DE19847540A1 - Etikettenträger - Google Patents
EtikettenträgerInfo
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Abstract
Ein Etikettenträger aus Kunststoff dient zur Aufnahme eines Etiketts (1) aus dünnem Blattmaterial. In einem bis auf seine beiden Schmalseiten geschlossenen flachen Aufnahmeschacht (2) ragen von der Innenfläche (3a) der Bodenwand (3) zwei entgegengesetzt geneigte Andrückzungen (5) in den Aufnahmeschacht (2) und drücken das Etikett (1) gegen die Innenseite (4a) der Oberwand (4) des Aufnahmeschachts (2).
Description
Die Erfindung betrifft einen Etikettenträger aus Kunststoff
zur Aufnahme eines Etiketts aus dünnem Blattmaterial, mit
einem bis auf seine beiden Schmalseiten geschlossenen flachen
Aufnahmeschacht für das Etikett, der eine Bodenwand und eine
durchsichtige Oberwand aufweist, und mit einer an die
Bodenwand angeschlossenen Befestigungseinrichtung.
Zur Kennzeichnung von Bauteilen, wie Rohren, Kabeln oder
anderen Gegenständen ist es bekannt, beschriftete, vorzugs
weise bedruckte Etiketten aus dünnem Blattmaterial in einen
aus durchsichtigem Kunststoff bestehenden Etikettenträger
aufzunehmen. Dieser besteht beispielsweise aus zwei
aufeinander gefalteten, an ihrer einen Längskante zusammen
hängenden Flächenstücken, zwischen denen das Etikett
aufgenommen wird. Eines der beiden Flächenstücke kann in
einem überstehenden Rand Löcher zur Befestigung aufweisen.
Daneben ist auch die Verwendung von Selbstklebefolien zur
Befestigung bekannt.
Der flache Aufnahmeschacht zwischen den beiden federnd
gegeneinander drückenden Flächenstücken ist an einer
Längskante offen, so daß das aufgenommene Etikett nicht immer
ausreichend gegen Umgebungseinflüsse wie Feuchtigkeit und
Schmutz geschützt ist. Außerdem kann das Einlegen von
Etiketten aus sehr dünnem, flexiblen Material Schwierigkeiten
bereiten, weil die beiden federnden Flächenstücke beim
Einlegen auseinander gehalten werden müssen.
Ein Etikettenträger der eingangs genannten Gattung besteht
aus einem Abschnitt eines flachen Kunststoffkanals, dessen
Innenraum den Aufnahmeschacht für das Etikett bildet. An
beiden Enden des Kanalabschnitts sind Löcher vorgesehen,
durch die Kabelbinder, Schrauben oder Niete zur Befestigung
des Etikettenträgers gesteckt werden. Dadurch wird zugleich
ein Herausrutschen des lose aufgenommenen Etiketts verhin
dert.
Wenn die die jeweiligen Etikettenträger bildenden Abschnitte
des Kunststoffkanals erst vom Benutzer abgelängt werden, um
eine individuelle Anpassung an unterschiedlich lange
Etiketten zu ermöglichen, muß der Benutzer mit einem
speziellen Werkzeug, beispielsweise einer Lochzange, an
beiden Enden des Etikettenträgers die für die Befestigung
notwendigen Löcher bzw. seitlichen Kerben anbringen. Dies ist
verhältnismäßig aufwendig und erfordert die Bereitstellung
des speziellen Werkzeugs an jedem Arbeitsplatz.
