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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum radiographischen Vermessen
eines körperlichen
Gegenstands, bei dem dieser zwischen einer Gamma- oder Röntgenstrahlenquelle
und einem Strahlensensor positioniert und der Strahlung ausgesetzt
wird, wonach die Abbildung des Gegenstands auf dem Strahlensensor
in Form einer Vielzahl von Punkten jeweils mit zugehörigem Grenzwert
digital erfaßt
wird und auf dem Monitor eines Computers bildlich darstellbar ist.
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Die
radiologische und radiographische Untersuchung von Objekten mittels
Röntgenstrahlen
hat sowohl in der Human- und
Veterinärmedizin
als auch in der Technik große
Bedeutung. Objekte sind hierbei alle durch Röntgen- und Gammastrahlen darzustellenden
Gegenstände.
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In
der Medizin sind mit Hilfe von Bildern, die durch unterschiedlich
Absorption von Röntgenstrahlen
im Körper
entstehen, krankhafte Prozesse zu entdecken. In der Technik können Maße oder
Defekte in Materialien gesucht werden, z.B. Risse, Lunker, verminderte
Wanddicken usw. Dabei können
auch engergiereichere Strahlen, z.B. von radioaktivem Iridium, eingesetzt
werden. Weil in solchen Fällen
die Aufnahmen denselben Gesetzmäßigkeiten
unterliegen, wird im folgenden nicht nach der Art der Strahlen differenziert
und nicht von Röntgenröhren und Gammastrahlern,
sonderen allgemein von Strahlenquellen gesprochen.
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Sowohl
in der Medizin als auch in der Technik werden normalerweise fest
installierte Röntgensysteme
eingesetzt. Sie haben eine mechanisch starre Kopplung zwischen der
Strah lenquelle und dem Aufnehmer der Strahlen. Dies gewährleistet
einen definierten Abstand. Als Sensoren oder Aufnehmer werden Röntgenfilme,
Speicherfolien oder digitale Aufnehmer mit Bildverstärkern benutzt.
Letztere liefern unmittelbar digitalisierbare Informationen, die mittels
eines Rechners in Form zweidimensionaler Bilder der Einzelaufnahmen
dargestellt werden. Im Vergleich dazu muss die Speicherfolie erst
ausgelesen werden, bevor die Information im Computer vorliegt. Die
herkömmlichen
Röntgenfilme
müssen
zunächst
mittels Nasschemie entwickelt werden und können dann evtl. eingescannt
werden, wenn sie mittels EDV weiterverarbeitet werden sollen.
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Aus
GB 2 132 343 A ist
eine Detektionsvorrichtung für
den Kern eines Elektrokabels bekannt. Durch das hier vorgeschlagene
Verfahren sowie die dafür
dienende Vorrichtung wird eine Röntgenstrahlungsquelle
seitlich auf den sich vorwärts
bewegenden verdeckten Kabelkern gerichtet. Es erfolgt die kontinuierliche
Aufnahme eines Röntgenbildes,
welches in ein sichtbares Bild umgewandelt wird. Das kontinuierlich
umgewandelte sichtbare Bild wird kontinuierlich in ein digitales
Bildmuster umgewandelt, welches mittels eines Mikroprozessors und
einer zwischengeschalteten Elektronik ein Bildprofil des sich vorwärts bewegenden,
verdeckten Kerns liefert. Es können
auch analoge oder digitale Signale zur Verfügung gestellt werden, die den
Durchmesser oder die Exzentrizität
des abgedeckten Kerns sowie die Dicke der Abdeckung anzeigen.
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Aus
JP 09 105619 A ist
eine Messeinrichtung zur Ermittlung der Wandstärke eines Rohres bekannt. Nach
Montage eines Rohres mit einem wohl definierten äußeren Durchmesser wird eine
Unterlage derart ausgerichtet, dass eine Linie O, O', die mit dem Zentrum
einer Strahlungsquelle verbunden ist, mit einer darauf errichteten
Senkrechten zusammenfällt.
Das Rohr wird Röntgenstrahlen
einer Röntgenstrahlungsquelle
ausgesetzt, so dass diese das Rohr zu durchdringen vermögen und
auf einen Detektor fallen. Die Anzahl der auf den Detektor fallenden Röntgenstrahlen
differiert entsprechend der Dicke des Rohres. Die Röntgenstrahlen,
die vom Detektor aufgefangen werden, werden in elektrische Signale umgewandelt,
entsprechend der Anzahl der Röntgenstrahlen.
