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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Schlamm- und Ölabscheider für Abwasser
mit einem über
einen Überlauf
an einen Grobabscheideraum anschließenden Feinabscheideraum, der
durch eine Plattenabscheideeinrichtung in eine überlaufseitige Ölabscheidekammer
und in eine einen Ablauf aufweisende Ablaufkammer unterteilt ist,
wobei die Plattenabscheideeinrichtung einen die Kammern verbindenden,
in Strömungsrichtung
abwärts
geneigten Strömungskanal
mit mehreren übereinander
angeordneten strömungsparallelen
Abscheideplatten umfaßt.
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Ein
solcher Schlamm- und Ölabscheider
mit schräg
abwärts
angeordneten Abscheideplatten ist bereits aus der
AT 399.494 B bekannt und hat
sich auch wegen der erzielbaren guten Feinschlamm- und Ölabscheidung
mit hohem Reinigungsgrad bei gleichzeitiger Selbstreinigungswirkung
des Plattenabscheiders durchaus bewährt. Allerdings sind beim bekannten
Abscheider zur Unterteilung des Feinabscheideraumes in die Ölabscheidekammer
und die Ablaufkammer zwei zwischen sich die Plattenabscheideeinrichtung
mit in einer horizontalen Ebene liegenden Anströmkanten der Abscheideplatten
aufnehmende Betonwände
vorgesehen, so daß ein
entsprechender Bauaufwand erforderlich ist, sich Feinschlamm an
den Anströmkanten
der Abscheideplatten absetzen und Störungen des Abscheidevorganges
mit sich bringen kann, der Bereich unterhalb der Plattenabscheideeinrichtung
schwer zugänglich
ist und zu einer recht umständlichen
Entsorgung des sich hier absetzenden Feinschlammes führt und
die horizontale Einströmöffnung des
Strömungskanals höhere Anströmverluste
und damit einen schlechteren Abscheidegrad verursacht.
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Nicht
zuletzt läßt sich
eine zwischen Betonwänden
eingebaute Plattenabscheideeinrichtung wirtschaftlich meist nur
im Zuge einer Neuherstellung eines Abscheiders installieren und
erlaubt kaum ein Nachrüsten
bestehender Abscheider.
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Aus
der
DE 32 28 222 A1 ist
ein Abscheider zum Abscheiden von Öl und Sand aus Abwasser bekannt,
der ein vorfabriziertes Plattenstapel-System aus zur Vertikalebene
schrägen
und zueinander parallelen Platten enthält, das so dimensioniert ist,
dass es in aus der Massenproduktion stammende Standardbehälter passt.
Die Platten können
aus Kunststoff, Metall oder Stahl hergestellt sein. Anregungen, den
Plattenstapel in einer Trennwand, die in einen Feinabscheideraum
eingesetzt ist, anzuordnen, finden sich in der
DE 32 28 222 A1 nicht.
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In
der
DE 1 253 674 B wird
eine Klärvorrichtung
zum Abtrennen nichtlöslicher
Verunreinigungen unterschiedlichen spezifischen Gewichts aus einer Flüssigkeit
beschrieben. Diese bekannte Klärvorrichtung
weist ein in mindestens eine Einlasskammer für die zu reinigende Flüssigkeit
und eine Auslasskammer unterteiltes Becken auf, wobei eine der Kammern
ein Plattenpaket aufweist. Das Plattenpaket kann nach dem Kippen
aus seiner geneigten Arbeitsstellung in eine senkrechte Stellung
aus der Flüssigkeit
herausgehoben werden. Auch in der
DE 1 253 674 B ist das Plattenpaket nicht
in einer Trennwand, sondern in der Kammer der Klärvorrichtung unmittelbar eingesetzt.
Demnach entnimmt der Fachmann auch der
DE 1 253 674 B keine Anregung,
in einer Feinabscheidekammer eine Trennwand und in dieser einen
Plattenstapel vorzusehen. Dies auch, weil weder in der
DE 32 28 222 A1 , noch in
der
DE 1 253 674 B ,
wie aus der
AT 399 494
B bekannt, zwischen einem Grobabscheideraum und einem Feinabscheideraum
der Klärvorrichtung
unterschieden wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schlamm- und Ölabscheider
der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der sich durch eine
besonders einfache und aufwandsarme Plattenabscheideeinrichtung
auszeichnet, die einen hohen Abscheidegrad mit sich bringt, eine
rationelle Feinschlammentsorgung erlaubt, eine störungsfreie
Abscheidefunktion gewährleistet
und sich zudem bestens auch zur Nachrüstung bereits vorhandener Abscheider
eignet.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe dadurch, daß die
Plattenabscheideeinrichtung aus einer in den Feinabscheideraum einsetzbaren
Trennwand besteht, die eine Aufnahmeöffnung und entlang deren Seitenränder quer
zur Trennwand sich erstreckende Aufnahmewangen mit Halterungen zur
Aufnahme der Abscheideplatten bildet, welche Abscheideplatten schräggeneigt
in der Aufnahmeöffnung
und zwischen den Aufnahmewangen sitzen und mit ihren jeweils oberen
Anströmkanten
eine gegensinnig zur Plattenneigung schräg verlaufende Ebene bestimmen.
