DE19845277C1 - Transmembran-Protein - Google Patents

Transmembran-Protein

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transmembran-Protein, eine für ein solches Protein kodierende DNA und Teile davon sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Proteins. Ferner betrifft die Erfindung gegen das Protein gerichtete Antikörper sowie die Verwendung der DNA und des Proteins zur Diagnose und/oder Therapie des Wolfram Syndroms bzw. von psychiatrischen Erkrankungen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transmembran-Protein, eine für ein solches Protein kodierende DNA und Teile davon sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Proteins. Ferner betrifft die Erfindung gegen das Protein gerichtete Antikörper sowie die Verwendung der DNA und des Proteins zur Diagnose und/oder Therapie des Wolfram-Syndroms bzw. von psychiatrischen Erkran­ kungen.
Das Wolfram-Syndrom ist eine autosomal-rezessive Erkrankung, die sich durch verschiedene Merkmale, wie Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, Atrophie des Sehnerves, Taubheit, Ataxie und periphere Neuropathie, auszeichnet. Ferner findet man bei Patienten mit Wolfram-Syndrom Neigung zu psychiatrischen Erkrankungen.
Die Ursache des Wolfram-Syndroms ist nicht bekannt. Es gibt lediglich Hinweise, daß bei dieser Erkrankung ein Genlocus auf dem Chromosom 4p16 beeinflußt ist, wobei der Genlocus zwischen den Genmarkern D4S432 und D4S431 liegen soll. Diese Hinweise reichen allerdings nicht aus, das Wolfram-Syndrom auf molekularer Ebene zu verstehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Mittel bereitzu­ stellen, mit dem das Wolfram-Syndrom ursächlich untersucht und ggfs. Wege aufgezeigt werden können, mit denen in diese Erkrankung eingegriffen werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände in den Patentansprüchen erreicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit ein bei dem Wolfram-Syn­ drom bzw. psychiatrischen Erkrankungen beeinflußtes Transmembran-Protein (Wolframin) und eine für ein solches Protein kodierende DNA. Mit diesen Mitteln ist eine ursächliche Untersuchung des Wolfram-Syndroms bzw. von psychiatri­ schen Erkrankungen und ein gezieltes Eingreifen in diese Erkrankungen möglich.
Die vorliegende Erfindung beruht auf den Erkenntnissen des Anmelders, daß ein Protein, das sich als Transmembran-Protein (Wolframin) eignet, bei dem Wolf­ ram-Syndrom stark verändert ist, d. h. beide Allele weisen Mutationen derart auf, daß kein funktionsfähiges Wolframin mehr gebildet wird. Ferner hat er erkannt, daß Wolframin bei psychiatrischen Erkrankungen schwach verändert ist, d. h. es liegt ein Wolframin in verringer Menge und/oder Funktion vor. Der Anmelder hat eine für Wolframin kodierende DNA auf dem Chromosom 4p16 zwischen den Genmarkern D4S2354 und D4S431 identifiziert. Diese DNA wird mit (WM1) bezeichnet. Ferner hat der Anmelder zwischen diesen Genmarkern auch DNAs für ein Dihydropyriminidase-verwandtes Protein 1 (DRP-1-DNA), für die y-Iso­ form der B-Regulationsuntereinheit von Proteinphosphatase 2A (BRg-DNA), für ein Protein, das Homologien zum Protein KIAA0555 aufweist (WM3-DNA), und für ein Protein unbekannter Funktion identifiziert (WM4-DNA). Der Anmelder hat WM1 charakterisiert. Die DNA umfaßt 8 Exons und erstreckt sich über etwa 33 kb auf dem Genom. Eine etwa 3,6 kb große cDNA kodiert für ein etwa 100 kD großes, 890 Aminosäuren umfassendes Transmembran-Protein (Wolframin) (vgl. Fig. 1, 2 und 3). Dieses Protein umfaßt eine hydrophobe Zentraldomäne (Aminosäuren 330-650) mit 9 helikalen Transmembran-Segmenten. WM1 wird in vielen Geweben, z. B. Herz, Gehirn, Plazenta, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere und Pankreas, exprimiert. Der Anmelder hat erkannt, daß Mutationen in Wolframin ursächlich für das Wolfram-Syndrom bzw. psychiatrische Erkran­ kungen sein können. Dies hat er in einer Studie erkannt, in der er eine Vielzahl von Patienten mit Wolfram-Syndrom bzw. psychiatrischen Erkrankungen unter­ sucht hat. Eine Auswahl dieser Patienten und der Wolframin-Mutationen auf DNA-Ebene sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben. Die Mutationen von Tabelle 2 umfassen Stop- und Leseraster-Mutationen wie auch Insertionen und Deletio­ nen.