Danach erfolgt die Zuführung
eines entsprechenden Signals an eine Bildprozessoreinheit. In der
Bildprozessoreinheit wird die Anzahl der Röntgenstrahlen in einen numerischen
Wert basierend auf dem elektrischen Signal des Detektors umgewandelt.
Somit werden die Höhe
eines hervorspringenden Teils des Rohrs und die Wandstärke eines zurückspringenden
Teils ermittelt.
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JP 03 148006 A bezieht
sich auf eine Dickenmesseinrichtung für ein doppelwandiges Rohr.
Radioaktive Strahlen
8 werden einer inneren Röhre
5 eines
Doppelrohrs
6 aufgegeben, wobei die radioaktiven Strahlen
von einem Fokus ausgehen. Ein durch Röntgenstrahlen belichteter Film
9 reflektiert
die Dicke der inneren Röhre.
Da die Dicke der inneren Röhre
dort, wo die Röntgenstrahlen
passieren, von der Dicke bezogen auf das Zentrum des Dopplerohres
6 differiert,
wird die Dichteverteilung mit einer entsprechenden Korrektur durch
mathematische Verfahren durchgeführt,
wodurch ein Teilbereich einer benutzten Röhre detektierbar ist.
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JP 10 141935 A bezieht
sich auf ein Verfahren zum Schätzen
der erodierten Tiefe eines Rohres. Mittels einer Strahlungserzeugungseinrichtung
und einem fotosensitiven Körper,
die beidseits einer Röhre
angeordnet sind, kann diese untersucht werden. Das Bild der Röhre wird
durch Bestrahlen der Röhre mit
Röntgenstrahlen,
ausgesendet von einer Strahlungsquelle ermittelt. Die relative Durchdringungdosis
an einem intakten Teil und einem erodierten Teil der Röhre werden
von dem aufgefangenen Bild ausgelesen und anschließend erfolgt
die Ermittlung einer Tiefe des erodierten Teils.
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In
der Veterinärmedizin
und der Technik werden auch bereits mittels tragbarer Röntgengeräte Aufnahmen
vor Ort gemacht. Als Aufnehmer dienen dabei Röntgenfilme oder Speicherfolien.
Der Film-Focus-Abstand wird entweder manuell mit am Röntgengerät befestigtem
Maßband
oder optisch eingestellt. Beide Systeme erlauben lediglich die Anfertigung
einer Vielzahl von Einzelaufnahmen, die keine weitergehenden Informationen
enthalten. Außerdem
ist keine Echtzeit-Beurteilung möglich.
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Die
Interpretation der einzelnen Röntgenbilder
wird sowohl in der Medizin als auch in der Technik vom Fachmann übernommen.
Es ist viel Erfahrung notwendig, um das aufgenommene Bild richtig
zu deuten. Dies liegt an der Informationsdichte der Röntgenbilder.
Bei der Bewertung müssen
die technischen und physikalischen Grundlagen der Bilderzeugung
berücksichtigt
werden.
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Der
Informationsgehalt eines Röntgenbildes ist
bestimmt durch die Projektionsgesetze. Dabei spielt die Überlagerung
(Superposition) unterschiedlich großer Bilddetails eine kritische
Rolle. Während z.B.
in einer bestimmten Einzelaufnahme zwei oder mehr Details aufeinander
projiziert werden und auf diese Weise dem Nachweis entgehen, können sie
in einer anderen Projektion getrennt abgebildet werden.
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Ein
anderer Faktor ist der sog. Hochkanteffekt. Dünne Details werden ggf. nur
abgebildet, wenn sie mit ihrer längsten
Ausdehnung im Strahlengang verlaufen. Weitere Faktoren, wie Parallaxe
und Verzeichnung, haben ebenfalls Einfluß auf das Röntgenbild.
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Schließlich ist
besonders hervorzuheben, daß das
Röntgenbild
bisher ausschließlich
eine zweidimensionale Projektion eines dreidimensionalen Gegenstandes
ist und als Durchstrahlungsbild im Gegensatz zur Fotographie, die
reflektierte Strahlen punktbezogen sammelt und abbildet, aus sich
heraus keine Ortsinformationen über
die Bildtiefe bietet. Jeder erkennbare Punkt, z.B. ein Defekt, kann
in Richtung der Strahlen vor oder hinter einem anderen erkennbaren
Punkt liegen.
