DE19845751B4 - Geschoß-Aufschlagzünder - Google Patents
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Abstract
Geschoß mit einem programmierbaren Aufschlagzünder, der unter anderem einen Spannungsgenerator, ein Zünd- und Programmierinterface, einen Mikroprozessor und einen Zünd- und Verzögerungsschaltkreis aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsgenerator (5), das Zünd- und Programmierinterface (9) und der Mikroprozessor (10) in einem Kopf des Geschosses (a)und der Zünd- und Verzögerungsschaltkreis (6, 7, 8) in einem Boden des Geschosses (a) angeordnet ist und daß die Schaltungsteile im Kopf und im Boden des Geschosses übermaximal drei Leitungen (1, 2, 3) elektrisch miteinander verbunden sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen programmierbaren Geschoß-Aufschlagzünder nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches
1 . - Die Komponenten eines programmierbaren Geschoß-Aufschlagzünders, wie z.B. Spannungsgenerator, Programmierinterface, Aufschlagschalter, Mikroprozessor und Zünd- und Verzögerungsschaltkreis, sind normalerweise in der Spitze des Geschosses angeordnet.
- Aus der
DE 34 12 798 C2 ist eine entsprechende Schaltungsanordnung zum Auslösen einer Sprengladung bekannt, mit der ein versehentliches Auslösen einer Sprengladung verhindert wird, bei der der Zündimpulsgeber und der Initialzünder über einen Lichtleiter getrennt sind. Zum Zünden der Zündladung sind dann zwei voneinander unabhängige Signale eines Mikroprozessors notwendig. Auch aus derUS 3,750,586 ist eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der ein Zündinterface und ein Zündschaltkreis räumlich voneinander getrennt und über Kabel miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu diesen Schaltanordnungen besteht bei Zündern in der Spitze eines Geschosses das Problem, daß dieses im Falle eines Aufschlages in 0,5 bis 2,0 ms zerstört wird. - In der
DE 37 03 774 A1 wird ein Geschoß beschrieben, das mehrere Sprengladungen und zwei voneinander getrennte Zünder, einen Kopfzünder und einen Bodenzünder, aufweist. Der Kopfzünder ist dabei als Aufschlagzünder oder Zeitzünder ausgelegt. Zum Schießen eines Abprallers wird dagegen zuvor der Bodenzünder eingeschaltet. Bei einer Zeitzündung besteht allerdings auch hier das Problem, daß das Zündtriggersignal nicht unmittelbar auf das Zündmittel gegeben wird, sondern über einen Zündkreis mit Zündverzögerung. So kann das Geschoß nicht mehr gezündet werden, wenn die Zündverzögerung größer als die Zeit ist, in der die Zünderspitze zerstört wird. - Oftmals will man aber ein Geschoß erst zünden, nachdem es über eine bestimmte Länge in ein Ziel eingedrungen ist.
- Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zünders sind den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
- Anhand eines in den Figuren der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sei im folgenden der erfindungsgemäße Zünder näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines Geschosses mit einem erfindungsgemäßen Zünder; -
2 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Zünderelektronik; -
3 ein Signaldiagramm bei einer Verbindung der Zünderkomponenten über drei Leitungen; und -
4 ein Signaldiagramm bei einer Verbindung der Zünderkomponenten über zwei Leitungen. - Gemäß
1 ist in einer Geschoßspitze eines Geschosses a ein Zünder b mit Aufschlagsensor angeordnet, der über Leitungen c mit einem Zündkreis d im Heck des Geschosses a in Verbindung steht. - Gemäß
2 ist in der Spitze bzw. dem Kopf eines Geschosses ein Zünder angeordnet, der u.a. eine Spannungserzeugung5 , ein Zünd- und Programmierinterface9 und einen Mikroprozessor10 umfaßt. Darüber hinaus ist üblicherweise im Kopf ein Aufschlagsensor angeordnet, der hier aber nicht dargestellt ist. Die Spannungserzeugung kann z.B. durch einen Windradgenerator erfolgen. - Der Zündkreis im Boden bzw. Heck des Geschosses umfaßt einen Speicherkondensator C, der über eine Diode D1, einen Widerstand R und eine Leitung
