diese resultierenden ultradünnen porösen Glasmembranen besitzen enge Porenverteilung von
4 bis 10 nm Porengröße.
Fig. 1 und 2 zeigen Porenverteilungen der porösen Membranen nach einer sauren
Extraktion.
Ein Ausgangsglasblock (Abmessungen: Länge 130 mm, Breite 60 mm, Höhe 80 mm) eines bei
ca. 630°C, über 24 Stunden phasengetrennten Natriumborosilicatglases der
Zusammensetzung 70 Ma.-% SiO2, 23 Ma.-% B2O3 und 7 Ma.-% Na2O wird mit einer
Diamantkreissäge in kleinere Blöcke zerteilt (Abmessungen: Länge/Dicke 70 mm, Breite
25 mm, Höhe 25 mm). Nach der Fixierung eines dieser kleineren Glasblöcke mittels
Thermokleber auf einem Trägersubstrat aus Keramik erfolgt der Dünnschnitt mit einer
Innenlochsäge (Abmessungen nach dem Dünnschnitt: Länge/Dicke 0,1 mm, Breite 25 mm,
Höhe 25 mm). Die einzelnen Glasplättchen werden mit einer Diamantdrahtsäge vom Substrat
gelöst und in die zu verwendenden Finalmaße gebracht.
8 Stück (ca. 2 g) dieser Glasplatten werden in einer Halterung in einem Extraktionsgefäß
(spezieller Vierhalskolben mit Thermometer, Rückflußkühlung, Halterungsaufnahme und
Überdrucksicherung) plaziert und mit 400 ml 3n HCl-Lösung bei 95°C 5 Stunden bewegt.
Anschließend wird die Extraktionslösung abgesaugt und mit destilliertem Wasser neutral
gewaschen.
Mit einer 0,5 molaren NaOH-Lösung erfolgt eine alkalische Nachbehandlung über einen
Zeitraum von 2 Stunden bei Raumtemperatur, indem die Glasplatten in einem Rührkessel mit
400 ml der NaOH-Lösung gerührt werden. Mit destilliertem Wasser wird anschließend
neutralgewaschen.
Die Trocknung erfolgt zunächst an der Luft - anschließend bei 120°C im Trockenschrank.
Diese resultierenden ultradünnen porösen Glasmembranen besitzen enge Porenverteilung von
38 nm Porengröße.
Ein Ausgangsglasblock (Abmessungen: Länge 130 mm, Breite 64 mm, Höhe 80 mm) eines bei
ca. 630°C, über 24 Stunden phasengetrennten Natriumborosilicatglases der
Zusammensetzung 70 Ma.-% SiO2, 23 Ma.-% B2O3 und 7 Ma.-% Na2O wird mit einer
Diamantkreissäge in kleinere Blöcke zerteilt (Abmessungen: Länge/Dicke 70 mm, Breite
25 mm, Höhe 25 mm). Nach der Fixierung eines dieser kleineren Glasblöcke mittels
Thermokleber auf einem Trägersubstrat aus Keramik erfolgt der Dünnschnitt mit einer
Innenlochsäge (Abmessungen nach dem Dünnschnitt: Länge/Dicke 0,1 mm, Breite 25 mm,
Höhe 25 mm). Die einzelnen Glasplättchen werden mit einer Diamantdrahtsäge vom Substrat
gelöst und in die zu verwendenden Finalmaße gebracht.
8 Stück (ca. 2 g) dieser Glasplatten werden in einer Halterung in einem Extraktionsgefäß
(spezieller Vierhalskolben mit Thermometer, Rückflußkühlung, Halterungsaufnahme und
Überdrucksicherung) plaziert und mit 400 ml 3n HCl-Lösung bei 95°C 5 Stunden bewegt.
Anschließend wird die Extraktionslösung abgesaugt und mit destilliertem Wasser neutral
gewaschen.
Mit einer 1-2 molaren NaOH-Lösung erfolgt eine alkalische Nachbehandlung über einen
Zeitraum von 5-50 Stunden bei Raumtemperatur, indem die Glasplatten in einem Rührkessel
mit 400 ml der NaOH-Lösung gerührt werden. Mit destilliertem Wasser wird anschließend
neutralgewaschen.