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Um
mittels radiologischer Verfahren dreidimensionale oder Schnittdarstellungen
zu erhalten, werden bisher Computertomographen eingesetzt. Mit ihnen
wird eine definierte Zahl von Schichten durch eine definierte Zahl
von Projektionen als Dichtebilder aufgenommen, aus denen dann ein
dreidimensionales oder Schnittbild konstruiert werden kann.
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Insgesamt
ist festzustellen, daß bisher
radiologische und radiographische Verfahren mit oder ohne Zuhilfenahme
eines Computers immer nur zu bildlichen Darstellungen geführt haben.
Wenn abgebildete Gegenstände
vermessen werden sollten, wie z.B. bei der Projektionsradiographie
zur Messung der Durchmesser und Wanddicken von Rohren, wurden die
Maße mit Zirkel
und Lineal aus den bildlichen Darstellungen gewonnen.
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Dieses
bekannte Verfahren ist jedoch mit dem wesentlichen Nachteil behaftet,
daß das menschliche
Auge nur sehr ungenügend
zwischen verschiedenen Grauwerten eines Röntgenbildes unterscheiden kann
und nur verhältnismäßig große Unterschiede
wahrnimmt. Auch das Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges für
eine aus einer großen
Zahl kleiner Punkte (Pixel) mit unterschiedlichen Grauwerten bestehende
Darstellung ist begrenzt. Darunter leidet die Genauigkeit der bekannten
Meßverfahren
auf der Grundlage der bildlichen Darstellungen, insbesondere dann,
wenn bei punktuellen Rost- oder Korrosionsstellen im Inneren von
Hohlkörpern
oder auch in der Außenwand
wärmegedämmter Rohre
verhältnismäßig kleine
Strukturen und allmähliche Übergänge in ein
anderes Material oder einen anderen Dichtezustand erkannt werden
müssen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine wesentliche Verbesserung der
Meßergebnisse
und der Arbeitsökonomie
bei Prüf-
und Meßaufgaben
gestattet.
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Vorstehende
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß mittels
des Computers aus den Positionen und/oder Grauwerten der vom Strahlensensor
registrierten Punkte sowie aus der relativen Lage der Strahlenquelle
und des Gegenstands mit Bezug auf den Strahlensensor Maße des Gegenstands
berechnet werden.
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Zur
Erzielung größerer Genauigkeit
nutzt die Erfindung die Tatsache, daß Computer im Gegensatz zum
menschlichen Auge ohne weiteres mehr als 100 Punkte pro Zentimeter
und zwi schen schwarz und weiß gegebenenfalls
hunderte von Grautönen
unterscheiden können.
Die Lage jedes einzelnen der winzigen Punkte mit jeweils einem bestimmten
Grauton relativ zu den anderen Punkten ist unmittelbar nach der
Aufnahme als Koordinatenwert sehr genau bekannt, so daß es zur
Auswertung mit dem Ziel, die Maße
eines durchstrahlten Gegenstands festzustellen, nach der Bestimmung
der Lage überhaupt
keines weiteren Meßvorgangs
mehr bedarf, der immer mit einer Meßungenauigkeit behaftet ist.
Es genügt vielmehr,
mittels eines der jeweiligen Meßaufgabe angepaßten, vom
Computer abzuarbeitenden Rechenprogramms durch Vergleich der Grauwerte
Isokonturen festzustellen sowie entweder rechnerisch, z.B. durch
Maximal- oder Minimalbedingungen, oder durch manuelle Steuerung
mittels Cursor Punkte auf Isokonturlinien zu bestimmen, zwischen
denen mittels des Arbeitsprogramms des Computers der Abstand ausgerechnet
wird.
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Auch
durch die Schnelligkeit der Durchführung erreicht das neue Meßverfahren
eine nicht nur quantitative sondern auch qualitative Verbesserung der
Prüfergebnisse.