1 an die Spannungserzeugung5 angeschlossen ist und eine Versorgungsspannung Ub für die Elemente des Zündkreises bereitstellt. Ggf. kann noch ein Spannungsregler für die Stabilisierung der Versorgungsspannung Ub angeordnet sein. Ein Demultiplexer8 wird aus der Versorgungsspannung Ub gespeist und ist mit seinem Eingang18 über eine Diode D2 und eine Leitung2 an den Ausgang19 des Zünd- und Programmierinterface9 angeschlossen. Der Demultiplexer8 dient der Zuschaltung von Verzögerungszeitkreisen in einem Block7 , wobei dies beispielsweise über Leitungen14 ,15 ,16 geschieht. Die Verzögerungszeitkreise7 wirken über eine Leitung13 auf einen Zündschalter6 , der im geschlossenen Zustand den Speicherkondensator C in das Zündmittel12 entlädt und die Detonation des Geschosses bewirkt. Zur Auslösung der Zündung wird ein über die Leitung2 übertragenes Zündtriggersignal über eine Diode D3 und die Leitung17 auf die Verzögerungszeitkreise7 geschaltet. - Beide Teile des Zünders liegen über eine Leitung
3 an Massepotential. - In einer Variante des erfindungsgemäßen Zünders kann die die Zündspannung Uz führende Leitung
1 entfallen. In diesem Fall wird das Zünd- und Programmierinterface9 über die gestrichelt gezeichnete Leitung22 mit der Spannungsversorgung5 verbunden, und der Kondensator C wird über die gestrichelt gezeichnete Leitung23 , die Diode D1 und den Widerstand R aus der getakteten Programmierspannung Up bzw. der konstant anstehenden Spannung der Spannungsversorgung5 aufgeladen. - Aus dem vorstehend beschriebenen Aufbau des Zünders ergibt sich unter Bezugnahme auf die
3 und4 die folgende Wirkungsweise für die beiden Varianten mit drei bzw. zwei Verbindungsleitungen zwischen Kopf und Boden des Geschosses: Während der Programmierphase vor Abschuß des Geschosses wird dem Mikroprozessor10 auf in2 nicht-dargestelltem Wege die Zündverzögerungszeit einprogrammiert. Nach Abschuß und Aktivierung der Zünderelektronik wird nach Ablauf einer Überflugsicherheitszeit (t0 in3 ) wird über die Leitung1 der Zündkondensator C über die Diode D1 und den Widerstand R mit der Spannung Uz geladen. Zwischen dem Zeitpunkt t1 und t2 wird am Mikroprozessorausgang20 seriell mit definiertem Protokoll die Zündverzögerungszeit ausgegeben. Diese wird durch das Zünd- und Programmierinterface9 in eine Programmiersequenz umgesetzt, die in3 zwischen t1 und t2 grob skizziert ist und in der Spannungslage nur positiv ist. Diese Sequenz wird am Eingang18 des Demultiplexers8 über die Diode D2 eingegeben und führt zur Zuschaltung des entsprechenden Zeitkreises über die Leitungen14 bis16 in dem Block7 . Anstelle von Zeitkreisen mit fest vorgegebener Verzögerung können auch Zeitkreise mit programmierbaren Verzögerungszeiten vorgesehen sein. Nach Ablauf der Zeit t3 wird vom Mikroprozessor10 (z.B. verursacht durch Detektion eines Bodenaufschlags) am Ausgang21 ein Zündtriggersignal ausgegeben, das durch das Zünd- und Programmierinterface9 in einen negativen Spannungsimpuls umgesetzt wird. Dieser negative Spannungsimpuls gelangt über die Leitung2 und die Diode D3 an den Starteingang17 der/des Verzögerungskreise(s) und initiiert den Ablauf der vorher eingestellten Verzögerungszeit. Nach Ablauf dieser Verzögerungszeit wird zum Zeitpunkt t4 durch Aktivierung der Triggerleitung13 über den Zündschalter6 die Ladung des Speicher- und Zündkondensators C in das Zündmittel12 durchgeschaltet, so daß das Geschoß detoniert. - In einer Variante des Verfahrens kann auch die Verzögerungszeit
0 einprogrammiert werden, so daß in diesem Fall der Eingang17 des Verzögerungszeitkreises7 beim Auftreten des Zündtriggerssignales über die Leitung13 unverzögert einen Triggerimpuls für den Zündschalter6 erzeugt. - Bei der weiteren Variante, bei der die Verbindungsleitung
1 nicht vorhanden ist, wird das Zünd- und Programmierinterface9 über die gestrichelt gezeichnete Leitung22 mit der Spannung Uz der Spannungsversorgung5 versorgt, so daß wiederum nach Ablauf der Überflugsicherheitszeit im Zeitpunkt t0 in4 die Spannung Uz an die Leitung2 angelegt wird. In der Zeit zwischen t1 und t2 wird diese Spannung getastet, um die codierte Zündverzögerungszeit zu übertragen, wobei hierbei gleichzeitig eine Energieübertragung erfolgt. Die aus der Spannungsversorgung5 hergeleitete Spannung wird in diesem Fall über die ebenfalls gestrichelt eingezeichnete Leitung23 , die Diode D1 und den Widerstand R auf den Speicherkondensator C übertragen. Zwischen t2 und t3, d.h. bis zum Auftreten des Zündtriggerimpulses wird über die Leitung2 der Speicher- und Zündkondensator C weiter mit Spannung versorgt. Zum Zeitpunkt des Auftretens des Zündtriggerimpulses schaltet das Zünd- und Programmierinterface9 die Polarität der übertragenen Spannung auf einen negativen Spannungswert um, wobei dieser Zündtriggerimpuls über die Diode D3 am Eingang17 des Verzögerungszeitkreises7 wirksam wird, um mit der entsprechenden Verzögerung oder auch ohne Verzögerung den Zündschalter6 und damit das Zündmittel12 zu betätigen.