Erfindungsgemäß werden die Erkenntnisse des Anmelders genutzt, ein Trans­ membran-Protein (Wolframin) bereitzustellen, umfassend die Sequenz von Fig. 3 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz, wobei die DNA der letzteren Aminosäuresequenz mit der DNA von Fig. 3 hybridisiert.
Der Ausdruck "eine durch ein oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz" umfaßt jegliche für ein Wolframin kodierende Aminosäure­ sequenz, deren DNA-Sequenz mit der DNA von Fig. 3 hybridisiert und u. a. für die vorstehend angegebene Zentraldomäne kodiert. Die DNA-Sequenz kann sich von der DNA von Fig. 3 durch Additionen, Deletionen, Substitutionen und/oder Inversionen von ein oder mehreren Basenpaaren unterscheiden. Insbesondere kann die DNA-Sequenz ein oder mehrere der in Tabelle 2 angegebenen Mutatio­ nen aufweisen. Der Ausdruck "Hybridisierung" weist auf eine Hybridisierung unter üblichen Bedingungen, insbesondere bei 20°C unter dem Schmelzpunkt der Sequenz hin.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Nukleinsäure, die für Wolframin kodiert. Die Nukleinsäure kann eine RNA oder eine DNA, z. B. eine cDNA, sein. Bevorzugt ist eine DNA gemäß Anspruch 2.
Der Ausdruck "eine durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA" umfaßt jegliche für ein Wolframin kodierende DNA-Sequenz, die mit der DNA von Fig. 3 hybridisiert und u. a. für die vorstehend angegebene Zentraldomäne kodiert. Die DNA-Sequenz kann sich von der DNA von Fig. 3 durch Additionen, Deletionen, Substitutionen und/oder Inversionen von ein oder mehreren Basen­ paaren unterscheiden. Insbesondere kann die DNA-Sequenz ein oder mehrere der in Tabelle 2 angegebenen Mutationen aufweisen. Auch kann die DNA-Sequenz jene von Fig. 2 sein. Hinsichtlich des Ausdrucks "Hybridisierung" wird auf vorstehende Ausführungen entsprechend verwiesen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine DNA, die sich zum Nachweis von Nukleinsäuresequenzen von Wolframin, z. B. zum Nachweis von Mutationen, eignet. Insbesondere eignet sich die DNA als Primer bzw. Primer- Paar für ein PCR-Verfahren. Eine solche DNA umfaßt eine der in Tab. 3 angege­ benen Sequenzen oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basen unterschiedli­ che Sequenz, wobei letztere mit der komplementären Sequenz der in Tab. 3 angegebenen DNA hybridisiert.
Der Ausdruck "eine durch ein oder mehrere Basen unterschiedliche Sequenz" umfaßt jegliche Sequenz, die mit der komplementären Sequenz der in Tab. 3 angegebenen DNA hybridisiert. Die Sequenz kann sich von der DNA von Tab. 3 durch Additionen, Deletionen, Substitutionen und/oder Inversionen von ein oder mehreren Basen unterscheiden. Hinsichtlich des Ausdrucks "Hybridisierung" wird auf vorstehende Ausführungen entsprechend verwiesen.
