DE19846387A1 - Kurbelwellenlager für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Kurbelwellenlager für eine Brennkraftmaschine weist einen in ein Kurbelgehäuse integrierten Lagergrundabschnitt und einen am Lagergrundabschnitt gehaltenen Lagerdeckel auf, wobei der Lagergrundabschnitt und der Lagerdeckel aus einer Leichtmetallegierung bestehen. Im Lagerdeckel ist ein Einsatz aus einem Werkstoff mit geringerem Wärmeausdehnungskoeffizienten aufgenommen. DOLLAR A Um ein Kurbelwellenlager mit geringem Gewicht und hoher Steifigkeit bei minimierten Lagespielveränderungen auszubilden, ist vorgesehen, daß der Lagerdeckel und der Einsatz lösbar miteinander verbundene Bauteile bilden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kurbelwellenlager für eine Brenn
kraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die DE 195 45 000 C1 offenbart ein Kurbelwellenlager in einem
Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine mit mehreren Lagerstüh
len, die jeweils aus einem in das Kurbelgehäuse integrierten
Lagergrundabschnitt und einem am Lagergrundabschnitt gehaltenen
Lagerdeckel bestehen, zwischen denen die Kurbelwelle aufgenom
men ist. Der Lagergrundabschnitt und der Lagerdeckel sind aus
einer Leichtmetallegierung gegossen, wodurch bei geringem Ge
wicht eine hohe Festigkeit und Steifigkeit erzielt wird. In den
Lagerdeckel ist ein die Kurbelwelle umgreifender Einsatz aus
einem eisenmetallischen Werkstoff eingegossen, der einen gegen
über der Leichtmetallegierung geringeren Wärmeausdehnungs
koeffizienten besitzt, wodurch das im Bereich der Kurbelwellen
lagerung entstehende Heißlagerspiel reduziert wird.
Der in den Lagerdeckel eingegossene Einsatz aus Eisenmetall be
sitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit und überträgt die im Lager
entstehende Reibungswärme auch auf das umgebende Leichtmetall
gehäuse im Bereich der Lagerstühle. Infolge des festen Verbun
des von Einsatz und Lagerdeckel entstehen wegen der unter
schiedlichen Wärmeausdehnung von Leichtmetall und Eisenmetall
im Lagerdeckel und im Einsatz Wärmespannungen, die zu einer Be
einträchtigung der Kurbelwellenlagerung führen können. Im un
günstigsten Fall können die Wärmespannungen sogar zu einem Bau
teilbruch führen.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß Vibrationen der Kurbel
welle über den Einsatz und den Lagerdeckel auf die Ölwanne
übertragen werden und dort zu einer unerwünschten Geräuschent
wicklung führen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kurbelwellenlager
mit geringem Gewicht und hoher Steifigkeit auszubilden, bei dem
Lagespielveränderungen infolge Wärmedehnungen minimiert werden.
Gemäß einem weiteren Ziel der Erfindung soll die Geräuschbil
dung reduziert werden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Der Einsatz ist im Gegensatz zu bisherigen, bekannten Lösungen
nicht in den Lagerdeckel eingegossen, sondern lösbar aufgenom
men. Dadurch können sich Einsatz und Lägerdeckel auch im mon
tierten Zustand bis zu einem gewissen Grade gegeneinander ver
schieben, wodurch unterschiedlich hohe Wärmedehnungen des Ein
satzes und des Lagerdeckels teilweise ausgeglichen werden kön
nen und die Entstehung von Wärmespannungen im Grenzbereich zwi
schen Einsatz und Lagerdeckel vermindert wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt in der
leichteren Herstellung und Montage. Der Einsatz kann vorgefer
tigt in den Lagerdeckel eingesetzt und anschließend der Lager
deckel mit Einsatz am Lagerstuhl montiert werden. Durch die
Entkopplung der Herstellung des Einsatzes und der Herstellung
des Lagerdeckels können beide Produktionsschritte unabhängig
voneinander ausgeführt werden, wodurch kürzere Produktionszei
ten erzielt und die Herstellungskosten reduziert werden.
