DE19847780C1 - Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnlichen Bauelementen - Google Patents
Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnlichen BauelementenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnlichen Bauelementen in einer Wasserdampfumgebung werden die zu behandelnden Steine mit einer Anfangstemperatur T¶0¶ in eine druckdichte Behandlungskammer eingebracht, woraufhin in die geschlossene Behandlungskammer unter Druck stehender Wasserdampf eingeleitet wird. Hierdurch werden die Temperaturen der Steine und der Druck p in der Kammer erhöht. Nach Beendigung der Wasserdampfeinleitung wird ein geregelter Druckausgleich zur Atmosphäre herbeigeführt. Schließlich werden die gehärteten Steine aus der Behandlungskammer entnommen. Dabei werden die Werte für den Druck p in der Behandlungskammer fortlaufend erfaßt. DOLLAR A Um eine Rißbildung insbesondere bei großformatigen Steinen bzw. Bauelementen zu verhindern, wird vorgeschlagen, daß zumindest zeitweise der als erste Regelgröße dienende Druck p in der Behandlungskammer nur in dem Maße in der Aufheizphase durch entsprechende Wasserdampfeinleitung erhöht und/oder in der Abkühlphase durch Druckabsenkung abgesenkt wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße dienenden Temperaturgradienten DELTAT/DELTAt in der Behandlungskammer einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, wobei die maximale Druckänderung durch eine Druck-Zeit-Funktion begrenzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbeton
steinen oder ähnlichen Bauelementen in einer Wasserdampfumgebung, wobei die zu behandelnden
Steine mit einer Anfangstemperatur T0 in eine druckdichte Behandlungskammer eingebracht werden,
sodann in die geschlossene Behandlungskammer unter Druck stehender Wasserdampf eingeleitet
wird, wodurch die Temperatur der Steine und der Druck p in der Kammer erhöht werden, nach Be
endigung der Wasserdampfeinleitung ein geregelter Druckausgleich zur Atmosphäre herbeigeführt
wird und schließlich die gehärteten Steine aus der Behandlungskammer entnommen werden, wobei
die Werte für den Druck p in der Behandlungskammer fortlaufend erfaßt werden.
Ein derartiges Verfahren ist allgemein bekannt und beispielsweise auch in der DE 195 41 866 A1
beschrieben. Es wird zur Härtung von beispielsweise Kalksandsteinen oder Gasbetonsteinen oder
-platten eingesetzt. Für den Härteprozeß werden die Rohlinge der zu behandelnden Steine auf Wagen
gestapelt und in sogenannte Autoklaven gefahren, bei denen es sich um druckdicht verschließbare
kesselförmige Behandlungskammern handelt.
Der für die Härtung in einer Wasserdampfumgebung erforderliche und von einem Dampferzeuger
oder dem Abdampf anderer Autoklaven zur Verfügung gestellte Wasserdampf wurde in früherer Ver
gangenheit durch von Hand betätigbare bzw. einstellbare Ventile in die Behandlungskammer einge
lassen. Der Erfolg des Härteprozesses war bei einer solchen Vorgehensweise nicht unerheblich von
der Erfahrung des Bedienpersonals abhängig.
Die Notwendigkeit zur Verminderung der Baukosten, insbesondere des Personalkostenanteils, hat
bereits seit geraumer Zeit zu einer Entwicklung von zunehmend größeren Steinformaten bzw. platten
förmigen Bauelementen geführt. Hierdurch wurden auch die Anforderungen zur thermischen Behand
lung dieser Bauelemente in einer Wasserdampfumgebung vergrößert, so daß zunehmend halb- oder
vollautomatische Steuerungen für die Härtungsanlagen zum Einsatz kamen.
Beim vollautomatischen Betrieb derartiger Anlagen wird der in der Behandlungskammer
herrschende Druck mittels eines Druckaufnehmers erfaßt und der Volumenstrom des
zugeführten Dampfes so geregelt, daß eine vorgegebene Druck-Zeit-Funktion eingehalten
wird. Von der Einhaltung einer solchen Druck-Zeit-Funktion mit geringen Druckgradienten
versprach man sich eine geringere Belastung der zu härtenden Steine, um auf diese Weise eine
Rißbildung innerhalb der Steine zu verhindern.
Da jedoch auch eine vollelektronische Druckregelung die Entstehung von Ausschuß nicht
hinreichend sicher verhindern konnte, wird bei einem ebenfalls allgemein bekannten Verfahren
die in der Behandlungskammer nach dem Schließen der Kammertüren vorhandene
Luftatmosphäre vor der Dampfeinleitung mit Hilfe von Vakuumpumpen entfernt. Der
atmosphärische Stickstoff steht nämlich unter dem Verdacht, die während des Härteprozesses
auftretenden chemischen Umsetzungen im Steinmaterial ungünstig zu beeinflussen. Alternativ
zur Evakuierung der Atmosphäre aus der Behandlungskammer ist auch bereits versucht
worden, die Atmosphäre durch Dampfeinleitung auszuspülen, wozu während einer
Anfangsphase gleichzeitig zu den Dampfeinlaßventilen auch Auslaßventile geöffnet sind.