Claims (7)
- Geschoß mit einem programmierbaren Aufschlagzünder, der unter anderem einen Spannungsgenerator, ein Zünd- und Programmierinterface, einen Mikroprozessor und einen Zünd- und Verzögerungsschaltkreis aufweist, dadurch gekenn zeichnet, daß der Spannungsgenerator (
5 ), das Zünd- und Programmierinterface (9 ) und der Mikroprozessor (10 ) in einem Kopf des Geschosses (a) und der Zünd- und Verzögerungsschaltkreis (6 ,7 ,8 ) in einem Boden des Geschosses (a) angeordnet ist und daß die Schaltungsteile im Kopf und im Boden des Geschosses über maximal drei Leitungen (1 ,2 ,3 ) elektrisch miteinander verbunden sind. - Geschoß nach Anspruch
1 , dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Leitung (1 ) der Übertragung der Zünd- und Speisespannung (Uz, Ub) für den Zünd- und Verzögerungsschaltkreis (6 ,7 ,8 ) dient, eine zweite Leitung (2 ) der Übertragung der Programmier- und Zündinformation dient und eine dritte Leitung (3 ) dem gemeinsamen Masseanschluß aller Schaltungsteile dient. - Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsteile im Kopf und im Boden des Geschosses über nur zwei Leitungen (
2 ,3 ) miteinander verbinden sind, wobei eine erste Leitung (2 ) der Übertragung der Programmier- und Zündinformation (Up) und zugleich der Übertragung der Zünd- und Speisespannung (Uz, Ub) dient und eine zweite Leitung (3 ) dem gemeinsamen Masseanschluß aller Schaltungsteile dient. - Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Leitung (
1 ) den Spannungsgenerator (5 ) über eine Diode (D1) und einen Widerstand (R) an einen Speicherkondensator (C) anschließt und der Speicherkondensator (C) die Speisespannung (Ub) und die Zündspannung (Uz) zur Verfügung stellt. - Geschoß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsgenerator (
5 ) an das Zünd- und Programmierinterface (9 ) über eine Leitung (22 ) angeschlossen ist und daß die die Programmier- und Zündinformation führende Leitung (2 ) über eine Leitung (23 ), eine Diode (D1) und einen Widerstand (R) an einen Speicherkondensator (C) angeschlossen ist, der die Speisespannung (Ub) und die Zündspannung (Uz) zur Verfügung stellt. - Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünd- und Verzögerungsschaltkreis einen Demultiplexer (
8 ) und einen oder mehrere daran angeschlossenen Verzögerungszeitkreis(e) (7 ) und einen von dem/den Verzögerungszeitkreis(en) betätigten Zündschalter (6 ) für ein Zündmittel (12 ) umfaßt. - Geschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmier- und Zündleitung (
2 ) über eine erste Diode (D2) an den Demultiplexer (8 ) und über eine weitere umgekehrt gepolte Diode (D3) an den/die Verzögerungszeitkreis(e) (7 ) angeschlossen ist und daß die Programmierimpulse eine erste Polarität und ein Zündtriggersignal eine zweite Polarität aufweist.
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