Es ist möglich, die gesamte Breite eines Lagerstuhls für den
Einsatz auszunutzen, wodurch auch eine Verwendung bei kompakten
Motoren mit schmalen Lagerstühlen möglich ist.
In einer zweckmäßigen Weiterbildung sind am Einsatz seitliche
Stufen vorgesehen, durch die jeweils eine Lagerschraube geführt
sein kann, um den Einsatz mit hoher Haltekraft mit dem Lager
grundabschnitt am Kurbelgehäuse zu verbinden. Die stufige Aus
führung hat außerdem den Vorteil, daß ein fester Halt im Lager
deckel gegeben ist und dennoch im Grenzbereich zwischen Einsatz
und Lagerdeckel wärmebedingte Ausdehnungen zugelassen werden.
Außerdem wird eine zusätzliche Fixierung des Einsatzes bei der
Bearbeitung für eine prozeßsichere Fertigung erreicht.
Für eine stabile Kurbelwellenlagerung sind bevorzugt vier La
gerschrauben durch den Einsatz geführt. In einer vorteilhaften
Ausführung verbinden die vier Lagerschrauben zur Stärkung des
Verbunds von Einsatz und Lagerdeckel und zur Erhöhung der Ge
samtsteifigkeit den Lagerdeckel und den Einsatz mit dem Kurbel
gehäuse. Diese Ausführung bietet außerdem den Vorteil, daß La
gerdeckel und Einsatz in einem Montageschritt gemeinsam ver
schraubt werden können und daß die Schrauben von außen zugäng
lich sind.
In einer anderen vorteilhaften Ausführung (Fig. 4) ist vorgese
hen, daß der Einsatz auf Lücke zum Lagerdeckel liegt, so daß
zwischen der Außenseite des Einsatzes und der Innenseite des
Lagerdeckels ein Luftspalt klafft, der die Wärmeübertragung und
die Geräuschübertragung vom Einsatz auf den Lagerdeckel weitge
hend verhindert. In dieser Ausführung ist eine optimale Wärme-
und Geräuschentkopplung gegeben.
Als Werkstoff für den Einsatz kommen alle Materialien in Be
tracht, die die erforderliche Festigkeit zur Aufnahme der Kur
belwelle bei zugleich geringer Wärmeausdehnung aufweisen. Diese
Materialien sind insbesondere eisenmetallhaltige Werkstoffe wie
Grauguß oder Verbundwerkstoffe.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnun
gen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Kurbelgehäuse mit einer Kur
belwellenlagerung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Kurbelwellenlagerung in ei
ner zweiten Ausführung,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Kurbelwellenlagerung in ei
ner dritten Ausführung,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Kurbelwellenlagerung in ei
ner vierten Ausführung.
Das in Fig. 1 gezeigte Kurbelgehäuse 1 einer Brennkraftmaschine
umfaßt ein Kurbelwellenlager 2, das durch einen in das Kurbel
gehäuse 1 integrierten Lagergrundabschnitt 3 und einen am La
gergrundabschnitt 3 befestigten Lagerdeckel 4 mit einem Einsatz
5 gebildet ist. Das in der Schnittdarstellung nach Fig. 1 ge
zeigte Kurbelwellenlager 2 gehört zu einem Lagerstuhl aus einer
Mehrzahl von Lagerstühlen, in denen die Kurbelwelle der Brenn
kraftmaschine drehbar gelagert aufgenommen ist. Mehrere Lager
deckel 4 können zur Erhöhung der Steifigkeit zu einer gemeinsa
men Lagerbrücke verbunden sein.
Der Lagergrundabschnitt 3 und der Lagerdeckel 4 sind aus
Leichtmetall gefertigt, insbesondere aus einer Aluminiumlegie
rung oder einer Magnesiumlegierung. Der im Lagerdeckel 4 aufge
nommene Einsatz 5, der eine Lagerbohrung zur Aufnahme der Kur
belwelle aufweist, besteht aus einem Werkstoff mit einem gerin
geren Wärmeausdehnungskoeffizienten als Leichtmetall, bei
spielsweise aus einem Eisenmetall wie Grauguß oder aus einem
Verbundwerkstoff. Der Einsatz 5 dehnt sich durch die im Kurbel
wellenlager 2 entstehende Wärme nur geringfügig aus.