In diesem Zusammenhang ist auch ein Verfahren allgemein bekannt, um die Existenz von
"Luftverunreinigungen" im Wasserdampf festzustellen. Hierzu wird der thermodynamische
Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur von Sattdampf, das heißt gesättigtem
Wasserdampf ausgenutzt. Bei Sattdampf entspricht jedem Druck genau eine Temperatur.
Sofern also in der Behandlungskammer eine Temperatur festgestellt wird, die im Hinblick auf
den gleichzeitig gemessenen Druck unterhalb der bei Sattdampf zu erwartenden Temperatur
liegt, so ist dies ein Anzeichen für das Vorhandensein von Restluft in der Behandlungskammer.
Diese kann durch weitere Dampfzugabe bei gleichzeitigem Öffnen eines Auslaßventils entfernt
werden. Wenn Temperatur und Druck ein auf der Sattdamptkurve liegendes Wertepaar bilden,
ist davon auszugehen, daß keine "Verunreinigungen" durch Luft mehr vorliegen.
Das vorgenannte Verfahren ist nur dann erfolgreich anwendbar, wenn die Dampftemperatur hinrei
chend genau gemessen werden kann, was mit den zur Zeit zur Verfügung stehenden Mitteln nicht
wirtschaftlich sinnvoll möglich ist. Des weiteren versagt dieses Verfahren bei Temperaturen unter
halb von 100°C, wie sie während der Anfahrphase, das heißt nach dem Einbringen der zu härtenden
Steine in die Behandlungskammer, vorliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalk
sandsteinen, Porensteinen o. ä. in einer Wasserdampfumgebung vorzuschlagen, bei dem das Auftreten
von Rissen oder ähnlichen Beschädigungen an den Steinen während des Härteprozesses zuverlässig
vermieden werden kann.
Ausgehend von einem Härteverfahren der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest zeitweise der als erste Regelgröße dienende Druck p in
der Behandlungskammer nur in dem Maße in der Aufheizphase durch entsprechende Wasserdampf
einleitung erhöht wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße dienenden Temperaturgradienten
ΔT/Δt in der Behandlungskammer einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, wobei die maxi
male Druckänderung durch eine Druck-Zeit-Funktion begrenzt wird.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß allein durch die Einhaltung
einer bestimmten Druck-Zeit-Funktion, in der die Druckgradienten vergleichsweise klein gehalten
werden, eine hinreichend sichere Vermeidung der Rißbildung nicht möglich ist. Vielmehr wird der
gewünschte Erfolg der Ausschußvermeidung zuverlässig erst dann hinreichend erreicht, wenn der
Temperaturverlauf innerhalb der Behandlungskammer ebenfalls überwacht und zu große Tempera
turgradienten durch entsprechende Verminderung der Dampfzufuhr vermieden werden. Erst dadurch,
daß die Regelung des Härteprozesses zumindest phasenweise sowohl von dem Parameter Temperatur
als auch dem Parameter Druck
abhängig gemacht wird, läßt sich eine eventuelle Beschädigung des zu härtenden Steinmaterials
mit Sicherheit verhindern.
Dies liegt vor allem darin begründet, daß die Anfangsbedingungen des Härteverfahrens nicht
hinreichend genau definiert sind. So ist die Schwankungsbreite der Ausgangstemperatur der
Steine, die beim Beginn der Dampfeinleitung vorliegt, außerordentlich groß. Je nach
Witterung, Lagerungsdauer vor dem Härteprozeß und dem Lagerort sind Schwankungen der
Ausgangstemperatur von weit über 50°C möglich.
Ein rein druckgeregeltes Verfahren, das beispielsweise bei einer Ausgangstemperatur des
Steinmaterials von 75°C bei einer festgelegten Druck-Zeit-Funktion - unbewußt - zu einem
hinreichend kleinen Temperaturgradienten geführt hat und somit keinen Ausschuß auftreten
ließ, führt unter Anwendung derselben Druck-Zeit-Funktion bei einer Ausgangstemeperatur
von nur 25°C zu einem phasenweise viel zu raschen Temperaturanstieg in der
Behandlungskammer, das heißt auch innerhalb der Steine, so daß eine Rißbildung die Folge ist.