Die Trocknung erfolgt zunächst an der Luft - anschließend bei 120°C im Trockenschrank.
Diese resultierenden ultradünnen porösen Glasmembranen besitzen enge Porenverteilung von
54 nm Porengröße.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Glasblock aus einem im Temperaturbereich zwischen 580°C und 700°C über 10 bis
50 Stunden thermobehandelten Natriumborosilicatglas mit mehr als 50 Ma.-% SiO2 in
planparallele Glasplatten bis zu einer minimalen Dicke von 0,08 mm getrennt wird und diese
Platten zur Erzeugung von Porengrößen im Bereich von 2 bis 10 nm einer sauren und zur
Erzeugung von Porengrößen größer als 10 nm einer zusätzlichen alkalischen Extraktion
unterzogen werden.
2. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerung der Ausgangsglasblöcke zur Erzielung von Glasstärken minimal bis
0,08 mm Dicke in zwei Schritten erfolgt.
3. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktion mit Mineralsäuren bei einer Temperatur bis 100°C, vorzugsweise bei
95°C, unter ständiger Bewegung der Glasplatten im Extraktionsmittel erfolgt.
4. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktion mit 1 bis 3 mol/l HCl, einem Überschuß an Extraktionsmittel und einer
Extraktionszeit von 5 bis 10 Stunden durchgeführt wird.
5. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Extraktion mit HCl eine Nachbehandlung mit 0,5 bis 2 mol/l NaOH erfolgt.
6. Verfahren zur Herstellung ultradünner poröser Glasmembranen nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Extraktion unterzogenen Glasmembranen mechanisch und/oder naßchemisch
poliert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148377 DE19848377A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Verfahren zur Herstellung von ultradünnen porösen Glasmembranen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148377 DE19848377A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Verfahren zur Herstellung von ultradünnen porösen Glasmembranen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19848377A1 true DE19848377A1 (de) | 2000-04-27 |
Family
ID=7885090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998148377 Withdrawn DE19848377A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Verfahren zur Herstellung von ultradünnen porösen Glasmembranen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19848377A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006136154A1 (de) * | 2005-06-20 | 2006-12-28 | Sentronic Gmbh Gesellschaft Für Optische Messsystem | Substrat aus einem siliziumhaltigen grundmaterial für einen einsatz mit sensoren |
EA007884B1 (ru) * | 2005-08-04 | 2007-02-27 | Андрей Адольфович Зиновьев | Способ производства блочного пеностекла |
DE102009026869A1 (de) | 2009-06-09 | 2011-02-03 | Schott Ag | Membran aus porösem Glas, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung derselben |
DE102018201846A1 (de) | 2018-02-06 | 2019-08-08 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Deformierbare Folie aus mindestens einem anorganischen nicht-metallischen Material, Verfahren zu deren Herstellung, sowie deren Verwendung |
-
1998
- 1998-10-21 DE DE1998148377 patent/DE19848377A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006136154A1 (de) * | 2005-06-20 | 2006-12-28 | Sentronic Gmbh Gesellschaft Für Optische Messsystem | Substrat aus einem siliziumhaltigen grundmaterial für einen einsatz mit sensoren |
EA007884B1 (ru) * | 2005-08-04 | 2007-02-27 | Андрей Адольфович Зиновьев | Способ производства блочного пеностекла |
DE102009026869A1 (de) | 2009-06-09 | 2011-02-03 | Schott Ag | Membran aus porösem Glas, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung derselben |
DE102018201846A1 (de) | 2018-02-06 | 2019-08-08 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Deformierbare Folie aus mindestens einem anorganischen nicht-metallischen Material, Verfahren zu deren Herstellung, sowie deren Verwendung |
WO2019154845A1 (de) | 2018-02-06 | 2019-08-15 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Deformierbare folie aus mindestens einem anorganischen nicht-metallischen material, verfahren zu deren herstellung, sowie deren verwendung |
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