Es kann zweckmäßig sein, auch im Lagergrundabschnitt 3 zur Auf
nahme der Kurbelwelle einen Einsatz aus einem Werkstoff mit ei
nem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten vorzusehen.
Der Einsatz 5 ist lösbar in den Lagerdeckel 4 eingesetzt und
über Lagerschrauben 8, 9, 10, 11 mit dem Lagerdeckel 4 verbun
den und am Lagergrundabschnitt 3 gehalten. Der Einsatz 5 weist
in den Seitenbereichen jeweils eine Stufe 6, 7 auf, die auf ei
ner komplementär geformten Schulter im Lagerdeckel 4 aufliegt.
Durch jede Stufe 6, 7 ist eine Schraube 8, 9 geführt. Durch den
Grundkörper der Einsatzes 5 sind zwei weitere Schrauben 10, 11
geführt. Die Schrauben 8, 9, 10, 11 sind von der Außenseite des
Lagerdeckels 5 zugänglich und befestigen sowohl den Lagerdeckel
4 als auch den Einsatz 5 am Lagergrundabschnitt 3 des Kurbelge
häuses 1. Die Verschraubungsauflagen der Lagerschrauben 8 bis
11 auf der Außenseite des Lagerdeckels 4 können außerhalb des
Kurbelwellengegengewichts plaziert werden. Verbreiterte Schrau
benköpfe und Auflagen gewährleisten eine gleichmäßige Kraftauf
nahme der Schraubkräfte am Lagerdeckel 4.
Zusätzliche Lagerschrauben 12 und 13 verbinden den Lagerdeckel
4 beidseitig des Einsatzes 5 und dienen der Gehäuseabdichtung.
Ein Bolzen 15 und eine Abreißschraube 14 verbinden den Lager
deckel 4 mit dem Einsatz 5. Hierdurch wird sichergestellt, daß
der Einsatz 5 nach der Trennflächenbearbeitung und anderen Vor
bearbeitungen nicht mehr mit Einsätzen anderer Lagerstühle ver
wechselt werden kann.
Die Seitenflächen des Einsatzes 5 liegen auf Lücke im Sitz des
Lagerdeckels 4, so daß zwischen benachbarten Seitenflächen von
Lagerdeckel 4 und Einsatz 5 jeweils ein Luftspalt 16 gebildet
ist, über den unterschiedliche hohe, thermisch bedingte Ausdeh
nungen von Lagerdeckel 4 und Einsatz 5 ausgeglichen werden und
die Übertragung geräuschproduzierender Vibrationen gemindert
wird.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind der Lagerdeckel 4 und
der Einsatz 5 über insgesamt zwei Lagerschrauben 10, 11 am La
gergrundabschnitt des Kurbelgehäuses befestigt. Der Lagerdeckel
4 und der Einsatz 5 sind über eine weitere kurze Abreißschraube
14 miteinander verbunden. Der Einsatz 5 weist zwei seitliche
Stufen 6, 7 auf, die in eine komplementär geformte Schulter in
dem im Lagerdeckel 5 ausgebildeten Sitz eingepaßt sind. In Ver
tikalrichtung - lotrecht zur Längsachse der Kurbelwelle - ist
jeweils ein kleiner Luftspalt zwischen den Stufen und den Auf
lageschultern im Sitz des Lagerdeckels 4 ausgebildet.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Ein
satz 5 im Lagerdeckel 4 wiederum zwei seitliche Stufen 6, 7
auf, durch die jeweils eine Schraube 8, 9 geführt ist, um den
Lagerdeckel 4 und den Einsatz 5 am Lagergrundabschnitt zu befe
stigen. Die weiteren Schrauben 10, 11 sind durch den Grundkör
per des Einsatzes 5 geführt.
Zwischen den Seitenflächen des Grundkörpers des Einsatzes 5 und
der Aufnahme im Lagerdeckel 4 ist ein kleiner Luftspalt 16 ge
bildet.