Infolge des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem sowohl Druck als auch Temperatur als die
die Wasserdampfeinleitung begrenzenden Parameter verwendet werden, kommt es
insbesondere bei niedriger Ausgangstemperatur des Steinmaterials zu einer Verlangsamung des
Temperaturanstiegs im Vergleich zu den bekannten rein druckgeregelten Verfahren, da die
Druck-Zeit-Funktion nicht voll ausgeschöpft werden kann, um einen übermäßig schnellen
Temperaturanstieg zu verhindern. Später wird der langsamere Druckanstieg jedoch wieder
ausgeglichen, da zu diesen Phasen ein größerer Druckgradient möglich ist, ohne den
Grenzwert des Temperaturgradienten zu überschreiten. Insgesamt können die
Behandlungszeiten mit dem Verfahren nach der Erfindung sogar ganz erheblich verkürzt
werden, so daß der Durchsatz durch bestehende Anlagen erhöht oder für einen vorgegebenen
Durchsatz weniger bzw. kleinere Anlagen benötigt werden.
Besonders vorheilhaft ist es, wenn auch in der Abkühlphase zumindest zeitweise der als erste Regel
größe dienende Druck p nur in dem Maß abgesenkt wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße
dienenden Temperaturgradienten ΔT/Δt in der Behandlungskammer einen bestimmten Grenzwert
nicht überschreitet, wobei die maximale Druckänderung durch eine Druck-Zeit-Funktion begrenzt
wird.
Durch Anwendung einer solchen Regelstrategie läßt sich auch die Zeitdauer der Druckabsenkung
verkürzen, ohne daß mit einer Rißbildung oder Produktverformung zu rechnen ist. Hierdurch kann die
Produktivität des Verfahrens weiter gesteigert werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird alternativ auch durch ein Verfahren zur thermi
schen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen und ähnlichen Bauelementen in einer
Wasserdampfumgebung gelöst, wobei die zu behandelnden Steine mit einer Anfangstemperatur T0 in
eine druckdichte Behandlungskammer eingebracht werden, sodann in die geschlossene Behandlungs
kammer unter Druck stehender Wasserdampf eingeleitet wird, wodurch die Temperatur der Steine
und der Druck p in der Kammer erhöht werden, nach Beendigung der Wasserdampfeinleitung ein
geregelter Druckausgleich zur Atmosphäre herbeigeführt wird und schließlich die gehärteten Steine
aus der Behandlungskammer entnommen werden, wobei die Werte für den Druck p und die Tempera
tur T in der Behandlungskammer fortlaufend erfaßt werden, und zumindest zeitweise die als erste
Regelgröße dienende Temperatur T in der Behandlungskammer nur in dem Maße in der Aufheizphase
durch entsprechende Wasserdampfeinleitung erhöht wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße
dienenden Druckgradienten Δp/Δt einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, wobei die maxi
male Temperaturänderung durch eine Temperatur-Zeit-Funktion begrenzt wird.
Während bei dem weiter oben beschriebenen Verfahren der Druck in der Behandlungskammer als
erste Regelgröße dient und als zweiter eventuell begrenzender Faktor der Temperaturgradient ΔT/Δt
hinzutritt, sind die Verhältnisse bei dem vorstehend aufgeführten Verfahren genau umgekehrt.
Der Effekt ist jedoch bei beiden Verfahren derselbe, nämlich die Verhinderung eines zu schnellen
Anstiegs sowohl der Temperatur als auch des Drucks in der Behandlungskammer. Nur auf diese Wei
se kann während der Anfahrphase des Härtungsvorgangs, die sich bis zu einer Temperatur von ca.
100°C erstreckt, sowie in Fällen, in denen kein Sattdampf, das heißt keine bekannte Relation zwi
schen Druck und Temperatur,
vorliegt, eine Beschädigung der zu härtenden Steine verhindert werden.
Die Dauer der Abkühlphase kann verkürzt und eine Beschädigung der Steine auch in dieser Phase
vermieden werden, wenn auch in der Abkühlphase zumindest zeitweise die als erste Regelgröße die
nende Temperatur T nur in dem Maß abgesenkt wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße die
nenden Druck Δp/Δt in der Behandlungskammer einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet,
wobei die maximale Temperatur durch eine Temperatur-Zeit-Funktion begrenzt wird.
Je nach der Art der zu härtenden Steine sowie deren Größe und Ausgangstemperatur ist es von Vor
teil, den in der Behandlungskammer herrschenden Überdruck p-p0 in einer Anfangsphase der
Dampfeinleitung solange auf einem sehr niedrigen technisch gerade noch realisierbaren Niveau zu
halten, bis in der Behandlungskammer ein positiver Temperaturgradient festgestellt wird.