Das Einschieben der Etiketten bereitet im allgemeinen keine
Schwierigkeiten, wenn die Etiketten aus verhältnismäßig
starrem Blattmaterial bestehen. Dies ist der Fall, wenn die
Etiketten im Plotter oder Einzelschildgravurverfahren
beschriftet wurden. Die hierfür erforderlichen Drucker sind
verhältnismäßig aufwendig. Wesentlich einfachere,
kleinere und leichtere Drucker arbeiten beispielsweise nach
dem Thermotransfer-Druckverfahren. Das dafür verwendete
Blattmaterial ist aber sehr dünn. Solche aus sehr dünnem
Blattmaterial bestehenden Etiketten neigen dazu, sich in dem
Aufnahmeschacht des Etikettenträgers zu wellen. Dadurch
liegen die Etiketten nur ungleichmäßig und nur in einzelnen
Bereichen an der Oberwand an und können sich auch nachträg
lich verschieben oder falten. Eine weitere Verringerung der
lichten Weite des Aufnahmeschachts ist aus fertigungstechni
schen Gründen schwierig und würde dazu führen, daß dünne und
insbesondere verhältnismäßig lange Etiketten nicht mehr in
den Aufnahmeschacht eingeschoben werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Etikettenträger der
eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß er eine
einfache, sichere und glatte Aufnahme auch von Etiketten aus
dünnem Blattmaterial ermöglicht, wie sie beispielsweise im
Thermotransferverfahren hergestellt werden. Insbesondere soll
eine sichere Festlegung des Etiketts bei glattflächiger
Anlage an der Innenseite der Oberwand sichergestellt sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von
der Innenfläche der Bodenwand mindestens eine elastisch
verformbare Andrückzunge schräg in den Aufnahmeschacht ragt.
Durch diese mindestens eine elastische Andrückzunge wird das
Etikett im Aufnahmeschacht sicher gehalten; zugleich wird das
Etikett über seine gesamte Länge gegen die Innenseite der
Oberwand gedrückt, so daß von außen gut sichtbar bleibt. Zum
Einführen des aus dünnem Blattmaterial bestehenden Etiketts
genügt es, den Etikettenträger durch Verbiegen um seine
Längsachse so zu verformen, daß der Aufnahmeschacht
aufgeweitet und die Andrückzunge bzw. Andrückzungen von der
Innenseite der Oberwand abgehoben werden. Nach dem Einführen
des Etiketts kehrt der Etikettenträger in seine unverformte
Stellung zurück, in der die Andrückzunge das Etikett federnd
gegen die Oberwand drückt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß von der Innenfläche der Bodenwand zwei
entgegengesetzt geneigte Andrückzungen in den Aufnahmeschacht
ragen. Dadurch wird das Etikett besonders gleichmäßig gegen
die Oberwand gedrückt und gehalten.
Vorzugsweise verlaufen die Andrückzungen parallel und im
Abstand zu den beiden Längsseiten des Aufnahmeschachts.
Da die Festlegung des Etiketts im Etikettenträger durch die
Andrückzungen erfolgt, besteht keine Notwendigkeit, an den
beiden Enden des Etikettenträgers Löcher und Befestigungsele
mente vorzusehen, die zugleich auch ein Herausrutschen des
Etiketts verhindern. Damit entfällt auch bei individuellem
Ablängen des Etikettenträgers die Notwendigkeit, anschließend
mit einem hierzu benötigten Spezialwerkzeug Löcher oder
Einkerbungen an den Enden des Etikettenträgers auszuführen.
Vielmehr kann dies Auswahl der geeigneten Befestigungsart
völlig frei erfolgen und insbesondere können die hierfür
gewählten Befestigungsmaßnahmen auch schon bei dem in
endloser Länge angelieferten Ausgangsmaterial vorgesehen
werden.
Im einzelnen kann beispielsweise an der Außenfläche der
Bodenwand eine durch eine Abziehfolie bedeckte Selbstklebefo
lie angebracht werden, mit der eine Klebebefestigung des
Etikettenträgers ermöglicht wird. Statt dessen kann entlang
einer oder beider Längsseiten jeweils ein mit einer Reihe von
Löchern versehener Befestigungsflansch einstückig angeformt
sein, der eine formschlüssige Befestigung mit Kabelbindern,
Schrauben, Nieten o. dgl. ermöglicht.