Bisher wurde beim Prüfen
von Rohren in Chemieanlagen regelmäßig erst nach einer Serie von
Aufnahmen an den zu prüfenden
Stellen die Auswertung und Vermessung der dabei gewonnenen Abbildungen
vorgenommen. Bei geringfügig
erscheinenden Abweichungen gegenüber
dem Soll-Zustand verbietet es sich bei diesem Verfahren aus Kostengründen, die
Aufnahmeapparatur noch einmal an dieselbe Meßstelle zu tranportieren. Außerdem ist
es praktisch unmöglich,
ausgehend von den Einstellungen bei der ersten Aufnahme, reproduzierbare
Verhältnisse
wieder herzustellen und nur bestimmte Parameter zu ändern, um
vergleichen zu können.
Wenn dagegen in der bevorzugten praktischen Ausführung der Erfindung der Sensor
eine röntgen-
und gammastahlenempfindliche, flächenhafte, z.B.
auf amorphem Silizium basierende Halbleitermatrix ist, die unmittelbar
nach der Expositionszeit elektronisch auslesbar ist, kann der Prüfer in jeder
Stellung der Aufnahmeapparatur sofort nach der Exposition und Darstellung
der vom Strahlensensor empfangenen Abbildung auf einem Computermonitor entscheiden,
ob noch eine weitere Exposition nach Vornahme einer bestimmten Stellungsänderung durchgeführt werden
soll, und er kann außerdem
sofort unter Berücksichtigung
der Umgebung entscheiden, ob bestimmte Maßnahmen getroffen werden müssen.
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Nachstehend
werden einige Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand der beigefügten
Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen:
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1 in schematischer Darstellung
die normale Lage eines zu vermessenden Rohres mit Bezug auf eine
Strahlenquelle und einen Strahlensensor bei der Projektionsradiographie;
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2 eine im Vergleich zu 1 andere Relativstellung
der Teile, wie sie bei größeren Rohren bevorzugt
wird:
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3 eine perspektivische Darstellung
eines verstellbaren Stativs zum Halten einer Gammastrahlenquelle
bei der Prüfung
von Rohrleitungssystemen;
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4 eine perspektivische Darstellung
eines an einem zu vermessenden Rohr befestigten Strahlensensors
und
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5 eine perspektivische Darstellung
eines an einem Rohrkrümmer
befestigten Schieberahmens mit einem verschieblich daran geführten Strahlensensor.
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In 1 ist ein mit einer Wärmedämmung ummanteltes
Stahlrohr dargestellt, das auf innere und äußere flächenhafte Korrosion und Kavitation untersucht
werden soll. Zu diesem Zweck wird auf der einen Seite des Rohrs
eine Gammastrahlenquelle 10 mit Kollimator zur Begrenzung
des Abstrahlungswinkels aufgestellt und auf der gegenüberliegenden
Seite des Rohrs ein Strahlensensor 12 befestigt. Als Strahlenquelle 10 kommt
z.B. Iridium 192, Kobalt 60 oder Selen 75 in
Frage. Für
bestimmte Fälle
eignet sich auch ein tragbares Röntgengerät.
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Als
Strahlensensor wird vorzugsweise die bereits erwähnte, auf amorphem Silizium
basierende Halbleitermatrix benutzt. Alternativ könnte aber
auch ein Sensor nach dem CCD-Prinzip (Lumineszenz-Radiologie), ein
Röntgenfilm
oder eine Speicherfolie verwendet werden. Die beiden letzteren haben
allerdings den Nachteil, daß die
bei einer Exposition erzeugte Abbildung nicht sofort auf einem Monitor
sichtbar gemacht werden kann. Röntgenfilme müssen erst
entwickelt und anschließend
die Abbildungen in einen Computer eingescannt werden, und auch die
Speicherfolien müssen
in einem besonderen Arbeitsvorgang in den Computer eingelesen werden.
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Bei
der in 1 gezeigten Normallage
der Teile bildet die flache Aufnahmeebene des Strahlensensors 12 einen
rechten Winkel mit dem Zentralstrahl der Strahlenquelle 10 durch
den Mittelpunkt des Rohrs. Nicht alle in 1 durch Pfeile angegebenen Maße lassen
sich ohne weiteres mit einem Zollstock oder Maßband messen. Insbesondere
ist zu beachten, daß bei
wärmegedämmten Rohren
die Wärmedämmung nicht
immer kreisrund ist und das Rohr genau konzentrisch umgibt. Da die
genaue Kenntnis des Abstands des Rohrs einerseits von der Strahlenquelle 10 und
andererseits vom Strahlensensor 12 einen großen Einfluß auf die
Genauigkeit des Meßverfahrens
hat, ist es bei ummantelten Rohren normalerweise anzuraten, sich
nicht darauf zu verlassen, daß das
zu vermessende Rohr sich genau in der Mitte der Ummantelung befindet.