Insbesondere bei niedrigen Ausgangstemperaturen der zu behandelnden Steine ist nämlich in der An
fangsphase trotz Dampfeinleitung zunächst eine Temperaturabsenkung festzustellen. Dies hat seine
Ursache darin, daß infolge der durch die Dampfeinleitung ausgelösten Strömung innerhalb der Be
handlungskammer ein verstärkter konvektiver Wärmeübergang von dem Dampf auf die Steine statt
findet. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Temperatur der Steine ist der Wärmestrom von dem
in der Kammer befindlichen Luft-Wasserdampf-Gemisch auf die Steine größer als der durch den
Frischdampf eingeführte Wärmestrom. Die Temperatur der Steine sinkt somit geringfügig unter das
Ausgangsniveau.
Trotz des in dieser Phase negativen Temperaturgradienten in der Behandlungskammer käme es bei zu
rascher Druckerhöhung zu einem enormen Energieeintrag in die Steine, der den Temperaturgradien
ten in den Steinen bis zu einem Wert ansteigen ließe, in dem mit Rißbildung zu rechnen ist.
Mit der Erfindung wurde erkannt, daß der zu große Wärmestrom in die Steine in der Anfangsphase
der Wasserdampfeinleitung auch bei einer Überwachung des Temperaturgradienten - bei Zugrundele
gung einer stetig steigenden Druck-Zeit-Funktion - nicht hinreichend begrenzt ist. Erst wenn der
Dampfzustrom und somit der Energieeintrag so weit vermindert wird, daß es nahezu zu keinem fest
stellbaren Druckanstieg kommt, wird der Temperaturgradient in den Steinen auf einem die Rißgefahr
ausschließenden Niveau gehalten.
Sobald ein positiver Temperaturgradient in der Kammer feststellbar ist, ist ein
Gleichgewichtszustand zwischen dem Energiestrom in die Kammer und dem Energiestrom in
die zu behandelnden Steine erreicht. Von diesem Zeitpunkt an herrscht mit zunehmender
Dampfeinleitung ein positiver Temperaturgradient, so daß der Wärmestrom in die Steine
kleiner als der Wärmestrom in die Kammer ist. Ab diesem Zeitpunkt kann der Druck gemäß
einer vorgegebenen Druck-Zeit-Funktion - unter gleichzeitiger Beschränkung durch einen
maximalen Temperaturgradienten - erhöht werden, ohne daß mit übermäßigem Energieeintrag,
das heißt unzulässigen Spannungen, in den Steinen gerechnet werden muß.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Grenzwerte des
Temperaturgradienten ΔT/Δt und/oder des Druckgradienten Δp/Δt von der Zeit, dem
jeweiligen Druck p und/oder der jeweiligen Temperatur T abhängig sind. Auf diese Weise ist je
nach dem zu härtenden Material eine flexible Anpassung des Verfahrens sowie einer
Optimierung der Behandlungsdauern zu erzielen.
Eine Weiterbildung des erfingungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß als Wert des
Temperaturgradienten T' und/oder des Druckgradienten p' jeweils ein über ein Zeitintervall Δt
zwischen 0,1 s und 10 min gemittelter Wert verwendet wird. Angesichts der insgesamt
zwischen ca. 5 und ca. 40 Stunden betragenden Behandlungsdauern ist die Verwendung eines
derartigen zeitlichen Mittelwerts ausreichend. Außerdem wird der Berechnungsaufwand in der
Steuerung im Vergleich zu kürzeren Zeitintervallen reduziert.
Des weiteren ist es unter Umständen vorteilhaft, die Temperatur T an mehreren voneinander
entfernten Orten innerhalb der Behandlungskammer zu messen und einen Mittelwert aus den
erfaßten Werten zu bilden.
Je nach Größe der Behandlungskammern, die beispielsweise eine Länge von bis zu 50 m
aufweisen können, sowie der Anordnung der Düsen für die Dampfeinleitung, kann die
Meßgenauigkeit mit mehreren Temperaturaufnehmern erhöht werden.
Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, daß die Temperatur T durch Messung der
Temperatur an der Außenseite einer Wandung der Behandlungskammer ermittelt wird.
Eine derartige Vorgehensweise minimiert den apparativen Aufwand bei der Umrüstung
bestehender Behandlungskammern, um darin das erfindungsgemäße Verfahren ausführen zu
können. An den Außenseiten der Wandung der üblicherweise verwendeten Autoklaven sind in
der Regel bereits Temperaturfühler vorhanden, mit denen eine ungleichmäßige Erwärmung des
Autoklavenmantels festgestellt bzw. verhindert werden soll. Bei den sehr großen Längen der
Autoklaven führen bereits vergleichsweise kleine Temperaturdifferenzen, wie sie beispielsweise
durch örtlich auftretende Schwitzwasseransammlungen hervorgerufen werden können, zu nicht
mehr tolerierbaren Verformungen des Autoklaven.