Eine erfindungsgemäße DNA kann als solche oder in Kombination mit jeglicher anderen DNA vorliegen. Insbesondere kann eine erfindungsgemäße, für Wol­ framin kodierende DNA in einem Expressionsvektor vorliegen. Beispiele solcher sind dem Fachmann bekannt. Im Falle eines Expressionsvektors für E.coli sind dies z. B. pGEMEX, pUC-Derivate, pGEX-2T, pET3b und pQE-8. Für die Expres­ sion in Hefe sind z. B. pY100 und Ycpad1 zu nennen, während für die Expression in tierischen Zellen z. B. pKCR, pEFBOS, cDM8 und pCEV4 anzugeben sind. Für die Expression in Insektenzellen eignet sich besonders der Bacculovirus-Ex­ pressionsvektor pAcSGHisNT-A.
Der Fachmann kennt geeignete Zellen, um die erfindungsgemäße, in einem Expressionsvektor vorliegende DNA zu exprimieren. Beispiele solcher Zellen umfassen die E.coli-Stämme HB101, DH1, x1776, JM101, JM109, BL21 und SG 13009, den Hefe-Stamm Saccharomyces cerevisiae und die tierischen Zellen L, NIH 3T3, FM3A, CHO, COS, Vero und HeLa sowie die Insektenzellen sf9.
Der Fachmann weiß, in welcher Weise die erfindungsgemäße DNA in einen Expressionsvektor inseriert werden muß. Ihm ist auch bekannt, daß diese DNA in Verbindung mit einer für ein anderes Protein bzw. Peptid kodierenden DNA inseriert werden kann, so daß die erfindungsgemäße DNA in Form eines Fu­ sionsproteins exprimiert werden kann.
Desweiteren kennt der Fachmann Bedingungen, transformierte bzw. transfizierte Zellen zu kultivieren. Auch sind ihm Verfahren bekannt, das durch die erfin­ dungsgemäße DNA exprimierte Protein bzw. Fusionsprotein zu isolieren und zu reinigen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein gegen ein vorstehen­ des Protein bzw. Fusionsprotein gerichteter Antikörper. Ein solcher Antikörper kann durch übliche Verfahren hergestellt werden. Er kann polyklonal bzw. monoklonal sein. Zu seiner Herstellung ist es günstig, Tiere, insbesondere Kaninchen oder Hühner für einen polyklonalen und Mäuse für einen monoklona­ len Antikörper, mit einem vorstehenden (Fusions)protein oder Fragmenten davon zu immunisieren. Weitere "Booster" der Tiere können mit dem gleichen (Fu­ sions)protein oder Fragmenten davon erfolgen. Der polyklonale Antikörper kann dann aus dem Serum bzw. Eigelb der Tiere erhalten werden. Für den monoklo­ nalen Antikörper werden Milzzellen der Tiere mit Myelomzellen fusioniert.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit. Ein solcher umfaßt eine oder mehrere der folgenden Komponenten:
  • a) eine erfindungsgemäße DNA,
  • b) ein erfindungsgemäßes Transmembran-Protein (Wolframin),
  • c) einen erfindungsgemäßen Antikörper, sowie
  • d) übliche Hilfsstoffe, wie Träger, Puffer, Lösungsmittel, Kontrollen, etc.
Von den einzelnen Komponenten können jeweils ein oder mehrere Vertreter vorliegen. Hinsichtlich der einzelnen Ausdrücke wird auf vorstehende Ausführun­ gen verwiesen. Diese gelten hier entsprechend.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, das Wolfram-Syndrom bzw. psych­ iatrische Erkrankungen ursächlich zu untersuchen. Mit einem erfindungsgemäßen Antikörper kann Wolframin nachgewiesen werden. Es kann eine Beziehung von Wolframin in Wildtyp- wie auch in mutierter Form zu vorstehenden Erkrankungen hergestellt werden. Ferner kann mit Wolframin ein gegen dieses Protein gerichte­ ter Autoantikörper nachgewiesen werden. Beide Nachweise können durch übliche Verfahren, insbesondere einen Western Blot, einen ELISA, eine Immun­ präzipitation oder durch Immunfluoreszenz, erfolgen. Desweiteren kann mit einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure, insbesondere einer DNA und hiervon abgelei­ teten Primern, die Organisation und die Expression des für Wolframin kodieren­ den Gens nachgewiesen werden. Dieser Nachweis kann in üblicher Weise, insbesondere in einem Southern Blot oder über "in situ" Hybridisierung, erfolgen.