Die vorherige genaue Kenntnis der Lage des Rohrs ist aber bei dem
beschriebenen Verfahren auch nicht erforderlich. Wenn man nach einer
Exposition die Strahlenquelle 10 z.B. längs des Zentralstrahls um ein
bestimmtes Maß zum
Mittelpunkt des Rohr hin oder von diesem weg verschiebt, lassen
sich aus der genauen Kenntnis dieser Verschiebung und der dadurch
auf der Abbildung bewirkten Veränderung
der Rohrdurchmesser und die Wandstärke des Rohres berechnen.
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Für den Meßvorgang
beider Größen werden die
Abbildungen des Rohrs durch die seine Innenfläche und seine Außenfläche tangierenden
Randstrahlen benutzt. Bei Kenntnis der Lage des Rohrs mit Bezug
auf den Strahler 10 und den Sensor 12 ergibt sich
aus dem Abstand der äußeren Grenzlinie
des in 1 mit sp bezeichneten Projektionbereichs von der
Mittellinie unter Zuhilfenahme der geometrischen Strahlengesetze
der Außendurchmesser
und aus der Lage der inneren Grenzlinie des Bereichs sp der
Innendurchmesser des Rohrs. Aus dem Abstand beider Grenzlinien bzw.
der Differenz der Durchmesser errechnet sich die Wandstärke.
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Die
Dicke der wärmedämmenden
Ummantelung des Rohrs kann aufgrund derselben Exposition nach rechnerischer
Verstärkung
der Grauwerte bestimmt werden.
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Um
den Projektionsbereich sp nicht zu groß werden
zu lassen und mit einem verhältnismäßig kleinen
Strahlensensor 12 auszukommen, wird beim Vermessen größerer Rohre
die in 2 dargestellte Anordnung
gewählt.
In diesem Fall bildet die flache Ebene des Strahlensensors 12 einen
rechten Winkel mit einem das Rohr tangierenden Strahl der Strahlenquelle 10.
Wenn dabei auch der Mittelpunkt des Rohrs durchstrahlt werden soll
oder der Bereich sp zu groß wird,
empfiehlt sich ein verschieblicher Strahlensensor 12, wie
er in 5 gezeigt ist.
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Aus
der Kenntnis der Soll-Durchmesser eines Rohres und den gemäß 1 und 2 gemessenen Durchmessern läßt sich
die innere und/oder äußere flächige Korrosion
und die restliche Wandstärke ermitteln.
Es muß jedoch
auch eine örtlich
eng begrenzte Kavitation bzw. eine Muldenbildung durch Lochfraß rechtzeitig
festgestellt werden, um größere Schäden zu verhindern.
Solche kleinflächigen
Schäden äußern sich
in den Durchstrahlungsbildern durch etwas höhere Grauwerte, die das menschliche
Auge bei Betrachtung eines bei der Prüfung belichteten Röntgenfilms
oft überhaupt
nicht oder nur schwer wahrnehmen kann. Da bei dem erfindungsgemäßen Meßverfahren
die Auswertung nicht von der Sehkraft des menschlichen Auges abhängt, sondern
stattdessen mit Hilfe eines Computers ein Grauwertvergleich vorgenommen
wird, können
bestimmte Grauwertveränderungen
verstärkt
und dadurch auch für
das menschliche Auge auf einem Monitor besser sichtbar gemacht werden.
Der Prüfer
hat dann, wenn er eine solche Kavitation oder Mulde feststellt,
die Gelegenheit, die Strahlenquelle 10 und den Sensor 12 mit
Bezug auf das Rohr so zu positionieren, daß sich die Mulde auf dem Zentralstrahl
durch den Mittelpunkt des Rohrs befindet. Durch Vergleich des in
dieser Lage gemessenen Grauwerts im Bereich der Mulde mit Grauwerten,
wie sie sich bei einer Vielzahl unterschiedlicher Wandstärken des
Rohrs ergeben, läßt sich
die restliche Wandstärke
im Bereich der Mulde, d.h. deren Tiefe feststellen. Auch diese Aufgabe könnte das
menschliche Auge nur unter Inkaufnahme einer verhältnismäßig großen Ungenauigkeit
erfüllen.