In Versuchen hat sich herausgestellt, daß die thermische Trägheit der Wandung, die zu einer
zeitlich verschobenen Temperaturerhöhung der Außenseite des Mantels im Vergleich zum
Innern der Kammer führt, angesichts der sehr großen Behandlungsdauern keinen spürbaren
Einfluß hat.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Diagramme, die in der Zeichnung dargestellt
sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Temperatur-Zeit-Kurve bei einem Verfahren nach dem Stand der Technik und
einer Ausgangstemeperatur von 75°C;
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch mit einer Ausgangstemperatur von 25°C;
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren;
Fig. 4 die drei Temperatur-Zeit-Kurven der Fig. 1 bis 3 in einem einzigen Diagramm;
Fig. 5 wie Fig. 1, jedoch bei anderem Steinmaterial und -format;
Fig. 6 wie Fig. 5, jedoch mit einer Ausgangstemperatur von 25°C;
Fig. 7 wie Fig. 6, jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit anfänglicher bloßer
Temperierung und
Fig. 8 die drei Temperatur-Zeit-Kurven der Fig. 5 bis 7 in einem einzigen Diagramm.
Bei einem Verfahren nach dem Stand der Technik werden die zu härtenden Steine in einen
Autoklaven eingebracht, in den mit Hilfe von Dampfventilen, einem Drucksensor und einer
SPS- oder PC-Steuerung gerade soviel Wasserdampf eingeleitet wird, daß sich der Druck
entlang einer vorgegebenen hier nicht näher gezeigten Druck-Zeit-Funktion erhöht.
Der in Fig. 1 gezeigte Verlauf der Temperatur über der Zeit ergibt sich, wenn unter
Zugrundelegung der vorgenannten Druck-Zeit-Funktion die Anfangstemperatur in dem
Autoklaven 75°C beträgt. Die Anfangstemperatur im Autoklaven wird im wesentlichen durch
die Temperatur bestimmt, mit der die Steine in den Autoklaven gelangen. Diese Temperatur ist
in erster Linie abhängig von den Lagerzeiten und -bedingungen der Steine vor dem
Härteprozeß sowie eventuell der Art des dem Härten vorangegangenen Herstellungsschritts.
Wie sich der Fig. 1 entnehmen läßt, steigt die Temperatur-Zeit-Kurve zunächst über einen
Zeitraum von ca. 40 Minuten vergleichsweise flach an, um dann in einen Bereich größerer
Steigung (bis etwa 70 Minuten) überzugehen. Anschließend erfolgt wiederum ein flacherer
Anstieg bis etwa 100 Minuten, woran sich ein nahezu konstanter Verlauf anschließt.
Auch im Bereich zwischen 40 und 60 Minuten liegt der Temperaturgradient nicht wesentlich
über 2°C pro Minute.
In Fig. 2 ist die sich einstellende Temperatur-Zeit-Kurve gezeigt, die sich ergibt, wenn die
Ausgangstemperatur beim Beginn der Dampfeinleitung 25°C beträgt. Wird hier - wie im Stand
der Technik üblich - allein nach einer Druck-Zeit-Abhängigkeit geregelt, so ergibt sich
zwischen einer Prozeßzeit von ca. 30 bis 50 Minuten ein sehr steiler Anstieg der Temperatur,
dem sich bis ca. 90 Minuten wieder ein flacherer Verlauf anschließt. Nach ca. 90 Minuten sind
keine wesentlichen Temperaturveränderungen mehr festzustellen.
Im vorgenannten Bereich zwischen ca. 30 und 50 Minuten kommt es zu einem maximalen
Temperaturgradienten von ca. 4°C pro Minute. Hieraus resultieren infolge der vergleichsweise
schlechten Wärmeleitfähigkeit der zu härtenden Steine große Spannungen, da insbesondere
innerhalb größerer Steine hohe Temperaturdifferenzen zwischen inneren Zonen und Randzonen
auftreten. Diese Spannungen führen fast unvermeidlich zur Rißbildung, so daß eine hohe
Ausschußquote entsteht.
In Fig. 3 ist die Temperatur-Zeit-Kurve dargestellt, wie sie sich, beginnend bei der gleichen
Ausgangstemperatur von 25°C, einstellt, wenn das erfindungsgemäße Verfahren angewendet
wird. Hierbei wird zwar auch angestrebt, den Druck als primäre Regelgröße entlang derselben
Druck-Zeit-Funktion zu erhöhen, die auch den Verläufen gemäß den Fig. 1 und 2
zugrundeliegt. Als begrenzender Faktor für den Druckanstieg wird jedoch der sich einstellende
Temperaturgradient herangezogen, der durch eine fortlaufende Temperaturmessung und
Auswertung bei der Regelung in der SPS-Steuerung mitverwendet wird.