Desweiteren eignet sich die vorliegende Erfindung, Maßnahmen für und gegen das Vorliegen von Wolframin in Personen zu ergreifen. Mit einem erfindungs­ gemäßen Antikörper kann Wolframin inhibiert werden. Andererseits kann mit Wolframin, insbesondere nach Kopplung an ein vom Körper nicht als fremd angesehenes Protein, z. B. Transferrin oder BSA, die Menge von Wolframin in Personen erhöht werden. Entsprechendes kann auch mit einer erfindungsgemä­ ßen Nukleinsäure, insbesondere einer DNA, erreicht werden, die unter die Kontrolle eines konstitutiven bzw. in bestimmten Geweben, induzierbaren Promotors gestellt wird und nach ihrer Expression zur Bereitstellung von Wol­ framin in den Personen bzw. in bestimmten Geweben dieser führt.
Somit stellt die vorliegende Erfindung Mittel dar, das Wolfram-Syndrom bzw. psychiatrische Erkrankungen, besser zu diagnostizieren und in diese Erkrankun­ gen therapeutisch eingreifen zu können. Letzteres umfaßt auch die Bereitstellung von Arzneimitteln, die auf der Basis eines erfindungsgemäßen Gegenstandes entwickelt worden sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt die physikalische Karte eines Bereiches von Chromosom 4p16, wobei zwischen den Genmarkern D4S2354 und D4S431 die erfindungsgemäße DNA WM1 liegt. Ferner sind die DNAs WM3, WM4, DRP-1 und BRg (vgl. vorstehend) angegeben. Desweiteren sind die überlappenden PAC-Klone C0069D13, C0164F16, C041- 3E14, C0317F06, C0435P12 und C0052122 angegeben. Am unteren Figurenrand sind weitere Genmarker aufgeführt.
Fig. 2 zeigt die Sequenz einer genomischen, für ein Transmembran-Pro­ tein (Wolframin) kodierenden DNA. Die Exons 1-8 sind endständig angegeben.
Fig. 3 zeigt die DNA- und Aminosäuresequenzen eines erfindungsgemä­ ßen Transmembran-Proteins (Wolframin). In der DNA-Sequenz befindet sich das ATG-Startcodon zwischen den Basenpaaren 158-­ 160 und das TGA-Stopcodon zwischen den Basenpaaren 2829-­ 2831. Die Exons 1-8 sind endständig angegeben.
Fig. 4 zeigt den Nachweis von Sequenzen eines erfindungsgemäßen Transmembran-Proteins (Wolframin) in Geweben.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1: Nachweis einer Wolframin-Sequenz in Geweben
Es wird Poly A+-RNA verschiedener Gewebe, wie Herz, Gehirn, Plazenta, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere und Pankreas, käuflich (Clontech) erworben. Diese wird einer Polyacrylamid-Gelektrophorese mit anschließender Northern Blot- Hybridisierung unterzogen. Als Hybridisierungsprobe wird eine [α32P]dCTP markierte Wolframin-spezifische DNA, WM1E7-2-5, verwendet. Die Hybridis­ ierung erfolgt bei 65°C in Church-Puffer mit anschließenden Waschschritten bei 60°C in 0,01 × SSC. Ferner werden die Blots mit einer radioaktiven β-Actin cDNA Probe als Kontrolle hybridisiert.