Die Plattenabscheideeinrichtung ist somit eine vorfertigbare Baueinheit,
die keine speziellen Baumaßnahmen
seitens des Abscheiders selbst verlangt und jederzeit, also auch
nachträglich
in den Feinabscheideraum eingesetzt werden kann. Die Plattenabscheideeinrichtung,
die aus jedem geeigneten Material, vorzugsweise Nirosta-Stahl oder
Kunststoff, rationell herstellbar ist, bietet durch die Aufnahmeöffnung und
die Aufnahmewangen nicht nur einen ausreichenden Halt für die Abscheideplatten,
sondern ergibt mit der Aufnahmeöffnung
und den Aufnahmewangen zusammen mit den Platten auch den die Kammern
verbindenden Strömungskanal,
so daß der Bereich
unterhalb der Aufnahmeöffnung
bzw. der Abscheideplatten gut zugänglich bleibt und eine Entsorgung
des Feinschlammes durch eine bloße Feinschlammabsaugung erlaubt.
Auf Grund der gegeneinander schräg
abwärts
versetzten Anströmkanten der
Abscheideplatten kann sich auch kein Feinschlamm im Anströmbereich
der Abscheideplatten absetzen und die Abscheidewirkung gefährden und die
durch die Anströmkanten
bestimmte, in einer schräg
geneigten Ebene liegende Eintrittsöffnung des Strömungskanals
führt außerdem zu
geringen Anströmverlusten
und damit zu einem erhöhten
Abscheidungsgrad in der Abscheidestufe.
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An
sich könnten
die Abscheideplatten einzeln in schienenförmigen Halterungen der Aufnahmewangen
eingesetzt sein, doch zweckmäßig ist
es, wenn die Abscheideplatten zu seitlich geschlossenen Plattenpaketen
zusammengesetzt und die Größe der Aufnahmeöffnung und
die Halterungen der Aufnahmewangen an wenigstens ein Plattenpaket
angepaßt sind.
Dadurch wird die Handhabung der Abscheideplatten erleichtert, die
Aufnahmewangen können schmäler bemessen
bleiben, da die seitlich geschlossenen Pakete selbst den Strömungskanal
bilden, und auch die Halterung braucht nur auf die Pakete und nicht
mehr auf die einzelnen Abscheideplatten abgestimmt zu werden.
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Ist
der die Aufnahmeöffnung
an der Oberseite begrenzende Wandoberteil höhenverstellbar angeordnet und
weist vorzugsweise eine entsprechend der Plattenneigung abgewinkelte
untere Schürze
auf, läßt sich
die Aufnahmeöffnung
in ihrer Höhe
variieren und an die vorgesehene Anzahl der Abscheideplatten bzw.
Plattenpakete mit wenigen Handgriffen anpassen. Dabei kann eine
geeignet abgewinkelte Schürze
des Wandoberteiles zur Abstützung
des Oberteiles auf der obersten Abscheideplatte und damit als Teil
der Halterung der Platten genutzt werden.
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Eine
besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn der die Aufnahmeöffnung an
der Unterseite begrenzende Wandunterteil eine schräggeneigte Auflagefläche für die Plattenpakete
bildet und die Aufnahmewangen an ihrem abströmseitigen Rand einander zugekehrte
Randabwinkelungen als Halterungen aufweisen. Hier brauchen die einzelnen
Plattenpakete lediglich auf die untere Auflagefläche aufgelegt und in Strömungsrichtung
bis zum Anschlag an den Randabwinkelungen eingeschoben zu werden,
um die Plattenabscheideeinrichtung fertigzustellen. Zum Einsatz
mehrerer Plattenpakete lassen sich diese unmittelbar aufeinanderstapeln,
so daß neben der
gegenseitigen Abstützung
auch die durch die Schrägneigung
der Auflagefläche
vorgegebene Plattenneigung für
alle Plattenpakete bestimmend ist.
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Um
die Plattenabscheideeinrichtung mit wenigen Handgriffen im Feinabscheideraum
installieren zu können,
sind die Trennwand und gegebenenfalls der Wandoberteil in an der
Wandung des Feinabscheideraumes befestigten Stützschienen einsetzbar, so daß sich die
Plattenabscheideeinrichtung jederzeit durch bloßes Einschieben bzw. Herausziehen entlang
der Stützschienen
ein- und ausbauen läßt.
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Sind
größere Feinabscheideräume mit
Plattenabscheideeinrichtungen zu bestücken, können zwei oder mehr Plattenabscheideeinrichtungen
nebeneinander in einen Feinabscheideraum eingesetzt sein, was den
Einsatzbereich dieser Plattenabscheideeinrichtungen weitgehend von
der Größe des Feinabscheideraumes
unabhängig
macht.