Wie sich dem in Fig. 3 gezeigten Temperaturverlauf entnehmen läßt, ist die Steigung in einer
Anfangsphase bis ca. 20 Minuten sehr gering und liegt unterhalb der maximal zugelassenen
2°C pro Minute. In dieser Anfangsphase ist die Druck-Zeit-Kurve die begrenzende Größe, die
einen schnelleren Temperaturanstieg in dieser Phase nicht erlaubt.
Im weiteren Verlauf ab ca. 25 Minuten stellt der maximal zulässige Temperaturgradient von ca.
2°C pro Minute den begrenzenden Faktor dar, so daß die Temperaturerhöhung in dem nun
folgenden Bereich bis ca. 95 Minuten mit konstantem Temperaturgradienten, das heißt linear,
erfolgt.
Im Anschluß daran ist nur noch ein unbedeutender Temperaturanstieg bzw. nahezu eine
Temperaturkonstanz festzustellen.
In Fig. 4 sind die Temperatur-Zeit-Kurven der Fig. 1 bis 3 in einem Diagramm
zusammengefaßt. Aufgrund der hohen Ausgangstemperatur von 75°C bei Kurve 1 erfolgt der
Temperaturanstieg auch bei alleiniger Druckregelung vergleichsweise flach. An einigen Stellen
wird jedoch auch hier ein Wert des Temperaturgradienten von 2°C pro Minute überschritten.
Bei einer deutlich niedrigeren Ausgangstemperatur von 25°C verläuft die Kurve 2 zunächst
vergleichsweise flach, um in einem mittleren Bereich jedoch mit einem zeitweise sehr großen
Gradienten von ca. 4°C pro Minute in Kurve 2 überzugehen. Während dieser Phase ist die
Gefahr einer Rißbildung in den Steinen besonders groß. Die alleinige Druckregelung nach dem
Stand der Technik kann den sehr schnellen Temperaturanstieg in dieser Phase nicht verhindern,
da z. B. ein Fahren entlang der Sattdampfkurve bei Temperaturen unterhalb von 100°C nicht
möglich ist.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Kurve 3 stimmt in einer Anfangsphase bis
etwa 25 Minuten mit Kurve 2 überein (gleiche Ausgangstemperaturen). In dieser Phase ist die
Druck-Zeit-Kurve der begrenzende Faktor, so daß eine relativ hierzu erforderliche Drosselung
der Dampfzufuhr wegen möglicher Überschreitung des Temperaturgradienten nicht
erforderlich ist. Eine derartige Drosselung ist erst etwa nach 25 Minuten notwendig, wobei die
Druck-Zeit-Kurve ab diesem Zeitpunkt zugunsten eines verlangsamten Temperaturanstiegs
nicht eingehalten werden kann. Eine Rückkehr zu der vorgegebenen Druck-Zeit-Kurve findet
erst nach insgesamt ca. 90 Minuten Prozeßzeit wieder statt, da die Kurven 1 und 2, die sich bei
strikter Einhaltung dieser Druck-Zeit-Abhängigkeit einstellen, zu diesem Zeitpunkt
vergleichsweise flach verlaufen und zu derselben Temperatur von ca. 190°C führen, wie eine
stetige Temperaturerhöhung mit konstantem Temperaturgradienten gemäß Kurve 3.
Fig. 5 zeigt den Temperaturverlauf wie er sich beispielsweise bei der Härtung von
Porenbetonsteinen einstellt, wenn - wie im Stand der Technik üblich - ein rein druckgeregeltes
Verfahren zur Anwendung kommt. Beginnend bei der Ausgangstemperatur in der Kammer von
75°C kommt es infolge der Dampfeinleitung zunächst zu einer leichten Temperaturabsenkung,
da die Dampfeinleitung eine Konvektion innerhalb der Kammer bewirkt, die den
Wärmeübergang auf die vergleichsweise kälteren Steine erhöht. Da im Rahmen des rein
druckgeregelten Verfahrens vom Beginn der Härtebehandlung an ein stetiger Druckanstieg
vorgesehen ist, ist die Einbringung großer Wasserdampfmengen erforderlich, um den durch
Kondensation an den kalten Steinen eintretenden Druckverlust ständig auszugleichen. In dieser
Anfangsphase der Behandlung ist daher der durch die Dampfeinleitung bestimmte Wärmestrom
in die Kammer kleiner als der Wärmestrom in die Steine, so daß es zu dem dargestellten
Rückgang der Temperatur innerhalb der Kammer kommt.