Es zeigt sich, daß eine Wolframin-Sequenz in verschiedenen Geweben exprimiert wird. Die Größe der exprimierten Sequenz liegt bei etwa 3,6 kb.
Beispiel 2: Herstellung und Reinigung eines Transmembran-Proteins (Wolfra­ min)
Die DNA von Fig. 3 wird mit BAMHI-Linkern versehen, mit BamHI nachgespalten und in den mit BamHI gespaltenen Expressionsvektors pQE-8 (Qiagen) inseriert. Es wird das Expressionsplasmid pQE-8/Wolframin erhalten. Ein solches kodiert für ein Fusionsprotein aus 6 Histidin-Resten (N-Terminuspartner) und dem erfin­ dungsgemäßen Wolframin von Fig. 3 (C-Terminuspartner). pQE-8/Wolframin wird zur Transformation von E.coli SG 13009(vgl. Gottesman, S. et al., J. Bacteriol. 148, (1981), 265-273) verwendet. Die Bakterien werden in einem LB- Medium mit 100 µg/ml Ampicillin und 25 µg/ml Kanamycin kultiviert und 4 h mit 60 µM Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid (IPTG) induziert. Durch Zugabe von 6 M Guanidinhydrochlorid wird eine Lyse der Bakterien erreicht, anschließend wird mit dem Lysat eine Chromatographie (Ni-NTA-Resin) in Gegenwart von 8 M Harnstoff entsprechend der Angaben des Herstellers (Qiagen) des Chromatogra­ phie-Materials durchgeführt. Das gebundene Fusionsprotein wird in einem Puffer mit pH 3,5 eluiert. Nach seiner Neutralisierung wird das Fusionsprotein einer 18 % SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterworfen und mit Coomassie-Blau angefärbt (vgl. Thomas, J. O. und Kornberg, R. D., J. Mol. Biol. 149 (1975), 709-­ 733).
Es zeigt sich, daß ein erfindungsgemäßes (Fusions)protein in hochreiner Form hergestellt werden kann.
Beispiel 3: Herstellung und Nachweis eines erfindungsgemäßen Antikörpers
Ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 2 wird einer 18% SDS- Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterzogen. Nach Anfärbung des Gels mit 4 M Natriumacetat wird eine ca. 100 kD Bande aus dem Gel herausgeschnitten und in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung inkubiert. Gel-Stücke werden sedimen­ tiert, bevor die Proteinkonzentration des Überstandes durch eine SDS-Poly­ acrylamid-Gelelektrophorese, der eine Coomassie-Blau-Färbung folgt, bestimmt wird. Mit dem Gel-gereinigten Fusionsprotein werden Tiere wie folgt immuni­ siert:
Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Kaninchen
Pro Immunisierung werden 35 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,7 ml PBS und 0,7 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.
Tag 0: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 14: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 28: 3. Immunisierung (icFA)
Tag 56: 4. Immunisierung (icFA)
Tag 80: Ausbluten
Das Serum des Kaninchens wird im Immunoblot getestet. Hierzu wird ein erfin­ dungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 1 einer SDS-Polyacrylamid-Gelelek­ trophorese unterzogen und auf ein Nitrocellulosefilter übertragen (vgl. Khyse- Andersen, J., J. Biochem. Biophys. Meth. 10, (1984), 203-209). Die Western Blot-Analyse wurde wie in Bock, C.-T. et al., Virus Genes 8, (1994), 215-229, beschrieben, durchgeführt. Hierzu wird das Nitrocellulosefilter eine Stunde bei 37°C mit einem ersten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper ist das Serum des Kaninchens (1 : 10000 in PBS). Nach mehreren Waschschritten mit PBS wird das Nitrocellulosefilter mit einem zweiten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper ist ein mit alkalischer Phosphatase gekoppelter monoklonaler Ziege Anti-Kaninchen- IgG-Antikörper (Dianova) (1 : 5000) in PBS. Nach 30-minütiger Inkubation bei 37°C folgen mehrere Waschschritte mit PBS und anschließend die alkalische Phosphatase-Nachweisreaktion mit Entwicklerlösung (36 µM 5'Bromo-4-chloro- 3-indolylphosphat, 400 µM Nitroblau-tetrazolium, 100 mM Tris-HCl, pH 9.5, 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2) bei Raumtemperatur, bis Banden sichtbar werden.