Schließlich können diese beiden Befestigungsmaßnahmen auch
gleichzeitig vorgesehen werden, indem die Unterseite des
Befestigungsflansches bzw. der Befestigungsflansche
flächenbündig mit der Außenfläche der Bodenwand verlaufend
angeordnet wird und sich die Selbstklebefolie über die
Unterseite des Befestigungsflansches und die Außenfläche der
Bodenwand erstreckt. Die so ausgerüsteten Etikettenträger
können vom Benutzer je nach dem jeweiligen Anwendungsfall in
unterschiedlicher Weise befestigt werden, ohne daß hierfür
unterschiedliche Etikettenträger bereitgestellt werden
müßten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Etikettenträger, der zur
Befestigung mittels einer Selbstklebefolie vorgesehen ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Etikettenträger nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Etikettenträger, an dem
zusätzlich gelochte Befestigungsflansche vorgesehen sind, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Etikettenträger nach Fig. 3.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Etikettenträger dient
zur Aufnahme eines aus dünnem Blattmaterial bestehenden
Etiketts 1, das beispielsweise im Thermotransfer-Druck
verfahren beschriftet wurde. Das Etikett 1 ist in einem
mit Ausnahme seiner beiden Schmalseiten (oben und unten in
Fig. 2) geschlossenen Aufnahmeschacht 2 angeordnet. Der
Aufnahmeschacht 2 weist eine Bodenwand 3 und eine Oberwand 4
auf. Um das aufgenommene Etikett 1 sichtbar zu machen, muß
mindestens die Oberwand 4 durchsichtig sein. Vorzugsweise
wird der gesamte Etikettenträger aus Polyolefin, beispiels
weise EVA, hergestellt, das eine hohe Transparenz aufweist.
Statt dessen ist es aber auch möglich, den Etikettenträger im
Koextrusionsverfahren aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen
herzustellen, wobei nur für die Oberwand 4 Material mit hoher
Transparenz, für die übrigen Teile aber nichttransparentes
Kunststoffmaterial verwendet wird, beispielsweise Kunststoff
material mit einer Füllung, die dem Material eine selbstver
löschende Eigenschaft gibt.
Von der Innenfläche 3a der Bodenwand 3 ragen zwei elastisch
verformbare Andrückzungen 5 schräg in den Aufnahmeschacht 2.
Die beiden Andrückzungen 5 sind gegeneinander geneigt und
verlaufen parallel im Abstand zu den beiden Längsseiten 6 des
Aufnahmeschachts 2.
Wie man bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erkennt,
ist der gegenseitige Abstand der beiden Andrückzungen 5
größer als der Abstand jeder der beiden Andrückzungen 5 zur
Längsseite 6 des Aufnahmeschachts 2. Dadurch wird eine
besonders gleichmäßige Andrückung des Etiketts i auch im
Bereich seiner Längsränder bewirkt.
Die der Oberwand 4 zugekehrten Kantenflächen 7 der Andrück
zungen 5 verlaufen - mindestens teilweise - parallel zur
Innenfläche 4a der Oberwand 4, um das Etikett 1 auch im
Berührungsbereich der Andrückzungen 5 flächig anzudrücken.
Im unverformten Zustand ist der lichte Abstand zwischen der
Innenseite 4a der Oberwand 4 und der Andrückzunge 5 geringer
als die Blattdicke des aufzunehmenden Etiketts 1. Dadurch
wird eine federnde Andrückung des Etiketts an diese
Innenseite 4a gewährleistet. Um das aus dünnem Blattmaterial
bestehende Etikett 1 gleichwohl leicht einführen zu können,
genügt es, den Etikettenträger so um seine Längsachse zu
verbiegen, daß die Kanten der Andrückzungen 5 von der
Innenfläche 4a der Oberwand 4 abgehoben werden. In diesem
Zustand kann das Etikett 1 leicht eingeschoben werden.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist an der Außenfläche 3b der Bodenwand 3 eine Selbstklebefo
lie 8 angebracht, die durch eine Abziehfolie 9 bedeckt ist.
Nach dem Abziehen der Abziehfolie 9 kann der Etikettenträger
mittels der Selbstklebefolie 8 auf einer Fläche angeklebt
werden.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1
und 2 nur dadurch, daß entlang den beiden Längsseiten 6 des
Aufnahmeschachts 2 bzw. des Etikettenträgers jeweils ein
Befestigungsflansch 10 einstückig angeformt ist, der eine
Reihe von Löchern 11 zur Befestigung aufweist. Der Etiketten
träger kann mit Kabelbindern, Schrauben, Nieten oder anderen
Befestigungselementen angebracht werden, die durch die Löcher
11 greifen.