Der zum Nachfahren der vorgegebenen Druck-Zeit-Funktion erforderliche
Dampfvolumenstrom und damit der Wärmestrom ist derart groß, daß der noch größere
Wärmestrom in die Steine zu einem großen Temperaturgradienten innerhalb der Steine führt.
In dieser Anfangsphase des Prozesses ist daher, insbesondere bei Porenbetonsteinen, das
Auftreten von Spannungsrissen sehr wahrscheinlich.
Zu dem Zeitpunkt, in dem der Temperaturgradient null ist, das heißt zum Zeitpunkt der
minimalen Kammertemperatur, herrscht ein Gleichgewicht zwischen dem mit dem Dampf in die
Kammer eintretenden Energiestrom und dem an die Steine abgegebenen Energiestrom. Die
Wärmekapazität der zunächst kalten Steine ist zu diesem Zeitpunkt insofern ausgeschöpft, als
ab diesem Zeitpunkt mit weiterer Dampfeinleitung gemäß einer vorgegebenen Druck-Zeit-
Kurve eine Temperaturerhöhung in der Kammer einhergeht, weil der Wärmestrom in die
Steine kleiner als der in die Kammer ist.
Fig. 6 zeigt den analogen Verlauf, wenn die Anfangstemperatur in der Kammer 25°C beträgt
und das Steinmaterial eine im Vergleich dazu geringere Temperatur besitzt.
Wie sich sehr anschaulich dieser Figur entnehmen läßt, laufen die Temperatur-Zeit-Kurven
gemäß den Fig. 5 und 6 ab ca. 130 Minuten deckungsgleich. Ab diesem Zeitpunkt sind die
voneinander abweichenden Anfangsbedingungen nicht mehr feststellbar.
Fig. 7 zeigt eine Temperatur-Zeit-Kurve, wie sie sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens einstellt, wenn der in der Behandlungskammer herrschende Überdruck in der
Anfangsphase der Härtebehandlung durch entsprechend geringe Dampfeinleitung solange auf
einem sehr niedrigen technisch gerade noch realisierbaren Niveau gehalten wird, bis in der
Behandlungskammer ein positiver Temperaturgradient festgestellt wird. Auch bei dieser
Verfahrensweise kommt es in der Anfangsphase zu einem leichten Temperaturabfall in der
Kammer, da durch die Dampfeinleitung der konvektive Wärmeübergang von dem in der
Kammer befindlichen Luft-Dampf-Gemisch in die Steine erhöht wird. Der Energieeintrag in die
Kammer wird durch entsprechende Drosselung der Dampfzufuhr jedoch auf einem derart
niedrigen Niveau gehalten, daß auch der Wärmestrom in die Steine ein Ausmaß, bei dem
Rißgefahr besteht, nicht erreicht.
Als Regelgröße kommt in dieser Anfangsphase mangels eines aussagekräftigen positiven
Temperaturgradienten bei dem in der Kammer befindlichen Gasgemisch lediglich der Druck in
Frage, der jedoch nicht, wie im Stand der Technik, gemäß einer festen Zeitabhängigkeit erhöht
wird, da dies infolge der sofortigen Dampfkondensation einen unkontrollierten Energieeintrag
zur Folge hätte. Vielmehr wird der in der Kammer herrschende Druck auf einem technisch
gerade noch realisierbaren Minimalniveau gehalten, das in Abhängigkeit von den verwendeten
Dampfventilen, beispielsweise im Bereich von 0,01 bis 0,1 bar Überdruck liegt. Es findet in der An
fangsphase des Prozesses somit lediglich eine Temperierung der Steine statt, ohne daß es zu einem
spürbaren Druckanstieg in der Kammer kommen soll.
Sobald der in die Kammer eingebrachte Energiestrom zumindest genauso groß wie der an die Steine
abgegebene Energiestrom ist (das heißt, sobald ein positiver Temperaturgradient vorliegt), wird auf
das erfindungsgemäße Verfahren mit gleichzeitiger Druck- und Temperaturregelung umgeschaltet, so
daß der Temperaturanstieg zwischen 60 und ca. 280 Minuten Prozeßzeit mit dem maximal zulässigen
Temperaturgradienten erfolgt.
Aus der in Fig. 8 abgebildeten Zusammenschau der drei Temperaturgraphen aus den Fig. 5 bis 7
ergibt sich, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung zu keinem Zeitpunkt der zur Vermeidung einer
Rißbildung tolerierbare Temperaturgradient überschritten wird. Des weiteren wird eine Zerstörung
der Steine aber auch in der Anfangsphase der Dampfeinleitung verhindert, in der trotz eines negativen
Temperaturgradienten im Gasgemisch bei dem mit einer sofortigen Druckerhöhung einhergehenden
Verfahren nach dem Stand der Technik ein sehr großer Energiestrom in die Steine auftritt.