Es zeigt sich, daß erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper hergestellt werden können.
Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Huhn
Pro Immunisierung werden 40 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,8 ml PBS und 0,8 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.
Tag 0: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 28: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 50: 3. Immunisierung (icFA)
Aus Eigelb werden Antikörper extrahiert und im Western Blot getestet. Es werden erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper nachgewiesen.
Immunisierungsprotokoll für monoklonale Antikörper der Maus
Pro Immunisierung werden 12 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,25 ml PBS und 0,25 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt; bei der 4. Immunisierung ist das Fusionsprotein in 0,5 ml (ohne Adjuvans) gelöst.
Tag 0: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 28: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 56: 3. Immunisierung (icFA)
Tag 84: 4. Immunisierung (PBS)
Tag 87: Fusion
Überstände von Hybridomen werden im Western Blot getestet. Erfindungs­ gemäße, monoklonale Antikörper werden nachgewiesen.
Tabelle 2
Mutationen an 7 Familien mit Wolfram-Syndrom

Claims (11)

1. Transmembran-Protein (Wolframin), umfassend die Aminosäu­ resequenz von Fig. 3, wobei Fig. 3 Bestandteil dieses Anspruchs ist, oder eine hiervon durch ein oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz, wobei sich das Protein der letzteren Aminosäuresequenz als Transmembran-Protein (Wolframin) eignet und seine DNA- Sequenz mit der DNA von Fig. 3 hybridisiert.
2. DNA, kodierend für Wolframin nach Anspruch 1, umfassend:
  • a) Die DNA von Fig. 3, wobei Fig. 3 Bestandteil dieses Anspruchs ist, oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA, wobei letztere DNA für ein Protein kodiert, das sich als Transmembran-Protein (Wolframin) eignet, und mit der DNA von Fig. 3 hybridisiert, oder
  • b) eine mit der DNA von (a) über den degenerierten genetischen Code verwandte DNA.
3. DNA nach Anspruch 2, wobei die DNA ein oder mehrere der in Tabelle 2, wobei Tabelle 2 Bestandteil dieses Anspruchs ist, angegebenen Mutationen aufweist.
4. DNA nach Anspruch 2, wobei die DNA jene von Fig. 2 ist, wobei Fig. 2 Bestandteil dieses Anspruchs ist.
5. DNA, geeignet zum Nachweis von Wolframin-Sequenzen, umfassend eine der in Tab. 3, wobei Tab. 3 Bestandteil dieses Anspruchs ist, angegebenen Sequenzen oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basen unterschiedliche Sequenz, wobei letztere Sequenz einen Intron-Exon- Übergang einer Wolframin-DNA oder einen Primer für eine PCR-Amplifikation von Wolframin-Exons darstellt und mit der komplementären Sequenz der in Tab. 3 angegebenen DNA hybridisiert.
6. Expressionsplasmid, umfassend die DNA nach einem der Ansprüche 2-4.
7. Transformante, enthaltend das Expressionsplasmid nach Anspruch 6.
8. Verfahren zur Herstellung von Wolframin, umfassend die Kultivierung der Transformante nach Anspruch 7 unter geeigneten Bedingungen.
9. Antikörper, gerichtet gegen Wolframin nach Anspruch 1.
10. Verwendung von Wolframin nach Anspruch 1 oder einer DNA nach einem der Ansprüche 2-5 zur Diagnose und/oder Therapie des Wolfram-Syndroms bzw. von psychiatrischen Erkrankungen.
11. Verwendung von Wolframin nach Anspruch 1 oder einer DNA nach einem der Ansprüche 2-5 zur Entwicklung von Arzneimitteln.
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