Wie in Fig. 3 dargestellt, kann zur wahlweisen Verwendung
zusätzlich eine Klebebefestigung der vorher beschriebenen Art
vorgesehen werden. Die Unterseiten 10a der Befestigungsflan
sche 10 verlaufen flächenbündig mit der Außenfläche 3b der
Bodenwand 3. Die vorher beschriebene Selbstklebefolie 8
erstreckt sich hierbei über die Außenfläche 3b der Bodenwand
3 hinaus auch über die Unterseiten 10a der Befestigungsflan
sche 10. Die Selbstklebefolie 8 ist wie schon beschrieben
durch eine Abziehfolie 9 bedeckt.
Es versteht sich, daß bei der in den Fig. 3 und 4 dargestell
ten Ausführungsform eines Etikettenträgers die Klebefolie 8
auch weggelassen werden kann, wenn eine Klebebefestigung
nicht gewünscht wird. Ebenso kann bei der in den Fig. 3 und 4
gezeigten Ausführungsform auch nachträglich einer der beiden
Befestigungsflansche 10 oder sogar beide Befestigungsflansche
10 abgeschnitten werden, wenn nur eine durch Klebung zu
befestigende Ausführungsform gemäß der Fig. 1 gewünscht wird.
Ein Etikettenträger der in den Fig. 3 und 4 gezeigten
Ausführungsform gibt dem Benutzer daher die Möglichkeit, die
jeweils zweckmäßigste Befestigungsart frei zu wählen.
Claims (9)
1. Etikettenträger aus Kunststoff zur Aufnahme eines Etiketts
aus dünnem Blattmaterial, mit einem bis auf seine beiden
Schmalseiten geschlossenen flachen Aufnahmeschacht für das
Etikett, der eine Bodenwand und eine durchsichtige Oberwand
aufweist, und mit einer an die Bodenwand angeschlossenen
Befestigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß von der
Innenfläche (3a) der Bodenwand (3) mindestens eine elastisch
verformbare Andrückzunge (5) schräg in den Aufnahmeschacht
(2) ragt.
2. Etikettenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Innenfläche (3a) der Bodenwand (3) zwei
entgegengesetzt geneigte Andrückzungen (5) in den Aufnahme
schacht (2) ragen.
3. Etikettenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückzungen (5) parallel im Abstand zu den beiden
Längsseiten (6) des Aufnahmeschachts (2) verlaufen.
4. Etikettenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand der beiden Andrückzungen (5)
größer als der Abstand jeder der beiden Andrückzungen (5) zur
Längsseite (6) des Aufnahmeschachts (2) ist.
5. Etikettenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Oberwand (4) zugekehrte Kantenfläche (7) der
Andrückzunge (5) mindestens teilweise parallel zur Innenflä
che (4a) der Oberwand (4) verläuft.
6. Etikettenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der lichte Abstand zwischen der Innenseite (4a), der
Oberwand (4) und der Andrückzunge (5) im unverformten Zustand
geringer als die Blattdicke des aufzunehmenden Etiketts (1)
ist.
7. Etikettenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Außenfläche (3b) der Bodenwand (3) eine durch eine
Abziehfolie (9) bedeckte Selbstklebefolie (8) angebracht ist.
8. Etikettenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß entlang einer oder beider Längsseiten (6) jeweils eine
mit einer Reihe von Löchern (11) versehener Befestigungs
flansch (10) einstückig angeformt ist.
9. Etikettenträger nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterseite (10a) des Befestigungs
flansches (10) bzw. der Befestigungsflansche (10) flächenbün
dig mit der Außenfläche (3b) der Bodenwand (3) verläuft und
daß sich die Selbstklebefolie (8) über die Unterseite (10a)
des Befestigungsflansches (10) und die Außenfläche (3b) der
Bodenwand (3) erstreckt.
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