Claims (9)
1. Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnli
chen Bauelementen in einer Wasserdampfumgebung, wobei die zu behandelnden Steine mit ei
ner Anfangstemperatur T0 in eine druckdichte Behandlungskammer eingebracht werden, so
dann in die geschlossene Behandlungskammer unter Druck stehender Wasserdampf eingeleitet
wird, wodurch die Temperatur der Steine und der Druck p in der Behandlungskammer erhöht
werden, nach Beendigung der Wasserdampfeinleitung ein geregelter Druckausgleich zur Atmo
sphäre herbeigeführt wird und schließlich die gehärteten Steine aus der Behandlungskammer
entnommen werden, wobei die Werte für den Druck p in der Behandlungskammer fortlaufend
erfaßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zeitweise der als erste Regelgröße die
nende Druck p in der Behandlungskammer nur in dem Maße in der Aufheizphase durch ent
sprechende Wasserdampfeinleitung erhöht wird, daß der Betrag des als zweite Regelgröße die
nenden Temperaturgradienten ΔT/Δt in der Behandlungskammer einen bestimmten Grenzwert
nicht überschreitet, wobei die maximale Druckänderung durch eine Druck-Zeit-Funktion be
grenzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch in der Abkühlphase zumindest
zeitweise der als erste Regelgröße dienende Druck p nur in dem Maß abgesenkt wird, daß der
Betrag des als zweite Regelgröße dienenden Temperaturgradienten ΔT/Δt in der Behandlungs
kammer einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, wobei die maximale Druckänderung
durch eine Druck-Zeit-Funktion begrenzt wird.
3. Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnli
chen Bauelementen in einer Wasserdampfumgebung, wobei die zu behandelnden Steine mit ei
ner Anfangstemperatur T0 in eine druckdichte Behandlungskammer eingebracht werden, so
dann in die geschlossene Behandlungskammer unter Druck stehender Wasserdampf eingeleitet
wird, wodurch die Temperatur der Steine und der Druck p in der Behandlungskammer erhöht
werden, nach Beendigung der Wasserdampfeinleitung ein geregelter Druckausgleich zur Atmo
sphäre herbeigeführt wird und schließlich die gehärteten Steine aus der Behandlungskammer
entnommen werden, wobei die Werte für den Druck p und die Temperatur T in der Behand
lungskammer fortlaufend erfaßt werden und zumindest zeitweise die als erste
Regelgröße dienende Temperatur T in der Behandlungskammer nur in dem Maße in der Auf
heizphase durch entsprechende Wasserdampfeinleitung erhöht wird, daß der Betrag des als
zweite Regelgröße dienenden Druckgradienten Δp/Δt einen bestimmten Grenzwert nicht über
schreitet, wobei die maximale Temperaturänderung durch eine Druck-Zeit-Funktion begrenzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch in der Abkühlphase zumindest
zeitweise die als erste Regelgröße dienende Temperatur T nur in dem Maß abgesenkt wird, daß
der Betrag des als zweite Regelgröße dienenden Druck Δp/Δt in der Behandlungskammer einen
bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, wobei die maximale Temperatur durch eine Tempe
ratur-Zeit-Funktion begrenzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Behand
lungskammer herrschende Überdruck p-p0 in einer Anfangsphase der Härtebehandlung durch
eine entsprechende Dampfeinleitung so lange auf einem sehr niedrigen, technisch gerade noch
realisierbaren Niveau gehalten wird, bis in der Behandlungskammer ein positiver Temperatur
gradient festgestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzwerte des
Temperaturgradienten ΔT/Δt und/oder des Druckgradienten Δp/Δt von der Zeit, dem jeweiligen
Druck p und/oder der jeweiligen Temperatur T abhängig sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Wert des Tem
peraturgradienten ΔT/Δt und/oder des Druckgradienten Δp/Δt jeweils ein über ein Zeitintervall
Δt zwischen 0,1 s und 10 min gemittelter Wert verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur T
an mehreren voneinander entfernten Orten innerhalb der Behandlungskammer gemessen und
ein Mittelwert aus den erfaßten Werten gebildet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur T
durch Messung der Temperatur an der Außenseite einer Wandung der Behandlungskammer
ermittelt wird.
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---|---|---|---|
DE1998147780 DE19847780C1 (de) | 1998-10-16 | 1998-10-16 | Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnlichen Bauelementen |
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DE1998147780 DE19847780C1 (de) | 1998-10-16 | 1998-10-16 | Verfahren zur thermischen Behandlung von Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder ähnlichen Bauelementen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1998-10-16 DE DE1998147780 patent/DE19847780C1/de not_active Expired - Fee Related
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