Gemäß Fig. 4 verbinden die Schrauben 8 bis 11 nur den Einsatz 5
mit dem Lagergrundabschnitt; dagegen wird der Lagerdeckel 4
nicht von den Schrauben 8 bis 11 gehalten, sondern ist über
nicht dargestellte Lagerschrauben am Lagergrundabschnitt befe
stigt. Optional kann der Lagerdeckel 4 mit Schrauben 14 am Ein
satz befestigt werden. Zwischen dem Einsatz 5 und dem Lagerdec
kel 4 ist ein allseits umschließender Luftspalt 16 gebildet,
der gegebenenfalls nur im Bereich der Schraube 14 für die Ver
bindung von Lagerdeckel 4 und Einsatz 5 unterbrochen ist. Die
Ausnehmung im Lagerdeckel 4 zur Aufnahme des Einsatzes 5 ist
nicht komplementär zum Einsatz 5 geformt, sondern bietet aus
reichend Raum zur Aufnahme der Schraubenköpfe der Lagerschrau
ben 8 bis 11.
In dieser Ausführung sind der Lagerdeckel 4 und der Einsatz 5
weitestgehend voneinander isoliert, wodurch sowohl die Wärme
übertragung als auch die Schwingungsübertragung weitgehend re
duziert sind.
Die dem Lagergrundabschnitt zugewandte Fläche 17 des Einsatzes
5 weist Profilierungen 18 auf, die zur Bildung eines stärkeren
Verbundes und zur Vereinfachung der Montage in komplementär ge
formte Profilierungen bzw. Ausnehmungen am Lagergrundabschnitt
eingreifen. Die Profilierungen 18 können, wie in der linken
Bildhälfte von Fig. 4 dargestellt, die Lagerschrauben ringför
mig umgreifen oder in einer weiteren Variante - wie in der
rechten Bildhälfte dargestellt - auf der Fläche 17 als Erhebung
ausgebildet sein.
Die Montage des Kurbelwellenlagers erfolgt in zwei Abschnitten:
zunächst wird der Einsatz 5 über die Schrauben 8 bis 11 am
nicht dargestellten Lagergrundabschnitt befestigt, anschließend
wird der Lagerdeckel 4 über die Schraube 14 am Einsatz 5 bzw.
über in Fig. 4 nicht gezeigte weitere Schrauben mit dem Lager
grundabschnitt verbunden.
Claims (11)
1. Kurbelwellenlagerung in einer Brennkraftmaschine, mit einem
in ein Kurbelgehäuse (1) integrierten Lagergrundabschnitt (3)
und einem am Lagergrundabschnitt (3) gehaltenen Lagerdeckel
(4), wobei der Lagergrundabschnitt (3) und der Lagerdeckel (4)
aus einer Leichtmetallegierung bestehen, und mit einem im La
gerdeckel (4) aufgenommenen Einsatz (5) aus einem Werkstoff mit
geringerem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerdeckel (4) und der Einsatz (5) lösbar miteinander
verbundene Bauteile bilden.
2. Kurbelwellenlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerdeckel (4) und der Einsatz (5) am Lagergrundab
schnitt (3) angeschraubt sind.
3. Kurbelwellenlager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Lagerschrauben (8, 9, 10, 11) pro Einsatz (5) vorgese
hen sind.
4. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschrauben (8, 9, 10, 11) sowohl den Lagerdeckel
(4) als auch der Einsatz (5) mit dem Lagergrundabschnitt (3)
verbinden.
5. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Befestigung von Lagerdeckel (4) und Einsatz (5) un
terschiedliche Lagerschrauben (8, 9, 10, 11; 12, 13) vorgesehen
sind.
6. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (5) seitliche Stufen (6, 7) aufweist.
7. Kurbelwellenlager nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch jede Stufe (6, 7) eine Lagerschraube (8, 9) geführt
ist.
8. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerdeckel (4) und der Einsatz (5) auf Lücke zueinan
der angeordnet oder optional teilweise verbunden sind.
9. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (5) und der Lagergrundabschnitt (3) im Bereich
angrenzender Flächen (17) komplementär geformte Profilierungen
(18) aufweisen.
10. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (5) aus einem eisenmetallischen Werkstoff be
steht.
11. Kurbelwellenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (5) aus einem Verbundwerkstoff besteht.
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