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In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigen
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1 einen
erfindungsgemäßen Schlamm- und Ölabscheider
im Vertikalschnitt nach der Linie I-I der 2,
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2 diesen
Abscheider in Draufsicht ohne Deckel und
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3 eine
teilgeschnittene Seitenansicht der Plattenabscheideeinrichtung dieses
Abscheiders.
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Ein
Schlamm- und Ölabscheider 1 weist
ein zylindrisches Abscheiderbecken 2 auf, das durch eine
Zwischenwand 3 in einen Grobabscheideraum 4 mit
einem Abwasserzulauf 5 und in einen über einen Überlauf 6 an den Grobabscheideraum 4 anschließenden Feinabscheideraum 7 unterteilt
ist. Der Feinabscheideraum 7 nimmt eine Plattenabscheideeinrichtung 8 auf,
die ihrerseits den Feinabscheideraum 7 in eine überlaufseitige Ölabscheidekammer 9 und eine
Ablaufkammer 10, von der ein Ablauf 11 ausgeht,
unterteilt. Die Plattenabscheideeinrichtung 8 bildet dabei
einen die Kammern 9, 10 verbindenden, in Strömungsrichtung
abwärts
geneigten Strömungskanal 12 mit
mehreren übereinander
angeordneten strömungsparallelen
Abscheideplatten 13.
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Die
Plattenabscheideeinrichtung 8 besteht aus einer in vertikalen,
an der Wandung des Feinabscheideraumes 7 befestigten Stützschienen 14 einsetzbaren
metallenen Trennwand 15, die eine Aufnahmeöffnung 16 und
entlang deren Seitenränder quer
zur Trennwand sich erstreckende Aufnahmewangen 17 mit Halterungen
zur Aufnahme der Abscheideplatten bildet. Die Aufnahmewangen 17 weisen
an ihren abströmseitigen
Rändern
einander zugekehrte Randabwinkelungen 18 als Halterungen
auf und die Abscheideplatten 13 sind zu seitlich geschlossenen
Plattenpaketen 19 zusammengefaßt. Die Plattenpakete 19 sitzen
in Strömungsrichtung
abwärts
schräg
geneigt in der Trennwand 15 und ergeben selbst den Strömungskanal 12,
wobei die einzelnen Abscheideplatten 13 mit ihren jeweils
oberen Anströmkanten 20 eine
gegensinnig zur Plattenneigung schräg verlaufende Ebene E bestimmen.
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Der
die Aufnahmeöffnung 16 an
der Oberseite begrenzende Wandoberteil 21 ist höhenverstellbar in
den Stützschienen 14 eingesetzt
und trägt
eine entsprechend der Plattenneigung abgewinkelte untere Schürze 22,
mit der er am obersten Plattenpaket abgestützt ist. Der die Aufnahmeöffnung 16 an
der Unterseite begrenzende Wandunterteil 23 bildet eine schräg geneigte
Auflagefläche 24 für die Plattenpakete 19 und
ist zur Versteifung mit Seitenteilen 25 versehen.
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Zu
reinigendes Abwasser gelangt über
den Zulauf 5 in den Grobabscheideraum 4, in dem
sich die gröberen
Feststoffteilchen absetzen und es zu einer Vorreinigung kommt. Dieses
vorgereinigte Abwasser strömt
dann über
den Überlauf 6 in
den Feinabscheideraum 7, wo es zuerst in die Ölabscheidekammer 9 gelangt,
in der die Sedimentation der Feststoffteile fortgesetzt und die Ölabscheidung
begonnen wird. Die ausgeschiedenen Ölteilchen schwimmen auf, so
daß der
Raum oberhalb des Wasserspiegels in der Ölabscheidekammer als Ölsammelraum dient.
Das Abwasser dringt aus der Ölabscheidekammer
in den Strömungskanal 12 der
Plattenabscheideeinrichtung 8 und strömt durch diesen in die anschließende Ablaufkammer 10.
Dabei fließt
es zwischen den schräg
abwärts
führenden
Abscheideplatten 13 der Plattenpakete 19 hindurch,
wo die Restölabscheidung
und die endgültige
Feinstoffabscheidung erfolgt. Durch das Abwärtsströmen des Wassers entlang der
Abscheideplatten kommt es zur Trennung von Ölteilchen und Feststoffteilchen,
welche Teilchen sich gewichtsbedingt einerseits an der Unterseite, anderseits
an der Oberseite der Abscheideplatte absondern. Die Ölteilchen
wandern dann entgegen der Strömungsrichtung
aufwärts
in die Ölabscheidekammer
zurück,
während
die Feststoffteilchen mit der Strömung abwärts wandern und auf den Boden
der Abscheidekammer absinken. Das gereinigte Wasser steigt in der
Ablaufkammer hoch und gelangt über den
Ablauf 11 nach außen.
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Die
Plattenabscheideeinrichtung 8 zeichnet sich durch ihre
aufwandsarme Bauweise und ihre einfache Einbaumöglichkeit aus, sie ist an unterschiedliche
Abscheidebedingungen anpaßbar
und bietet gute Entsorgungsbedingungen für den abgesonderten Feinschlamm.