Die Einbeziehung eines Rechners in Verbindung mit einem für unterschiedliche
Grauwerte sehr empfindlichen Strahlensensor führt hier nicht nur zu einer
Beschleunigung des Meßvorgangs,
sondern zu einer sprunghaft gesteigerten Genauigkeit. Außerdem sind
die Meßergebnisse
im Gegensatz zu den Empfindungen des menschlichen Auges bei der
Bewertung von Einzelheiten in Schwarz-Weiß-Abbildungen reproduzierbar.
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Das
neue Meßverfahren
kann bei bestimmten Anwendungsfällen,
z.B. in der Produktion bei der Qualitätsprüfung von Werkstücken, ohne
bildhafte Darstellung auf einem Monitor und menschliche Einwirkung
auf den Meßvorgang
allein mit der Protokollierung und Speicherung der Meßwerte auskommen. Wenn
jedoch an den zu messenden Gegenständen nach Lage und Ausmaß sehr unterschiedliche
Abweichungen vom Soll-Zustand auftreten können, empfiehlt sich eine halbautomatische
Arbeitsweise. Im Beispielsfall der Prüfung von Rohren in chemischen
Anlagen wird bei jeder Exposition je nach Größe des Strahlensensors 12 die
Rohrwand auf einer bestimmten axialen Länge des Rohrs abgebildet. Abgesehen
von konstruktiv bedingten unterschiedlichen Durchmessern, wie z.B.
bei Rohr-Reduzierstücken, kann
es durch unterschiedliche Materialbeanspruchung, z.B. in oder neben
Rohrkrümmern,
durchaus auch schon in dem abgebildeten axialen Bereich über dessen
Länge zu
unterschiedlichen Schäden und
Schwächungen
der Rohrwand kommen. Um in solchen Fällen unter Ausnutzung der Erfahrung
des Prüfers
mit minimalem Speicherbedarf auszukommen, kann das Meßverfahren
zweckmäßigerweise so
durchgeführt
werden, daß der
Prüfer
auf dem Monitor den Cursor an eine ihm besonders aussagekräftig erscheinende
axiale Stelle des abgebildeten Rohrabschnitts bewegt und dann vom
Computer ein Grauwertprofil entlang dieser Querschnittslinie dargestellt
wird, das vermessen und mit Grauwertprofilen von anderen Stellen
verglichen werden kann.
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3 zeigt beispielhaft ein
Stativ zum Halten einer Gammastrahlenquelle 10 bei den
radiographischen Aufnahmen zur Prüfung von Rohren. Das zweibeinige
Stativ hat Füße in Form
von Prismen 14, die z.B. mittels Gurten 16 auf
festliegenden Rohren oder Schienen befestigt werden können. Die
Beine bestehen aus Teleskoprohren 18 und verfügen über mehrere
Gelenke und Rohrspannelemente 20, die ein Feststellen des
Stativs in vielen unterschiedlichen Lagen gestatten. Am freien Ende
des Stativs befinden sich verstellbare Scheren 22 mit Klemmeinrichtungen
zur Feineinstellung. Sie tragen eine Lineareinheit 24,
längs derer
die Strahlenquelle 10 eingestellt werden kann.
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Der
Strahlensensor 12 wird bei den radiographischen Aufnahmen
vorzugsweise unmittelbar an dem zu prüfenden Rohr befestigt. Bei
Rohren kleineren Durchmessers genügt es, den Strahlensensor 12 fest
an einem Tragrahmen 26 anzubringen, der seinerseits mittels
Haltewinkeln 28 und Stützarmen 30 über Gurte 32 leicht
lösbar
an dem Rohr festgelegt werden kann. Um bei größeren Rohrdurchmessern ebenfalls
mit einem verhältnismäßig kleinen
Strahlensensor 12 arbeiten zu können, wird gemäß 5, wo die Anwendung des
Meßverfahrens
bei einem Rohrkrümmer
gezeigt ist, statt des einfachen Rahmens 26 ein Schieberahmen 34 verwendet,
der ebenso wie im Zusammenhang mit 4 beschrieben,
leicht lösbar
am Rohr festzulegen ist. Der Strahlensensor 12 sitzt in
diesem Fall auf einem Schlitten 36, der längs des
Schieberahmens 34 verschieblich ist.